31.01.2013 Aufrufe

Die deutschen Solarfirmen retten sich in neue ... - Wirtschaftszeitung

Die deutschen Solarfirmen retten sich in neue ... - Wirtschaftszeitung

Die deutschen Solarfirmen retten sich in neue ... - Wirtschaftszeitung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />

SEITE 8 | JANUAR 2013<br />

FINANZEN & RECHT WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />

präsentiert:<br />

DOX–derOstbayernIndex<br />

aktueller Verände-<br />

Firma Kurswert rungzum<br />

<strong>in</strong>€ Vormonat<br />

�BMWAG 67,83 8,96%<br />

� SiemensAG 79,57 2,29%<br />

� KronesAG 43,66 -5,12%<br />

� Cont<strong>in</strong>entalAG 83,08 7,34%<br />

� MühlbauerAG 17,47 -11,77%<br />

� GrammerAG 15,65 4,16%<br />

� Inf<strong>in</strong>eonTechnologiesAG 5,94 11,79%<br />

– PfleidererAG – –<br />

� NabaltecAG 6,2 -8,01%<br />

� SchneiderAG 103,08 6,44%<br />

�AndritzAG 98,69 5,39%<br />

� E.ONAG 13,86 -21,23%<br />

� GerresheimerAG 38,92 0,91%<br />

� E<strong>in</strong>hellGermanyAG 28,45 -9,97%<br />

�DeutscheSte<strong>in</strong>zeug<br />

CremerundBreuerAG 0,21 -1,85%<br />

� Pilk<strong>in</strong>gtonDeutschlandAG 438 1,39%<br />

� BHSTabletopAG 11,8 1,72%<br />

� HeidelbergCementAG 40,6 -1,12%<br />

� DeutscheTelekomAG 8,45 -4,79%<br />

� GeneralElectricCo 16,43 0,80%<br />

�AmgenInc. 67,15 -0,30%<br />

� DaimlerAG 37,47 3,01%<br />

� TextronInc. 18,43 -6,47%<br />

�JohnsonControls 21,33 7,08%<br />

�LearCorporation 65,54 3,54%<br />

� PolytecHold<strong>in</strong>gAG 0,09 9,52%<br />

� KontronAG 3,48 -3,74%<br />

� ToshibaCorp. 2,62 -6,76%<br />

� SüdzuckerAG 29,93 0,23%<br />

� BechtleAG 28,67 -1,12%<br />

Stand:29.11.2012<br />

DAX =7396(+1,37%)<br />

DAX(normiert*)= 1187(+1,37%)<br />

DOX = 1102(+1,94%)<br />

*ZurbesserenVergleichbarkeitwurdederDAX-Wert<br />

am 1.10.2010 zum Start der DOX-Erhebung auf den<br />

DOX-Startwert1000heruntergerechnet.<br />

Anzeige<br />

● ●<br />

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●Das„Damoklesschwert“<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●derSche<strong>in</strong>selbständigkeit<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● E<strong>in</strong>satzfreierMitarbeiterundSubunternehmerprüfen<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Viele <strong>in</strong> Deutschland ansässige Arbeit-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● geber haben die erheblichen f<strong>in</strong>anziel-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● lenRisiken erkannt,die mit e<strong>in</strong>em Ver-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● stoß gegen die arbeitgeberseitigen<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Pflichten zur Bestimmung des Arbeit-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● nehmerstatus und zur Abführung des<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Gesamtsozialver<strong>sich</strong>erungsbeitrags<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● gemäߧ§7ff.und§28gSGBIVsowie<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● zum Abzug und zur Abführung der<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Lohnsteuer der Arbeitnehmer nach §<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● 41 a Abs. 1 EStG verbunden s<strong>in</strong>d. Den-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● noch wird bei Betriebsprüfungen im-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● mer wieder festgestellt, dass Firmen<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Sche<strong>in</strong>selbständigebeschäftigen.<br />

RAAxelWeber<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Dochwannliegte<strong>in</strong>eabhängigeBe-<br />

●<br />

●<br />

bei ihm sonstig beschäftigten Arbeit- ●<br />

●<br />

●<br />

● schäftigung (Sche<strong>in</strong>selbständigkeit)<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

nehmern entsprechen. Weiterh<strong>in</strong> haf- ●<br />

●<br />

●<br />

● und wann e<strong>in</strong>e selbständige Tätigkeit<br />

●<br />

●<br />

●<br />

tet der Kunde mit der Agentur als Ge-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● vor? Nach der Rechtsprechung des<br />

