argumente 2013 - Verbund Oldenburger Münsterland
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Foto: mekcar, Fotolia<br />
Arbeitsmarkt<br />
Leben im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> bedeutet hervorragende Wohn- und Lebensqualität – vor<br />
allem für Familien mit Kindern. Hier, in der jüngsten Region Deutschlands, werden auch<br />
2031 noch rund 45 Prozent der Einwohner jünger als 40 Jahre sein.<br />
einsleben gibt es durchaus »hard facts«,<br />
die für ein Leben auf dem Land sprechen.<br />
Einer dieser »hard facts« ist finanzieller<br />
Natur: Eine im April 2012 neu aufgelegte<br />
Vergleichsstudie des <strong>Verbund</strong>es <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> belegt, dass die Lebenshaltungskosten<br />
in der Region <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> im Vergleich zu Hamburg<br />
deutlich geringer sind – etwa bei der<br />
Finanzierung eines Eigenheims (minus 35<br />
Prozent), bei Miete (minus 40 Prozent)<br />
oder Grundsteuer (minus 50 Prozent).<br />
Das stetig wiederkehrende Argument<br />
des geringen Kulturangebotes in unserer<br />
Region lässt sich meist mit einer Gegenfrage<br />
als wenig überzeugend entlarven:<br />
Führt ein Bewerber dieses Argument an,<br />
weil sich das Unternehmen im norddeutschen<br />
Niemandsland befindet, kommt als<br />
Reaktion auf die Frage: »Wie häufig waren<br />
Sie denn in den vergangenen Monaten im<br />
Theater?« häufig nur ein verlegenes »Da<br />
haben Sie natürlich auch wieder Recht.«<br />
Die Wertfrage<br />
Für Arbeitnehmer ist es ausschlaggebend,<br />
bei einem Unternehmen zu arbeiten, in<br />
dem Werte wie Verantwortung und Wertschätzung<br />
keine leeren Phrasen sind, sondern<br />
gelebt werden – so, wie man es in unserer<br />
mittelständisch geprägten Region<br />
glücklicherweise noch häufig vorfindet.<br />
Nicht selten stößt man in der Region auf<br />
ein zufriedenes Seufzen, wenn es heißt:<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
»Hier ist die Welt noch in Ordnung.« Die<br />
Kinder gehen einfach nach draußen zum<br />
Spielen, Bäume stehen nicht nur am Wegesrand,<br />
sondern dienen als Klettergerät<br />
und die berühmte, lilafarbene Milka-Kuh<br />
könnte hier wohl kein Kind von ihrer Echtheit<br />
überzeugen. Kindern werden noch<br />
Werte gelehrt, die anderswo vielleicht<br />
keinen allzu großen Stellenwert besitzen.<br />
Oder zumindest kaum noch aktiv gelebt<br />
werden.<br />
Ob diese Werteverbundenheit an der<br />
starken Orientierung an christlich-katholischen<br />
Werten liegt oder an der eher dörflichen<br />
Struktur der Region, soll hier nicht<br />
diskutiert werden. Wichtig scheint eher<br />
die Bewusstwerdung und Bewahrung dieser<br />
Werte. Im Zuge neuer wirtschaftlicher<br />
Entwicklungen ist allerdings ein Wert<br />
vollkommen unerlässlich: Offenheit und<br />
Wille zum Wandel.<br />
Was fehlt?<br />
So positiv das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
von seinen Bewohnern auch wahrgenommen<br />
wird: Auch hier gibt es neben der Erweiterung<br />
der Autobahn A1 noch diffizilere<br />
Baustellen. Eine solche entsteht spätestens,<br />
wenn die Zahl der sich in Rente befindenden<br />
Arbeitnehmer größer ist als die<br />
der arbeitenden.<br />
Um an dieser Stelle nicht das Darwinsche<br />
Prinzip der Durchsetzungskraft bemühen<br />
zu müssen, lässt sich doch eines<br />
festhalten: Was die Unternehmer der Region<br />
jetzt benötigen, sind Innovationsbereitschaft<br />
und den »richtigen Riecher« für<br />
wichtige Themen. Da aber diese Attribute<br />
fast typisch für die Unternehmer hier erscheinen,<br />
stehen die Chancen gut, dass<br />
diese kleine Region auch weiterhin ein<br />
»Wirtschaftswunderkind« bleibt. ■<br />
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