Die deutschen Solarfirmen retten sich in neue ... - Wirtschaftszeitung
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UNTERNHEMEN<br />
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WIRTSCHAFTSZEITUNG JANUAR 2013 | SEITE 19<br />
FirmenchefChristofEnglmeier(li.)überprüftmite<strong>in</strong>emTechnikerdasHerzstückderFirma:denServer. Foto:xrc<br />
DatenhighwayanA92undA3<br />
ChristofEnglmeierundCCNSTerfüllenzusammenmitamplusAGSurferwünsche<br />
VON CLAUDIA ROTHHAMMER<br />
TEISNACH. Mit 16 Jahren hat Christof<br />
Englmeier se<strong>in</strong>e eigene IT-Firma gegründet.<br />
Heute ist er 27, und se<strong>in</strong>e<br />
Schülerfirma CCNST hat <strong>sich</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />
Unternehmensgruppe mit drei<br />
Tochterfirmen gemausert. Geme<strong>in</strong>sammitüber40Mitarbeiternarbeitet<br />
er vom Teisnacher Technologiecampus<br />
aus daran, Niederbayern und die<br />
Oberpfalz ans Netz anzub<strong>in</strong>den. SurfenimWorldWideWeb,schnellund<br />
mit Genuss, das wollen Christof<br />
Englmeier und se<strong>in</strong> Team gerade jenenbieten,dieeigentlichweitabvom<br />
Datenhighway-Schuss s<strong>in</strong>d. Über<br />
311000 Haushalte s<strong>in</strong>d bis Ende 2012<br />
potenziellerschlossen.<br />
Arbeitstatt Hochschule<br />
Angefangen hatte der Erfolg der Firma<br />
CCNST 2001, die damals mit InternetnochwenigamHuthatte.Vormittags<br />
drückte Englmeier die FOS-<br />
Schulbank, nachmittags reparierte er<br />
zu Hause <strong>in</strong> Viechtach Computer.<br />
„Normaler PC-Service halt“, gibt <strong>sich</strong><br />
Englmeier bescheiden. Dabei hat er<br />
damals schon für Kunden Computer<br />
selbst gebaut und nach <strong>in</strong>dividuellen<br />
Bedürfnissen e<strong>in</strong>gerichtet. <strong>Die</strong> ersten<br />
mittelständischen Firmen konnte er<br />
bald als Kunden gew<strong>in</strong>nen. CCNST-<br />
Computer werdennochheuteproduziert,<br />
allerd<strong>in</strong>gs nicht auf Halde, sondern<br />
immer noch <strong>in</strong>dividuell für<br />
Kunden gefertigt. Somit hat jeder<br />
Käufer vollen E<strong>in</strong>fluss auf die HardundSoftwareausstattung.<br />
Mit dem Fachabi <strong>in</strong> der Tasche<br />
schrieb <strong>sich</strong> Englmeier an der Hochschule<br />
Deggendorf für Elektrotechnik<br />
e<strong>in</strong>. Das Studium habe ihm Spaß<br />
gemacht. „Aber die Arbeit <strong>in</strong> der Firmaistsovielgeworden,das<strong>sich</strong>mich<br />
entscheidenmusste“,er<strong>in</strong>nerter<strong>sich</strong>.<br />
„Ich hab die FH noch vor dem Abschluss<br />
verlassen und mich um me<strong>in</strong>e<br />
Kunden gekümmert.“ <strong>Die</strong> haben<br />
es ihm gedankt. Der Kundenstamm<br />
wurde größer und größer, die Auftragsbücher<br />
immer voller. Mehr und<br />
mehr Computer mitdem CCNST-Lo-<br />
go wurden verkauft. Im siebten Jahr<br />
allerd<strong>in</strong>gs bekam Englmeier von se<strong>in</strong>en<br />
Kunden immer mehr Klagen zu<br />
hören – nicht über se<strong>in</strong>e Arbeit oder<br />
se<strong>in</strong>e Computer, sondern übers Internet.<br />
Es war zu langsam. Englmeier<br />
überlegte nicht lange: Er gründete<br />
2009 die Tochterfirma amplus AG<br />
undschlossnochimgleichenJahrdie<br />
ersten Ortschaften im Bayerischen<br />
Wald, die unter der fehlenden Breitbandanb<strong>in</strong>dung<br />
klagten, mittels e<strong>in</strong>es<br />
schon 2003 von ihm geplanten<br />
Funknetzes an. Noch heute betreibt<br />
die Firma e<strong>in</strong> WLAN-Netz mit über<br />
