argumente 2013 - Verbund Oldenburger Münsterland
argumente 2013 - Verbund Oldenburger Münsterland
argumente 2013 - Verbund Oldenburger Münsterland
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>argumente</strong><br />
DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DES VERBUNDES OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />
Berichte, Meinungen & Porträts<br />
Mittelstand bleibt stark<br />
Im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
blicken Unternehmer nach vorn<br />
Eine Region in Bewegung<br />
Menschen,<br />
die bewegen<br />
<strong>2013</strong><br />
Strategien<br />
Prognosen<br />
Ereignisse<br />
Her mit den Fachkräften!<br />
Wie man qualifizierte Mitarbeiter<br />
gewinnt und langfristig bindet<br />
Die Boomregion Niedersachsens aus erster Hand!<br />
WWW.OM23.DE · VERKAUFSPREIS EUR 7,50<br />
Spezialitäten von hier<br />
Kilmerstuten, Kreuzritter und<br />
Tisch-Deko für die ganze Welt<br />
Heinrich Schulz<br />
Foto: Gerald Lampe
2<br />
Bauwirtschaft<br />
Wir sprechen sowohl mit der Welt<br />
als auch Platt.<br />
Und Ihre Bank?<br />
Sprechen Sie mit uns: 0441 237-1414<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Jürgen Hohnholt,<br />
Firmenkundenbetreuer
Intro<br />
RUDI HOCKMANN<br />
Argumente numero sechs<br />
»Argumente« hat sich seit der Premiere im Jahre 2008 als<br />
attraktives und informatives Magazin zum Wirtschaftsstandort<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> bewährt. Zum sechsten<br />
Mal bündelt es nun aktuelle Argumente aus erster<br />
Hand für Geschäftskontakte, Karriere und Investition in<br />
den 23 regionalen Städten und Gemeinden. In gewohnt<br />
authentischer Art und Weise geben Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer aus den Landkreisen Cloppenburg<br />
und Vechta Einblicke in die wirtschaftliche Entwicklung<br />
und zentrale Herausforderungen ihrer Unternehmen. Wo stehen die Lebensmittelproduktion,<br />
die Kunststoffverarbeitung, der Maschinen- und Anlagebau<br />
sowie die Bauwirtschaft in der Region? Welche Dienstleistungsbereiche<br />
sind auf dem Vormarsch? Und welche Qualifika tionen suchen die Unternehmen,<br />
um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern?<br />
Abgerundet wird das facettenreiche Bild der Wirtschaftsregion durch Standortbestimmungen<br />
der beiden Landräte und der 23 Bürgermeister sowie Beiträge<br />
zur regionalen Lebenswelt.<br />
In den ersten drei Quartalen des Jahres 2012 sind im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
der Industrieumsatz mit 5,3, der Industrieexport mit 5,9 und die Indu -<br />
striebeschäftigung mit 4,6 Prozent deutlich über dem niedersächsischen<br />
Landesdurchschnitt gestiegen. Wir haben durchaus Grund, vor uns liegende<br />
Herausforderungen weiterhin optimistisch anzugehen. Nicht zu übersehen<br />
sind beispielsweise der in einigen Bereichen zunehmende Fachkräfteengpass<br />
und das völlig verzerrte Bild der modernen Lebensmittelproduktion in der<br />
Öffentlichkeit.<br />
Ich hoffe, dass auch diese sechste Ausgabe sowohl als illustriertes Kompendium<br />
der regionalen Wirtschaft wie auch zur Information und Orientierung<br />
bei der Suche nach Arbeits- und Ausbildungsplätzen eine Hilfe ist. Allen<br />
Autoren, Fotografen und Inserenten gilt unser herzlicher Dank!<br />
Da der eigentlich vorgesehene Autor aus terminlichen Gründen leider kurzfristig<br />
passen musste, habe ich erstmals auch selbst »zur Feder gegriffen« und<br />
als Branchenoutsider einen Beitrag zur regionalen Kunststoffverarbeitung<br />
gewagt.<br />
Freuen Sie sich also auf zumindest 245 Seiten interessante Lektüre.<br />
Calveslage, im Januar <strong>2013</strong><br />
Rudi Hockmann<br />
Geschäftsführer des<br />
<strong>Verbund</strong>es <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>
Titel<br />
Für sein unternehmerisches Lebenswerk wurde im<br />
November 2012 der Gründer von Schulz Systemtechnik<br />
aus Visbek, Heinrich Schulz, ausgezeichnet.<br />
Der inzwischen zehnte Unternehmer abend<br />
OM bot dafür einen ebenso festlichen wie einzigartigen<br />
Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />
Wirtschaftsregion<br />
Mit vereinten Kräften: Die Landräte Eveslage und<br />
Focke setzen neue Schwerpunkte im Regionalmarketing<br />
– für mehr Fachkräfte und gegen das<br />
verzerrte Landwirtschaftsimage . . . . . . . . . . .4<br />
<strong>2013</strong> wird besser als man glaubt: Eine Prognose von<br />
Folker Hellmeyer, Bremer Landesbank . . . . . .14<br />
Südoldenburger investieren im Baltikum: Die guten<br />
Verbindungen von Hawita nach Lettland . . .32<br />
Ideal Home Range: IHR, die weltbekannte Marke<br />
für Tischdekoration, stammt aus Essen . . . . .38<br />
Corporate Social Responsibility: Unternehmen und<br />
ihre gesellschaftliche Verantwortung . . . . . . .42<br />
Energiewende vor Ort: Ohne Städte und Gemeinden<br />
läuft nichts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48<br />
Eines der ältesten Autohäuser der Region: Südbeck<br />
steht seit 85 Jahren auf Cloppenburg . . . . . . .54<br />
Sunflower, good morning: Die Goldene Mühle aus<br />
Garrel verarbeitet Sonnenblumenkerne . . . .58<br />
Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
Wie steht es um die Agrarwirtschaft? Norbert Moormann<br />
von der LzO gibt Antworten . . . . . . . . .62<br />
Agrar- und Ernährungsforum OM: Uwe Bartels wurde<br />
2012 zum neuen Vorsitzenden gewählt . .74<br />
PC-Monitoring vom Hof bis zum Teller: Die Branchenlösungen<br />
von agma data sind gefragt . . . . . . .78<br />
Kreuzritter aus Mühlen: Klassische deutsche Spirituosen<br />
auf internationalem Niveau . . . . . . . .82<br />
Eichkamp aus Garrel ist Hersteller von tiefgekühlten<br />
und frischen Convenience-Produkten . . . . . .86<br />
Esst mehr Kilmerstuten: Ludger Freese über eine<br />
der schönsten regionalen Spezialitäten . . . . .90<br />
Clean Label und Food Safety: Norbert Dreckmann<br />
stellt Fleisch-Krone aus Essen vor . . . . . . . . . .94<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Die Spezialisten für Sondermaschinenbau und Automatisierung:<br />
Worthmann aus Barßel . . . . . . .98<br />
Lastrup liefert europaweit: Anlagenbau und Agrartechnik<br />
von Kessens Technik mit System . . .104<br />
Flexible Agrarsysteme: Die Prüllage Systeme GmbH<br />
entstand vor 23 Jahren in Holdorf . . . . . . . .108<br />
Vom Handwerksbetrieb zum Maschinenbauer: Die<br />
Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH . . . . .112<br />
Biogas als Chance für Weser-Ems: Uwe Heider vom<br />
Visbeker Biogasanlagenbauer AD Agro . . . .116<br />
Kunststofftechnik<br />
Kunststoff-Boomregion OM: Jeder siebte Kunststoffarbeitsplatz<br />
Niedersachsens ist hier . . . . . . .120<br />
Berufsschule wird Innovationszentrum: Die Lohner<br />
Adolf-Kolping-Schule geht neue Wege . . . . .128<br />
Merkutec: Dienstleister Kunststofftechnik . .132<br />
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Unternehmerpreis OM: Menschen, die bewegen Seite 22<br />
Sie ließen sich anständig feiern. Und das mit Recht: Denn Heinrich Schulz,<br />
Karl-Heinz Witte, Philipp Niehues, Frank Vulhop und Jens Niehues sind die<br />
Preisträger des diesjährigen »Unternehmerpreises <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«.<br />
Am 23.11.2012 erhielten sie ihre Auszeichnungen im Rahmen des<br />
zehnten Unternehmerabends in der Uni Vechta. Auch die Jubiläumsveranstaltung<br />
war wieder komplett ausgebucht. 366 Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung<br />
und Politik feierten mit den Gewinnern. Zwischen Applaus und<br />
Preis gab es Köstliches aus der Küche. Dafür sorgten Markus und Judith<br />
Jansen vom Vechtaer Gasthaus Jansen mit einem Vier-Gänge-Menü, musikalisch<br />
begleitet vom Blasorchester Essen.<br />
Ach, wenn es doch überall Kilmerstuten gäbe Seite 90<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
»Würden mehr Kilmerstuten gebracht, hätten<br />
wir weniger Demographieprobleme in<br />
Deutschland«, analysierte unlängst ein launiger<br />
Hamburger Kneipengast in Visbek den<br />
nordwestdeutschen Brauch des Kilmerstutenbringens,<br />
der in dieser Art weltweit einzigartige<br />
Charakterzüge trägt. Nicht zuletzt<br />
deshalb gibt es den Original Kilmerstuten<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. Dieses Markenzeichen<br />
kombiniert einzigartiges regionales<br />
Brauchtum mit der handwerklichen Tradition<br />
des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es, weiß<br />
Autor Ludger Freese, der in einem Erlebnisaufsatz<br />
alles rund ums Kilmern verrät.<br />
Die Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH Seite 112<br />
Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist eine<br />
Region der Maschinen- und Anlagenbauer<br />
in den Bereichen der Agrar- und Kunststofftechnik.<br />
Auch die Hugo Vogelsang<br />
Maschinenbau GmbH aus Essen (Oldb)<br />
hat hier ihre Wurzeln und sich im Laufe<br />
der Jahre vom regionalen Landmaschinenhersteller<br />
zum internationalen Spezialanbieter<br />
von Pump-, Zerkleinerungs-,<br />
Verteil- und Ausbringtechnik entwickelt.<br />
Der Erfinder der elastomerbeschichteten<br />
Drehkolbenpumpe hat inzwischen neunzehn<br />
Töchter und Niederlassungen sowie<br />
zwei Fertigungsstandorte und erhielt im<br />
April 2012 den »Niedersächsischen<br />
Außenwirtschaftspreis« in der Sonderkategorie<br />
Großunternehmen.
Ernährungswirtschaft<br />
Merkutec Langwege: Die Kunststoffdienstleister Seite 132<br />
Seit 2011 ist die Merkutec GmbH & Co. KG<br />
an ihrem Standort in der »Alten Molkerei«<br />
in Langwege bei Dinklage als Dienstleister<br />
in Sachen Kunststoffverarbeitung und Formenbau<br />
aktiv. Das Unternehmen ist für die<br />
regional ansässigen Firmen im Bereich<br />
Kunststoff seither ein zuverlässiger Partner<br />
– von der Entwicklung über das Prototyping,<br />
die Bemusterung von Werkzeugen<br />
und den Einsatz aktueller Mess- bzw. Prüftechniken<br />
bis hin zur zeitnahen Erstellung<br />
von Kleinserien und Sonderanfertigungen.<br />
Mit ihrem neuen 3-D-Drucker und einer<br />
eigenen Vakuumgießanlage können<br />
die Langweger innerhalb kürzester Zeit<br />
die unterschiedlichsten Prototypen für die<br />
verschiedensten Einsatzzwecke erstellen<br />
und ihrer Klientel eine Menge Zeit, Aufwand<br />
und Geld ersparen.<br />
Gerwing aus Lohne: So schön kann Beton sein Seite 144<br />
Was 1946 mit der Fertigung einfacher Betonschächte<br />
begann, avancierte in den vergangenen<br />
zehn Jahren zum führenden Premiumhersteller:<br />
Die Gerwing Steinwerke produzieren inzwischen<br />
an insgesamt sieben Standorten in<br />
Deutschland Betonpflaster, Betonplatten und<br />
Betonmauersteine im Naturlook. Mit mehr als<br />
900 Produkten und einer Menge guter Ideen<br />
ist das Lohner Unternehmen sogar im Werbefernsehen<br />
präsent.<br />
Schneller Karriere im Handwerk machen Seite 206<br />
Der »Masterplan Handwerk« ist eine Initiative der Vechtaer Handwerker und<br />
soll in kürzerer Zeit Absolventen zu Führungspositionen im Handwerk verhelfen.<br />
»Das ist ein bundesweit einzigartiges Modellprojekt«, sagt Dieter Mertens,<br />
Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Ihm kommen Studienabbrecher<br />
gerade recht, denn für sie – und für begabte Auszubildende – ist der<br />
Masterplan gedacht.<br />
Zweimal Berlin, einmal Talsperre: Chapeau! Seite 244<br />
Im Jahre 2009 übernahm die Chapeau Hotels<br />
GmbH das Hotel Dreibrücken und machte<br />
daraus das heutige Hotel Heidegrund. In<br />
nur sechs Wochen konnte vor zwei Jahren<br />
das Haus renoviert und modernisiert werden.<br />
Dabei hat man das Designkonzept der<br />
Hotelgruppe – zu der bereits zwei Hotels in<br />
Berlin gehören – erfolgreich aufgegriffen<br />
und umgesetzt. Chapeau-Hotels-Geschäftsführer<br />
Jens Schönherr (»Ick bin een Berlina!«)<br />
fühlt sich an der Thülsfelder Talsperre<br />
pudelwohl.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Bauwirtschaft<br />
In der Baudenkmalpflege gilt Remmers aus Löningen<br />
als Marktführer in Europa . . . . . . . . . . .136<br />
Beton kann so schön sein: Gerwing aus Lohne produziert<br />
Lifestyle für Heim und Garten . . . .144<br />
Standort<br />
Wo ist was? Die Gemeinden der Region . . . . .148<br />
Bakum, Barßel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .149<br />
Bösel, Cappeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .151<br />
Cloppenburg, Damme . . . . . . . . . . . . . . . . . .153<br />
Dinklage, Emstek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .155<br />
Essen, Friesoythe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .157<br />
Garrel, Goldenstedt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .159<br />
Holdorf, Lastrup . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .161<br />
Lindern, Löningen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .163<br />
Lohne, Molbergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .165<br />
Neuenkirchen-Vörden . . . . . . . . . . . . . . . . . .167<br />
Saterland, Steinfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .168<br />
Vechta, Visbek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .170<br />
Dienstleistungen<br />
Partner für den Mittelstand: Die LzO ist seit mehr<br />
als 226 Jahren die Bank der Region . . . . . . .172<br />
Tue Gutes und rede darüber: Medienexperte Daniel<br />
Meier über das Thema Public Relations . . . .178<br />
Dienstleister-Messe <strong>2013</strong>: Roland Larek über den<br />
Business Event im Emsteker ecopark . . . . . .182<br />
Chance Social Media: Neue Internetentwicklungen<br />
schaffen neue Herausforderungen . . . . . . . .186<br />
Mehr Liquidität für den Mittelstand: Die Finanzspezialisten<br />
SüdLeasing und SüdFactoring . . . .190<br />
Die neue mobile Kommunikation: Die Werbeagentur<br />
Hagedorn hat Lösungen parat . . . . . . . . . . . .194<br />
Arbeitsmarkt<br />
Fachkräftemangel strategisch bekämpfen: Tipps der<br />
Dr. Schwerdtfeger Personalberatung . . . . . . .198<br />
Für Top-Lehrlinge und Studienabbrecher: Der »Masterplan«<br />
der Kreishandwerkerschaft VEC . .206<br />
Stillstand ist Rückschritt: Die Management-Beratung<br />
Schmidt aus Friesoythe . . . . . . . . . . . . .210<br />
Fachkäfte binden: Frank Hörnschemeyers Hinweise<br />
als Kommunikationsberater . . . . . . . .214<br />
Marienhain Vechta: Schulleiter Hartmut Pille porträtiert<br />
die Vechtaer BBS . . . . . . . . . . . . . . . .218<br />
Lebenswelt<br />
Gesellschaft im OM wird vielfältiger: OV-Verlagsleiter<br />
Christoph Grote im Gespräch mit Monsignore<br />
Kossen und Franz-Josef Holzenkamp . . .224<br />
Rückkehr in die Normalität: Andreas Lesch kehrte<br />
aus Berlin in den Kreis Vechta zurück . . . . .232<br />
Theater in Lohne: Seit mehr als 60 Jahren steht die<br />
Freilichtbühne Lohne für qualitativ hochwertiges<br />
Amateurtheater und ist weit über die Kreisgrenzen<br />
hinaus bekannt geworden . . . . . . . . . . .240<br />
Chapeau-Hotel an der Talsperre: Die Berliner Hotels<br />
Best Western Premier MOA und Gendarm nouveau<br />
haben eine neue Schwester in Garrel . . .244<br />
Museum im Zeughaus: Als jüngste museale Einrichtung<br />
im OM ist das 1997 eröffnete Vechtaer Museum<br />
heute deutschlandweit bekannt . . . . .248<br />
3
Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
I<br />
m Binnenmarketing fördern wir das<br />
regionale Selbstbewusstsein durch<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie<br />
eine Reihe eigener Veranstaltungen.<br />
Der Name »<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«<br />
bringt die gemeinsame Zugehörigkeit der<br />
beiden heutigen Landkreise zum Fürstbistum<br />
Münster ab 1400 und zum Großherzogtum<br />
Oldenburg ab 1803 zum Ausdruck.<br />
Diese gemeinsame Vergangenheit<br />
4<br />
Wirtschaftsregion<br />
In glänzender Feierlaune zeigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident David McAllister uns und den rund 3.000 anderen<br />
Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien beim traditionellen Sommerfest der Niedersächsischen Landesregierung in Berlin.<br />
Zum Gelingen des Festes trugen auch die Chapeau Hotels aus Garrel und Berlin sowie die Unternehmen HAGOLA Gastronomie Technik,<br />
Frischehof Döpke, Fleischerei Ludger Fischer, Gebr. Stolle, Böseler Goldschmaus, Goldene Mühle und Wernsing Feinkost bei.<br />
LANDRAT ALBERT FOCKE, LANDRAT HANS EVESLAGE<br />
Neue Schwerpunkte im Regionalmarketing<br />
Der <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> wurde 1995 von den Landkreisen Cloppenburg und Vechta gegründet,<br />
um die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Region zu festigen sowie Aufmerksamkeit für regionale<br />
Produkte und Dienstleistungen zu wecken. Dabei konzentrieren wir unsere Aktivitäten auf die Felder, die das<br />
Erscheinungsbild einer Region prägen und für die Wahrnehmung ihrer Attraktivität entscheidend sind.<br />
Finanziert wird das Regionalmarketing durch Mitgliedsbeiträge der Landkreise Cloppenburg und Vechta<br />
sowie Verkaufserlöse und Sponsoring. Getragen wird es von delegierten Abgeordneten der beiden Kreistage<br />
im Vorstand und in der Mitgliederversammlung des <strong>Verbund</strong>es.<br />
prägt unsere Traditionen und Werte bis<br />
heute. Wir sind Landleute von heute – und<br />
wir sind es sehr gerne! Mehr als 100 Vereine,<br />
Verbände, Unternehmen, Interessengruppen<br />
und öffentliche Einrichtungen<br />
führen die markenrechtlich geschützte<br />
Wortmarke »<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«<br />
und verwenden das OM-Signet.<br />
Im Tourismusmarketing nutzen wir den<br />
Erlebniswert der Erholungsgebiete Bar-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
ßel-Saterland, Dammer Berge, Hasetal<br />
und Thülsfelder Talsperre sowie der Ausflugsregion<br />
Nordkreis Vechta im Werben<br />
um Urlaubsgäste und Tagesausflügler. Mit<br />
Öffentlichkeitsarbeit und klassischer<br />
Werbung bieten wir aktive Erholung und<br />
das Erlebnis ländlicher Lebensart in einer<br />
facettenreichen Natur- und Kulturlandschaft<br />
an. Als regionaler Dachverband<br />
bringen wir die Region in das Marketing
Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
und die Tourismuspolitik auf Landes- und<br />
Bundesebene ein. Unser Ziel ist es, die positive<br />
Entwicklung des Gästeaufkommens<br />
der letzten Jahre fortzusetzen und die regionale<br />
Tourismuswirtschaft zu unterstützen.<br />
Wir möchten Anreize für Innovationen<br />
und Investitionen schaffen, die<br />
letztendlich auch den Freizeitwert der Region<br />
erhöhen.<br />
Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> hat sich<br />
mit seinem vielseitigen Kurz- und Naherholungsangebot<br />
als anerkannte Reiseregion<br />
in Niedersachsen etabliert. Die Zahl<br />
der Übernachtungen hat sich seit 2000<br />
fast verdreifacht. Jeder dritte Deutsche<br />
kennt das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> als<br />
Reisegebiet. In einem gesättigten Markt,<br />
in dem das Angebot die Nachfrage deutlich<br />
übertrifft, werden künftig nur noch<br />
starke regionale Marken im Wettbewerb<br />
bestehen können. Auch das <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> muss seine Anstrengungen<br />
noch einmal intensivieren!<br />
In der Wirtschaftskommunikation bieten<br />
wir den regionalen Unternehmen und<br />
ihren 23 kommunalen Standorten durch<br />
Informations-, Organisations- und Begegnungsdienstleistungen<br />
ein Absatz förderndes<br />
Profil des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es.<br />
Denn Kernkompetenzen in den regionalen<br />
Schwerpunktbranchen Nahrung<br />
und Genuss, Maschinen- und Anlagenbau,<br />
Kunststofftechnik und Bauwirtschaft<br />
ermöglichen »Complete Solutions for the<br />
World Market«. Mehr als 260 Partnerunternehmen<br />
beteiligen sich am Regionalmarketing<br />
des <strong>Verbund</strong>es. Name und<br />
Wirtschaftsregion<br />
Für Vollbeschäftigung gibt es nichts Besseres als gut geführte, mittelständische Familienunternehmen!<br />
Bei der feierlichen Preisverleihung im Rahmen des zehnten Unternehmerabends<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> war die festlich geschmückte Universität Vechta mit 366<br />
Gästen aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik restlos ausgebucht.<br />
Logo der Region werden in der Unternehmenskommunikation<br />
eingesetzt. Das <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> wird als Boomregion<br />
Niedersachsens wahrgenommen.<br />
Konjunkturelle Rahmenbedingungen<br />
Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
haben ihre Wachstumsprognose<br />
für <strong>2013</strong> im Herbstgutachten<br />
auf ein Prozent halbiert. Die Schuldenkrise<br />
in Europa und die schwächelnde Weltkonjunktur<br />
dämpften zunehmend auch<br />
das Wachstum der deutschen Wirtschaft.<br />
Impulse werden allenfalls durch den Anstieg<br />
der verfügbaren Einkommen der Privathaushalte<br />
erwartet, wenn zum Jahresbeginn<br />
der Beitragssatz zur gesetzlichen<br />
Rentenversicherung und die Einkommensteuer<br />
sinken. Im Laufe des Jahres erwarten<br />
die Institute eine allmähliche konjunkturelle<br />
Erholung – sofern sich die Lage<br />
im Euro-Raum allmählich entspannt<br />
und die Weltwirtschaft stärker Fahrt aufnimmt.<br />
Deutschland zählt bislang eher zu den<br />
Gewinnern der Euro-Krise. Im jüngsten<br />
Vergleich des World Economic Forums<br />
konnte die Bundesrepublik bei der Wettbewerbsfähigkeit<br />
sogar die USA überflügeln,<br />
die bei solchen Rankings lange uneinholbar<br />
schienen. Eine Studie des Instituts<br />
der deutschen Wirtschaft Köln im<br />
Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums<br />
mit dem Titel »Die Messung der industriellen<br />
Standortqualität in Deutschland«<br />
zeigt: Der Industriestandort Deutschland<br />
gehört weltweit zu den besten. Von den<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG<br />
Vorstandsvorsitzender: Georg Hake<br />
Theodor-Heuss-Straße 96 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/905-0 · Fax 04441/905-470<br />
info@alte-oldenburger.de<br />
www.alte-oldenburger.de<br />
AUMANN Garten- und Landschaftsbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Franz Aumann<br />
Werner-Baumbach-Straße 41<br />
49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04474/9495-0 · Fax 04474/9495-85<br />
www.aumann-galabau.de<br />
Beckermann Küchen GmbH<br />
Geschäftsführer: Bernd Lampe<br />
Postfach 1155 · 49689 Cappeln<br />
Tel. 04478/88-0 · Fax 04478/88-95<br />
b.lampe@beckermann.de<br />
www.beckermann.de<br />
Böckmann Fahrzeugwerke GmbH<br />
Geschäftsführer: Klaus und Roger Böckmann<br />
Siehefeld 5 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/895-0 · Fax 04472/895-550<br />
info@boeckmann.com · www.boeckmann.com<br />
Bremer Landesbank<br />
Direktor: Torsten Brandt<br />
Markt · 26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441/237-01 · Fax 0441/237-133<br />
kontakt@bremerlandesbank.de<br />
www.bremerlandesbank.de<br />
Commerzbank AG<br />
Regionalfiliale Oldenburg<br />
Mitglied der Geschäftsleitung: Ralph Derks<br />
Heiligengeiststraße 29 · 26121 Oldenburg<br />
Tel. 0441/2105-111 · Fax 0441/2105-200<br />
ralph.derks@commerzbank.com<br />
www.commerzbank.com<br />
c-Port Zweckverband IIK<br />
Geschäftsführer: Martin Kropp<br />
Am Küstenkanal 2 · 26683 Saterland<br />
Tel. 04491/786000 · Fax 04491/786009<br />
info@c-port-kuestenkanal.de<br />
www.c-port-kuestenkanal.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
5
6<br />
Derby Cycle AG<br />
Vorstand: Mathias Seidler<br />
Siemensstraße 1-3 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/966-175 · Fax 04471/966-188<br />
info@derby-cycle.de<br />
www.derby-cycle.de<br />
Deutsche Bank AG<br />
Theodor Lanfermann<br />
Staugraben 10 · 26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441/2108-120 · Fax 0441/2108-210<br />
theodor.lanfermann@db.com<br />
www.deutsche-bank.de<br />
DZ BANK AG<br />
Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank<br />
Direktor: Linus Meyer<br />
Raiffeisenstraße 22/23 · 26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441/2226-208 · Fax 0441/2226-269<br />
linus.meyer@dzbank.de · www.dzbank.de<br />
ecopark (Zweckverband)<br />
Geschäftsführer: Uwe Haring<br />
ecopark-Allee 5 · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/92666-33 · Fax 04473/92666-92<br />
info@ecopark.de · www.ecopark.de<br />
Eilhoff GmbH<br />
Geschäftsführer: Peter Eilhoff<br />
Gertrudenstraße 28 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/70333-0 · Fax 04442/70333-33<br />
info@eilhoff.de · www.eilhoff.de<br />
EWE AG<br />
Geschäftsführer der Region Cloppenburg:<br />
Ludwig Kohnen<br />
Emsteker Straße 60 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/13-100 · Fax 04471/13-109<br />
ludwig.kohnen@ewe.de · www.ewe.de<br />
fm Büromöbel GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Ulrich Meyer,<br />
Franz Meyer, Theo Budde<br />
Glaßdorfer Straße 18-24 · 26219 Bösel<br />
Tel. 04494/8151 · Fax 04494/9250-0<br />
info@fm-bueromoebel.de<br />
www.fm-bueromoebel.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Wirtschaftsregion<br />
Unser <strong>Oldenburger</strong>-<strong>Münsterland</strong>-Cup, organisiert von den NFV-Kreisverbänden Cloppenburg<br />
und Vechta, hat sich seit 1998 einen festen Platz im Sportkalender der Region erworben.<br />
Im letzten Jahr richtete der SC Schwarz-Weiß Bakum ein rundum gelungenes Turnier mit<br />
großartiger Atmosphäre aus.<br />
großen Industrieländern ist Deutschland<br />
zudem das einzige mit einer überdurchschnittlichen<br />
Dynamik. Vor allem bei der<br />
Regulierung der Produkt- und Arbeitsmärkte,<br />
der Luftverkehrsinfrastruktur,<br />
dem Internetzugang, im Bildungssystem<br />
und bei der Kundenorientierung hat es<br />
Fortschritte gemacht. Aus Sicht der Industrie<br />
sind die Trümpfe des Standorts die<br />
gute Rohstoffversorgung, die ausgebaute<br />
Infrastruktur, die hohe Innovationskraft<br />
der Wirtschaft und die hohe Anzahl an Arbeitskräften<br />
aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
Bereich. Zwar<br />
herrsche ein Fachkräftemangel in den naturwissenschaftlichen<br />
Fächern, aber relativ<br />
gesehen stehe Deutschland gut da.<br />
Im Jahresverlauf 2012 hat das Vertrauen<br />
der Unternehmen in einen anhaltenden<br />
Aufschwung auch im <strong>Oldenburger</strong><br />
Land spürbar nachgelassen. Nach der<br />
Konjunkturumfrage der Oldenburgischen<br />
Industrie- und Handelskammer zum dritten<br />
Quartal 2012 dämpfen neben der anhaltenden<br />
Unsicherheit über die wirtschaftliche<br />
Entwicklung in der Eurozone<br />
auch die hohen Energie- und Rohstoffpreise<br />
die Stimmung der Unternehmen.<br />
Der IHK-Konjunkturklimaindex fiel zum<br />
zweiten Mal in Folge auf 104,5 Punkte<br />
und damit sieben Punkte unter seinem<br />
langjährigen Durchschnitt. Die Einstellungs-<br />
und Investitionsbereitschaft hat<br />
nachgelassen.<br />
Die deutschen Landwirte zeigten sich<br />
dagegen aufgrund der positiven Entwicklung<br />
der Erzeugerpreise wichtiger land-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
wirtschaftlicher Produkte zuletzt optimistisch.<br />
Dies geht aus dem jüngsten Konjunkturbarometer<br />
des Deutschen Bauernverbandes<br />
(DBV) hervor und bestätigte<br />
sich in unseren Gesprächen mit den über<br />
70 Ausstellern aus den Landkreisen Cloppenburg<br />
und Vechta auf der EuroTier in<br />
Hannover. Das für die nächsten sechs Monate<br />
geplante Investitionsvolumen der<br />
deutschen Landwirte liegt bei gut sechs<br />
Milliarden Euro, fast eine Milliarde mehr<br />
als im Vorjahreszeitraum. Maßgebend für<br />
diesen deutlichen Anstieg sind Investitionen<br />
in Wirtschaftsgebäude. Das Investitionsvolumen<br />
in Erneuerbare Energien<br />
fällt hingegen erheblich geringer aus, ist<br />
mit 1,4 Milliarden Euro allerdings weiterhin<br />
beachtlich. Der Rückgang betrifft in<br />
erster Linie die Sonnenenergie-Investitionen,<br />
während Investitionen in Biogasanlagen<br />
wieder leicht anziehen.<br />
Die Ernährungsindustrie verzeichnete<br />
im vergangenen Jahr kaum Wachstumsimpulse.<br />
Wie eine Studie der Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers<br />
(PwC) im Auftrag<br />
der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie<br />
(BVE) belegt, werden<br />
Märkte außerhalb der EU mit einem Exportanteil<br />
von 21 Prozent am Lebensmittelexport<br />
zunehmend wichtiger. Die<br />
Zunahme des internationalen Handels<br />
und der Arbeitsteilung hat neue wachstumsstarke<br />
Wirtschaftszentren geschaffen.<br />
Mittlerweile werden 90 Prozent des<br />
Weltwirtschaftswachstums außerhalb<br />
der EU generiert. Die BRIC-Staaten (Bra-<br />
Foto: Elke Schikora/Oldenburgische Volkszeitung, Vechta
Foto: Petra Hellmann<br />
silien, Russland, Indien, China) spielen<br />
dabei aufgrund ihrer wachsenden Wirtschaftskraft<br />
sowie ihres Ressourcen- und<br />
Bevölkerungsreichtums eine wichtige<br />
Rolle. Für die Ernährungsindustrie spielen<br />
Brasilien und Indien noch eine eher<br />
untergeordnete Rolle. Lediglich Russland<br />
messen 39 Prozent der befragten Unternehmen<br />
eine sehr große bis große Bedeutung<br />
in den nächsten Jahren bei, China<br />
immerhin noch 31 Prozent. Den Marktzugang<br />
erschweren neben abweichenden<br />
Konsumbedürfnissen und kulturellen<br />
Unterschieden vor allem nicht-tarifäre<br />
und tarifäre Handelshemmnisse. In Russland<br />
und China kommt die mangelnde<br />
Rechtsicherheit hinzu. Um diese Wachstumsmärkte<br />
für deutsche Lebensmittelexporte<br />
besser zu erschließen, erscheinen<br />
uns verstärkte handelspolitische Anstrengungen<br />
sinnvoll.<br />
Zentrale Herausforderungen<br />
Als zentrale Herausforderungen für die<br />
Wirtschaftsregion <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
sehen wir in den kommenden Jahren<br />
die Fachkräftesituation und die tierethische<br />
Diskussion. Sie werden auch die<br />
Schwerpunkte der Wirtschaftskommunikation<br />
des <strong>Verbund</strong>es bilden.<br />
Wir leben in einer Gesellschaft, in der<br />
nur noch geringe Teile der Bevölkerung<br />
über eigene Erfahrungen mit Landwirtschaft<br />
und Nutztierhaltung verfügen. Und<br />
weil das so ist, müssen wir Landleute zukünftig<br />
noch stärker über alle Aspekte der<br />
modernen Agrar- und Ernährungswirt-<br />
Wirtschaftsregion<br />
Keine Angst vor großen Tieren! Seit 1998 veranstalten wir aus Anlass des Weltkindertages<br />
den Familientag des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es. Im Ortskern der ausrichtenden Gemeinde<br />
Barßel wurde 2012 mit Unterstützung der Unternehmen, Institutionen und Vereine<br />
wieder ein attraktives und für die Kinder kostenfreies Programm geboten. 1999 wurde dem<br />
<strong>Verbund</strong> der Kinderfreundlichkeitspreis durch den Deutschen Kinderschutzbund verliehen.<br />
schaft informieren und diskutieren. Ein<br />
Beispiel: Der Anteil unseres Einkommens<br />
für den Kauf von Lebensmitteln ist seit<br />
1950 von 44 auf 15 Prozent gesunken.<br />
Unser heutiger Lebensstandard beruht<br />
damit zu einem wesentlichen Teil auf einer<br />
enormen Produktivitätssteigerung<br />
der Agrar- und Ernährungswirtschaft.<br />
Die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
hat sich in den vergangenen 50<br />
Jahren erfolgreich dem internationalen<br />
Wettbewerb gestellt und dem gesellschaftlichen<br />
Wandel in den Lebens- und<br />
Ernährungsgewohnheiten angepasst. Sie<br />
bietet ihren Kunden ein Sortiment von<br />
160.000 Artikeln in nie gekannter Vielfalt,<br />
Qualität und Sicherheit an, aus dem<br />
jeder nach seinem Geschmack und Geldbeutel<br />
auswählt. 85 Prozent der Deutschen<br />
schätzen die Qualität dieser Lebensmittel<br />
laut Allensbach-Institut als gut<br />
bis sehr gut ein. Zu Recht! Denn es ist<br />
mehr als zweifelhaft, ob die Lebensmittel<br />
von vor 100 Jahren auch nur die grundlegenden<br />
Qualitätsanforderungen der heutigen<br />
Lebensmittelkontrolle erfüllen<br />
könnten.<br />
Vor zehn Jahren gab Deutschland als erstes<br />
Mitglied der EU dem Tierschutz als<br />
Staatsziel des Grundgesetzes Verfassungsrang.<br />
Am 17. Mai 2002 beschloss<br />
der Bundestag mit großer Mehrheit, Artikel<br />
20a des Grundgesetzes um drei Worte<br />
zu ergänzen. Der Staat schützt die natürlichen<br />
Lebensgrundlagen »und die Tiere«.<br />
Alle staatliche Gewalt – Parlamente, Richter<br />
und Behörden – muss seitdem ihr Han-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Bankhaus W. Fortmann & Söhne KG<br />
Handlungsbevollmächtigter: Holger Honscha<br />
Lange Straße 12 · 26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441/21002-32 · Fax 0441/21002-38<br />
holger.honscha@fortmann.de<br />
www.fortmann.de<br />
gigant Trenkamp & Gehle GmbH<br />
Geschäftsführer: Markus Gehle<br />
Märschendorfer Straße 42 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/9620-0 · Fax 04443/9620-30<br />
contact@gigant-group.com<br />
www.gigant-group.com<br />
Friedrich Graepel Aktiengesellschaft<br />
Vorstand: Klaus Mecking<br />
Zeisigweg 2 · 49624 Löningen<br />
Tel. 05432/85-105 · Fax 05432/2053<br />
info@graepel.de · www.graepel.de<br />
HAGOLA Gastronomie-Technik GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Stefan Rakers<br />
Hagolastraße 2 · 49424 Goldenstedt<br />
Tel. 04444/201-0 · Fax 04444/201-111<br />
info@hagola.de<br />
www.hagola.de<br />
Hanekamp Busreisen GmbH<br />
Geschäftsführer: Jörg Schneider<br />
Daimlerstraße 13 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/9497-0 · Fax 04471/9497-25<br />
info@hanekamp-reisen.de<br />
www.hanekamp-reisen.de<br />
HAWITA Gruppe GmbH<br />
Geschäftsführender Gesellschafter:<br />
Simon Tabeling<br />
Langer Damm 1 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9395-0 · Fax 04441/9395-55<br />
info@hawita-gruppe.de<br />
www.hawita-gruppe.de<br />
HEISO GmbH<br />
Geschäftsführer: Heinrich Sommer<br />
Unnerweg 1 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/9473-20 · Fax 04472/9473-22<br />
info@heiso.de · www.heiso.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
7
8<br />
Erdenwerke Hülskamp<br />
Inhaber: Thomas Hülskamp<br />
Industriestraße 11 · 26219 Bösel<br />
Tel. 04494/433 · Fax 04494/8349<br />
erdenwerke-huelskamp@ewetel.net<br />
www.erdenwerke-huelskamp.de<br />
IHR Ideal Home Range GmbH<br />
Geschäftsführende Gesellschafter:<br />
Manfred Morthorst, Meike Kahler, Horst Klären<br />
Höger Damm 4 · 49632 Essen/Oldb.<br />
Tel. 05434/81-0 · Fax 05434/81-56<br />
info@ihr.eu<br />
www.ihr.eu<br />
Peter Kenkel GmbH<br />
Geschäftsführer: Peter Kenkel<br />
Turmtannen 10 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/9897-97 · Fax 05494/9897-98<br />
info@peterkenkel.de<br />
www.peterkenkel.de<br />
KÜHLA Kühltechnik & Ladenbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Thomas Brackland<br />
Nordkämpe 1a · 49377 Vechta<br />
Tel. 04447/9633-0 · Fax 04447/9633-33<br />
info@kuehla.de · www.kuehla.de<br />
Landessparkasse zu Oldenburg<br />
Stellv. Vorstandsvorsitzender: Harald Tölle<br />
Berliner Platz 1 · 26123 Oldenburg<br />
Tel. 0441/230-3010 · Fax 0441/230-3099<br />
harald.toelle@lzo.com · www.lzo.com<br />
LBS Norddeutsche Landesbausparkasse<br />
Berlin-Hannover<br />
Pressesprecherin: Monika Grave<br />
Kattenbrookstrift 33 · 30539 Hannover<br />
Tel. 0511/926-6668 · Fax 0511/926-6938<br />
monika.grave@lbs-nord.de<br />
www.lbs-nord.de<br />
LEONI Special Cables GmbH<br />
Geschäftsführer: Kai Acker<br />
Eschstraße 1 · 26169 Friesoythe<br />
Tel. 04491/291-0 · Fax 04491/291-169<br />
info@lsc.leoni.com<br />
www.leoni-special-cables.com<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Wirtschaftsregion<br />
Ein großer Erfolg war die zweite Jobmesse <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> im Oktober 2012 in Vechta<br />
mit 173 Ausstellern auf dem Stoppelmarktgelände. Bereits 2011 hatten die 103 Aussteller<br />
in Cloppenburg rund 8.000 Besuchern zahlreiche Ausbildungs- und Arbeitsplätze vorstellen<br />
können.<br />
deln auch am Schutz der Tiere ausrichten.<br />
Anders als bei den Grundrechten,<br />
kann allerdings kein Bürger für sich aus<br />
dem ergänzten Artikel eigene Rechte ableiten.<br />
Tierschutz ist eine Aufgabe des<br />
Staates – neben anderen. Inzwischen wird<br />
die Legitimität der Nutztierhaltung – egal<br />
in welcher Form – in einer mit zunehmender<br />
Erbitterung und Aggressivität geführten<br />
Tierrechtsdebatte grundsätzlich bestritten!<br />
Folgerichtig hatte PETA USA bereits<br />
bis zum 30. Juni 2012 eine Million<br />
Dollar für den ersten Unternehmer oder<br />
Wissenschaftler ausgelobt, der kommerziell<br />
umsetzbares In-Vitro-Fleisch produziert,<br />
vermarktet und verkauft. Klingt<br />
doch auch logisch: Statt ein Schwein zu<br />
mästen und dann zu schlachten, »fabriziert«<br />
man nur das Schnitzel ohne lästiges<br />
Tier drum herum. Schöne neue Welt?<br />
Wenn alles so läuft, wie sich das einige<br />
Forscher in Europa und den USA vorstellen,<br />
wird Kunstfleisch in zehn bis 15 Jahren<br />
selbstverständlicher Bestandteil unseres<br />
Speiseplans sein. Mehrere Forscher<br />
stehen angeblich kurz davor, Laborfleisch<br />
zu produzieren.<br />
In Deutschland griff 2011 die Süddeutsche<br />
Zeitung das Thema in ihrem Magazin<br />
»Essen & Trinken« in breiter Form auf. In<br />
den Industrieländern esse jeder Erwachsene<br />
im Schnitt fast 100 Kilogramm<br />
Fleisch im Jahr. In aufstrebenden Ländern<br />
wie China und Indien könnten sich immer<br />
mehr Menschen Fleischgerichte leisten.<br />
Die Entwicklungsorganisation OECD habe<br />
errechnet, dass Fleisch in den kom-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
menden zehn Jahren um ein Drittel teurer<br />
werde. Was würde passieren, wenn die<br />
Menschen komplett auf Kunstfleisch umsteigen?<br />
Eine englisch-holländische Forschergruppe<br />
behaupte, dass dann nur<br />
noch die Hälfte der Energie für die Produktion<br />
aufgewendet werden müsse. Wir<br />
bräuchten angeblich nur noch zwei Prozent<br />
der jetzt genutzten Landflächen und<br />
müssten nur noch zwei Drittel des Getreides<br />
anbauen. Zudem könne Kunstfleisch<br />
alle versöhnen, weil es plötzlich möglich<br />
wäre, Vegetarier zu sein – und trotzdem<br />
Fleisch zu essen.<br />
Eine andere Vision ist AML – Animal Microencephalic<br />
Lumps, Tierklumpen mit<br />
Kleinsthirn, – die der Philosoph Gary L.<br />
Comstock von der North Carolina State<br />
University 1992 formulierte: Tiere, reduziert<br />
auf den Nutzen, den sie der Menschheit<br />
erbringen, gentechnisch verändert<br />
bis zur Leidensunfähigkeit. AML-Legehennen<br />
hätten weder richtige Beine, Flügel<br />
noch Federn, seien blind, taub und regungslos<br />
und legten jenseits jeder Empfindung<br />
nur Ei um Ei. AML-Schweinen, unfähig<br />
zu leiden, könnte regelmäßig Fleisch<br />
aus dem Leib geschnitten werden, das, bei<br />
guter Versorgung mit Nährstoffen, wieder<br />
nachwüchse.<br />
Noch bevölkern solche »Tiere« lediglich<br />
die Hirnwindungen einiger Philosophen.<br />
Wir sind jedoch der Auffassung, dass wir<br />
Landleute der Frage nach den rational begründeten<br />
Normen für den Umgang mit<br />
Tieren nicht länger ausweichen dürfen.<br />
Der Lingener Philosoph Norbert Hoerster<br />
Foto: Haug Ausstellungen
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
Berufe mit den längsten Vakanzzeiten<br />
formuliert das in seinem 2004 erschienen<br />
Buch »Haben Tiere eine Würde?« so:<br />
»Die Kernfrage jeder Tierethik aber lautet:<br />
Gibt es einen hinreichenden Grund dafür,<br />
daß wir überhaupt irgendwelche Pflichten<br />
moralischer oder rechtlicher Art in bezug<br />
auf Tiere anerkennen? Anders ausgedrückt:<br />
Kommt Tieren überhaupt eine ethische Bedeutung<br />
und damit ein moralischer und<br />
rechtlicher Status zu? Erst wenn man auf<br />
diese Kernfrage jeder Tierethik eine befriedigende<br />
Antwort gefunden hat, kann man<br />
sinnvollerweise daran gehen, auf dieser Basis<br />
für gewisse inhaltlich bestimmte Tierschutznormen<br />
zu plädieren.«<br />
Der <strong>Verbund</strong> wird in Zusammenarbeit mit<br />
Wissenschaftlern künftig verstärkt den<br />
tierethischen Dialog mit allen interessierten<br />
gesellschaftlichen Gruppen suchen.<br />
Das deutsche Erwerbspersonenpotenzial<br />
wird nach Angaben der Bundesagentur<br />
für Arbeit allein aus demografischen<br />
Gründen bis zum Jahr 2025 um 6,5 Millionen<br />
Personen zurückgehen. Der demografische<br />
Rückgang wird allerdings durch<br />
steigende Erwerbsbeteiligung vor allem<br />
von Frauen und Älteren, der Rente mit 67<br />
und durch Zuwanderer teilweise ausgeglichen.<br />
Die Bundesagentur rechnet daher<br />
bis 2025 »nur« mit einem Rückgang<br />
des Erwerbspersonenpotenzials von 3,5<br />
Millionen. Dann müssten aber jedes Jahr<br />
100.000 Zuwanderer nach Deutschland<br />
kommen – und bleiben. Denn wenn Betriebe<br />
für ihre offenen Stellen kaum Be-<br />
Wirtschaftsregion<br />
Der Zeitraum zwischen der gewünschten und der tatsächlichen Besetzung einer Stelle heißt unter<br />
Fachleuten »Vakanz«. Und diese Vakanzen wachsen bundesweit von Jahr zu Jahr. Im<br />
September 2012 lag der Durchschnittswert bei 78 Tagen – das sind immerhin vierzehn Tage<br />
mehr als im Vorjahr.<br />
werber finden, dann werden sie ihre Investitions-<br />
und Produktionsentscheidungen<br />
anpassen, nicht plötzlich, sondern<br />
schleichend. Die Alternative, dem Fachkräftemangel<br />
durch weitere Arbeitsverdichtung<br />
und Automatisierung entgegenzuwirken,<br />
würde die Beschäftigungschancen<br />
für gering Qualifizierte weiter reduzieren.<br />
Nach aktuellen Zahlen der Bundesagentur<br />
dauert es immer länger, freie Stellen<br />
mit Fachkräften zu besetzen. Die Vakanz<br />
zwischen der gewünschten und tatsächlichen<br />
Besetzung einer Stelle stieg im<br />
September 2012 auf 78 Tage. 2011 blieben<br />
Stellen im Schnitt nur 64 Tage unbesetzt,<br />
2010 gar nur 56 Tage. An der Spitze<br />
stehen Ärzte mit 177 Vakanztagen, gefolgt<br />
von Schienenfahrzeugführern mit<br />
155 Tagen. Engpässe gibt es auch in den<br />
Luftverkehrsberufen (139 Tage), bei<br />
Zahnärzten (118), Versicherungskaufleuten<br />
(116), Elektroingenieuren (114), Maschinen<br />
und Fahrzeugingenieuren (113),<br />
Krankenschwestern und -pflegern sowie<br />
Hebammen (111).<br />
Die Bundesagentur bemüht sich bereits,<br />
Ärzte, Ingenieure und Pflegekräfte aus<br />
Südeuropa für Deutschland zu gewinnen<br />
und fordert ein aktives Zuwanderungsmarketing<br />
für und durch Willkommenskultur.<br />
Vor allem der Mittelstand habe<br />
noch nicht erkannt, dass man Mitarbeitern<br />
aus dem Ausland auch bei der Suche<br />
nach einer Wohnung, der Kinderbetreuung<br />
oder einen Arbeitsplatz für die Partnerin<br />
unterstützen müsse. Gerade der<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Niedersachsenpark GmbH<br />
Geschäftsführer: Uwe Schumacher<br />
Braunschweiger Str. 15<br />
49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05493/5492-0 · Fax 05493/5492-15<br />
mail@niedersachsenpark.de<br />
www.niedersachsenpark.de<br />
NW-Niemann GmbH Elektrotechnik<br />
Geschäftsführer: Holger Pawel<br />
Schnatgang 3 · 49377 Langförden<br />
Tel. 04447/9635-5 · Fax 04447/9635-35<br />
info@nw-niemann.de<br />
www.nw-niemann.de<br />
Mondi Lohne GmbH<br />
Sales Manager: Ulrich Lindemann<br />
Bergmannstraße 26 · 49439 Steinfeld<br />
Tel. 05492/9277-210 · Fax 05492/9277-111<br />
Ulrich.Lindemann@mondigroup.com<br />
www.mondigroup.com<br />
Öffentliche Versicherungen Oldenburg<br />
Direktor Vertrieb & Marketing:<br />
Jürgen Müllender<br />
Staugraben 11 · 26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441/2228-0 · Fax 0441/2228-444<br />
info@oeffentlicheoldenburg.de<br />
www.oeffentlicheoldenburg.de<br />
Oldenburgische Landesbank AG<br />
Leiterin Kommunikation: Britta Silchmüller<br />
