argumente 2013 - Verbund Oldenburger Münsterland
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Foto: Gemeinde Bakum<br />
BÜRGERMEISTER<br />
HANS LEHMANN<br />
Bakum<br />
Die Gemeinde Bakum sieht sich<br />
nicht nur als gesunder, ländlicher<br />
Standort an der Hansalinie,<br />
sondern auch als Impulsgeber<br />
für Veränderungen. Ob Energiewende,<br />
Globalisierung oder<br />
Familienförderung in einer<br />
alternden Gesellschaft: Wir<br />
reagieren pro-aktiv, mit Mut und<br />
Lebensfreude auf die Zeichen der<br />
Zeit. Hier gibt es nicht nur frische<br />
Eier, sondern auch frische Ideen.<br />
Wie definiert man »Zukunft«? Wer<br />
es sich einfach macht, sagt: Alles,<br />
was vor uns liegt. Interessanter<br />
scheint allerdings eine Formel, die<br />
sich an ein amerikanisches Sprichwort<br />
anlehnt: »Die Zukunft ist die Zeit, in der<br />
du bereust, dass du heute nicht getan<br />
hast, was zu tun gewesen wäre.« Das mag<br />
in manchen Ohren nach Wortklauberei<br />
klingen. Doch die Aussage, die in diesen<br />
Worten mitschwingt, meint weit mehr als<br />
das: Die Zukunft greift in die Gegenwart<br />
hinein, ob wir wollen oder nicht.<br />
Die kleine Gemeinde Bakum stellt sich<br />
die großen Zukunftsfragen: Wie gehen<br />
wir mit unseren Ressourcen um? Wie können<br />
wir Familien mit Kindern optimal fördern?<br />
Wie wollen wir behutsames Wachstum<br />
für Generationen gestalten? Denn die<br />
globalen Herausforderungen zeigen sich<br />
überall. Auch in der heilen Welt unserer<br />
Flächengemeinde, wo die Wege kurz sind,<br />
wo Nachbarschaft gelebt und Natur erlebt<br />
wird, spürt man den frischen Wind der<br />
Veränderung.<br />
Besonders deutlich wird das bei der<br />
Wende hin zu erneuerbaren Energien.<br />
Hereinspaziert: Mit Ihren Anliegen, Fragen<br />
und Wünschen sind Sie im Rathaus herzlich<br />
willkommen.<br />
Standort<br />
Ob die Bakumer Kinder lieber in die Schule gehen als andere? Wer weiß? Auf jeden Fall gehen<br />
sie sicherer in den Unterricht. In den Bereichen Schule, Sporthalle, Hallenbad, Kindergarten<br />
und Pfarrzentrum ist kein Kfz-Verkehr zugelassen. Und dank gut durchdachter<br />
Straßenführung an den Schulbushaltestellen kommen die Schüler mit dem Verkehr erst<br />
gar nicht in Berührung.<br />
Nicht mehr dort, wo die Schlote rauchen<br />
oder die großen Meiler stehen, wird der<br />
Strom erzeugt, sondern Off-Shore und in<br />
der Fläche. Krass formuliert bedeutet das:<br />
Die Energiewende vollzieht sich auf dem<br />
Land – oder sie scheitert. Zweifellos eine<br />
Entwicklung, die mit Risiken verbunden<br />
ist, aber auch mit Chancen. Auf dem Gebiet<br />
der Gemeinde wird schon heute mehr<br />
Energie produziert als verbraucht. Durch<br />
moderne Beteiligungsmodelle, Biogasanlagen<br />
mit Fernwärmeanschluss und eine<br />
intelligente Vernetzung der vielen verschiedenen<br />
Einspeiser können wir dafür<br />
sorgen, dass der »Benefit« der Energiewende<br />
dort bleibt, wo der Strom erzeugt wird.<br />
In Bakum gibt es beides: Solargenossenschaften<br />
und Neubaugebiete, wo auf<br />
den Einbau einer Heizung dank Nahwärme<br />
verzichtet werden kann. Mit der Ruhe<br />
Agrar AG haben wir zudem ein Unternehmen<br />
vor Ort, das seit Jahren die Inno -<br />
vation des Biosgas-Sektors vorantreibt.<br />
Zusammen mit Forschern der Uni Osna -<br />
brück arbeiten sie an immer neuen Methoden,<br />
wie mit möglichst wenig unerwünschten<br />
Nebeneffekten Energie aus Biomasse<br />
gewonnen werden kann.<br />
»Unser gemeinsames Ziel heißt Nachhaltigkeit«,<br />
bringt es Dr. Hans-Jörg Brauckmann<br />
von der Uni Osnabrück auf den<br />
Punkt. Der Unternehmer Kunibert Ruhe<br />
nickt zustimmend. Der Biogas-Sektor, das<br />
wissen beide, ergänzt die erneuerbaren<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Energiequellen Sonne und Wind um einen<br />
entscheidenden Faktor: Die Anlagen<br />
erzeugen auch dann Strom und Wärme,<br />
wenn keine Sonne scheint und kein Lüftchen<br />
weht. Außerdem lassen sich Gärsubstrate<br />
gut lagern und grüne Kraftwerke<br />
können sogar reines Bio-Erdgas (Biomethan)<br />
liefern. Das lässt sich speichern und<br />
transportieren – völlig CO2-neutral. Ein<br />
faszinierender Gedanke, der viele Probleme<br />
der Energiewende auf einen Schlag<br />
lösen würde.<br />
Es gibt viele Dinge, die das Leben in Bakum<br />
lebenswert machen. Lebensqualität<br />
zeigt sich hier auch darin, dass Familien<br />
auf ein Netzwerk an Dienstleistungen zurückgreifen<br />
können. Krippenplätze und<br />
Mittagsbetreuung, Ferienprogramm und<br />
soziale Dienste sind hier keine Fremdwörter<br />
sondern gelebter Alltag, ständig<br />
bemüht, sich der Lebenswirklichkeit der<br />
Menschen vor Ort anzupassen.<br />
Nicht nur schnacken, auch machen.<br />
Verantwortung übernehmen, Nachhaltigkeit<br />
leben. An diesen Grundsätzen mittelständischen<br />
Unternehmertums wollen<br />
sich Verwaltung und Politik hier messen<br />
lassen. Nicht zuletzt deshalb haben sich<br />
viele Firmen hier niedergelassen, die in<br />
ihrem Marktsegment den Takt angeben.<br />
Sie nutzen dabei nicht nur die perfekte<br />
Verkehrsanbindung, sondern das innovationsfreundliche<br />
Umfeld, das Bakum heute<br />
bietet: Frische Ideen nach vorn. ■<br />
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Foto: Gemeinde Bakum