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argumente 2013 - Verbund Oldenburger Münsterland

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Außerdem sei der Mais noch die Energiepflanze,<br />

die den niedrigsten flächenbezogenen<br />

Anbaubedarf im Verhältnis zur<br />

Energiegewinnung hat.<br />

Ein weiterer Vorteil von Biogas ist, dass<br />

man die Geruchsemissionen, die bei Gülle<br />

durch die organischen Bestandteile verursacht<br />

werden, in Energie umwandelt<br />

und somit reduziert. Tatsache sei, so Heider,<br />

dass es stark unterschiedliche Ausprägungen<br />

innerhalb Deutschlands gebe:<br />

»In unserer Region sind die Anbauflächen<br />

begrenzt, und es ist sicher eine deutlichere<br />

Belastung bei Umwelt, Pacht- und Futterpreisen<br />

zu registrieren – vor allem im<br />

Vergleich mit so großen Ackerbau- und<br />

Flächenländern wie Mecklenburg-Vorpommern<br />

oder Brandenburg. Dort wird<br />

der Mais sehr effektiv vor Ort in Biogasanlagen<br />

eingesetzt – auch von der Logistik<br />

her eine effiziente und umweltschonende<br />

Angelegenheit. Außerdem werden dort<br />

dringend benötigte Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Diese Konzepte stehen nicht in Konkurrenz<br />

zu den gewachsenen landwirtschaftlichen<br />

und ernährungswirtschaftlichen<br />

Strukturen, wie sie sich seit rund<br />

60 Jahren so überaus erfolgreich im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> entwickelt haben.<br />

In Flächenländern leisten diese Konzepte<br />

einen wesentlichen Beitrag zur politisch<br />

gewollten Energiewende Deutschlands«,<br />

so Heider.<br />

EEG förderte bislang den Anlagenbau<br />

Die Monokultivierung der Flächen ist<br />

übrigens in der aktuellen Fassung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) berücksichtig<br />

worden. Anreize und Malussysteme<br />

wurden geschaffen, um alternative<br />

Anbaupflanzen einzusetzen. Dazu Uwe<br />

Heider: »Das alte EEG hat zu einen enormen<br />

Boom bei landwirtschaftlichen Biogasanlagen<br />

bis 500 Kilowatt Leistung geführt.<br />

Besonders im Landkreis Cloppenburg<br />

sind zahlreiche Biogasanlagen entstanden,<br />

die erheblich zur Produktion<br />

erneuerbarer Energien beitragen. In Weser-Ems<br />

stammen rund zehn Prozent des<br />

verbrauchten Stroms aus Biogas, in Gesamt-Niedersachsen<br />

sind es fünf Prozent<br />

und in Deutschland nur rund drei Prozent.<br />

Dabei ist zu erwähnen, dass Biogasanlagen<br />

speicherfähige Energie produzieren.<br />

Die kann dann in Strom und Wärme<br />

beziehungsweise Kälte verwandelt werden,<br />

wenn sie benötigt wird«, so Heider.<br />

Diese Möglichkeiten stecken bei anderen<br />

regenerativen Energien wie der Solaroder<br />

Windkraft noch in den Kinderschuhen.<br />

Sie lassen sich derzeit nur effektiv<br />

über Pumpspeicherkraftwerke gewährleisten,<br />

die allerdings kaum vorhanden<br />

sind.<br />

118<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Biogas-Einspeisung<br />

Kombi-Anlagen vor allem für<br />

Produktionsbetriebe lukrativ<br />

Bioenergie ist für Produktionsbetriebe lukrativ.<br />

Das aktuelle EEG ist insbesondere<br />

auf Anlagen in einer Größenordnung von<br />

750 Kilowatt fokussiert. »Da im neuen<br />

EEG auch Abfallstoffe, zum Beispiel aus<br />

der Ernährungswirtschaft, zusammen<br />

mit Energiepflanzen in Biogasanlagen<br />

eingesetzt werden können, werden solche<br />

Kombi-Anlagen für viele heimische Produktionsbetriebe<br />

sehr lukrativ«, erklärt<br />

Heider. Zudem lassen sich Biogasanlagen<br />

so konstruieren, dass sie zeitlich flexibel<br />

und damit bedarfs- und marktgerecht<br />

Strom erzeugen. Außerdem bieten sie<br />

neue Marktchancen für die hiesige Wirtschaft:<br />

»Biogasanlagen sind regionale<br />

Wirtschaftsmotoren – von der Projektierung<br />

bis zum Bau und Betrieb können<br />

Unternehmen, Planer, Handwerker und<br />

Dienstleister aus der Region direkt eingebunden<br />

werden«, ist Heider überzeugt-<br />

Auch die von Landwirtschaftsministerin<br />

Ilse Aigner kürzlich eröffnete Debatte<br />

über die Wegwerfmentalität der Deutschen<br />

im Bereich Lebensmittel könnte ein<br />

Umdenken hervorrufen.<br />

Laut Berechnung könnten die monierten<br />

elf Millionen Tonnen weggeworfener<br />

Lebensmittel in Deutschland gut 550.000<br />

Haushalte mit Energie versorgen. Das gilt<br />

natürlich auch für Betriebe unserer Region,<br />

die diese Reststoffe und einen großen<br />

Energiebedarf haben. Mit lokalen Lösungen<br />

auf dem Betriebsgelände lässt sich<br />

eine optimale Nutzung gewährleisten.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Foto: AD AGRO

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