Stau 15-17 · 26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441/221-1213 · Fax 0441/221-2425<br />
britta.silchmueller@olb.de · www.olb.de<br />
Oldenburgische Volkszeitung<br />
Geschäftsführer: Christoph Grote<br />
Neuer Markt 2 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9560-512 · Fax 9560-510<br />
grote.office@ov-online.de<br />
www.ov-online.de<br />
Optikett GmbH<br />
Geschäftsführer: Daniel Ostendorf<br />
Gutenbergstraße 1 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9260-70 · Fax 04441/9260-66<br />
info@optikett.com · www.optikett.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
9
10<br />
Druckerei Ostendorf GmbH<br />
Geschäftsführer: Frank Ostendorf<br />
Gutenbergstraße 1 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9260-0 · Fax 04441/9260-60<br />
info@druckerei-ostendorf.de<br />
www.druckerei-ostendorf.de<br />
H.-J. Rießelmann GmbH<br />
Irmtrud Rießelmann<br />
Industriering 4 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/9270-11 · Fax 04442/9270-77<br />
ir@riesselmann-druck.de<br />
www.riesselmann-druck.de<br />
Druckhaus · Verlag Friedr. Schmücker GmbH<br />
Geschäftsführer: Reiner Hömer<br />
Gutenbergstraße 1 · 49624 Löningen<br />
Tel. 05432/9488-11 · Fax 05432/9488-77<br />
hoemer@schmuecker-druckhaus.de<br />
www.schmuecker-druckhaus.de<br />
Siemer Jachtservice Hunte-Ems GmbH<br />
Geschäftsführer: Alexander Siemer<br />
Schleusenstraße 149 b · 26676 Barßel<br />
Tel. 04497/926826 · Fax 04497/926794<br />
info@siemer-jachtservice.de<br />
www.siemer-jachtservice.de<br />
Spitzer Silo Fahrzeug-Fördertechnik GmbH<br />
Betriebsleitung: Albert Böckmann<br />
Zum Brook 30 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/18606-0 · Fax 04471/18606-10<br />
cloppenburg@spitzer-silo.com<br />
www.spitzer-silo.com<br />
SüdLeasing GmbH Regionaldirektion Nord<br />
Niederlassung Bremen<br />
Gebietsleiter: Michael Windhaus<br />
Lange Wand 8 · 49377 Vechta<br />
Tel. 0172/4255125 · Fax 04203/8124-24<br />
michael.windhaus@suedleasing.com<br />
www.suedleasing.com<br />
VESTA Stahlservice GmbH<br />
Gesellschafter und Geschäftsführer:<br />
Marita Kotschofsky, Rainer Plogmann<br />
Holzhausen 15· 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/944-110 · Fax 04441/944-155<br />
kotschofsky@vesta-stahl.de<br />
www.vesta-stahl.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Wirtschaftsregion<br />
Strahlende Gesichter zum traditionellen Abschluss des Familientages im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
bei den Derby Cycle Werken in Cloppenburg: Anna Lena Frerichs aus Ramsloh, Jason<br />
Luca Büttner aus Barßel und Ellen Haupt aus Emstek (vordere Reihe v. l.n. r.) hatten das<br />
große Los beim Familientag in Barßel gezogen. Die Derby Cycle Werke stellen uns seit vielen<br />
Jahren zum Familientag drei Kinderfahrräder für die große Verlosung zur Verfügung.<br />
Der Spargel und das Fahrrad gehören bei uns im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> seit Beginn der Spargelaktion<br />
einfach zusammen. Und so haben wir uns sehr gefreut, unserem Ministerpräsidenten<br />
und Wilhelmshavens Oberbürgermeister Andreas Wagner ein Dienstfahrrad in<br />
OM-Line überreichen zu können.<br />
Mittelstand, der sehr international und<br />
exportorientiert sei, tue sich doch einen<br />
Gefallen, wenn er auch Menschen aus anderen<br />
Ländern und Kulturen an Bord habe.<br />
Nur auf die klugen Köpfe im europäischen<br />
Ausland zu schauen, sei dabei zu<br />
kurz gedacht. Die anderen europäischen<br />
Länder hätten nämlich mittelfristig genau<br />
die gleichen demografischen Probleme<br />
wie Deutschland. Auch dort würden die<br />
klugen Köpfe spätestens nach Abklingen<br />
der Finanz- und Schuldenkrise ein knappes<br />
Gut sein. Deshalb sollten auch potenzialreiche<br />
Zielländer außerhalb Europas<br />
in den Blick genommen werden. Mit Indonesien,<br />
Vietnam und Tunesien führt die<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Bundesagentur bereits entsprechende Gespräche.<br />
Es gibt erste Erfolge im Fachkräftemarketing,<br />
aber der drohende Mangel ist damit<br />
noch lange nicht abgewendet. Besonders<br />
schwer auf dem Arbeitsmarkt haben<br />
es Menschen mit geringer Qualifikation.<br />
Der Fachkräftebedarf in unserer<br />
Region ist weiterhin konstant auf hohem<br />
Niveau.<br />
Eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />
und Weiterbildung sind die besten Versicherungen<br />
gegen Arbeitslosigkeit. Die<br />
Agentur für Arbeit und die Jobcenter sowie<br />
eine Vielzahl privatwirtschaftlicher<br />
und öffentlicher Einrichtungen beraten<br />
Foto: <strong>Verbund</strong> OM<br />
Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto
Foto: <strong>Verbund</strong> OM<br />
Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
Sie suchen Fachkräfte?<br />
Wirtschaftsregion<br />
Herzlich empfangen wurden wir zusammen mit Regionaldirektor Volker Raker von der Landessparkasse<br />
zu Oldenburg und Cloppenburgs Ersten Stadtrat Andreas Krems bei der Übergabe<br />
des Kindermalkalenders <strong>2013</strong> im Kindergarten »Abenteuerland« in Cloppenburg.<br />
Leiterin Ulrike Plaggenborg stellte uns die Einrichtung vor.<br />
Denkanstöße zum Meinungsaustausch über internationale Wettbewerbsfähigkeit und gesellschaftliche<br />
Akzeptanz der Nutztierhaltung zum Abschluss der EuroTier beim vierten Parlamentarischen<br />
Messeabend des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es: (v.l.n.r.) <strong>Verbund</strong>präsident<br />
Hans Eveslage, DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer, Niedersachsens Landwirtschaftsminister<br />
Gert Lindemann und der AEF-Vorsitzende Uwe Bartels.<br />
Wir sind für Sie da, wenn es darum geht einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu besetzen.<br />
Wir begleiten und unterstützen Sie – individuell, kompetent und schnell.<br />
Ihr gemeinsamer Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter Cloppenburg und Vechta.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
AG der Volks- und Raiffeisenbanken im Landkreis<br />
Cloppenburg · c/o Raiffeisenbank Garrel eG<br />
Sprecher: Ludger Ostermann<br />
Postfach 1260 · 49675 Garrel<br />
Tel. 04474/9499-20 · Fax 04474/9499-12<br />
posteingang@rbgarrel.de<br />
www.vr-networld-cloppenburg.de<br />
AG der Volksbanken im Landkreis Vechta<br />
c/o Volksbank Vechta eG<br />
Sprecher: Ludger Ellert<br />
Falkenrotter Straße 17 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/899-111 · Fax 04441/899-5111<br />
ludger.ellert@vbvechta.de<br />
www.vr-networld-kreisvechta.de<br />
Warnking Elektrotechnik GmbH<br />
Geschäftsführer: Stefan Warnking<br />
Holzhausen 14 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9235-0 · Fax 04441/9235-36<br />
info@warnking.de · www.warnking.de<br />
Waskönig+Walter Kabel-Werk GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Michael Waskönig<br />
Ostermoorstraße 143 · 26683 Saterland-Ramsloh<br />
Tel. 04498/88-0 · Fax 04498/88-900<br />
verkauf@waskoenig.de · www.waskoenig.de<br />
Gerhard Wilmering GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Leo Wilmering<br />
Marschstraße 45 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9311-0 · Fax 04441/9311-20<br />
bus@wilmering.de · www.wilmering-buslinien.de<br />
Zerhusen Kartonagen GmbH<br />
Geschäftsführer: Roland Zerhusen<br />
Postfach 1308 · 49396 Damme<br />
Tel. 05491/9688-0 · Fax 05491/9688-49<br />
info@zerhusen.de · www.zerhusen.de<br />
Agentur für Arbeit Vechta<br />
Rombergstraße 51, 49379 Vechta<br />
Tel. 0 18 01 / 66 44 66 (Arbeitgeber)*<br />
* Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise<br />
höchstens 42 ct/min.<br />
www.arbeitsagentur.de<br />
11
Auf gute<br />
Nachbarschaft<br />
Der ecopark an der Hansalinie A1 ist<br />
bereits Standort vieler erfolgreicher<br />
Unternehmen. Jetzt ist der nächste<br />
Bauabschnitt voll erschlossen. Schreiben<br />
auch Sie Ihre Erfolgsgeschichte<br />
im ecopark fort und entdecken Sie<br />
eine neue Idee von Arbeitsleben.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch:<br />
www.ecopark.de<br />
Erwerbslose, Beschäftigte und Unternehmen,<br />
unterstützen sie auf dem Weg zur<br />
künftigen Fachkraft beispielsweise mit<br />
Qualifizierungs- oder Weiterbildungsmaßnahmen,<br />
die sich an den Markterfordernissen<br />
orientieren. Diese Angebote gilt<br />
es, verstärkt bekannt zu machen und wo<br />
nötig zu erweitern.<br />
Ermutigend ist auch der Verlauf der<br />
zweiten Jobmesse <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>,<br />
die am 12. und 13. Oktober 2012 in<br />
Vechta mit 173 Ausstellern auf dem Stoppelmarktgelände<br />
stattfand. Bereits im<br />
Jahre 2011 hatten die 103 Aussteller in<br />
Cloppenburg rund 8.000 Besuchern zahlreiche<br />
Ausbildungs- und Arbeitsplätze<br />
Wirtschaftsregion<br />
Als großer Bahnhof für unser gesundes Sommergemüse erwies sich das <strong>Oldenburger</strong>-<strong>Münsterland</strong>-Spargelessen<br />
2012 mit über 300 Gästen im Wilhelmshavener Gorch-Fock-Haus. Die<br />
offizielle Auftaktveranstaltung des <strong>Verbund</strong>es sowie der Dehoga-Verbände Cloppenburg<br />
und Vechta wartete mit gleich zwei Besonderheiten auf. Mit David McAllister eröffnete erstmals<br />
ein niedersächsischer Ministerpräsident die Spargelsaison. Eine Premiere feierten<br />
auch wir mit der Begrüßung der Gäste auf hoher See. Denn bevor das weiße Gold des <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>es in Form eines Vier-Gänge-Menüs serviert wurde, stand eine Besichtigung<br />
des JadeWeserPorts auf dem Programm.<br />
12<br />
vorstellen können. Der <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> hat die ideelle Trägerschaft<br />
übernommen und unterstreicht<br />
damit das Interesse der beiden Landkreise<br />
Cloppenburg und Vechta, sich dieses<br />
Themas anzunehmen. IHK, Handwerkskammern,<br />
die Kreishandwerkerschaften,<br />
die Agentur für Arbeit und das Jobcenter<br />
wirken ebenfalls mit. Die Medienpartnerschaft<br />
mit den örtlichen Tageszeitungen<br />
garantiert die Aufmerksamkeit einer großen<br />
Öffentlichkeit.<br />
Im Fachkräftemarketing ermutigen uns<br />
auch die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage<br />
des Instituts TNS Infratest, wonach<br />
mehr als ein Drittel der 14- bis 29-Jähri-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto
Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
Gänsehaut pur beim Unternehmerabend 2012:<br />
Der Filmrückblick der Ganseforth Medienproduktion<br />
auf zehn Jahre Unternehmerpreis<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> war eines<br />
der emotionalen Highlights.<br />
gen für die nächsten zehn Jahre den Bau<br />
oder Kauf einer Immobilie plant. Vor allem<br />
die eigene Altersvorsorge spielt dabei<br />
eine zentrale Rolle. 56 Prozent halten eine<br />
eigene Immobilie für die beste Altersvorsorge.<br />
Hier kann das <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> mit Sicherheit punkten wie<br />
das vom <strong>Verbund</strong> im vergangenen Jahr<br />
www.niedersachsenpark.de<br />
aktualisierte Faltblatt zu den regionalen<br />
Lebens-, Wohn- und Arbeitsverhältnissen<br />
zeigt. Es bündelt alle wesentlichen Argumente<br />
für ein Leben, Wohnen und Arbeiten<br />
im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> in der<br />
gebotenen Kürze auf aktuellem Stand.<br />
Kern der Veröffentlichung ist ein Lebenshaltungskostenvergleich.<br />
Zusammen mit<br />
dem Film über die Wirtschaftsregion und<br />
der OM-Bewerbermappe stellt der <strong>Verbund</strong><br />
den regionalen Unternehmen damit<br />
ein flankierendes Informationspaket für<br />
ihr Fachkräftemarketing zur Verfügung.<br />
Genauso ermutigend ist die Entwicklung<br />
des »<strong>Verbund</strong>es familienfreundlicher<br />
Unternehmen <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«<br />
zu einer der mitgliedsstärksten <strong>Verbund</strong>-<br />
Organisationen in Niedersachsen. Als Zusammenschluss<br />
kleiner und mittelständischer<br />
Unternehmen und kommunaler Arbeitgeber<br />
gibt er Impulse für eine bessere<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf – mit<br />
Informationsveranstaltungen, Qualifizierungsmaßnahmen,<br />
Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Jobvermittlungen und Netzwerkarbeit.<br />
Im Oktober feierte er sein 20-jähriges Jubiläum.<br />
Das Thema Familienfreundlichkeit<br />
wird weiter an Bedeutung gewonnen.<br />
Schließlich leistet das Tourismusmarketing<br />
über Wertschöpfung und Einkom-<br />
Sie können sofort<br />
loslegen.<br />
· 70 ha Industriefläche im Eigentum<br />
· Baurecht liegt vor<br />
· direkter Autobahnanschluss (BAB1)<br />
· variabler Grundstückszuschnitt<br />
Wirtschaftsregion<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
menserwerb hinaus einen Beitrag für die<br />
allgemeine Wahrnehmung, das Image einer<br />
Region, der keinesfalls unterschätzt<br />
werden sollte und wohl kaum ersetzt werden<br />
kann.<br />
Die von der touristischen Entwicklung<br />
beförderten Investitionen in die gastgewerblichen<br />
Strukturen sowie in das Freizeitangebot<br />
und die Infrastruktur der<br />
Städte und Gemeinden haben die Wohnund<br />
Lebensqualität nachhaltig erhöht.<br />
Folgerichtig verweisen bereits heute regionale<br />
Unternehmen in ihrer Internetpräsentation<br />
unter dem Menü »Karriere«<br />
mit einem Link auf das regionale Tourismusportalwww.oldenburger-muensterland.de.<br />
Denn von einem Wohnortwechsel<br />
ist oftmals eine ganze Familie betroffen.<br />
Dann hilft eine positive Grundbekanntheit<br />
der Region, die Sympathien<br />
weckt.<br />
In den kommenden Jahren gilt es somit,<br />
das positive Meinungsbild zur Wohn- und<br />
Freizeitqualität im Rahmen eines systematischen<br />
Fachkräftemarketings mit einem<br />
auf die Zielgruppen zugeschnittenen<br />
Kommunikationsmix weiter zu etablieren<br />
und den ansässigen Unternehmen verstärkt<br />
für ihre Kommunikation nutzbar zu<br />
machen. ■<br />
Wachstum live erleben<br />
im größten Gewerbe- und Industriegebiet in Niedersachsen<br />
13
Foto: Hellmeyer, privat<br />
Rechnet mit erfreulichen Konjunkturdaten, die »positive Akzente« setzen: Autor Folker Hellmeyer (51) ist seit April 2002 Chefanalyst der<br />
Bremer Landesbank. Als geschätzter Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er regelmäßig in der ARD,<br />
ZDF, auf n-tv, N24, DAF, der Deutschen Welle, Phoenix, CNBC Europe und den dritten Programmen zu sehen.<br />
FOLKER HELLMEYER, BREMER LANDESBANK<br />
Die Antwort der Eliten der kontinentaleuropäischen<br />
Politik und der<br />
EZB waren in der Vergangenheit<br />
weitgehend zögerlich und boten der Spekulation<br />
mangels homogener Positionierung<br />
Ansätze, ihre Gangart zu verschärfen.<br />
Seit Herbst 2011 gibt es eine erkennbare<br />
veränderte politische Haltung innerhalb<br />
der Eurozone, aber auch im IWF, die<br />
diesen Erfahrungen Rechnung trägt. Der<br />
Ansatz ist umfassender und flexibler und<br />
nicht mehr so solitär ordnungspolitisch orthodox,<br />
wie ihn sowohl die Bundesbank<br />
als auch die Bundesregierung bis Sommer<br />
Wirtschaftsregion<br />
<strong>2013</strong> wird besser als man glaubt<br />
Das Jahr 2012 war bis zum Spätsommer geprägt von einer sukzessiv zunehmenden Defizitkrise der Eurozone.<br />
Die Aggressivität der Spekulation aus den Finanzzentren London und New York heraus führte zu einer<br />
kritischen Lähmung und Destabilisierung der Konjunkturlagen in den Reformländern, die sich global belastend<br />
auswirkte. Jeglicher Konjunkturprognose muss daher eine Krisenanalyse vorangehen.<br />
2011 bevorzugten. Auch das Szenario eines<br />
potentiellen Zerfalls der Eurozone ist<br />
als Konsequenz nicht mehr länger aktuell.<br />
Unsere »Freunde« in London und New<br />
York waren und sind gezwungen, ihre aggressive<br />
Positionierung gegen den Euro<br />
und Risikoaktiva der Eurozone anzupassen.<br />
Die Marktbewegungen seit Herbst<br />
2012 tragen dieser Entwicklung Rechnung.<br />
Die Fakten, die in der Eurozone geschaffen<br />
wurden, sind beachtlich. Der Europäische<br />
Stabilitätsmechanismus (ESM) trat<br />
am 27. September 2012 in Kraft und wurde<br />
temporär um die nicht genutzten Mittel<br />
14 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität<br />
(EFSF) erweitert. Das Interventionsvolumen<br />
von zirka 700 Mrd. Euro ist<br />
erheblich und schließt ein Scheitern der<br />
am Tropf hängenden Reformländer auf<br />
mittelfristige Sicht aus. Das gilt um so<br />
mehr, als Irland und Portugal sich wieder<br />
partiell am Kapitalmarkt bedienen. Ein<br />
Wirtschaftspakt ist im Volumen von 120<br />
Mrd. Euro aufgesetzt. Zudem ist die Europäische<br />
Zentralbank (EZB) unter strikten<br />
Auflagen bereit, unbegrenzt Ländern unter<br />
dem ESM-Schirm mit Interventionen<br />
am Kapitalmarkt mit bis zu drei Jahren<br />
Laufzeit unter die Arme zu greifen. Damit
Tabelle: Hellmeyer | Daten: IWF<br />
Foto: M. Schuckart, Fotolia<br />
ist das Szenario vom Scheitern der Eurozone<br />
faktisch als Risiko der Vergangenheit<br />
zu klassifizieren. Für die Entwicklung der<br />
globalen Wirtschaftslage ist diese qualitative<br />
Veränderung von erheblicher Bedeutung.<br />
In diesem Zusammenhang stellt sich die<br />
Frage, ob diese Interventionspolitik der<br />
Eurozone sachlich gerechtfertigt ist, um<br />
eine sowohl qualitative als auch quantitative<br />
Prognose für das Jahr <strong>2013</strong> stellen zu<br />
können.<br />
Fakt ist, dass die Eurozone erhebliche<br />
Geburtsfehler aufweist. Die Eurozone ist<br />
lediglich eine Währungsunion, keine politische<br />
Union. Überdies haben sich selbst<br />
Deutschland und Frankreich als Schwergewichte<br />
dieser Union nicht an die Regeln<br />
gehalten. Diverse Länder schließlich sind<br />
losgelöst von den Eintrittskriterien in die<br />
Währungsunion aufgenommen worden.<br />
Wirtschaftsregion<br />
Tabelle 1 | Schuldenstatistik der westlichen Hauptwährungsräume<br />
Neuverschuldung Neuverschuldung Neuverschuldung Schuldenstand/<br />
in Prozent in Prozent in Prozent Privatverschuldung<br />
des BIP 2009 des BIP 2010 des BIP 2011 (2012) in Prozent des BIP<br />
Eurozone 6,4 % 6,2 % 4,1 % (3,2 %) 88 % / 70 %<br />
USA 13,0 % 10,5 % 9,6 % (8,2 %) 107 % / 88 %<br />
UK 10,4 % 9,9 % 8,6 % (8,1 %) 88 % / 99 %<br />
Japan 10,4 % 9,4 % 10,1 % (9,9 %) 235 % / 74 %<br />
Bei der Neuverschuldung und der öffentlichen Gesamtverschuldung steht die Eurozone zusammen<br />
mit Großbritannien deutlich besser da als die USA oder Japan.<br />
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt<br />
ist die 1998 gegründete gemeinsame<br />
Währungsbehörde der Mitgliedstaaten der<br />
Europäischen Währungsunion.<br />
Diese Geburts- und Verfahrensfehler sind<br />
in der 2007 beginnenden globalen Finanzund<br />
Wirtschaftskrise von den Märkten aggressiv<br />
abgestraft worden und haben eine<br />
eigenständige – für das Weltfinanzsystem<br />
und die Weltwirtschaft kritische – Einflussgröße<br />
gebildet.<br />
Der Blick auf die Bilanz der Veränderungen<br />
seit Ausbruch der europäischen Defizitkrise<br />
im Jahre 2009 ist erfrischend und<br />
ermutigend. Die politische Integration der<br />
Eurozone geht schneller voran, als es 2007<br />
vorstellbar gewesen wäre. Nationale Egoismen<br />
sind mittlerweile weniger ausgeprägt.<br />
Die fiskalischen Fakten deuten auf eine<br />
vom Finanzmarkt und den Wirtschaftsmedien<br />
weitgehend ignorierte Gesundung<br />
hin. Die Eurozone hebt sich bei entscheidenden<br />
Strukturdaten im Vergleich zu den<br />
USA, Japan und Großbritannien markant<br />
positiv ab. So nahm die Neuverschuldung<br />
der Wirtschaftsleistung in der Eurozone<br />
nach der größten Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
seit 1929/1932 von 6,4 Prozent im<br />
Jahre 2009 auf 6,2 Prozent im Jahr 2010,<br />
auf 4,1 Prozent per 2011 und auf 3,2 Prozent<br />
per 2012 ab. Im identischen Zeitraum<br />
stellte sich für die USA ausgehend vom<br />
Jahr 2009 eine Neuverschuldung in Höhe<br />
von 13 Prozent des BIP, per 2010 von 10,5<br />
Prozent, per 2011 von 9,6 und per 2012<br />
von 8,2 Prozent ein. In Großbritannien lagen<br />
diese Werte per 2009 bei 10,4 Prozent,<br />
per 2010 bei 9,9 Prozent, per 2011 bei 8,6<br />
Prozent und per 2012 bei 8,1 Prozent. Japan<br />
hat es im identischen Zeitfenster auf<br />
10,4 Prozent per 2009, auf 9,4 Prozent per<br />
2010, auf 10,1 Prozent per 2011 und auf<br />
9,9 Prozent per 2012 gebracht.<br />
Nicht nur bei der Neuverschuldung,<br />
sondern auch bei der öffentlichen Gesamtverschuldung<br />
stehen die Eurozone und<br />
Großbritannien mit 88 Prozent deutlich<br />
besser da als die USA mit 107 Prozent oder<br />
Japan mit 235 Prozent des BIP.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
BERNHARD DORISSEN<br />
Notar und Rechtsanwalt<br />
Erbrecht,<br />
Gesellschaftsrecht,<br />
Insolvenzrecht<br />
CLEMENS WEDEMEYER<br />
Notar und Rechtsanwalt<br />
Verkehrsrecht,<br />
Versicherungsrecht,<br />
Arbeitsrecht<br />
MONIKA DEEKEN<br />
Rechtsanwältin<br />
Fachanwältin für Bau- und<br />
Architektenrecht<br />
Baurecht,<br />
Miet- und Pachtrecht,<br />
Werkvertragsrecht<br />
DIRK THÖLKE<br />
Rechtsanwalt<br />
Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
Fachanwalt für Familienrecht<br />
Arbeitsrecht,<br />
Familienrecht,<br />
Kaufrecht<br />
ERIC STEVENS<br />
Rechtsanwalt<br />
Pferderecht,<br />
Lebensmittel- u. Futtermittelrecht,<br />
Wettbewerbsrecht<br />
Osterstraße 22<br />
49661 Cloppenburg<br />
Tel.: 0 44 71 / 91 02 - 0<br />
Fax 0 44 71 / 91 02 - 22<br />
E-Mail: info@dorissen-wedemeyer.de<br />
15
BÜRO<br />
OHNEN<br />
Maßarbeit, die<br />
wirklich<br />
jedem passt!<br />
Ihr kompetenter Partner für den Innenausbau<br />
MB Holzdesign die Kreativ-Werkstatt<br />
MB Holzdesign GmbH<br />
Dieselstraße 29 · 49681 Garrel<br />
Tel.: 0 44 74 / 93 43 55<br />
Fax: 0 44 74 / 93 43 56<br />
info@mb-holzdesign.de<br />
www.mb-holzdesign.de<br />
Die positive Divergenz der Eurozone zu<br />
den Werten unserer direkten Konkurrenten<br />
im Sektor der großen Industrienationen<br />
könnte nicht augenfälliger sein. Mehr<br />
noch bestechen die Reformländer der Eurozone<br />
mit den aggressivsten Reformen in<br />
der Geschichte der Industrienationen, die<br />
mittelfristig das Potentialwachstum heben<br />
und einer Fehlallokation des Produktionsfaktors<br />
entgegen wirken. Die USA und Japan<br />
sind dagegen unverändert nicht willens,<br />
Reformen anzugehen. Entsprechend<br />
ist die Qualität der Neuverschuldung der<br />
Eurozone in der Tendenz investiv, wogegen<br />
sie den USA und Japan tendenziell<br />
konsumtiv ausfällt (Tabelle 1).<br />
Weil die Eurozone keinen einheitlichen<br />
politischen Raum darstellt, ist eine individuelle<br />
Länderbetrachtung erforderlich.<br />
Der Harvard-Ökonom Martin Feldstein<br />
hat im Frühjahr 2012 darauf verwiesen,<br />
dass die Reformländer der Eurozone ihre<br />
strukturellen Defizite weitgehend bereinigt<br />
haben. Die Reformländer sind maßgeblich<br />
mit konjunkturellen Defiziten belastet.<br />
Als Ausdruck der strukturellen Defizite<br />
sind die Primärhaushalte der öffentlichen<br />
Hand geeignet, denn sie entsprechen dem<br />
öffentlichen Haushaltssaldo abzüglich der<br />
auf die Staatsschuld zu entrichtenden Zinsen.<br />
Dieser Haushaltssaldo liegt laut Internationalem<br />
Währungsfond in der Eurozone<br />
2012 auf -0,5 Prozent des BIP, während<br />
die USA mit sportlichen -5,3 Prozent reüssieren.<br />
Großbritannien liegt bei -6,1 Prozent,<br />
Japan bringt es auf erhebliche -8,9<br />
Prozent. Italien sticht mit +3,0 Prozent<br />
vor Deutschland mit +1,0 Prozent positiv<br />
hervor. Alle Reformländer der Eurozone<br />
weisen deutlich bessere Primärhaushalte<br />
als USA, Japan und UK aus. In diesem Zu-<br />
16<br />
Wirtschaftsregion<br />
Tabelle 2 | Haushaltsdaten Europa versus USA, UK und Japan<br />
Land Haushalt Primärhaushalt Rating von Standard & Poor’s<br />
Italien - 2,6 % +3,0% BBB+<br />
Griechenland - 7,0 % - 1,0% CCC<br />
Portugal - 4,5 % +0,1 % BB<br />
Spanien - 7,0 % - 3,6% BBB-<br />
Frankreich - 4,5 % - 2,2 % AA+<br />
Irland - 8,3 % - 4,4% BBB+<br />
Deutschland - 0,7 % + 1,0% AAA<br />
Eurozone - 3,2 % - 0,5%<br />
UK - 8,1 % - 5,3% AAA<br />
USA - 8,2 % - 6,1 % AA+<br />
Japan - 9,9 % - 8,9% AA-<br />
Alle Reformländer der Eurozone weisen deutlich bessere Primärhaushalte als USA, Japan und<br />
UK aus. Die Bewertungen der Bonitäten durch Standard & Poor’s werfen allerdings mehr<br />
Fragen auf, als es Antworten gibt.<br />
sammenhang werfen die Bewertungen der<br />
Bonitäten durch Standard & Poor’s mehr<br />
Fragen auf, als es Antworten gibt. Der Ei -<br />
gentümerkreis dieser Agenturen liegt in<br />
der amerikanischen und angelsächsischen<br />
Finanzaristokratie. Weiterer Bewertung<br />
entziehen wir uns bewusst – die Gedanken<br />
sind frei (Tabelle 2).<br />
Eine Achillesferse und weitere Schwäche<br />
der Eurozone war das Ungleichgewicht<br />
zwischen den Nord- und den Südländern<br />
der Eurozone. Die Konkurrenzfähigkeit<br />
der südeuropäischen Länder hatte<br />
bis 2008 deutlich abgenommen. Entsprechend<br />
kam es zu defizitären Entwicklungen<br />
in der Waren- und Dienstleistungsbilanz<br />
dieser Länder, die durchaus das Adjektiv<br />
»kritisch« verdienten. Mit der Krise<br />
Wirft zuweilen Rätsel auf: Wegen des großen<br />
Einflusses der Ratingnoten auf das Tun und<br />
Lassen vieler Marktteilnehmer werden die<br />
Methoden von Standard and Poor’s zum<br />
Teil äußerst kritisch betrachtet.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Tabelle: Hellmeyer | Daten: IWF<br />
Foto: B64 at en.wikipedia
Tabelle: Hellmeyer | Daten: EuroStat<br />
sank die Bereitschaft der Finanzmärkte<br />
drastisch, diese Defizite weiter zu finanzieren.<br />
In der Konsequenz ergab sich damit<br />
der Aufbau der Targetsalden innerhalb<br />
des Systems der EZB.<br />
Die Reformpolitik der Südländer trägt<br />
in der Anpassung reichlich Früchte. Den<br />
Angaben des Statistischen Amtes der Europäischen<br />
Union (EuroStat) zufolge hat<br />
das Defizit Griechenlands von -33,6 Mrd.<br />
Euro per 2008 auf -8,6 Mrd. Euro um rund<br />
65 Prozent abgenommen. Das aktuelle Ex-<br />
Wirtschaftsregion<br />
Tabelle 3 | Waren- und Dienstleistungsbilanz der Krisenländer (Angaben in Mrd. Euro)<br />
Land 2007 2008 2009 2010 2011 2012 (p) <strong>2013</strong> (p)<br />
Griechenland -30,0 -33,6 -26,3 -20,2 -16,0 -11,9 -8,6 (-74,4 %)<br />
Portugal -13,5 -17,3 -12,5 -12,3 -6,7 -0,8 +1,2<br />
Spanien -70,8 -63,3 -19,5 -23,0 -8,5 +15,2 +29,0<br />
Italien -3,9 -13,1 -8,1 -30,2 -23,2 -5,7 +8,9<br />
Irland +17,1 +16,3 +24,9 +29,8 +33,6 +37,6 +41,2<br />
Die Reformpolitik der Südländer trägt erste Früchte. Laut Eurostat hat das Defizit Griechenlands<br />
von -34 Mrd. (2008) auf aktuelle -9 Mrd. Euro um rund 65 Prozent abgenommen.<br />
portvolumen bewegt sich mit gut 52 Mrd.<br />
Euro auf dem Niveau des Jahres 2007, obwohl<br />
die Wirtschaft in diesem Zeitraum<br />
um 25 Prozent eingebrochen ist. In Portugal<br />
ist das Defizit von -17,3 Mrd. Euro per<br />
2008 auf -0,8 Mrd. Euro um gut 95 Prozent<br />
gesunken. Die Exporte markieren 2012<br />
historische Höchstmarken bei 63,6 Mrd.<br />
Euro nach 47,2 Mrd. Euro per 2008. In<br />
Spanien fällt die Bilanz noch drastischer<br />
aus. Von einem historisch hohen Defizit<br />
per 2007 bei -70,8 Mrd. Euro ergab sich ei-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
ne Gesundung auf +15,2 Mrd. Euro per<br />
2012. Die Exporte markieren mit 338,2<br />
Mrd. Euro historische Höchstmarken.<br />
Mit dieser Gesundung entfällt das Kernproblem<br />
der Target-Salden. Deren heutiges<br />
Niveau ist Ausdruck der Kapitalflucht<br />
aus den Reformländern, die mit der unangemessenen<br />
Spekulation gegen die Reformländer<br />
korreliert. Sachlich hat sich<br />
die Divergenz zwischen Nord- und Südeuropa<br />
dynamisch abgebaut (Tabellen 3<br />
und 4).<br />
Zusammenfassend haben sich die strukturellen<br />
Merkmale der Eurozone gegenüber<br />
den Ausgangsjahren 2007/08 nachhaltig<br />
verbessert. Das gilt sowohl für die<br />
Ungleichgewichte zwischen Nord- und<br />
Südeuropa als auch für die strukturellen<br />
Haushalts- und Gesamthaushaltsdaten.<br />
Mit der Neuausrichtung der europäischen<br />
Politik hin zu mehr Solidarität und einer<br />
wehrhafteren Haltung gegen unangemessene<br />
Spekulation steht die Grundvoraussetzung<br />
für eine Entspannung der europäischen<br />
Defizitkrise mit positiven Folgen für<br />
die deutsche, die europäische und die globale<br />
Konjunkturlage. Diesem Szenario<br />
messen wir eine Wahrscheinlichkeit von<br />
80 Prozent zu. Die Restrisiken sind politischer<br />
und nicht ökonomischer Natur.<br />
Die „grüne“<br />
Druckerei im<br />
Grünen!<br />
Druckhaus – Verlag<br />
Friedr. Schmücker GmbH<br />
Gutenbergstraße 1 · 49624 Löningen<br />
Telefon: 0 54 32/94 88-0<br />
www.schmuecker-druckhaus.de<br />
17
Tabelle: Hellmeyer | Daten: EuroStat<br />
Die Frage, ob die Interventionspolitik<br />
der EZB und der kontinentaleuropäischen<br />
Politik sachlich gerechtfertigt ist, lässt sich<br />
dank der Reformen und der dargestellten<br />
strukturellen Reformerfolge durchweg positiv<br />
beantworten. Die Eurozone ist das Paradepferd<br />
im Vergleich mit den USA, mit<br />
Japan und dem Vereinigten Königreich.<br />
Paradepferde sollten nicht billig auf dem<br />
Altar der Spekulation geopfert werden,<br />
sondern angemessene Pflege erhalten!<br />
Wirtschaftsregion<br />
Tabelle 4 | Exportentwicklungen der europäischen Reformländer (Angaben in Mrd. Euro)<br />
Land 2007 2008 2009 2010 2011 2012 (p) <strong>2013</strong> (p)<br />
Griechenland 52,4 56,2 44,5 48,9 51,7 52,3 56,0 (+25,8%)<br />
Portugal 54,5 55,8 47,2 53,6 60,7 63,6 67,6 (+43,2%)<br />
Spanien 283,3 288,2 250,7 285,1 321,8 338,2 358,1 (+42,8%)<br />
Italien 448,4 448,2 360,9 413,2 454,5 477,3 505,5 (+40,1%)<br />
Irland 152,4 150,2 145,9 157,7 165,3 172,7 182,6 (+25,2%)<br />
Die Neuausrichtung der europäischen Politik hin zu mehr Solidarität und einer wehrhafteren<br />
Haltung gegen unangemessene Spekulation sorgte in den vergangenen Jahren für eine<br />
spürbare Entspannung der europäischen Defizitkrise.<br />
Die Weltwirtschaft hat im Zuge des Jahres<br />
2012 an Dynamik verloren. Gegenüber<br />
früheren globalen Zyklen fällt auf, dass es<br />
eine ausgeprägte Homogenität in der globalen<br />
Konjunkturlage gibt, die bei weiterer<br />
Forcierung der Finanzkrise Systemrisiken<br />
auslösen könnte. Daher ergab sich in der<br />
Vergangenheit ein hoher politischer Druck<br />
gegenüber den politischen Vertretern der<br />
Eurozone im Rahmen der G-10 und G-20-<br />
Veranstaltungen, der bis heute anhält.<br />
18 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Fakt ist, dass antizyklische ökonomische<br />
und finanzielle Kräfte in den westlichen<br />
Ländern nur sehr bedingt wirken, da insbesondere<br />
auf Kurzfristigkeit gepolte Bi -<br />
lanzierungsstandards, die in den 1990er<br />
Jahren aus den Finanzzentren New York<br />
und London implementiert wurden und in<br />
der westlichen Sphäre bestimmend sind,<br />
die Risikotragfähigkeit der Geschäftsmodelle<br />
der Realwirtschaft und vor allen Dingen<br />
des Finanzsektors nachhaltig beschädigten.<br />
Diese Standards wirken prozyklisch<br />
und damit in Krisen verschärfend.<br />
Der Dynamikverlust in der Weltwirtschaft<br />
war nicht Folge einer Sättigung im<br />
Rahmen der globalen Konjunkturzyklik<br />
(Lagerzyklus, Investitionsgüterzyklus),<br />
sondern maßgeblich Ausfluss der zunehmenden<br />
Defizitkrise der Eurozone, die<br />
systemische Risiken für das globale Finanzsystem<br />
und damit die globale Konjunkturlage<br />
bedingte. Es handelt sich entsprechend<br />
nicht um ein endogenes ökonomisches<br />
Risiko; vielmehr wurde die internationale<br />
Konjunkturlage durch ein<br />
politisches Risiko beeinträchtigt.<br />
Zuletzt wurden viele Wachstumsprognosen<br />
für das Jahr <strong>2013</strong> herabgestuft. Es<br />
handelt sich im starken Maße um eine Reaktion<br />
seitens der führenden internationa-
Die Finanzplätze von London und New York gelten<br />
als die beiden wichtigsten weltweit. Dennoch<br />
kann nicht jeder ihrer Bilanzierungsstandards<br />
ohne weiteres auf die Eurozone<br />
übertragen werden.<br />
len und nationalen Wirtschaftsinstitute,<br />
unter ihnen der IWF und die OECD, auf die<br />
jüngere Vergangenheit, die fraglos in der<br />
Tendenz enttäuschte.<br />
Vor dem Hintergrund der neuen politischen<br />
Konstellation in der Eurozone mit<br />
einer erhöhten Flexibilität und einer klaren<br />
Ansage, dass ein Scheitern der Eurozone<br />
um jeden Preis verhindert werden wird,<br />
ist es im hohen Maße wahrscheinlich, dass<br />
die Virulenz der Defizitkrise der Eurozone<br />
rückläufig sein wird. Mit dieser rückläufigen<br />
Virulenz nehmen die Risiken für die<br />
Real- und Finanzwirtschaft auf globaler<br />
Ebene ab und ebnen den Weg zu einer Aufholung<br />
der Untersättigungen im Lagerund<br />
Investitionsgüterzyklus. Daraus erwächst<br />
ein positives Überraschungspotential<br />
für die globale Konjunkturentwicklung.<br />
Zusätzliche Risiken für das dargestellte<br />
Positivszenario sind neben möglichen politischen<br />
Unwägbarkeiten der Eurozone<br />
(20 Prozent) gegeben. Das Thema der US-<br />
Haushaltskonsolidierung steht direkt<br />
nach den US-Präsidentschaftswahlen an.<br />
Es ist absehbar, dass eine die Konjunktur<br />
schonende Anpassungspolitik auf die<br />
Agenda kommt, die nicht geeignet ist, eine<br />
internationale Erholung der Konjunkturlage<br />
zu verhindern.<br />
In einer Gesamtbetrachtung der Rahmenbedingungen<br />
ist der Wendepunkt für<br />
eine verbesserte Konjunkturlage auf globaler,<br />
aber auch europäischer Ebene, mit<br />
einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit in realistischer<br />
Sichtweite. Seit Oktober 2012<br />
setzen internationale Wirtschaftsindikatoren<br />
überwiegend positive Akzente, die eine<br />
enge Korrelation zu der seit September<br />
2012 gegebenen Entspannung der europäischen<br />
Defizitkrise aufweisen.<br />
Der Blick auf die Krisenländer alleine<br />
verstellt den Blick für die Gesamtlage. Die<br />
Wirtschaftsregion<br />
Büromöbel<br />
fm Büromöbel Glaßdorfer Str. 18-24 26129 Bösel Tel. 04494-9250-0<br />
Fax. 04494-8151 www.fm-bueromoebel.de info@fm-bueromoebel.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 19<br />
Foto: Beboy (New York), QQ7 (London), beide Fotolia
Foto: erichon, Fotolia<br />
Schwellenländer kennen die Probleme der<br />
Staatsverschuldung und Privatverschuldung<br />
der westlichen Länder nicht in dieser<br />
kritischen Form. Die Schwellenländer stellen<br />
derzeit einen Anteil von rund 51 Prozent<br />
an der Weltwirtschaft und stehen für<br />
fünf der insgesamt sieben Milliarden Menschen<br />
auf der Welt. Rund 20 Prozent der<br />
Weltwirtschaft sind definiert durch starke<br />
Industrienationen. Damit sind 71 Prozent<br />
der Weltwirtschaft grundsätzlich gesund.<br />
Die Reformländer Europas inklusive des<br />
Vereinigten Königreiches machen acht<br />
Prozent der Weltwirtschaft aus. Derartig<br />
markante Reformen haben in der Geschichte<br />
der Industrienationen noch nie<br />
ihre Wirkung verfehlt. Ergo stoßen diese<br />
Länder zu den 71 Prozent in den nächsten<br />
sechs bis zwölf Monaten zu.<br />
Wirtschaftsregion<br />
Eine verbindliche Liste der »Schwellenländer« gibt es nicht, ihre Zahl schwankt je nach Liste (Weltbank, OECD, IWF, EG) zwischen zehn und<br />
150. Die Festlegung, ob ein Land ein Schwellenland ist, ist eine politische. Der Internationaler Währungsfonds (IWF) stellt 150 Länder<br />
in diese Kategorie, darunter Südafrika (Bild), Mexiko, Brasilien, Pakistan, China, Indien, die Philippinen, Thailand, Malaysia, Äthiopien,<br />
Ungarn, Polen, Sudan, Litauen, Ukraine, Russland und die Türkei. In jedem Fall aber bleibt die Tatsache: Schwellenländer kennen<br />
die Probleme der Staatsverschuldung und Privatverschuldung westlicher Länder nicht in dieser kritischen Form.<br />
20<br />
Ingenieurvermessung<br />
� Grob- und Feinabsteckungen<br />
� Topografische Geländeaufnahmen/<br />
Erstellung von Bestandsplänen<br />
� Gebäudeinnenaufmaß<br />
� Datenerfassung mittels<br />
differentiellem GPS<br />
� 3D-Laserscanning<br />
� Höhenbestimmung / Erstellung<br />
von Höhenplänen<br />
� Erdmassenermittlungen<br />
Japan und USA stehen für die restlichen<br />
21 Prozent. Die Reformunwilligkeit wird<br />
weichen. Aggressive Zins- und Geldpolitik<br />
– losgelöst von europäischen Stabilitätsgesichtspunkten<br />
– wird die Anpassungen begleiten.<br />
Unfälle nach dem Muster Eurozone<br />
sind hinsichtlich der obwaltenden politischen<br />
Gemengelage in beiden Ländern<br />
im höchsten Maße unwahrscheinlich.<br />
Vor diesem Hintergrund steht <strong>2013</strong> auf<br />
globaler Ebene ein Wachstum zwischen<br />
vier und 4,5 Prozent auf der Agenda. Für<br />
die Eurozone liegt unsere Prognose bei 0,5<br />
bis ein Prozent. Deutschland ist Schlüsselproduzent<br />
für die globale Wirtschaft, insbesondere<br />
die Investitionsgüterindustrie.<br />
Die von uns erwartete Beschleunigung der<br />
globalen Wirtschaft wird sich nachhaltig<br />
in der deutschen Konjunkturlage nieder-<br />
Archäologie und Denkmalpflege<br />
� denkmalpflegerische Aufmaßarbeiten<br />
� archäologische Baubegleitungen<br />
und Ausgrabungen<br />
� prospektorische Gutachten<br />
schlagen. Der Wachstumspfad per <strong>2013</strong><br />
sollte somit zwischen 1,5 und 2,0 Prozent<br />
angesiedelt sein.<br />
In dieser Krise ist es auffällig, dass die<br />
Preisinflation hartnäckig hoch geblieben<br />
ist. Die Eurozone reüssiert aktuell mit 2,7<br />
Prozent Verbraucherpreisanstieg im Jahresvergleich.<br />
Bei einer im »Mainstream«<br />
unerwarteten – an dieser Stelle jedoch favorisierten<br />
stärkeren – Erholung in der<br />
globalen Wirtschaft als bisher von den<br />
Wirtschaftsinstituten prognostiziert, steht<br />
verstärkter Inflationsdruck auf der Agenda.<br />
Bezüglich Inflation und potentiellem<br />
Wachstum bleibt die Ausrichtung auf realwirtschaftliche<br />
Aktiva – also Aktien, Immobilien,<br />
Rohstoffe und Edelmetalle – der<br />
richtige Weg, Vermögen zu sichern und<br />
mittelfristig auszubauen.<br />
www.denkmal3.de<br />
Fachbüro für 3D-Vermessung,<br />
Kulturgutdokumentation und<br />
Archäologie<br />
Falk Näth M.A. (Archäologie)<br />
Volker Platen (Vermessung)<br />
denkmal3D · Windallee 2 · 49377 Vechta · Telefon 0 44 41/8538456 · Fax 0 44 41/8538457 · denkmal3D@laserscan-berlin.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>
Foto: Frank M. Rauch, Wikipedia<br />
Musterschüler von einst schwächeln: Der IWF<br />
sieht vor allem bei den USA (links) und Japan<br />
einen erheblichen Nachholbedarf bei<br />
der Konsolidierung der Staatsfinanzen.<br />
..............................<br />
• Autor Folker Hellmeyer war nach dem Abschluss<br />
seiner Banklehre und der Bankakademie<br />
von 1984 bis 1987 als Assistenz- und<br />
Kundenhändler im Devisenhandel der Deutsche<br />
Bank AG in Hamburg tätig. 1988 entsandte<br />
ihn die Bank als Kassahändler für ein<br />
Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück<br />
nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines<br />
JPY-Handelstisches. Im Februar 1990<br />
wechselte Hellmeyer als Freiverkehrsmakler<br />
im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum<br />
& Co. GmbH & Co. OHG. Von 1995 bis 2002<br />
war er zunächst als Senior Dealer und ab<br />
1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher<br />
des Zentralbanktisches bei der Landesbank<br />
Hessen-Thüringen tätig. Im Jahre<br />
1998 schloss Hellmeyer erfolgreich das ACI-<br />
Diplom ab. Seit April 2002 ist er Chefanalyst<br />
der Bremer Landesbank. ■<br />
Historische Fassade des Stammhauses Liebfrauenkirchhof:<br />
Die Wurzeln der Bremer<br />
Landesbank liegen in der im Jahre 1883 gegründeten<br />
»Bodencredit-Anstalt des Herzogtums<br />
Oldenburg«.<br />
Wirtschaftsregion<br />
Partner der Arbeitgeber<br />
im Nordwesten<br />
Informationsservice für Mitglieder<br />
Rechtliche Beratung und Unterstützung<br />
Erfahrungsaustausch / Arbeitskreise<br />
Weiterbildung und Seminare<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Soziale Selbstverwaltung<br />
Arbeitgeberverband Oldenburg e.V.<br />
Bahnhofstraße 14 · 26122 Oldenburg<br />
Telefon: (04 41) 2 10 27-0 · Fax: (04 41) 2 10 27-99<br />
info@agv-oldenburg.de · www.agv-oldenburg.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 21<br />
Fotos: Sborisov (USA), Schwarck (Tokio), beide Fotolia
Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
D<br />
as gelte im übrigen »auch bei Gegenwind<br />
und in schwierigen Situationen«,<br />
sagte Grapentin, als<br />
er zur Laudatio für die Existenzgründer<br />
auf die Bühne der Vechtaer Uni-Aula trat,<br />
und betonte: »Nur unternehmerisches<br />
Handeln schafft Arbeit und Wohlstand.«<br />
Die insgesamt 366 Gäste der restlos ausverkauften<br />
Jubiläumsveranstaltung applaudierten<br />
dem LzO-Chef.<br />
»Selbstständigkeit ist die Grundlage für<br />
Beschäftigung und Wohlstand – das dürfen<br />
wir nie vergessen«, hatte zuvor der<br />
Präsident des <strong>Verbund</strong>es <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>, Cloppenburgs Landrat Hans<br />
Wirtschaftsregion<br />
»Nur unternehmerisches Handeln schafft Arbeit und Wohlstand«: Heinrich Schulz, Karl-Heinz Witte, Philipp Niehues, Jens Niehues und Frank<br />
Vulhop sind die stolzen Preisträger des »Unternehmerpreises <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> 2012«. Ausgezeichnet wurden sie beim zehnten<br />
Unternehmerabend des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es vor insgesamt 366 Gästen.<br />
CHRISTOPH GROTE, GESCHÄFTSFÜHRER DER<br />
DER OLDENBURGISCHEN VOLKSZEITUNG, VECHTA<br />
Der Unternehmerabend 2012<br />
»Unternehmer sind wichtige Hoffnungsträger. Sie sind Mutmacher und Vorbilder, für die Menschen, die<br />
hier leben. Für den Weg des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es in die Zukunft mit Selbstvertrauen und<br />
Zuversicht«. Martin Grapentin, Vorstandsvorsitzender der LzO, brachte es beim zehnten Unter nehmer -<br />
abend des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es in drei Sätzen auf den Punkt. »Sicherheit und Wohl stand entstehen<br />
nicht von selbst, sie müssen erzeugt werden«, so Grapentin.<br />
Eveslage, in seiner Begrüßung appelliert.<br />
»Für Vollbeschäftigung gibt es nichts Besseres<br />
als gut geführte mittelständische Familienunternehmen.<br />
Und wo wüsste man<br />
das besser als hier bei uns? Deshalb zeichnen<br />
wir zum zehnten Mal herausragende<br />
unternehmerische Leistungen mit dem<br />
Unternehmerpreis des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />
aus.«<br />
»Schon zum dritten Mal findet die Verleihung<br />
der Unternehmerpreise hier in<br />
unserer Aula statt«, freute sich Universitätspräsidentin<br />
Professor Dr. Marianne<br />
Assenmacher. »Das ist ein schönes Zeichen<br />
der <strong>Verbund</strong>enheit der Wirtschaft<br />
22 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> mit unserer<br />
Universität.« Der Erfolg des heimischen<br />
Unternehmertums sei ein Vorbild für die<br />
Uni Vechta. Für deren Weiterentwicklungsprozess<br />
hin zum »international<br />
sichtbaren Universitäts-Standort« warb<br />
sie um Unterstützung der Wirtschaft, und<br />
zwar »gar nicht unbedingt in materieller<br />
Hinsicht, sondern wenn es um ihre Erfahrungen<br />
geht«, so Assenmacher.<br />
Um Erfahrungen ging es auch im weiteren<br />
Verlauf des Abends. Und die drei<br />
Preisträger des Unternehmerpreises 2012<br />
des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es haben da<br />
durchaus unterschiedliche gemacht.
