argumente 2013 - Verbund Oldenburger Münsterland
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formen in ihre Suchmaschinenergebnisse<br />
mit einzubeziehen, werden neben Wikipedia<br />
auch andere Social Sites oft auf den<br />
ersten Plätzen der Suchergebnisse angezeigt.<br />
Das erhöht die Chance, bei Suchanfragen<br />
zu relevanten Themen gefunden<br />
zu werden, sofern zuvor entsprechende<br />
Inhalte in den sozialen Medien platziert<br />
wurden.<br />
Risiken von Social Media<br />
Durch Twitter, Facebook oder Blogs kann<br />
jeder Nutzer unangekündigt und ungefragt<br />
Nachrichten publizieren. Auf diese<br />
Weise kommen oft auch (Un-)Wahrheiten<br />
ans Licht, die nicht zur erwünschten<br />
Außendarstellung eines Unternehmens<br />
passen. Solche Meldungen verbreiten sich<br />
durch die bereits oben angesprochenen<br />
viralen Effekte rasant weiter, denn hier<br />
gilt leider – wie im realen Leben auch –<br />
der Grundstz: Schlechte Nachrichten verbreiten<br />
sich meist deutlich schneller als<br />
positive Nachrichten. Im schlimmsten Falle<br />
entwickelt sich eine Welle der Empörung<br />
(auch Shitstorm genannt), die ungeahnte<br />
Dimensionen annehmen kann.<br />
In der Vergangenheit definierten sich<br />
Unternehmen zunächst selbst durch eine<br />
Corporate Identity mit einem entsprechenden<br />
Unternehmensleitbild und kommunizierten<br />
dieses Selbstbild, um die gewünschte<br />
Reputation als Summe aller<br />
Images bei Kunden und der Öffentlichkeit<br />
zu erreichen. Dieses Push Marketing kann<br />
als kommunikative Einbahnstrasse zum<br />
Kunden verstanden werden, bei der eine<br />
direkte Rückmeldung vom Kunden nicht<br />
vorgesehen ist. Durch Web 2.0 wird die<br />
Reputation eines Unternehmens heute<br />
besonders herausgefordert, da bestimmte<br />
Individuen oder Gruppen die Möglichkeit<br />
haben, Unternehmensimages, die außerhalb<br />
des Einflussbereichs des Unternehmens<br />
liegen, zu beeinflussen. Diese Bau -<br />
steine können sich sowohl positiv als auch<br />
negativ auf die Reputation auswirken.<br />
Ein Aspekt, der sehr häufig unterschätzt<br />
wird, ist der zeitliche Aufwand für ein erfolgreiches<br />
Engagement in den sozialen<br />
Netzen. Werden Kommentare nicht oder<br />
nur zögerlich bzw. gar falsch beantwortet,<br />
weil Ressourcen und Kompetenzen vorab<br />
nicht eingeplant wurden, kann das zu Unzufriedenheit<br />
und negativen Markeneffekten<br />
führen. Oftmals herrscht Uneinigkeit<br />
darüber, wie die Verantwortung in einem<br />
Unternehmen verteilt werden soll<br />
oder ob es sich empfiehlt, eine neue Einheit<br />
an der Schnittstelle zwischen Marketing,<br />
Unternehmenskommunikation und<br />
Kundenservice zu bilden.<br />
Damit einher geht oft ein falsches Verständnis<br />
von Social Media. Allzu oft wird<br />
Dienstleister<br />
das Social Web einfach als weiterer Werbekanal<br />
verstanden und integrierte Kommunikation<br />
als digitale Adaption klassischer<br />
Maßnahmen angesehen. Doch werden<br />
Social Media nur als weitere Push-Kanäle<br />
missbraucht, laufen die Unternehmen<br />
schnell Gefahr, sich bei der Netzgemeinde<br />
unbeliebt zu machen. Soziale<br />
Netze eignen sich selten dazu, einfach nur<br />
Produkte zu platzieren. Vielmehr steht eine<br />
emotionale Bindung an das Unternehmen<br />
oder die Marke im Vordergrund.<br />
Ziele nie aus den Augen verlieren<br />
Soziale Netze lassen sich hervorragend<br />
zur Festigung von zielgenauen und ungefilterten<br />
Kundenbeziehungen einsetzen,<br />
weil ein Zugehörigkeitsgefühl geschaffen<br />
wird. Die meisten der genannten Risiken<br />
resultieren aus einem fehlerhaften Verhalten<br />
und lassen sich mit vorbeugenden<br />
Maßnahmen, wie dem Entwickeln unternehmensspezifischer<br />
Social Media-Guidelines,<br />
in denen Art der Ansprache und des<br />
Umgangs mit Kritik festgehalten werden,<br />
deutlich reduzieren. So kann die Unsicherheit<br />
im Umgang mit Social Media und<br />
die Gefahr der Weitergabe von sensiblen<br />
Informationen vermieden werden.<br />
Verlieren Sie nie Ihre Ziele aus den Augen!<br />
Der Erfolg von Social Media ist von<br />
einer kontinuierlichen und einheitlichen<br />
Kommunikationsstrategie abhängig. Um<br />
Ihre Ziele erfolgreich umzusetzen, benötigen<br />
Sie einen langen Atem. Sie können<br />
negative Kommentare nicht zensiere. Und<br />
Sie müssen lernen, mit Kritikern umzugehen.<br />
Vermeiden Sie daher immer Übertreibungen,<br />
Verunglimpfungen oder Unwahrheiten,<br />
denn das Internet vergisst<br />
nie. Schulen sie unbedingt ungeübte Mitarbeiter<br />
im Umgang mit den definierten<br />
Guidelines.<br />
Entscheiden sich Unternehmen gegen<br />
jegliche Aktivität in Social Media, prognostizieren<br />
Experten den Verlust von Relevanz<br />
und Marktchancen sowie negative<br />
Branding-Effekte, da diese Unternehmen<br />
als wenig innovativ gelten. Passivität im<br />
Social Web bedeutet nicht, dass nicht bereits<br />
über ein Unternehmen gesprochen<br />
wird. Man verpasst nur die Chance zur<br />
Früherkennung und kommunikativen<br />
Intervention in Krisenzeiten.<br />
Zehn Regeln für Social Media<br />
1. Seien Sie authentisch: Soziale<br />
Netze zeichnen sich durch eine hohe<br />
Transparenz aus. Bedenken Sie, dass<br />
hinterlassene Nachrichten nur sehr<br />
langsam aus den Netzen verschwinden.<br />
Versuchen Sie daher nicht, die<br />
Netze auszutricksen.<br />
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