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argumente 2013 - Verbund Oldenburger Münsterland

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kann daran zweifeln, wenn man vergleicht,<br />

was hier als Problem wahrgenommen<br />

wird – und was dort.<br />

Das größte lebende Chaos<br />

Zum Beispiel beim Thema Verkehr. Im<br />

Kreis Vechta werden, wenn es um die bestmögliche<br />

Gestaltung von Innenstädten<br />

geht, immer mal wieder lustvolle Parkraumdebatten<br />

geführt. Früher oder später<br />

taucht dann garantiert das offenbar gar<br />

nicht so falsche Argument auf, es sei entscheidend,<br />

dass jeder direkt vor dem von<br />

ihm angesteuerten Geschäft parken kann,<br />

weil er, falls er das nicht kann und vom<br />

Auto bis zum Geschäft einen Fußweg von<br />

mehr als anderthalb Minuten zurücklegen<br />

muss, sich sofort massiv in seiner Lebensqualität<br />

beeinträchtigt fühlt.<br />

In Berlin haben Menschen, die Tag für<br />

Tag auf die S-Bahn angewiesen sind, nicht<br />

so ein Pillepalle-Problem, sondern ein<br />

echtes.<br />

Wenn sie ein schlechtes S-Bahn-Jahr erwischen,<br />

dann läuft das so: Im Winter<br />

fährt die S-Bahn nicht, weil es zu kalt ist.<br />

Im Sommer fährt sie nicht, weil es zu heiß<br />

ist. Im Frühjahr fährt sie nicht, weil gestreikt<br />

wird. Und im Herbst fährt sie nicht,<br />

weil gerade wieder serienweise irgendwelche<br />

Räder kaputtgehen – und weil sich<br />

für die drei Monate der Betrieb sowieso<br />

nicht mehr lohnt.<br />

Ach, und wo wir gerade beim Verkehr<br />

sind: Vor einigen Monaten sagte ein Kollege<br />

in der OV-Redaktionskonferenz, gerade<br />

sei die Nachricht gekommen, dass der<br />

neue Berliner Großflughafen nicht pünktlich<br />

fertig werde, und das sei doch ein<br />

ziemlicher Hammer. Ich fragte, was denn<br />

daran bitte die Nachricht sei. Hatte denn<br />

irgendjemand ernsthaft erwartet, dass so<br />

ein Riesending rechtzeitig fertig wird? In<br />

Berlin, Deutschlands größtem lebenden<br />

Chaos? In einer Stadt, die von Klaus Wowereit<br />

regiert wird, der viel redet, aber<br />

wenig macht?<br />

WISSEN SCHÜTZT WERTE!<br />

Lebenswelt<br />

Die alte Heimat: Am Alexanderplatz hat Andreas Lesch lange gearbeitet.<br />

Staunen am Alexanderplatz<br />

Im Kreis Vechta läuft es meistens umgekehrt:<br />

Da wird wenig geredet und viel gemacht.<br />

In meiner Zeit bei der Berliner Zeitung<br />

hatten wir im Wirtschaftsteil mal eine<br />

Serie, die Unternehmen vorstellte, die<br />

anders waren als andere. Klüger, innovativer,<br />

charmanter. Irgendwie bemerkenswert<br />

eben. Ich erzählte den Kollegen beim<br />

Mittagessen, im Kreis Vechta gebe es Firmen,<br />

die a) auf ihrem Gebiet Weltmarktführer<br />

seien, b) immer größer und immer<br />

besser würden und c) ausdrücklichen<br />

Wert auf das Wohl ihrer Mitarbeiter legten<br />

und selbst in Krisenzeiten zu ihnen<br />

hielten. Als meine Kollegen all das in unserer<br />

Kantine am Berliner Alexanderplatz<br />

� Innovative und praxisorientierte Premium-Produkte und Systemlösungen für Bautenund<br />

Fassadenschutz, Holzschutz und Bodenschutz<br />

� Neuartige Schulungskonzepte, die aktuelles Wissen mit neuesten Erkenntnissen aus<br />

der Forschung verknüpfen und den Know-how-Transfer zwischen Wissenschaftlern,<br />

Handwerkern, Planern und Denkmalpflegern fördern<br />

� Expertenteam für planerische Ingenieurleistungen am konkreten Objekt, Konzept -<br />

erstellung für Neu- und Altbauten sowie vernetztes Spezialwissen für maßgeschneiderte<br />

Lösungen<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

hörten, da waren sie fassungslos. Sie hätten<br />

diese Wunderfirmen am liebsten riesengroß<br />

portraitiert. Als sie hörten, dass<br />

die Firmen daran gar kein Interesse hatten,<br />

staunten sie erst recht – so fremd war<br />

ihnen die Welt eines mittelständischen<br />

Unternehmens, das einfach nur in Ruhe<br />

seinen Job machen will.<br />

Wie hat der Regierende Bürgermeister<br />

Klaus Wowereit einmal gesagt? »Berlin ist<br />

arm, aber sexy.« Da ist was dran. Und dass<br />

da was dran ist, das zeigt auch, wie weit<br />

Berlin vom Kreis Vechta entfernt ist. Dass<br />

der Kreis Vechta sexy ist, wäre eine vermessene<br />

These. Dass er arm ist, wäre glatt<br />

gelogen. Und das ist, wie Wowereit sagen<br />

würde, auch gut so. ■<br />

Remmers AG · 49624 Löningen · Tel.: 0 54 32 / 83-0 · Fax: 0 54 32 / 39 85 www.remmers.de<br />

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Foto: berlin2020, Fotolia

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