Ausgezeichnet für sein unternehmerisches<br />
Lebenswerk: Heinrich Schulz, Visbek<br />
Die erste Geschichte ist die eines jungen<br />
Mannes, der sich entschied, Existenzgründer<br />
zu sein. »Wer ohne irgendeinen<br />
nennenswerten finanziellen Background<br />
in die Selbständigkeit geht, muss von einer<br />
großen Idee, von einer besonderen<br />
Vorstellung geradezu gepackt gewesen<br />
sein«, sagte Laudator Jan Behrmann, Geschäftsführer<br />
der Amandus Kahl GmbH &<br />
Co. KG aus Reinbek bei Hamburg.<br />
20 Jahre alt war Heinrich Schulz, als er<br />
1954 in Visbek gemeinsam mit seinem<br />
Bruder Walter einen klassischen Handwerksbetrieb<br />
für Elektroninstallationen<br />
gründete. Noch nicht einmal Meister war<br />
er da, die Prüfung legte er erst 1961 ab. Im<br />
selben Jahr schied sein Bruder aus dem<br />
Geschäft aus, Heinrich führte den Betrieb<br />
allein weiter, der Name war Programm:<br />
»Heinrich Schulz Elektroanlagen«. 1970<br />
wurde die erste Steuerungsanlage für Tierernährung<br />
entwickelt, fünf Jahre später<br />
folgte eine elektronische Klimaregelung<br />
für Stallanlagen. 1977 kam eine Werkstatt<br />
für Motorenentwicklung hinzu.<br />
»Es waren die so genannten Aufbaujahre,<br />
da wurde sehr viel gearbeitet«, erinnert<br />
sich Jan Behrmann ans Unterneh-<br />
mertum in den Sechzigern und Siebzigern.<br />
»Samstags machte man allerdings<br />
schon etwas früher Feierabend, so gegen<br />
16 Uhr. Und es war die Zeit, in der es ganz<br />
viele Dinge noch gar nicht gab: Faxgeräte,<br />
PC, Handys – alles Dinge, die heute längst<br />
zum täglichen Leben gehören.«<br />
In Visbek, inmitten des Zentrums der<br />
europäischen Veredelungsindustrie und<br />
Tierwirtschaft, war es naheliegend, dass<br />
sich Schulz auf dem Agrarsektor engagierte,<br />
und dies mit Erfolg: Vor allem im<br />
Futtermittelgeschäft tätige Unternehmen<br />
fragten immer umfassendere Systeme zur<br />
Erfolgreiche Unternehmer brauchen eine gute Presse.<br />
Immer – nicht nur zum Frühstück.<br />
Wirtschaftsregion<br />
Unsere Unternehmen auf Erfolgskurs: Steigende Umsätze, immer mehr Mitarbeiter,<br />
neue Techniken, Innovationen. Die Welt wird es nie erfahren? Fehlanzeige.<br />
Die Oldenburgische Volkszeitung berichtet, was die Firmen im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
leisten. Und das ist nicht wenig.<br />
Martin Grapentin, Vorstandsvorsitzender der LzO und gern gehörter Stamm-Laudator (diesmal<br />
für »Shopjektiv«), am Rednerpult beim zehnten Unternehmerabend.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 23<br />
Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto
Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
Der diesjährige Preis für das »unternehmerische Lebenswerk« ging an Heinrich Schulz, den<br />
Senior-Chef von »Schulz Systemtechnik« aus Visbek (im Bild mit Ehefrau Ursula).<br />
Produktionssteuerung an. »Das war der<br />
Grund, weshalb wir uns Ende der siebziger<br />
Jahre erstmals mit Software beschäftigt<br />
haben. Das war schon ein gewaltiger<br />
Spagat für uns«, so Heinrich Schulz.<br />
Was wie ein gradliniger Aufstieg klingt,<br />
war alles andere: »Geprägt ist das Unternehmen<br />
durch eine Erfahrung unseres<br />
Preisträgers in den ersten Jahren der Selbständigkeit.<br />
Das Geld war knapp, die ver-<br />
einbarten Rückzahlungsraten auf Wechselbasis<br />
brachten ihn um den Schlaf.«, berichtete<br />
Behrmann. »Als logische Konsequenz<br />
hat das Unternehmen heute eine<br />
Eigenkapitalquote von weit über 50 Prozent,<br />
bezogen auf die Bilanzsumme. Dies<br />
liegt weit über dem, was in dieser Branche<br />
durchschnittlich üblich ist.« Und hatte zur<br />
Folge, dass zwölf Millionen Euro bauliche<br />
Investitionen in 2011 und 2012 mit eige-<br />
Gähn: Stinknormale<br />
Schuko-Verlängerungen.<br />
Denkste!<br />
Die neuen Steckverbinder SCHUKOultra<br />
■ mit Spannungsanzeige an der Kupplung<br />
■ aus zwei robusten Hochleistungskunststoffen<br />
■ griffi g, ergonomisch und formstabil<br />
■ mit zwei Erdungssystemen<br />
■ selbstschließende Klappdeckel, Schutzgrad IP54<br />
■ überfahrfest bis zu vier Tonnen<br />
■ in den Farben rot/schwarz und grau/schwarz<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 243 · 49377 Vechta-Calveslage<br />
Tel. (0 44 41) 91 70-0 · Fax (0 44 41) 91 70-70<br />
www.elwateg.de · info@elwateg.de<br />
DIE GANZE SERIE UND<br />
NETTO-SONDERPREISE<br />
AUF WWW.ELWATEG.DE!<br />
nen Mitteln gestemmt werden konnten.<br />
Schulz Systemtechnik war eine der ersten<br />
deutschen Firmen ihres Segments mit<br />
umfangreichen Investitionen sowohl in<br />
den neuen Bundesländern als auch in<br />
Mittelost- und Südosteuropa. So ist der<br />
Stammsitz in Visbek kontinuierlich gewachsen.<br />
Die erste Niederlassung im europäischen<br />
Ausland entstand 1996 im<br />
polnischen Breslau und wurde 2002 nach<br />
Posen verlegt. Mehr als 800 Mitarbeiter<br />
(O-Ton Heinrich Schulz: »Wenn ich ehrlich<br />
bin, hätte ich mir das so groß niemals<br />
vorgestellt.«) werden heute in der Hauptniederlassung<br />
sowie in sieben weiteren<br />
Standorten in Deutschland, den Niederlanden,<br />
Polen und Russland beschäftigt.<br />
Außerdem unterhält Schulz Vertriebsbüros<br />
in einigen Ländern Osteuropas und<br />
Nordafrika, betreut Kunden in mehr als<br />
30 Ländern auf allen Kontinenten. »Auch<br />
wenn das Unternehmen in den vergangenen<br />
Jahren ständig gewachsen ist – vorrangiges<br />
Ziel ist dies nicht«, betont Heinrich<br />
Schulz. »Für uns steht im Vordergrund,<br />
immer genug Arbeit für unsere<br />
Mitarbeiter zu haben, um ihre Arbeitsplätze<br />
zu sichern.«<br />
Jan Behrmann kennt aus eigener Zusammenarbeit<br />
das Erfolgsrezept des Vis-<br />
Was kommt eigentlich dabei raus, wenn man die neuen<br />
Hightech-Steckverbinder von ABL SURSUM mit einem<br />
Hightech-Kabel von TITANEX verbindet? Ganz einfach:<br />
Die professionellsten Schuko-Verlängerungen aller Zeiten.<br />
Das unbezwingbare Duo gibt’s bei elwateg in zahlreichen<br />
vorkonfektionierten Ausführungen, in jeder beliebigen<br />
Länge und auf Wunsch mit individueller Beschriftung.
Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
beker Unternehmers: »Ich sehe zwei entscheidende<br />
Dinge: Erstens der Umgang<br />
mit seinen Kunden, geprägt von Vertrauen<br />
und sehr häufig einer Geschäftsfreundschaft.<br />
Zweitens intelligente Produkte,<br />
deren Entwicklungszyklen einer ungeheuren<br />
zeitlichen Veränderung unterliegen.<br />
Und unser Preisträger ist der Antreiber,<br />
sich diesen ständigen Herausforderungen<br />
neuer Entwicklungen zu stellen.«<br />
Logische Konsequenz ist die Vielseitigkeit<br />
von Schulz Systemtechnik. Die Kompetenzen<br />
der Firma reichen mittlerweile<br />
weit über die ursprünglichen Aktivitäten<br />
auf dem Feld der Elektrotechnik hinaus.<br />
Zentrale Bedeutung hat das Geschäftsfeld<br />
Industrieautomation mit einer Planungsabteilung<br />
an modernen CAD-Arbeitsplätzen,<br />
einer eigenen Softwareentwicklung<br />
sowie erfahrenen Monteuren, deren Engagement<br />
von der Planung über Software-Engineering,<br />
Schaltanlagenbau und<br />
Montage bis zur Überwachung der Inbetriebnahme<br />
reicht. Hinzu kommt das Betätigungsfeld<br />
Erneuerbare Energien mit<br />
den Schwerpunkten Photovoltaik, Holzgaserzeugung<br />
und Biogastechnik. Auch<br />
auf den Bau mechanischer Sondermaschinen<br />
hat sich die Unternehmensgruppe<br />
spezialisiert und bietet somit die optimale<br />
Ergänzung zu den zahlreichen Automatisierungsaufgaben.<br />
So vielseitig das<br />
Angebot, so schlicht ist das Firmenotto:<br />
»Wir bauen Lösungen.«<br />
»Der Erfolg eines gesamten Unternehmens<br />
wächst mit der Erfahrung, dem Engagement<br />
und der Stärke jedes einzelnen<br />
Mitarbeiters«, sagt Heinrich Schulz. »Diese<br />
Stärke wissen wir als traditionelles und<br />
innovatives Familienunternehmen besonders<br />
zu schätzen«. Auch um den Nachwuchs<br />
kümmert sich das Unternehmen.<br />
Eine eigene Lehrwerkstatt vermittelt den<br />
Wirtschaftsregion<br />
Laudator Jan Behrmann (rechts), Inhaber der »Amandus Kahl Gruppe« aus Reinbek bei<br />
Hamburg, überreichte den Preis für das unternehmerische Lebenswerk an Heinrich Schulz.<br />
Jahr für Jahr dreißig Auszubildenden das<br />
Know-how für ihre berufliche Zukunft.<br />
Heinrich Schulz war 28 Jahre Mitglied<br />
im Rat der Gemeinde Visbek und 20 Jahre<br />
Mitglied des Kirchenausschusses der<br />
katholischen Kirchengemeinde St. Vitus.<br />
Außerdem gehörte er zehn Jahre dem Innungsvorstand<br />
an.<br />
Seine ausgeprägte Bereitschaft, soziale<br />
Verantwortung zu übernehmen, ist im<br />
ganzen Unternehmen spürbar. Schulz-<br />
Mitarbeiter spenden regelmäßig für diverse<br />
Hilfsprojekte wie Hilfe für Malawi<br />
oder das Kinderhospiz Löwenherz in Syke.<br />
Seinen Mitarbeitern steht »Heinz«, wie er<br />
von allen genannt wird, sogar über das im<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> übliche hohe<br />
Maß hinaus zur Seite und hat immer ein<br />
offenes Ohr für ihre Probleme und Nöte.<br />
»Die Lebensleistung dieses Preisträgers<br />
ist ganz sicher der Aufbau eines international<br />
tätigen Unternehmens«, sagte Jan<br />
Behrmann. »Mindestens ebenso bedeutend<br />
ist jedoch die erfolgreiche Übergabe<br />
des Familienunternehmens in die nächste<br />
Generation.«<br />
Die Weiterführung seines ausgezeichneten<br />
Lebenswerkes hat Heinrich Schulz<br />
nämlich ausgezeichnet gesichert: Das<br />
operative Geschäft hat mittlerweile Sohn<br />
Tobias übernommen.<br />
»Welcher Unternehmer, der sein Familienunternehmen<br />
selbst aufgebaut hat,<br />
wünscht sich nichts sehnlicher, als eine<br />
gute und sichere Fortführung dessen, was<br />
er mit Fleiß, Umsicht und Hintanstellung<br />
persönlicher Wünsche und mit der Überwindung<br />
mancher Rückschläge erfolgreich<br />
geschaffen hat?«<br />
Behrmann weiß, dass dies nicht unbedingt<br />
einfach ist. »Jetzt kommt es darauf<br />
an, dass der Vater auch loslassen kann«,<br />
schilderte er. »Wir alle wissen, wie wich-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 25<br />
Willkommen bei mehr als 20 Jahren Erfahrung in der<br />
technischen Umsetzung von Licht, Ton und Bild für<br />
Veranstaltungen jeder Größenordnung. Verlassen Sie<br />
sich auf einen versierten und beständigen Partner.<br />
Für Sie und Ihr Event inszenieren, organisieren und<br />
realisieren wir die perfekte Mixtur.<br />
Wichtig sind Ihre Wünsche, Ihre Ziele, Ihr Budget.<br />
Daraus bauen wir ein maßgeschneidertes Konzept<br />
„made in Vechta“.
Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
Zum »Unternehmer des Jahres 2012« kürte die Jury Karl-Heinz Witte, den Inhaber der<br />
gleichnamigen Unternehmensgruppe aus Lastrup (auf dem Bild mit Ehefrau Dörte).<br />
tig es ist, dass jüngeren Menschen Verantwortung<br />
übertragen werden muss, dass<br />
wir es akzeptieren müssen, dass sie auch<br />
Fehler machen dürfen. Das sagt sich einfach.<br />
Aber was alles muss der Unternehmer<br />
loslassen? Und welche Fragen stellt<br />
sich der Unternehmer in diesem Zusammenhang?«<br />
Viele Fragen, zum Beispiel<br />
die nach dem Verhältnis zu den Kunden.<br />
»Akzeptieren unsere Kunden meinen<br />
26<br />
Nachfolger, kann er unseren Kunden ein<br />
guter Berater bei ihren Problemen sein?<br />
Wie wird sein Verhältnis zu den Mitarbeitern<br />
sein? Welches Verhältnis hat er zu unseren<br />
Partnern in der Zuliefererindustrie?<br />
Zu Banken, Versicherungen, Verbänden,<br />
Behörden? Welche Einstellung hat er zur<br />
Einhaltung von Zusagen, Terminen, Liquidität,<br />
Auftragsbeständen, Lagervorräten,<br />
Forschung und Entwicklung, Investitio-<br />
Partner fürs Leben.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
nen?« Jan Behrmann weiß: »Das sind bewusste<br />
und unbewusste Fragen eines jeden<br />
Unternehmers.«<br />
Mindestens ebenso wichtig sei die Sicht<br />
des Nachfolgers auf die Dinge. »Die Übernahme<br />
der Nachfolge ist keine Selbstverständlichkeit«,<br />
unterstrich Behrmann.<br />
»Natürlich kennt der Unternehmensnachfolger<br />
die Hoffnungen und die in ihn gesetzten<br />
Erwartungen. Es ist aber nur natürlich,<br />
dass es für den jungen Unternehmensnachfolger<br />
auch Momente geben<br />
kann, in denen er sich überfordert fühlt<br />
und Ängste oder Selbstzweifel hat.«<br />
Genau in diesem Moment tue Heinrich<br />
Schulz genau das Richtige: Er bestärke<br />
seinen Sohn Tobias, er gebe ihm die Sicherheit,<br />
das Richtige zu tun. »Aber er<br />
sagt auch, dass der Unternehmensnachfolger<br />
seine Gesundheit nicht aufs Spiel<br />
setzen darf«, so Jan Behrmann. Sein Fazit<br />
in Sachen Schulz Systemtechnik: »Mittlerweile<br />
sind viele, viele Jahre vergangen,<br />
und der Nachfolger sitzt fest im Sattel. Er<br />
hat auf dem übernommenen Fundament<br />
mit der Hilfe seines Vaters das Unternehmen<br />
weiter ausgebaut.«<br />
Womit für die erste Geschichte des<br />
Unternehmerabends 2012 bereits das<br />
zweite Kapitel geschrieben wird.<br />
ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG | Theodor-Heuss-Str. 96 | 49377 Vechta | Telefon 04441/905- 0 | www.alte-oldenburger.de
Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
Ausgezeichnet als Unternehmer<br />
des Jahres: Karl-Heinz Witte, Lastrup<br />
Ein zweites Kapitel gibt es auch im Leben<br />
des nächsten Preisträgers, und zwar ein<br />
zweites unternehmerisches.<br />
Nach einer spektakulären Pleite rappelte<br />
sich Karl-Heinz Witte aus Lastrup unverzagt<br />
wieder auf und wurde nun im Alter<br />
von 85 Jahren als »Unternehmer des<br />
Jahres 2012« ausgezeichnet. Eine spannende<br />
Geschichte – und auch sonst ist<br />
Wittes Leben durchaus bunt. »Ich habe<br />
ihn vor 40 Jahren kennengelernt, optisch<br />
gestylt wie ein britischer Earl«, berichtete<br />
der Bremer Unternehmer Otto Anton<br />
Schwimmbeck, Vorstand der OAS AG, in<br />
seiner Laudatio. »Und er war einst ein gefürchteter<br />
Grasbahn-Fahrer.«<br />
Aber Hobbies sind das Eine, Unternehmertum<br />
das Andere. Und vor allen Dingen:<br />
Das ist lange her. Weshalb Karl-Heinz<br />
Witte von der gleichnamigen GmbH & Co.<br />
KG auch der bisher älteste Unternehmer<br />
des Jahres im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
ist. Die Wittes blicken auf eine lange Tradition<br />
als Familienunternehmer in Lastrup<br />
zurück.<br />
Vor mehr als 100 Jahren schon produzierten<br />
und vertrieben sie Landmaschinen<br />
sowie Zubehör für die Förderung und<br />
Verarbeitung von Kraftfutter. In den dreißiger<br />
Jahren sorgte Firmengründer und<br />
Agrarexperte Anton Witte mit der Entwicklung<br />
der Mahlturbine für eine Revolutionierung<br />
des Mühlenbaues.<br />
1957 übernahm sein Sohn Karl-Heinz<br />
die Awila Maschinenfabrik und entwickelte<br />
sie zu einem international anerkannten<br />
und weltweit tätigen Unternehmen weiter.<br />
Nach der Insolvenz des Unternehmens<br />
1996 startete Karl-Heinz Witte im<br />
Jahr darauf mit seinem Sohn Johannes<br />
Wirtschaftsregion<br />
Senator Otto Schwimmbeck, Vorstand der OAS Aktiengesellschaft, hielt die Laudatio auf<br />
Karl-Heinz Witte, den »Unternehmer des Jahres 2012«.<br />
noch einmal voll durch. Auf der ihm aus<br />
seinem privaten Vermögen verbliebenen<br />
landwirtschaftlichen Hofstelle in Schnelten<br />
gründete er die »Karl-Heinz Witte<br />
GmbH & Co. KG« für den Handel mit Maschinen,<br />
Geräten und Industrieanlagen.<br />
All dies »im zarten Alter von 70 Jahren«,<br />
so Schwimmbeck, in einem Alter also, in<br />
dem andere als Pensionär und Rentner<br />
die Früchte ihrer Arbeit genießen.<br />
Das Unternehmen expandierte rasant<br />
und entwickelte sich zu einer weltweiten<br />
Erfolgsgeschichte. Kurz nach der ersten<br />
Betriebsgründung entstand eine zweite<br />
neue Firma, die »Karl-Heinz Witte Technische<br />
Anlagen GmbH«, ein Großhandel mit<br />
Elektro- und Getriebemotoren sowie Förderspiralen<br />
und Förderschnecken. Jüngste<br />
Firma der Witte-Gruppe ist die »Karl-<br />
Heinz Witte Anlagenbau GmbH«, die Komponenten<br />
für Kraftfutterwerke projektiert<br />
und exportiert. Alle drei Unternehmen<br />
sind in Lastrup ansässig und beschäftigen<br />
rund 60 Mitarbeiter – eine faszinierende<br />
Entwicklung, die in erster Linie Karl-<br />
Heinz Witte persönlich zu verdanken ist.<br />
Bei allen, die ihn kennen, genießt er, sowohl<br />
als Unternehmerpersönlichkeit wie<br />
auch als Mensch, höchstes Vertrauen und<br />
Anerkennung. Unternehmergeist, Geradlinigkeit,<br />
Treue, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit,<br />
Ideenreichtum, Integrität und eine<br />
hohe soziale Verantwortung zeichnen ihn<br />
aus. Sein schlichter Grundsatz: »Mein<br />
Wort gilt«. »Und das noch mit 85 Jahren«,<br />
hob Laudator Schwimmbeck hervor.<br />
»Und zwar täglich!«<br />
»Eigentlich hätte ich ja den Juniorpreis<br />
haben müssen«, konterte ein jovialer Karl-<br />
Heinz Witte. »Als Existenzgründer. Und<br />
ich will den jungen Leuten hier sagen, wie<br />
man das macht: Man sollte seine Frau gut<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 27<br />
Ihr Messeauftritt – der erste Eindruck bei einem<br />
potentiellen Kunden. Firmenphilosophie, Leistungs-<br />
spektrum, Kompetenz und Sympathie sollen zum<br />
Ausdruck gebracht werden. Und genau das<br />
realisieren wir für Sie, wir machen Ihren Messeauf-<br />
tritt zum echten Erfolg.
Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
Die »Existenzgründer des Jahres 2012« sind (v.l.n.r.) Philipp Niehues, Frank Vulhop und<br />
Jens Niehues. Die Initiatoren der »Shopjektiv GmbH« aus Lohne erhielten ihren Preis von<br />
Martin Grapentin, Vorstandsvorsitzender der Landessparkasse zu Oldenburg.<br />
behandeln, damit man Ruhe in der Firma<br />
hat. Und man sollte Nächstenliebe haben<br />
für seine Mitarbeiter und alle Menschen.«<br />
Der Umsatz der Wittes stieg von rund<br />
1,4 Millionen Euro im Jahr 1998 auf zuletzt<br />
rund 27 Millionen Euro. »Das Unternehmen<br />
arbeitet überwiegend mit heimischen<br />
Zulieferern«, so Schwimmbeck.<br />
»Damit bleibt die Wertschöpfung hier in<br />
der Region.« 15 Jahre nach ihrer Grün-<br />
28<br />
dung hat die Firma Witte in diesem Jahr<br />
die Fertigstellung eines neuen Bürokomplexes<br />
und einer rund 1.500 Quadratmeter<br />
großen Hochregal-Lagerhalle gefeiert.<br />
Ach ja, und Hobbies gibt es natürlich<br />
auch noch: Witte fahre immer noch gern<br />
schnell, verriet Laudator Schwimmbeck.<br />
Keine Grasbahnrennen mehr, dafür seit<br />
kurzem einen Mercedes der besonders eiligen<br />
Spezies AMG. »Bei Mercedes hat<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
man mir gesagt, dass er wohl der älteste<br />
Erstkunde eines solchen Wagens ist.«<br />
Und damit ist sicherlich noch nicht das<br />
letzte Kapitel in der Geschichte des Unternehmers<br />
Karl-Heinz Witte geschrieben.<br />
Ausgezeichnet als Gründer des Jahres:<br />
Philipp Niehues, Jens Niehues und<br />
Frank Vulhop, Lohne<br />
Die dritte Geschichte des Unternehmerabends<br />
2012 ist die kürzeste, beschreibt<br />
sie doch gerade mal knapp zwei Jahre.<br />
»Existenzgründer sind nicht das Sahnehäubchen<br />
einer Volkswirtschaft. Sie sind<br />
vielmehr die Hefe im Teig«, sagte LzO-<br />
Chef Grapentin in seiner Laudatio auf die<br />
drei Gründer des Jahres. Ein großes Lob<br />
– bei dem sich Philipp Niehues, Jens Niehues<br />
und Frank Vulhop überlegt haben<br />
mögen, wie sie Sahne, Hefe und Teig erfolgreich<br />
über einen Onlineshop vermarkten<br />
können. Denn genau dies – die Vermarktung<br />
von Produkten übers Internet –<br />
ist das Geschäft ihrer Firma Shopjektiv.<br />
Die Shopjektiv GmbH & Co. KG aus Lohne<br />
wurde 2011 von Geschäftsführer Philipp<br />
Niehues gemeinsam mit den beiden<br />
Gesellschaftern der Werbeagentur Frank<br />
+ Frei, Jens Niehues und Frank Vulhop,<br />
gegründet. Damit reagierte das Trio auf
den zunehmenden Beratungsbedarf in<br />
Sachen eCommerce – und hat sich seither<br />
stetig weiterentwickelt. Binnen zweier<br />
Jahre verfünffachte sich der Zahl der festangestellten<br />
Mitarbeiter von drei auf 15,<br />
hinzu kommen aktuell zehn freie Mitarbeiter<br />
und Aushilfen.<br />
Martin Grapentin weiß um die Probleme<br />
derartig raschen Wachstums speziell<br />
in dieser Branche: »Qualifizierte Leute<br />
sind schwer zu bekommen. Das mag vielleicht<br />
daran liegen, dass Lohne nicht der<br />
Nabel der Welt ist. Aber ein Umzug in das<br />
vermeintlich hippe Berlin oder Hamburg<br />
kommt für unsere Gründer nicht in Frage.<br />
Sie sind alle Drei bodenständig und erdverwachsen<br />
und wollen es hier schaffen.«<br />
Zumal die Zahlen stimmen: Der Umsatz<br />
wuchs von 150.000 auf 650.000 Euro.<br />
»Wir bündeln alle für einen erfolgreichen<br />
Onlineshop notwendigen Kompetenzen<br />
wie technisches Verständnis und<br />
Marketing-Know-how unter einem Dach«,<br />
erklärte Shopjektiv-Geschäftsführer Phi -<br />
lipp Niehues das Konzept des Unternehmens.<br />
»So bieten wir unseren Kunden eine<br />
ganzheitliche eCommerce-Dienstleistung<br />
aus einer Hand«.<br />
Neben der strategischen Planung und<br />
Konzeption eines Projektes geht es dabei<br />
auch um die grafische und technische Umsetzung<br />
sowie die kontinuierliche Optimierung<br />
und Vermarktung von Internetseiten<br />
und Onlineshops. Damit steht ein<br />
breites Dienstleistungsangebot entlang<br />
der gesamten eCommerce-Wertschöpfungskette<br />
zur Verfügung, das die Lücken<br />
zwischen Unternehmensberatung, technischem<br />
Dienstleister, Marktforschungsunternehmen<br />
und Marketingagentur<br />
schließt. Kurz gesagt, so Niehues: »Wir<br />
machen Online-Shops besser.«<br />
Für Martin Grapentin ist Shopjektiv ein<br />
Musterbeispiel erfolgreicher Ideenfindung<br />
und Unternehmensentwicklung.<br />
»Letztlich sind es doch die Existenzgründer,<br />
die mit dafür sorgen, dass sich<br />
Deutschland nicht zu einer Old Economy<br />
entwickelt«, stellte er in seiner Laudatio<br />
auf die drei Preisträger fest. »Sie sind es,<br />
die dafür sorgen, dass wir uns immer wieder<br />
neu erfinden, dass Lücken geschlossen<br />
werden und Innovationen ihren Weg<br />
finden.« Deshalb sei es so wichtig, dass<br />
»im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ein existenzgründerfreundliche<br />
Klima herrscht«.<br />
Im Falle Shopjektiv kamen erste Impulse<br />
von außen. »Unsere Kunden haben damals<br />
vermehrt Anfragen zum Thema Onlineshopping<br />
und Social Media an uns<br />
herangetragen«, beschrieb Frank Vulhop<br />
die Motivation für die Ausgründung des<br />
neuen Unternehmens. »Diese Themenbereiche<br />
erfordern aber eine besondere Spe-<br />
Wirtschaftsregion<br />
zialisierung, die man als klassische Werbeagentur<br />
so nicht leisten kann.« LzO-<br />
Chef Grapentin jedenfalls ist seit seinem<br />
Besuch bei den Shopjektivlern in Lohne<br />
mächtig begeistert. »Wenn der Shop dann<br />
online ist, sind die Arbeiten ja noch nicht<br />
abgeschlossen«, wusste er zu berichten.<br />
»Stetige Pflege und Optimierung sind notwendig.<br />
Darum betrachten unsere Preisträger<br />
einen Auftrag nicht als isoliertes<br />
Projekt, sie sehen vielmehr eine nachhaltige<br />
Verantwortung für den Erfolg ihres<br />
Kunden. Und dieser Erfolg kann sich se-<br />
hen lassen: Die betreuten Shops machen<br />
mittlerweile mehr als 100 Millionen Euro<br />
Umsatz pro Jahr.«<br />
Das freut die drei Gründer. Und ihre<br />
Mitarbeiter haben auch was davon. Geschäftsführer<br />
Niehues versprach: »Sie<br />
werden den größten Berg Haribo in ihrem<br />
Büro finden, den sie jemals gesehen haben.«<br />
Nicht nur deshalb ist eines gewiss:<br />
Die dritte und letzte Geschichte des<br />
Unternehmerabends 2012 ist auf dem besten<br />
Wege, eine ganz große Erfolgsstory<br />
zu werden. ■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 29
OIL TOOLS<br />
Sales - Service - Rental
Foto: Hawita<br />
SIMON TABELING<br />
L<br />
ettland ist klein. Selbst der Freistaat<br />
Bayern hat mehr Fläche. Aber bei<br />
weitem nicht so viel Landschaft.<br />
Verlässt man die pulsierende Hauptstadt<br />
Riga, sieht man Kilometer lange Mischwälder,<br />
die sich mit kargen Hochmooren abwechseln.<br />
Natur, soweit das Auge reicht.<br />
Weit hinter den Hauptverkehrsstraßen<br />
liegt das Torfgebiet von Cesvaine, das die<br />
Firma Nordtorf bewirtschaftet. Nordtorf<br />
ist ein Tochterunternehmen der HAWITA-<br />
Gruppe aus Vechta.<br />
Insgesamt 3000 Hektar Torfabbaugebiet<br />
bewirtschaftet die HAWITA-Gruppe in<br />
Lettland. Die Flächen sind für deutsche<br />
Wirtschaftsregion<br />
Symbolische Eröffnung: Die Gesellschafter Hans und Simon Tabeling (links und rechts), Andra Minkevica von der »Staatlichen Investitions-<br />
und Entwicklungsagentur« sowie Geschäftsführer Bernhard Steingröver durchschneiden das rote Band vor dem Werkstor in Cesvaine<br />
im östlichen Lettland.<br />
Boomregion Baltikum<br />
Investoren profitieren in den baltischen Staaten von einem hervorragenden Investitionsklima und<br />
einer boomenden Wirtschaft. Die HAWITA-Gruppe aus Vechta hat sich in Lettland Torfvorkommen<br />
für mehr als 50 Jahre gesichert. Vorläufiger Höhepunkt des Engagements war im Oktober 2012 die<br />
Eröffnung eines hochmodernen Werkes für Blumen- und Pflanzenerde.<br />
Verhältnisse riesig. Sie sichern dem Unternehmen<br />
Rohstoffe zur Herstellung von<br />
Blumen- und Pflanzenerde für mehr als 50<br />
Jahre – während in Deutschland die Vorkommen<br />
langsam zu Ende gehen oder nur<br />
noch sehr schwer erschlossen werden können.<br />
Einen großen Empfang bereiten die lettischen<br />
Politiker dem Unternehmen, als es<br />
im Oktober 2012 das wohl modernste<br />
Substratwerk Europas in Cesvaine eröffnet.<br />
Die Kleinstadt liegt ungefähr zwei<br />
Autostunden von der Hauptstadt Riga entfernt.<br />
Der Torfabbau und das dazugehörige<br />
Werk sorgen für einen kleinen Auf-<br />
32 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
schwung. Es sind Arbeitsplätze entstanden,<br />
HAWITA ist größter Arbeitgeber in<br />
Cesvaine. »Ihr tolles Projekt ist beispielhaft<br />
für die positive Entwicklung dieses<br />
Landes«, lobt die deutsche Botschafterin,<br />
Andrea Wiktorin, anlässlich der Eröffnung<br />
des Standorts Cesvaine.<br />
Einstieg in den 90-er Jahren<br />
Rückblende: Mitte der 90-er Jahre des vorigen<br />
Jahrhunderts beginnt die Erfolgsgeschichte<br />
deutsch-lettischer Zusammenarbeit.<br />
Torfflächen werden in Deutschland<br />
immer kostbarer. Der Lohner Geschäftsmann<br />
Bernhard Steingröver sieht sich da-
Foto: Hawita<br />
Info | Hawita<br />
her nach alternativen Rohstoffquellen um<br />
und wird in Lettland fündig. Nach einigen<br />
Startschwierigkeiten – ausländische Investitionen<br />
werden noch durch Regulierungen<br />
des Staates behindert – gründet Steingröver<br />
im Jahr 1996 zusammen mit der<br />
HAWITA-Gruppe aus Vechta das Unternehmen<br />
Nordtorf.<br />
Mit jeder Menge Know-how nimmt die<br />
Erfolgsgeschichte ihren Lauf. Im Mai 2012<br />
übernimmt HAWITA Nordtorf schließlich<br />
zu 100 Prozent. Die Geschäftsführung<br />
liegt weiterhin bei Bernhard Steingröver,<br />
der seinen Lebensmittelpunkt schon vor<br />
vielen Jahren in die lettische Hauptstadt<br />
Riga verlegt hat.<br />
Wirtschaftsregion<br />
Die HAWITA-Gruppe mit Stammsitz in Vechta ist ein weltweit agierender Hersteller von Substraten<br />
und Pflanzgefäßen für den Gartenbau. Das Unternehmen hat mehr als 400 Mitarbeiter<br />
in acht Produktionsstätten und verfügt über gut 4.500 Hektar Moorflächen in<br />
Deutschland und dem Baltikum.<br />
Unter dem Label »Easypot« vertreibt HAWITA gebrauchsfertige Vliestöpfe als Vermehrungssystem<br />
für Zierpflanzen, Gehölze und Stauden. Unter der Marke »Technoplant« bietet<br />
die Gruppe hochwertige Pflanzgefäße aus Kunststoff an. Zum Unternehmen gehört<br />
außerdem eine hauseigene Spedition.<br />
In mehr als 80 Jahren Firmengeschichte hat sich die HAWITA-Gruppe zu einem Premiumhersteller<br />
von Produkten für den modernen Gartenbau entwickelt. Das Portfolio bedient<br />
alle Bereiche der »Grünen Branche« - vom Hobbygärtner bis hin zum Erwerbsgartenbau.<br />
Innovationsgeist, absolute Spitzenprodukte, Ausrichtung am Kunden und eine lückenlose<br />
Logistik – dafür steht die HAWITA-Gruppe unter dem Leitbild »Your plants in good hands«.<br />
Geschäftsführer sind Hans und Simon Tabeling sowie Hans-Bernd Haskamp. Mehr über HA-<br />
WITA gibt’s im Internet unter www.hawita-gruppe.de<br />
Torf aus dem Baltikum: Auf knapp 30 Quadratkilometern<br />
Lettland gewinnt die HAWI-<br />
TA-Gruppe alle Arten von Torf – unter anderem<br />
auch den wertvollen Sodentorf, der in<br />
tieferen Regionen gestochen wird.<br />
Derzeit betreibt HAWITA drei Produktionen<br />
in Lettland. Hauptstandort ist Akniste<br />
im Süden des Landes nahe der litauischen<br />
Grenze. Auf 500 Hektar werden<br />
dort alle Arten von Torf gewonnen, vorwiegend<br />
der wertvolle Sodentorf, der in<br />
tieferen Regionen gestochen wird.<br />
Zudem wird der frisch gewonnene Torf<br />
in Akniste ebenso wie in Cesvaine direkt zu<br />
Substrat verarbeitet. Es entstehen alle Arten<br />
von torfhaltigen Erden für den professionellen<br />
Gartenbau, zum Beispiel baltisches<br />
Traysubstrat, Kultursubstrat und<br />
Presstopferde. Für den Export in über 45<br />
Länder werden die Komponenten in Akniste<br />
und Cesvaine auf sechs beziehungsweise<br />
vier hochmodernen Linien verpackt.<br />
Am dritten Standort, in Ozoli, baut HAWI-<br />
TA Torf ab, der zu Ballen gepresst und exportiert<br />
wird. Insgesamt fördert die HA-<br />
WITA-Gruppe in Lettland fast eine Million<br />
Kubikmeter Substrat jährlich.<br />
Wirtschaft wächst rasant<br />
Lettland ist ein Boomland. Seit der Unabhängigkeit<br />
im Jahr 1991 wächst die Wirtschaft<br />
in dem 2,2 Millionen Einwohner<br />
zählenden Staat rasant. Die Zeiten maroder<br />
Betriebe wie zum Ende der Sowjetzeit<br />
sind lange vorbei. Umso größer ist der<br />
Schock, als die Wirtschaft im Zuge der Finanzkrise<br />
im Jahr 2008 stark einbricht.<br />
Doch nach einigen harten Reformen, die<br />
anderen Staaten wie Griechenland noch<br />
bevorstehen, geht es wieder steil aufwärts.<br />
Das Wirtschaftswachstum beträgt im Jahr<br />
2012 stolze fünf Prozent. Das ist Spitze im<br />
kriselnden Europa und lässt einen Beitritt<br />
zum Euroraum für die kommenden Jahre<br />
wahrscheinlich werden.<br />
Das Klima für Investitionen könnte<br />
kaum besser sein. Besonders die nationa-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
33
Foto: Hawita<br />
Wirtschaftsregion<br />
Alles pikobello: Das neue Werk der HAWITA-Gruppe in Cesvaine aus der Luft. Rund 12,5<br />
Millionen Euro haben die Vechtaer hier in Lettland ausgegeben – eine Investition, die sich<br />
mit Hilfe von Know-how aus dem <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> zweifellos bald auszahlt.<br />
REYM<br />
der Spezialist in Industriereinigung und Abfallmanagement<br />
Als Anbieter hochwertiger Industriedienstleistungen mit einer über<br />
Jahrzehnte erarbeiteten technologischen<br />
Erfahrung in den Kernbereichen Industriereinigung und<br />
Abfallmanagement garantiert die Reym GmbH eine schnelle, flexible<br />
und effiziente Auftragsdurchführung mit qualifizierten<br />
Ansprechpartnern vor Ort.<br />
Als kompetenter Partner der Industrie unterstützen wir unsere Kunden<br />
mit gut geschultem Fachpersonal durch zuverlässige und qualitativ<br />
hochwertige Dienstleistungen sowie durch anforderungsgerechte<br />
Problemlösungen und optimale Beratungsleistungen.<br />
Reym GmbH<br />
Hansestraße 14 - 16<br />
49685 Schneiderkrug<br />
Tel.: +49(0)44 47 85 69 44<br />
Fax: +49(0)44 47 85 69 27<br />
schneiderkrug@reym.de<br />
www.reym.de<br />
34 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
le Investitions- und Entwicklungsagentur<br />
hat sich als verlässlicher Partner seit der<br />
Unternehmensgründung 1996 erwiesen.<br />
Jedes Anliegen würde prompt und unbürokratisch<br />
bearbeitet. »Ich habe noch nie<br />
eine Absage bekommen«, sagt Steingröver.<br />
HAWITA schafft Arbeitsplätze<br />
Besonders willkommen sind Unternehmen,<br />
die nicht nur die Rohstoffe nutzen,<br />
sondern auch im Land selbst produzieren,<br />
also als Wirtschaftsfaktor dauerhaft vor<br />
Ort bleiben. So unterstützt die Regierung<br />
Investitionen, die gut bezahlte Arbeitsplätze<br />
schaffen. Denn Lettland erlebt seit Jahren<br />
ein Abwandern von Fachkräften in den<br />
Westen, weshalb die Europäische Union<br />
und die lettische Regierung solch ein Engagement<br />
wie das der HAWITA-Gruppe<br />
auch finanziell fördern. Immerhin arbeiten<br />
durchschnittlich 140 Menschen im<br />
Torfabbau und den beiden Substratwerken,<br />
zu Spitzenzeiten sind es bis zu 350.<br />
12,5 Millionen Euro hat die HAWITA-<br />
Gruppe in das neue Werk in Cesvaine investiert.<br />
Eine Investition, die sich mit Hilfe<br />
von Know-how aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> sicherlich bald auszahlt. Die<br />
Leitung des Werks hat der langjährige HA-<br />
Industrial Service our concern
WITA-Mitarbeiter Aloys Meyer übernommen.<br />
Er arbeitet die lettischen Mitarbeiter<br />
nach und nach in ihre neue Aufgabe ein.<br />
Schon beim Aufbau war Technik aus der<br />
Heimat gefragt. So stammen die Mischtechnologie<br />
und die Förderbänder von<br />
Warnking-Maschinenbau aus Vechta-Holzhausen.<br />
Das Unternehmen gehört europaweit<br />
zu den ganz wenigen Herstellern von<br />
Anlagen für Substrat- und Torfwirtschaft.<br />
Rund 40 LKW mit Maschinenbauteilen<br />
sind während der Bauphase aus Deutschland<br />
in das mehr als 1700 Kilometer entfernte<br />
Cesvaine gerollt.<br />
Hohe Vorschriften im Naturschutz<br />
Trotz der paradiesischen Zustände für Investoren,<br />
sind die Vorschriften, die an den<br />
Torfabbau geknüpft werden, ähnlich hoch<br />
wie in Deutschland. So sind mehr als 90<br />
Prozent aller Hochmoore in Lettland<br />
durch die Natura-2000-Verordnung der<br />
EU geschützt. Die im Abbau befindlichen<br />
Flächen wurden zum großen Teil schon zu<br />
Sowjetzeiten erschlossen, dann aber aufgrund<br />
des zusammenbrechenden Wirtschaftssystems<br />
nicht mehr genutzt. Es gibt<br />
staatliche Auflagen, die Flächen nach dem<br />
Abbau wieder zu vernässen und in einen<br />
ökologisch wertvollen Zustand zu verset-<br />
Wirtschaftsregion<br />
Deutsch-lettische Freundschaft: Geschäftsführer Bernhard Steingröver, Vechtas Landrat<br />
Albert Focke und HAWITA-Gesellschafter Hans Tabeling begutachten den Torf in der neuen<br />
Produktionsstätte in Cesvaine.<br />
Foto: Hawita
Fotos: Hawita<br />
zen, so dass der Torf im Laufe der Jahrzehnte<br />
wieder langsam nachwachsen<br />
kann und ein neues Hochmoor entsteht.<br />
Die Qualität des lettischen Torfs lässt Experten<br />
schwärmen. Im Abbau sind zwei<br />
verschiedene Arten: Soden- und Frästorf.<br />
Während der Frästorf von der Oberfläche<br />
gewonnen wird, wird der Sodentorf im Sodenstechverfahren<br />
aus der tiefe geholt.<br />
Frästorf wird mit großen Torfsaugern geerntet.<br />
Der Sodentorf wird mithilfe einer<br />
Stechmaschine gestochen und auf den Fel-<br />
Wirtschaftsregion<br />
Torfabbau in Lettland: Das Land ist nicht zuletzt deshalb für Substrathersteller so attraktiv,<br />
weil es alle Sorten von Torf in ausreichendem Maß gibt.<br />
dern mit der Hand gestapelt. In Lettland<br />
haben die Torffeldereine Mächtigkeit von<br />
bis zu neun Metern.<br />
Export in die ganze Welt<br />
Im Baltikum werden Weiß- und Schwarztorf<br />
gewonnen, die beide unterschiedliche<br />
Eigenschaften aufweisen und deswegen je<br />
nach den Bedürfnissen der Gärtner zusammengestellt<br />
werden. Weißtorf ist jünger<br />
und lässt noch Fasergewebe von Pflanzen<br />
erkennen, während Schwarztorf in tie-<br />
BEGEISTERUNG<br />
IN BEWEGTEN BILDERN!<br />
Von der Idee, über die Produktion bis zur zielgruppengerechten<br />
und medienübergreifenden<br />
Inszenierung begleiten wir unsere Kunden und<br />
arbeiten mit ihnen auf Augenhöhe – persönlich,<br />
kompetent und verbindlich. Gute Filme sind eben<br />
kein Zufall, sondern das Ergebnis konsequenter<br />
Planung, jahrelanger Erfahrung, Leidenschaft und<br />
modernster Technik.<br />
36 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
feren Schichten liegt und einen weitaus<br />
längeren Zersetzungsprozess hinter sich<br />
hat. Lettland ist nicht zuletzt deshalb für<br />
Substrathersteller so attraktiv, weil es alle<br />
Sorten von Torf in ausreichendem Maß<br />
gibt.<br />
99 Prozent der in Lettland hergestellten<br />
Substrate gehen in den Export. Derzeit wickeln<br />
die beiden Substratwerke in Akniste<br />
und Cesvaine besonders viele Großbestellungen<br />
nach Übersee ab. Dabei werden die<br />
Substrat nicht wie sonst üblich in Säcke<br />
verpackt sondern direkt in Container. Diese<br />
Container gehen vorwiegend in die Türkei,<br />
die Golfstaaten und nach Asien. Drei<br />
Viertel des Marktes liegen allerdings in Europa.<br />
Zu den Hauptabnehmern gehören<br />
Firmen in Italien, Deutschland, Polen, die<br />
Ukraine, Spanien, Portugal und Griechenland.<br />
So liefert ein Staat, der kleiner als<br />
Bayern ist, die Grundlage dafür, dass es in<br />
Gärten und Balkonen auf der ganzen Welt<br />
grünt und blüht. ■<br />
Hightech from Germany: Die vier modernen<br />
Abpacklinien des neuen Substratwerkes in<br />
Cesvaine stammen aus Deutschland.<br />
GANSEFORTH Medienproduktion GmbH<br />
Europa-Allee 6 I 49685 Emstek - ecopark<br />
TEL 04473 94 14 80<br />
FAX 04473 94 14 822<br />
EMAIL info@ganseforth-medienproduktion.de<br />
WWW ganseforth-medienproduktion.de<br />
FILM- & FOTOSTUDIO<br />
MIT DEN SCHWERPUNKTEN:<br />
IMAGE<br />
UNTERNEHMEN<br />
PRODUKT<br />
EVENT<br />
DOKU<br />
INTERNET<br />
PORTRAIT<br />
TV
Foto: IHR Ideal Home Range, Essen/Oldb.<br />
A<br />
uch wenn IHR derzeit bereits weltweit<br />
in mehr als 65 Länder exportiert,<br />
können wir uns keinen besseren<br />
Standort als das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
vorstellen. Wir bleiben der Region,<br />
den Menschen und der damit verbundenen<br />
Lebensfreude und Mentalität treu!<br />
Inspirieren, Visualisieren und Produzieren<br />
– all das findet in Essen unter einem<br />
Dach statt und macht die weltweit berühmte<br />
IHR-Qualität aus. Das war vor 36<br />
Jahren in dieser Form kaum absehbar: Als<br />
38<br />
Wirtschaftsregion<br />
Vier starke Persönlichkeiten – ein Team: »Schuster bleib bei deinen Leisten« – dieses Sprichwort ist Leitsatz und IHR-Erfolgsrezept gleichermaßen.<br />
Ihm folgen die vier geschäftsführenden Gesellschafter der Unternehmensgruppe. Sie alle sind langjährige Experten auf ihrem Gebiet<br />
und teilen sich seit Januar 2012 die Firmenleitung: (v. l.) Mario Bocklage verantwortet die Druckerei, Meike Kahler ist Leiterin der<br />
Designabteilung, Manfred Morthorst managt Vertrieb und Organisation, Horst Klären kümmert sich um Finanzen und Personalwesen.<br />
MANFRED MORTHORST, MEIKE KAHLER, HORST KLÄREN, MARIO BOCKLAGE<br />
IHR IDEAL HOME RANGE GMBH, ESSEN/ OLDB.<br />
Drei kleine Buchstaben erobern die Welt<br />
Ideal Home Range – international bekannt unter dem Kürzel »IHR« – steht weltweit für Tischdekoration,<br />
schönes Wohnen, Trend, Style und ein ganz besonderes Lebensgefühl, designed und made<br />
in Germany. Inspiriert durch kulturelle Einflüsse, Impressionen aus der angesagten Mode und dem<br />
Charme der länd lichen Idylle entstehen in der ehemaligen Dorfschule von Essen/Oldb. jedes Jahr<br />
mehrere saisonale Verkaufsrunden.<br />
das Unternehmen 1977 unter dem Namen<br />
IHR Kunstgewerbe gegründet wurde,<br />
rechnete niemand damit, dass diese drei<br />
Buchstaben einmal weltweit bekannt sein<br />
würden. Mit dem Entwerfen, Produzieren<br />
und Verkaufen von Servietten Geld zu verdienen<br />
und dabei 220 Mitarbeiter zu beschäftigen,<br />
war damals undenkbar.<br />
Am Anfang steht die Serviette<br />
Damals wie heute ist die Serviette der Ursprung<br />
sowie Dreh- und Angelpunkt einer<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
jeden IHR Kollektion. Ein mehrköpfiges<br />
Designerteam und ein Hausmaler sind<br />
ständig auf der Suche nach neuen Ideen<br />
und Inspirationen, die das IHR Empfinden<br />
für »Schöner Wohnen & Schenken«<br />
reflektieren und für jeden Anlass und Geschmack<br />
das Passende offerieren. »Warum<br />
in die Ferne schweifen, wenn das Gute<br />
liegt so nah« – dieser von Goethe in abgewandelter<br />
Form in seinem Gedicht »Erinnerungen«<br />
formulierte Satz wird bei<br />
IHR groß geschrieben.