●<br />

●<br />

samtschuldner. <strong>Die</strong> Haftungsrisiken ●<br />

●<br />

●<br />

● BSG liegt e<strong>in</strong>e sozialver<strong>sich</strong>erungs-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

umfassen <strong>in</strong>sbesondere regelmäßig ●<br />

●<br />

●<br />

● pflichtige Beschäftigung vor, wenn der<br />

●<br />

●<br />

●<br />

die Pflicht, den gesamten Sozialversi-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Beschäftigte <strong>in</strong> den Betrieb e<strong>in</strong>geglie-<br />

●<br />

●<br />

cherungsbeitrag für die Dauer der ●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● dert ist und dabei e<strong>in</strong>em Weisungs-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Sche<strong>in</strong>selbständigkeit rückwirkend bis ●<br />

●<br />

●<br />

● recht des Arbeitgebers unterliegt, das<br />

●<br />

●<br />

●<br />

zuvierJahren,beiVorsatzsogarbiszu<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Zeit, Dauer, Ort und Art der Ausfüh-<br />

●<br />

●<br />

30 Jahren, zu zahlen. Daran kann der ●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● rung umfasst. Demgegenüber ist e<strong>in</strong>e<br />

●<br />

●<br />

Sche<strong>in</strong>selbständigegemäߧ28gSatz ●<br />

●<br />

●<br />

● selbständige Tätigkeit durch das eige-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

3SGBIVnurfürhöchstensdreiMona-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● neUnternehmerrisiko,dasVorhanden<br />

●<br />

●<br />

te beteiligt werden. <strong>Die</strong> unterlassene ●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● se<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen Betriebsstätte, die<br />

●<br />

●<br />

oder nicht rechtzeitige Abführung von ●<br />

●<br />

●<br />

● Verfügungsmöglichkeit über die eige-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Steuern und Sozialver<strong>sich</strong>erungsbe-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● ne Arbeitskraft und die im Wesentli-<br />

●<br />

●<br />

trägen berührt neben der strafrechtli- ●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● chen frei gestaltete Tätigkeit und Ar-<br />

●<br />

●<br />

chen Ebene (§ 266 a StGB) über den ●<br />

●<br />

●<br />

● beitszeit gekennzeichnet. Überra-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Deliktstatbestand des § 823 Abs. 2 ●<br />

●<br />

●<br />

● schenderweise ist nach wie vor vielen<br />

●<br />

●<br />

●<br />

BGB auch die persönliche Haftung der<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Auftraggebern nicht bekannt, dass die<br />

●<br />

●<br />

Organmitglieder gegenüber der E<strong>in</strong>- ●<br />

●<br />

●<br />

● Beschäftigung gewisser Berufsgrup-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

zugsstelle. Zur Vermeidung böser ●<br />

●<br />

●<br />

● pen, wie etwa Messehostessen oder<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Überraschungen bieten QGJB Rechts-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Servicekräfte, grundsätzlich als abanwälte-Wirtschaftsprüfer-Steuerbe ●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● hängige Beschäftigung e<strong>in</strong>gestuft wird<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

rater Strategien sowie maßgeschnei- ●<br />

●<br />

●<br />

● (Urteil des Hessischen LSG vom<br />

●<br />

●<br />

●<br />

derte und praxisgerechte Lösungen<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● 20.10.2005-L8/14KR334/04). an.MehrInfosaufwww.qgjb.de.<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Welche Konsequenzen kann dies<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● für den Kunden/Auftraggeber zur Fol-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● ge haben? Werden ihm solche Berufs-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● gruppen von e<strong>in</strong>er Agentur ohne Leih-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● arbeitnehmerüberlassungserlaubnis<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● zur Verfügung gestellt, begründet der<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● Kundegemäß §10 AÜG e<strong>in</strong>Arbeitsver-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● hältnis zu dem Sche<strong>in</strong>selbstständigen<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● und setzt <strong>sich</strong> dessen Gehaltsansprü-<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● chen aus, die oftmals dem Niveau der<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />

SpaniendrohtSteuerrückzahlung<br />

EU-KommissionhatvordemEuropäischenGerichtshof(EuGH)KlagegegendasKönigreiche<strong>in</strong>gereicht<br />

