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Praktikum II - hanno-rein.de

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Hanno Rein<br />

praktikum2@<strong>hanno</strong>-<strong>rein</strong>.<strong>de</strong><br />

<strong>Praktikum</strong> <strong>II</strong><br />

PT: Potentialtrog<br />

Betreuer: Wal<strong>de</strong>mar Kaiser<br />

Florian Jessen<br />

florian.jessen@stu<strong>de</strong>nt.uni-tuebingen.<strong>de</strong><br />

19. April 2004<br />

Ma<strong>de</strong> with L ATEX and Gnuplot


<strong>Praktikum</strong> <strong>II</strong> PT: Potentialtrog Seite 1 von 12<br />

1 Vorwort<br />

Der Verlauf von Feldlinien zwischen verschie<strong>de</strong>nen Ladungsträgern ist häufig in <strong>de</strong>r Praxis von großer<br />

Be<strong>de</strong>utung. Allerdings kann <strong>de</strong>r Verlauf nur in einzelnen Spezialfällen analytisch beschrieben wer<strong>de</strong>n. In<br />

diesem Versuch wird <strong>de</strong>r Feldlinienverlauf experimentell bestimmt.<br />

2 Physikalische Grundlagen<br />

2.1 Messprinzip<br />

Das Elektrolyt (in unserem Fall Leitungswasser) dient dazu, dass das Potential als Spannungsabfall zu<br />

einer Elektro<strong>de</strong> an einem beliebigen Punkt in <strong>de</strong>r Ebene gemessen wer<strong>de</strong>n kann. Da durch ein direktes<br />

Spannungsmessgerät ein Strom fließen wür<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r selbst <strong>de</strong>n Potentialverlauf verän<strong>de</strong>rt, verwen<strong>de</strong>t<br />

man zur Messung eine Wheatstonesche Brückenschaltung. Mit Hilfe eines Spannungsteilers legt man die<br />

Messson<strong>de</strong> auf ein Potential Umess. Tastet man nun mit <strong>de</strong>r Messson<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Trog ab, und misst <strong>de</strong>n<br />

Strom, <strong>de</strong>r über die Messson<strong>de</strong> fließt, so stellt man fest, dass es auf bestimmten Linien (Äquipotentiallinien)<br />

ein Minimum <strong>de</strong>s Stroms gibt. Es fließt also praktisch kein Strom, und somit hat <strong>de</strong>r untersuchte<br />

Punkt das Potential Umess. Mit Hilfe dieser Äquipotentiallinien kann man dann auch auf die Feldlinien<br />

zurückschließen.<br />

2.2 Elektrisches Potential<br />

Das elektrische Feld E ist ein konservatives Kraftfeld. Man kann also zu je<strong>de</strong>m Punkt P im Raum eine<br />

Funktion φ <strong>de</strong>finieren, so dass gilt:<br />

E = −∇φ<br />

� ∞<br />

(1)<br />

φ(P ) = E ds (2)<br />

P<br />

Zur Normierung wird P (∞) = 0 gesetzt. Die Differenz zweier Potentiale wird als elektrische Spannung<br />

bezeichnet.<br />

2.3 Nabla Operator<br />

Der Nabla Differentialoperator ist <strong>de</strong>finiert als<br />

⎛ ⎞<br />

�∇ =<br />

⎝<br />

∂<br />

∂x<br />

∂<br />

∂y<br />

∂<br />

∂z<br />

⎠ . (3)<br />

• Wen<strong>de</strong>t man ihn auf eine skalare Funktion f(x, y, z) an, so ist � ∇f <strong>de</strong>r Gradient <strong>de</strong>r Funktion:<br />

�∇f = grad � f (4)<br />

Der Gradient zeigt immer in die Richtung <strong>de</strong>r stärksten Än<strong>de</strong>rung. Der Gradient <strong>de</strong>s Schwerefel<strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> zeigt beispielsweise Richtung Erdmittelpunkt.<br />

• Multipliziert man <strong>de</strong>n Nabla Operator (über das Skalarprodukt) mit einem Vektorfeld � f(x, y, z), so<br />

erhält man die Divergenz <strong>de</strong>s Fel<strong>de</strong>s:<br />

�∇ · � f = div � f (5)<br />

Das Ergebnis ist ein Skalar und beschreibt anschaulich die Anzahl <strong>de</strong>r Senken und Quellen in<br />

einem infinitesimal kleinen Volumen. Da beispielsweise die Feldlinien beim Magnetfeld � B immer<br />

geschlossen sind, gilt hier:<br />

div � B = 0 (6)<br />

Für das elektrische Feld E gilt dies natürlich nicht. Hier ist<br />

div � E = ϱ<br />

ɛ0<br />

. (7)