Die Kollektionsentwicklung findet zwar<br />
auch mithilfe weltweiter Trendshows und<br />
Messen statt, beginnt bei IHR aber hauptsächlich<br />
vor der eigenen Haustür. Mitten<br />
im Grünen angesiedelt, erleben die Designer<br />
jeden Tag die Natur und das Leben<br />
von seiner schönsten Seite, das oft die<br />
Vorlage für neue Kreationen liefert. Die<br />
sich im Wind wiegende Blume, der beliebte<br />
Firmenhund, der im Garten tobt, das<br />
Laub, das im Herbst farbenfroh von den<br />
Bäumen fällt, Vögel, die auf der Terrasse<br />
im Winter um das ausgestreute Futter balgen,<br />
oder eine handgefertigte Decke aus<br />
Großmutters Zeiten, die auf dem Speicher<br />
plötzlich zum Vorschein kommt – all diese<br />
kleinen Dinge des Lebens bewegen die<br />
Designabteilung immer wieder zu großen<br />
Taten und neuen Einfällen.<br />
Mit ihrer Liebe zur Arbeit, mit Leidenschaft<br />
und guten Ideen gelingt es den kreativen<br />
Köpfen immer wieder, aktuelle<br />
Trends zu schaffen, neue Motive zu gestalten<br />
und die beliebten Servietten mit<br />
den dazu passenden Accessoires zu kreieren,<br />
die später einmal die Haute Couture<br />
der »Tischmodewelt« werden.<br />
IHR-Servietten gibt es in unterschiedlichen<br />
Größen und Formaten, wobei die<br />
»Lunch«-Version die wohl bekannteste ist.<br />
Wirtschaftsregion<br />
In der Kollektion sind sechs Größen erhältlich,<br />
die von der kleinen Cocktail-Variante<br />
mit 25 x 25 cm bis hin zur großen<br />
Dinner-Version mit 40 x 40 cm reichen.<br />
Servietten müssen aber keineswegs immer<br />
quadratisch sein. In den USA etwa ist<br />
die rechteckige sogenannte Buffet-Größe<br />
das verkaufsstärkste Format. Das »IHR<br />
Guest Towel«, wie es die Amerikaner nennen,<br />
ist dort so beliebt, dass es mit eigenen<br />
Motiven sogar in den Waschräumen des<br />
Weißen Hauses ausliegt.<br />
Es gibt auch runde Servietten, die gerade<br />
aktuell sehr gefragt sind, und die IHR<br />
in einer großen Vielzahl anbietet.<br />
Für IHR ist eine Serviette mehr als nur<br />
ein buntes Stück Papier, mit dem man dekorieren,<br />
seine Kleidung schützen oder<br />
sich den Mund abputzen kann. Für IHR ist<br />
die Serviette das, was für den Künstler die<br />
große Leinwand ist – der Platz, auf dem<br />
das Unternehmen seine Kunst zum Ausdruck<br />
bringen kann. Servietten sind also<br />
vergleichbar mit kleinen Meisterwerken,<br />
die zwar wahrscheinlich niemals ihren<br />
Weg in den Pariser Louvre finden werden,<br />
aber dafür Küchen sowie Wohn- und Esszimmer<br />
auf der ganzen Welt schmücken<br />
und das Leben dort jeden Tag ein wenig<br />
bunter machen. Das Wissen darum gibt<br />
Bunte Vielfalt: Servietten gibt es in unterschiedlichen<br />
Farben, Größen und Formaten.<br />
Eines haben allerdings alle IHR Tissue<br />
Produkte gemeinsam: Sie bestehen aus zu<br />
100 Prozent recyceltem Tissuematerial, das<br />
mit umweltschonenden Farben auf Wasserbasis<br />
bedruckt wird<br />
IHR Motivation und Energie und bestärkt<br />
das Unternehmen täglich in dem, was<br />
man vor Ort mit großer Leidenschaft und<br />
Liebe zum Detail tut.<br />
Jeder Mensch ist anders,<br />
jede Beckermann Küche auch!<br />
Die Küchen von heute sind<br />
Lebenswelten, Kochwerstatt, Kin-<br />
derzimmer und Salon. Neben<br />
aller technischen Perfektion wie<br />
z.B. elektrische Öffnungssysteme<br />
sowie softgedämpfte Türen und<br />
Auszüge sollen moderne Küchen<br />
Foto: IHR Ideal Home Range, Essen/Oldb.<br />
geschätzte Wohlfühlräume für<br />
die ganze Familie sein.<br />
Effektvoll und gleichzeitig sehr<br />
dezent. Der Rahmen macht den<br />
Unterschied. Futura bietet eine<br />
edle Fusion aus Aluminium mit<br />
modernmatten Lackoberflächen.<br />
Beckermann Küchen GmbH . Tenstedter Straße 50 . 49692 Cappeln . 04478 88-0 . info@beckermann.de<br />
leben . genießen . feiern<br />
®<br />
www.beckermann.de
www.olb.de<br />
Foto: IHR Ideal Home Range, Essen/Oldb.<br />
Info | IHR Ideal Home Range GmbH, Essen/Oldb.<br />
Made in Germany<br />
Qualität hat bei IHR einen hohen Stellenwert.<br />
Der Anspruch ist, zu einhundert<br />
Prozent hinter dem stehen zu können,<br />
was erschaffen wird – angefangen von einem<br />
außergewöhnlichen Design bis hin<br />
zum finalen Top-Produkt.<br />
Nicht zuletzt deshalb wurde 1992 die<br />
IHR-Hausdruckerei Decoprint gegründet,<br />
die IHR genau diesen hohen Qualitätsanspruch<br />
an die eigene Marke ermöglicht<br />
und sichert. Man kann die Motive vom ersten<br />
Pinselstrich bis hin zum fertigen Serviettenpäckchen<br />
begleiten und hat jederzeit<br />
die Möglichkeit, das Produkt in seinen<br />
einzelnen Entwicklungsstufen anzusehen,<br />
anzufassen und zu überprüfen.<br />
Dieser »Luxus« ist bei IHR Standard und<br />
fester Bestandteil der Alles-unter-einem-<br />
Dach-Firmenphilosophie.<br />
Die IHR-Hausdruckerei<br />
Decoprint gehört zu einer der besten Flexodruckereien<br />
Deutschlands, deren Dienste<br />
auch von anderen namhaften Herstellern<br />
für die Produktion ihrer Waren in Anspruch<br />
genommen werden. Die moder-<br />
Wirtschaftsregion<br />
Die heutige IHR Ideal Home Range GmbH wurde am 5. Mai 1977 unter dem damaligen Namen<br />
»IHR-Kunstgewerbe« als Einzelunternehmen und fünf Mann starker Familienbetrieb<br />
von Ingrid und Hanjö Rick in Essen gegründet. Die dazugehörige Druckerei »Decoprint«<br />
GmbH folgte 1992. Heute obliegt die Firmenleitung der Unternehmensgruppe den geschäftsführenden<br />
Gesellschaftern Manfred Morthorst, Meike Kahler, Horst Klären und Mario<br />
Bocklage.<br />
IHR ist Hersteller und Vertreiber von hochwertiger Tischdekoration und Geschenkartikeln.<br />
Zum Angebot gehören Servietten, Tischläufer, Taschentücher, Kerzen, Glas-, Porzellan, Bone-China-<br />
und Keramikwaren, Wohntextilien, Holz-Accessoires und Geschenkartikel.<br />
Neben der eigenen Designabteilung unterhält die Ideal Home Range GmbH Kooperationen<br />
mit namhaften Designern, Verlagen und Museen, zu denen beispielsweise Villeroy & Boch,<br />
Emma Bridgewater, Julie Dodsworth, Cath Kidston, der Esslinger Kinderbuchverlag, das<br />
Londoner V&A-Museum und das Amsterdamer Rijksmuseum gehören.<br />
nen, effizienten und umweltfreundlichen<br />
Hochleistungsdruck- und Produktionsanlagen<br />
werden von engagierten und kompetenten<br />
Mitarbeitern geführt und sind<br />
zudem innovativ.<br />
So garantieren die automatischen Einrichtungshilfen,<br />
die eine Reduzierung der<br />
Justierzeit mit sich bringen, ein noch besseres<br />
Produktergebnis und einen geringeren<br />
Energieverbrauch bei höherer Leistung.<br />
Eine neu entwickelte Hybrid-Infrarottrocknung<br />
ermöglicht mit gleichbleibender<br />
Produktionsgeschwindigkeit eine<br />
Energieersparnis von 20 Prozent.<br />
Es war die FSC-zertifizierte Druckerei<br />
Decoprint, die 2008 als eine der Ersten<br />
überhaupt, ein zu 100 Prozent recyceltes<br />
Tissue vollflächig und qualitativ hochwertig<br />
mit umweltschonenden Farben auf<br />
Wasserbasis bedrucken konnte. Seit 2010<br />
dürfen alle IHR Servietten zudem das renommierte<br />
Umweltzeichen »Der Blaue<br />
Engel« tragen.<br />
Im April 2011 stellte IHR konsequent<br />
und mit großem Einsatz die gesamte Produktion<br />
um. Alle Tissue-Waren, zu denen<br />
neben Servietten auch Tischläufer und<br />
Taschentücher gehören, bestehen seiteher<br />
zu 100 Prozent aus recyceltem Tissue<br />
Material, das exklusiv für IHR hergestellt<br />
wird.<br />
Das Bedrucken von Tissue gilt in der<br />
Branche generell als schwierig, denn das<br />
weiche, saugstarke, mehrlagige Rohmaterial,<br />
das bei »Decoprint« teilweise von<br />
160 Kilogramm schweren und 1,60 Meter<br />
großen Rollen läuft, hat seine Tücken. Die<br />
dünnen Einzellagen etwa werden erst bei<br />
der Produktion – in einem Arbeitsgang<br />
mit dem Bedrucken – durch die Randprägung,<br />
die bei jeder Druckerei unterschiedlich<br />
ist, fest miteinander verbunden. Die<br />
Prägung ist gleichzusetzen mit einer Signatur,<br />
denn jede renommierte Druckerei<br />
hat durch das Muster ihre eigene Handschrift.<br />
So kann jeder versierte Fachmann<br />
anhand des Prägerandes die dazugehörige<br />
Druckerei erkennen.<br />
Das Bedrucken von gebrochenen Fasern<br />
allerdings, aus denen recyceltes Material<br />
im Gegensatz zu Frischfaserrohware<br />
besteht, ist im Vergleich zur Verarbeitung<br />
von Frischfaserrohware eine echte<br />
Herausforderung! Besonders stolz ist IHR<br />
daher auf die Verleihung des DFTA-Award<br />
2012, dem »Branchen-Oscar« des Flexodruck-Fachverbandes,<br />
der am 11.9.2012<br />
in Sindelfingen verliehen wurde. In der<br />
Kategorie Schmalbahn bis 600 mm konnte<br />
sich Decoprint deutschlandweit gegen<br />
zahlreiche Mitbewerber durchsetzen und<br />
die Jury in den Punkten Druckqualität, Innovation,<br />
Repro, Material, Komplexität,<br />
Marktneuheit, Druckverfahrenskonvertierung<br />
und Umweltaspekte überzeugen.<br />
Decoprint hat eine Jahreskapazität von<br />
etwa 42 Millionen Päckchen Servietten,<br />
die vor Ort gedruckt, geschnitten, kontrolliert<br />
und verpackt werden können.<br />
Weitere Meilensteine<br />
Entgegen der landläufigen Annahme, IHR<br />
habe immer schon Servietten gemacht,<br />
startete man 1977 mit der Produktion von<br />
Überall in Ihrer Nähe.<br />
Die Oldenburgische Landesbank für Sie<br />
vor Ort seit 1869.<br />
Hier zu Hause. Ihre OLB.
IHR-Neubau am Höger Damm: 2002 errichtete<br />
IHR hier neue Lagerhallen und einen modernen<br />
Bürokomplex. Der große Findling<br />
mit dem eingemeißelten Logo im Eingangsbereich<br />
ist ein Geschenk der Belegschaft.<br />
Rechts ein Blick in die Produktionsanlagen<br />
der werkseigenen und 2012 prämierten<br />
IHR-Druckerei »Decoprint«.<br />
handgefertigten Accessoires aus Kiefernholz,<br />
Segeltuch und Hanf. Besonders beliebt<br />
waren dabei die Serviettenspender,<br />
die den Grundstein für die heutige Serviette<br />
legten. Die Kunden verlangten nach<br />
Servietten zum Befüllen der Halter. So<br />
wurde eigentlich erst 1980 die Idee, Tissue-<br />
bzw. Zellstoffservietten als Gestaltungsobjekt<br />
zu verwenden, geboren.<br />
Der Ruf, der den IHR Servietten bald<br />
vorauseilte, überquerte schnell die Landesgrenzen.<br />
Bereits 1985 lag der Exportanteil<br />
bei 50 Prozent, so dass aus IHR<br />
Kunstgewerbe der Name »IHR Ideal Home<br />
Range« (frei übersetzt: »Schönes Zuhause«)<br />
wurde, um auch international verstanden<br />
zu werden. Das 1996 in Gloucestershire<br />
gegründete Tochterunternehmen<br />
»IHR Ideal Home Range UK Ltd.« steuert<br />
den Vertrieb der IHR-Produkte in Großbritannien.<br />
Im Jahr 2000 waren Produktvielfalt,<br />
Produktions- und Auftragslage so hoch,<br />
dass sich IHR zum Bau von größeren, neuen<br />
Lagerhallen mit angegliedertem, großem<br />
Bürokomplex entschied (vgl. Bild<br />
oben). Pünktlich zum 25-jährigen Firmenjubiläum<br />
im Mai 2002 konnten die<br />
Lagerhallen, Büroräume sowie ein Showroom<br />
feierlich eröffnet werden.<br />
Am 1. Januar 2012 haben sich die einstigen<br />
Firmengründer Ingrid und Hanjö<br />
Rick in den wohlverdienten Ruhestand<br />
verabschiedet und die Firmenleitung guten<br />
Gewissens in die Hände langjähriger<br />
IHR-Mitarbeiter gelegt. Seither leiten Geschäftsführer<br />
Manfred Morthorst, Diplom-Produktdesignerin<br />
Meike Kahler,<br />
Diplom-Betriebswirt Horst Klären und<br />
Druckereileiter Mario Bocklage das<br />
Unternehmen. ■<br />
IDEELLER TRÄGER<br />
MEDIENPARTNER<br />
Wirtschaftsregion<br />
3.<br />
WEITERE PARTNER<br />
EINTRITT FREI<br />
Job<br />
MESSE<br />
OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />
JOB- & AUSBILDUNGSBÖRSE<br />
30. + 31. AUG. <strong>2013</strong><br />
9.OO – 17.00 UHR<br />
CLOPPENBURG<br />
MÜNSTERLANDHALLE<br />
KREISHANDWERKERSCHAFT<br />
CLOPPENBURG<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Landkreis Cloppenburg<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Landkreis Vechta<br />
www.jobmesse-om.de . TEL. 04478 / 95 875-0<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 41<br />
Foto: IHR Ideal Home Range, Essen/Oldb.
Foto: Caroline Starmann/bitters.de<br />
Die Folgen der weiteren Entwicklung<br />
beschäftigen noch heute die<br />
aktuelle Tagespolitik. Die Krise<br />
zeigt eindrucksvoll die Auswirkungen,<br />
wenn der alleinige Zweck des Einsatzes<br />
von Geld in seiner maximalen Vermehrung<br />
gesehen wird und nicht in seiner<br />
Funktion als Dienst an den Menschen. Ist<br />
die Wertschöpfung auf der einen Seite immer<br />
automatisch mit Verlieren auf der anderen<br />
Seite verbunden? Steht dem Protagonisten<br />
Gewinn immer unweigerlich der<br />
Antagonist Ethik gegenüber? Oder lässt<br />
Wirtschaftsregion<br />
Hubertus Aumann, Leiter des Bischöflichen Stifterbüros in Vechta, weiß um das vor allem im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> durchaus gern und<br />
oft gezeigte Bewusstein eines Unternehmens für dessen gesellschaftliche Verantwortung, plädiert indes für eine breitere und strategisch<br />
optimierte Ausrichtung dieser »Corporate Social Responsibility«.<br />
HUBERTUS AUMANN<br />
BISCHÖFLICH MÜNSTERSCHES OFFIZIALAT, VECHTA<br />
Corporate Social Responsibility<br />
Auf der Generalversammlung 2008 der Bank im Bistum Essen stellte Kardinal Oscar Andrés Rodriguez<br />
Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras), zum Thema Geld und Ethik fest, dass »sich der<br />
Mensch als technischer Alleskönner, zugleich jedoch als ethisches Kleinkind entdeckt«. Diese zugespitzte<br />
Aussage ist sicherlich unter anderem dem Platzen der Immobilienblase in den USA und somit<br />
dem Beginn der Finanzkrise im August 2007 geschuldet.<br />
sich eine wirtschaftliche Entwicklung basierend<br />
auf ethischen Werten realisieren?<br />
Bei der Frage nach Ethik ist erst einmal<br />
deren Definition zu klären. Der Duden<br />
schreibt zum Begriff der Ethik: »1. Lehre<br />
vom sittlichen Wollen und Handeln des<br />
Menschen in verschiedenen Lebenssituationen;<br />
2. Normen und Maximen der Lebensführung,<br />
die sich aus der Verantwortung<br />
gegenüber anderen herleiten.«<br />
Es geht also um bewusste Entscheidungen,<br />
die ein Mensch in Verantwortung<br />
gegenüber seiner ihn umgebenden Welt<br />
42 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
trifft. Ein verantwortungsvoller Umgang<br />
sieht hier vor, die Ressourcen der Umwelt<br />
zu nutzen, aber nicht zu verbrauchen.<br />
Diese Art des Handelns wird auch als<br />
nachhaltig bezeichnet. Nach der Enquete-<br />
Kommission des Bundestages setzt sich<br />
der Begriff aus drei Komponenten zusammen<br />
– der ökologischen, der ökonomischen<br />
und der sozialen Nachhaltigkeit.<br />
Was heißt es aber nun für den Unternehmer,<br />
wenn seine moralischen Wertvorstellungen<br />
ihm, im Sinne eines ehrbaren<br />
Kaufmanns, ein ethisches Handeln
Grafik: Aumann/bitters.de<br />
Ökonomische<br />
Verantwortung<br />
Profit<br />
und damit nachhaltiges Wirtschaften nahelegen?<br />
Worauf ist dann zu achten bzw.<br />
was ist zu tun? Und heißt moralisches<br />
Handeln immer nur Geben oder gibt es<br />
auch eine Kosten-Nutzen-Relation?<br />
Verantwortungsvoll handelnde Unternehmer<br />
sind kein neues Phänomen.<br />
Schon seit der Industrialisierung erkannten<br />
Unternehmen, dass ihr wirtschaft-<br />
Ökologische<br />
Verantwortung<br />
Planet<br />
Nachhaltigkeit<br />
Wirtschaftsregion<br />
Soziale<br />
Verantwortung<br />
People<br />
Säulen-Modell Nachhaltigkeit: Nach der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages<br />
setzt sich der Begriff der Nachhaltigkeit aus drei Komponenten zusammen.<br />
licher Erfolg mit dem Wohlergehen ihrer<br />
Mitarbeiter eng verwoben ist. Robert<br />
Bosch äußerte 1935: »Meine Absicht geht<br />
dahin, neben der Linderung von allerhand<br />
Not vor allem auf die Hebung der<br />
sittlichen, gesundheitlichen und geistigen<br />
Kräfte des Volkes hinzuwirken«. Mit Millionenbeträgen<br />
förderte Bosch Krankenhäuser,<br />
Bildungseinrichtungen und Sied-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
lungsvereine zur Schaffung sozialen und<br />
gesunden Wohnraums, die nicht nur seinen<br />
Mitarbeitern zur Verfügung standen.<br />
Letztlich übertrug er sein ganzes Vermögen<br />
einem Stiftungskonstrukt.<br />
Ein weiteres Beispiel für Geben und<br />
Nehmen ist der Vertraute und politische<br />
Berater des römischen Kaisers Augustus,<br />
Gaius C. Maecenas. Er war der Meinung,<br />
dass das Geschäftemachen – ähnlich wie<br />
die Diplomatie und die Politik – freigiebig<br />
sein müsse, um seine Ziele erreichen zu<br />
können. Durch die von ihm geförderten<br />
Dichter erwarb er sich gesellschaftliche<br />
Anerkennung. Zudem schmeichelten die<br />
Künstler mit ihren Lobesdichtungen dem<br />
Kaiser, was wiederum zu staatlichen Bevorzugungen<br />
und Aufträgen führte. Die<br />
noch heute bekannte Bezeichnung Mäzen<br />
geht auf seinen Namen zurück.<br />
Verantwortungsvolles unternehmerisches<br />
Handeln findet aber nicht nur mit<br />
Millionenbeträgen und auf hoher Ebene<br />
statt, sondern kann auch bedeuten, einen<br />
Satz neue Trikots für den örtlichen Sportverein<br />
zu spenden oder den eigenen Zulieferer<br />
nach ökologischen und ethischen<br />
(Ausbeutung von Arbeitskräften, Kinderarbeit)<br />
Kriterien auszuwählen. Neue Modelle<br />
oder Beschreibungen erfordern<br />
WIR SCHAFFEN GROßES.<br />
� Geschäftsdrucksachen<br />
� Etiketten und Aufkleber<br />
� Displays und Aufsteller<br />
� Schilder und Banner<br />
� Fahrzeugbeschriftung<br />
� Messestände<br />
� von S bis XXXXXXL<br />
� von 1 bis 10.000.000<br />
Deshalb sind wir<br />
Ihre Allesdrucker<br />
Druckerei Ostendorf GmbH<br />
Die Allesdrucker aus Vechta · Gutenbergstr. 1<br />
Telefon (0 44 41) 92 60-0 · Fax 92 60-60<br />
www.druckerei-ostendorf.de<br />
43
neue Namen, die vor allem in der ökonomischen<br />
Welt englisch klingen müssen. So<br />
verhält es sich auch in diesem Fall. Corporate<br />
Social Responsibility (CSR) heißt das<br />
Zauberwort, das im deutschen Sprachgebrauch<br />
die gesellschaftliche Verantwortung<br />
von Unternehmen beschreibt.<br />
CSR stellt dabei kein klar definiertes<br />
Konzept dar, sondern vielmehr eine Leitidee,<br />
die unternehmensspezifisch mit Leben<br />
zu füllen ist. Die EU definiert CSR als<br />
die »Verantwortung von Unternehmen für<br />
ihre Auswirkung auf die Gesellschaft«<br />
und rückt dabei die vier Bereiche Arbeitsplatz,<br />
Gemeinwesen, Ökologie und Markt<br />
in den Vordergrund. Daraus ergeben sich<br />
Wirtschaftsregion<br />
Die vier Bereiche der Corporate Social Responsibility in Unternehmen<br />
Arbeitsplatz<br />
• Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz<br />
• Aus- und<br />
Weiterbildung<br />
• Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf<br />
Tabelle: Aumann/bitters.de<br />
Gemeinwesen<br />
• Sozialkooperationen<br />
mit NPOs<br />
• Spenden<br />
• Sponsoring<br />
• Stiftung<br />
• Social<br />
Commissioning<br />
Ökologie<br />
• Betriebliche<br />
Energie- und<br />
Ressourceneffizienz<br />
• Klimaschutz<br />
• Umweltstandards<br />
Markt<br />
• Sozialverträgliche<br />
Produktion<br />
• Sozialstandards<br />
• Verbraucherschutz<br />
• faire<br />
Preisgestaltung<br />
Handlungsempfehlungen, wie und wo<br />
Unternehmer in ihrem Unternehmen beginnen<br />
können, sich Fragen zu stellen:<br />
Arbeitsplatz<br />
• Welche Veränderungs-/Verbesserungsvorschläge<br />
haben meine Mitarbeiter?<br />
• Empfehlen die Mitarbeiter mein Unternehmen<br />
als einen »guten Arbeitgeber« bei<br />
Freunden und Verwandten?<br />
• Sind meine Mitarbeiter bei bestimmten<br />
Entscheidungen mit einbezogen?<br />
• Gibt es individuelle Weiterbildungspläne<br />
in meinen Unternehmen?<br />
• Wurden die Fähigkeiten/Talente meiner<br />
Mitarbeiter entdeckt und gefördert?<br />
• Gibt es für wirtschaftliche Krisen Pläne<br />
im Umgang mit Mitarbeitern?<br />
Gemeinwesen<br />
• Welche Probleme/Aufgaben gibt es im<br />
Gemeinwesen aus meiner Sicht als Unternehmer?<br />
• Wie kann ich aus meiner Sicht als Unternehmer<br />
gesellschaftlichen Problemen<br />
entgegenwirken?<br />
• Unterstütze ich meine Mitarbeiter bei<br />
ihrem freiwilligen Engagement (Freistellung,<br />
sinnvolle Nutzung von Unternehmensressourcen)?<br />
• Lässt sich dieses freiwillige Engagement<br />
in die Personalentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit<br />
integrieren?<br />
• Ist mein gesellschaftliches Engagement<br />
als Unternehmer in die Unternehmenskommunikation<br />
mit eingebunden?<br />
• Welche Kooperationen mit regionalen<br />
gemeinnützigen Einrichtungen und Organisationen<br />
können für mein Unternehmen<br />
von Bedeutung sein?<br />
Umwelt<br />
• Gibt es eine Analyse, welche Umweltauswirkungen<br />
mein Unternehmen hat?<br />
• Liegen Pläne für Abfallminimierung<br />
und Recycling vor?
• Hat es eine qualifizierte Energieberatung<br />
meines Unternehmens gegeben, und<br />
wenn ja, wurden bereits alle Empfehlungen<br />
umgesetzt?<br />
• Gibt es ökologische Kriterien für die Anschaffung<br />
von Verbrauchsmaterialien<br />
oder Zulieferprodukten?<br />
Markt<br />
• Habe ich einen Überblick über die ökologischen<br />
und sozialen Auswirkungen<br />
meiner Produkte bzw. meines unternehmerischen<br />
Handelns?<br />
• Habe ich mich informiert, unter welchen<br />
ökologischen und sozialen Bedingungen<br />
meine Zulieferbetriebe und Geschäftspartner<br />
arbeiten?<br />
• Nutze ich alle Möglichkeiten, meine<br />
Produkte und Dienstleitungen für meine<br />
Kunden zu verbessern und zu optimieren?<br />
Auswirkungen von CSR<br />
In einer globalisierten Welt, in der durch<br />
den hohen Grad der Vernetzung und<br />
durch das zur Verfügung stehende technische<br />
Know-how ähnliche Produktionsprozesse<br />
entwickelt werden können, entstehen<br />
hinsichtlich Kosten und Qualität vielfach<br />
Produkte, die einander sehr ähnlich<br />
sind. Zudem stehen den Kunden vielfältige<br />
Informationen zur Verfügung, die sie in<br />
ihrem Kaufverhalten beeinflussen. Wenn<br />
der Liter Treibstoff genauso viel kostet wie<br />
beim Mitbewerber, dann spielt die Frage<br />
von CSR unter Umständen schlagartig eine<br />
gewichtige Rolle. So geschehen bei<br />
Shell, deren Plan, die Ölplattform Brent<br />
Spar im Meer zu versenken, zu Umsatzeinbußen<br />
von bis zu 30 Prozent führte.<br />
Howard Schultz, CEO der Kaffeehauskette<br />
Starbucks, plädierte 2012 dafür,<br />
Kommunen, in denen ein Unternehmen<br />
tätig ist, stärker als Stakeholder zu berücksichtigen.<br />
»Es reicht nicht mehr aus, nur<br />
die Interessen von Kunden, Mitarbeitern<br />
und Aktionären zu berücksichtigen. Als<br />
Unternehmer in dieser Welt ist es unsere<br />
Verantwortung – sogar Pflicht –, Nutzen<br />
für die Gemeinde zu stiften, in denen wir<br />
Geschäfte machen. Zum Beispiel in dem<br />
wir dazu beitragen, die Qualität der Bildung,<br />
das Einkommen, die Gesundheitsvorsorge,<br />
die Sicherheit und das gesamte<br />
tägliche Leben der Bürger zu verbessern.<br />
Dazu zählen auch die Zukunftsperspektiven<br />
der Menschen […]. Politiker […] sind<br />
nicht in der Lage, die Bedürfnisse ihrer<br />
Bürger zufrieden zu stellen und die<br />
schwankende Wirtschaft zu stabilisieren.<br />
In dieser Lage müssen private Organisationen<br />
einspringen. […] Wir müssen dieselbe<br />
Kreativität und dieselben<br />
Ressourcen für unser Umfeld einsetzen,<br />
die wir für unsere Produkte aufwenden.«<br />
Wirtschaftsregion<br />
Für den Unternehmer aus dem prosperierenden<br />
<strong>Oldenburger</strong> Süden, der in vielen<br />
Fällen sein gesellschaftliches Engagement<br />
schon unter Beweis gestellt hat, sind<br />
vielleicht weniger das Kaufverhalten, sondern<br />
mehr die Mitarbeitergewinnung und<br />
Mitarbeitermotivation von Bedeutung. Es<br />
braucht neben den geringen Lebenshaltungskosten<br />
und der Kinderfreundlichkeit<br />
schon weitere gute Argumente, um<br />
qualifiziertes Personal in eine ländliche<br />
Region wie das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
zu holen. In jedem Fall geht es um ein<br />
Deutsche Bank<br />
firmenkunden.db.com<br />
Die Deutsche Bank für den Mittelstand.<br />
Der deutsche Mittelstand ist weltweit erfolgreich und<br />
der Leistungsträger der deutschen Wirtschaft. Damit<br />
das auch trotz der zukünftigen Herausforderungen so<br />
bleibt, stehen wir ihm mit unserer umfangreichen<br />
Branchenerfahrung, innovativen Finanzlösungen und<br />
individueller Beratung als starker Partner seit über<br />
140 Jahren zur Seite – in Deutschland und weltweit.<br />
Darauf vertraut heute jedes vierte mittelständische<br />
Unternehmen – vom Freiberufler über das Familienunternehmen<br />
bis hin zur Aktiengesellschaft.<br />
durch CSR gewonnenes authentisches,<br />
positives Image, welches zu erheblichen<br />
Wettbewerbsvorteilen führen kann. Wer<br />
ist nicht gerne in einem Betrieb beschäftigt,<br />
in dem die Angestellten voller Stolz<br />
über ihre Unternehmenskultur berichten?<br />
Klartext<br />
Wenn der geneigte Unternehmer sich<br />
nach umfänglicher Erkenntnis den vier<br />
Bereichen des CSR gewidmet und seinen<br />
Betrieb als verantwortliches Unternehmen<br />
aufgestellt hat, wird er nicht erst<br />
Herausförderung<br />
������������������������Fähigkeit des Mittelstands, durch herausragende<br />
Leistungen anspruchsvolle Ziele in schwierigem Marktumfeld zu erreichen;<br />
unterstützt durch einen kompetenten und verlässlichen Bankpartner.<br />
Wir sprechen die Sprache des<br />
Mittelstands – nutzen Sie unser<br />
langjährige regionale Erfahrung:<br />
Deutsche Bank Oldenburg<br />
Theodor Lanfermann<br />
Telefon 0441/2108-120<br />
Telefax 0441/2108-210<br />
theodor.lanfermann@db.com<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 45
Stifter können entscheiden<br />
STEUERN ZAHLEN<br />
UND GESTEUERT<br />
WERDEN<br />
Grafik: Aumann/bitters.de/Fotolia<br />
STEUERN SPAREN<br />
UND SELBST STEUERN<br />
dann, sondern des öfteren auch schon<br />
vorher nach vielen Spendenanfragen entnervt<br />
den Telefonhörer beiseite legen. Seine<br />
innere Stimme wird mehr oder minder<br />
laut zu ihm sprechen: Spenden ja – aber<br />
doch nicht alles und jedem!<br />
Wirtschaftlicher Erfolg und gute Umsätze<br />
lassen sich im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
schlecht verheimlichen und ziehen<br />
die Verantwortlichen aus Vereinen<br />
und gemeinnützigen Organisationen magisch<br />
an. Diese setzen sich mit vollem Elan<br />
»für den guten Zweck« ein und sind in der<br />
Regel mit einem einfachen »Nein« nicht<br />
zufrieden gestellt. Sie erwarten eine plausible<br />
Begründung für die Ablehnung.<br />
Genau hier kann der Unternehmer seine<br />
unternehmerischen Qualitäten unter<br />
Beweis stellen und das Gemeinwesen<br />
nicht nur als lästiges Beiwerk betrachten,<br />
sondern durch strategische Planung gezielt<br />
in seine Unternehmenskommunikation<br />
einbinden. Planung hieße nicht<br />
mehr, mit der Gießkanne Förderung zu<br />
betreiben, sondern wenige konkrete Pro-<br />
Wirtschaftsregion<br />
Staat<br />
Gemeinwesen<br />
• Hilfeempfänger<br />
• Katastrophen<br />
• Kultur<br />
• Sport + Soziales<br />
• Projekte etc.<br />
jekte oder eine bestimmte soziale Einrichtung<br />
ausschließlich zu fördern.<br />
Eine so enge Verknüpfung oder Kooperation<br />
würde intensivere Absprachen mit<br />
sich bringen – und zweifellos auch ein<br />
Umdenken in der gemeinnützigen Organisation.<br />
Der Unternehmer wäre mehr als<br />
ein anonymer Geldgeber, dessen Logo hin<br />
und wieder erscheint, sondern würde in<br />
ein Non-Profit-Unternehmen investieren.<br />
Der damit verbundene Imagetransfer geht<br />
in beide Richtungen und lässt in der Regel<br />
nicht jede Kombination zu.<br />
Dabei darf die gemeinnützige Einrichtung<br />
nicht den Fehler machen, nur nach<br />
dem Geld zu schielen. Die Experten in der<br />
Einrichtung stehen für Vision und Ziele<br />
der Einrichtung und sind den in der jeweiligen<br />
Satzung beschriebenen Zwecken<br />
verpflichtet. Diese bilden den Korridor für<br />
kooperative Entwicklungen.<br />
Für den Fall, dass sich ein Unternehmer<br />
einem gemeinnützigen Thema stark verpflichtet<br />
fühlt, bietet sich neben der Kooperation<br />
mit einer gemeinnützigen Ein-<br />
46 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
richtung noch ein weiterer Weg an: Die<br />
Stiftung.<br />
Die Stiftung als Königsdisziplin im CSR<br />
Mit dem Gründen einer »eigenen« Stiftung<br />
kann ein Stifter die Förderung einer<br />
Herzensangelegenheit auf ewig verankern.<br />
Da vom Wesen her eine Stiftung nur<br />
sich selbst gehört, tritt der Stifter auf<br />
Wunsch lediglich als Vorsitzender oder als<br />
Teil eines Kuratoriums auf. In dieser Funktion<br />
hat er dann darauf zu achten, dass die<br />
von ihm festgelegten gemeinnützigen<br />
Zwecke satzungsgemäß verfolgt werden –<br />
eine zunehmend beliebtere Art, gesellschaftlich<br />
Verantwortung zu übernehmen,<br />
erkennbar an den derzeit vielen<br />
Neugründungen von Stiftungen.<br />
Diese Form des Gebens bietet die Möglichkeit,<br />
andere Förderer anzusprechen<br />
und einer sinnerfüllenden Beschäftigung<br />
nach dem Berufsleben nachzugehen. Man<br />
trifft Gleichgesinnte und kann konstruktiv<br />
im selbst gesteckten Rahmen mitgestalten.<br />
Würde sich die Stiftung im Verbraucher-,<br />
Klima- oder Gesundheitsschutz und<br />
Gemeinwesen engagieren, könnte sie in<br />
allen CSR-Bereichen aktiv sein. Die Entwicklung<br />
einer Stiftung sollte freilich<br />
nicht zuerst vom Unternehmensnutzen<br />
hergedacht werden, sondern als zentrale<br />
Aufgabe ein dem Unternehmer wichtiges<br />
gemeinnütziges Thema bearbeiten. Erst in<br />
weiteren Entwicklungsschritten könnten<br />
dann die Verschränkung mit dem Unternehmen<br />
untersucht und so günstige<br />
Wechselwirkungen zwischen Unternehmen<br />
und Stiftung hergestellt werden.<br />
Da Fragen zu diesem Thema immer sehr<br />
individuell sind, sollten sie durch ein persönliches<br />
Gespräch geklärt werden. Rufen<br />
Sie mich daher am besten persönlich an<br />
(Tel. 04441/872-118) oder kontaktieren<br />
Sie mich einfach direkt im Bischöflichen<br />
Stifterbüro, Bahnhofstr. 6, 49377 Vechta.<br />
Ich freue mich auf Ihre Fragen und Rückmeldungen!<br />
■<br />
BLOCKHEIZKRAFTWERKE<br />
BIOGASTECHNIK<br />
PFLANZENÖLANLAGEN
Verpackungslösungen<br />
für erfolgreiche Produkte.<br />
RPC - DER FÜHRENDE EXPERTE<br />
Unsere Verpackungsprodukte sind ständig im Alltag präsent und im Einsatz.<br />
Ob im Bereich Kosmetik und Healthcare oder Food und technische Produkte:<br />
RPC Bramlage-Wiko schaff t die Lösungen, die auf der ganzen Welt Tag für<br />
Tag das Leben jedes Einzelnen bereichern. Mit modernen Technologien in<br />
Werkzeugbau und Produktion setzt RPC weltweit Standards in Qualität,<br />
Wirtschaftlichkeit und Flexibilität. Unsere Mitarbeiter sind entscheidender<br />
Bestandteil der erfolgreichen Unternehmensentwicklung und tragen durch<br />
ihr Engagement tatkräftig dazu bei, gemeinsam jeden Tag ein kleines Stück<br />
besser zu werden.<br />
www.rpc-bramlage.de
Foto: VRD, Fotolia<br />
Es kann keinen Zweifel daran geben,<br />
dass die Weichen für die zukünftige<br />
Energieversorgung vor Ort – quasi<br />
vor und hinter der eigenen Haustür – gestellt<br />
werden. »Ohne die Städte und Gemeinden<br />
wird die Energiewende nicht<br />
realisierbar sein«, zeigt sich der Deutsche<br />
Städte- und Gemeindebund in einer Stellungnahme<br />
überzeugt. Aber wo kann am<br />
besten angesetzt und mit wenig Aufwand<br />
viel erreicht werden?<br />
Klimaschutz und Energieeinsparung<br />
Das größte wirtschaftliche Potenzial bietet<br />
die Energie, die erst gar nicht ver-<br />
48<br />
Wirtschaftsregion<br />
Schöne neue Welt. Doch so einfach, wie anfangs gedacht, ist der Umstieg nicht. Der Netztausbau stockt und die Stromkosten steigen. Wie<br />
steht es um die Energiewende?<br />
LUDWIG KOHNEN, LEITER DER<br />
EWE- GESCHÄFTSREGION CLOPPENBURG/ EMSLAND<br />
Energiewende findet vor Ort statt<br />
Die Energiewende hat die Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft verändert und<br />
bringt neue Herausforderungen mit sich: Für die Energieversorgung insgesamt, aber<br />
insbesondere für Städte und Gemeinden, mit ihren Verwaltungen, Unternehmen und<br />
Bürgern. Der gewünschte Ausbau der erneuerbaren Energien, deren Anschluss an das<br />
Verteilnetz vor Ort, die Notwendigkeit der Stromspeicherung und Investitionen in<br />
Einsparprojekte – all dies liegt auch im Wirkungskreis von Kommunen.<br />
braucht wird. Hier decken sich die Ziele<br />
des kommunalen Klimaschutzes mit dem<br />
Ziel der Kostenreduzierung. Insofern ist<br />
es nur konsequent, das Thema Energieeinsparung<br />
ganz oben auf die Agenda zu setzen<br />
und in der Kommune nach den größten<br />
Einsparpotenzialen zu suchen.<br />
Nicht ohne Grund liegt deshalb der<br />
Schwerpunkt der Energie- und Klimaschutzprojekte,<br />
die Kommunen umsetzen,<br />
bei den eigenen Liegenschaften. Hier<br />
kann die Kommune unmittelbar Einfluss<br />
nehmen und gleichzeitig ihrer Vorbildfunktion<br />
gegenüber der Öffentlichkeit gerecht<br />
werden.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Ländlicher Raum besonders wichtig<br />
Die ländlichen Regionen und Flächengebiete<br />
in Deutschland – hier leben etwa die<br />
Hälfte der Menschen in Deutschland – haben<br />
entscheidende Bedeutung, um die<br />
Herausforderungen der Energiewende erfolgreich<br />
zu meistern: Hier sind die natürlichen<br />
Ressourcen Wind und Biomasse<br />
vorhanden. Gleichzeitig existieren hier<br />
genug Flächen für den Aufbau von regenerativen<br />
Energieerzeugungsanlagen wie<br />
Photovoltaik-, Wind- und Biogasanlagen.<br />
In der Fläche werden zudem die vorhandenen<br />
Ein- und Mehrfamilienhäuser zunehmend<br />
mit dezentralen Anlagen zur
Foto: EWE<br />
Die Zentrale der EWE AG an der Tirpitzstraße in Oldenburg.<br />
Strom- und Wärmeerzeugung ausgestattet.<br />
Die vorhandene Netzinfrastruktur –<br />
insbesondere bei den Verteilnetzen – ist<br />
darauf aber bislang nicht ausreichend<br />
ausgerichtet. Das zu gewährleisten ist eine<br />
der zentralen Herausforderungen für<br />
eine erfolgreiche Energiewende. Und<br />
eben dieser Forderung nach dem Ausbau<br />
der Infrastruktur in der Fläche muss die<br />
Politik durch besonnene Weichenstellung<br />
Rechnung tragen. Gleichzeitig muss aber<br />
GÜLLE ZU WASSER<br />
Aus Braun<br />
wird Blau.<br />
Nein, wir können Gülle nicht zu Gold machen.<br />
Aber mit unserem revolutionären Membranfi ltrations system<br />
Memfi s verwandeln wir Ihre Schweine- oder Rindergülle<br />
kostengünstig in klares Wasser, wertvollen Dünger und<br />
nützliches Substrat. Das funktioniert so effektiv, dass Sie<br />
die Reststoffe sinnvoll selbst nutzen oder gewinnbringend<br />
vermarkten können – wenn Sie mögen, auch als Parfum ;-)<br />
www.bd-bluesystems.de<br />
Wirtschaftsregion<br />
auch berücksichtigt werden, dass die Kosten<br />
der Energiewende nicht überproportional<br />
zu Lasten von Kunden, Bürgern und<br />
Unternehmen in den Regionen gehen.<br />
Die Energiewende geht alle an<br />
Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe. Sie lässt sich nur gemeinsam<br />
umsetzen, im breiten Dialog<br />
und gesellschaftlichen Konsens. Nur so<br />
entsteht Akzeptanz – das erfordert aber<br />
auch von allen Teilen der Bevölkerung einen<br />
Beitrag.<br />
EWE hat sich zum Ziel gesetzt, die Energiewende<br />
mit den Menschen und Unternehmen<br />
gemeinsam zu gestalten. Kundennähe,<br />
Kompetenz und wettbewerbsgerechte<br />
Preise, darauf kommt es in einem<br />
Marktumfeld mit überregionalem<br />
Wettbewerb maßgeblich an.<br />
EWE bietet die Nähe zum Kunden durch<br />
seine regionale Präsenz. Mit Kundencentern<br />
und Servicepunkten bietet EWE für<br />
seine Kunden offene Anlaufstellen. Durch<br />
diese Nähe und den transparenten Informationsaustausch<br />
über Unternehmensentscheidungen,<br />
Produkte und Preise<br />
möchte EWE auch Vertrauen schaffen.<br />
Vertrauen ist auch die Grundlage für mögliche<br />
Kooperationen von EWE mit den<br />
Bürgerinnen und Bürgern, zum Beispiel<br />
in Form von Bürgerwindparks.<br />
Nachhaltige Energieversorgung<br />
gibt es nicht zum Nulltarif<br />
Der Umbau der Energieversorgung ist mit<br />
hohen Kosten verbunden. Sie entstehen<br />
durch den Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien, durch neue konventionelle Erzeugungsanlagen<br />
und durch Investitionen<br />
in Netze. Es ist absehbar, dass die po-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 49
Foto: EWE<br />
Die Aufbereitung von Biogas ist einer der neuen<br />
Schwerpunkte im Bereich der Erneuerbaren<br />
Energien bei EWE.<br />
litischen Mechanismen der Kostenumlage<br />
(durch Energiesteuern, Netzentgelte,<br />
EEG-Umlage und die geplante Haftungsumlage<br />
für den Netzanschluss von Off -<br />
shore-Anlagen) zu einem Anstieg der<br />
Energiepreise führen werden. Strom und<br />
Gas müssen aber auch in Zukunft für den<br />
privaten Verbrauch und die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Industrie bezahlbar bleiben.<br />
Wirtschaftsregion<br />
Der beste Weg, steigende Energiekosten<br />
zu vermeiden, ist, weniger Energie zu verbrauchen.<br />
EWE bietet seinen Kunden deshalb<br />
bereits seit Jahren Energieberatungen<br />
an, damit diese Energieeinsparungen<br />
individuell verwirklichen können.<br />
Die Verteilnetze sind ein<br />
Erfolgsfaktor der Energiewende<br />
Das Nervensystem der Stromversorgung<br />
sind leistungsfähige Verteilnetze. Sie machen<br />
98 Prozent aller Stromnetze in<br />
Deutschland aus und sind für das Gelingen<br />
der Energiewende unerlässlich. Im<br />
Verteilnetz von EWE NETZ stammt bereits<br />
heute jede zweite durchgeleitete Kilowattstunde<br />
Strom aus erneuerbaren<br />
Energien. Damit ist das Ziel der Bundesregierung<br />
für das Jahr 2030 im EWE-Gebiet<br />
bereits erreicht. Der stetig wachsende und<br />
fluktuierende Strom aus erneuerbaren<br />
Energien muss aufgenommen werden.<br />
Dabei stößt das Netz aktuell zuweilen an<br />
seine Grenzen.<br />
Ziel ist es deshalb, die Verteilnetze nicht<br />
nur auszubauen, sondern auch zukünftig<br />
mit intelligenter Messtechnik und Kommunikationsinfrastruktur<br />
aufzurüsten,<br />
um sie so intelligent steuern zu können.<br />
Gleichzeitig gilt es, stets eine zuverlässige<br />
Versorgung zu garantieren. Diese gro-<br />
Sicherheit und Komfort.<br />
NW-Niemann GmbH<br />
Schnatgang 3 · 49377 Vechta-Langförden<br />
Tel. 0 44 47 / 96 355<br />
Fax 0 44 47 / 96 35 35<br />
www.nw-niemann.de<br />
ße technische Herausforderung erfordert<br />
hohe Investitionen. EWE hat bereits damit<br />
begonnen, sein Netz intelligent zu machen.<br />
Weil aber die Energiewende eine nationale<br />
Aufgabe ist, dürfen den einzelnen<br />
Regionen durch die Struktur ihres Versorgungsgebiets<br />
keine Nachteile entstehen.<br />
Der Ausbau erneuerbarer Energien erfolgt<br />
regional mit unterschiedlicher Geschwindigkeit<br />
und Stärke. Die Verteilnetzbetreiber<br />
müssen ihre Netze daher<br />
unterschiedlich stark ertüchtigen. Die<br />
Kosten für diesen EEG-getriebenen Netz -<br />
aus- und -umbau werden derzeit nur auf<br />
die Netzentgelte dieser Regionen umgelegt.<br />
Diese Netzausbaukosten bundesweit<br />
umzulegen, wäre hier nach Ansicht von<br />
EWE der gerechtere Weg.<br />
Regeneratives Energiepotenzial<br />
gezielt nutzen<br />
EWE hat sich entschieden, künftig zwei<br />
Schwerpunkte im Bereich der Erneuerbaren<br />
Energien zu setzen: Den Ausbau von<br />
Windenergie an Land und die Aufbereitung<br />
von Biogas. Beim Betrieb von Windkraftanlagen<br />
blickt EWE auf langjährige,<br />
positive und vergleichsweise risikoarme<br />
Erfahrungen zurück. Dennoch müssen<br />
die planerischen und genehmigungs-<br />
Unsere Stärke sind lückenlose Sicherheitskonzepte,<br />
die zusätzlich mit kinderleichter Bedienung punkten.<br />
Planung, Montage, Inbetriebnahme: Bei uns komplett<br />
aus einer Hand.