MÜNCHEN. In Spanien zahlen Erben<br />

mitSteuerwohnsitzimAuslande<strong>in</strong>en<br />

wesentlich höheren Erbschaftssteuersatz<br />

als E<strong>in</strong>heimische. Teilweise müssenE<strong>in</strong>heimischekaumSteuerabführen,<br />

woh<strong>in</strong>gegen für Personen mit<br />

Steuerwohnsitz im Ausland bei Erbschafts-<br />

oder Schenkungsfällen bis zu<br />

34 Prozent geltend gemacht werden.<br />

<strong>Die</strong> Europäische Kommission hat am<br />

7. März 2012 wegen diskrim<strong>in</strong>ierender<br />

Erbschafts- und Schenkungssteuervorschriften<br />

vor dem EuGH Klage<br />

gegen das spanische Königreich e<strong>in</strong>gereicht.<br />

Dort wird entschieden, ob<br />

die Unterscheidung gegen EU-Recht<br />

verstößt. Wenn das Urteil gegen die<br />

spanischen Steuervorschriften ausfällt,<br />

könnte das auch für Deutsche,<br />

Schweizer und Österreicher, die zwischen<br />

2008 und 2012 <strong>in</strong> Spanien Immobilien<br />

oder sonstigen Besitz geerbt<br />

oder geschenkt bekommen haben,<br />

umfangreiche Steuerrückerstattungen<br />

nach <strong>sich</strong> ziehen. E<strong>in</strong> Präzedenzfall,<br />

mit dessen Ausgang <strong>sich</strong> entscheiden<br />

wird, ob Spanien die nachträglicheRückzahlungzuvielbezahlter<br />

Beträge an betroffene Ausländer<br />

leisten muss, ist bereits bei Gericht<br />

anhängig.Betroffenekönnen<strong>sich</strong>unter<br />

Telefon (089)54046780 sowie auf<br />

www.erbschaftssteuerrueckerstattung.de<strong>in</strong>formieren.<br />

Esistnichtunwahrsche<strong>in</strong>lich,dass<br />

das Urteil des EuGH e<strong>in</strong>e Änderung<br />

der spanischen Gesetzgebung <strong>in</strong> dieser<br />

Angelegenheit erzw<strong>in</strong>gen wird.<br />

Für Immobilien <strong>in</strong> Spanien könnte zu viel Erbschaftssteuer bezahlt wordense<strong>in</strong>.<br />

Foto:InheritGmbH<br />

2009 gab es bereits e<strong>in</strong>e vergleichbare<br />

Situation <strong>in</strong> Bezug auf unterschiedlicheSätzebeiderWertzuwachssteuer:<br />

Personen mit Steuerwohnsitz außerhalb<br />

Spaniens mussten im Zeitraum<br />

zwischen1996und2007biszu20Prozent<br />

mehr Steuer auf Immobilienverkäufe<br />

begleichen als Steuerpflichtige<br />

mitWohnsitz<strong>in</strong>Spanien.<br />

Der EuGH sah <strong>in</strong> dieser Benachteiligung<br />

Nicht-Ansässiger e<strong>in</strong>en Verstoß<br />

gegen EU-Recht und urteilte daher<br />

am 6. Oktober 2009 (Rechtssache<br />

C-562/07) zugunsten der ausländischen<br />

Immobilienverkäufer. Damals<br />

wurde im Anschluss an dieses Urteil<br />

Unternehmenstehenimmerstärker<br />

unterBeobachtungderStrafbehörden<br />

„ForumWirtschafts-undSteuerstrafrecht“willdurche<strong>in</strong>ePlattformgegensteuern<br />

REGENSBURG. Straftaten, die ihren<br />

Ursprung im Wirtschaftsleben haben,geratenimmermehr<strong>in</strong>denFokus<br />

der Staatsanwaltschaften, aber<br />

auch anderer Institutionen, etwa<br />

desF<strong>in</strong>anzamtsoderderZollverwaltung.WiedieVorsitzendendes2011<br />

