argumente 2013 - Verbund Oldenburger Münsterland
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Foto: Hellmeyer, privat<br />
Rechnet mit erfreulichen Konjunkturdaten, die »positive Akzente« setzen: Autor Folker Hellmeyer (51) ist seit April 2002 Chefanalyst der<br />
Bremer Landesbank. Als geschätzter Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er regelmäßig in der ARD,<br />
ZDF, auf n-tv, N24, DAF, der Deutschen Welle, Phoenix, CNBC Europe und den dritten Programmen zu sehen.<br />
FOLKER HELLMEYER, BREMER LANDESBANK<br />
Die Antwort der Eliten der kontinentaleuropäischen<br />
Politik und der<br />
EZB waren in der Vergangenheit<br />
weitgehend zögerlich und boten der Spekulation<br />
mangels homogener Positionierung<br />
Ansätze, ihre Gangart zu verschärfen.<br />
Seit Herbst 2011 gibt es eine erkennbare<br />
veränderte politische Haltung innerhalb<br />
der Eurozone, aber auch im IWF, die<br />
diesen Erfahrungen Rechnung trägt. Der<br />
Ansatz ist umfassender und flexibler und<br />
nicht mehr so solitär ordnungspolitisch orthodox,<br />
wie ihn sowohl die Bundesbank<br />
als auch die Bundesregierung bis Sommer<br />
Wirtschaftsregion<br />
<strong>2013</strong> wird besser als man glaubt<br />
Das Jahr 2012 war bis zum Spätsommer geprägt von einer sukzessiv zunehmenden Defizitkrise der Eurozone.<br />
Die Aggressivität der Spekulation aus den Finanzzentren London und New York heraus führte zu einer<br />
kritischen Lähmung und Destabilisierung der Konjunkturlagen in den Reformländern, die sich global belastend<br />
auswirkte. Jeglicher Konjunkturprognose muss daher eine Krisenanalyse vorangehen.<br />
2011 bevorzugten. Auch das Szenario eines<br />
potentiellen Zerfalls der Eurozone ist<br />
als Konsequenz nicht mehr länger aktuell.<br />
Unsere »Freunde« in London und New<br />
York waren und sind gezwungen, ihre aggressive<br />
Positionierung gegen den Euro<br />
und Risikoaktiva der Eurozone anzupassen.<br />
Die Marktbewegungen seit Herbst<br />
2012 tragen dieser Entwicklung Rechnung.<br />
Die Fakten, die in der Eurozone geschaffen<br />
wurden, sind beachtlich. Der Europäische<br />
Stabilitätsmechanismus (ESM) trat<br />
am 27. September 2012 in Kraft und wurde<br />
temporär um die nicht genutzten Mittel<br />
14 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität<br />
(EFSF) erweitert. Das Interventionsvolumen<br />
von zirka 700 Mrd. Euro ist<br />
erheblich und schließt ein Scheitern der<br />
am Tropf hängenden Reformländer auf<br />
mittelfristige Sicht aus. Das gilt um so<br />
mehr, als Irland und Portugal sich wieder<br />
partiell am Kapitalmarkt bedienen. Ein<br />
Wirtschaftspakt ist im Volumen von 120<br />
Mrd. Euro aufgesetzt. Zudem ist die Europäische<br />
Zentralbank (EZB) unter strikten<br />
Auflagen bereit, unbegrenzt Ländern unter<br />
dem ESM-Schirm mit Interventionen<br />
am Kapitalmarkt mit bis zu drei Jahren<br />
Laufzeit unter die Arme zu greifen. Damit