Musikschulen in Deutschland – Ein qualitativer Vergleich von ...
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Durch Expansion konnten die Kommunen bis <strong>in</strong> die neunziger Jahre den ihnen <strong>von</strong><br />
Bund und Ländern stetig auferlegten ‚Anstieg des Aufgabenvolumens’ auffangen.<br />
Diese Möglichkeiten, z.B. durch Erhöhung der Beiträge oder höhere Verschuldung,<br />
waren Mitte der Neunziger erschöpft.<br />
NSM<br />
Mit den Neuen Steuerungsmodellen (NSM) wird den als Regiebetrieb geführten<br />
<strong>Musikschulen</strong> unter dem Motto „Leistungssteigerung statt Größenwachstum“ mehr<br />
Verantwortung und Selbstbestimmung über Nutzung ihrer f<strong>in</strong>anziellen Mittel<br />
(Ressourcen) übertragen 55 . Diese Tendenz leitet sich unter anderem aus folgendem<br />
Grundgedanken ab:<br />
Die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger s<strong>in</strong>d nicht länger bereit, für öffentliche Leistungen zu<br />
bezahlen, ohne den Nachweis e<strong>in</strong>es angemessenen Gegenwerts <strong>–</strong> also Output,<br />
Produkte, Leistungen <strong>–</strong> zu erhalten. Für diesen Anspruch der Öffentlichkeit hat sich<br />
<strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong>ternational das Schlagwort „Value for Money“ durchgesetzt. (Musik-<br />
schule 2000 <strong>in</strong> der modernisierten Kommunalverwaltung, S. 30)<br />
Der öffentliche Dienst ist also seit e<strong>in</strong>igen Jahren gezwungen, se<strong>in</strong>e Leistungen so<br />
kundenorientiert zu erbr<strong>in</strong>gen, dass Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Gegenwert<br />
für Steuern und Abgaben erkennen und mit der Leistung zufrieden s<strong>in</strong>d. (ebd., S. 8)<br />
Die Probleme der Kameralistik 56 , wie z.B. das sog. „Dezemberfieber“ 57 , werden<br />
damit <strong>in</strong> Zeiten knapper öffentlicher Kassen mit Hilfe der Budgetierung umgangen.<br />
Kurz zusammengefasst bedeutet das, dass der Musikschule Geld zur Verfügung<br />
gestellt wird, um bestimmte qualitative und quantitative Ziele zu erreichen (Output-<br />
orientierung). Sie schließt <strong>in</strong>tern - mit Ämtern der Stadt - und extern - mit freien<br />
Anbietern - Verträge (sog. Kontraktmanagement), z.B. über Dienstleistungen oder<br />
Inventar, die dann bezahlt werden müssen, um diese Ziele zu erreichen. Die<br />
Ausgaben werden den E<strong>in</strong>nahmen gegenüber gestellt, die Musikschule wird zum<br />
Haushalten gezwungen, und für die Öffentlichkeit ersche<strong>in</strong>en so diese Prozesse<br />
55<br />
vgl. Musikschule 2000 <strong>in</strong> der modernisierten Kommunalverwaltung, S. 7<br />
56<br />
vgl. Kap. 2.1.1.<br />
57<br />
Die Situation, dass sich der Haushaltsansatz des Folgejahres nach dem Verbrauch im vergangenen<br />
Jahr berechnete, führte dazu, dass gegen Ende des Jahres noch evtl. verbliebene Mittel ausgegeben<br />
wurden, um im nächsten Jahr nicht niedriger e<strong>in</strong>gestuft zu werden.“ Aufw<strong>in</strong>d oder Abstrich, S. 33<br />
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