120 Funkverteiler-Knoten. „<strong>Die</strong> Zukunft<br />
aber gehört den Glasfasern“, ist<br />
der junge Firmenchef überzeugt. Das<br />
amplus Kernnetzbesteht deshalb unter<br />
anderem aus leistungsfähigen<br />
Glasfaserstrecken, die e<strong>in</strong>e schnelle<br />
Datenübertragung ermöglichen. E<strong>in</strong><br />
Youtube-HD-Video ohne Ruckeln ansehen,InternetseitenmitvielenFotos<br />
<strong>in</strong> Sekundenschnelle am Bildschirm<br />
sehen, Cloud-Comput<strong>in</strong>g nutzen –<br />
für viele Menschen im Bayerischen<br />
Wald dank der amplus AG und dem<br />
Projekt „Bayerwald-R<strong>in</strong>g“ ke<strong>in</strong> frommer<br />
Wunsch mehr. Das erste Teilstück<br />
des R<strong>in</strong>gs, die Strecke DeggendorfRichtungFreis<strong>in</strong>g,istbereitsausgebaut.<br />
<strong>Die</strong> Kabel verlaufen, wie sollte<br />
es anders se<strong>in</strong>, als echter Datenhighway<br />
entlang des Autohighways<br />
A92. Das zweite Teilstück, zwischen<br />
Regensburg und Passau, ist für 2013<br />
festimTerm<strong>in</strong>kalendervonEnglmeier<br />
e<strong>in</strong>getragen. „Auch hier bauen wir<br />
wieder entlang e<strong>in</strong>er Autobahn, der<br />
A3.“ Der dritte Streckenabschnitt<br />
wird Passau und Schwandorf mite<strong>in</strong>ander<br />
verb<strong>in</strong>den, also der B 85 folgen<br />
und den gesamten bayerischen Wald<br />
durchqueren.<br />
„Technisch gesehen könnten wir<br />
ganzDeutschlandansNetzschließen,<br />
genausowiegroßeMitbewerber,aber<br />
das wollen wir gar nicht“, sagt Englmeier.<br />
Zuerst komme die Heimat<br />
dran. Hier sei schließlich der Bedarf<br />
nach schnellem Surfen genauso groß<br />
wie andernorts, aber leider sei die Erschließung<br />
für viele Anbieter<br />
schlichtweg unrentabel. „Unser Mottoaberist,dasswiretwasfürdieRegion<br />
tun wollen. Der schnelle Profit<br />
steht bei uns nicht an erster Stelle.<br />
Wir versuchen, für alle e<strong>in</strong>e Lösung<br />
zu f<strong>in</strong>den, auch wenn das für andere<br />
Anbieternicht<strong>in</strong>Fragekäme.“<br />
Weniger Profit, mehr Risiko, aber<br />
fürdieRegion:SokannmanEnglmeiers<br />
Firmenphilosophie kurz umschreiben.Alle<strong>in</strong>diesesJahrhatse<strong>in</strong>e<br />
Firmengruppe über sieben Millionen<br />
Euro<strong>in</strong>dieVisionvonschnellemSurfen<br />
auf dem Land <strong>in</strong>vestiert. „Aber <strong>in</strong><br />
den nächsten Jahren werden wir<br />
nochvielzutunhaben,wennwirunser<br />
Ziel von flächendeckenden 100<br />
MBit/s beim Endkunden erreichen<br />
wollen“, gibt er zu. Aber dass es<br />
klappt,daranglaubterfest.<br />
Expansion geht weiter<br />
Vor Kurzem s<strong>in</strong>d noch zwei weitere<br />
Tochterfirmen dazu gekommen: <strong>Die</strong><br />
CCNST Fiber & Radio GmbH sowie<br />
die CCNST Broadcast & Communication<br />
GmbH hat Englmeier ebenfalls<br />
gegründet, um für die Region vor Ort<br />
Kundenwünsche aus allen erdenklichen<br />
IT- und Multimedia-Bereichen<br />
erfüllen zu können. Vor wenigen Tagen<br />
erfolgte auch der Spatenstich für<br />
e<strong>in</strong> <strong>neue</strong>s Gebäude <strong>in</strong> Teisnach. <strong>Die</strong><br />
Kundenbetreuung braucht mehr<br />
Platz.„Ichwillme<strong>in</strong>enKundenguten<br />
Service bieten und deshalb muss ich<br />
aufstocken – sowohl räumlich als<br />
auch personell.“ Obwohl se<strong>in</strong> Team<br />
sehr jung ist, die Atmosphäre locker<br />
istund<strong>sich</strong>alleduzen,habenauchältere<br />
Bewerber gute Chancen beim<br />
jungenChef.„Auchwennsie55Jahre<br />