<strong>in</strong> Regensburggegründeten„Forum<br />

Wirtschaft- und Steuerstrafrecht<br />

e.V“,Dr.GeorgKarlundJörgMeyer,<br />

betonen, „erledigen Verteidiger und<br />

Kompetenzkräfte aus der Wirtschaft<br />

ihre Aufgaben ebenfalls professionell,<br />

haben aber oftmals nicht<br />

dieMöglichkeiten,aufspezialisierte<br />

Abteilungen zurückzugreifen.“ Anders<br />

als die Strafverfolgungsbehörden<br />

würden Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer<br />

oder Steuerberater Synergien<br />

und Kompetenzen oftmals<br />

viel zu wenig ausschöpfen. <strong>Die</strong>sem<br />

offenkundigen Trend will das Forumentgegenwirken.<br />

Staatsanwaltschaften, so erläutertDr.GeorgKarl(erwarlangeJahre<br />

als Staatsanwalt tätig), verfügen<br />

über Wirtschaftsabteilungen und<br />

br<strong>in</strong>gen Sachverständige und Wirtschaftsreferenten<br />

zum E<strong>in</strong>satz, die<br />

komplexe Sachverhalte ausarbeiten<br />

können. Das F<strong>in</strong>anzamt bediene<br />

<strong>sich</strong> gleich mehrerer Abteilungen,<br />

nämlich der Betriebsprüfung, der<br />

Steuerfahndung und der Bußgeldund<br />

Strafsachenstelle, die letztlich<br />

mit der Wirtschaftsabteilung der<br />

Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten.<br />

Jede dieser Abteilungen, darauf<br />

verweist Rechtsanwalt Jörg Meyer,<br />

erledigtTeilee<strong>in</strong>es<strong>sich</strong> entwickelnden<br />

Falles professionell und spezialisiert,<br />

„bis es im schlimmsten Fall<br />

zu e<strong>in</strong>er Bestrafung des Betroffenen<br />

kommt“. Für die Verantwortlichen<br />

im Unternehmen könne dies freilich<br />

e<strong>in</strong>e existenzielle Bedeutung<br />

haben.ZumBeispielkönntederFirmengründer<br />

das Unternehmen<br />

möglicherweise nicht mehr leiten.<br />

Außerdemführten öffentlicheund<br />

Betroffenen auch nachträglich e<strong>in</strong><br />

Recht auf verz<strong>in</strong>ste Rückerstattung<br />

der zu Unrecht abgeführten Beträge<br />

zugesprochen.Sollteim FallederErbschaftssteuer<br />

vergleichbar entschieden<br />

werden, müsste der spanische<br />

Staat nach Schätzungen der Inherit<br />

GmbH rund 450 Millionen Euro an<br />

betroffeneErbenausdemEU-Ausland<br />

zahlen.UmdenAnspruchaufdieverz<strong>in</strong>sten<br />

Rückzahlungen geltend zu<br />

machen,müssenBetroffenee<strong>in</strong>enAntrag<br />

stellen, der dann von den jeweils<br />

zuständigen F<strong>in</strong>anzbehörden und Gerichten<br />

geprüft wird. Dabei gibt es<br />

nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Chance, das zu<br />

medienträchtige Prozesse regelmäßig<br />

zumVerlustvonAufträgenundReputation,<br />

unter Umständen komme es<br />

auchdazu,dassdieFirmavonderVergabe<br />

öffentlicher Aufträge ausgeschlossenwerde.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund möchte<br />

das „Forum Wirtschafts- und Steuerstrafrecht“<br />

(www.forum-ws.org) daher<br />

e<strong>in</strong>e Plattform und gleichzeitig e<strong>in</strong><br />

Kompetenznetzwerk für Berater aus<br />

der Wirtschaft bilden, das <strong>sich</strong> zum<br />

Ziel gesetzt habe, „durch <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äreZusammenarbeite<strong>in</strong>enGegenpol<br />