echtlichen Rahmenbedingungen weiterentwickelt,<br />
vereinfacht und beschleunigt<br />
werden. Dies gilt vor allem für Raumordnung,<br />
Flächennutzungspläne und Bauordnungen.<br />
Außerdem müssen die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen auf Bundesebene<br />
stabil bleiben, damit Investitionssicherheit<br />
gewährleistet ist.<br />
Im Bereich Biogasaufbereitung kann<br />
EWE auf besondere Kenntnisse bei der<br />
Planung, dem Bau und Betrieb von Anlagen<br />
zurückgreifen. Wir sind davon überzeugt,<br />
dass es ökologisch wie ökonomisch<br />
sinnvoller ist, aufbereitetes Biogas ins<br />
Erdgasnetz einzuspeisen und dezentral zu<br />
nutzen, anstatt es am Erzeugungsort nur<br />
für die Stromerzeugung zu verbrennen.<br />
Wirtschaftlichkeit von<br />
konventioneller Erzeugung sichern<br />
Innerhalb des Konzerns betreibt EWE neben<br />
den Erneuerbaren-Energien-Anlagen<br />
auch konventionelle Erzeugungsanlagen.<br />
In dem sich ändernden Energiemarkt stehen<br />
Investitionen in diese Anlagen unter<br />
steigenden Anforderungen an Flexibilität<br />
und Verlässlichkeit. Aufgrund des gesetzlich<br />
verankerten Einspeisevorrangs für<br />
Strom aus regenerativen Energien sinken<br />
die Laufzeiten konventioneller Kraftwerke<br />
und führen dazu, dass sich ihre Wirtschaftlichkeit<br />
verschlechtert. Auch diese<br />
Herausforderung gilt es zu meistern.<br />
Mit innovativen Produkten und<br />
Dienstleistungen Energieeffizienz steigern<br />
Zentrale Aufgaben für eine klimaverträgliche,<br />
sichere und wirtschaftliche Energieversorgung<br />
sind es, Energie einzusparen<br />
und effizienter zu nutzen. EWE hat<br />
damit begonnen, in der gesamten Wertschöpfungskette<br />
Effizienzpotenziale zu<br />
heben. Das senkt den Einsatz fossiler<br />
Brennstoffe, mindert den Ausstoß von<br />
Treibhausgasen und reduziert die Abhängigkeit<br />
von Energieimporten.<br />
Mit dem Ausbau effizienter Anlagen<br />
(GuD-Kraftwerke, KWK-Anlagen, Offshore-Wind)<br />
steigert EWE die Effizienz in der<br />
Erzeugung. Die Umsetzung von virtuellen<br />
Kraftwerken oder die Einführung von<br />
Brennstoffzellen zeigen, dass effiziente<br />
Erzeugung dezentral sein kann – unter<br />
anderem intelligente Verteilnetze und Demand-Side-Management,<br />
also die Steuerung<br />
der Verbrauchsseite, sorgen immer<br />
mehr dafür, dass Energie auch verlustfreier<br />
verteilt werden kann. Mit innovativen<br />
Produkten und Energiedienstleistungen<br />
hilft EWE den Industrie- und Gewerbekunden,<br />
Kommunen und Privathaushalten<br />
dabei, weniger und zielgerichteter<br />
Energie zu verbrauchen – und damit die<br />
Energiekosten zu senken.<br />
Wirtschaftsregion<br />
Für Contracting, Energieaudits, Energiemanagement<br />
sowie Mess- und Zählerdienstleistungen<br />
gibt es in Deutschland<br />
erheblichen Bedarf. Große Potenziale dieses<br />
Marktes können aber gegenwärtig<br />
nicht genutzt werden, weil rechtliche<br />
Hemmnisse den Vertrieb von Energiedienstleistungen<br />
behindern: So wird etwa<br />
Energieversorgern das Anbieten von<br />
Beratungs- und Sanierungsprojekten erschwert.<br />
Auch beim Contracting gibt es<br />
unnötige Hürden, obwohl es sich dabei<br />
um ein geeignetes Finanzierungs- und<br />
Dienstleistungsmodell zur verstärkten<br />
Einführung energieeffizienter und kostensparender<br />
Technologien (beispielsweise<br />
Mikro-KWK-Anlagen) handelt. Deshalb<br />
sollten Contracting-Anlagen genauso<br />
wie Eigenbetriebsanlagen von der EEG-<br />
Umlage befreit werden und rechtliche Unklarheiten<br />
(wie die Eigentumsfrage an der<br />
Anlage) geklärt werden.<br />
Im öffentlichen Sektor bestehen noch<br />
ganz erhebliche Energieeinsparpotenziale.<br />
Hierbei kommt vor allem der kommunalen<br />
Ebene eine besondere Bedeutung<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 51
Foto: EWE<br />
zu. Um diese Potenziale zu heben, sollten<br />
in den Kommunen Kompetenzen aufgebaut<br />
und an zentralen Anlaufstellen gebündelt<br />
werden.<br />
Erdgas sicher speichern<br />
Erdgas ist und bleibt ein wichtiger Energieträger<br />
zur Wärme- und zunehmend<br />
auch zur Stromerzeugung und wird auch<br />
wegen seiner geringeren CO2-Emissionen<br />
im Vergleich zu Braun- und Steinkohle ein<br />
bedeutender Faktor auf dem Weg in eine<br />
kohlenstoffarme Energieversorgung. Im<br />
Gegensatz zur Elektrizität lässt sich Gas<br />
effektiv speichern. Gasspeicher gewährleisten<br />
Versorgungssicherheit und spielen<br />
bei temporären Lieferbeeinträchtigungen<br />
eine zentrale Rolle. Sie bilden das wichtige<br />
Bindeglied zwischen dem kontinuierlichen<br />
Bezug von Erdgasproduzenten und<br />
der zeitlich schwankenden, bedarfsabhängigen<br />
Belieferung der Kunden.<br />
Wirtschaftsregion<br />
EWE in Huntorf bei Oldenburg: Gasspeicher helfen, kurzfristige Netzstabilität und Transportsicherheit<br />
in Engpasssituationen sicherzustellen.<br />
ECOFILM<br />
E COFILM<br />
Gasspeicher werden zunehmend auch<br />
benötigt, um kurzfristige Netzstabilität<br />
und Transportsicherheit in Engpasssituationen<br />
sicherzustellen. Zudem sorgen sie<br />
durch die Einlagerung von preisgünstig<br />
eingekauftem Gas und dessen Nutzung<br />
für günstigere Gasbeschaffungspreise<br />
und damit für eine wirtschaftliche, vorteilhafte<br />
Belieferung der Kunden. Das<br />
zeigt: In Gasmärkten mit volatileren Preisen<br />
kommt Speichern eine wichtige Funktion<br />
zu. EWE will sich zudem auf die verstärkte<br />
Vermarktung der Speicherkapazitäten<br />
konzentrieren.<br />
Schließlich können Gasspeicher im<br />
Kontext der »Power-to-Gas«-Technologie<br />
zukünftig dabei helfen, überschüssigen<br />
Windstrom zu speichern. Dafür sind allerdings<br />
wirtschaftliche Anreize und bessere<br />
Rahmenbedingungen erforderlich, um<br />
die nötige Infrastruktur zu erforschen und<br />
zu etablieren.<br />
52 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Energieforschung ausbauen<br />
Eine massive Aufgabe wie die Energiewende<br />
erfordert Weitblick und kreative<br />
Lösungen. Ohne einen erheblichen Ausbau<br />
der Investitionen in Forschung und<br />
Entwicklung werden Lösungen für die<br />
zentralen Fragen in der Energieversorgung<br />
der Zukunft nicht oder zu spät erreicht<br />
werden.<br />
EWE hat seine Aktivitäten im Bereich<br />
Forschung und Entwicklung in den letzten<br />
Jahren stark ausgebaut und arbeitet<br />
bereits gezielt an Lösungen hin zu einer<br />
effizienten und dezentralen Energieversorgung.<br />
Im Fokus muss dabei der Systemansatz<br />
stehen, erneuerbare Energien zu integrieren,<br />
um effizient und kostengünstig die<br />
Kunden sicher und zu jeder Zeit mit Energie<br />
zu versorgen. Das wissenschaftliche<br />
Cluster, das rund um die energiewirtschaftliche<br />
Forschung in Oldenburg entstanden<br />
ist, zeigt überdies die wertschöpfende<br />
Bedeutung von Wissenschaft und<br />
Forschung für die Region.<br />
Die Demonstration von Hochschulforschung<br />
in Praxisvorhaben benötigt finanzielle<br />
Unterstützung, da mit ihr hohe Risiken<br />
in der Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit<br />
für die Industriepartner verbunden<br />
sind. Zudem ist eine Koordinierung der<br />
Forschungsaktivitäten nötig, die auch dabei<br />
helfen kann, die erheblichen Chancen<br />
für den Wirtschaftsstandort zu nutzen.<br />
Von zentraler Bedeutung ist es, Anreize<br />
für Forschung und Innovation in der Wirtschaft<br />
zu setzen und nicht zu behindern.<br />
Daher müssen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
durch die Bundesnetzagentur<br />
fester Bestandteil des Regulierungssystems<br />
in der Energiewirtschaft<br />
werden. ■<br />
FILM FFÜR<br />
ÜR SSICH<br />
ICH WERBEN<br />
WERBEN, , OHNE<br />
VIEL<br />
GGELD<br />
ELD INVE<br />
INVESTIEREN STIEREN<br />
ZU<br />
MÜ MÜSSEN. SSEN.<br />
Das ECOPRINZIP richtet sich an alle Unternehmen, welche mit<br />
neuen Medien für sich werben möchten, ohne zu viel Geld zu<br />
investieren. Alle Unternehmen, alle Branchen, vom Abschleppunternehmen<br />
bis zum Zauberkünstler.<br />
BEI INTERESSE SCHICKEN SIE<br />
UNS EINE ANFRAGE MIT HILFE<br />
UNSERES FRAGEBOGENS.<br />
NUTZEN SIE DABEI BITTE<br />
UNSERE INTERNETSEITE:<br />
WWW.ECO-FILM.TV
Karriere bei RPC – das bedeutet: ein ausgezeichnetes Arbeitsklima in einem jungen Team,<br />
eine fundierte Ausbildung beim Marktführer, ausgezeichnete Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
und immer wieder neue reizvolle Aufgaben. Sei dabei, wenn es darum geht,<br />
aktiv die Zukunft zu gestalten – Deine eigene und die von RPC Bramlage-Wiko.<br />
Bewirb Dich jetzt online unter:<br />
www.rpc-bramlage.de<br />
oder per Post an: RPC Bramlage GmbH<br />
Brägeler Straße 70, 49393 Lohne<br />
RPC �����������������<br />
Sichere Dir einen Ausbildungsplatz bei RPC – dem europäischen Marktführer erfolgreicher<br />
Verpackungslösungen. Werde auch Du Teil unseres erfolgreichen Unternehmens.<br />
Auch im Jahr <strong>2013</strong> bilden wir aus:<br />
�� �����������������������������������������������������������������������������<br />
�� ����������������������������������������������������������������������������<br />
�� ���������������������������������������������������<br />
�� ����������������������������������������������������������������������<br />
�� ����������������������������<br />
�� ����������������������������������������������������������������<br />
�� ����������������������������<br />
�� ��������������������������������<br />
�� �����������������������������<br />
�� ������������������������������������
Foto: Audi<br />
Bernard Südbeck wird am 11. Mai<br />
1900 in Hopen bei Lohne im Landkreis<br />
Vechta geboren. Nach Schulzeit<br />
und Kurzkarriere bei der Post arbeitet<br />
er für Hinners & Tapken aus Lohne, zieht<br />
in deren Auftrag 1919 nach Cloppenburg<br />
und wird Geschäftsführer der dortigen Filiale.<br />
Im Juni 1927 macht er sich an der<br />
Mühlenstraße selbstständig – mit dem<br />
Verkauf und der Reparatur von Wanderer-<br />
Fahrrädern, Pfaff-Nähmaschinen und<br />
BMW-Motorrädern. Dieser 1. Juni 1927<br />
ist die Geburtsstunde des Unternehmens.<br />
54<br />
Wirtschaftsregion<br />
Zum Beispiel A3: Der Audi A3 ist Marktführer im Premium-Kompakt-Segment und auch im Cloppenburger Autohaus Südbeck ein echter<br />
Renner im Programm. »Ich setze auf eine erfolgreiche Fortsetzung mit dem neuen A3«, sagt Firmenchef Andreas Rakers, dessen Firmengruppe<br />
außer Audi die Fahrzeuge der Marken Volkswagen, Skoda und Seat verkauft und betreut.<br />
ANDREAS RAKER<br />
Das Autohaus mit Tradition<br />
Seit 85 Jahren ist Südbeck in Cloppenburg ansässig. Und seit Jahrzehnten repräsentiert das<br />
traditionsreiche Autohaus die großen Marken rund um den VW-Konzern. Heute sind VW,<br />
Audi, Seat und Skoda unter dem Dach der Cloppenburger Firmengruppe vereint. Mit 70 Mitarbeitern,<br />
einem guten Gespür für aktuelle Markttrends und regionalem Selbstbewusstsein<br />
ist Südbeck ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im OM und engagierter Kooperationspartner<br />
zahlreicher Institutionen. Von solchen Superlativen wagte Firmengründer Bernard Südbeck<br />
nicht einmal zu träumen.<br />
Bereits elf Jahre später entstand am Hofkamp<br />
eine handfeste Autowerkstatt mit<br />
zwei Werkswohnungen und zehn Garagen<br />
– später unter der Leitung von Willi<br />
Tholen, der 1947 in Oldenburg die Meisterprüfung<br />
bestand und über Jahre hinweg<br />
das Gesicht des Autohauses prägte.<br />
Der Betrieb behauptete sich auch in den<br />
Nachkriegsjahren sehr gut und entwickelte<br />
sich zur führenden Adresse für Fahrzeuge<br />
der Auto Union, dem Vorgänger der<br />
heutigen Audi AG. Vor allem die Marke<br />
DKW war ein Verkaufsrenner.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
In den 30-er Jahren begann der Siegeszug<br />
des Volkswagens, der nach dem Kriegsende<br />
sogar weltweite Erfolge feiert. So stand<br />
auch die Firma Südbeck vor der Entscheidung<br />
zwischen DKW und VW, die zugunsten<br />
des Wolfsburger Autobauers ausfiel,<br />
sodass ab 1949 nur noch Volkswagen verkauft<br />
wurden.<br />
Das Wirtschaftswunder machte auch<br />
nicht vor Cloppenburg Halt; so stieg die<br />
Zahl der verkauften Autos von zwölf im<br />
Jahr 1949 auf etwa 100 Stück fünf Jahre<br />
später. Kontinuierlich wuchs ebenso die
Zahl der Mitarbeiter, sodass die Räumlichkeiten<br />
nicht mehr ausreichten, 1954<br />
eine Halle angebaut und die technische<br />
Ausstattung verbessert wurde. Schließlich<br />
zog der gesamte Betrieb im Rahmen<br />
einer Firmenvergrößerung 1960 an den<br />
Pingel Anton. Im gleichen Jahr verkaufte<br />
Südbeck seinen 1000. Volkswagen.<br />
Im Juli 1965 verstarb Bernard Südbeck<br />
und die Söhne Helmuth und Werner übernahmen<br />
den Betrieb.<br />
Die 80er kommen<br />
Die 80er Jahre waren für das Autohaus<br />
Südbeck eine Zeit voller Veränderungen.<br />
1984 verließ man das Gelände am Pingel<br />
Anton, um vorübergehend ein Provisorium<br />
an der Emsteker Straße zu beziehen.<br />
Ein Jahr später, im April 1985, wechselte<br />
das Team rund um den neuen Geschäftsführer<br />
Theodor Anders in die neue Betriebsstätte<br />
an der Daimlerstraße, wo das<br />
Unternehmen noch heute ansässig ist.<br />
Dennoch verschlechterte sich die finanzielle<br />
Lage des Betriebes in den folgenden<br />
Jahren zusehends. 1988 übernahmen die<br />
langjährigen Mitarbeiter Werner Raker<br />
und dessen Schwager Alfons Schrandt das<br />
Unternehmen als Geschäftsführer und Inhaber.<br />
Wirtschaftsregion<br />
Nach einer Zeit wirtschaftlicher Konsolidierung<br />
gründeten die neuen Inhaber<br />
1991 die Rasch Automobile GmbH, ein<br />
Tochterunternehmen, das bis heute Seat<br />
Automobile anbietet und über eine eigene<br />
Werkstatt verfügt. 1993 wuchs die Südbeck-Gruppe<br />
ein weiteres Mal: Das Autohaus<br />
am Stadion eröffnete und ist heute<br />
beliebter Anlaufpunkt in Sachen Gebrauchtwagen.<br />
Neue Generation<br />
Mitte der 90er verließen täglich 30 Fahrzeuge<br />
die Werkstatt. Dieser Entwicklung<br />
trug der Betrieb Rechnung, indem 1998<br />
eine neue Werkstatt samt VW-Verkaufshalle<br />
gebaut wurde. Der dortige Service<br />
ist preisgekrönt: Seit Anfang des neuen<br />
Jahrtausends wurde Südbeck bereits<br />
mehrfach als Service-Sieger Top 100 ausgezeichnet.<br />
2004 folgte der Generationenwechsel:<br />
Andreas Raker stieg in den Betrieb ein<br />
und unterstützte Vater und Onkel in der<br />
Geschäftsleitung. 2005 wurde das Gelände<br />
abermals vergrößert. Auf dem 2002 erworbenen<br />
Nachbargrundstück konnte der<br />
Audi-Hangar im Stil einer Flugzeughalle<br />
fertig gestellt werden. Dort fand die Marke<br />
Audi eine neue, eigene Heimat. Heute<br />
INNOVATION BRAUCHT REIFE<br />
Portlandstraße 4 · 49439 Steinfeld · Deutschland<br />
Tel.: +49 (0) 54 92 / 96 56 - 0 · Fax: +49 (0) 54 92 / 96 56 - 156<br />
E-Mail: info@mueller-technik.com · Internet: www.mueller-technik.com<br />
Mitte der 60er Jahre war der VW Käfer das<br />
mit Abstand erfolgreichste Auto in Deutschland<br />
– natürlich auch bei Südbeck in Cloppenburg.<br />
Bereits in den 50ern lieferte Südbeck<br />
seinen tausendsten Volkswagen aus.<br />
ist die Südbeck-Gruppe mit ihren Marken,<br />
Dienstleistungen und 70 Beschäftigten<br />
ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region<br />
Cloppenburg und im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> und vielfältiger Kooperationspartner<br />
für örtliche Institutionen<br />
und Einrichtungen.<br />
Begehrliche und starke Marken<br />
Das Autohaus Südbeck bietet die komplette<br />
Bandbreite in Sachen Auto an. Auf der<br />
einen Seite steht Südbeck für Volkswagen<br />
– vom Kleinstwagen über Familienund<br />
Gewerbelösungen bis hin zum Ober-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 55<br />
Foto: Südbeck
einfach das Beste<br />
56<br />
Ihr Partner<br />
für Thekentechnik<br />
in der Gastronomie,<br />
Bäckerei und Fleischerei<br />
Cocktailstation<br />
Modell „Hinz“<br />
Showcase<br />
Modell „Kopenhagen“<br />
www.hagola.de<br />
klasse-SUV. Ein weiterer Baustein ist die<br />
Sparte der VW-Nutzfahrzeuge: Transporter,<br />
Mehrsitzer und viele weitere Aufbaulösungen<br />
sind vor allem für gewerbliche<br />
Kunden aus allen Bereichen interessant.<br />
Auf der anderen Seite steht die Marke<br />
Audi für absoluten Premium-Anspruch.<br />
Südbeck präsentiert die Modelle des Ingolstädter<br />
Autobauers im Audi-Hangar.<br />
Dazu gesellt sich die Marke Skoda, die<br />
Südbeck als Servicepartner vertritt.<br />
Außerdem gehören die Rasch Automobile<br />
nach wie vor zur Südbeck-Gruppe, wo<br />
seit inzwischen mehr als 20 Jahren Seat<br />
zu Hause ist.<br />
Gebrauchte. So gut wie neu.<br />
Hinzu kommt das Thema »Gebrauchtwagen«.<br />
Aus einem Bestand von rund 200<br />
Fahrzeugen haben Interessenten stets die<br />
Möglichkeit, den passenden Gebrauchten<br />
zu finden. Die Gebrauchtwagenmarken<br />
»Audi Gebrauchtwagen: plus«, »VW Weltauto«<br />
und »Seat Selection« gewährleisten,<br />
dass alle gebrauchten Fahrzeuge höchsten<br />
qualitativen Ansprüchen genügen.<br />
Qualität ist das Stichwort: Südbeck<br />
stellt – wie auch die Vertragsmarken – das<br />
Thema »Kundenzufriedenheit« stets in<br />
den Vordergrund. »Unser Anspruch ist<br />
nicht nur, die Kunden im Verkauf oder<br />
beim Service zufrieden zu stellen. Wir<br />
wollen vielmehr unseren Kunden etwas<br />
bieten. Wir wollen begeistern«, sagt Andreas<br />
Raker, Inhaber und Geschäftsführer<br />
beim Autohaus Südbeck.<br />
Aus diesem ehrgeizigen Anspruch heraus<br />
stellten sich bereits Erfolge ein. Gleich<br />
mehrfach gehörte Südbeck zu den »Audi<br />
Top Service Partnern«. Auch VW listet<br />
Südbeck unter den »Top 100 Betrieben«.<br />
Leitbild setzt den Rahmen<br />
»Top-Leistungen können nur von einem<br />
top-motivierten Team erbracht werden«,<br />
weiß Raker. Logisch also, dass beim Autohaus<br />
Südbeck auf Teamarbeit sehr viel<br />
Wert gelegt wird. Neben Aus- und Weiterbildungsangeboten<br />
und der Einbeziehung<br />
der Mitarbeiter in wichtige Entscheidungsprozesse<br />
geht das Autohaus weitere<br />
Schritte, um Mitarbeiter immer wieder zu<br />
motivieren. Ein Beispiel ist die Mitarbeiterzeitschrift<br />
»Südbeck News«, die monatlich<br />
an alle Kollegen verteilt wird und<br />
neben vielen wissenswerten News auch<br />
Anekdoten zum Schmunzeln bereit hält.<br />
Jedenfalls ist jeder Mitarbeiter über die<br />
Vorgänge im Betrieb informiert.<br />
Ein Strategieteam aus Vertretern aller<br />
Abteilungen entwickelte 2009 mit einem<br />
neuen Firmenleitbild die Rahmenrichtlinien<br />
für alle Mitarbeiter. Seither weiß jeder<br />
im Betrieb, wie und zu welchem An-<br />
Wirtschaftsregion<br />
teil man zum Unternehmenserfolg beiträgt.<br />
Generell spiegelt das Leitbild Werte<br />
und Anspruch des gesamten Unternehmens<br />
wider.<br />
Südbeck gelingt es dabei, tatsächlich<br />
mehr als beachtenswerte Leistungen abzuliefern.<br />
Ende 2011 wurde Andreas Raker<br />
mit dem dritten Rang beim deutschlandweiten<br />
und markenübergreifenden<br />
Wettbewerb für junge Unternehmer im<br />
Kfz-Gewerbe ausgezeichnet. Unlängst sicherte<br />
sich das Autohaus Südbeck mit seinem<br />
Online-Auftritt und der dazu gehörigen<br />
Internet-Strategie Platz fünf beim<br />
»Internet Sales Award«, der alljährlich<br />
von der Fachzeitschrift »Kfz-Betrieb« vergeben<br />
wird. Auch der Audi AG blieben die<br />
außerordentlichen Leistungen im Autohaus<br />
Südbeck nicht verborgen; sie stattete<br />
ihren Partner mit dem Audi-Marketingpreis<br />
2011 aus.<br />
Konsequent marketingorientiert<br />
Generell zeigt sich das Autohaus Südbeck<br />
sehr marketingorientiert. Südbeck-Marketingleiter<br />
Udo Schene schildert das so:<br />
»Wir arbeiten immer marketingorientiert<br />
und versuchen stets, an Werten wie Image<br />
und Bekanntheit zu arbeiten. Das gelingt<br />
uns, denke ich, sehr gut.«<br />
Südbeck ist in Cloppenburg in der Tat<br />
bekannt für besondere Veranstaltungen<br />
und intensive Kooperationen. Udo Schene<br />
erläutert das genauer: »Wir nutzen den<br />
Audi-Hangar oder die VW-Halle immer<br />
wieder für Veranstaltungen. Im Kultursommer<br />
Cloppenburg etwa fand das Comedyevent<br />
Nightwash mit Kancki Deuser bei<br />
uns statt. Zur Premiere des neuen Audi A3<br />
haben wir den bekannten Friesoyther<br />
Metallgestalter Alfred Bullermann für einen<br />
faszinierenden Vortrag zum Thema<br />
Kreativität gewinnen können. Generell<br />
versuchen wir die geschaffenen Netzwerke<br />
in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />
immer wieder für uns zu nutzen, um unser<br />
Autohaus nach vorne zu bringen«.<br />
Südbeck geht dabei auch und vor allem<br />
neue Wege. So können beispielsweise alle<br />
Südbeck-Kunden neuerdings Inspektions-<br />
und Wartungstermine online über<br />
das Werkstattportal von Autoscout24 abrufen<br />
und terminieren.<br />
Auch bei der Mitarbeiter-Rekrutierung<br />
bedient man sich eines ausgefeilten Online-Tools.<br />
Marketingleiter Udo Schene ergänzt:<br />
Ȇber unsere Homepage gelangt<br />
man jetzt direkt zu einem Online-Bewerbungs-Formular,<br />
über das etwaige Bewerber<br />
Stellenangebote finden, ihr Profil eingeben,<br />
relevante Daten hochladen und<br />
sich schließlich bewerben können. Das ist<br />
zielgruppengerecht und am Ende äußerst<br />
komfortabel für alle Beteiligten.«<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>
Klasse in Cloppenburg: Links ein Foto von der<br />
Verleihung des renommierten »Audi Marketingpreises<br />
2012«, rechts im Bild ein spätsommerlicher<br />
Blick auf das Volkswagen-<br />
Center an der Daimlerstraße 9 .<br />
Ausblick<br />
Wie sich der Automarkt <strong>2013</strong> entwickeln<br />
wird ist, wie so oft, ein Blick in die Glaskugel.<br />
Entscheidend dürfte sein, in welchem<br />
Maße so genannte Volumenmodelle wie<br />
der neue VW Golf, der im November 2012<br />
mit seiner siebten Auflage Premiere feierte,<br />
am Markt Erfolge feiern. Auch der<br />
jüngst eingeführte neue Audi A3 wird sich<br />
als quotenstarkes Modell im Premium-<br />
Kompakt-Segment beweisen müssen.<br />
Spannend ist auch die weitere Entwicklung<br />
bezüglich alternativer Antriebe. Für<br />
den Sommer <strong>2013</strong> plant Volkswagen den<br />
Kleinstwagen up! als Elektrofahrzeug. Bereits<br />
Ende 2012 soll der up! als Erdgasfahrzeug<br />
auf den Markt kommen. Auch<br />
die Audi AG plant weitere Entwicklungen.<br />
Während die Modelle A6, A8 und Q5 bereits<br />
als Vollhybridfahrzeuge vom Band<br />
laufen, ist der Audi A3 als Gasfahrzeug in<br />
Planung. Unter dem Begriff »Audi balanced<br />
mobility« will das Unternehmen ein<br />
großes Ziel realisieren – eine ausgeglichene<br />
CO2-Bilanz über die gesamte Mobilitätskette.<br />
Ein Herzstück dieses Vorhabens<br />
ist das e-gas project, dessen Pilotanlage im<br />
emsländischen Werlte seinen Sitz hat; ein<br />
Meilenstein nicht nur für Audi, sondern<br />
vielleicht für die ganze deutsche Energiewirtschaft.<br />
Mit dem e-gas project stellt Audi<br />
drei Energieträger bereit – elektrischen<br />
Strom, Wasserstoff und Methangas. Sie<br />
eignen sich für ganz unterschiedliche Antriebskonzepte,<br />
nämlich für Elektroautos,<br />
für Brennstoffzellenfahrzeuge und für<br />
CNG- Fahrzeuge.<br />
Udo Schene resümiert selbstbewusst:<br />
»Wir sind mit unserem Autohaus und den<br />
dazu gehörigen Marken und Produkten<br />
bestens aufgestellt. Frei nach dem Motto<br />
Stillstand ist Rückschritt entwickelt sich<br />
unser Betrieb analog zu unseren Herstellermarken<br />
stets weiter«. ■<br />
Goldwert.<br />
Wirtschaftsregion<br />
Drei Prinzipien. Zwei Partner.<br />
Ein Versprechen: Mehr<br />
Liquidität für Ihren Erfolg.<br />
Kompetenz für eine fundierte, persönliche Beratung vor Ort, innovative<br />
Produkte und Lösungen für neue fi nanzielle Freiräume sowie die<br />
Sicherheit von über 40 Jahren Erfahrung und der Verbindung zur<br />
Landesbank Baden-Württemberg – das sind die gemeinsamen Stärken<br />
der SüdLeasing und SüdFactoring, von denen Sie als unser Kunde profi<br />
tieren. Gemeinsam sichern wir Ihre Liquidität für nachhaltigen Erfolg.<br />
Ihr Ansprechpartner im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>:<br />
Michael Windhaus, Telefon +49 4203 8124-20, Fax +49 4203 8124-25,<br />
Mobil 0172 4255125, E-Mail: michael.windhaus@suedleasing.com<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
www.suedfactoring.de<br />
Kompetenz . Innovation . Sicherheit<br />
www.suedleasing.com<br />
57<br />
Fotos: Südbeck
Foto: Artur Synenko, Fotolia<br />
Die bei der Verarbeitung anfallenden<br />
Nebenprodukte – der Presskuchen<br />
und die Schalen – werden an<br />
die Mischfutterindustrie vermarktet oder<br />
selbst weiterveredelt. Dank des in der<br />
Branche einzigartigen Reinheitsgrades<br />
beim Schälen der Sonnenblumenkerne<br />
von 99,97 Prozent konnte sich die Goldene<br />
Mühle schnell als Marktführer in Europa<br />
etablieren. Durch das nachhaltige und<br />
vollintegrierte Produktionskonzept erzielt<br />
das Unternehmen maximale Wertschöpfung<br />
und Produktqualität.<br />
58<br />
Wirtschaftsregion<br />
Sunflower, good morning: Kleine Kerne sind die große Leidenschaft der Goldenen Mühle. Entdeckt hat Autor Ulrich Wendeln seine Leidenschaft<br />
für Sonnenblumenkerne in der Ukraine. Die endlosen, leuchtenden Sonnenblumenfelder auf den fruchtbaren Böden inspirierten<br />
ihn zur Geschäftsidee, das »Lachen der Sonne« in alle Länder der Welt zu transportieren.<br />
ULRICH WENDELN<br />
Da steckt Sonne drin<br />
Die Goldene Mühle GmbH mit Sitz in Garrel wurde 2004 von Inhaber und Geschäftsführer<br />
Ulrich Wendeln gegründet. Seit September 2006 betreibt das Unternehmen in Ladbergen im<br />
Tecklenburger Land mit 30 Mitarbeitern die europaweit größte und modernste Schälmühle<br />
mit integrierter Ölmühle und hat sich zum führenden Veredelungsspezialisten hochwertiger<br />
Sonnenblumenkerne und Sonnenblumenöle entwickelt. Aktuell verarbeitet die Goldene<br />
Mühle jährlich rund 80.000 Tonnen Sonnenblumensaat. Zu den Abnehmern zählen die<br />
europäische Backwarenindustrie und der deutsche Lebensmitteleinzelhandel.<br />
Der gesamte Produktionsprozess verläuft<br />
bei der Goldenen Mühle umweltschonend.<br />
Die Anlieferung der Rohwaren<br />
erfolgt umweltschonend per Schiff. Insgesamt<br />
gelingt es dem Unternehmen so,<br />
pro Jahr rund 60.000 Tonnen CO2 einzusparen.<br />
Die benötigte Energie wird mit<br />
Hilfe von Biomassevergasungsanlagen<br />
(Pyrolyse aus Holzpellets) und den dazugehörenden<br />
Blockheizkraftwerken erzeugt.<br />
Die angrenzende Energiezentrale<br />
wurde ebenfalls von Ulrich Wendeln konzipiert<br />
und erbaut.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Neue Produkte für den LEH<br />
Seit Sommer 2012 bietet die Goldene<br />
Mühle auch Endverbrauchern hochwertige<br />
Sonnenblumenkernprodukte über den<br />
Lebensmitteleinzelhandel an. Diese Produkte<br />
entsprechen ebenfalls in allen Aspekten<br />
den hohen Produktionsstandards<br />
und Qualitätsanforderungen der Goldenen<br />
Mühle. Den Anfang machte ein natives,<br />
kaltgepresstes Kernöl Cuvée aus 100<br />
Prozent geschälten Sonnenblumenkernen<br />
(in Europa einzigartig). Im Gegensatz<br />
zu handelsüblichen Sonnenblumenölen
Foto: Goldene Mühle<br />
aus der Warmpressung, die vor allem als<br />
geschmacksneutrale und kostengünstige<br />
Frittieröle genutzt werden, braucht das<br />
Kernöl Cuvée in Sachen Geschmack und<br />
Qualität den Vergleich mit erstklassigen<br />
Oliven- oder Kürbiskernölen nicht zu<br />
scheuen.<br />
Das Goldene Mühle Kernöl Cuvée ist ein<br />
natives, kaltgepresstes Sonnenblumenkernöl.<br />
Ein besonderes Merkmal ist die im<br />
Vergleich zu herkömmlichen Sonnenblu-<br />
Wirtschaftsregion<br />
Hauptsache <strong>Münsterland</strong>: Die Produktionsstätte der Goldenen Mühle in Ladbergen im Tecklenburger<br />
Land, direkt am Dortmund-Ems-Kanal und an der A1.<br />
menölen sehr viel intensiver leuchtende,<br />
sonnenblumengelbe Farbe und der besonders<br />
nussige Geschmack. Für das<br />
Kernöl werden ausschließlich High-Oleic-<br />
Kerne verwendet. High-Oleic Sonnenblumen<br />
werden auf konventionelle Art gezüchtet.<br />
Der hohe Anteil einfach ungesättigter<br />
Omega-9-Fettsäuren führt dazu,<br />
dass das Öl erhitzt werden kann, so dass<br />
es sich auch zum Braten eignet. Herkömmliche<br />
Sonnenblumenöle hingegen<br />
Alle guten Dinge sind 3<br />
BODENSYSTEME<br />
Wir verstehen uns als Konzeptunternehmen im Bereich der Systembeschichtungen.<br />
In den drei Unternehmensschwerpunkten Bodensysteme, Fassadensysteme und<br />
Oberfl ächentechnik erarbeiten wir kundenbezogen ganzheitliche Problemlösungen<br />
basierend auf unseren bewährten Systembausteinen. Der Vorteil für Sie: individuelle<br />
Lösungen mit System, ein Ansprechpartner, Transparenz in den Kosten, Sicherheit<br />
in Qualität, Ausführung und Gewährleistung – garantiert.<br />
www.wessendorf.info<br />
enthalten Omega-6-Fettsäuren und eignen<br />
sich nicht zum Braten, da der Rauchpunkt<br />
geringer ist. Omega-9-Fettsäuren<br />
wirken sich außerdem besonders positiv<br />
auf das Herz-Kreislauf-System aus. Zusätzlich<br />
stabilisieren Omega-9-Fettsäuren<br />
den Cholesterinspiegel.<br />
Die für das Kernöl Cuvée verwendeten<br />
Sonnenblumenkerne werden in einem<br />
einzigartigen Verfahren gewonnen: Die<br />
Kerne werden gereinigt und mit modernsten<br />
Maschinen geschält. Diese State of<br />
the Art Technik und sorgfältige Kontrollen<br />
über Fotosortieranlagen garantieren, dass<br />
nur 100 Prozent geschälte Kerne in die<br />
Pressung gelangen. Diese werden in einem<br />
Kaltpressverfahren in nur einer Pressung<br />
verpresst. Damit stellt die Goldene<br />
Mühle sicher, dass es sich bei Kernöl Cuvée<br />
um ein naturbelassenes Öl handelt<br />
und alle natürlichen Inhaltsstoffe erhalten<br />
bleiben. Das Unternehmen garantiert<br />
100 Prozent puren Genuss.<br />
Das Goldene Mühle Kernöl Cuvée ist<br />
100 Prozent gentechnikfrei, wird ohne<br />
Zusatz von Geschmacksverstärkern, Farboder<br />
Konservierungsstoffen hergestellt<br />
und in lichtgeschützten 500-ml Dosen im<br />
ausgewählten Lebensmitteleinzelhandel<br />
angeboten.<br />
FASSADENSYSTEME OBERFLÄCHENTECHNIK<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 59
Wirtschaftsregion<br />
Blumen vom Nachbarn: Die Nähe Ladbergens zum Anbaugebiet Frankreich hat einen großen<br />
Vorteil – die Sonnenblumenkerne müssen nicht lange transportiert werden. Über Mosel<br />
und Rhein gelangen sie in kürzester Zeit ins Tecklenburger Land, werden dort in modernen<br />
Silos kurz zwischengelagert und auftragsbezogen frisch und perfekt verarbeitet.<br />
Weitere Produktinnovationen aus Sonnenblumenkernen<br />
werden im nächsten<br />
Jahr folgen – neben neuen Ölvariationen<br />
auch gesunde und schmackhafte Snackprodukte.<br />
Sonnenblumenschalen zu Kunststoff<br />
Ökologisches Denken und Handeln rücken<br />
immer mehr in den politischen und<br />
wirtschaftlichen Fokus unserer Gesellschaft.<br />
Zahlreiche Studien in den letzten<br />
Jahren haben gezeigt, dass die Belastungsgrenze<br />
unserer Ökosysteme erreicht<br />
ist und ein »Weiter so!« ökologisch, sozial<br />
und wirtschaftlich keine Option mehr ist.<br />
Vor diesem Hintergrund gründeten 2011<br />
die Unternehmer Ulrich Wendeln (Herstellung<br />
von Sonnenblumenprodukten)<br />
und Ulrich Meyer (Kunststoffverarbeitung)<br />
das Unternehmen SPC Sunflower<br />
Plastic Compound GmbH. »Unser Ziel war<br />
es, einen Biokunststoff aus Sonnenblumenschalen<br />
zu entwickeln, der einen sehr<br />
hohen Biofüllgrad hat und sich als technischer<br />
Biokunststoff trotzdem problemlos<br />
verarbeiten lässt. Dabei sollte nicht ein<br />
60<br />
Hauptprodukt und wertvoller Rohstoff,<br />
sondern ein Nebenprodukt verarbeitet<br />
werden«, erläutert Ulrich Wendeln.<br />
Nach intensiver Auseinandersetzung<br />
und Forschung wurden die bei der Sonnenblumenkernverarbeitung<br />
anfallenden<br />
Sonnenblumenkernschalen speziell aufbereitet<br />
und mit Kunststoff compoundiert<br />
bzw. zusammengefügt. Aus dieser Symbiose<br />
heraus entstand nach vielen Tests<br />
das völlig neuartige Produkt SPC-Sunflower<br />
Plastic Compound.<br />
Ökologische Verantwortung<br />
der Kunststoffbranche<br />
Auch in der Kunststoffbranche gilt es, umzudenken<br />
und biologische Kunststoffe als<br />
selbstverständlichen Teil in unsere Produktionsabläufe<br />
zu integrieren. Mit Biokunststoffen<br />
können wir den »ökologischen<br />
Kompass« neu ausrichten und eine<br />
völlig neue Ära einleiten. SPC bedient<br />
sich natürlicher Ressourcen und begibt<br />
sich in eine grüne Ökonomie. Der Markt<br />
im globalen Wettbewerb zeigt sich zunehmend<br />
von anspruchsvolleren Verbrau-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Foto: Goldene Mühle
Ich war eine Sonnenblume: Aus Sonnenblumenkernen<br />
macht die Goldene Mühle kaltgepresstes<br />
und hochqualitatives Sonnenblumenkernöl<br />
oder leckere Snackartikel.<br />
Ganz neu ist der Biokunststoff aus Sonnenblumenkernschalen;<br />
rechts im Bild die erste<br />
aus SPC gefertigte Produktkiste.<br />
chergruppen und kürzeren Produktlebenszyklen<br />
geprägt. Hier tragen Biokunststoffe<br />
dazu bei, unsere Lebensqualität<br />
in vielen Bereichen erheblich zu steigern.<br />
Mit SPC ist es nun gelungen, ein<br />
Nebenprodukt der Sonnenblumenkernverarbeitung<br />
mit Kunststoff zu vereinen<br />
und somit ebenso ressourcenschonend<br />
wie nachhaltig die Abhängigkeit der<br />
Kunststoffherstellung vom Rohöl um 30<br />
bis 70 Prozent zu reduzieren. Damit einhergehend<br />
beeinflusst die Verarbeitung<br />
von SPC den CO2-Haushalt sowie die<br />
Ökobilanz der daraus hergestellten Produkte<br />
sehr positiv.<br />
Bislang werden bei naturfaserverstärkten<br />
Polymeren vor allem Polyethylen<br />
(PE), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS)<br />
und Polyvinylchlorid (PVC) wegen der relativ<br />
niedrigen Preise eingesetzt. Diese<br />
Biokunststoffe sind jedoch unter anderem<br />
wegen ihres Kriechverhaltens und ihrer<br />
niedrigen Wärmeformbeständigkeit für<br />
die meisten strukturellen Anwendungen<br />
nicht geeignet. Tragende Elemente aus<br />
WPC (Wood Plastic Compound) müssen<br />
zudem wesentlich bessere mechanische<br />
Eigenschaften aufweisen.<br />
Der Einsatz von Hochleistungskunststoffen<br />
als Matrix ist durch die Vorgabe<br />
der Schmelztemperatur sehr stark eingegrenzt.<br />
Hinzu kommt der hohe Preis möglicher<br />
technischer Polymere, der wirtschaftlich<br />
kaum zu vertreten ist.<br />
»Mit SPC können wir – bei geringerer<br />
Schwindung als bei vorhandenen Polymeren<br />
– Verarbeitungstemperaturen über<br />
250°C realisieren und ein mit signifikant<br />
verbesserten mechanischen Eigenschaften<br />
neuen Biokunststoff zu einem akzeptablen<br />
Preis anbieten«, so Ulrich Wendeln.<br />
■<br />
Wirtschaftsregion<br />
Als inhabergeführtes mittelständisches<br />
Handelsunternehmen haben wir uns auf die Belieferung<br />
von Industrie und Handwerksbetrieben spezialisiert.<br />
Unseren Kunden sind wir ein treuer Partner.<br />
Wir handeln prozessorientiert und effizient,<br />
sind offen und fair, freundlich und hilfsbereit.<br />
Überzeugen Sie sich selbst von unserer<br />
Kompetenz und Lieferfähigkeit.<br />
Gerne beschaffen wir Ihnen auch Sonderwerkzeuge und<br />
Verbindungsmaterialien nach Ihren Zeichnungen<br />
bzw. Vorgaben.<br />
Werkzeuge Maschinen Industriebedarf Arbeitsschutz<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
61<br />
Fotos: Goldene Mühle
Foto: LzO<br />
V<br />
or allem angesichts solcher Krisen<br />
zeigt sich die heimische Wirtschaft<br />
– und insbesondere unsere<br />
Region – als wohltuender Hort der Stabilität<br />
und Solidität, wobei sich gewisse<br />
Auswirkungen in einer immer globaler<br />
werdenden Wirtschaft mit Sicherheit<br />
nicht vermeiden lassen, die jedoch vermutlich<br />
nur von untergeordneter Bedeutung<br />
für unsere Region bleiben werden.<br />
Doch wird diese Entwicklung stetig anhalten<br />
und ist auch in Zukunft weiterhin<br />
Platz und Akzeptanz für diese so wichti-<br />
62<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Norbert Moormann ist seit Mai 2012 Leiter des »LzO-Teams Agrar und erneuerbare Energien«. Der 36-jährige Diplom-Kaufmann sammelte als<br />
Firmenkundenberater in den Bereichen Löningen und Cloppenburg umfassende praktische Erfahrungen und stieß 2010 zum Agrar-Kompetenzteam<br />
der LzO.<br />
NORBERT MOORMANN, LEITER LZO AGRAR UND ENERGIE<br />
Fünf vor Zwölf für Agrar+ Ernährung?<br />
Wie steht es um die Zukunft der Agrar- und Ernährungswirtschaft? Auf den ersten Blick gut. Niedersachsen<br />
ist mit einem Produktionswert von mehr als neun Milliarden Euro das Agrarland Nummer eins in Deutschland<br />
– auch dank der starken Entwicklungen und Wachstumsraten im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>, das sich<br />
mittlerweile zur Boomregion im Nordwesten entwickelt hat. Welchen Wert die Stärke einer Branche besitzt,<br />
die einer beliebten Wendung zufolge stets Konjunktur hat (»gegessen wird immer«), zeigte sich vor allem<br />
in den zurückliegenden Jahren, in denen wir ausgehend von einer geplatzten Immobilienblase in den USA<br />
von einer weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise heimgesucht wurden.<br />
gen Branchen unserer Region vorhanden?<br />
Diese Frage kann man nach den vielen<br />
Diskussionen und Pressestimmen der<br />
letzten Monate berechtigterweise stellen.<br />
Es ist eine Vielzahl von Anforderungen<br />
und Ansprüchen, die sich aus den Entwicklungen<br />
der letzten Jahre ergeben und<br />
die es zu bewältigen gilt.<br />
Nach starken Jahren des Wachstums<br />
muss man auch erkennen, dass hier und<br />
da Grenzen erreicht sind. Daraus ergeben<br />
sich neue Herausforderungen für die<br />
Branche und auch Anforderungen der Ge-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
sellschaft, des Gesetzgebers und veränderte<br />
politische Rahmenbedingungen,<br />
die es zu beachten und zu bewältigen gilt.<br />
Der Begriff Nachhaltigkeit wird in jüngster<br />
Vergangenheit des Öfteren verwendet.<br />
Viele Unternehmen legen großen<br />
Wert auf eine nachhaltige Ausrichtung ihrer<br />
wirtschaftlichen Aktivitäten. Keine<br />
Branche dürfte dem Wort Nachhaltigkeit<br />
näher stehen als die Landwirtschaft.<br />
Der Begriff selber stammt dabei aus der<br />
Waldbewirtschaftung. Jeder über Generationen<br />
bestehende und gewachsene
Foto: Lichtmaler, Fotolia<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Ach, wenn’s doch nur so ruhig wäre: Die Europäische Union hat ihre gemeinsame Agrarpolitik<br />
seit Mitte der 80-er Jahre immer wieder erheblich reformiert und damit die Rahmenbedingungen<br />
für die Landwirtschaft entscheidend beeinflusst.<br />
landwirtschaftliche Betrieb ist an einer<br />
nachhaltigen Bewirtschaftung interessiert,<br />
da dies auch für die Zukunft den<br />
Fortbestand des eigenen Betriebes sicher<br />
stellt und schon in der Vergangenheit für<br />
eine erfolgreiche Übergabe des Hofes an<br />
die nächsten Generationen gesorgt hat.<br />
Man kann also gerade von der Landwirtschaft<br />
in diesem Bereich viel lernen und<br />
sich diese in Teilen zum Vorbild nehmen.<br />
Genauso sollte sich jedoch auch gerade<br />
die Landwirtschaft sehr kritisch mit ihrer<br />
eigenen Entwicklung auseinandersetzen<br />
und auf eine nachhaltige Bewirtschaftung<br />
achten, da vor allem die Landwirtschaft<br />
auf einen Einklang mit Natur und Umwelt<br />
angewiesen ist und sich nicht zuletzt<br />
durch verantwortliches Handeln die Akzeptanz<br />
der Bevölkerung gewinnen lässt,<br />
die heute mehr denn je ein wichtiger Anspruchsteller<br />
gegegenüber der »grünen<br />
Branche« ist – ob man es nun mag oder<br />
nicht. Gerade die politischen Rahmenbedingungen<br />
werden sich immer mehr an<br />
diesem Faktor orientieren, und immer<br />
weniger an den wirtschaftlichen oder betrieblichen<br />
Belangen des einzelnen Betriebes.<br />
Im folgenden Text sollen diese kritischen<br />
Einflussfaktoren und Aspekte näher<br />
beleuchtet und deren mögliche Auswirkungen<br />
betrachtet werden. Häufig bleiben<br />
bei schnellen und starken Wachstumsraten<br />
negative Faktoren zunächst<br />
unbeachtet. Im Laufe der Zeit allerdings<br />
sollte man sich auch mit – aus Sicht der<br />
Branche – kritischen Themen auseinandersetzen,<br />
um eine Lösung zu finden.<br />
Die EU-Agrarreform <strong>2013</strong>/2014: Eine<br />
Herausforderung für die Landwirtschaft?<br />
Die Europäische Union hat ihre gemeinsame<br />
Agrarpolitik seit Mitte der 80-er Jahre<br />
immer wieder erheblich reformiert und<br />
damit die Rahmenbedingungen für die<br />
Landwirtschaft entscheidend beeinflusst.<br />
Wie groß die Herausforderungen an die<br />
Agrarbranche auch in Zukunft sein werden<br />
und welche Anforderungen zu bewältigen<br />
sind, lässt sich sehr schön an den folgenden<br />
Zielen der EU-Kommission erkennen,<br />
die in Einklang zu bringen sind:<br />
• eine wachsende Bevölkerung mit<br />
Nahrungsmitteln versorgen<br />
• die Biomasse für die Energieversorgung<br />
der Zukunft produzieren<br />
• Klimaschutz<br />
• Artenvielfalt erhalten<br />
• ländliche Regionen stärken<br />
Dass die gemeinsame Agrarpolitik einen<br />
wichtigen Teil der EU-Politik darstellt,<br />
lässt sich sehr gut an den finanziellen Mitteln<br />
ablesen, die im EU-Haushalt zur Verfügung<br />
gestellt werden. Der Anteil im EU-<br />
Haushalt 2012 (129 Mrd. EUR), der für<br />
den Agrarhaushalt zur Verfügung gestellt<br />
wird, – umgangssprachlich auch gerne als<br />
»Agrarsubvention« bezeichnet – beträgt<br />
etwa 57 Milliarden Euro. Gerade die Ausgabe<br />
von Steuergeldern für Subventionen<br />
ist in der Vergangenheit aber immer wieder<br />
negativ behaftet gewesen und die Forderung<br />
nach Transparenz und Effizienz<br />
bei der Vergabe der Mittel entsprechend<br />
laut. Insbesondere für die anstehende<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Agromed Austria GmbH<br />
Vertriebsbüro Deutschland<br />
Stefan Stuke-Lefferding<br />
Norddöllen 26 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/987777-14 · Fax 987777-24<br />
stuke-lefferding@agromed.at<br />
www.agromed.at<br />
AniCon Labor GmbH<br />
Geschäftsführer: Dr. Klaus-Peter Behr<br />
Mühlenstraße 13a · 49685 Höltinghausen<br />
Tel. 04473/943822 · Fax 04473/943815<br />
behr@anicon.eu · www.anicon.eu<br />
Austing Mischfutterwerk GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Bernhard gr. Austing<br />
Oldorf 11 · 49401 Damme<br />
Tel. 05491/9797-10 · Fax 05491/9797-22<br />
b.austing@austing.de · www.austing.de<br />
Hubert Bahlmann GmbH & Co.<br />
Versandschlachterei Spezialmischfutterwerk KG<br />
Geschäftsführer: Jens Bahlmann<br />
Mühlenweg 30 · 49699 Lindern<br />
Tel. 05957/89-0 · Fax 05957/1239<br />
j.bahlmann@bahlmann-kalb.de<br />
www.bahlmann-kalb.de<br />
bela-pharm GmbH & Co. KG<br />
Dr. Stephan Bergmann<br />
Lohner Straße 19 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/873-0 · Fax 04441/873-140<br />
info@bela-pharm.com<br />
www.bela-pharm.com<br />
Milchwerke Gebr. Bermes GmbH<br />
Geschäftsführer: Engelbert Deux<br />
Dammer Straße 60 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/801-0 · Fax 05494/801-22<br />
info@milchwerke-bermes.de<br />
www.milchwerke-bermes.de<br />
Biofino GmbH<br />
Geschäftsführer: Christoph Reents<br />
Europa-Allee 7 · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/9413-0 · Fax 9413-11<br />
info@biofino.de<br />
www.biofino.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
63
64<br />
BOERRIES GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Ulrich Börries<br />
Mühlenberg 17 · 49699 Lindern<br />
Tel. 05957/965475 · Fax 05957/965476<br />
buero@pigpower.de<br />
www.pigpower.de<br />
Böseler Goldschmaus GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Josef Hempen<br />
Industriestraße 10–12 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/895-0 · Fax 04474/895-119<br />
info@goldschmaus.de<br />
www.boeseler-goldschmaus.de<br />
Brand Qualitätsfleisch GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Paul Brand<br />
