Burgfestspiele Bad Vilbel - Rhein-Main.Net

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31.01.2013 Aufrufe

Seite 2 Fingierter Liebesbrief verursacht Chaos „Floh im Ohr“ Wenn sich das Geschehen vom trauten Heim des Direktoren- Ehepaares Chandebise ins „Hotel zur zärtlichen Miezekatze“ verlagert, wird es richtig turbulent. Insgesamt 13 Personen verstecken sich ständig hinter einer der vielen Zimmertüren, sind auf der Flucht vor vermeintlichen und tatsächlichen Verfolgern und möchten alle nicht erkannt werden. Angefangen hat alles mit einem fingierten Liebesbrief, den Raymonde Chandebise im irrtümlichen Glauben, dass ihr Gatte sie betrügt, von ihrer Freundin hat schreiben lassen. Der Betrugsverdacht hat sich bei ihr als fixe Idee, sprich: „Floh ins Ohr“, festgesetzt und damit infiziert sie ihre gesamte Umgebung. Ein Doppelgänger ihres Mannes bringt dann richtig Schwung auf das „Gute-Laune-Karussell“, auf welches das Premierenpublikum bei der Eröffnung der Burgfestspiele von dem spielfreudigen Ensemble gehoben wurde. Die Zuschauer honorierten die temporeiche Inszenierung mit großem Amüsement, vielen Lachern und langem Schlussapplaus. Die ausgelassene Boulevardkomödie „Floh im Ohr“ des französischen Theaterdichters Georges Feydeau hat Regisseurin Barbara Neureiter in der deutschen Übersetzung der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek in einer perfekt getimten Für einsame Stunden. Für zweisame. Und gemeinsame. Suchen Sie nicht nach besonderen Anlässen. Das Leben ist Anlass genug, um Bad Vilbeler UrQuelle zu genießen. Mit ihrem unverwechselbar guten Geschmack und ihrer ausgewogenen Mineralisierung. Gönnen Sie sich ein Glas Bad Vilbeler UrQuelle STILL mit angenehm wenig oder AKTIV mit prickelnder Kohlensäure. Jetzt ist eine gute Gelegenheit. www.bad-vilbeler-urquelle.com Szenenfolge aufbereitet. Ausstatterin Dorit Lievenbrück hat die Kulisse für die Direktorenwohnung und das zwielichtige Etablissement mit seinen vielen Türen gekonnt konstruiert, sodass mit wenig Aufwand der vor dem Publikum stattfindende Umbau über die Bühne ging. „Floh im Ohr“ ist, wie auch andere Stücke von Georges Feydeau, reine Unterhaltung und „Action pur“. Die Doppelmoral der bürgerlichen Ehe, das vordergründige Verhältnis der Geschlechter, das sich unter anderem in durchaus akzeptierten Einrichtungen wie des Miezekatzen-Stundenhotels ausdrückt, werden nicht grundsätzlich thematisiert, sondern augen- Bad Vilbeler Urquelle Partner der Burgfestspiele 2009 4. Juni – 6. Sept. Ticket-Hotline: 06101-55 94 55 Im Programm u. a.: Cabaret –Das Musical Zimmermädchen Eugenie (Miriam Kohler) und Hotelier Augustin (Volker Niederfahrenhorst) tragen die ohnmächtige Olympe (Magdalena Helmig) aus dem Hotelfoyer. Bad Vilbeler UrQuelle. Nichts kann ihr das Wasser reichen. zwinkernd persifliert. Apart gestaltet sich beim „Floh im Ohr“ der Ausgangspunkt der Handlung. Von ihrem sorgenfreien Leben gelangweilt, spielt Raymonde Chandebise mit dem Gedanken, sich einen Liebhaber zuzulegen. Dann aber gerät Direktor Chandebise durch eine Nichtigkeit in Verdacht, außereheliche Vergnügungen gesucht zu haben. Da kann sich Madame natürlich nicht auf gleichem Niveau bewegen. Sie weist deshalb die stürmischen Avancen ihres bereits auf ihre feurigen Blicke angesprungenen Galans zurück. Das sich hurtig entwickelnde Riesen-Durcheinander wird ähnlich in Gang gesetzt wie das Libretto bei Mozarts Oper „Così fan tutte“: Die eifersüchtige Gattin überredet ihre Freundin Lucienne, sich in einem Liebesbrief an den vermeintlich untreuen Ehemann als unbekannte und in spontaner Liebe entbrannte Verehrerin zu offenbaren. Der Brief gipfelt in der Bitte, sich zu einer gemeinsamen „Dummheit“ im zwielichtigen Miezekatzen-Hotel zu verabreden. Dort will ihn Raymonde selbst erwarten und düpieren. Der zwar