Arbeitsmarktprogramm 2012 - Jobcenter Bochum
Arbeitsmarktprogramm 2012 - Jobcenter Bochum Arbeitsmarktprogramm 2012 - Jobcenter Bochum
24 Integrationsarbeit beitgeber dafür zu sensibilisieren, das Arbeits- und Fachkräftepotenzial der Menschen mit Behinderung zur Deckung des Fachkräftebedarfs zu nutzen, wird die Information und Beratung in Zusammenarbeit mit dem Integrationsamt im Jahr 2012 weiter intensiviert. Fachkräftesicherung Der demographische Wandel und der konjunkturelle Aufschwung stellen eine neue Herausforderung für den Arbeitsmarkt dar. Die Zahl der Mitarbeiter im verarbeitenden Gewerbe, die in den Jahren 2015 bis 2020 aus Altersgründen ausscheiden, wird sich im Vergleich zu heute fast verdreifachen. Gleichzeitig wird sich der Rückgang der Zahl der Schulabgänger ab 2013 beschleunigen. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes unter Berücksichtigung des demographischen Wandels ist auch unabhängig von der künftigen Wirtschaftslage und möglichen konjunkturellen Schwankungen vor allem durch folgende differierende Faktoren gekennzeichnet: • konstanter bzw. steigender Fachkräftebedarf in stark nachgefragten Berufen jedoch: sinkende Arbeitslosenzahlen in nachfragestarken Berufsgruppen • konstante bzw. steigende Nachfrage nach Arbeitskräften in regionalen Wachstumsbranchen jedoch: sinkende Anzahl von Ausbildungs- und Studienabsolventen • steigende Anzahl von unbesetzten Ausbildungsstellen jedoch: sinkende Anzahl von Schulabgänger mit Schulabschluss • rückläufige Nachfrage nach Helferberufen bei steigendem Ausbildungs- und Qualifikationsniveau in den Berufsfeldern jedoch: konstante Anzahl von geringqualifizierten Arbeitslosen • steigende Anzahlen von Personen, die aus dem Erwerbsleben ausscheiden jedoch: konstante Anzahl von Langzeitarbeitslosen ohne bzw. mit veraltetem Berufsabschluss Unternehmen aller Branchen können den Bedarf an Fachkräften perspektivisch nicht mehr ausreichend sicherstellen, sofern die dargestellten Faktoren nicht aufgegriffen und den daraus resultierenden Folgen für die Sicherung und Gewinnung von qualifizierten Arbeitskräften nicht zielgerichtet entgegengewirkt werden. Vor diesem Hintergrund beinhaltet das Arbeitsmarktprogramm 2012 einen deutlichen Schwerpunkt im Bereich der Förderung der beruflichen Weiterbildung. Hierbei verfolgt das Jobcenter Bochum verschiedene Ansätze, um mit entsprechenden Förderangeboten einen möglichst breiten und differenzierten Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten. • 723 geplante und ungeplante Bildungsgutscheine • 89 Umschulungen in geplanten Berufsfeldern über Bildungsgutschein • Betriebliche Einzelumschulungen • Modellansätze im Rahmen der Initiative zur Fachkräftesicherung in NRW Detaillierte Informationen zu den Angeboten an Umschulungen und Bildungsgutscheinen finden sich in der Bildungszielplanung auf den Seiten 34-36. Auf den neu-
en Ansatz im Rahmen der betrieblichen Einzelumschulung sowie auf die Initiative zur Fachkräftesicherung in NRW wird im Folgenden näher eingegangen. Modell zum Ausbau der betrieblichen Einzelumschulung Das Instrument der Einzelumschulung wurde zwar auch in der Vergangenheit schon in Einzelfällen durchgeführt, soll aber zukünftig deutlich stärker als Instrument der Fachkräftesicherung genutzt werden. Grundsätzlich besitzt die berufliche Erstausbildung bei der Fachkräftesicherung Vorrang. Eine Alternative kann aber bei entsprechendem Bedarf auch eine betriebliche Einzelumschulung sein. Über diesen Weg können Personen ohne Berufsabschluss, die bereits erste Ausbildungs- oder Arbeitserfahrungen sammeln konnten, verkürzt in 2 Jahren zum Berufsabschluss geführt werden. Die Einzelumschulung erfolgt wie eine duale Ausbildung im Betrieb und führt in verkürzter Form zu einem Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Mit der betrieblichen Einzelumschulung steht ein Instrument zur Verfügung, das praxisnah ausbildet, kostengünstiger ist als eine schulische Umschulung und bei anschließender Arbeitsaufnahme im Umschulungsbetrieb ggfs. nachhaltig an einen Betrieb binden kann. Diese Form ist angesichts knapper werdender Fördermittel besonders attraktiv im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit des Instrumenteneinsatzes. Da eine betriebliche Einzelumschulung besonders hohe Anforderungen an die Lernfähigkeit und das Durchhaltevermögen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellt, wird das Programm durch einen intensiven