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argumente 2013 - Verbund Oldenburger Münsterland

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lich entworfene Tapetenschutzverordnung<br />

des Hauses veranlasste.<br />

Nackt im Einkaufswagen<br />

Berlin war immer extrem. Extrem laut, extrem<br />

dreckig – und hinter jeder Straßenecke<br />

wieder extrem anders. Um vom Problembezirk<br />

Wedding in den Schickimicki-<br />

Bezirk Prenzlauer Berg zu kommen, musste<br />

man nur einmal mit der Tram über die<br />

Brücke an der Bornholmer Straße fahren.<br />

Und wenn man mal Langeweile hatte,<br />

konnte man sich hier wie dort einfach an<br />

eine Straßenkreuzung stellen und die<br />

Leute angucken, die vorbeikamen – das<br />

war immer großes Kino. Mal war’s Krimi,<br />

mal Tragödie, mal Komödie. Nur langwei-<br />

Lebenswelt<br />

Die Extreme: In Berlin ist der Winter kälter als in Vechta – auch wenn manch einer das nicht glauben will.<br />

lig war’s nie. Einmal saß ein Mann mitten<br />

auf einer Kreuzung, auf einer kleinen Verkehrsinsel,<br />

inmitten von Lärm und Gestank,<br />

er saß in einem Einkaufswagen,<br />

ganz nackt, und sonnte sich. Wenn man<br />

ihn gefragt hätte, warum er das tut, hätte<br />

er wahrscheinlich gesagt, was zu sagen<br />

ist: »Dit is Berlin!«<br />

In Berlin war der Ausnahmezustand Alltag.<br />

Im Sommer brütete die Stadt wochenlang<br />

unter knochentrockenen 35<br />

Grad, die sich anfühlten wie 55, und nicht<br />

mal ein Windhauch ging. Im Winter war<br />

Berlin so kalt, wie es Menschen aus dem<br />

Kreis Vechta sich nicht vorstellen konnten.<br />

Einmal wollte uns eine Freundin von<br />

dort im Januar zwei Wochen lang besu-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

chen. Wir sagten ihr, sie solle nicht nur eine<br />

dicke Jacke mitbringen, sondern auch<br />

eine warme Mütze, denn es sei kalt. Sie<br />

sagte, die Mütze brauche sie nicht. Wir<br />

sagten: »Doch!« Sie sagte: »Nein!« Wir<br />

sagten: »Doch!« Sie sagte: »Nein!«<br />

Wir gaben es auf. Sie verstand das einfach<br />

nicht. Sie dachte, der Winter hier sei<br />

so ein laues Mimöschen wie drüben im<br />

Nordwesten. Tja. Es war dann jeden Tag<br />

minus 22 Grad, der Ostwind fühlte sich<br />

an, als peitschte er uns aus Moskau ungebremst<br />

ins Gesicht.<br />

Die Freundin bibberte und klagte und<br />

wimmerte und trank heißen Tee. Es half<br />

alles nichts. Sie fror immer noch. Nach einer<br />

Woche floh sie.<br />

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Foto: BirgitMundtOsterwiec, Fotolia

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