Grußwort von Prof. Dr. Hartmut Schröder zur Eröffnung
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<strong>Grußwort</strong> <strong>von</strong> <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Hartmut</strong> <strong>Schröder</strong> <strong>zur</strong> <strong>Eröffnung</strong> des<br />
Symposiums Komplementäre Augenheilkunde – Eine Chance für Patienten und deren Ärzte.<br />
11. September 2010 in Frankfurt am Main<br />
Mit unserem Studiengang erfüllen wir Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation, die <strong>von</strong><br />
dieser in ihrer „Bejing Declaration“ <strong>von</strong> der 61. Versammlung als verbindlich beschlossen<br />
wurden. Diese WHO-Erklärung weist mit deutlichen Worten darauf hin, dass natürliche und<br />
traditionelle Medizinsysteme bevorzugt beforscht und auf ihre Nützlichkeit hin untersucht<br />
werden sowie dort – wo sinnvoll – in die medizinische Versorgung der Mitgliedsländer integriert<br />
werden sollen. 16 In § 2 des deutschen Sozialgesetzbuches V wurde der Begriff der „besonderen<br />
Therapierichtungen“ bereits 1989 eingeführt; wörtlich heißt es in Absatz 1: „Behandlungsmethoden,<br />
Arznei- und Heilmittel der besonderen Therapierichtungen sind nicht<br />
ausgeschlossen. Qualität und Wirksamkeit der Leistungen haben dem allgemein anerkannten<br />
Stand der medizinischen Erkenntnisse zu entsprechen und den medizinischen Fortschritt zu<br />
berücksichtigen“ sowie weiter in Absatz 3: „Bei der Auswahl der Leistungserbringer ist ihre<br />
Vielfalt zu beachten.“<br />
<strong>Dr</strong>. Ernst Boxberg, Fachanwalt für Medizinrecht, weist darauf hin, dass der Gesetzgeber als<br />
besondere Therapierichtungen zwar ausdrücklich homöopathische, phytotherapeutische und<br />
anthroposophische Arznei- und Heilmittel nennt, aber – wie die Ausschussbegründung zu<br />
diesen gesetzlichen Tatbeständen zeigt – an die Naturheilkunde im weiteren Sinne gedacht<br />
hat, sich also noch nicht wirklich festgelegt, was konkreter Inhalt der komplementärmedizinischen<br />
Elemente sein soll. Boxberg zählt <strong>zur</strong> Komplementärmedizin fünf große Bereiche: a)<br />
Mind Body Medicine als Erweiterung der geistigen Fähigkeit <strong>zur</strong> Beeinflussung körperlicher<br />
Funktionen und Symptome durch Meditation, mentales Heilen und künstlerische Methoden;<br />
b) biologisch fundierte Methoden (natürliche Methoden wie Kräuter, Nahrungsmittel und<br />
Vitamine); c) manipulative körperbezogene Methoden (bei denen Körperteile manipuliert<br />
oder bewegt werden, wie in der Massage, der Osteopathie oder der Chiropraktik); d) energetische<br />
Methoden (die Biofeldtherapien und bioelektromagnetische Therapien anwenden); e)<br />
ganze Medizinsysteme (Homöopathie und Anthroposophie sowie die Systeme der TCM oder<br />
die ayurvedische Medizin). 17<br />
Vor diesem allgemeinen Hintergrund stehen im Fokus unseres Studiengangs Verfahren aus<br />
der komplementären Medizin, die nicht (oder nur zu wenig) im Rahmen der Hochschulmedizin<br />
gelehrt und beforscht werden. Dazu gehören vor allem Naturheilverfahren und Homöopathie<br />
sowie Traditionelle Chinesische Medizin. Unser diesbezügliches Pflichtmodul bieten wir<br />
unter der Bezeichnung „Biologische Medizin“ in Kooperation mit der „Internationalen Gesellschaft<br />
für Biologische Medizin“ an – ein Curriculum das <strong>von</strong> dem WHO-Institut der Universität<br />
Mailand zertifiziert wurde und damit einer entsprechenden Qualitätskontrolle unterliegt.<br />
18 Das andere Pflichtmodul, für das unser Institut ein Curriculum erarbeitet hat, steht<br />
unter dem Namen „Sprache – Kommunikation – Kultur“ und erhebt den Anspruch, die komplementäre<br />
Medizin mit der „sprechenden Medizin“ zu verbinden sowie moderne Medizin<br />
und Heilkunst in ihrer kulturellen Vielfalt miteinander zu verbinden.<br />
Damit greifen wir gerade das auf, was <strong>Prof</strong>. Borasio, der an der Universität München Palliativmedizin<br />
lehrt, am 11. März 2009 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in seinem Artikel<br />
16 Der Wortlaut der Erklärung findet sich unter:<br />
http://www.who.int/medicines/areas/traditional/congress/en/index.html<br />
17 Dies entspricht in etwa dem Ordnungsschema des National Center for Complementary and Alternative Medicine<br />
(NCCAM) am National Institutes of Health (NIH) in den USA.<br />
18 Zertifizierung durch und unter Patronat <strong>von</strong>: WHO-Zentrum für traditionelle Medizin, Universitá degli Studi<br />
di Milano, Direktor: <strong>Prof</strong>essor <strong>Dr</strong>. med. Umberto Solimene. Der italienische Titel lautet: Corso di Perfezionamento<br />
in: „Fondamenti Razionali e Critici delle Tecnologie Biomediche nelle Medicine Complementari“. Informationen<br />
unter: http://www.naturmed.unimi.it/corso_tre.html