Beratungsansatz und verschiedene Elemente zur Eignungsfeststellung ergänzt. Hierzu zählen u.a. ein detailliertes psychologisches Gutachten zur intellektuellen Leistungsfähigkeit und eine mehrmonatige Vorbereitungsmaßnahme zur Eignungsfeststellung und gezielten Betriebsauswahl. Begleitend ist eine betriebsnahe (Nach-) Betreuung für Umschüler und Arbeitgeber geplant, um bei möglichen Problemen zeitnah unterstützen und so ggfs. einem vorzeitigen Abbruch entgegenwirken zu können. Für ein Teilmodell dieses Förderfeldes wurde durch die Kreishandwerkerschaft Bochum für Einzelumschulungen im Handwerk ein Förderantrag im Rahmen der nachgehend beschriebenen Initiative zur Fachkräftegewinnung in NRW gestellt. Initiative zur Fachkräftesicherung in NRW Die Initiative zur Fachkräftesicherung ist Bestandteil des NRW-EU Ziel 2-Programms „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung 2007-2013“ (EFRE). Ziel der Initiative ist es, die vorhandenen Beschäftigungspotenziale des Arbeitsmarktes zu nutzen und weiterzuentwickeln, um eine Fachkräftelücke möglichst nicht entstehen zu lassen bzw. aktuelle Fachkräftebedarfe möglichst auszugleichen. Für die jeweiligen Projekte werden ESF-Mittel zur Verfügung gestellt, wobei allerdings eine finanzielle Eigenbeteiligung des Antragstellers in Höhe von 50% erwartet wird. Integrationsarbeit 25
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Integrationsarbeit<br />
beitgeber dafür zu sensibilisieren, das Arbeits- und Fachkräftepotenzial der Menschen<br />
mit Behinderung zur Deckung des Fachkräftebedarfs zu nutzen, wird die<br />
Information und Beratung in Zusammenarbeit mit dem Integrationsamt im Jahr<br />
<strong>2012</strong> weiter intensiviert.<br />
Fachkräftesicherung<br />
Der demographische Wandel und der konjunkturelle Aufschwung stellen eine neue<br />
Herausforderung für den Arbeitsmarkt dar. Die Zahl der Mitarbeiter im verarbeitenden<br />
Gewerbe, die in den Jahren 2015 bis 2020 aus Altersgründen ausscheiden, wird<br />
sich im Vergleich zu heute fast verdreifachen. Gleichzeitig wird sich der Rückgang<br />
der Zahl der Schulabgänger ab 2013 beschleunigen. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes<br />
unter Berücksichtigung des demographischen Wandels ist auch unabhängig<br />
von der künftigen Wirtschaftslage und möglichen konjunkturellen Schwankungen<br />
vor allem durch folgende differierende Faktoren gekennzeichnet:<br />
• konstanter bzw. steigender Fachkräftebedarf in stark nachgefragten Berufen<br />
jedoch: sinkende Arbeitslosenzahlen in nachfragestarken Berufsgruppen<br />
• konstante bzw. steigende Nachfrage nach Arbeitskräften in regionalen Wachstumsbranchen<br />
jedoch: sinkende Anzahl von Ausbildungs- und Studienabsolventen<br />
• steigende Anzahl von unbesetzten Ausbildungsstellen<br />
jedoch: sinkende Anzahl von Schulabgänger mit Schulabschluss<br />
• rückläufige Nachfrage nach Helferberufen bei steigendem Ausbildungs- und<br />
Qualifikationsniveau in den Berufsfeldern<br />
jedoch: konstante Anzahl von geringqualifizierten Arbeitslosen<br />
• steigende Anzahlen von Personen, die aus dem Erwerbsleben ausscheiden<br />
jedoch: konstante Anzahl von Langzeitarbeitslosen ohne bzw. mit veraltetem Berufsabschluss<br />
Unternehmen aller Branchen können den Bedarf an Fachkräften perspektivisch<br />
nicht mehr ausreichend sicherstellen, sofern die dargestellten Faktoren nicht aufgegriffen<br />
und den daraus resultierenden Folgen für die Sicherung und Gewinnung<br />
von qualifizierten Arbeitskräften nicht zielgerichtet entgegengewirkt werden.<br />
Vor diesem Hintergrund beinhaltet das <strong>Arbeitsmarktprogramm</strong> <strong>2012</strong> einen deutlichen<br />
Schwerpunkt im Bereich der Förderung der beruflichen Weiterbildung. Hierbei<br />
verfolgt das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Bochum</strong> verschiedene Ansätze, um mit entsprechenden<br />
Förderangeboten einen möglichst breiten und differenzierten Beitrag zur Fachkräftesicherung<br />
zu leisten.<br />
• 723 geplante und ungeplante Bildungsgutscheine<br />
• 89 Umschulungen in geplanten Berufsfeldern über Bildungsgutschein<br />
• Betriebliche Einzelumschulungen<br />
• Modellansätze im Rahmen der Initiative zur Fachkräftesicherung in NRW<br />
Detaillierte Informationen zu den Angeboten an Umschulungen und Bildungsgutscheinen<br />
finden sich in der Bildungszielplanung auf den Seiten 34-36. Auf den neu-