odersogar60s<strong>in</strong>d.<strong>Die</strong>br<strong>in</strong>gensoviel<br />
Erfahrung mit, das sollte man hoch<br />
schätzen.“AberauchSchulabgängern<br />
mit nicht ganz so guten Noten oder<br />
Ehrenrunden gibt er e<strong>in</strong>e Chance,<br />
wenn sie engagiert bei der Arbeit<br />
s<strong>in</strong>d. Mittlerweile bildet CCNST <strong>in</strong><br />
sechs technischen und kaufmännischenBerufenaus.Se<strong>in</strong>Auszubildender<br />
im Bereich Mediengestaltung hat<br />
dieses Jahr sogar als Landesbester se<strong>in</strong>eAusbildungabgeschlossen.<br />
Investition,die<strong>sich</strong>lohnt<br />
SeitzehnJahrencoachtCarolaNierFirmen<strong>in</strong>derRegion<br />
ABENSBERG. Führungskräfteentwicklung<br />
ist e<strong>in</strong> Thema, das aktueller ist<br />
denn je. Wenn <strong>in</strong> Unternehmen die<br />
Führungskultur und somit der Mitarbeiter<br />
vernachlässigt wird, verschenkt<br />
dasUnternehmenKapital.<br />
Carola Nier, zertifizierter Bus<strong>in</strong>essund<br />
w<strong>in</strong>gwave Coach aus Abensberg,<br />
coacht Führungskräfte <strong>in</strong> den Bereichen<br />
Persönlichkeitsentwicklung und<br />
soziale Kompetenz. Sie feiert <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr das zehnjährige Bestehen ihres<br />
Unternehmens „CommVivere“ –<br />
Persönlichkeitsentwicklung – Managementcoach<strong>in</strong>g.<br />
„Fachliche Kompetenz ist immer<br />
vorhanden, soziale Fähigkeiten,die e<strong>in</strong>e<br />
Führungskraft unbed<strong>in</strong>gt braucht,<br />
um den Mitarbeiter zu motivieren,<br />
werden häufig vernachlässigt. Der<br />
Stellenwert des Mitarbeiters wird oft<br />
zu niedrig angesehen oder gar nicht<br />
beachtet. Er soll funktionieren, und<br />
das möglichst ohne Ausfälle oder<br />
Komplikationen. Das führt oft zu hohem<br />
Krankenstand, Demotivation<br />
und ger<strong>in</strong>ger Leistungsbereitschaft“,<br />
erklärtCarolaNier.<br />
SiehatimLaufederJahree<strong>in</strong>kompetentes<br />
Tra<strong>in</strong>erteam ausgebildet und<br />
aufgebaut, das aus vier zertifizierten<br />
Bus<strong>in</strong>ess- und w<strong>in</strong>gwave Coaches besteht.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit ihrem Team<br />
gibt die Expert<strong>in</strong> das von ihr entwickelte<br />
dreistufige Modulsystem an die<br />
Führungskräfte <strong>in</strong> den Unternehmen<br />
weiter.<br />
Wichtigdabeis<strong>in</strong>dHochwertigkeit,<br />
Kompetenz und e<strong>in</strong> hoher Qualitätsanspruch,<br />
der <strong>sich</strong>erstellt, dass nach<br />
Abschluss des Coach<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> positiver<br />
Veränderungsprozess <strong>in</strong> den Unternehmen<br />
beg<strong>in</strong>nt. Wichtig s<strong>in</strong>d die<br />
Themen Führungspersönlichkeit,<br />
Kommunikation und Gesprächsführung<br />
mit Mitarbeitern und Konfliktbewältigung.<br />
Dasist e<strong>in</strong>e Investition,die <strong>sich</strong> für<br />
Unternehmen lohnt. Sie schafft nicht<br />
nur e<strong>in</strong> angenehmes Betriebsklima,<br />
der generierte Mehrwert lässt <strong>sich</strong><br />
auch an den Zahlen <strong>in</strong> Sachen Krankenstand,derKreativitätundLeistung<br />
derMitarbeiterablesen.CarolaNierist<br />
zufrieden mit den vergangenen Jahren.IhrFokusistjetztnochstärkerauf<br />
Bayern gerichtet, Pläne für weitere<br />
Coach<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> der näheren Umgeben<br />
werdenbereitsumgesetzt.(ebb)<br />
Carola Nier vermittelt SozialkompetenzanFührungskräfte.<br />
Foto:privat