sehr ge- Herr Bello, Ritter Trenk, der kleine Wassermann, die Hexe Lilli, das Sams, Pippi Langstrumpf, Pettersson und Findus, Maggie und Mo aus Tintenherz sowie auch der unverwüstliche Räuber Hotzenplotz sind in diesem Jahr wieder im Kindertheater bei den Burgfestspielen zu sehen. Als Kinderbücher sind die Vorlagen für diese Bühnenbearbeitungen Klassiker geworden und sorgen immer wieder für große Begeisterung. In der Vilbeler Burg werden die Geschichten nun nicht nur szenisch auf die Bühne gebracht, sondern auch mit viel Musik und Tanz. Geeignet sind die meisten Stücke für Kinder ab vier beziehungsweise fünf Jahren, nur Cornelia Funkes „Tintenblut“ wird erst für Kinder ab acht Jahren empfohlen. schmeichelte Direktor Chandemise hält das Schreiben für eine Verwechslung, das wohl eher an seinen Geschäftspartner gerichtet ist. Er schickt diesen – ausgerechnet den potenziellen Liebhaber seiner Frau – an seiner Stelle ins Hotel. Zudem zeigt er den Brief dem ebenso eifersüchtigen wie manisch schießwütigen Ehemann von Lucienne, der sofort die Handschrift seiner Frau erkennt. Andere Familienmitglieder und Bekanntschaften sowie die Dienerschaft werden in das Geschehen hineingezogen und entwickeln selbst fixe Ideen, sodass so gut wie alle Damen und Herren an den Rand von Nervenzusammenbrüchen geraten. Neben den „selbstgezüchteten“ Flöhen hält ein Doppelgänger des Direktors das Chaos in Bewegung, das lediglich für die Zuschauer von Anfang an durchschaubar ist. Denn sie wissen, dass der Hausdiener des Stundenhotels Chandemise zum Verwechseln ähnlich sieht. „Eifersucht ist Liebesneid“, schrieb einmal der Zeichner und Dichter Wilhelm Busch. An dieses Zitat erinnert die Art und Weise wie Schauspielerin Marina Matthias die Raymonde im Vilbeler Burghof spielt. Sollte der Ehemann zu etwas fähig sein, wovon sie selbst nicht so recht weiß, was es ist? Nüchterner und Theater für Kinder Von Hexe Lilli zum unverwüstlichen Räuber Hotzenplotz Burgfestspiele Bad Vilbel 2009 Madame Chandebise (Marina Matthias) und ihr Beinahe-Liebhaber Romain Tournel (Stephan Ullrich) ahnen nicht, dass sie nicht mit Direktor Chandebise, sondern von seinem Doppelgänger, dem Hoteldiener Poche (Maximilian Wigger), überrascht wurden. weniger geschockt, aber dafür herrlich spanisch fluchend charakterisiert Angelika Bartsch die Lucienne. Dass das für das Publikum Gute-Laune-Karussell in Schwung bleibt, ist vor allem auch Verdienst von Maximilian Wigger, der den etwas steif daher kommenden Chandemise überzeugend von dem tollpatschigen Hoteldiener Poche abgrenzt. Als konsonantenschwacher und deshalb undeutlich artikulierender Neffe erweist sich Jens Wachholz als Erzkomödiant. In dieser Hinsicht ebenbürtig ist Miriam Kohler in der Rolle des Hotelmädchens. Stephan Ullrich gibt den (fast) jugendlichen Draufgänger sehr draufgängerisch, Kai Möller steht als Arzt über den Dingen und fühlt sich von den allseitigen Verwirrungen mehr in seinem Lebemann-Lebensstil belästigt denn überrascht. Volker Niederfahrenhorst als eitler Hotelbetreiber, Frank Rebel als wildgewordener Engländer, Volker Weidlich als von seinen Gefühlen überforderter Spanier, Herbert Schröberl als Kammerdiener, der kein Kammerjäger sein will, sowie Magdalena Helmig als in die Jahre gekommene Kurtisane und Jessica Walther- Gabory als kokette Zofe runden mit ihrem gekonnten Komödientalent die geschlossene Leistung des Ensembles ab. Wie der Bauernjunge Trenk sich zu einem kleinen Ritter Trenk entwickelt, wird in dem gleichnamigen Kindertheaterstück in der Burg spannend erzählt. Eintrittskarten kosten im Vorverkauf zwischen 5 und 9 Euro, an der Tageskasse zwischen 7 und 11 Euro. Ermäßigung von jeweils einem Euro erhalten Kindergärten und Schulklassen. Gruppen erhalten zudem pro zehn Karten für eine Vorstellung jeweils eine Freikarte.