zu den Verfolgungsbehörden zu bilden“.<br />

Den Initiatoren schwebt sogar<br />

vor, dass im jeweiligen Verfahrensstadium<br />

Spezialisten bereits frühzeitig<br />

Verteidigungsstrategien erarbeiten,<br />

umFehlerzuvermeiden.<br />

Dr.GeorgKarlundJörgMeyerer<strong>in</strong>nern<br />

daran, wie sehr die Verfolgungsbehörden<br />

derzeit personell und technisch<br />

aufgestockt werden. An den<br />

Großverfahren <strong>in</strong> Deutschland, wie<br />

zuletztetwabeiSiemens,seizuerkennen,<br />

dass die Kontrolldichte immer<br />

höher werde, und auch die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

e<strong>in</strong>es Ermittlungs- oder<br />

Strafverfahrens stetig wachse. Dabei<br />

verweisen die beiden Juristen mit gro-<br />

viel bezahlte Geld zurückzufordern:<br />

Wird der Antrag abgelehnt, kann<br />

ke<strong>in</strong>weiterergestelltwerden.<br />

<strong>Die</strong> Inherit GmbH wurde <strong>in</strong> München<br />

gegründet, um betroffene Personen<br />

<strong>in</strong> diesen Fällen bei der BeantragungderErbschaftssteuer-Rückerstattung<br />

zu unterstützen. <strong>Die</strong> PartnerkanzleienderInherits<strong>in</strong>dExperten<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>ternationalem Steuerrecht und verhalfen<br />

bereits 2009 im Anschluss an<br />

das Urteil zur Wertzuwachssteuer<br />

mehr als 100 Betroffenen zur Rückerstattung<br />

von zu viel bezahlten Steuern<br />

auf Immobilienverkäufe. „Wenn<br />

alle nötigen Unterlagen und Dokumente<br />

vorliegen, besteht e<strong>in</strong>e große<br />

Chance auf Rückerstattung, sollten<br />

diebeidenUrteile–desEuGHunddes<br />

Präzedenzfalls – wie erwartet positiv<br />

ausfallen“, so Arno Jochmann, GeschäftsführerderInherit.<br />

Voraussetzung für die RückerstattungzuvielbezahlterBeträgeist,dass<br />

der Erbfall bei E<strong>in</strong>reichung vor Gericht<br />

nicht länger als vier Jahre zurückliegt.<br />

Dabei ist zu beachten, dass<br />

Betroffene schon vor Urteilsverkündung<br />

– also ab sofort – ihren Antrag<br />

auf Rückerstattung e<strong>in</strong>reichen können.<br />

„Das ist vor allem für diejenigen<br />

wichtig, deren Erbschaft schon fast<br />

vierJahrezurückliegt.FürdiesePersonen<br />

kann e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>reichen bei Urteilsverkündungzuspätse<strong>in</strong>,dadieRücklaufzeitvonvier<br />

Jahrenüberschritten<br />

se<strong>in</strong> wird“, erklärt Jochmann weiter.<br />

(wz)<br />

ßem Nachdruck darauf, dass strafprozessuale<br />

Maßnahmen der Verfolgungsbehörden<br />

gegen Führungsorgane<br />

oder ihre Unternehmen schnell zu<br />

existentiell bedrohlichen Krisen für<br />

das Unternehmen führen, „Vermögen<br />

wirde<strong>in</strong>gefroren,beschlagnahmtoder<br />

auchverwertet“.<br />

Deshalb will der Vere<strong>in</strong> „Forum<br />

Wirtschafts- und Steuerstrafrecht“<br />

auch die Berater sensibilisieren, Präventivberatung<br />

anzubieten und umzusetzen,<br />

um derartige Szenarien zu<br />

vermeiden. Schließlich können Compliance-Maßnahmen<br />

auch wesentlich<br />

für das Rank<strong>in</strong>g im Falle e<strong>in</strong>er F<strong>in</strong>anzierungsberatung<br />

oder auch e<strong>in</strong>er geplanten<br />

Investition se<strong>in</strong>. <strong>Die</strong>ser Aspekt<br />

sei im übrigen längst im Mittelstand<br />

angekommen.Für umso wichtiger<br />

halten die Vorsitzenden deshalb<br />

dasZieldesVere<strong>in</strong>s,kompetenteFachkräfte<br />

ausallen Bereichen wirtschaftsberatender<br />

Berufe zusammenzuführen,<br />

um die Beratung von Unternehmen<br />

und deren Führungskräften<br />

durch fachübergreifende Zusammenarbeitzuoptimieren.<br />

<strong>Die</strong> nächste Veranstaltung dieses<br />

Netzwerkes ist für Februar 2013 geplant.(go)<br />

Dr. Georg Karl (l<strong>in</strong>ks), Fachanwalt für Strafrecht, führt mit se<strong>in</strong>em Kollegen<br />

Jörg MeyerdasForum alse<strong>in</strong>Kompetenznetzwerk. Foto:Forum

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!