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Neu gewählte Mitglieder 2009 (pdf) - Leopoldina

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Prof. Dr.<br />

Lis Brack-Bernsen<br />

*2. 3. 1946 Kopenhagen (Dänemark)<br />

Sektion: Wissenschafts- und Medizingeschichte<br />

Matrikel-Nummer: 7248<br />

Aufnahmedatum: 28. 1. <strong>2009</strong><br />

Lis Brack-Bernsen studierte Mathematik, Physik und<br />

deren Geschichte an der Universität Kopenhagen, wo sie<br />

1970 das Diplom (Cand. Scient.) erwarb. Dort hat sie<br />

durch ihren Lehrer, Olaf Schmidt, eine solide Ausbildung in antiker Astronomie und<br />

Mathematik erhalten. An der Universität Basel promovierte sie 1974 über die Astronomie<br />

der Maya-Indianer. Danach war sie bis 1976 als Lektor (= Akademischer Rat)<br />

am mathematischen Institut der Universität Kopenhagen tätig. Nach Aufenthalten<br />

in den USA und Frankreich kam sie 1979 nach Regensburg. Etliche Jahre war sie<br />

vorwiegend mit der Erziehung ihrer drei Kinder beschäftigt. Ab 1989 ist sie wieder<br />

voll in die Forschung eingestiegen, ab 1992 von der DFG durch ein Habilitanden-Stipendium<br />

unterstützt. Nach der Habilitation an der J. W. Goethe-Universität Frankfurt<br />

1997 war sie dort für zwei Jahre Privatdozentin. Seit 1999 ist sie an der Universität<br />

Regensburg als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Privatdozentin am Lehrstuhl für<br />

Wissenschaftsgeschichte (Christoph Meinel) tätig. Seit 1999 sind ihre Forschungen<br />

durch verschiedene DFG-Projekte finanziert worden.<br />

Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Erforschung der babylonischen Astronomie und<br />

deren Entstehung. Im Jahre 1990 konnte sie zeigen, dass gewisse Zeitintervalle, die<br />

regelmäßig um Voll- und <strong>Neu</strong>mond herum gemessen wurden, als empirische Basis<br />

für die Geschwindigkeitsfunktion des Mondes dienen konnten. Durch systematische<br />

Analyse computersimulierter babylonischer Mondbeobachtungen konnte sie erklären,<br />

wie die Daten auf den sogenannten Goal-Year-Tafeln zur Vorhersage verwendet<br />

werden konnten. Ab 1991 untersucht sie, in enger Zusammenarbeit mit dem Assyriologen<br />

Hermann Hunger (Wien, Österreich), frühe astronomische Keilschrifttexte,<br />

um dadurch verstehen zu können, wie die elegante numerische babylonische Astronomie<br />

entstanden ist. Es ist gelungen, viele frühe babylonische Vorhersagemethoden<br />

zu entziffern und die dahinter liegenden astronomischen Konzepte zu verstehen.<br />

Publikationen (Auswahl):<br />

– Brack-Bernsen, L.: On the Babylonian lunar theory a construction of column Φ from horizontal<br />

observations. Centaurus 33, 39 –56 (1990)<br />

– Brack-Bernsen, L.: Zur Entstehung der Babylonischen Mondtheorie: Beobachtung und theoretische<br />

Berechnung von Mondphasen. Boethius-Reihe Bd. 40. Stuttgart: Franz Steiner 1997<br />

– Brack-Bernsen, L., and Hunger, H.: TU 11, a collection of rules for the prediction of lunar phases<br />

and of month lenghts. SCIAMVS 3, 3 –90 (2002)<br />

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