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argumente 2013 - Verbund Oldenburger Münsterland

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Landschaftsbild und die Natur geachtet<br />

wurde, ist dies mit Sicherheit auch nicht<br />

immer förderlich für ein positives Image<br />

gewesen. Zukünftig wird auch die Bewirtschaftung<br />

der Felder eine immer größere<br />

Beachtung finden, was zu weiteren Vorgaben<br />

bei der Einhaltung von Fruchtfolgen<br />

und einer möglichen (Wieder-)Einführung<br />

sogenannter Stilllegungsflächen aus<br />

ökologischen Aspekten heraus führen<br />

könnte – ein Trend, der sich derzeit in den<br />

Reformvorschlägen sehr stark abzeichnet.<br />

Klar wird bei den vielen Vorschlägen<br />

immer wieder, dass die Interessen zwischen<br />

Nord und Süd und Ost und West<br />

differieren und aufgrund der stark unterschiedlichen<br />

landwirtschaftlichen Strukturen<br />

eine Reform nicht nur Gewinner<br />

produzieren kann, mithin also kaum alle<br />

Interessengruppen befriedigt werden<br />

können. Vor diesem Hintergrund wird es<br />

besonders spannend, wie auch zukünftig<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft<br />

erhalten werden kann und die ökologischen<br />

Aspekte trotzdem sinnvoll Beachtung<br />

finden. Die Direktzahlungen können<br />

dabei immer mehr als Abgeltung für<br />

gesellschaftlich gewünschte Standards<br />

betrachtet werden. Diese Standards dienen<br />

letzlich auch dem Allgemeinwohl und<br />

werden auf diese Art und Weise pauschal<br />

abgegolten, weil sie über den Markt aktuell<br />

nicht honoriert werden.<br />

Die Veränderungen, die mit der Agrarreform<br />

<strong>2013</strong> zu erwarten sind, müssen<br />

auch weiterhin die Landwirtschaft in die<br />

Lage versetzen, sich den regionalen, nationalen<br />

und internationalen Herausforderungen<br />

stellen zu können. Dabei geht es<br />

weit über das Thema Einkommen oder<br />

Angebot und Nachfrage hinaus. Agrarpolitik<br />

wird zu einer Art Gesellschaftspolitik,<br />

die auch die Frage der Welternährung in<br />

den Vordergrund rückt und vielfältige andere<br />

Ansprüche zu befriedigen hat.<br />

Neue gesellschaftliche Ansprüche<br />

an die Veredelungswirtschaft<br />

Neben den Herausforderungen, die auf<br />

internationaler Ebene (EU) auf die Landwirtschaft<br />

einwirken, gibt es auch vielfältige<br />

Anforderungen auf nationaler Ebene,<br />

die es zu bewältigen gilt. Gerade die Politik<br />

versucht hier gesellschaftspolitische<br />

Anforderungen in Gesetze und Verordnungen<br />

zu fassen und damit Einfluss bzw.<br />

eine Steuerungsfunktion zu übernehmen.<br />

Vor allem Veredlungsregionen wie das <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> sind davon sehr<br />

stark betroffen und geben oftmals sogar<br />

den Anlass für Veränderungen.<br />

Veredelung ist in seinem Wortsinn ein<br />

positiver Begriff: Aus einem Produkt wird<br />

Ernährungswirtschaft<br />

ein noch höherwertiges Produkt hergestellt.<br />

In der Landwirtschaft wird damit<br />

die Verarbeitung der Ernte zu Futter und<br />

dann weiter zu tierischen Erzeugnissen<br />

wie Fleisch, Milch und Eiern beschrieben.<br />

Dieser Zweig der Landwirtschaft hat sich<br />

in den letzten Jahren überaus positiv und<br />

überproportional stark entwickelt und<br />

vor allem im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> zu<br />

starkem Wachstum geführt. Das weltweite<br />

Bevölkerungswachstum und die Veränderungen<br />

der Verzehrgewohnheiten in<br />

Schwellenländern werden auch zukünf-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

tig weiter für Wachstumspotenzial sorgen,<br />

aber die Veredelungsregionen auch<br />

vor große Herausforderungen stellen.<br />

Die Veredelungswirtschaft wird dabei<br />

von zwei Seiten unter Druck gesetzt. Einerseits<br />

führt das ständige Wachstum über<br />

den Export zu starken Abhängigkeiten<br />

von Auslandsmärkten und deren Entwicklungen.<br />

Exportstopps und politische Veränderungen<br />

können da schnell zu erheblichen<br />

Einflussfaktoren auf die heimische<br />

Landwirtschaft werden. Außerdem ist<br />

man dem globalen Wettbewerbsdruck<br />

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