4. Juni bis 6. September Juni Sa. 13. 15.00 KT Gespensterjäger 20.15 Floh im Ohr 23.00 P Der Ansager einer Stripteasenummer So. 14. 11.00 M Harald Martenstein | Der Titel ist die halbe Miete 18.15 Floh im Ohr 21.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Mi. 17. 20.15 GP Ladies Night – Ganz oder gar nicht Do. 18. 20.15 P Ladies Night – Ganz oder gar nicht Fr. 19. 20.15 Ladies Night – Ganz oder gar nicht 23.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Sa. 20. 15.00 KT Der kleine Ritter Trenk 20.15 Cabaret E 23.00 P Blut und Böse | Geschichten am Abgrund So. 21. 11.00 M Peter Ernst Ensemble | Por el Tango 18.15 Cabaret E (17 h) 21.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Mo. 22. 15.00 KT Der kleine Wassermann 20.15 Floh im Ohr E Di. 23. 20.15 Floh im Ohr Do. 25. 20.15 GP Minirock und Hitparade | Schlagerrevue Fr. 26. 20.15 P Minirock und Hitparade | Schlagerrevue Sa. 27. 15.00 KT Herr Bello und das blaue Wunder 20.15 Minirock und Hitparade | Schlagerrevue 23.00 SP Bis(s) zum Ende der Nacht … So. 28. 11.00 M Bert Kaempferts Wonderland Di. 30. 20.15 GP Hamlet Juli Mi. 01. 20.15 P Hamlet Do. 02. 10.00 KT Eine Woche voller Samstage 20.15 GS Lisa Fitz | Super plus! Tanken & Beten Fr. 03. 10.00 KT Tintenherz 20.15 Hamlet E 23.00 SP Blut und Böse | Geschichten am Abgrund Sa. 04. 15.00 KT Pippi feiert Geburtstag 20.15 Cabaret 23.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … So. 05. 18.15 Cabaret 21.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Mo. 06. 10.00 KT Hexe Lilli und der verrückte Ritter 20.15 Cabaret E Di. 07. 10.00 KT Hallo Pettersson und Findus 20.15 Cabaret Mi. 08. 10.00 KT Der kleine Ritter Trenk 20.15 Cabaret Do. 09. 10.00 KT Der Räuber Hotzenplotz 20.15 Hamlet Fr. 10. 20.15 Hamlet E 23.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Sa. 11. 15.00 KT Tintenblut 20.15 Floh im Ohr 23.00 SP Sissy Staudinger singt Zarah Leander So. 12. 11.00 M Hans Scheibner | Einstweilige Vergnügung! Der Spielplan 2009 18.15 Floh im Ohr E (17 h) 21.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Mo. 13. 20.15 Floh im Ohr E Di. 14. 15.00 KT Gespensterjäger 20.15 Minirock und Hitparade | Schlagerrevue Mi. 15. 20.15 Minirock und Hitparade | Schlagerrevue Do. 16. 20.15 Minirock und Hitparade | Schlagerrevue Fr. 17. 20.15 Minirock und Hitparade | Schlagerrevue 23.00 SP Blut und Böse | Geschichten am Abgrund Sa. 18. 15.00 KT Der kleine Wassermann 20.15 Floh im Ohr 23.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … So. 19. 11.00 M Raoul Schrott | Die Ilias von Homer 18.15 Floh im Ohr 21.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Mo. 20. 20.15 Floh im Ohr E Di. 21. 20.15 Floh im Ohr Mi. 22. 15.00 KT Herr Bello und das blaue Wunder 20.15 Cabaret E Do. 23. 20.15 Cabaret E Fr. 24. 20.15 Cabaret 23.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Sa. 25. 15.00 KT Am Samstag kam das Sams zurück 20.15 Cabaret 23.00 SP Blut und Böse | Geschichten am Abgrund So. 26. 11.00 M Nina Petri | Alles Glück kommt nie 18.15 Cabaret E (17 h) 21.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Mo. 27. 20.15 Hamlet E Di. 28. 20.15 Hamlet E Mi. 29. 15.00 KT Pippi feiert Geburtstag 20.15 Ladies Night – Ganz oder gar nicht Do. 30. 