Brandstraße 21 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/9236-0 · Fax 04442/72186<br />
brand.lohne@ewetel.net<br />
www.brand-lohne.de<br />
H. Bröring GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Dr. Walter Helms,<br />
Ulrich von Glahn<br />
Ladestraße 2 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/970-0 · Fax 04443/970-117<br />
info@broering.com · www.broering.com<br />
August Bruns Landmaschinen GmbH<br />
Geschäftsführer: Walter Bruns<br />
Eisenbahnstraße 12 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/189-0 · Fax 04471/189-80<br />
info@abc-bruns.de<br />
www.abc-bruns.de<br />
D & S Holding GmbH<br />
Geschäftsführer: Herbert Dreckmann<br />
Hoher Kamp 1 · 49632 Essen Oldb.<br />
Tel. 05434/923647-0 · Fax 923647-20<br />
hd@d-s-holding.de<br />
Danish Crown Fleisch GmbH<br />
Geschäftsführer: Steen Sönnichsen<br />
Waldstraße 7 · 49632 Essen/Oldb.<br />
Tel. 05434/85-0 · Fax 05434/85-33<br />
snn@danishcrown.dk<br />
www.danishcrown.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Neben der dynamischen Entwicklung der »normalen« landwirtschaftlichen Produktion ist im<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> auch der junge Betriebszweig »Erneuerbare Energien« in den<br />
letzten Jahren sehr stark und dynamisch gewachsen und hat einen Großteil der heimischen<br />
Landwirte zum Energiewirt gemacht.<br />
Neuordnung der Agrarförderung nach<br />
Ablauf der aktuellen Förderperiode Ende<br />
<strong>2013</strong> gibt es vielfältige Diskussionen. Zudem<br />
wird in der Bevölkerung immer mehr<br />
die Frage nach der Sinnhaftigkeit von<br />
Subventionszahlungen gestellt. Und es<br />
gibt nicht wenige Experten und Politiker,<br />
die dem freien Markt lieber das Schaffen<br />
bzw. Abschaffen von Angebot und Nachfrage<br />
überlassen würden.<br />
So hat sich in der jüngsten Vergangenheit<br />
immer stärker eine Förderung entwickelt,<br />
die sich kaum noch an den Kriterien<br />
von Angebot und Nachfrage und damit an<br />
die Produktion im engeren Sinne richtet.<br />
Die Förderung orientiert sich heute zwar<br />
immer noch an der Fläche, aber auch immer<br />
stärker an Standards der Betriebsführung,<br />
an ökologischen Aspekten und anderen<br />
Anforderungen. Man spricht hier<br />
auch gerne von Cross-Compliance-Vorgaben.<br />
Dabei kommt man schnell zum Thema<br />
»Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger<br />
an eine Reform der gemeinsamen Agrarpolitik«.<br />
Die Politik wird sich letztendlich<br />
an der Mehrheit ihrer Wähler orientieren<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
und diesen auch ihre Entscheidungen begründen<br />
müssen. Dies hat zur Folge, das<br />
die Politik die Zahlungen der EU-Prämien<br />
nicht mehr nur mit der Produktion von<br />
»günstigen« heimischen Lebensmitteln<br />
und dem Erhalt einer starken und modernen<br />
Landwirtschaft begründet, sondern<br />
der Landwirt immer mehr als ein wichtiger<br />
Faktor beim Erhalt unserer Kulturlandschaft<br />
gesehen wird, und die Zuwendungen<br />
letztendlich eine Art Bezahlung<br />
für diese Dienstleistung darstellen sollen.<br />
Dadurch verlagert sich der Schwerpunkt<br />
immer mehr in Bereiche, die nur am Rande<br />
die Produktion betreffen bzw. Anforderungen<br />
an die Produktion stellen, die in<br />
anderen Regionen der Erde, wo teils wichtige<br />
Wettbewerber produzieren, nicht verlangt<br />
werden und damit auch nicht deren<br />
Kosten dort beeinflussen.<br />
Auf der anderen Seite ist es Landwirten<br />
jeoch auch wichtig, für die tägliche Arbeit<br />
auch weiterhin auf Akzeptanz in der Bevölkerung<br />
zu stoßen. Wenn in der Vergangenheit<br />
Wälle, Büsche und Bäume entfernt<br />
wurden, um größere Schläge zu<br />
schaffen, und dabei nicht immer auf das<br />
Foto: Thomas Otto, Fotolia
Landschaftsbild und die Natur geachtet<br />
wurde, ist dies mit Sicherheit auch nicht<br />
immer förderlich für ein positives Image<br />
gewesen. Zukünftig wird auch die Bewirtschaftung<br />
der Felder eine immer größere<br />
Beachtung finden, was zu weiteren Vorgaben<br />
bei der Einhaltung von Fruchtfolgen<br />
und einer möglichen (Wieder-)Einführung<br />
sogenannter Stilllegungsflächen aus<br />
ökologischen Aspekten heraus führen<br />
könnte – ein Trend, der sich derzeit in den<br />
Reformvorschlägen sehr stark abzeichnet.<br />
Klar wird bei den vielen Vorschlägen<br />
immer wieder, dass die Interessen zwischen<br />
Nord und Süd und Ost und West<br />
differieren und aufgrund der stark unterschiedlichen<br />
landwirtschaftlichen Strukturen<br />
eine Reform nicht nur Gewinner<br />
produzieren kann, mithin also kaum alle<br />
Interessengruppen befriedigt werden<br />
können. Vor diesem Hintergrund wird es<br />
besonders spannend, wie auch zukünftig<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft<br />
erhalten werden kann und die ökologischen<br />
Aspekte trotzdem sinnvoll Beachtung<br />
finden. Die Direktzahlungen können<br />
dabei immer mehr als Abgeltung für<br />
gesellschaftlich gewünschte Standards<br />
betrachtet werden. Diese Standards dienen<br />
letzlich auch dem Allgemeinwohl und<br />
werden auf diese Art und Weise pauschal<br />
abgegolten, weil sie über den Markt aktuell<br />
nicht honoriert werden.<br />
Die Veränderungen, die mit der Agrarreform<br />
<strong>2013</strong> zu erwarten sind, müssen<br />
auch weiterhin die Landwirtschaft in die<br />
Lage versetzen, sich den regionalen, nationalen<br />
und internationalen Herausforderungen<br />
stellen zu können. Dabei geht es<br />
weit über das Thema Einkommen oder<br />
Angebot und Nachfrage hinaus. Agrarpolitik<br />
wird zu einer Art Gesellschaftspolitik,<br />
die auch die Frage der Welternährung in<br />
den Vordergrund rückt und vielfältige andere<br />
Ansprüche zu befriedigen hat.<br />
Neue gesellschaftliche Ansprüche<br />
an die Veredelungswirtschaft<br />
Neben den Herausforderungen, die auf<br />
internationaler Ebene (EU) auf die Landwirtschaft<br />
einwirken, gibt es auch vielfältige<br />
Anforderungen auf nationaler Ebene,<br />
die es zu bewältigen gilt. Gerade die Politik<br />
versucht hier gesellschaftspolitische<br />
Anforderungen in Gesetze und Verordnungen<br />
zu fassen und damit Einfluss bzw.<br />
eine Steuerungsfunktion zu übernehmen.<br />
Vor allem Veredlungsregionen wie das <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> sind davon sehr<br />
stark betroffen und geben oftmals sogar<br />
den Anlass für Veränderungen.<br />
Veredelung ist in seinem Wortsinn ein<br />
positiver Begriff: Aus einem Produkt wird<br />
Ernährungswirtschaft<br />
ein noch höherwertiges Produkt hergestellt.<br />
In der Landwirtschaft wird damit<br />
die Verarbeitung der Ernte zu Futter und<br />
dann weiter zu tierischen Erzeugnissen<br />
wie Fleisch, Milch und Eiern beschrieben.<br />
Dieser Zweig der Landwirtschaft hat sich<br />
in den letzten Jahren überaus positiv und<br />
überproportional stark entwickelt und<br />
vor allem im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> zu<br />
starkem Wachstum geführt. Das weltweite<br />
Bevölkerungswachstum und die Veränderungen<br />
der Verzehrgewohnheiten in<br />
Schwellenländern werden auch zukünf-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
tig weiter für Wachstumspotenzial sorgen,<br />
aber die Veredelungsregionen auch<br />
vor große Herausforderungen stellen.<br />
Die Veredelungswirtschaft wird dabei<br />
von zwei Seiten unter Druck gesetzt. Einerseits<br />
führt das ständige Wachstum über<br />
den Export zu starken Abhängigkeiten<br />
von Auslandsmärkten und deren Entwicklungen.<br />
Exportstopps und politische Veränderungen<br />
können da schnell zu erheblichen<br />
Einflussfaktoren auf die heimische<br />
Landwirtschaft werden. Außerdem ist<br />
man dem globalen Wettbewerbsdruck<br />
65
66<br />
DesFa Hygiene GmbH<br />
Geschäftsleitung: Frank und Martin Niemann<br />
Daimlerstraße 1 · 49696 Molbergen<br />
Tel. 04475/91830-0 · Fax 04475/91830-49<br />
info@desfa.de · www.desfa.de<br />
Deutsche Frühstücksei GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Hermann Pulsfort,<br />
Andreas Janzen<br />
Hörster Wall 1 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05495/955-0 · Fax 05495/955-166<br />
info@deutsche-fruehstuecksei.de<br />
www.deutsche-fruehstuecksei.de<br />
Friedrich Diekgerdes Landhandels GmbH<br />
Geschäftsführer: Fritz Diekgerdes<br />
Bahnhofstraße 61 · 49688 Hemmelte<br />
Tel. 04477/9494-0 · Fax 04477/9494-20<br />
dima@diekgerdes-landhandel.de<br />
www.diekgerdes-landhandel.de<br />
Frischehof Döpke GmbH<br />
Geschäftsführer: Andreas Döpke<br />
Friesoyther Straße 1 · 49681 Varrelbusch<br />
Tel. 04471/3932 · Fax 04471/933012<br />
info@frischehof.de<br />
www.frischehof.de<br />
egga GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Frank Pille<br />
Gewerbering 31a · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/945-0 · Fax 04442/945-300<br />
info@egga-lohne.de<br />
Eichkamp GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Reinhard Voßmann<br />
Eichkamp 16 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/9898-0<br />
Fax 04474/9898-99<br />
info@eichkamp.de<br />
www.eichkamp.de<br />
Eifrisch-Vermarktung GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Markus Pille<br />
Gewerbering 31a · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/945-0 · Fax 04442/945-200<br />
markus.pille@eifrisch.de<br />
www.eifrisch.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Das LzO-Experten-Duo für Spezialthemen in der Landwirtschaft: Autor Norbert Moormann<br />
und Sparkassen-Betriebswirtin Katja Suhr wissen, was los ist.<br />
ausgesetzt und hat sich den globalen<br />
Märkten zu stellen. Auf der anderen Seite<br />
wird es der Veredelungswirtschaft hierzulande<br />
nicht gerade leicht gemacht. Die<br />
Erweiterung von Produktionsanlagen<br />
wird immer aufwändiger, und Vorbehalte<br />
in der Bevölkerung sowie umweltrechtliche<br />
Fragestellungen werden zu starken<br />
Einflussfaktoren, die es zu beachten gilt.<br />
Eine nach Tier- und Umweltschutz ausgerichtete<br />
Produktion wird in Zukunft –<br />
auch wegen der kritischen Hinterfragung<br />
durch Verbraucher und Medien – unverzichtbar<br />
werden. Dabei ist leider nicht immer<br />
eine objektive Betrachtung dieser Anspruchsgruppen<br />
erkennbar. Unkenntnis<br />
und Ignoranz in der Bevölkerung sind ein<br />
häufiges Problem. Ein kleiner Nachbarschaftswiderstand<br />
wird schnell institutionalisiert<br />
und nicht mehr vor Ort geführt,<br />
sondern durch Institutionen wie etwa den<br />
NABU, PETA und andere NGO’s instrumentalisiert.<br />
Dennoch ist es für die Agrar-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
branche unverzichtbar, sich diesen neuen<br />
gesellschaftspolitischen Anforderungen<br />
zu stellen und sich kritisch damit auseinanderzusetzen.<br />
Transparenz und Kommunikation<br />
können dabei wichtige<br />
Schlüssel zum Erfolg sein. Man darf nicht<br />
vergessen, dass die Zukunftsfähigkeit der<br />
heimischen Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
in besonderem Maße auch von der<br />
Akzeptanz und Legitimation durch die<br />
Bevölkerung abhängt.<br />
Zweifellos sind in einigen Regionen die<br />
Grenzen der Belastbarkeit erreicht und<br />
die Einwände von Bevölkerung und Politik<br />
ernst zu nehmen. Nicht zuletzt angesichts<br />
des starken Zubaues der letzten<br />
Jahre im Biogasbereich und des anhaltenden<br />
Booms bei Stallbauten – oft auch<br />
durch politische Signale ausgelöst –, sind<br />
Steuerungsmaßnahmen unerlässlich. Dabei<br />
ist es offenbar zunehmend schwieriger,<br />
einen gesunden Mittelweg zu finden<br />
und allen Ansprüchen gerecht zu werden.<br />
Foto: LzO
Die Politik will aktuell den Bau von Ställen<br />
im Außenbereich massiv einschränken.<br />
Betroffen wären vor allem flächenarme<br />
Familienbetriebe, die charakteristisch<br />
für die Veredelungsregion <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> sind. Dabei wird in Einzelfällen<br />
schon das Überschreiten von relativ<br />
geringen Bestandsgrößen zu einem Wegfall<br />
der Privilegierung führen. Bauanträge<br />
werden nur nach Aufstellung von Bebauungsplänen<br />
und unter Einhaltung umfangreicher<br />
Anforderungen, wie zum Beispiel<br />
einer Umweltverträglichkeitsprüfung,<br />
genehmigungsfähig sein. Da diese<br />
Vorgaben vor allem flächenarme Betriebe<br />
existenziell trifft, wird sich der Flächenhunger<br />
und die Pachtpreisproblematik<br />
gerade in unserer Region wohl weiter verschärfen.<br />
Dies zeigt nur zu gut, dass es zukünftig<br />
schwieriger werden wird, sich<br />
weiter zu entwickeln und zu wachsen.<br />
Ein weiteres stark diskutiertes Thema<br />
der Branche ist die sogenannte Bundesund<br />
Landesverbringungsverordnung, die<br />
das Inverkehrbringen und Befördern von<br />
Wirtschaftsdüngern regelt. Wegen der hohen<br />
Viehdichte und den damit verbundenen<br />
Nährstoffüberhängen hat dieses Thema<br />
eine ganz besondere Bedeutung für<br />
die Agrarbranche unserer Region und den<br />
Schutz des Grundwassers. Betroffen sind<br />
neben landwirtschaftlichen und gewerblichen<br />
Tierhaltern auch die Gärreste aus<br />
Biogasanlagen sowie Lohnunternehmer<br />
und Importeure von Wirtschaftsdüngern.<br />
Neben der Einhaltung der guten fachlichen<br />
Praxis und umfangreicher Aufzeichnungs-<br />
und Dokumentationspflichten<br />
sind künftig strengere Anforderungen<br />
an Lagerraumkapazitäten bzw. Lagerdauer,<br />
Sperrfristen und Ausbringungszeiträume<br />
nach der Ernte einzuhalten.<br />
All diese nationalen gesetzlichen Einflussfaktoren<br />
zeigen, unter welch enormen<br />
Anstrengungen künftig Entwicklungen<br />
und Wachstum überhaupt noch möglich<br />
sein werden. Es gilt, ein gesundes<br />
Maß zwischen den Notwendigkeiten der<br />
Agrarbranche und den berechtigten Ansprüchen<br />
der Bevölkerung zu finden.<br />
Hier wird es zukünftig auch weiter<br />
enormes Konfliktpotenzial geben – mit<br />
starken Auswirkungsmöglichkeiten auf<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen<br />
Veredelungswirtschaft, die sich allerdings<br />
auch selbst in der Verantwortung sehen<br />
muss, um nachhaltig und glaubwürdig an<br />
der Problemlösung mitzuwirken. Nichts<br />
wäre dramatischer, als das Heft des Handelns<br />
aus der Hand zu geben und am Ende<br />
vor nicht sachgerechten Vorgaben zu<br />
stehen, die von der Branche nicht mehr zu<br />
bewältigen sind. Ebenso muss sich die<br />
Agrarbranche jedoch auch ihrer Verant-<br />
Ernährungswirtschaft<br />
wortung für Natur und Umwelt bewusst<br />
sein und hier nachhaltig und für kommende<br />
Generationen verantwortlich handeln.<br />
Die Natur ist die Grundlage für bäuerliche<br />
Arbeit und somit ihr wichtigstes Kapital.<br />
Erneuerbare Energien: Junger<br />
Betriebszweig mit Potenzial?<br />
Neben der dynamischen Entwicklung der<br />
»normalen« landwirtschaftlichen Produktion<br />
ist im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> auch<br />
der junge Betriebszweig »Erneuerbare<br />
Energien« in den letzten Jahren sehr stark<br />
Verantwortung<br />
übernehmen...<br />
...muss man nicht nur wollen.<br />
Man muss es können.<br />
Premium Puten aus Kartzfehn<br />
Moorgut Kartzfehn von Kameke GmbH & Co. KG<br />
Kartz-v.-Kameke-Allee 7 · 26219 Bösel · Tel. 04494 88188<br />
und dynamisch gewachsen und hat einen<br />
Großteil der heimischen Landwirte – neben<br />
ihrem Job als Tierwirt und Ackerbauer<br />
– obendrein zum Energiewirt gemacht.<br />
In der Weser-Ems-Region werden schon<br />
heute prozentuale Anteile von Strom aus<br />
erneuerbaren Energien am Energiemix<br />
erreicht, die für Deutschland insgesamt<br />
erst in einigen Jahren definiert sind und<br />
das starke Wachstum der Vergangenheit<br />
in diesem Bereich dokumentieren. Diese<br />
Entwicklung wurde durch die interessanten<br />
Installationsmöglichkeiten von Photo-<br />
Kartzfehner<br />
Forschung:<br />
Immer einen<br />
Schritt voraus!<br />
www.kartzfehn.de<br />
Als größter unabhängiger Putenvermehrungsbetrieb in Europa und Pionier<br />
der Putenhaltung in Deutschland blicken wir auf über 50 Jahre<br />
Erfahrung zurück. Solide gewachsene Tradition und Innovation durch<br />
eigene Forschung bilden die Basis für erstklassige Premium-Qualität<br />
und Service. 100% eigene Elterntiere in Deutschland und bestens ausgebildete<br />
Mitarbeiter garantieren höchste Sicherheit im gesamten<br />
Produktionsprozess, vom Elterntier über das Brutei bis zum Küken.<br />
Diese Verantwortung übernehmen wir. Weil wir es können.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
67
68<br />
ELO · Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG<br />
Geschäftsführer: Werner Freese<br />
Lange Straße 7 · 49377 Langförden<br />
Tel. 04447/9620-102 · Fax 04447/9620-190<br />
w.freese@elo-online.de<br />
www.elo-online.de<br />
ELO-FROST GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Christoph Hövelkamp<br />
und Werner Freese<br />
Mittelwand 13 · 49377 Vechta-Langförden<br />
Tel. 04447/9691-0 · Fax 04447/9691-691<br />
info@elo-frost.de · www.elo-frost.de<br />
Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh<br />
im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> eG<br />
Geschäftsführer: Heinrich Krieger<br />
Westerbakumer Straße · 49456 Bakum<br />
Tel. 04446/9686-0 · Fax 04446/9686-50<br />
info@eg-im-om.de · www.eg-im-om.de<br />
EW GROUP GmbH<br />
Assistent der Geschäftsführung:<br />
Christian Deeken<br />
Norddöllen 51 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/970-233 · Fax 04445/970-238<br />
christian.deeken@ew-group.de<br />
Fleisch-Krone-Feinkost GmbH<br />
Geschäftsführer: Norbert Dreckmann<br />
Waldstraße 7 · 49632 Essen/Oldb.<br />
Tel. 05434/9460-0 · Fax 05434/9460-60<br />
info@fleisch-krone.com<br />
www.fleisch-krone.com<br />
Fleming + Wendeln GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Josef Abeling<br />
Auf’m Halskamp 12 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/8907-0 · Fax 04474/8907-800<br />
info@fuw.net<br />
www.fleming-wendeln.de<br />
ForFarmers Bela GmbH<br />
Geschäftsführer: Henk Eggink<br />
Industriestraße 3–7<br />
49377 Vechta-Langförden<br />
Tel. 04447/808-0 · Fax 04447/1486<br />
info@forfarmers.eu · www.forfarmers.eu<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Interessant – und nicht nur auf Stalldächern: Eine neue Solaranlage auf das Dach zu setzen<br />
ist immer noch lohnenswert – trotz der drastischen gekürzten Vergütungssätze für ins Netz<br />
eingespeisten Sonnenstrom.<br />
voltaikanlagen auf den vielen vorhandenen<br />
Stalldächern, den günstigen Küstenstandorten<br />
für Windparks und den<br />
starken Zubau an Biogasanlagen erreicht.<br />
Mittlerweile sind auch hier Grenzen erreicht,<br />
und der Zubau hat sich deutlich<br />
verlangsamt – nicht zuletzt durch gesetzliche<br />
Anpassungen im EEG. Vor allem im<br />
Bereich Biogas wurde mit der EEG-Novelle<br />
Anfang 2012 das Potenzial deutlich eingegrenzt,<br />
später dann auch im Bereich<br />
Photovoltaik durch die deutlichen Kürzungen<br />
der garantierten Einspeisevergütung.<br />
Allerdings ist auch der Flächenbedarf<br />
einer Biogasanlage in der Regel<br />
enorm und stößt in einer viehdichten Region<br />
schnell an seine Grenzen. Ausgenommen<br />
sind davon die so genannten<br />
»Gülleanlagen« bis 75 kW, die gerade in<br />
unserer Region eine sinnvolle Gülleverwertung<br />
als komprimierter Dünger übernehmen<br />
könnten. Die Entwicklungen sind<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
hier jedoch noch am Anfang und die Anlagenpreise<br />
teilweise sehr ambitioniert.<br />
Hier gilt es, den Einzelfall zu betrachten<br />
und eine Investitionsentscheidung gut zu<br />
durchdenken.<br />
In den vergangenen Jahren wurden jedoch<br />
bereits viele Investitionen in die erneuerbaren<br />
Energien getätigt. Zahlreiche<br />
Betriebe haben sich interessante zusätzliche<br />
Einkommensquellen erschlossen, um<br />
künftig unabhängiger agieren zu können.<br />
Es sind aber auch erhebliche Investitionsvolumen<br />
gestemmt und damit hohe Risiken<br />
eingegangen worden, die es zunächst<br />
zu bedienen und zu managen gilt. Zukünftig<br />
wird dieser Betriebszweig vermutlich<br />
nachhaltig zur Stabilisierung der<br />
Ertragslage der landwirtschaftlichen Betriebe<br />
beitragen und die Wirtschaftskraft<br />
der Region weiter stärken, da nicht unerhebliche<br />
Einnahmen aus dem Stromverkauf<br />
in die Region fließen werden und<br />
Foto: Volker Wille, Fotolia
vielleicht sogar zu einem Stück energetischer<br />
Unabhängigkeit beitragen können.<br />
Risikomanagement und Grenzen<br />
der Risikotragfähigkeit<br />
All diese Entwicklungen zeigen, dass der<br />
moderne Landwirt von heute kaum noch<br />
mit seinem Vorgänger von vor zehn oder<br />
zwanzig Jahren vergleichbar ist.<br />
Der Strukturwandel hat sich rasend<br />
schnell fortgesetzt und zu vielen Veränderungen<br />
geführt. Es wurde expandiert,<br />
in Technik investiert, es wurden neue Betriebszweige<br />
erschlossen. Der Strukturwandel<br />
begünstigt dabei seit Jahren größere<br />
Betriebseinheiten mit modernster<br />
technischer Ausstattung und führt immer<br />
mehr zum Ausscheiden von Klein- und<br />
Kleinstbetrieben aus dem Markt.<br />
Der Landwirt ist heute der »Manager«<br />
eines mittelständischen Unternehmens<br />
mit den entsprechenden Anforderungen<br />
an Ausbildung und Know-how. Er muss<br />
den täglichen Arbeitsablauf meistern und<br />
Investitionsvolumina bewältigen, die<br />
schnell mal die Verschuldung eines Betriebes<br />
verdoppeln oder verdreifachen<br />
können.<br />
So sind nicht nur die Chancen auf zusätzliche<br />
Erträge und Expansion gestiegen,<br />
sondern auch die Risiken, die es zu<br />
beachten und abzusichern gilt. Die Globalisierung<br />
und Liberalisierung der Agrarmärkte,<br />
Witterungsextreme, rechtliche<br />
Entwicklungen und zunehmende Volatilitäten<br />
an den Absatz- und Beschaffungsmärkten<br />
sind dabei nur einige Beispiele,<br />
die man hier nennen kann. Diese vielfältigen<br />
Risiken und die immer nur begrenzte<br />
Risikotragfähigkeit eines Betriebes sollten<br />
das Risikomanagement heute zu einer<br />
zentralen Aufgabe eines landwirtschaftlichen<br />
Unternehmens machen. Dabei gilt<br />
es, die Risiken zu identifizieren, sie zu bewerten,<br />
sie – wenn möglich – zu steuern<br />
und letztendlich auch eine permanente<br />
Risikokontrolle zu haben. Dabei können<br />
Absicherungsmöglichkeiten wie Termingeschäfte<br />
oder Abschlüsse von speziellen<br />
Versicherungen durchaus helfen.<br />
Es ist jedoch unerlässlich, sich einen<br />
Überblick über die Risikotragfähigkeit des<br />
eigenen Betriebes zu verschaffen. Dabei<br />
müssen verschiedene Parameter – etwa<br />
das laufende verfügbare Einkommen oder<br />
das verfügbare liquidierbare Vermögen –<br />
mit möglichen Risiken ins Verhältnis gesetzt<br />
werden. Diese stark vereinfachte<br />
Sichtweise ist in der Regel jedoch nicht<br />
ausreichend, um die komplexen und umfangreichen<br />
Risiken umfassend und abschließend<br />
beleuchten zu können. Dafür<br />
gibt es bei den örtlichen Verbänden und<br />
der Landwirtschaftskammer vielfältige<br />
Ernährungswirtschaft<br />
und umfangreiche Angebote, die wertvolle<br />
Hilfe leisten können.<br />
Auch aus Bankensicht werden diese<br />
Themen immer bedeutsamer und künftig<br />
weiter intensive Beachtung in den Kreditvergabeprozessen<br />
finden. Das Thema<br />
»Rating« ist ja bereits seit Jahren ein bekanntes<br />
und intensiv diskutiertes Mittel,<br />
anhand dessen ein landwirtschaftlicher<br />
Betrieb mittels Kennzahlen und weiterer<br />
weicher Faktoren bewertet werden kann.<br />
Landwirte sind jedoch trotz allem auch<br />
weiterhin eine attraktive Zielgruppe für<br />
Banken, da die Eigenkapitalquote im Vergleich<br />
zu anderen Branchen in der Regel<br />
relativ hoch ist und es sich bei der Erzeugung<br />
von Nahrungsmitteln um einen<br />
langfristigen Wachstumsmarkt handelt.<br />
Überdies haben Landwirte trotz allem eine<br />
eher konservative Einstellung in Finanzierungsfragen.<br />
Doch auch die Banken<br />
haben sich den veränderten Rahmenbedingungen<br />
und den massiv gestiegenen<br />
Anforderungen an einen Firmenkundenberater<br />
im Bereich Landwirtschaft anzupassen<br />
und versuchen, mit speziellen<br />
Gemeinsam stark<br />
www.wiesenhof-werder.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
WIESENHOF<br />
und WERDER:<br />
für die Region!<br />
69
70<br />
Aalhof Götting<br />
Inhaber: Gerhard Götting<br />
Bether Dorfstraße 41 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/3921 · Fax 04471/3837<br />
info@aalhof.de<br />
www.aalhof.de<br />
Goldene Mühle GmbH<br />
Geschäftsführer: Michael Zube<br />
Auf’m Halskamp 12 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/8907-653 · Fax 04474/8907-44<br />
m.zube@goldene-muehle.de<br />
www.goldene-muehle.de<br />
GS agri eG<br />
Geschäftsführer: Anton Krömer<br />
Raiffeisenstraße 4 · 49685 Schneiderkrug<br />
Tel. 04447/802-0 · Fax 04447/802-900<br />
info@gs-agri.de<br />
www.gs-agri.de<br />
Heidemark Mästerkreis GmbH & Co. KG<br />
Marketingleiterin: Anke Kölling<br />
Lether Gewerbestraße 2 · 26197 Ahlhorn<br />
Tel. 04435/9730-0 · Fax 04435/9730-4100<br />
www.heidemark.de<br />
Moorgut Kartzfehn von Kameke GmbH & Co. KG<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung:<br />
Ewald Drebing<br />
Postfach 1261 · 26217 Bösel<br />
Tel. 04494/88-188 · Fax 04494/88-189<br />
vertrieb@kartzfehn.de · www.kartzfehn.de<br />
Kreuzritter GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Dr. Stephan Susen<br />
Am Hövel 12 · 49439 Mühlen<br />
Tel. 05492/970-900 · Fax 970-888<br />
info@kreuzritter.net<br />
www.kreuzritter.net<br />
Labor hinterm Esch GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführerin: Dr. Barbara Storck<br />
Hinterm Esch 42 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/9414-0 · Fax 04474/9414-15<br />
labor@hinterm-esch.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Was erwartet uns in der Zukunft? Soviel ist sicher: Wir werden im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
weiterhin eine starke Agrarwirtschaft vorfinden. Es sind jedoch Anpassungen erforderlich,<br />
die sich stärker an den Ansprüchen anderer gesellschaftlicher Gruppen orientieren müssen.<br />
Agrarkundenbetreuern und Agrarkompetenzzentren<br />
sich den deutlich gewachsenen<br />
Ansprüchen der Branche zu stellen.<br />
Die Landessparkasse zu Oldenburg<br />
(LzO) hat als einer der führenden Finanzdienstleister<br />
im Nordwesten das »Team<br />
LzO Agrar und Energie« als zentrales<br />
Kompetenz-Team aufgebaut. Dieses ist im<br />
gesamten Geschäftsgebiet der LzO von<br />
der friesischen Nordseeküste bis zum<br />
Dümmer im Süden tätig. So ist es möglich,<br />
umfassendes und branchenspezifisches<br />
Fachwissen sowie Vergleichswerte<br />
und einen großen Erfahrungsschatz zentral<br />
zur Verfügung zu stellen. Neben fachkompetenter<br />
Unterstützung der Firmenkundenberater<br />
vor Ort hat das Team auch<br />
die Aufgabe, Kontakte zu den Beratungseinrichtungen<br />
der Landwirtschaft und<br />
Behörden zu halten, qualifizierte Beratung<br />
zu Sonderfinanzierungen zur Verfü-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
gung zu stellen, umfangreiches Knowhow<br />
zu öffentlichen Förderdarlehen vorzuhalten<br />
und den regelmäßigen Newsletter<br />
zu aktuellen Themen der Agrarbranche<br />
herauszugeben.<br />
Ernährungswirtschaft im OM:<br />
Eine beispielhafte Entwicklung im<br />
Fahrwasser der Landwirtschaft<br />
Neben der »originären Landwirtschaft« –<br />
wenn man diesen Begriff denn überhaupt<br />
noch so verwenden kann – entwickelte<br />
sich im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> eine<br />
starke Agrar- und Ernährungsindustrie,<br />
die wiederum eine beeindruckende Lebensmittel-Wertschöpfungskette<br />
in der<br />
Region etabliert hat. Viele Marktführer<br />
stammen aus der Region und sind mittlerweile<br />
weltweit aktiv. Der Begriff der Wertschöpfungskette<br />
bezeichnet die »Gesamtheit<br />
aller Stufen der Produktion und Dis-<br />
Foto: Muehlberg, Fotolia
tribution eines Produktes von der Rohstoffgewinnung<br />
bis zum Endverbraucher«.<br />
Diese Wertschöpfungsketten für<br />
beispielsweise Schweinefleisch oder Geflügel<br />
sind meist sehr komplex und umfassen<br />
eine Vielzahl an Zulieferern. Die erfolgreiche<br />
Entstehung solcher Wertschöpfungsketten<br />
und deren wirtschaftliche Bedeutung<br />
für eine ganze Region lässt sich<br />
insbesondere an der Entwicklung des <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>es ablesen. Etwa<br />
die Hälfte aller in Niedersachsen mit der<br />
Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln<br />
beschäftigten Betriebe befinden sich<br />
im ehemaligen Regierungsbezirk Weser-<br />
Ems und davon wiederum viele in den<br />
Landkreisen Cloppenburg und Vechta.<br />
Neben der Geflügelbranche, die weit<br />
vorne liegt, finden sich auch Produktionszweige<br />
wie Kartoffeln, Gemüse oder die<br />
Futtermittelbranche. Diese Unternehmen<br />
sind ebenfalls überproportional stark und<br />
belegen führende Positionen in Deutschland.<br />
Mit mehr als 14 Milliarden Euro erwirtschafteten<br />
im Jahre 2010 die Firmen<br />
in Weser-Ems rund 58 Prozent aller Branchenumsätze<br />
in Niedersachsen.<br />
Auch am Arbeitsmarkt kann man diese<br />
Entwicklungen ablesen. Mit sehr niedrigen<br />
Arbeitslosenzahlen und einer Situation,<br />
in der man fast von Vollbeschäftigung<br />
und Arbeitskräftemangel sprechen<br />
kann, zeigt sich diese positive Entwicklung<br />
im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>, wo etwa<br />
die Hälfte aller Beschäftigten im verarbeitenden<br />
Gewerbe in der Ernährungswirtschaft<br />
zu finden sind – mit einer im<br />
Vergleich zu anderen Regionen außerordentlich<br />
guten Produktivität.<br />
Auch zukünftig werden sich für die Ernährungswirtschaft<br />
neue Chancen ergeben.<br />
Die Weltbevölkerung wächst. Derzeit<br />
leben sieben Milliarden Menschen auf der<br />
Erde. 2020 schätzen Forscher diese Zahl<br />
auf 7,7 Milliarden, 2050 schließlich kann<br />
man mit mehr als neun Milliarden Erdbewohnern<br />
rechnen. All diese Menschen<br />
wollen essen und trinken. Und in vielen<br />
Regionen der Wachstums- und Schwellenländer<br />
wird die Nachfrage nach besserer<br />
und hochwertigerer Nahrung weiter<br />
steigen. Hier gilt es sich am Weltmarkt zu<br />
positionieren, um auch zukünftig weiter<br />
Wachstum zu generieren und Absatzmärkte<br />
für heimische Produkte zu erschließen.<br />
Vor dem Hintergrund stagnierender<br />
Bevölkerungszahlen in den traditionellen<br />
heimischen Märkten ist dies<br />
wichtiger denn je.<br />
Für 2020 rechnen FAO und OECD damit,<br />
dass sich weltweit die Importmengen<br />
für Geflügel, Schwein und Käse im Vergleich<br />
zum Jahre 2010 um 17 bis 25 Prozent<br />
steigern. Das zeigt nochmals deut-<br />
Ernährungswirtschaft<br />
lich die besondere Dynamik an den Nahrungsmittelmärkten.<br />
Ein Anteil von 30 Prozent, der in der Ernährungswirtschaft<br />
(BRD) auf Exportaktivitäten<br />
entfällt, deutet bereits heute die<br />
hohe Wettbewerbsfähigkeit der heimischen<br />
Branche an, deren positive Entwicklung<br />
sich an der Gesamtentwicklung<br />
des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es ablesen<br />
lässt. Seit der Wiedervereinigung hat sich<br />
die Zahl der Exporte verdreifacht und allein<br />
in den letzten zehn Jahren verdoppelt.<br />
Für die Zukunft ist es besonders<br />
wichtig, sich entsprechend auf den Weltmärkten<br />
zu positionieren und mit wettbewerbsfähigen<br />
Produkten und Preisen am<br />
Markt zu sein, um auch weiterhin am dynamischen<br />
Wachstum dieser Branche teilnehmen<br />
zu können.<br />
Die LzO als Partner<br />
Auch die LzO versteht sich seit Jahren als<br />
Partner der hiesigen Agrar- und Ernährungswirtschaft.<br />
Wir begleiten dabei die<br />
verschiedensten Unternehmen des Lebensmittelsektors<br />
entlang der gesamten<br />
������������������<br />
����������������<br />
�������������<br />
�������������������<br />
������������������<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
������������<br />
��������<br />
71
72<br />
Jungpflanzen Lüske<br />
Geschäftsführer: Josef Lüske<br />
Kirchstraße 29 · 49685 Höltinghausen<br />
Tel. 04473/9722-0 · Fax 04473/9722-39<br />
info@lueske.de<br />
www.lueske.de<br />
LVL Lebensmittel- und Veterinärlabor GmbH<br />
Geschäftsführer: Rolf Harms<br />
ecopark Allee 6 · 49685 Emstek-Drantum<br />
Tel. 04473/9288-0 · Fax 04473/9288-99<br />
rolf.harms@lvl.de · www.lvl.de<br />
Mählmann Gemüsebau GmbH & Co. KG<br />
Inhaber: Wolfgang Mählmann<br />
Im Siehenfelde 13 · 49692 Cappeln<br />
Tel. 04478/9480-0 · Fax 04478/9480-50<br />
info@maehlmann-gemuesebau.de<br />
www.maehlmann-gemuesebau.de<br />
Meistermann Kornspezialitäten<br />
Willibald Meistermann<br />
Kirchstraße 22 · 49456 Bakum<br />
Tel. 04446/353 · Fax 04446/1693<br />
meistermann-bakum@t-online.de<br />
www.korn-spezialitaeten.de<br />
MIAVIT GmbH<br />
Geschäftsführer: Stefan Niemeyer<br />
Robert-Bosch-Straße 3<br />
49632 Essen/Oldb.<br />
Tel. 05434/82-0 · Fax 05434/8282<br />
info@miavit.de<br />
www.miavit.de<br />
Erdbeerhof Osterloh<br />
Geschäftsführer: Ulrich Osterloh<br />
Halter 21 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04447/8988 · Fax 04447/85708<br />
erdbeerhof.osterloh@t-online.de<br />
www.erdbeerhof-osterloh.de<br />
OVO Betriebsgesellschaft mbH<br />
Geschäftsführer: Werner Thöle<br />
Alte Dorfstraße 4<br />
49377 Vechta-Spreda<br />
Tel. 04447/574 · Fax 04447/1369<br />
werner.thoele@t-online.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Der LzO-Bereich »Corporate Banking« unter der Leitung von Franz-Josef Wiese (rechts) und<br />
Andreas Lauterbach erfüllt die besonderen Ansprüche mittelständischer Unternehmen,<br />
deren Anforderungen an Beratung und strukturierten Finanzierungsprodukten nicht<br />
mehr mit denen des Handwerkers bzw. Gewerbetreibenden zu vergleichen sind.<br />
Wertschöpfungskette – angefangen von<br />
der Urproduktion über die Verarbeitung<br />
bis hin zur Distribution. Sämtliche in unserer<br />
Region anzutreffenden Unternehmensgrößen<br />
werden dabei von uns flächendeckend<br />
gerne und aktiv betreut, da<br />
wir die Chancen, die Risiken und das<br />
Marktumfeld durch unsere regionale Nähe<br />
zu unseren Kunden kennen und beurteilen<br />
können.<br />
Wir freuen uns natürlich besonders<br />
über die überregional und weltweit geschätzte<br />
Leistungsfähigkeit unserer Kunden<br />
der Agrar- und Ernährungswirtschaft,<br />
die den agilen und innovativen<br />
Charakter der Region entscheidend geprägt<br />
und dabei mitgewirkt haben, dass<br />
unsere Region weit über unsere Grenzen<br />
hinaus positiv wahrgenommen wird. Hervorzuheben<br />
ist dabei ebenso das effektive<br />
Zusammenwirken mit vielen anderen<br />
Wirtschaftszweigen, die auch von dieser<br />
Entwicklung profitieren konnten und sich<br />
infolge dessen ebenfalls stark entwickelt<br />
haben. Auch wir haben als regionales Kre-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
ditinstitut durch die Finanzierung vieler<br />
Unternehmen und Projekte am Wachstum<br />
der Region teilgenommen und im Vergleich<br />
zu Sparkassen in anderen Regionen<br />
ein überproportionales Wachstum erzielt<br />
– getragen von einer sehr gesunden<br />
und krisenresistenten Wirtschaft in unserem<br />
Geschäftsgebiet. Gerade deshalb fühlen<br />
wir uns auch besonders den Unternehmen<br />
der Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
verbunden und verpflichtet.<br />
Die LzO hat seit einigen Jahren ihre Beratungsaktivitäten<br />
in neun dezentralen<br />
Regionaldirektionen konzentriert, um eine<br />
gleichbleibend hohe Beratungsqualität<br />
und Expertise in der Fläche gewährleisten<br />
zu können. Für die besonderen Erfordernisse<br />
der mittlerweile stark gewachsenen<br />
mittelständischen Unternehmen, deren<br />
Anforderungen an Beratung und an<br />
strukturierten Finanzierungsprodukten<br />
nicht mehr mit dem Handwerker vor Ort<br />
und dem üblichen Gewerbetreibenden zu<br />
vergleichen sind, wurde in der Zentrale<br />
eine besondere Betreuungs- und Bera-<br />
Foto: LzO
Akzeptanz durch Transparenz: Die aus der<br />
heutigen Arbeitsteilung resultierende Entfremdung<br />
der Konsumenten von der landwirtschaftlichen<br />
Produktion beeinträchtigt<br />
die Akzeptanz von modernen Verfahren im<br />
Ackerbau und bei der Nutztierhaltung.<br />
tungseinheit über Jahre etabliert: Der Bereich<br />
»Corporate Banking« unter der Leitung<br />
von Franz-Josef Wiese und Andreas<br />
Lauterbach. Durch dieses Team mit seinen<br />
langjährig erfahrenen Firmenkundenberatern<br />
und Vertriebsassistenten mit<br />
speziellen Branchen-Know-how ist sicher<br />
gestellt, dass auch sehr spezielle und komplexe<br />
Finanzierungslösungen konzipiert,<br />
umgesetzt und anschließend begleitet<br />
werden.<br />
Damit korrespondiert unser Beratungsspektrum<br />
mit den stetig steigenden Anforderungen<br />
unserer Kunden, und wir<br />
sind auch künftig gut gerüstet, um an der<br />
Seite unserer Unternehmenskunden weitere<br />
Wachstumsschritte in einem sehr innovativen<br />
und dynamischen Markt kompetent<br />
begleiten zu können.<br />
Fazit und Ausblick<br />
Was erwartet uns in der Zukunft? Werden<br />
wir alle Herausforderungen bewältigen<br />
können? Soviel ist sicher: Wir werden hier<br />
auch weiterhin eine starke Agrarwirtschaft<br />
vorfinden. Es sind jedoch Anpassungen<br />
erforderlich, die sich in Zukunft<br />
noch stärker an den Ansprüchen anderer<br />
gesellschaftlicher Gruppen zu orientieren<br />
haben. Dies kann jedoch neben einigen<br />
negativen Auswirkungen viel Positives bewirken<br />
und vor allem für die Zukunft die<br />
Akzeptanz und den Ausbau einer nachhaltigen<br />
Produktion, auch unter Beachtung<br />
ökologischer Aspekte fördern, ohne<br />
dabei den Einfluss von Minderheiten – die<br />
nicht immer die Meinung der Gesamtbevölkerung<br />
vertreten, obwohl das medial<br />
zuweilen den Eindruck erweckt – zuviel<br />
Raum zu bieten. Dies wird wohl eine der<br />
größten Herausforderungen sein, der nur<br />
durch offensives, aber auch einsichtiges<br />
Handeln begegnet werden kann. ■<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Ausbildung, wie ich sie mag!<br />
Sie sind motiviert, aufgeschlossen und kommunikationsstark? Eigenverantwortung<br />
und Engagement zeichnen Sie aus? Dann bewerben Sie sich bei uns um einen<br />
Ausbildungsplatz zum 1. August <strong>2013</strong>!<br />
� Duales Studium Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
� Duales Studium Business Administration on<br />
� Fachkraft für Lagerlogistik<br />
� Fachkraft für Lebensmitteltechnik<br />
� Fachkraft für Verfahrenstechnologie<br />
� Industriekaufmann/-frau<br />
� Mechatroniker/-in<br />
� Tierwirt/-in<br />
Ausbildung bei Heidemark ist mehr – entdecken Sie, was dahinter steckt.<br />
Als einer der führenden Anbieter von Gefl ügel-Spezialitäten in Deutschland<br />
bieten wir jungen Leuten abwechslungsreiche und vielfältige Berufschancen.<br />
Sind Sie auf den Geschmack gekommen? Dann bewerben Sie sich bei uns:<br />
Heidemark Mästerkreis GmbH & Co. KG<br />
Frau Christina Möller<br />
Lether Gewerbestraße 2 ∙ 26197 Ahlhorn<br />
Telefon: 04435 9730-114 ∙ www.heidemark.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
www.heidemark.de<br />
���������<br />
�����������������<br />
73<br />
Foto: Darius Dzinnik, Fotolia
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Uwe Bartels, niedersächsischer Landwirtschaftsminister a.D. und langjähriger Bürgermeister Vechtas wurde im Oktober 2012 von den Mitgliedern<br />
des »Agrar- und Ernährungsforum <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>« (AEF) einstimmig als neuer Vorsitzender gewählt.<br />
UWE BARTELS<br />
Das Agrar- und Ernährungsforum<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> (AEF)<br />
bildet nicht nur die primäre Agrarund<br />
Ernährungswirtschaft ab; unter seinen<br />
Mitgliedern finden sich auch Akteure<br />
der vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweige.<br />
Sowohl die Verpackungs- wie<br />
auch die zuliefernde Kunststoffindustrie,<br />
die Futtermittelbranche, die Stalleinrichter,<br />
Landtechnik, Veterinäre und nicht zuletzt<br />
die unabhängigen Labors identifizieren<br />
sich mit den Zielen des Vereins.<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Wirtschaftsmotor Agrarund<br />
Ernährungsbranche<br />
Dass im Wirtschaftsraum OM an den Stellschrauben der Zukunft gedreht wird, ist nicht zuletzt der<br />
Verdienst der heimischen Agrar- und Ernährungsbranche. Die Branche ist der Wirtschaftsmotor unserer<br />
Region und muss alles daran setzen, diesen Erfolgsstatus weiterhin für sich zu beanspruchen.<br />
Flankenschutz bietet dabei das Agrar- und Ernährungsforum <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> e.V. Der Verein –<br />
bestehend aus derzeit 60 Unternehmen der Branche – hat sich 2006 formiert, um die wirtschaftlichen<br />
Belange innerhalb und außerhalb der Region zu fördern.<br />
Somit versteht sich das AEF als Interessenvertreter<br />
der gesamten Branchen-<br />
Wertschöpfungskette – ein enormes Potenzial.<br />
Mit Ewald Drebing, dem ersten<br />
Vorsitzenden des Vereins und Geschäftsführer<br />
des Moorguts Kartzfehn von Kameke<br />
GmbH & Co. KG aus Bösel sowie dem<br />
Engagement seiner Vorstandskollegen<br />
hat sich das AEF im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
formiert und sich zu einer erfolg -<br />
reichen institutionellen Wirtschaftskraft<br />
etabliert.<br />
74 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Im Oktober 2012 haben die Mitglieder des<br />
AEF mich in das Amt des neuen Vorsitzenden<br />
gewählt. Als ehemaliger Landwirtschaftsminister<br />
Niedersachsens und ehemaliger<br />
Bürgermeister Vechtas ist es mein<br />
vorrangiges Ziel, meine Branchenerfahrung<br />
und meine <strong>Verbund</strong>enheit zur Region<br />
miteinander zu verknüpfen. Dieser<br />
Brückenschlag gelingt nur durch ein gewachsenes<br />
Netzwerk auf politischer, gesellschaftlicher<br />
und wirtschaftlicher Ebene.<br />
Die AEF-Mitglieder haben für den ges-
Foto: Kzenon, Fotolia<br />
amten Vorstand eine neue Runde eingeläutet.<br />
Es gilt die Maxime, die heimische<br />
Branche in ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu<br />
stärken und die Akzeptanz innerhalb des<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es für deren Belange<br />
zu steigern.<br />
Zudem sieht sich das AEF auch mit großen<br />
Herausforderungen konfrontiert: Zunehmendes<br />
Misstrauen des Verbrauchers<br />
in die Branche, aggressive und belastende<br />
Berichterstattungen, die aktuelle Tierwohl-<br />
und Antibiotikaeinsatzdebatte, Flächenkonflikte<br />
und Nährstoffüberschüsse;<br />
das sind Handlungsfelder, denen sich die<br />
Branche und das AEF mit neuen Zielsetzungen<br />
stellen muss.<br />
Herausforderung: Die Erwartungen<br />
der Verbraucher und die Kommunikation<br />
Die intensive Nutztierhaltung ist zunehmend<br />
in die Kritik geraten. Bestandsgrößen<br />
und Haltungsformen sowie die aus<br />
der Tierproduktion resultierende Umweltbelastung<br />
werden in besonderem Maße<br />
von Natur- und Tierschutzverbänden<br />
in Frage gestellt. Für die Medien sind die<br />
Tierhaltung und der Fleischkonsum ein<br />
lohnendes Thema geworden. Die Medien<br />
haben jährlich Platz für rund 220 Skandale<br />
– darin findet sich die Agrar- und Ernährungsbranche<br />
zu fast 80 Prozent wieder.<br />
Noch nie ist in Deutschland so heftig über<br />
Fleischkonsum diskutiert worden wie<br />
heute. Die Kritik richtet sich sowohl auf<br />
die Höhe des Fleischkonsums als auch auf<br />
die Art der Fleischproduktion, die Anzahl<br />
und Größe der Stallneubauten und auf<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Der Verbraucher, das unbekannte Wesen: Der Lebensmittelhandel weiß seit langem, dass es<br />
zuweilen extreme Schwankungen zwischen der politisch korrekten Meinung des Verbrauchers<br />
und seinem tatsächlichen Verhalten an der Ladentheke gibt.<br />
die Schlachtprozesse. Die Folge: Glaubwürdigkeit,<br />
Zuverlässigkeit und Transparenz<br />
des Fleischsektors werden in der Öffentlichkeit<br />