<strong>Praktikum</strong> <strong>II</strong> PT: Potentialtrog Seite 2 von 12<br />

• Es gibt neben <strong>de</strong>m Skalarprodukt noch die Möglichkeit <strong>de</strong>n Nabla Operator über das Kreuzprodukt<br />

an ein Vektorfeld � f anzuwen<strong>de</strong>n. Man erhält die Rotation von � f:<br />

�∇ × � f = rot � f (8)<br />

Die Rotation beschreibt anschaulich das Vorhan<strong>de</strong>nsein von Wirbeln in einem Vektorfeld. Das<br />

statische elektrische Feld � E hat keine Wirbel. Es ist also:<br />

rot � E = 0 (9)<br />

• Wen<strong>de</strong>t man <strong>de</strong>n Nabla Operator zweimal hinte<strong>rein</strong>an<strong>de</strong>r an, so erhält man <strong>de</strong>n sogenannten<br />

Laplace- o<strong>de</strong>r Deltaoperator � ∆:<br />

�∇ 2 = � ∆ (10)<br />

Dieser fin<strong>de</strong>t man beispielsweise in <strong>de</strong>r Laplace-Gleichung wie<strong>de</strong>r.<br />

2.4 Satz von Gauss<br />

Ist � f(x, y, z) eine vektorielle Funktion, so gilt bei einer geschlossenen Fläche S die das Volumen VS<br />

umschließt:<br />

�<br />

�∇ · � �<br />

f dV = �f d � A (11)<br />

VS<br />

2.5 Laplace Gleichung<br />

S<br />

Für das elektrische Potential gilt Gleichung (1). Mit Hilfe <strong>de</strong>s Gaussschen Satzes erhält man:<br />

�<br />

�E d � �<br />

A = �∇ · � E dV (12)<br />

S<br />

VS<br />

Nach Gleichung (7) gilt:<br />

�<br />

�∇ · � E dV =<br />

�<br />

VS<br />

VS<br />

�∇ · � E − ϱ<br />

ɛ0<br />

�<br />

ϱ<br />

VS<br />

ɛ0<br />

dV (13)<br />

dV = 0 (14)<br />

Da es sich um ein Volumenintegral über eine skalare Größe han<strong>de</strong>lt, muss auch gelten:<br />

�∇ · � E − ϱ<br />

ɛ0<br />

�∇ · � E = ϱ<br />

= 0 (15)<br />

ɛ0<br />

�∇ · (− � ∇ · φ) = ϱ<br />

ɛ0<br />

Mit Hilfe <strong>de</strong>s Laplace Operators erhält man schließlich die Poisson Gleichung:<br />

−∆φ = ϱ<br />

ɛ0<br />

Im Vakuum, und in gewisser Näherung auch beim vorliegen<strong>de</strong>n Versuch im Trog zwischen <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n,<br />

gibt es keine Raumladungen (φ = ϱ). Somit ve<strong>rein</strong>facht sich die Poisson Gleichung zur Laplace Gleichung:<br />

−∆φ = 0 (19)<br />

(16)<br />

(17)<br />

(18)


<strong>Praktikum</strong> <strong>II</strong> PT: Potentialtrog Seite 3 von 12<br />

3 Auswertung<br />

3.1 Anordnung 1<br />

Abbildung 1: 3D-Potentialverlauf mit Äquipotentiallinien beim Quadrupol<br />

Für das Schaubild wur<strong>de</strong>n die Messwerte digitalisiert und mit Hilfe einer Griddingfunktion zu einem<br />

kontinuierlichen Netz interpoliert. Mit Hilfe dieses Netzes und einer Projektion in die Ebene kann auch<br />

<strong>de</strong>r Verlauf <strong>de</strong>r Äquipotentiallinien dargestellt wer<strong>de</strong>n.


<strong>Praktikum</strong> <strong>II</strong> PT: Potentialtrog Seite 4 von 12<br />

Abbildung 2: Äquipotentiallinien beim Quadrupol<br />

Mit Hilfe <strong>de</strong>r Beziehung � E = � ∇φ kann aus <strong>de</strong>m Potentialverlauf auf das elektrische Vektorfeld geschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Hierzu wur<strong>de</strong>n numerisch die Differenzenquotienten für je<strong>de</strong> Raumrichtung (in unserem Fall 2)<br />

zwischen 6 Gitterpunkten <strong>de</strong>r Potentialmatrix berechnet. Der Quellco<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Programms ist im Anhang<br />

aufgeführt. Für die Anordnung 1 erhält man folgen<strong>de</strong>s � E-Vektorfeld, wobei die Länge <strong>de</strong>r Vektoren<br />

proportional zur Stärke <strong>de</strong>s � E-Fel<strong>de</strong>s sind:<br />

Abbildung 3: � E-Feldvektoren beim Quadrupol<br />

Die Messwerte übertreffen unsere erwartete Genauigkeit.