20.15 Ladies Night – Ganz oder gar nicht Fr. 31. 20.15 Ladies Night – Ganz oder gar nicht 23.00 SP Sissy Staudinger singt Zarah Leander August Sa. 01. 20.15 Minirock und Hitparade | Schlagerrevue 23.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … So. 02. 11.00 M Triskilian 18.15 Minirock und Hitparade | Schlagerrevue 21.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Mo. 03. 20.15 Minirock und Hitparade | Schlagerrevue Di. 04. 20.15 Minirock und Hitparade | Schlagerrevue Mi. 05. 20.15 GS Misia | Ruas (Straßen) Do. 06. 20.15 Hamlet Fr. 07. 20.15 Hamlet E 23.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Sa. 08. 15.00 KT Tintenherz 20.15 Floh im Ohr 23.00 SP Sissy Staudinger singt Zarah Leander So. 09. 11.00 M Christian Quadflieg 18.15 Floh im Ohr E (17 h) 21.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Mo. 10. 20.15 Floh im Ohr E Die Sparkasse Oberhessen und die Frankfurter Sparkasse präsentieren: Cabaret Willkommen, bienvenue, welcome! Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher der Burgfestspiele Bad Vilbel, wir wünschen gute Unterhaltung beim Broadway-Hit „Cabaret“. Seite 3 Di. 11. 20.15 Floh im Ohr Mi. 12. 15.00 KT Hexe Lilli und der verrückte Ritter 20.15 Cabaret E Do. 13. 20.15 Cabaret Fr. 14. 20.15 Cabaret E 23.00 SP Blut und Böse | Geschichten am Abgrund Sa. 15. 20.15 Cabaret 23.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … So. 16. 11.00 M female affairs | Mehr davon 18.15 Cabaret 21.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Mo. 17. 20.15 GS Giora Feidman Trio | The Spirit of Klezmer Di. 18. 15.00 KT Tintenblut 20.15 Ladies Night – Ganz oder gar nicht Mi. 19. 20.15 Ladies Night – Ganz oder gar nicht Do. 20. 20.15 Ladies Night – Ganz oder gar nicht Fr. 21. 20.15 Ladies Night – Ganz oder gar nicht 23.00 SP Sissy Staudinger singt Zarah Leander Sa. 22. 15.00 KT Der Räuber Hotzenplotz 20.15 Minirock und Hitparade | Schlagerrevue 23.00 SP Blut und Böse | Geschichten am Abgrund So. 23. 11.00 M The Jackson Singers | Emotions 18.15 Minirock und Hitparade | Schlagerrevue Mo. 24. 20.15 Minirock und Hitparade | Schlagerrevue Di. 25. 20.15 Minirock und Hitparade | Schlagerrevue Mi. 26. 20.15 Hamlet Do. 27. 20.15 Hamlet E Fr. 28. 15.00 KT Am Samstag kam das Sams zurück 20.15 Floh im Ohr E 23.00 SP Blut und Böse | Geschichten am Abgrund Sa. 29. 20.15 Floh im Ohr 23.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … So. 30. 11.00 M Walter Renneisen | Die Sternstunde 18.15 Floh im Ohr 21.00 SP Der Ansager einer Stripteasenummer … Mo. 31. 20.15 Floh im Ohr September Di. 01. 20.15 Programm *** Mi. 02. 20.15 GS Gitte Haenning | Gitte Haenning & Band Do. 03. 15.00 KT Pippi feiert Geburtstag 20.15 Cabaret E Fr. 04. 20.15 Cabaret 23.00 SP Blut und Böse | Geschichten am Abgrund Sa. 05. 15.00 KT Hallo Pettersson und Findus 20.15 Cabaret 23.00 SP Blut und Böse | Geschichten am Abgrund So. 06. 18.15 Cabaret GP öffentliche Generalprobe | P Premiere SP Spätprogramm | GS Gastspiel | M Matinee | KT Kindertheater *** Programm bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt E Einführungsgespräch – Beginn: 19 Uhr; Ort: Alte Mühle Einlass Abendvorstellungen: Mo.–Do. 19 Uhr | Fr.–Sa. 18.30 Uhr | So. 17 Uhr

