Neu gewählte Mitglieder 2009 (pdf) - Leopoldina
Neu gewählte Mitglieder 2009 (pdf) - Leopoldina
Neu gewählte Mitglieder 2009 (pdf) - Leopoldina
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Prof. Dr.<br />
Friedrich Götze<br />
*6. 8. 1951 Hameln<br />
Sektion: Mathematik<br />
Matrikel-Nummer: 7281<br />
Aufnahmedatum: 15. 7. <strong>2009</strong><br />
Friedrich Götze studierte Mathematik und Physik an<br />
den Universitäten Göttingen und Bonn und schloss das<br />
Studium 1976 mit dem Diplom in Mathematik ab. 1978<br />
promovierte er in Köln bei J. Pfanzagl mit einer Arbeit über Approximationen in<br />
Grenzwertsätzen der Stochastik und habilitierte 1983 an der Universität Köln über<br />
asymptotische Entwicklungen in funktionalen Grenzwertsätzen. Von 1977 bis 1983<br />
war er als wissenschaftlicher Assistent am Mathematischen Institut der Universität<br />
Köln tätig, mit einer einjährigen Unterbrechung als Visiting Assistant Professor am<br />
Department of Statistics an der Universität Berkeley (CA, USA). 1984 nahm er einen<br />
Ruf auf eine C3-Professur an der Universität Bielefeld an. Seit 1990 ist er dort<br />
C4-Professor für Mathematik. Weitere Rufe erhielt er auf C4-Professuren an die TU<br />
Kaiserslautern, die TU Berlin sowie die HU Berlin.<br />
Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sind asymptotische Methoden und Bootstrap-<br />
Verfahren in der mathematischen Statistik sowie Approximationen und Grenzwertsätze<br />
in der Wahrscheinlichkeitstheorie und der analytischen Zahlentheorie. Hier<br />
wird gezeigt, dass optimale Approximationen in zentralen multidimensionalen<br />
Grenzwertsätzen der Stochastik eng verbunden sind mit alten ungelösten Gitterpunktproblemen<br />
der analytischen Zahlentheorie für Gebiete mit glattem Rand. Ein<br />
weiterer Forschungsschwerpunkt liegt in der Untersuchung von Approximationen<br />
der universellen Verteilungen von Spektren von Klassen zufälliger hochdimensionaler<br />
Matrizen und ihren Anwendungen. Im Limes unendlicher Dimension führt dies<br />
auf Grenzwertsätze der sogenannten freien (nicht kommutativen) Wahrscheinlichkeitstheorie,<br />
die bemerkenswerte Unterschiede hinsichtlich des Grenzwertverhaltens<br />
freier Faltungen im Vergleich zur klassischen Wahrscheinlichkeitstheorie aufweisen.<br />
Publikationen (Auswahl):<br />
– Bentkus, V., and Götze, F.: Lattice point problems and distribution of values of quadratic forms.<br />
Ann. of Math. 150, 977–1027 (1999)<br />
– Götze, F.: Lattice point problems and values of quadratic forms. Invent. Math. 157, 195 –226 (2004)<br />
– Chistyakov, G., and Götze, F.: Limit theorems in free probability theory. {I}. Ann. Probab. 36,<br />
54 –90 (2008)<br />
37