argumente 2013 - Verbund Oldenburger Münsterland
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vielleicht sogar zu einem Stück energetischer<br />
Unabhängigkeit beitragen können.<br />
Risikomanagement und Grenzen<br />
der Risikotragfähigkeit<br />
All diese Entwicklungen zeigen, dass der<br />
moderne Landwirt von heute kaum noch<br />
mit seinem Vorgänger von vor zehn oder<br />
zwanzig Jahren vergleichbar ist.<br />
Der Strukturwandel hat sich rasend<br />
schnell fortgesetzt und zu vielen Veränderungen<br />
geführt. Es wurde expandiert,<br />
in Technik investiert, es wurden neue Betriebszweige<br />
erschlossen. Der Strukturwandel<br />
begünstigt dabei seit Jahren größere<br />
Betriebseinheiten mit modernster<br />
technischer Ausstattung und führt immer<br />
mehr zum Ausscheiden von Klein- und<br />
Kleinstbetrieben aus dem Markt.<br />
Der Landwirt ist heute der »Manager«<br />
eines mittelständischen Unternehmens<br />
mit den entsprechenden Anforderungen<br />
an Ausbildung und Know-how. Er muss<br />
den täglichen Arbeitsablauf meistern und<br />
Investitionsvolumina bewältigen, die<br />
schnell mal die Verschuldung eines Betriebes<br />
verdoppeln oder verdreifachen<br />
können.<br />
So sind nicht nur die Chancen auf zusätzliche<br />
Erträge und Expansion gestiegen,<br />
sondern auch die Risiken, die es zu<br />
beachten und abzusichern gilt. Die Globalisierung<br />
und Liberalisierung der Agrarmärkte,<br />
Witterungsextreme, rechtliche<br />
Entwicklungen und zunehmende Volatilitäten<br />
an den Absatz- und Beschaffungsmärkten<br />
sind dabei nur einige Beispiele,<br />
die man hier nennen kann. Diese vielfältigen<br />
Risiken und die immer nur begrenzte<br />
Risikotragfähigkeit eines Betriebes sollten<br />
das Risikomanagement heute zu einer<br />
zentralen Aufgabe eines landwirtschaftlichen<br />
Unternehmens machen. Dabei gilt<br />
es, die Risiken zu identifizieren, sie zu bewerten,<br />
sie – wenn möglich – zu steuern<br />
und letztendlich auch eine permanente<br />
Risikokontrolle zu haben. Dabei können<br />
Absicherungsmöglichkeiten wie Termingeschäfte<br />
oder Abschlüsse von speziellen<br />
Versicherungen durchaus helfen.<br />
Es ist jedoch unerlässlich, sich einen<br />
Überblick über die Risikotragfähigkeit des<br />
eigenen Betriebes zu verschaffen. Dabei<br />
müssen verschiedene Parameter – etwa<br />
das laufende verfügbare Einkommen oder<br />
das verfügbare liquidierbare Vermögen –<br />
mit möglichen Risiken ins Verhältnis gesetzt<br />
werden. Diese stark vereinfachte<br />
Sichtweise ist in der Regel jedoch nicht<br />
ausreichend, um die komplexen und umfangreichen<br />
Risiken umfassend und abschließend<br />
beleuchten zu können. Dafür<br />
gibt es bei den örtlichen Verbänden und<br />
der Landwirtschaftskammer vielfältige<br />
Ernährungswirtschaft<br />
und umfangreiche Angebote, die wertvolle<br />
Hilfe leisten können.<br />
Auch aus Bankensicht werden diese<br />
Themen immer bedeutsamer und künftig<br />
weiter intensive Beachtung in den Kreditvergabeprozessen<br />
finden. Das Thema<br />
»Rating« ist ja bereits seit Jahren ein bekanntes<br />
und intensiv diskutiertes Mittel,<br />
anhand dessen ein landwirtschaftlicher<br />
Betrieb mittels Kennzahlen und weiterer<br />
weicher Faktoren bewertet werden kann.<br />
Landwirte sind jedoch trotz allem auch<br />
weiterhin eine attraktive Zielgruppe für<br />
Banken, da die Eigenkapitalquote im Vergleich<br />
zu anderen Branchen in der Regel<br />
relativ hoch ist und es sich bei der Erzeugung<br />
von Nahrungsmitteln um einen<br />
langfristigen Wachstumsmarkt handelt.<br />
Überdies haben Landwirte trotz allem eine<br />
eher konservative Einstellung in Finanzierungsfragen.<br />
Doch auch die Banken<br />
haben sich den veränderten Rahmenbedingungen<br />
und den massiv gestiegenen<br />
Anforderungen an einen Firmenkundenberater<br />
im Bereich Landwirtschaft anzupassen<br />
und versuchen, mit speziellen<br />
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