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Fingierter Liebesbrief<br />

verursacht Chaos<br />

„Floh im Ohr“<br />

Wenn sich das Geschehen vom<br />

trauten Heim des Direktoren-<br />

Ehepaares Chandebise ins „Hotel<br />

zur zärtlichen Miezekatze“<br />

verlagert, wird es richtig turbulent.<br />

Insgesamt 13 Personen verstecken<br />

sich ständig hinter einer<br />

der vielen Zimmertüren, sind auf<br />

der Flucht vor vermeintlichen<br />

und tatsächlichen Verfolgern und<br />

möchten alle nicht erkannt werden.<br />

Angefangen hat alles mit einem<br />

fingierten Liebesbrief, den<br />

Raymonde Chandebise im irrtümlichen<br />

Glauben, dass ihr Gatte<br />

sie betrügt, von ihrer Freundin<br />

hat schreiben lassen. Der Betrugsverdacht<br />

hat sich bei ihr als<br />

fixe Idee, sprich: „Floh ins Ohr“,<br />

festgesetzt und damit infiziert<br />

sie ihre gesamte Umgebung. Ein<br />

Doppelgänger ihres Mannes<br />

bringt dann richtig Schwung auf<br />

das „Gute-Laune-Karussell“, auf<br />

welches das Premierenpublikum<br />

bei der Eröffnung der <strong>Burgfestspiele</strong><br />

von dem spielfreudigen<br />

Ensemble gehoben wurde.<br />

Die Zuschauer honorierten die<br />

temporeiche Inszenierung mit<br />

großem Amüsement, vielen Lachern<br />

und langem Schlussapplaus.<br />

Die ausgelassene Boulevardkomödie<br />

„Floh im Ohr“ des<br />

französischen Theaterdichters<br />

Georges Feydeau hat Regisseurin<br />

Barbara Neureiter in der deutschen<br />

Übersetzung der Literaturnobelpreisträgerin<br />

Elfriede Jelinek<br />

in einer perfekt getimten<br />

Für einsame Stunden.<br />

Für zweisame. Und gemeinsame.<br />

Suchen Sie nicht nach besonderen Anlässen. Das Leben<br />

ist Anlass genug, um <strong>Bad</strong> <strong>Vilbel</strong>er UrQuelle zu genießen.<br />

Mit ihrem unverwechselbar guten Geschmack und ihrer<br />

ausgewogenen Mineralisierung. Gönnen Sie sich ein<br />

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Szenenfolge aufbereitet. Ausstatterin<br />

Dorit Lievenbrück hat<br />

die Kulisse für die Direktorenwohnung<br />

und das zwielichtige<br />

Etablissement mit seinen vielen<br />

Türen gekonnt konstruiert, sodass<br />

mit wenig Aufwand der vor<br />

dem Publikum stattfindende<br />

Umbau über die Bühne ging.<br />

„Floh im Ohr“ ist, wie auch andere<br />

Stücke von Georges Feydeau,<br />

reine Unterhaltung und<br />

„Action pur“. Die Doppelmoral<br />

der bürgerlichen Ehe, das vordergründige<br />

Verhältnis der Geschlechter,<br />

das sich unter anderem<br />

in durchaus akzeptierten<br />

Einrichtungen wie des Miezekatzen-Stundenhotels<br />

ausdrückt,<br />

werden nicht grundsätzlich<br />

thematisiert, sondern augen-<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Vilbel</strong>er<br />