erheblich angezweifelt.<br />
Skandalberichte betreffen mal den einen,<br />
dann einen anderen. Aber immer ist<br />
es die gesamte Kette, die an Ansehen einbüßt<br />
und wirtschaftliche Schäden hinnehmen<br />
muss. Umfragen zeigen regelmäßig<br />
eine große Lücke zwischen den Vorstellungen<br />
der Verbraucher und der Wirklichkeit<br />
in modernen Betrieben. Das gilt<br />
insbesondere für die Tierhaltung.<br />
Die Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
hat mit großem Engagement die Lebensmittelsicherheit<br />
und die Qualitätsansprüche<br />
der Gesellschaft durch verbesserte<br />
Produktionstechniken und produktionsübergreifende<br />
Eigenkontrolle erhöht.<br />
Dennoch hat die Branche die zunehmend<br />
stärker werdende Bewegung von Verbrauchern,<br />
die mehr ethische und moralisch<br />
geprägte Qualitätsansprüche verlangen,<br />
unterschätzt. Das mag daran liegen, dass<br />
diese Verbrauchererwartungen komplex<br />
und bisweilen äußerst schwer darstellbar<br />
sind. Zum anderen aber liegt es daran,<br />
dass es extreme Schwankungen zwischen<br />
der politisch korrekten Meinung des Verbrauchers<br />
und dem tatsächlichen Verhalten<br />
an der Ladentheke gibt.<br />
Bereits vor fünf Jahren wurde im Wissenschaftsverbund<br />
FAEN (= Forschungsverbund<br />
Agrar - und Ernährungswirtschaft<br />
Niedersachsen) ein Forschungsauftrag erteilt,<br />
der ein Leitbild für eine nachhaltige<br />
Tierproduktion erarbeiten sollte. Das Er-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Ovobest Eiprodukte GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Dr. Bernard Schneppe<br />
Hörster Wall 1 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05495/955-0 · Fax 05495/955-250<br />
bernard.schneppe@ovobest.de<br />
www.ovobest.de<br />
PHW-Gruppe Lohmann & Co. AG<br />
Prokuristin: Renate Grothkopf<br />
Paul-Wesjohann-Str. 45<br />
49429 Visbek-Rechterfeld<br />
Tel. 04445/891-425 · Fax 04445/891-336<br />
renate.grothkopf@wiesenhof.de<br />
www.phw-gruppe.de<br />
Plantaflor Humus Verkaufs-GmbH<br />
Geschäftsführer: Frank Blömer<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 4 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9263-0 · Fax 04441/9263-44<br />
info@plantaflor.de · www.plantaflor.de<br />
Schne-frost Ernst Schnetkamp GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Ernst-Rainer Schnetkamp<br />
Vinner Weg 3 · 49624 Löningen<br />
Tel. 05432/9481-0 · Fax 05432/9481-19<br />
info@schne-frost.de · www.schne-frost.de<br />
Werner Schulte GmbH & Co. KG<br />
Lastruper Wurstwaren<br />
Geschäftsführer: Sarah Dhem<br />
Ruhrbachstraße 8 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/1313 · Fax 04472/8448<br />
info@schulte-lastrup.de<br />
www.schulte-lastrup.de<br />
Schweinebesamungsstation Weser-Ems e.V.<br />
Geschäftsführer: Werner Taphorn<br />
Am Osterfeld 13 · 49661 Cloppenburg-Bethen<br />
Tel. 04471/9167-0 · Fax 04471/9167-50<br />
schweinebesamung@t-online.de<br />
www.schweinebesamung.de<br />
SFB Fleisch- und Kühlcentrale GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Jürgen Rohn<br />
Industriestraße 22 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/984-18 · Fax 05494/984-29<br />
rohn@sfbholdorf.de<br />
www.sfholdorf.de<br />
75
SGS Germany GmbH<br />
Director Agricultural<br />
Services & CTS Food Germany:<br />
Dr. Christian Hummert<br />
Europa-Allee 12 · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/9439-0 · Fax 04473/9439-48<br />
de.agr.ctsfood@sgs.com · www.de.sgs.com<br />
Steinemann GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Ulrich Steinemann<br />
Bahnhofstraße 78/80 · 49439 Steinfeld<br />
Tel. 05492/807-0 · Fax 05492/807-16<br />
info@steinemann.de<br />
www.steinemann.de<br />
Gebr. Stolle GmbH<br />
Marketingleiter: Albert Focke<br />
Ahlhorner Straße 98 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/898-171 · Fax 04445/898-188<br />
albert.focke@stolle.de<br />
www.stolle.de<br />
H. Thamann & Leiber GmbH<br />
Geschäftsführer: Jan Thamann<br />
Bahnhofstraße 24<br />
49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05493/509-0 · Fax 05493/509-62<br />
info@tafu.de · www.tafu.de<br />
Hermann Thole GbR<br />
Geschäftsführer: Hermann Thole<br />
Alte Heerstraße 56<br />
49624 Löningen/Benstrup<br />
Tel. 05432/3472 · Fax 05432/3761<br />
hermann.thole@t-online.de<br />
Tulip Food Company GmbH<br />
Werksleiter: Andreas Göring<br />
Schwege 52 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/9625-0<br />
Fax 04443/9625-44<br />
info@tulip.de · www.tulip.de<br />
Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />
Geschäftsführer: Dr. Tim Pöpken<br />
Sedelsberger Straße 2<br />
26169 Friesoythe<br />
Tel. 04491/294-0 · Fax 04491/294-200<br />
tim.poepken@msd.de · www.msd.com<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Ernährungswirtschaft<br />
gebnis ist vor einem Jahr vorgelegt und<br />
diskutiert worden. Daraus entsprungen<br />
ist die Transparenzoffensive der niedersächsischen<br />
Geflügelwirtschaft. Verbraucher<br />
erhalten in einer Vielzahl von unterschiedlichen<br />
Geflügelställen Zugang und<br />
können sich so ein eigenständiges Bild davon<br />
machen, dass die Betriebsgröße nicht<br />
zwangsläufig der Umweltverträglichkeit<br />
und Tiergerechtigkeit entgegensteht. Erste<br />
Erfahrungen zeigen, dass rund 90 Prozent<br />
der Besucher den Tierhaltern nach<br />
dem Rundgang bestätigten, eine andere<br />
Sichtweise auf die moderne Tierhaltung<br />
erhalten zu haben. Wünschenswert ist die<br />
Ausweitung dieser Blaupause auch auf<br />
die Rotfleischbranche.<br />
Ein essenzieller Bestandteil ist dabei<br />
auch eine gemeinsame Ausrichtung der<br />
Kommunikation. Dabei geht es nicht primär<br />
um den finanziellen Verlust des einzelnen<br />
Unternehmens, sondern in erster<br />
Linie um die verlorene Reputation der<br />
gesamten Branche.<br />
Das AEF beabsichtigt, gemeinsam mit<br />
den Medienexperten des Steinbeis-Institutes<br />
ein Krisen- und Sicherheitszentrum<br />
einzurichten. Hier sollen alle Teile der<br />
Branche, auch die vor- und nachgelagerten<br />
Segmente, auf mögliche Krisensituationen<br />
vorbereitet und im Krisenfall den<br />
einzelnen Unternehmen zur Seite stehen.<br />
Darüber hinaus soll langfristig ein Frühwarnsystem<br />
für die gesamte Branche installiert<br />
werden.<br />
76 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Mehr als sechzig niedersächsische Geflügel-Betriebe öffnen seit August 2012 ihre Ställe für<br />
die Öffentlichkeit. Diese Transparenzoffensive will über die Geflügelhaltung informieren<br />
und ein realistisches Bild vom Alltag der Landwirte zeigen.<br />
Herausforderung<br />
Tierwohl und Tiergesundheit<br />
Resultierend aus der FAEN-Studie stellt<br />
sich dem AEF eine weitere Herausforderung:<br />
die Verbesserung des Tierschutzes<br />
und des Tierwohls. Hier ist die Entwicklung<br />
von Haltungsformen und Haltungssystemen<br />
für Nutztiere, die zu einer Verbesserung<br />
der Tiergesundheit und des<br />
Tierwohls führen, erforderlich. Dabei<br />
unterstützt das AEF den Tierschutzplan<br />
des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung,<br />
Landwirtschaft, Verbraucherschutz<br />
und Landesentwicklung und wird an<br />
dessen Umsetzung mitwirken, um möglichst<br />
schnell nicht mehr vertretbare Eingriffe<br />
an den Tieren zu vermeiden.<br />
Die Suche nach tierschutzfreundlicheren<br />
Alternativen in Haltung und Zucht<br />
muss zügig vorangebracht werden, damit<br />
die Umstellung ohne wirtschaftliche Friktionen<br />
ablaufen kann. Tierschutz- und<br />
Tierwohlprojekte müssen unterstützt<br />
werden. Dabei denkt das AEF auch an die<br />
Tierhalter, die den möglicherweise entstehenden<br />
Mehraufwand idealerweise über<br />
den Preis bezahlt bekommen müssen.<br />
Es gibt bereits einige Initiativen, mit denen<br />
dem Verbraucher besonders gekennzeichnetes<br />
Fleisch aus tierschutzgerechteren<br />
Haltungen angeboten werden soll.<br />
Das AEF hält das Vorgehen des Deutschen<br />
Tierschutzbundes, gemeinsam mit Teilen<br />
des LEH und Mästern des Schweine- und<br />
Geflügelbereiches, tierschutzfreundlich<br />
Foto: Branex, Fotolia
Foto: Talsen, Fotolia<br />
erzeugte Produkte unter einem Tierschutzlabel<br />
anzubieten, für zielführend.<br />
Herausforderung Antibiotikaeinsatz<br />
Wie können die Landwirte und Mäster für<br />
das Thema »Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes«<br />
sensibilisiert werden? Für den<br />
Wirtschaftsraum OM ist auch die aktuelle<br />
Antibiotika-Diskussion eine Herausforderung.<br />
Die bekannt gewordenen Mengen<br />
sind beunruhigend und verunsichern die<br />
Öffentlichkeit.<br />
Es muss gelingen, den Antibiotikaeinsatz<br />
in der Nutztierhaltung in den nächsten<br />
Jahren erheblich zu reduzieren und<br />
das Medikament nur noch aus therapeutischen<br />
Gründen einzusetzen. Flankiert<br />
von einem optimalen Stallmanagement<br />
dürfte so der Mengeneinsatz drastisch gesenkt<br />
werden. Dass bereits 2.000 der<br />
15.000 niedersächsischen Tierhalter sich<br />
in den vergangenen Monaten zur Verringerung<br />
des Antibiotika-Einsatzes von Experten<br />
haben beraten lassen, wertet das<br />
AEF als positives Signal seitens der Tierhalter<br />
und wird auch dieses Thema für<br />
das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> inhaltlich<br />
begleiten und forcieren.<br />
Herausforderung Nährstoffproblematik<br />
Mit dem Projekt »Bioenergie-Region Südoldenburg«<br />
will das AEF den »Dreiklang<br />
Gesellschaft – Veredlung – Bioenergie«<br />
wiederherstellen. Eine Aufgabe des Projektes<br />
ist es, die vorhandenen Energiepotentiale<br />
der Nebenprodukte aus der Veredlungswirtschaft<br />
der Landkreise Vechta<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Antibiotika sind das wichtigste Instrument zur Behandlung von Infektionskrankheiten. Doch<br />
auch in Deutschland nehmen die Fälle von Antibiotika-Resistenzen zu. Damit können Mediakamente<br />
bei erkrankten Menschen oder erkrankten Tieren ihre Wirkung verlieren. Da<br />
jeder Einsatz von Antibiotika letztlich die Resistenz fördern kann, muss sichergestellt sein,<br />
dass Antibiotika vor allem bei Tieren, von denen Lebensmittel gewonnen werden, nur dann<br />
eingesetzt werden, wenn sie unbedingt erforderlich sind.<br />
und Cloppenburg besser auszunutzen.<br />
Das Projekt wird vom Bundesministerium<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
(BMELV) gefördert. Insbesondere<br />
sollen mit Hilfe der Bioenergie<br />
Lösungsansätze erarbeitet werden, die<br />
zur Entschärfung der Nährstoffüberschussproblematik<br />
in Südoldenburg beitragen<br />
und gleichzeitig die regionale<br />
Wertschöpfung steigern.<br />
Fazit<br />
Nicht alle angesprochenen Herausforderungen<br />
wird das AEF zeitnah bewältigen<br />
können. Der Verein hat sich diese wichtigen<br />
– und derzeit im Fokus der Öffentlichkeit<br />
stehenden – Probleme auf die Fahne<br />
geschrieben. Dafür werden Handlungsempfehlungen<br />
in den Gremien erarbeitet<br />
und entsprechend kommuniziert.<br />
Das AEF fordert für diese Arbeitsgruppen<br />
die Expertise von Wirtschaftsvertretern,<br />
Wissenschaftlern, Regionalökonomen,<br />
Veterinären und Tierschutzorganisationen<br />
heraus. Dabei sollen Leuchtturm-<br />
bzw. Pilotprojekte alle Akteure von<br />
der Notwendigkeit und dem Erfolg eines<br />
Paradigmenwechsels der einzelnen Branchensegmente<br />
überzeugen.<br />
Das AEF kann und will das. Für den Verbraucher,<br />
für die Landwirte, für die Unternehmer<br />
und für das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>.<br />
Das AEF lädt alle interessierten Unternehmer<br />
ein, sich dem Verein anzuschließen<br />
oder an einer der initiierten Arbeitsgruppen<br />
mitzuwirken. ■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH<br />
Geschäftsführer: Dr. Andreas Dreishing<br />
und Dr. Bernhard Wesseling<br />
Bahnhofstraße 30 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05493/98700 · Fax 05493/98790<br />
info@vilomix.com · www.vilomix.com<br />
VION Emstek GmbH<br />
Geschäftsführer: Dr. Uwe Terkhorn<br />
Wilhelm-Bunsen-Straße 15 · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/807-302 · Fax 04473/807-201<br />
uwe.terkhorn@vionfood.com<br />
www.vion-emstek.de<br />
Wernsing Feinkost GmbH<br />
Geschäftsführer: Stefan Wernsing<br />
Kartoffelweg 1 · 49632 Essen/Oldb.<br />
Tel. 05438/51-01 · Fax 05438/51-200<br />
info@wernsing.de · www.wernsing.de<br />
Holzmühle Westerkamp GmbH<br />
Geschäftsführer: Arnold Westerkamp<br />
Norddöllen 26 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/987777-0 · Fax 04445/7332<br />
info@westerkamp-gmbh.de<br />
www.westerkamp-gmbh.de<br />
Wiesenhof-Pilzland<br />
Geschäftsführer: Christian Nacke<br />
Paul-Wesjohann-Straße 43<br />
49429 Visbek-Rechterfeld<br />
Tel. 04445/970-102 · Fax 04445/970-119<br />
info@wiesenhof-pilzland.de<br />
www.wiesenhof-pilzland.de<br />
Tierärztliche Gemeinschaftspraxis<br />
Dres. Windhaus & Hemme<br />
Dr. Heinrich Windhaus<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 246 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/914747 · Fax 04441/914748<br />
tierarztpraxis.windhaus@ewetel.net<br />
www.tierarztpraxis-windhaus.de<br />
Wulfa-Mast GmbH<br />
Geschäftsführer: Bernd Neteler<br />
Postfach 1207 · 49408 Dinklage<br />
Tel. 04443/898-0 · Fax 04443/898-66<br />
info@wulfa.de · www.wulfa.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
77
Foto: agma data<br />
HELMUT VOSSMANN<br />
Das stellt die Software-Branche vor<br />
immer neue Herausforderungen.<br />
Andere Faktoren, die die Software<br />
berücksichtigen muss, sind die Globalisierung<br />
(Wechselkursschwankungen, Sprachen)<br />
und nicht zuletzt die oft geforderte<br />
Mobilität: Die Verantwortlichen möchten<br />
schließlich auch unterwegs ständig Zugriff<br />
aufs System haben.<br />
Auch die Spezialisierung nimmt immer<br />
mehr zu: Viele Unternehmen setzen folglich<br />
auf fokussierte Branchenlösungen –<br />
wie zum Beispiel die von agma data. Da-<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Nikolausdorf bei Garrel, Landkreis Cloppenburg: Familie Voßmann fühlt sich wohl im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. Helmut Voßmann (zweiter<br />
von rechts) begann 1987 mit großem Idealismus und einer zukunftsträchtigen Idee. Die ersten Firmenräume befanden sich damals<br />
noch im Keller des Wohnhauses an der Pfarrer-Kock-Straße – rund um den ersten Firmen-Computer für 13.500 Mark. Seit 1990 arbeitet<br />
Ehefrau Gisela (erste von rechts) im Betrieb mit. Aus der Personengesellschaft wurde damals eine GmbH, die heute mit rund 20 Mitarbeitern<br />
Kunden in ganz Deutschland und Österreich bedient.<br />
PC-Monitoring vom Hof bis zum Teller<br />
Die Branchenlösungen und mobilen Anwendungen von agma data sind bundesweit gefragt. Denn Unternehmen<br />
setzen immer mehr auf flexible und mobile Systeme für die Ressourcenplanung und Steu -<br />
erung ihrer Geschäftsprozesse. Dabei müssen die Softwarehersteller nicht nur mitdenken, sondern dem<br />
Markt immer einen Schritt voraus sein. Vor allem, wenn die Konjunktur schwächelt, wird die Forderung<br />
nach effizienteren Systemen, die zur Kosteneinsparung beitragen, immer lauter.<br />
bei können Anwender einen Großteil der<br />
branchenspezifischen Entwicklung bedarfsgerecht<br />
mitgestalten.<br />
Branchenlösungen für<br />
Lebensmittelhersteller und -händler<br />
Vor allem Lebensmittelproduzenten wünschen<br />
einen einheitlichen Überblick über<br />
Zahlenwerk, Nachfrage und Produktionskapazitäten.<br />
Softwarefirmen müssen deshalb<br />
globale und flexible Systeme anbieten,<br />
um Neukunden gewinnen und Bestandskunden<br />
halten zu können.<br />
78 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Im Trend werden auch künftig die Cloud-<br />
Anwendungen sein: Bei hybriden Konzepten<br />
ist der Wechsel zwischen installierter<br />
Version und on-demand-genutzter Software<br />
problemlos möglich. Auch mobile<br />
Lösungen sind stark im Kommen: Sinkende<br />
Verbindungskosten, mehr Notebooks<br />
in Unternehmen und die steigende Anzahl<br />
von Home-Office-Arbeitsplätzen fordern<br />
das geradezu heraus. Wer diese Ansprüche<br />
befriedigen und optimale Lösungen<br />
anbieten kann – wie agma data das seit<br />
1987 tut – hat die besseren Karten.
Spezialisiert seit 25 Jahren<br />
agma data besteht seit 25 Jahren und hat<br />
die Entwicklung seiner Branche hautnah<br />
erlebt. Ob Fleisch-, Fisch- oder Lebensmittelverarbeitung,<br />
ob Großunternehmen<br />
oder mittelständischer Betrieb – immer<br />
mehr Kunden setzen auf intelligente<br />
und individuell zugeschnittene Softwarelösungen<br />
vom Branchenprofi. Für agma<br />
data stand schon bei der Firmengründung<br />
fest, dass man sich als Unternehmen zunächst<br />
spezialisieren muss, um sich von<br />
den Mitbewerbern abzuheben. Es ist eine<br />
wichtige Grundlage, dass man die Branche,<br />
für die man Programme macht, inund<br />
auswendig kennt. Denn nur wer die<br />
Anwenderbedürfnisse genau kennt, kann<br />
perfekte Softwarelösungen kreieren.<br />
Wissen, was Anwender wirklich wollen<br />
Bei agma data vereinten sich die Leidenschaft<br />
des Gründers für IT mit der Leidenschaft<br />
für Lebensmittel. Letztere brachte<br />
er als Sohn eines Viehkaufmanns von<br />
Haus aus mit. So entstand ein leistungsstarker<br />
Branchenprofi, der sich die Entwicklung<br />
von maßgeschneiderter Software<br />
für die Lebensmittelproduktion auf<br />
die Fahnen geschrieben hat. Eine agma<br />
data-Spezialität im Hardwarebereich ist<br />
typisch für das tiefgehende Verständnis<br />
Ernährungswirtschaft<br />
der Kundenbedürfnisse: In der Fleischverarbeitung<br />
bestand häufig das Problem,<br />
dass die Produktionsräume mit Dampfstrahlern<br />
gereinigt wurden. Weil aber<br />
Rechner und Softwaresysteme naturgemäß<br />
feuchteempfindlich sind, hat agma<br />
data eigens schützende Edelstahlgehäuse<br />
entwickelt.<br />
Kundenorientierung wird großgeschrieben<br />
Bei agma data wird viel Wert auf die enge<br />
Zusammenarbeit mit dem Kunden gelegt.<br />
Die Philosophie: Der Kunde steht im<br />
Mittelpunkt, seine Bedürfnisse und Wünsche<br />
müssen immer in die individuellen<br />
Softwarelösungen miteinfließen. Auch<br />
die hohe Flexibilität ist ein Vorteil von agma<br />
data. Denn der Lebensmittelmarkt<br />
unterliegt einem ständigen Wandel – zum<br />
Beispiel durch immer wieder neue Verordnungen<br />
und Gesetze, nach denen man<br />
sich richten muss.<br />
Weiterhin steht agma data für ein gutes<br />
Kosten-Nutzen-Verhältnis, das für viele<br />
Unternehmen in Zeiten der Rationalisierung<br />
immer mehr an Bedeutung gewinnt.<br />
Mehr als 250 zufriedene Kunden belegen,<br />
dass dieses Konzept aufgeht. Sie alle<br />
haben ihr Tagesgeschäft durch die individuellen<br />
Softwarelösungen von agma data<br />
optimiert. Unter den Kundenadressen fin-<br />
Unser Herz schägt für die Landwirtschaft.<br />
Vom Acker bis zum Futter.<br />
H. Bröring GmbH & Co. KG<br />
Ladestraße 2 49413 Dinklage<br />
Telefon 0 44 43 97 0-0 e-Mail: info@broering.com<br />
den sich so illustre Namen wie Dr. Oetker,<br />
Faller Konfitüre Schwarzwald oder Gosch<br />
auf Sylt.<br />
Offenes, zukunftsfähiges Netzwerk<br />
Genaue Kenntnis der Kunden hilft dabei,<br />
vorhandene Lösungen sinnvoll zu vernetzen<br />
und mögliche Lücken zu schließen,<br />
um Potenziale so kostengünstig wie möglich<br />
voll ausschöpfen zu können. Ob für<br />
den Handel, die Produktion oder den Filialbetrieb:<br />
agma data stellt passende Programm-Module<br />
zusammen und verbindet<br />
sie zu einem sinnvollen Ganzen. Vorhandene<br />
Lösungen werden integriert, und es<br />
entsteht ein offenes Netzwerk, das es<br />
möglich macht, auf alle Veränderungen<br />
der Zukunft flexibel zu reagieren.<br />
Service: flexibel, erreichbar, praxisnah<br />
Bei Kunden zählen Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit<br />
und Qualität. agma data<br />
übernimmt die Organisationsberatung,<br />
erstellt ein Lasten- und Pflichtenheft, Ist-<br />
Analysen und Soll-Konzepte. agma data<br />
führt vordefinierte Branchenlösungen<br />
ein, bietet Einzel- und Gruppenschulungen<br />
an und übernimmt die Praxisbegleitung<br />
durch Fachberater aus der Lebensmittelindustrie.<br />
Das Unternehmen aus Nikolausdorf<br />
setzt dabei ganz auf Service:<br />
www.broering.com
Es gibt eine telefonische Hotline, Softwarepflege<br />
durch regelmäßige Updates,<br />
Netzwerkbetreuung sowie Online-Schulungen.<br />
agma data entwickelt die Standardbranchensoftware<br />
und erstellt kundenspezifisch<br />
releasefähige Lösungen für<br />
die Bereiche Beschaffung, Zerlegung,<br />
Viehwirtschaft, Lager, Produktion, Kalkulation,<br />
Absatz, Filialanbindung, Qualitätssicherung,<br />
Rechnungswesen, EDI-Lösungen<br />
und Prozesssteuerung.<br />
iFood: programmiert auf Zukunft<br />
Um sich in der Softwarebranche etablieren<br />
zu können, brauchte agma data das<br />
notwendige Werkzeug. Nach 15 Jahren<br />
wurde die bewährte Branchensoftware<br />
»Pyramodul« von iFood abgelöst, dem ersten<br />
ERP-System für die Lebensmittelbranche,<br />
das vollständig auf Web-2.0-<br />
Technologie basiert. Drei Jahre lang hat<br />
agma data das Programm in Zusammenarbeit<br />
mit seinen Kunden aus der Lebensmittelbranche<br />
entwickelt. So flossen Bedürfnisse<br />
der mittelständischen Industrie-<br />
und Handwerksbetriebe ebenso ein<br />
wie die von Großunternehmen – allesamt<br />
Anwender, die iFood im Alltag nutzen.<br />
Arbeitsprozesse abbilden und optimieren<br />
iFood bildet die Arbeitsprozesse auf allen<br />
Unternehmensebenen – in der Technik,<br />
im Tagesgeschäft, im Management – ab<br />
und ermöglicht Optimierungen. Je nach<br />
Kundenanforderung werden die passenden<br />
Einzelmodule konfiguriert und eingesetzt.<br />
So entsteht für jeden einzelnen<br />
Betrieb ein individuelles, bedarfsgerechtes<br />
Werkzeug. Vorteilhaft ist dabei die<br />
leicht zu bedienende Benutzeroberfläche,<br />
die auf allen Internet-Browsern sowie auf<br />
mobilen Endgeräten nutzbar ist.<br />
80<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Agma data an Bord: Heute arbeiten in der Firma bis zu 20 Kollegen. Vor allem die lange<br />
Betriebszugehörigkeit vieler Mitarbeiter macht das Know-how des Unternehmens aus. Die<br />
Kunden schätzen dabei die Kontinuität ihrer Ansprechpartner.<br />
agma data hat bundesweit einen Namen<br />
Der IT-Dienstleister aus Nikolausdorf im<br />
Landkreis Cloppenburg genießt bundesweit<br />
einen guten Ruf. 1987 gründete der<br />
Tierwirtschaftsmeister Helmut Vossmann<br />
die agra data, aus der die heutige agma<br />
data GmbH wurde.<br />
In den Anfangsjahren gehörten noch<br />
vorwiegend Viehhändler zur Kundschaft.<br />
Heute fragen eher lebensmittelproduzierende<br />
Betriebe Dienstleistungen, Hardware<br />
und natürlich die Branchen-Programme<br />
des Unternehmens an.<br />
In Nikolausdorf werden Wünsche wahr<br />
Von größtem Wert ist für die Kunden der<br />
direkte Draht zum Programmierer, weil<br />
die Software bedarfsgerecht auf ihren jeweiligen<br />
Betriebsablauf abgestimmt wird.<br />
Heute werden alle Produktionsschritte<br />
vom Hof bis zum Teller mit der eigenen<br />
Software geplant und gesteuert. Unter anderem<br />
setzt die Garreler Firma Eichkamp<br />
auf das Programm aus Nikolausdorf. Kunden<br />
in Deutschland und Österreich arbeiten<br />
rationell und profitabel mit Programmen<br />
aus Nikolausdorf.<br />
Von Anfang an verstand das Unternehmen<br />
sich als Dienstleister, der seine Software<br />
auf die Betriebsbedürfnisse seiner<br />
Kunden bezahlbar zuschneidet. So ist<br />
über die Jahre eine Standard-Branchenlösung<br />
gewachsen, die als ERP oder Warenwirtschaftssystem<br />
erfolgreich ist.<br />
Helmut Voßmann: Gründer und Macher<br />
Voßmann wurde 1959 in Cloppenburg geboren.<br />
Nach seinem Schulbesuch begann<br />
er eine Ausbildung zum Tierwirtschaftsgehilfen<br />
– ein damals junger Beruf, den er<br />
im Moorgut Kartzfehn lernte. Schon während<br />
der Ausbildung war die beratende<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Foto: agma data
agma data, einst und jetzt: Links ein Foto aus<br />
den späten 80er Jahren mit blauem Dienst-<br />
Golf. Rechts ein aktueller Blick in den agmadata-Besprechungsraum.<br />
Ob Fleisch-, Fischoder<br />
Lebensmittelverarbeitung, ob Großunternehmen<br />
oder Mittelstand – immer mehr<br />
Kunden setzen auf intelligente und individuell<br />
zugeschnittene Softwarelösungen aus<br />
Nikolausdorf.<br />
Tätigkeit wichtig, lernte und arbeitete er<br />
auch im Ausland. Nach der Leitung einer<br />
Großgeflügelfarm übertrug man ihm die<br />
Aufgabe als Kundenberater für Putenmäster.<br />
Parallel legt er die Prüfung als Tierwirtschaftsmeister<br />
ab.<br />
In weiteren fünf Jahren bei verschiedenen<br />
Firmen vertiefte Voßmann seine<br />
Kenntnisse als Berater. Gleichzeitig war<br />
er mit dem Umstellen der Produktion auf<br />
eine EDV-gestützte Basis betraut. 1986<br />
wurde er selbstständiger EDV-Kaufmann<br />
und gründete ein Jahr später die Firma<br />
agma data.<br />
Die Geschäftsidee von Helmut Vossmann<br />
bestand zunächst im Angebot einer<br />
EDV-Unterstützung bei Zucht, Mast und<br />
Fleischproduktion. Landwirte und fleischverarbeitende<br />
Betriebe waren sein Klientel.<br />
Der Einkauf und Verkauf wurde rechnergestützt<br />
geplant, gesteuert, überwacht<br />
und abgewickelt.<br />
Ständige Erreichbarkeit und Dienstleistungsstärke<br />
sind bis heute die Maxime<br />
von Voßmann. Darauf können sich die<br />
Kunden verlassen. Damals wurde er für<br />
eine Anschaffung, die der ständigen Erreichbarkeit<br />
diente, noch belächelt: Er<br />
kaufte ein Autotelefon fürs seinerzeit akutelle<br />
C-Netz. Kostenpunkt: Siebentausend<br />
Mark.<br />
Aus dem fachkundigen Umgang mit<br />
Tieren als Tierwirt und seiner Idee »Computer<br />
für Landwirte« wurde zunächst die<br />
EDV-Beratung und dann die Softwareentwicklung.<br />
Helmut Voßmanns großer Vorteil: Er<br />
hat das Metier von Grund auf gelernt und<br />
spricht dieselbe Sprache wie seine Kunden.<br />
Deshalb versteht man sich. ■<br />
Ernährungswirtschaft<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
81<br />
Fotos: agma data
Foto: Petra Hellmann<br />
Idylle in Mühlen: Dr. Stephan Susen vor dem Firmensitz der Kreuzritter GmbH & Co. KG, dem »Meyerhof« in Mühlen – ein historischer<br />
Bauernhof, umgeben von einem parkähnlichen Gelände. Das Unternehmen stellt klassische deutsche Spirituosen auf internationalem<br />
Niveau her. Dabei wird der Firmen-Philosophie entsprechend das Gütesiegel »Made in Germany« in der Destillierkunst mit außergewöhnlichen<br />
Rezepturen verbunden.<br />
DR. STEPHAN SUSEN, GESCHÄFTSFÜHRER<br />
DER KREUZRITTER GMBH & CO. KG, MÜHLEN<br />
E<br />
in Extrakt aus elf Kräutern bildete<br />
die Basis des gemeinschaftlichen<br />
unternehmerischen Handelns der<br />
Kreuzritterinitiatoren. Im Eigenversuch<br />
testete das Trio dessen Wirksamkeit bei<br />
Magenbeschwerden jedweder Art und<br />
zeigte sich begeistert. Allerdings war die<br />
Essenz zu diesem Zeitpunkt noch weit davon<br />
entfernt, auch geschmacklich zu<br />
überzeugen. Erst in der ausgewogenen<br />
Kombination mit 47 weiteren Kräutern<br />
entstand das wohlschmeckende Elixirum<br />
Digestivum, das unter dem Markennamen<br />
»Kreuzritter« inzwischen landauf, landab<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Geistvolle Kräuter<br />
Aller guten Dinge sind drei – frei nach diesem Motto gründeten ein Mediziner, ein Ernährungswissenschaftler<br />
und ein Spirituosenexperte die Kreuzritter GmbH & Co. KG. Mit anspruchsvollen geistigen<br />
Getränken starteten sie 2004 einen erfolgreichen Feldzug gegen Billigschnaps und klebrige Liköre.<br />
Mittlerweile umfasst das Portfolio sechs edle Elixiere, fruchtige Marmeladen und Kräutertee.<br />
für Furore sorgt. Mit Erreichen der obersten<br />
Zielvorgabe »Wirken und schmecken<br />
soll er!« verschrieben wir uns der Aufgabe,<br />
weitere hochwertige Kräuterliköre und<br />
Aquavite für anspruchsvolle Klienten zu<br />
kreieren und damit eine Lücke im Handel<br />
und in der Gastronomie zu schließen:<br />
Dreiling, Herzdame, Goldengel, Zingiba<br />
und Basilico komplettieren im Spirituosensegment<br />
die Kreuzritterfamilie.<br />
Rendezvous der Kräuter und Früchte<br />
So unterschiedlich die Sechs auch sind –<br />
der Blick auf die jeweiligen Ingredienzien<br />
82 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
offenbart erstaunliche Gemeinsamkeiten<br />
und liest sich wie das »Who is Who« der<br />
Kräuterkunde. Da begegnen sich unter<br />
anderen allseits bekannte Weggefährten<br />
wie Schachtelhalm, Schafgarbe und<br />
Spitzwegerich ebenso wie das zumindest<br />
dem Namen nach märchenhaft anmutende<br />
Tausendgüldenkraut, um mit zarten<br />
Kamillen- und Holunderblüten sowie<br />
fremdländischen Gewächsen wie Koriander,<br />
Ingwer und Angosturarinde ein wahres<br />
Aroma-Feuerwerk zu entfalten. Dabei<br />
kommen nur erstklassige Rohstoffe und<br />
ebenso aufwendige wie ungewöhnliche
Fotos: Kreuzritter<br />
Rezepturen zum Einsatz. Das Ergebnis<br />
sind international wettbewerbsfähige<br />
Premium-Produkte made in Germany.<br />
Mixen ist eine Kunst<br />
Für unsere Destillate verwenden wir ausschließlich<br />
natürliche Zutaten und verzichten<br />
auf die Beigabe künstlicher Aromen<br />
oder anderer Zusatzstoffe. Frisch mit<br />
Alkohol extrahierte Kräuter, sogenannte<br />
Mazerate, zugekauft bei den besten Her-<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Klassiker von Kreuzritter: Für alle Destillate aus Mühlen werden ausschließlich natürliche<br />
Zutaten hoher Qualität verwendet. Auf die Beigabe künstlicher Aromen oder anderer<br />
Zusatzstoffe wird gänzlich verzichtet.<br />
stellern der Branche, Früchte, Wurzeln,<br />
Fruchtsäfte, hochwertige Obst- und Kornbrände<br />
– wir haben einen extrem vielfältigen<br />
Sortenbedarf mit höchstem Qualitätsanspruch.<br />
Und wir lassen uns Zeit.<br />
Rund ein Jahr lang tüfteln wir an der jeweiligen<br />
konkreten Zusammensetzung,<br />
bei der es vor allem auf ein fein abgestimmtes<br />
Mischungsverhältnis der einzelnen<br />
Inhaltsstoffe ankommt. Individuelle<br />
Kopfnoten, die der Spirituose ihren typi-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
schen Charakter geben, müssen definiert<br />
werden und erhalten durch harmonierende<br />
Früchte oder Kräuteressenzen ihr unvergleichliches<br />
Aroma. Der ein oder andere<br />
Hauch kontrastierender Extrakte setzt<br />
abschließend interessante Akzente, bevor<br />
ein versierter Abfüller das Resultat unserer<br />
Destillierkunst für die Abfüllung in<br />
größeren Chargen umsetzt. Gleich zwei<br />
dieser Spezialisten genießen unser Vertrauen.<br />
Beide haben ihren Sitz in Westfalen<br />
und präsentieren sich klein aber fein<br />
mit dem Charme und Know-how traditionsreicher<br />
Manufakturen. Einer von ihnen<br />
setzte schon lange vor unserer Zeit<br />
auf Qualität aus dem <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>:<br />
Seine jahrzehntealte Abfüllstraße<br />
trägt das Logo der Alwid-Sondermaschinen<br />
GmbH aus Dinklage.<br />
Aqua vitae: Wasser des Lebens<br />
Dass wir mit unseren klassischen deutschen<br />
Spirituosen auch im internationalen<br />
Vergleich bestehen können, zeigte sich<br />
bei gleich vier unserer geistvollen Erzeugnisse<br />
unmittelbar nach der Markteinführung:<br />
Kreuzritter, Dreiling, Herzdame<br />
und Zingiba sind stolze Träger diverser<br />
Auszeichnungen und glänzen mit Silberoder<br />
gar Goldmedaillen.<br />
83
Foto: Kreuzritter<br />
Die Herzdame von Kreuzritter ist ein echter<br />
Tausendsassa und verführt als Aperitif pur<br />
auf Eis oder auch als spritziger Begleiter von<br />
Sekt, Saft oder in Cocktails.<br />
Während der Digestif Kreuzritter mit<br />
seiner speziellen Mixtur aus Kräuter- und<br />
Gewürzauszügen höchst würzig, zugleich<br />
samtig-warm und weder zu süß noch zu<br />
bitter daherkommt, präsentiert sich unser<br />
Aquavit Dreiling mit unvergleichlicher<br />
Milde. Die basiert auf der Verwendung<br />
dreier hochwertiger fassgelagerter Brände<br />
aus Weizen, Roggen und Dinkel, die<br />
ihm auch seinen Namen gaben. Der Begriff<br />
Aquavit leitet sich ab aus der lateini-<br />
Ernährungswirtschaft<br />
schen Bezeichnung Aqua Vitae, also: Wasser<br />
des Lebens. So taufte ein französischer<br />
Arzt und Alchimist vor rund 700 Jahren<br />
das von ihm erzeugte Feuerwasser, das in<br />
kurzer Zeit einen beeindruckenden Siegeszug<br />
durch das Abendland antrat. Mit<br />
Kümmel und Anis als wichtigsten Essenzen<br />
wurde und wird er in Skandinavien<br />
ebenso gerne getrunken wie in Deutschland<br />
und Holland sowie im Baltikum.<br />
Während der typische Aquavit ein eher<br />
derber Schnaps ist, interpretiert der Dreiling<br />
diese Idee auf die feine Art. Auf der einen<br />
Seite ist er ein typischer Aquavit mit<br />
einer deutlichen Kümmel- und Anisnote<br />
sowie Nelken und Dill. Doch seine komplexe<br />
Rezeptur mit Koriander, Ingwer und<br />
Zitronengras, dazu Fenchel, Iriswurzel,<br />
Kamille und Macisblüte geben ihm ein<br />
einzigartiges, vielschichtiges Aroma.<br />
Gutes aus der Region<br />
Auch unsere Herzdame und unser Goldengel<br />
können auf eine lange Tradition zurückblicken.<br />
Schließlich kannten schon<br />
unsere Urahnen selbst aufgesetzte Liköre<br />
aus Früchten und Alkohol. Für unser Elixier<br />
de Plaisir, wie wir unsere Herzdame<br />
liebevoll nennen, mussten wir nicht in die<br />
Ferne schweifen: Die in ihm verwendeten<br />
���������������������<br />
����������������������������<br />
Hauptzutaten Schlehen, Holunder- oder<br />
Brombeeren wachsen in unserer Region<br />
in fast jedem Garten.<br />
In der Verbindung mit dem Geist von<br />
Himbeeren und Zwetschgen, etwas Zitronensaft<br />
und einem Hauch echter Minze<br />
entfalten sie – unterstützt von Auszügen<br />
aus der Galgant-Wurzel – eine leichte<br />
Herbheit und geschmackliche Kraft, die<br />
ihresgleichen sucht. Die frisch verarbeiteten<br />
Holunderblüten in unserem Goldengel<br />
wecken Erinnerungen an fröhliche<br />
Frühsommertage und verleihen ihm sein<br />
unverwechselbares fruchtiges Aroma, das<br />
mit der leichten Würzigkeit von Salbei eine<br />
ideale Ergänzung erfährt.<br />
Asiatische Grüße<br />
Ebenso vielseitig wie der Goldengel sind<br />
die beiden jüngsten Kreationen Zingiba<br />
und Basilico. Als Aperitif-Liköre bieten sie<br />
unzählige Genussvarianten, bei denen<br />
der Mix-Fantasie keine Grenzen gesetzt<br />
sind. Mit Ingwer und Zitronengras entführt<br />
der Zingiba – dessen Name eine Abwandlung<br />
der botanischen Bezeichnung<br />
für Ingwer ist – in asiatische Gefilde. Sein<br />
frischer Geschmack mit der leicht scharfen<br />
Note wird vom Duft und Aroma des Zitronengrases<br />
ergänzt.<br />
�������������������<br />
�����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />
����������������������������������������������������������������������������������������
Foto: Kreuzritter<br />
Für den Zingiba von Kreuzritter werden Mazerate<br />
der Pflanzen verwendet, denen man frischen<br />
Ingwersaft – der auch für die Trübung<br />
des Likörs verantwortlich ist – hinzufügt.<br />
Auch beim Basilico stand der Name der<br />
Grundessenz – Ocimum basilicum – Pate.<br />
Die Gewürzpflanze hat ihren früheren Ruf<br />
als Aphrodisiakum heute eingetauscht gegen<br />
einen festen Platz in der modernen,<br />
vor allem mediterranen Küche. Ihr würzig-süßlicher<br />
Geschmack passt zu vielen<br />
Gerichten und findet eine frische Ergänzung<br />
im belebenden Geschmack der Zitrone.<br />
Diese Kombination macht sich aber<br />
nicht nur in der Küche gut, sondern ist<br />
Ernährungswirtschaft<br />
auch eine wunderbare Basis für unseren<br />
prickelnden Aperitif-Likör. Wir mazerieren<br />
getrocknetes Basilikum, da frisches<br />
sowohl Aroma als auch Farbe sehr schnell<br />
einbüßt. Dieses Mazerat bereichern wir<br />
mit Zitronensaft als frischen Kontrapunkt<br />
zum würzigen Basilikum. Das Ergebnis ist<br />
ein perfekter Solitär, der mit einem frischen<br />
Basilikum-Blatt und einer Zitronenzeste<br />
garniert zugleich vielfältig mit Sekt,<br />
Saft oder in Cocktails zu mixen ist.<br />
Eine kleine Liebhaberei<br />
Kreuzritter und Dreiling müssen vor dem<br />
Abfüllen zunächst ein paar Wochen ruhen,<br />
damit sie ihr volles Aroma entfalten<br />
können. Erst dann werden sie wie unsere<br />
anderen vier Destillate in Flaschen abgefüllt,<br />
etikettiert und für den Versand vorbereitet.<br />
Von Mühlen, der bekannten Pferde-<br />
und Reiterstadt im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>,<br />
treten sie ihre Reise in alle Teile<br />
der Republik und neuerdings auch nach<br />
Osteuropa sowie in die Schweiz und die<br />
Niederlande an. Insgesamt steigen die Anfragen<br />
aus dem Ausland, sodass wir die<br />
Exportaktivitäten zukünftig weiter steigern<br />
werden. Das gilt allerdings zunächst<br />
lediglich für unsere Spirituosen. Die von<br />
uns mit der gleichen Sorgfalt mit aus-<br />
Qualität vom<br />
Gemüse-Experten<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
schließlich natürlichen Zutaten hergestellten<br />
Marmeladen sind für uns eher eine<br />
kleine Liebhaberei, die wir ausschließlich<br />
für den deutschen Markt produzieren.<br />
»Wirken und schmecken soll er!«<br />
Das gilt auch für den jüngsten Spross der<br />
Kreuzritterfamilie – unsere zwei Kräuter-<br />
Tees, die wir unter dem Markennamen Indian<br />
Herbs seit dem letzten Jahr vermarkten.<br />
Die zu 100 Prozent natürlichen Zutaten<br />
wirken belebend (Mumbai Safari)<br />
oder harmonisierend (Kerala Harmony)<br />
und sind weitestgehend aus unseren alkoholischen<br />
Destillaten bekannt: Je nach<br />
Sorte kommen unter anderem Zitronengras,<br />
Hagebuttenschalen, Ingwer, Limonenfrüchte,<br />
Koriander, Tulsi (Heiliges Basilienkraut)<br />
und Kornblumenblüten oder<br />
Fenchel, Anis, Kümmel, Gingsengwurzeln,<br />
Schafgarbenkraut und Melissenblätter<br />
zur Verwendung. Dabei folgt die Entwicklungsgeschichte<br />
unseres Tees dem<br />
altbekannten Muster: Am heimischen Küchentisch<br />
haben wir die Kräuter probiert<br />
und in immer wieder neuen Kombinationen<br />
solange zusammengestellt, bis das Ergebnis<br />
der Firmen-Philosophie »Wirken<br />
und schmecken soll er!« entsprach. ■<br />
Wir bieten Ihnen eine große Vielfalt an erntefrischem Gemüse aus dem <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. Kontrollierter Anbau und QS-<br />
GAP-Zertifi zierung garantieren unseren hohen Qualitätsstandard. Als weiteren Service für Sie liefern wir Ihre Ware „just in time“.<br />
49692 Cappeln · Tel. 0 44 78 / 94 80 - 11 · Fax 0 44 78 / 94 80 - 50 · www.maehlmann-gemuesebau.de<br />
85
Foto: Eichkamp<br />
Convenience ist in besten Küchen zuhause<br />
Qualität und Convenience sind kein<br />
Widerspruch. Produkte mit einem hohen<br />
Convenience-Grad haben in den besten<br />
Küchen einen festen Platz, wenn bestimmte<br />
Anforderungen seitens der Verwender<br />
erfüllt werden und die Produkte<br />
frei von Konservierungs-, Aroma- und Zusatzstoffen<br />
sind. Viele Gastronomen kommen<br />
im täglichen Betrieb nicht mehr ohne<br />
diese vorgefertigten Produkte aus. Vor<br />
allem das Cook-and-Chill-Verfahren bie-<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Eichkamp ist Hersteller von tiefgekühlten und frischen hochwertigen Convenience-Produkten. Dazu zählen klassische Artikel der Gemeinschaftsverpflegung<br />
wie Rouladen und Paprikaschoten oder auch gefüllte Frikadellen-Snacks. Unter der Marke »New Leaf« bietet das Unternehmen<br />
ein umfangreiches TK-Convenience-Sortiment mit Fingerfood-Produkten und Snacks an.<br />
VERENA VOSSMANN UND REINHARD VOSSMANN<br />
Nachhaltig und frei von Zusatzstoffen<br />
Die Lebensmittelbranche entwickelt eine immer größere Dynamik. Im Lebensmitteleinzelhandel und<br />
in der Großküchenversorgung gewinnt eine frische und nachhaltige Ernährung immer mehr an<br />
Bedeutung. Auch bei Convenience-Produkten legen die Kunden zunehmend Wert auf naturbelassene<br />
und gesunde Zutaten ohne Zusatzstoffe. Für Qualität, Frische, Gesundheitsaspekte und Komfort ist<br />
der Verbraucher auch bereit, höhere Preise zu akzeptieren. Gleichzeitig bringt es der berufliche<br />
Wandel mit sich, dass immer mehr Menschen außer Haus essen. Daher sind auch Convenience-<br />
Produkte und Snacks sehr gefragt.<br />
tet einen sehr hohen Convenience-Grad<br />
und bekommt in der Gemeinschaftsverpflegung<br />
eine immer größere Bedeutung.<br />
Bei Cook and Chill handelt es sich um<br />
ein spezielles Regenerationsverfahren.<br />
Und auch hier setzt Eichkamp aus Garrel<br />
Akzente: Das sind fix und fertig gegarte<br />
Produkte, die direkt nach der Herstellung<br />
schonend gefroren und einfach regeneriert<br />
werden können. Eine aufwändige<br />
und zeitintensive Zubereitung und komplizierte<br />
Planungsprozesse entfallen.<br />
86 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Cook and Chill ist flexibel, planungssicher<br />
und wirtschaftlich. Daher eignet es sich<br />
auch für Großverbraucher der Gemeinschaftsverpflegung<br />
wie Kantinen, Krankenhäuser<br />
und Mensen.<br />
Convenience als Schwerpunkt<br />
Convenience-Produkte sind Schwerpunkt<br />
von Eichkamp. Das Unternehmen produziert<br />
diese Produkte mit Mehrwert für<br />
Großverbraucher und Verbraucher. Dar -<br />
über hinaus ist Eichkamp Partner der
Foto: Eichkamp<br />
weiterverarbeitenden Lebensmittelindustrie.<br />
Das Unternehmen entwickelt kundenindividuelle<br />
Produktlösungen.<br />
Eichkamp setzt dabei auf kreative Rezepturen<br />
und vielfältige Herstellungsmöglichkeiten.<br />
Dabei steht immer das<br />
Eichkamp-Prinzip im Vordergrund. So ist<br />
das Unternehmen bestrebt, seine ausge-<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Eichkamp bietet ein vielseitiges Sortiment gefüllter Paprikaschoten. Ob rote oder grüne Schoten<br />
– sie sind immer üppig gefüllt mit leckeren Fleischzubereitungen oder vegetarischen<br />
Kompositionen und können einfach und schnell zubereitet werden.<br />
zeichneten Produkte immer noch ein bisschen<br />
besser zu machen. Dazu gehört<br />
auch der Verzicht auf künstliche Zusatzstoffe.<br />
Wie viele Zusatzstoffe sind nötig,<br />
wie viele sind verzichtbar? Eichkamp hat<br />
das für sich ganz klar definiert und verzichtet<br />
nahezu komplett auf künstliche<br />
Zusatzstoffe. Das gilt für das gesamte Sor-<br />
WEDA-Flüssigfütterung: Die läuft und läuft und läuft …<br />
Computergesteuerte Flüssigfütterungssysteme von WEDA sind echte Langstreckenwunder und<br />
unverzichtbar wenn es um den schnellen Transport großer Futtermengen über weite Distanzen<br />
geht. Als führender Hersteller bieten wir Ihnen maßgeschneiderte Lösungen, die durch ihre<br />
wegweisende Technik ein Höchstmaß an Effi zienz und Variabilität bieten. Mit WEDA kommt Ihr<br />
Futter immer an: wann, wo und wieviel sie wollen – garantiert.<br />
timent aus Fleisch und vegetarischen Produkten<br />
für den Kühl- und Tiefkühlbereich.<br />
New Leaf<br />
Auch das Segment Finger- und Barfood<br />
für die Szenegastronomie spielt bei Eichkamp<br />
eine wichtige Rolle. Unter der Marke<br />
»New Leaf« bedienen die Garreler den<br />
deutschen und europäischen Markt mit<br />
Fingerfood-Spezialitäten aus der internationalen<br />
Küche. Zum Sortiment gehören<br />
bis zu 30 Artikel für die moderne Gastronomie.<br />
Vermarktet wird über Großhändler.<br />
Der Markt entwickelt sich langsam<br />
aber stetig. »New Leaf« bietet Gastronomen<br />
Spitzenprodukte mit authentischem<br />
Erlebnis-Charakter, die vielseitig einsetzbar<br />
sind: Als Finger- und Barfood, als Appetizer,<br />
im Buffet, zum Grillen, als Take-<br />
Away oder Tellermitte für ein Menü.<br />
Eichkamp setzt auf Qualität<br />
Eichkamps Spezialitäten entsprechen<br />
höchsten Sicherheits- und Qualitätsstandards.<br />
Sie sind nach allen zentralen, internationalen<br />
Standards zertifiziert. Erst<br />
kürzlich wurde das Unternehmen von der<br />
renommierten Zertifizierungsstelle SGS<br />
(Deutschland) GmbH bei BRC und IFS erneut<br />
mit der höchst möglichen Qualitäts-<br />
Unschlagbar<br />
auf langen<br />
Strecken.