<strong>Praktikum</strong> <strong>II</strong> PT: Potentialtrog Seite 5 von 12<br />

3.2 Anordnung 2<br />

Abbildung 4: 3D-Potentialverlauf mit Äquipotentiallinien bei Elektro<strong>de</strong>nanordnung 2


<strong>Praktikum</strong> <strong>II</strong> PT: Potentialtrog Seite 6 von 12<br />

Abbildung 5: Äquipotentiallinien bei Elektro<strong>de</strong>nanordnung 2<br />

Abbildung 6: � E-Feldvektoren bei Elektro<strong>de</strong>nanordnung 2<br />

Die Stufenbildung beim Potentialverlauf ergibt sich dadurch, dass nur Äquipotentiallinien vermessen wur<strong>de</strong>n<br />

und somit Zwischenwerte interpoliert wer<strong>de</strong>n mussten. Trotz<strong>de</strong>m zeigen die Messwerte <strong>de</strong>n erwarteten<br />

Verlauf <strong>de</strong>s Fel<strong>de</strong>s.


<strong>Praktikum</strong> <strong>II</strong> PT: Potentialtrog Seite 7 von 12<br />

3.3 Dipol<br />

Unsere Messung, sowie die Theorie ergab folgen<strong>de</strong>n Potentialverlauf:<br />

Abbildung 7: Potentialverlauf Dipol<br />

Die Abweichungen von <strong>de</strong>n theoretischen Werten lassen sich erklären durch:<br />

• ungenaue Messung<br />

• Messung nicht genau auf <strong>de</strong>r Verbindungslinie<br />

• Annäherung we<strong>de</strong>r durch Kugel noch durch Zylin<strong>de</strong>r i<strong>de</strong>al<br />

• Störeffekte an Grenzflächen wie Wand, Wasseroberfläche<br />

• Störeffekte durch Zuleitungen<br />

• Elektrolyt ist ein Dielektrikum (Wasser ist ein Dipol)<br />

• Kriechströme im Elektrolyt verän<strong>de</strong>rn das Feld<br />

• möglicherweise weitere Störungen durch die verwen<strong>de</strong>te Wechselspannung


<strong>Praktikum</strong> <strong>II</strong> PT: Potentialtrog Seite 8 von 12<br />

Anhang<br />

Sourceco<strong>de</strong> E-Feld-Berechnung<br />


<strong>Praktikum</strong> <strong>II</strong> PT: Potentialtrog Seite 9 von 12<br />

}<br />

$cal2 *= 1/(2/ sqrt (2)+1);<br />

$efeld [$x[$i ]][ $y[$j ]][ "y"] = -( $cal1 - $cal2 )/<br />

($y[$i +1] - $y[$i -1]);<br />

# echo $efeld [$x[$i ]][ $y[$j ]][" x "]." < br >";<br />

}<br />

echo " electric field calculation done : $anzahl vectors ad<strong>de</strong>d !";<br />

echo " start writing to file : $filename ... ";<br />

$out = fopen ( $filename ,"w");<br />

for ($i =1; $i < $max_x -1; $i ++){<br />

for ($j =1; $j < $max_y -1; $j ++){<br />

fwrite ($out , $x[$i ]."\t".$y[$j ]."\t".<br />

$efeld [$x[$i ]][ $y[$j ]][ "x"].<br />

"\t". $efeld [$x[$i ]][ $y[$j ]][ "y"]."\n");<br />

# echo $x[$i ]."\ t". $y[$j ]."\ t".<br />

$efeld [$x[$i ]][ $y[$j ]][ "x"]."\t".<br />

$efeld [$x[$i ]][ $y[$j ]][ "y"]."\n";<br />

}<br />

}<br />

fclose ( $out );<br />

echo " file written !";<br />

?><br />

exiting ...


<strong>Praktikum</strong> <strong>II</strong> PT: Potentialtrog Seite 10 von 12<br />

Orginalmessdaten Anordnung 1


<strong>Praktikum</strong> <strong>II</strong> PT: Potentialtrog Seite 11 von 12<br />

Orginalmessdaten Anordnung 2


<strong>Praktikum</strong> <strong>II</strong> PT: Potentialtrog Seite 12 von 12<br />

Orginalmessdaten Anordnung 3

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