Urquelle<br />

Partner der<br />

<strong>Burgfestspiele</strong> 2009<br />

4. Juni – 6. Sept.<br />

Ticket-Hotline:<br />

06101-55 94 55<br />

Im Programm u. a.:<br />

Cabaret –Das Musical<br />

Zimmermädchen Eugenie (Miriam<br />

Kohler) und Hotelier Augustin<br />

(Volker Niederfahrenhorst) tragen<br />

die ohnmächtige Olympe (Magdalena<br />

Helmig) aus dem Hotelfoyer.<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Vilbel</strong>er UrQuelle. Nichts kann ihr das Wasser reichen.<br />

zwinkernd persifliert. Apart gestaltet<br />

sich beim „Floh im Ohr“<br />

der Ausgangspunkt der Handlung.<br />

Von ihrem sorgenfreien<br />

Leben gelangweilt, spielt Raymonde<br />

Chandebise mit dem Gedanken,<br />

sich einen Liebhaber<br />

zuzulegen. Dann aber<br />

gerät Direktor Chandebise<br />

durch eine Nichtigkeit<br />

in Verdacht, außereheliche<br />

Vergnügungen gesucht<br />

zu haben. Da kann<br />

sich Madame natürlich<br />

nicht auf gleichem Niveau<br />

bewegen. Sie weist deshalb<br />

die stürmischen<br />

Avancen ihres bereits<br />

auf ihre feurigen Blicke<br />

angesprungenen Galans<br />

zurück.<br />

Das sich hurtig entwickelnde<br />

Riesen-Durcheinander wird ähnlich<br />

in Gang gesetzt wie das<br />

Libretto bei Mozarts Oper „Così<br />

fan tutte“: Die eifersüchtige Gattin<br />

überredet ihre Freundin<br />

Lucienne, sich in einem Liebesbrief<br />

an den vermeintlich untreuen<br />

Ehemann als unbekannte<br />

und in spontaner Liebe<br />

entbrannte Verehrerin zu offenbaren.<br />

Der Brief gipfelt in der<br />

Bitte, sich zu einer gemeinsamen<br />

„Dummheit“ im zwielichtigen<br />

Miezekatzen-Hotel zu<br />

verabreden. Dort will ihn Raymonde<br />

selbst erwarten und<br />

düpieren. Der zwar sehr ge-<br />

Herr Bello, Ritter Trenk, der kleine Wassermann,<br />

die Hexe Lilli, das Sams, Pippi Langstrumpf, Pettersson<br />

und Findus, Maggie und Mo aus Tintenherz<br />

sowie auch der unverwüstliche Räuber Hotzenplotz<br />

sind in diesem Jahr wieder im Kindertheater<br />

bei den <strong>Burgfestspiele</strong>n zu sehen. Als<br />

Kinderbücher sind die Vorlagen für diese Bühnenbearbeitungen<br />

Klassiker geworden und sorgen<br />

immer wieder für große Begeisterung. In der <strong>Vilbel</strong>er<br />

Burg werden die Geschichten nun nicht nur<br />

szenisch auf die Bühne gebracht, sondern auch<br />

mit viel Musik und Tanz. Geeignet sind die meisten<br />

Stücke für Kinder ab vier beziehungsweise<br />

fünf Jahren, nur Cornelia Funkes „Tintenblut“<br />

wird erst für Kinder ab acht Jahren empfohlen.<br />

schmeichelte Direktor Chandemise<br />

hält das Schreiben für eine<br />

Verwechslung, das wohl eher an<br />

seinen Geschäftspartner gerichtet<br />

ist. Er schickt diesen – ausgerechnet<br />

den potenziellen Liebhaber<br />

seiner Frau – an seiner Stelle<br />

ins Hotel. Zudem zeigt er den<br />

Brief dem ebenso eifersüchtigen<br />

wie manisch schießwütigen Ehemann<br />

von Lucienne, der sofort die<br />

Handschrift seiner Frau erkennt.<br />

Andere Familienmitglieder und<br />

Bekanntschaften sowie die Dienerschaft<br />

werden in das Geschehen<br />

hineingezogen und entwickeln<br />

