Grußwort von Prof. Dr. Hartmut Schröder zur Eröffnung
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<strong>Grußwort</strong> <strong>von</strong> <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Hartmut</strong> <strong>Schröder</strong> <strong>zur</strong> <strong>Eröffnung</strong> des<br />
Symposiums Komplementäre Augenheilkunde – Eine Chance für Patienten und deren Ärzte.<br />
11. September 2010 in Frankfurt am Main<br />
auch durchaus gewünscht. 4 Ich zitiere <strong>Prof</strong>. Jütte aus einer Stellungnahme der Bundesärztekammer<br />
zum Thema „Placebo in der Medizin“: „Die Arzt-Patienten-Interaktion ist ganz zentral.<br />
Mit seinem Verhalten kann der Arzt ungemein viel erreichen – mit Empathie, Vertrauen<br />
und dem therapeutischen Setting. All das muss stimmen, damit der Arzt mit seiner Maßnahme<br />
– auch wenn sie noch so evidenzbasiert sein mag – Erfolg haben kann.“ Und weiter: „Es<br />
kommt also nicht selten vor, dass eine Maßnahme mit geringerer Evidenz effektiver ist, weil<br />
die Umstände besser passen und der Gesamteffekt damit größer wird.“<br />
Werner Bartens – der das als gelernter Arzt eigentlich wissen sollte – unterminiert de facto<br />
mit seinem Beitrag das Vertrauen der Patienten zu ihren Ärzten. Er leistet also nicht nur keinen<br />
konstruktiven Beitrag in einer durchaus zu führenden Debatte <strong>zur</strong> Qualitätssicherung der<br />
komplementären Medizin sondern er schadet objektiv all den Patienten, die <strong>von</strong> Komplementärmedizinern<br />
behandelt werden. Auf diesen Umstand hat im letzten Jahr in einem Editorial<br />
der Münchner Medizinischen Wochenschrift selbst <strong>Prof</strong>. Füeßl, der Chefredakteur dieser sicher<br />
nicht unter Esoterik-Verdacht stehen Fachzeitschrift, hingewiesen. Er schreibt:<br />
„Schließlich wird das Befinden eines Patienten und damit die tatsächliche oder empfundene<br />
Besserung seiner Beschwerden ganz wesentlich vom Vertrauensverhältnis zu seinem Arzt<br />
beeinflusst. Doch dieses ist mit wissenschaftlichen Methoden kaum zu untersuchen, da es <strong>von</strong><br />
irrationalen Momenten gefördert oder gestört wird. Die Wirkung alternativer Verfahren anzuzweifeln<br />
könnte genau dieses Vertrauensverhältnis stören und dadurch per se kontraproduktiv<br />
sein.“ 5<br />
Warum also trotzdem diese – im wahrlich doppelten Sinne – schlechte Presse über die komplementäre<br />
Medizin, die nicht nur mehrheitlich <strong>von</strong> Patienten nachgefragt und <strong>von</strong> mehr als<br />
einem <strong>Dr</strong>ittel der niedergelassenen Ärzte praktiziert wird sondern durch zahlreiche Lehrstühle<br />
und Studiengänge an den Hochschulen in den letzten Jahren endlich die zweifellos notwendige<br />
akademische Qualitätssicherung erhält?<br />
Da ich an der Konzipierung des Masterstudiengangs „Komplementäre Medizin – Kulturwissenschaften<br />
– Heilkunde“ an der Europa-Universität Viadrina beteiligt war und in diesem<br />
Studiengang auch lehre, erlaube ich mir in die Kampagne einzugreifen, die Sebastian Herrmann<br />
mit seinem Beitrag „Magie im Hörsaal“ in den Medien losgetreten hat. Dabei sehe ich<br />
in dieser einseitigen Kampagne durchaus eine Chance, wenn sie sich in Richtung einer wirklichen<br />
Debatte weiterentwickelt. Verzichten werde ich daher auf jede Polemik, die natürlich<br />
durchaus möglich wäre. Nur zwei Hinweise seien meinen Ausführungen vorweggeschickt,<br />
damit der Kontext des Ganzen deutlich wird: Bevor sich überhaupt die Medien mit der Thematik<br />
beschäftigten hat die „Gesellschaft <strong>zur</strong> wissenschaftlichen Untersuchung der Parawissenschaften“<br />
(GWUP), die sich anschickt die moderne Inquisition zu werden, mit gezielten<br />
Verleumdungskampagnen das Feld bereitet. Dafür dass diese Gesellschaft und ihre Zeitschrift<br />
Der Skeptiker es nicht so genau mit der Wahrheit halten sowie mit gezielten Rufmordversuchen<br />
in Verbindung gebracht werden finden sich erdrückend viele Hinweise. 6 Dass seriöse<br />
Journalisten aus dieser Ecke ihre Vorlagen holen spricht leider nicht für professionelle Recherchen.<br />
So wird es Sie nicht überraschen, wenn ich Ihnen an dieser Stelle mitteilen kann,<br />
dass die in den genannten Quellen beanstandeten Inhalte nicht in unserem Studiengang ge-<br />
4<br />
Deutsches Ärzteblatt, 19. Juli 2010.<br />
5<br />
MMW-Online, 3-4/2009, Online: http://www.mmw.de/mmw/fortbildung/cme/uebersichtsarbeiten/content-<br />
134261.html<br />
6<br />
Siehe z.B. das Online-Magazin für ganzheitliches Denken: http://www.psychophysik.com/ sowie GWUP-<br />
Watch: http://gwup-skeptiker.blogspot.com/