selbst fixe Ideen, sodass<br />

so gut wie alle Damen und Herren<br />

an den Rand von Nervenzusammenbrüchen<br />

geraten.<br />

Neben den „selbstgezüchteten“<br />

Flöhen hält ein Doppelgänger<br />

des Direktors das Chaos in<br />

Bewegung, das lediglich für die<br />

Zuschauer von Anfang an durchschaubar<br />

ist. Denn sie wissen,<br />

dass der Hausdiener des Stundenhotels<br />

Chandemise zum Verwechseln<br />

ähnlich sieht.<br />

„Eifersucht ist Liebesneid“,<br />

schrieb einmal der Zeichner und<br />

Dichter Wilhelm Busch. An dieses<br />

Zitat erinnert die Art und<br />

Weise wie Schauspielerin Marina<br />

Matthias die Raymonde im <strong>Vilbel</strong>er<br />

Burghof spielt. Sollte der<br />

Ehemann zu etwas fähig sein,<br />

wovon sie selbst nicht so recht<br />

weiß, was es ist? Nüchterner und<br />

Theater für Kinder<br />

Von Hexe Lilli zum unverwüstlichen Räuber Hotzenplotz<br />

<strong>Burgfestspiele</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Vilbel</strong> 2009<br />

Madame Chandebise (Marina Matthias) und ihr Beinahe-Liebhaber Romain Tournel (Stephan Ullrich)<br />

ahnen nicht, dass sie nicht mit Direktor Chandebise, sondern von seinem Doppelgänger, dem Hoteldiener Poche<br />

(Maximilian Wigger), überrascht wurden.<br />

weniger geschockt, aber dafür<br />

herrlich spanisch fluchend charakterisiert<br />

Angelika Bartsch die<br />

Lucienne. Dass das für das Publikum<br />

Gute-Laune-Karussell in<br />

Schwung bleibt, ist vor allem<br />

auch Verdienst von Maximilian<br />

Wigger, der den etwas steif daher<br />

kommenden Chandemise überzeugend<br />

von dem tollpatschigen<br />

Hoteldiener Poche abgrenzt. Als<br />

konsonantenschwacher und deshalb<br />

undeutlich artikulierender<br />

Neffe erweist sich Jens Wachholz<br />

als Erzkomödiant. In dieser Hinsicht<br />

ebenbürtig ist Miriam<br />

Kohler in der Rolle des Hotelmädchens.<br />

Stephan Ullrich gibt<br />

den (fast) jugendlichen Draufgänger<br />

sehr draufgängerisch, Kai<br />

Möller steht als Arzt über den<br />

Dingen und fühlt sich von den<br />

allseitigen Verwirrungen mehr in<br />

seinem Lebemann-Lebensstil<br />

belästigt denn überrascht. Volker<br />

Niederfahrenhorst als eitler Hotelbetreiber,<br />

Frank Rebel als<br />

wildgewordener Engländer,<br />

Volker Weidlich als von seinen<br />

Gefühlen überforderter Spanier,<br />

Herbert Schröberl als Kammerdiener,<br />

der kein Kammerjäger<br />

sein will, sowie Magdalena Helmig<br />

als in die Jahre gekommene<br />

Kurtisane und Jessica Walther-<br />

Gabory als kokette Zofe runden<br />

mit ihrem gekonnten Komödientalent<br />

die geschlossene Leistung<br />

des Ensembles ab.<br />

Wie der Bauernjunge Trenk sich zu einem kleinen<br />

Ritter Trenk entwickelt, wird in dem gleichnamigen<br />

Kindertheaterstück in der Burg spannend erzählt.<br />

Eintrittskarten kosten im Vorverkauf zwischen 5 und 9 Euro, an der Tageskasse zwischen 7 und 11 Euro. Ermäßigung<br />

von jeweils einem Euro erhalten Kindergärten und Schulklassen. Gruppen erhalten zudem pro zehn Karten für eine<br />

Vorstellung jeweils eine Freikarte.

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