Foto: Eichkamp<br />
Higher Level für Eichkamp: Das Unternehmen<br />
ist nach dem »British Retail Consortium«<br />
(BRC) und dem »International Food Standard«<br />
(IFS) zertifiziert – beide Male mit der<br />
Bestnote »Higher Level«.<br />
stufe »Higher Level« ausgezeichnet. Das<br />
QS-Prüfzeichen auf den Waren signalisiert<br />
den Verbrauchern die durchgängige<br />
Qualitätssicherung für mehr Lebensmittelsicherheit.<br />
Außerdem hat Eichkamp<br />
ein eigenes Qualitätsmanagement. Täglich<br />
werden bei Verkostungen der Produk-<br />
88<br />
Ernährungswirtschaft<br />
te Aussehen, Geschmack, Konsistenz und<br />
Geruch geprüft. Zudem legt das Unternehmen<br />
großen Wert auf die persönliche<br />
und berufliche Qualifikation der Mitarbeiter.<br />
Regelmäßige Aus- und Weiterbildungen<br />
sind selbstverständlich.<br />
Für den europäischen Markt gerüstet<br />
Firmengründer und Landwirt Reinhard<br />
Voßmann wollte »mehr, als nur Geflügel<br />
züchten«. Seine Idee war es, das Fleisch<br />
selbst zu hochwertigen Produkten zu verarbeiten.<br />
1996 gründete er das Unternehmen<br />
Eichkamp. Sein Mut wurde mit Erfolg<br />
belohnt. Zum zehnjährigen Jubiläum<br />
2006 wurde die neue 9.000 Quadratmeter<br />
große Produktionshalle eingeweiht<br />
und die Produktionsfläche des Betriebes<br />
auf insgesamt 18.000 Quadratmeter verdoppelt.<br />
Das Unternehmen ist bestens für<br />
den europäischen Markt aufgestellt. Seit<br />
1996 hat sich der Umsatz mehr als versechsfacht.<br />
Die Mitarbeiterzahl ist von anfangs<br />
30 auf heute rund 200 gestiegen.<br />
Damit ist Eichkamp einer der größten Arbeitgeber<br />
in Garrel.<br />
Kontinuierliche Zuwächse<br />
Eichkamp legt großen Wert darauf, dass<br />
alle Produkte schnell und einfach zuzube-<br />
reiten sind und damit genau den Geschmack<br />
der Zeit treffen. Denn der Trend<br />
zur schnellen Küche ist längst nicht mehr<br />
nur bei berufstätigen Singles, sondern immer<br />
mehr auch bei Familien mit Kindern<br />
zu beobachten.<br />
Die Eichkamp-Spezialitäten verzeichnen<br />
seit Jahren kontinuierliche Zuwächse<br />
– entgegen dem Branchentrend und der<br />
konjunkturellen Lage.<br />
So hat sich Eichkamp in nur 15 Jahren<br />
europaweit einen Namen gemacht – im<br />
Lebensmitteleinzelhandel, im Großhandel<br />
und in der weiterverarbeitenden Lebensmittelindustrie.<br />
Wichtiges Kapital bei Eichkamp sind die<br />
Mitarbeiter. Sie stehen nicht nur hinter<br />
der Eichkamp-Idee, sie leben sie auch.<br />
Eichkamp-Mitarbeiter produzieren nicht<br />
nur Lebensmittel: Sie essen diese auch<br />
gerne. Denn nur wer die Sicht des Kunden<br />
teilt, hat wirklich gute Einfälle für noch<br />
mehr Kundenzufriedenheit.<br />
Zu den Produkten gehören echte Klassiker<br />
der Gemeinschaftsverpflegung wie<br />
Rouladen und gefüllte Paprika, aber auch<br />
Fleisch- und Wurstspezialitäten sowie Geflügel-Produkte.<br />
Die vegetarischen Artikel runden das<br />
umfangreiche Sortiment ab. ■<br />
Unsere Kraftpakete ...<br />
... für Gülle und andere Flüssigmedien:<br />
zuverlässige, langlebige Pumpen<br />
und Rührwerke<br />
High-Tech 4 Liquids<br />
Erich Stallkamp ESTA Gmbh · In der Bahler Heide 4 · D-49413 Dinklage<br />
Telefon +49 (0) 44 43 / 96 66-0 · Telefax +49 (0) 44 43 / 96 66-60 · Internet: www.stallkamp.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>
LÖSUNGEN FÜR RICHTIGE FARMER<br />
www.bigdutchman.de<br />
Bauer sucht schlau.<br />
Komplexe Fragestellungen in der modernen Tierhaltung erfor-<br />
dern clevere Antworten – und die finden Sie bei Big Dutchman.<br />
Zum Beispiel geben Ihnen unsere durchdachten Management-<br />
technologien AMACS und BigFarmNet das beruhigende Gefühl,<br />
Ihre Anlagen jederzeit unter Kontrolle zu haben und auch von<br />
unterwegs eingreifen zu können. Oder senken Sie mit unseren<br />
innovativen Abluftreinigungssystemen MagixX, StuffNix und<br />
HelixX die Emissionswerte Ihrer Ställe signifikant. Oder bereiten<br />
Sie mit dem innovativen Membranfiltrations-System MemFis<br />
Gülle in sauberes Wasser auf.<br />
Welche intelligente Lösung für Ihre Zukunft suchen Sie?
Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
Kilmerstuten in der Hauptstadt: Mit den Bäcker- und Fleischerinnungen der Kreishandwerkerschaften Cloppenburg und Vechta stellte der<br />
<strong>Verbund</strong> OM auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin das neue eingetragene Markenzeichen »Original Kilmerstuten <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>« vor – ein Riesenerfolg, wie das Foto eindrucksvoll dokumentiert. Rechts im Bild Autor Ludger Freese mit Zylinder.<br />
LUDGER FREESE<br />
A<br />
ls Gregor in seine Siedlung einbiegt,<br />
sieht er schon von weitem<br />
das geschmückte Haus. Im Garten<br />
steht ein hölzener Storch, von handwerklich<br />
geschickten Nachbarn gebastelt, im<br />
Schnabel eine kleine Puppe mit der Aufschrift<br />
Maria. Gregor schießen die Tränen<br />
in die Augen – er ist sichtlich gerührt, als<br />
er die zahlreichen Glückwünsche der<br />
Nachbarn und Freunde entgegen nimmt.<br />
Die lange Wäscheleine mit Windeln, Kin-<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Kilmerstuten als Index für<br />
Demographie in Deutschland<br />
Kerstin und Gregor freuen sich auf die Geburt ihres dritten Kindes. Das junge Paar hat der kleinen<br />
Tochter den Namen Maria gegeben – eine glückliche Familie. Die Mutter mit dem Neugeborenen liegt<br />
noch im Krankenhaus. Vater Gregor verabschiedet sich bei den beiden um rechtzeitig wieder zu Hause<br />
zu sein. Nachbarn, Freunde und Arbeitskollegen haben sich angemeldet, um zum jungen Erdenbürger<br />
herzliche Glückwünsche zu überbringen.<br />
derkleidung und einigen Spielsachen reichen<br />
bis zum Dachgiebel. Das ganze Gebäude<br />
wird mit einem großes Strahler beleuchtet,<br />
damit jeder erkennen kann: Hier<br />
ist ein Kind geboren. Aus den Boxen tönt<br />
Santanas Song »Maria, Maria«.<br />
Alle freuen sich mit der jungen Familie.<br />
Der Grill wird angezündet, die gekühlten<br />
Getränke verteilt. Dann kommt die Frage,<br />
auf die Gregor schon lange wartet: »Wann<br />
sollen wir die den Kilmerstuten bringen?«<br />
90 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Die Arbeitskollegen erinnern sich noch<br />
sehr gut an den letzten Kilmerstuten, der<br />
bis heute für ausgiebigen Gesprächsstoff<br />
in der Firma sorgt.<br />
Gregor und Kerstin haben sich dafür bereits<br />
eine gemeinsame Antwort überlegt:<br />
»Wir freuen uns auf den Kilmerstuten von<br />
Euch. Und wir werden dieses Mal eine<br />
große Kilmerstuten-Party mit allen Gruppen<br />
zusammen machen. Firma, Nachbarn,<br />
Fußballverein und die Gruppe der
Foto: Benedikt Ansmann, Steinfeld<br />
Cheerleader kommen alle zu einer Mega-<br />
Kilmerstuten-Party!« Das hatten Kerstin<br />
und Gregor auch bei den beiden anderen<br />
Kindern so gemacht. Ein Termin ließ sich<br />
schnell finden. Und die großen Rosinenbrote<br />
dafür wurden – wie beim Kilmerstuten<br />
traditionell üblich – bei den örtlichen<br />
Bäckereien bestellt.<br />
Endlich brach der besagte Kilmerstuten-Tag<br />
an. Durchs Dorf liefen an diesem<br />
Abend viele Leitern mit den großen Broten,<br />
die alle das gleiche Ziel hatten: Kerstin<br />
und Gregor. Wie auf einer Sternfahrt<br />
kamen alle lustigen und fröhlichen Gruppen<br />
zur großen Fete. Die Fußballer trafen<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Der Kilmerstuten geht auf uralte Traditionen zurück. Der Name stammt von dem heute längst<br />
vergessenen Wort »Kilmer« (Kindstaufe) ab. Verwandte und Nachbarn brachten den jungen<br />
Eltern einen Kilmerstuten, Butter, Zucker und Kaffee, um die Mutter zu entlasten und<br />
Freude und Unterstützung zu bekunden. Das Bild zeigt einen Schnappschuss vom Kilmerstutenzug<br />
für Max Trumme im Jahre 2010 in Harpendorf.<br />
sich vorab in der Gaststätte Unter der Linde,<br />
um ihren Kilmerstuten entsprechend<br />
zu schmücken. Auf der gut zwei Meter<br />
langen Leiter lag das Rosinenbrot. Mit Zuckerguss<br />
war in großen Buchstaben Maria<br />
auf das Brot geschrieben. Die Fußballer<br />
mit ihren Frauen waren alle in schwarzen<br />
Hosen und weißem Hemd gekommen.<br />
Die Männer hatten sogar schwarze Zylinder<br />
dabei, für die Frauen wurden kleine<br />
Häubchen aus Servietten gebastelt.<br />
Für alle Teilnehmer lagen feine Fliegen<br />
bereit – natürlich rot-weiß. »Bei der Geburt<br />
eines Mädchens ist die Farbe rot im<br />
Vordergrund, bei einem Jungen wird alles<br />
in hellblau geschmückt«, erklärt Torwart<br />
Sebastian seiner Freundin, die zum ersten<br />
Mal bei einem Kilmerstuten dabei ist. An<br />
der Leiter wurden einige bunte Luftballons<br />
gebunden; mit den liebevoll gebundenen<br />
Schleifchen dazwischen ergab das<br />
ein sehr farbenfrohes und stimmiges Gesamtbild.<br />
Viele fleißige Hände schmückten<br />
die Leiter mit dem Kilmerstuten weiter.<br />
Die Leiter wurde zwischen zwei Stühlen<br />
geklemmt, denn es mussten ja noch einige<br />
Utensilien für das kleine Kind<br />
angebunden werden. Einige Strampel,<br />
Windel und Badezusätze aus dem Drogeriemarkt<br />
wurden dem Gesamtwerk zugefügt.<br />
»Jetzt fehlt nur noch das Paket Kaffee<br />
und die Butter«, rief Trainer Jörg in die<br />
Runde. Butter und Kaffee müssen die jeweilige<br />
Gruppen mit dem Kilmerstuten<br />
mitbringen.<br />
Bevor es nun los geht und die Leiter<br />
durchs Dorf getragen wird, werden noch<br />
schnell die Liederhefte verteilt. »Lasst uns<br />
mal ein Lied zu Probe singen – auf der<br />
dritten Seite das Lied unten. Eins, zwei,<br />
drei: Hoch auf den gelben Wagen!«<br />
Der Fußballclub zeigt, dass sein zweiter<br />
Tabellenplatz auch etwas mit guter Sangeskunst<br />
und Gemeinschaft zu tun hat.<br />
Die zwölf Lieder aus dem Heft werden<br />
eingesteckt. Jeder Teilnehmer bekommt<br />
noch einen kleinen »Minipokal« umgehängt,<br />
damit die flüssige Wegzehrung<br />
auch unterwegs mal schnell zum Mund<br />
geführt werden kann. Nach fast einer<br />
Stunde ist die Kilmerstutentruppe fertig<br />
für den Gang durchs Dorf.<br />
Draußen vor dem Lokal wurde lauthals<br />
gesungen, und am Ende des Zuges trugen<br />
einige eine leuchtend rote Warnweste, damit<br />
die Autofahrer rechtzeitig gewarnt<br />
werden. Die erste Einkehr war nur weni-<br />
Perfekte Lösungen für jedes Förderproblem…<br />
Vechtaer Straße 81 · 49424 Lutten<br />
Tel.: +49 (0) 4441 9296-0 · Fax: +49 (0) 4441 929620<br />
info@apullma.de · www.apullma.de
ge hundert Meter neben dem Startpunkt.<br />
Der Gastwirt hatte schon von der Kilmerstuten-Party<br />
gehört und gab bereitwillig<br />
einen Schnaps aus. Es wurde viel gesungen.<br />
Die ersten Bilder wurden gemacht.<br />
»Ich poste mal eins bei Facebook«, freute<br />
sich Claus. Es dauerte nicht sehr lange, da<br />
kam eine erste Antwort von den Damen<br />
der Cheerleader. Sie waren zeitgleich im<br />
Ort auf Tour und hatten scheinbar auch<br />
schon viel Spaß. Die Fußballer zog es weiter<br />
zum nächsten Haus. Werner klingelte<br />
an einem für ihn wildfremden Haus:<br />
»Sind wir hier richtig mit dem Kilmerstuten?«,<br />
fragte er dem sichtlich verwunderten<br />
Rentner. Dieser erkannte aber schnell<br />
den Spaß und holte etwas gegen die trockene<br />
Kehle. Zum Dank dafür wurde das<br />
Lied auf der achten Seite in allen Strophen<br />
gesungen.<br />
Die Truppe zog weiter. Der Kilmerstuten<br />
thronte auf der Leiter. Auch die vielen<br />
Schwankungen und Fast-Abstürze konnten<br />
dem langen Brot nichts anhaben.<br />
»Lasst uns mal beim Fleischer Freese reinschauen,<br />
ob die auch Schinken und Käse<br />
zu Gregor gebracht haben«, fordert Torwart<br />
Sebastian unter dem Gejohle der andere.<br />
Alle standen gerade vor dem Geschäft.<br />
Der Lärm der Truppe erübrigte ein<br />
Klingeln an der Haustür. »Habt ihr genug<br />
Knochenschinken und Käse für Gregor<br />
und Kerstin geschnitten?«, wurde fröhlich<br />
gefragt, denn traditionell müssen die Eltern<br />
beim Kilmerstuten für die Auflage<br />
des Brotes sorgen. Im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
werden dazu roher Schinken und<br />
Käse gereicht. Genau diese Mischung aus<br />
Schinken und Käse macht den Kilmerstuten<br />
aus. Das süße Brot mit dem Zuckerguss,<br />
die großen Rosinen im Brot schmecken<br />
einfach richtig gut zum Schinken.<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Der Original »Kilmerstuten <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>« wird ausschließlich aus Weizenmehl,<br />
Margarine oder Butter, Eiern, Hefe, Salz, Wasser, Milch und Zucker zubereitet und besteht<br />
zu mindestens 40 Prozent aus großbeerigen Rosinen.<br />
Ludger Freese und seine Frau Carola<br />
öffnen die Tür und reichten der durstigen<br />
Truppe frisch gezapfte Bierchen. »Mit<br />
wievielen Scheiben Schinken pro Person<br />
muss man dabei eigentlich rechnen?«,<br />
fragt Trainer Jörg das fachkundige Ehepaar<br />
Freese. »Wir rechnen immer sechs<br />
Das Eichkamp-Erfolgsrezept:<br />
Gutes noch ein bißchen besser machen!<br />
Unser Erfolgrezept basiert auf den richtigen Zutaten: Frische Produkte, Guter Geschmack,<br />
�����������������������������������������������������������������������������������������<br />
���������������������������������������������������������������������������������<br />
�����������������������������������������<br />
Scheiben Schinken und drei Scheiben Käse<br />
für den Kilmerstuten pro Person«, antwortet<br />
Carola Freese. Die Mannschaft ist<br />
etwas in Eile und verabschiedet sich mit<br />
einem passenden Lied: »Alles hat ein Ende,<br />
nur die Wurst hat zwei«. So nimmt der<br />
Kilmerstuten-Sternengang im Dorf lang-<br />
����������������������<br />
Eichkamp 16 · 49681 Garrel<br />
Telefon: +49 (0)44 74 / 98 98 - 0<br />
www.eichkamp.de<br />
Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto
sam Fahrt auf. Überall hört man Gesang<br />
und fröhlich Stimmen. Beim Besuch im<br />
Gasthaus Hermes treffen drei Kilmerstuten-Gruppen<br />
gleichzeitig ein – die Damen<br />
der Cheerleader-Gruppe, die Fußballer<br />
und die Arbeitskollegen ziehen mit den<br />
riesigen Kilmerstuten in die Gaststube<br />
ein. Es wird laut, und dank der unschiedlichen<br />
Gesänge ist das eigene Wort kaum<br />
noch zu verstehen. Alle freuten sich über<br />
die Geburt des Kindes und feierten mit.<br />
Am Tisch sitzen einige Auswärtige aus<br />
Hamburg, die mit der Tradition des Kilmerstutens<br />
nichts anfangen konten. Claudia<br />
von den Cheerleadern erklärte es in ihren<br />
Worten: »Das kommt von ganz früher<br />
her. Kilmer heißt übersetzt Kindstaufe.<br />
Das Wort gibt es heute aber nicht mehr!<br />
Nachbarn und Verwandte brachten früher<br />
den Eltern immer einen Kilmerstuten,<br />
Brot, Butter, Kaffee und andere Lebensmittel,<br />
um die Mutter zu entlasten und<br />
Unterstützung zu bekunden. Heute ziehen<br />
wir zu Gregor und Kerstin, um mit ihnen<br />
die Geburt der kleinen Maria zu<br />
feiern. Der Kilmerstuten ist ungefähr anderthalb<br />
Meter lang, und dazu gibt es<br />
Schinken, Käse und Kaffee«.<br />
Die Hamburger freuen sich über die<br />
sachkundige Aufklärung von Claudia. Gemeinsam<br />
wird auf die Zukunft und viele<br />
weitere Kilmerstuten angestoßen.<br />
Im Hintergrund der Gaststätte läuft eine<br />
Talkshow im Fernsehen. Die meisten<br />
Gäste bekommen davon kaum etwas mit.<br />
Im TV sitzen die üblichen Teilnehmer bei<br />
Günter Jauch. Das große Thema ist die<br />
demographische Entwicklung in Deutschland<br />
und ihre Folgen.<br />
Als die singenden Gruppen die Gastwirtschaft<br />
verlassen, kehrt wieder Ruhe<br />
ein, die Sendung lässt sich wieder einiger-<br />
EW GROUP<br />
maßen verstehen. »Durch die höhere Lebenserwartung<br />
der Bevölkerung und die<br />
rückläufige Geburtenrate steigt der Anteil<br />
älterer Menschen gegenüber dem Anteil<br />
Jüngerer«, sagt ein Politiker. Als Beispiel<br />
führt der Bundestagsabgeordnete an:<br />
»Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> um Cloppenburg<br />
und Vechta: Hier gibt’s satte Wälder,<br />
vogelreiche Moorgebiete, köstliche<br />
Spargel- und Kohlgerichte – und die höchste<br />
Geburtenrate Deutschlands«.<br />
Die Sendung wird von den Hamburger<br />
Gästen aufmerksam verfolgt. Draußen<br />
hört man noch den Gesang der Kilmerstuten-Gruppe.<br />
Einer der Hamburger bringt<br />
den Abend auf den Punkt: »Man könnte<br />
diesen Kilmerstuten gut als Index für die<br />
Demographie heranziehen: Je mehr Kilmerstuten<br />
gebracht werden, desto weniger<br />
Demographieprobleme würde es in<br />
Deutschland geben«.<br />
Die zahlreichen Kilmerstuten-Gruppen<br />
treffen schließlich bei Gregor und Kerstin<br />
ein. Die langen Brote werden mit großem<br />
Aufwand ins Haus getragen und dort zerteilt.<br />
Der Tische ist gedeckt, der Kaffee gekocht.<br />
Auf der langen Tischtafel im Garten<br />
stehen die wunderschönen Schinkenund<br />
Käseplatten, verziert mit Butterröschen<br />
und kleinen Gurken. Die Gruppen<br />
setzen sich ungezwungen zusammen und<br />
genießen nach dem anstrengen Marsch<br />
die Spezialität aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>. Der starke Kaffee tut allen<br />
gut. Zahlreiche Bilder werden gemacht –<br />
für die Vereinshomepage, für die Dorf-<br />
Chronik und für den Foto-Wettbewerb auf<br />
www.kilmerstuten.de. Das junge Elternpaar<br />
ist glücklich über diesen schönen<br />
Kilmstuten-Abend.<br />
Im Verlauf des Abends werden noch viele<br />
Geschichten rund um den Kilmerstuten<br />
In der Welt zu Hause, lokal tief verwurzelt.<br />
Unsere Tochtergesellschaften in Visbek:<br />
Ernährungswirtschaft<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
erzählt und ausgetauscht. Fast jeder in der<br />
geselligen Runde kann etwas dazu beitragen.<br />
»Für mich beginnt der Stoppelmarkt<br />
immer erst, wenn ich einen Kilmerstuten<br />
bei Ludger Fischer esse«, erzählt Michael<br />
seinem Tischnachbarn. Ulli, der nur noch<br />
schwer zu verstehen ist, meint: »Ich war<br />
auf der Grünen Woche in Berlin und freue<br />
mich immer auf etwas aus der Region: Kilmerstuten<br />
in Berlin! Dafür lasse ich jede<br />
Currywurst stehen«. Georg und Irene haben<br />
zurzeit ihre Tochter in Frankreich.<br />
»Als wir die Gasteltern besuchten, haben<br />
wir nach einem idealem Geschenk aus<br />
dem <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> Ausschau<br />
gehalten. Da habe ich bei unserem Bäcker<br />
und Fleischer gesehen, dass es eine tolle<br />
Dose aus Metall gibt: Kilmerstuten to go.<br />
Mit diesen Dosen und ihrem regionalen<br />
Inhalt haben wir den Franzosen eine große<br />
Freude bereitet«.<br />
Der Kilmerstuten-Abend im Garten bei<br />
Gregor und Kerstin war noch lange nicht<br />
vorüber. Fast die ganze Nacht hindurch<br />
wurde noch Kilmerstuten gegessen. Immer<br />
wieder hatte jemand eine Schnitte<br />
dabei, mal mit, mal ohne Schinken – wichtig<br />
war nur: Kilmerstuten.<br />
Die Fußballmannschaft war die letzte<br />
Gruppe am Abend. Sie führten noch mit<br />
ihrer Kilmerstutenleiter einen Tanz auf,<br />
der jetzt bei YouTube als Video zu sehen<br />
ist. Das Heimspiel am Tag nach dem Kilmerstuten<br />
wurde dafür erwartungsgemäß<br />
verloren. Trainer Jörg augenzwinkernd:<br />
»Wer für unseren Nachwuchs ein<br />
Heimspiel verliert, hat eigentlich gewonnen.<br />
In Zukunft aber werden auch wir<br />
wieder siegen und – wie ich meine Mannschaft<br />
kenne – wird noch der eine oder<br />
andere Kilmerstuten zwangsläufig dazukommen«.<br />
■<br />
93
Foto: Fleisch-Krone Feinkost GmbH<br />
Test-Esser bei Fleisch-Krone in Essen/Oldenburg: Frische Qualität ist oberstes Gebot bei Fleisch Krone. In mehr als 15 Jahren hat sich das<br />
Unternehmen als einer der führenden Anbieter im europäischen Food-Markt etabliert – mit einem außergewöhnlichen Vollsortiment aus<br />
TK-Convenience, SB-Frischfleisch und SB-Frischfleisch-Convenience für den Lebensmitteleinzelhandel, für Industrie und Gastronomie.<br />
NORBERT DRECKMANN<br />
Clean Label, Food Safety und Nachhaltigkeit<br />
sind das Gebot der Stunde<br />
und werden das zukünftige<br />
Denken und Handeln bestimmen. Keine<br />
Talkshow, keine Fachpublikation, in denen<br />
nicht der Verbraucherwunsch nach<br />
natürlichen und sicheren Lebensmitteln<br />
zum Ausdruck kommt. Die Konsumenten<br />
sind sensibilisiert und achten verstärkt<br />
auf Clean-Label-Produkte. Darum haben<br />
wir diese Philosophie bereits frühzeitig in<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Clean Label und Food Safety:<br />
Die Erfolgsrezepte für die Zukunft<br />
Die Fleisch-Krone Feinkost GmbH in Essen hat sich als einer der führenden Anbieter im<br />
europäischen Food-Markt etabliert – mit einem außergewöhnlichen Vollsortiment aus TK-<br />
Convenience und SB-Frische-Convenience. Von unseren Anfängen bis heute hat sich der<br />
Markt gewandelt. Natürlich steht weiter das gute Produkt im Mittelpunkt, doch durch das<br />
veränderte Ernährungsverhalten und die Sensibilisierung der Verbraucher sind auch<br />
andere Tugenden gefragt.<br />
der Unternehmenskultur festgeschrieben.<br />
Das heiß im Klartext: Weniger ist mehr!<br />
Wie in der guten Küche verwenden wir<br />
ausschließlich natürliche Zutaten und<br />
verzichten auf E-Nummern. Konkret<br />
bdeutet das den Verzicht auf Konservierungsstoffe,<br />
Geschmacksverstärker, Farbstoffe,<br />
künstliche Aromen, Verdickungsmittel<br />
und modifizierte Stärken. So rücken<br />
der authentische Geschmack und die<br />
natürliche Optik der Fleisch-Spezialitäten<br />
94 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
in den Mittelpunkt. Über ein Qualitätssiegel<br />
auf den Verpackungen kann der Verbraucher<br />
die Clean-Label-Produkte identifizieren<br />
und sich beim Genuss von der<br />
besonderen Güte überzeugen.<br />
Food Safety: Mit Sicherheit zum Erfolg<br />
Bei unserem Engagement für bessere Lebensmittel<br />
gehen wir aber noch einen<br />
Schritt weiter. Clean Label kann nur dann<br />
glaubwürdig sein, wenn ganzheitlich
Foto: Fleisch-Krone Feinkost GmbH<br />
auch Food Safety und Nachhaltigkeit im<br />
Zentrum der Produktpolitik stehen. Denn<br />
nur so ist es gewährleistet, das wertvolle<br />
Gut Lebensmittel vor Manipulationen zu<br />
schützen und die natürlichen Ressourcen<br />
der Umwelt zu schonen. Mit einem vierstufigen<br />
Qualitätsmanagement kommen<br />
wir deshalb unserer gesellschaftlichen<br />
Verpflichtung für den Umweltschutz,<br />
Transparenz bei Herkunft der Rohwaren<br />
und höchste Sicherheit nach.<br />
Frische Qualität<br />
Wir garantieren von der Aufzucht bis zum<br />
Endprodukt die absolute Nachhaltigkeit<br />
der frischen Rohware. Unser Unterneh-<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Clean Label liegt im Trend: Kräuterbutter- und Western Steaks von Fleisch-Krone.<br />
men liegt mitten im Haupterzeugergebiet<br />
für Schweinefleisch und steht im engen<br />
Dialog mit den Bauern. Die intensive Kooperation<br />
mit einem regionalen Schlachtbetrieb<br />
auf dem Firmengelände sorgt dabei<br />
nicht nur für absolute Frische, sondern<br />
fördert auf kurzen Wegen auch die<br />
Umweltbilanz.<br />
Perfekte Sicherheit<br />
Als einer der wenigen Produzenten in<br />
Deutschland besitzen wir das IFS Higher<br />
Level-Zertifikat für einen geschlossenen<br />
Produktionskreislauf unter einem Dach.<br />
Hinzu kommt: Das QS-System greift unter<br />
ständiger wissenschaftlicher Begleitung<br />
auf alle Bereiche des Produktionsprozesses<br />
zu. So ist beim Geschmack, in der Prozesskette,<br />
bei der Kontrolle und im Service<br />
höchste Qualität gewährleistet.<br />
Zukunftsorientierte Innovation<br />
Auch bei den Rezepturen setzen wir neue<br />
Maßstäbe. Durch enge Kooperationen mit<br />
Hochschulen forschen Spezialisten ständig<br />
nach dem besten Produkt nach Clean-<br />
Label-Standards. So können sich Kunden<br />
und Verbraucher auf Produkte freuen, die<br />
ohne Geschmacksverstärker, ohne künstliche<br />
Aromen und Farbstoffe und ohne<br />
modifizierte Stärke bei vollem Geschmack<br />
begeistern.<br />
Umweltbewusste Technologie<br />
Unsere modernsten Produktionsanlagen<br />
sichern Qualität, Flexibilität und sind<br />
gleichzeitig auf eine hohe Klimaeffizienz<br />
ausgerichtet – wie etwa die fünf Spiralfroster,<br />
die bei sehr geringem Energieverbrauch<br />
einen wichtigen Beitrag zur Umweltentlastung<br />
leisten. Und das ist nur ein<br />
Beispiel dessen, wie wir mit einem hohen<br />
Technologie-Investment die Nachhaltigkeit,<br />
Zuverlässigkeit und Sicherheit der<br />
Produkte auf Jahrzehnte hinaus sichern.<br />
Beste Qualität, stets frisch geliefert<br />
Doch was nützt die beste Philosophie,<br />
wenn Sie nicht in allen Unternehmensbereichen<br />
gelebt wird? Darum ist auch unsere<br />
Logistik konsequent auf Qualität und<br />
Frische ausgerichtet. Das hochmoderne<br />
Kühllager und ein eigener Fuhrpark mit<br />
Docking-Systemen sichern ständige Verfügbarkeit<br />
und eine geschlossene Kühlkette<br />
von der Produktion bis in die TK-<br />
Theke. Gleichzeitig orientiert sich unser<br />
Transportwesen am nachhaltigen Um-
weltschutz. Aufgrund der direkten Anbindung<br />
von Zerlegebetrieb und Weiterverarbeitung<br />
halten wir die Wege kurz und<br />
verbessern so die Öko-Bilanz.<br />
Vielfältiger Genuss auf der Höhe der Zeit<br />
Clean Label und Food Safety sind für die<br />
Mitarbeiter und mich eine Herzensangelegenheit<br />
und unverzichtbarer Bestandteil<br />
unserer täglichen Arbeit. Doch das alles<br />
wäre nichts ohne unsere Produkt-<br />
Philosophie: Fleischprodukte auf höchstem<br />
Niveau.<br />
Mit dem Essen ist es wie mit der Mode,<br />
heute so und morgen so. Mal liegt in der<br />
Beliebtheitsskala die deutsche Küche weiter<br />
vorn, mal wird Ethno-Food favorisiert.<br />
Mal verlangt der Konsument nach herzhaften<br />
Gerichten, mal geht der Trend zur<br />
leichten Küche. Um auf die Schwankungen<br />
im Verbrauchergeschmack und die<br />
unterschiedlichen Bedarfsstrukturen flexibel<br />
reagieren zu können, ist unser Sortiment<br />
immer auf der Höhe der Zeit. Unsere<br />
Experten erkennen die Trends und setzen<br />
Sie um – mit Produkten, die dem Zeitgeist<br />
entsprechen und auf die neuen<br />
Anforderungen in der Zubereitung ausgerichtet<br />
sind. Beste Beispiele sind die fettfrei<br />
gebratene Frikadelle mit nur acht Pro-<br />
96<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Nichts drin, was nicht hinein gehört: Wie in der guten Küche verwendet Fleisch-Krone ausschließlich<br />
natürliche Zutaten und verzichtet auf E-Nummern.<br />
zent Fettanteil, die kombidämpfergeeigneten<br />
Produkte oder die Artikel für die<br />
Schulverpflegung – ohne Geschmacksverstärker<br />
und Konservierungsstoffe. Hinzu<br />
kommen besondere Highlights der inter-<br />
nationalen Trendküche wie die Mini-Köttbullar,<br />
deren Siegeszug in schwedischen<br />
Möbelhäusern begann. Auch unsere kleinen<br />
Finger-Food-Köstlichkeiten sind ein<br />
echtes Geschmackserlebnis für die neuen,<br />
ERZEUGERGEMEINSCHAFT FÜR QUALITÄTSVIEH<br />
IM OLDENBURGER MÜNSTERLAND EG<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Die Profis für die<br />
Vermarktung von:<br />
� Schlachtschweinen<br />
� Großvieh<br />
� Kälbern<br />
� Ferkeln<br />
Westbakumer Straße 2 · 49456 Bakum<br />
Telefon 04446/9686-0<br />
Telefax 04446/9686-50<br />
Foto: Fleisch-Krone Feinkost GmbH
trendigen Dareichungsformen wie Flying-<br />
Buffet oder BarFood. Gang groß im Geschäft<br />
sind unsere Kunden mit den XXL-<br />
Produkten. Die Restaurants mit den großen<br />
Portionen boomen, und wir bieten<br />
mit dem Schweinelachsschnitzel »Austria«<br />
herzhaften Genuss in Übergröße.<br />
Starkes Programm mit Fernseh-Stars<br />
Regionale Spezialitäten belegen in der Beliebtheitsskala<br />
der Verbraucher immer die<br />
vordersten Plätze. Dieser Entwicklung<br />
tragen wir mit unserem abwechslungsreichen<br />
Programm aus Schnitzel- und Steakklassikern<br />
Rechnung – herzhaft im Geschmack,<br />
einfach und schnell in der Zubereitung,<br />
ein echter Hochgenuss und absolut<br />
conveniencegerecht. Dabei legen wir<br />
besonderen Wert auf beste Zutaten und<br />
ausgewählte Rezepturen. Das beginnt mit<br />
dem beliebten Schweineschnitzel oder<br />
der mediterranen Variante »Toskana« und<br />
reicht bis zum Kräuterbutter-Steak.<br />
Weitere Highlights sind unser Cordon<br />
Bleu und die Spare Ribs, die schon mehrfach<br />
zu »Fernseh-Stars« erkoren wurden.<br />
Deutschlands führende TV-Wissensmagazinformate<br />
Galileo (Pro 7) und Wissenhunger<br />
(Vox) rückten unsere beliebten<br />
Produkte gleich dreimal in den Mittel-<br />
Ernährungswirtschaft<br />
punkt einer spannenden Reportage.<br />
Für uns sind diese Sendungen eine Auszeichnung<br />
für unsere Arbeit und ein Ritterschlag<br />
für die Qualität unserer Produkte.<br />
Natürlich steigt damit auch die Nachfrage<br />
bei unseren Handelspartnern, die<br />
mit unseren Produkten die Grundlage für<br />
gute Geschäfte legen können.<br />
SB-Convenience:<br />
Genießen wie im Restaurant<br />
Unser Frischesortiment wird in idealer<br />
Weise von SB-Convenience-Produkten ergänzt.<br />
Ob Frikadellen oder Schnitzel aus<br />
Puten-, Hähnchen- oder Schweinefleisch:<br />
Die fertigen Gerichte begeistern durch<br />
perfekte Qualität und einen hervorragenden<br />
Geschmack. Das hat sich in der Branche<br />
herumgesprochen. Auch im europäischen<br />
Ausland vertrauen die Kunden auf<br />
den Genuss aus Essen/Oldenburg.<br />
Erfolgreich in die Zukunft<br />
Ich denke, wir von Fleisch Krone sind auf<br />
einem hervorragenden Weg. Im harten<br />
Wettbewerb sind wir als Marke hervorragend<br />
aufgestellt. Auch wenn der Anteil<br />
der Handelsmarken mit 40 Prozent an Bedeutung<br />
gewinnt, ist es doch die Marke,<br />
die dem Verbraucher eine klare Orientie-<br />
Nur die Marke verspricht Qualität, Tradition,<br />
außergewöhnliche Produktvorteile<br />
und Perfektion. Hier weiß der Endverbraucher,<br />
was er für sein gutes Geld bekommt.<br />
Mit dem Kauf dokumentiert er:<br />
»Ich kaufe nicht ein x-beliebiges Produkt.<br />
Ich setzte auf Qualität und zahle gerne etwas<br />
mehr dafür«.<br />
Das Bekenntnis zur Marke ist somit immer<br />
auch eine Visitenkarte für die eigene<br />
Persönlichkeit. Dieser Philosophie haben<br />
wir uns seit rund 20 Jahren verschrieben<br />
und uns als innovativer Partner in Handel<br />
und Gastronomie einen guten Ruf erarbeitet.<br />
Wir denken im Kopf unserer Kunden,<br />
bieten ein unverwechselbares Sortiment<br />
und forcieren die Nachfrage mit umsatzstarken<br />
VKF-Kampagnen. Das verschafft<br />
uns eine Alleinstellung, die sich<br />
positiv auf unsere Handelsbeziehungen<br />
auswirkt.<br />
Hinzu kommt: Qualität, Glaubwürdigkeit<br />
und Sicherheit sind fundamentale<br />
Grundlagen unserer Markenpolitik. Nur<br />
aus einem ehrlichen Stück Fleisch lässt<br />
sich ein ehrliches Produkt mit hohem Genusswert<br />
herstellen. Darum setzen wir<br />
konsequent auf Clean Label und Food Safety.<br />
Und darum haben wir uns die Krone<br />
des guten Geschmacks verdient. ■<br />
�����������������������������������<br />
���������������������������������������������������������������������������������������<br />
���������������������������������������������������������������������������������������<br />
���������������������������������������������������������������������������<br />
��������������������������������������������������������������������������<br />
��������������������������������������������������������������������������������������<br />
��������������������������������������������������������������������������������<br />
��������������������������������������������������������������������<br />
���������������������������������������������������������<br />
�������������������������������<br />
������������������������������������������������������������������������� ����� ���� �������������� ����� ���� ���� ���������������������������������<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
97
Foto: Worthmann Maschinenbau<br />
Auch der Export schwächelt. Gerade<br />
Richtung USA. Aus wirtschaftspolitischen<br />
Gründen halten die USA<br />
ihre Konsumenten dazu an, vornehmlich<br />
US-Produkte zu kaufen. Asiatische und<br />
osteuropäische Länder bringen selbst immer<br />
mehr hochwertige Maschinen auf<br />
den Markt. Vor diesem Hintergrund sind<br />
die Unternehmen des Maschinenbaus in<br />
Deutschland immer stärker gezwungen,<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Die Worthmann Maschinenbau GmbH aus Barßel schwimmt in der Riege der deutschen Erfolgsmaschinenbauer ganz vorne mit. Gründer und<br />
Geschäftsführer Frank Worthmann hat die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen seiner Branche bereits früh erkannt.<br />
DANIEL MEIER<br />
Immer einen Schritt<br />
weiter als der Wettbewerb<br />
Auf der Überholspur wird es immer voller. Hier tummeln sich immer mehr Autos aus China, Indien und anderen<br />
asiatischen Ländern. Da müssen die Deutschen schon richtig Gas geben. Das gilt in besonderer Weise für die Automobilindustrie<br />
und deren Zulieferer wie Worthmann Maschinenbau aus Barßel-Harkebrügge. Sie bekommen<br />
nach vielen Jahren Rückenwind immer häufiger auch den Gegenwind zu spüren. Der Preiskampf tobt – teilweise<br />
bis an die Schmerzgrenze des wirtschaftlich Zumutbaren. Steigende Energiekosten und höhere Materialpreise<br />
führen zwangsläufig zur Verteuerung der Produkte und bremsen die Einkaufslust der Kunden.<br />
permanente Optimierungen in der Organisation<br />
und der Fertigung vorzunehmen,<br />
die Automatisierungsgrade zu steigern, in<br />
der Produktentwicklung führend zu sein<br />
und den immer steigenden Anforderungen<br />
an Aussehen, fertigungsoptimiertem<br />
Design, Funktionalitäten und deren Realisierung<br />
gerecht zu werden. Der Aufwand<br />
für Forschung, Entwicklung und Produktfindung<br />
wird künftig steigen.<br />
98 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Chancen bestehen im Maschinenbau<br />
darin, neben der permanenten Verbesserung<br />
vorhandener Produkte und deren<br />
Produktionsoptimierung, sich auch neuen<br />
Märkten wie zum Beispiel der Windkraft,<br />
den alternativen Energien, neuen Produktionstechniken<br />
oder Leichtbau-Produkten<br />
(Gewichtseinsparung im Automobilbau)<br />
zuzuwenden und zu versuchen, sich organisatorisch<br />
weltweit aufzustellen, um von
Fotos: Worthmann Maschinenbau<br />
den zukünftigen Entwicklungen in allen<br />
Bereichen eines Unternehmens orts- und<br />
zeitnah profitieren zu können. Dies gilt besonders<br />
für Länder wie China, Indien, Russland,<br />
Brasilien und Vietnam, aber auch<br />
für die Türkei und den mittleren Osten.<br />
Wirtschaftskrisen meistern<br />
Allerdings können Wirtschaftskrisen oder<br />
die Aussicht darauf gerade in der Automobilindustrie<br />
verheerend sein. Unkonventionelle<br />
Lösungen sind daher gefragt.<br />
Mit solchen hat Worthmann die letzte<br />
große Wirtschaftskrise glänzend überstanden.<br />
Die Auftragsbücher waren überwiegend<br />
voll. Einzelne freie Kapazitäten<br />
wurden effektiv genutzt, um gestärkt aus<br />
der Krise hervorzugehen. Eine nur sehr<br />
kurze Auftragsflaute in der zweiten Jahreshälfte<br />
2009 wurde genutzt, um Mitarbeiter<br />
fortzubilden und Entwicklungsund<br />
Fertigungsprozesse zu verbessern.<br />
Das hat Worthmann geholfen, sich gegenüber<br />
Wettbewerbern besser zu positionieren<br />
und neue Aufträge zu gewinnen.<br />
Doch die Wirtschaftskrise hat auch<br />
deutlich gemacht, dass es gefährlich ist,<br />
zu sehr von einer einzigen Branche wie<br />
der Automobilindustrie bestimmt zu sein.<br />
Fast 70 Prozent der Worthmann-Kunden<br />
sind der Automobilindustrie zuzuordnen.<br />
Für sie projektiert und entwickelt das<br />
Unternehmen mit über 90 Mitarbeitern<br />
Fertigungslinien. Außerdem entstehen<br />
Ultraschalldichtigkeitsprüfanlagen sowie<br />
Maschinen zur Qualitätssicherung in Industriebetrieben.<br />
Um nicht nur von Kunden im Automotive-Bereich<br />
abhängig zu sein, setzen die<br />
Barßeler zusätzlich auf neue Partner. Eine<br />
große Zukunft wird den alternativen<br />
Energien zugeschrieben. In Norddeutschland<br />
vor allem der Windkraft. Auf dieses<br />
Pferd ist Worthmann vor wenigen Jahren<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Prozessautomatisierung: Steigende Personalkosten, wachsende Qualitätsanforderungen<br />
und das Bewusstsein für ergonomische Arbeitsplätze machen die Automatisierung von Fertigungsprozessen<br />
interessant.<br />
aufgesprungen. Das Unternehmen weiß,<br />
dass hier große Chancen, aber auch noch<br />
viele Hürden liegen.<br />
Statt dabei zu helfen, diese zu überwinden,<br />
sorgt die deutsche Politik oft für Verwirrungen<br />
in puncto neue Energien. Für<br />
Maschinenbau-Unternehmen wie Worthmann<br />
ist es daher nicht einfach, erfolgreich<br />
und zukunftsweisend zu planen. Dabei<br />
müsste die deutsche Wirtschaft eigentlich<br />
vor Augen haben, dass das wirtschaftliche<br />
Florieren zum großen Teil dem<br />
deutschen Maschinenbau zu verdanken<br />
ist, der weltweit führend ist.<br />
Und das wiederum hat mit der mittelständischen<br />
Struktur dieser Branche zu<br />
tun. Es gibt nämlich nur wenige Großunternehmen<br />
und viele kleine und mittlere<br />
Familienbetriebe. Die deutschen Maschinenbauer<br />
produzieren für alle Hightech-Branchen<br />
und schaffen die Basis für<br />
deren Erfolg sowie das Wachstum der<br />
deutschen Wirtschaft – egal, ob im Fahrzeug-,<br />
Schiff-, Flugzeugbau, der Ernährungswirtschaft<br />
oder der chemischen Industrie.<br />
Der deutsche Maschinenbau ist eine Erfolgsgeschichte,<br />
denn kein Land hat eine<br />
höhere Dichte an Maschinenbauern. In<br />
Deutschland sind es rund 6.000 Betriebe.<br />
Fast jeder siebte Beschäftige des verarbeitenden<br />
Gewerbes arbeitet bei einem Maschinenbau-Unternehmen.<br />
Der deutsche<br />
Maschinenbau schafft trotz der hohen<br />
Lohnkosten Arbeitsplätze in Deutschland<br />
und er gehört zu den Branchen mit einer<br />
der höchsten Ausbildungsquoten. Deutsche<br />
Maschinenbauunternehmen und ihre<br />
Produkte genießen weltweit einen guten<br />
Ruf und hohe Wertschätzung. Doch<br />
nur durch ständige Weiterbildung, Motivation<br />
und Förderung der Mitarbeiter kann<br />
der Technologievorsprung gehalten und<br />
weiter ausgebaut werden.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
AD AGRO systems GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführender Gesellschafter: Uwe Heider<br />
Wöstendöllen 24 • 49424 Visbek<br />
Tel. 04447/801-4300 • Fax 801-54330<br />
info@ad-agro.de • www.ad-agro.de<br />
APULLMA Maschinenfabrik<br />
A. Pulsfort GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Peter Pulsfort<br />
Vechtaer Straße 81 · 49424 Lutten<br />
Tel. 04441/9296-0 · Fax 04441/9296-20<br />
info@apullma.de · www.apullma.de<br />
Arens Rohrleitungsbau GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Gerhard Steenhoff<br />
Sater Landstraße 4 · 26683 Saterland<br />
Tel. 04498/9245-0 · Fax 04498/9245-45<br />
info@arens-rohrleitungsbau.de<br />
www.arens-rohrleitungsbau.de<br />
AWILA Anlagenbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Werner Meyer<br />
Dillen 1 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/892-0 · Fax 04472/892-220<br />
info@awila.de · wwww.awila.de<br />
BAOS Anhängerbau GmbH, Werk II<br />
Geschäftsführer: Gerhard Rempe<br />
Beverbrucher Damm 75<br />
49681 Garrel-Beverbruch<br />
Tel. 04435/973930 · Fax 04474/508599<br />
GRempe@BAOS-Anhaenger.de<br />
www.baos-anhaenger.de<br />
E. Becker GmbH Maschinenbau<br />
Technischer Betriebsleiter: Benjamin Sander<br />
Geschäftsführer: Thorsten Bruns<br />
Zum Gewerbegebiet 13 · 49696 Molbergen<br />
Tel. 04475/92898-0 · Fax 04475/92898-29<br />
info@maschinenbau-becker.de<br />
www.maschinenbau-becker.de<br />
Ludwig Bergmann GmbH Maschinenfabrik<br />
Geschäftsführerin:<br />
Dr. Jutta Middendorf-Bergmann<br />
Hauptstraße 64-66 · 49424 Goldenstedt<br />
Tel. 04444/2008-0 · Fax 04444/2008-88<br />
info@l-bergmann.de<br />
www.bergmann-goldenstedt.de<br />
99
Big Dutchman International GmbH<br />
Leiter Kommunikation und Werbung:<br />
Andreas Böske<br />
Auf der Lage 2 · 49377 Vechta-Calveslage<br />
Tel. 04447/801-0 · Fax 04447/801-237<br />
big@bigdutchman.de · www.bigdutchman.de<br />
bwe biogas weser-ems GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Rainer Noack<br />
Zeppelinring 12-16 · 26169 Friesoythe<br />
Tel. 04491/93800-0 · Fax 04491/93800-44<br />
info@biogas-weser-ems.de<br />
www.biogas-weser-ems.de<br />
Bilfinger EMS GmbH<br />
Prokurist: Roland Päplow<br />
Hohe Tannen 11 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/1820 · Fax 04471/182-128<br />
info@ems-clp.de · www.ems.bilfinger.de<br />
BOSCHE GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Jürgen Bosche<br />
Reselager Rieden 3 · 49401 Damme<br />
Tel. 05491/999689-0 · Fax 05491/999689-9<br />
info@bosche.eu<br />
www.bosche.eu<br />
Claaßen Maschinen- & Metallbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Thomas Claaßen<br />
Krähenweg 19 · 26683 Saterland-Scharrel<br />
Tel. 04492/9150-0 · Fax 04492/9150-10<br />
info@claassen-maschinenbau.de<br />
www.claassen-maschinenbau.de<br />
Compro Electronic GmbH<br />
Thorsten Pieper<br />
Beim Alten Flugplatz 3 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/89112-50<br />
Fax 04441/89112-55<br />
info@compro.de · www.compro.de<br />
EnviTec Biogas AG<br />
Vorstandsvorsitzender:<br />
Olaf von Lehmden<br />
Industriering 10a · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/8065-100 · Fax 8065-110<br />
info@envitec-biogas.de<br />
www.envitec-biogas.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Worthmann ist auch international führend<br />
Die Worthmann Maschinenbau GmbH in<br />
Barßel schwimmt in der Riege der deutschen<br />
Erfolgsmaschinenbauer ganz vorne.<br />
Denn ihr Gründer und Geschäftsführer<br />
Frank Worthmann hat die Möglichkeiten<br />
aber auch Grenzen schon früh erkannt.<br />
Das Unternehmen ist nicht nur einer<br />
der führenden Sondermaschinenhersteller<br />
in der Region Weser-Ems, sondern sucht<br />
auch europa- und weltweit seinesgleichen.<br />
Das Unternehmen, das zunächst mit<br />
einer 500 Quadratmeter großen Halle im<br />
Saterland begann, hat sich auf individuelle<br />
Gesamtlösungen im Maschinen- und<br />
Anlagenbau spezialisiert und eine stete<br />
Entwicklung nach oben erlebt. Heute planen,<br />
konstruieren, fertigen, montieren<br />
und testen die über 90 Mitarbeiter auf einer<br />
6.200 Quadratmeter großen Produktionsfläche.<br />
Unter den Beschäftigten sind<br />
Maschinenbauingenieure, Elektroingenieure,<br />
technische Zeichner, Zerspanungsmechaniker,<br />
Elektroniker und Mechatroniker.<br />
Das Unternehmen ist mit seinen<br />
Kunden ins Ausland gegangen und hat<br />
Vertriebsbüros in China, den USA, Italien,<br />
Indien, Brasilien und weiteren Ländern<br />
eröffnet.<br />
Schwerpunkte in der Entwicklung und<br />
Produktion bilden der Sondermaschinenbau<br />
und die Fertigung von Baugruppen in<br />
Serien- oder Einzelteilfertigung, die spezielle<br />
Anforderungen erfüllen müssen.<br />
Hohe Qualität, Erfahrung und Know-how<br />
haben das Unternehmen zum Spezialisten<br />
in den Bereichen Bearbeitungslinien<br />
für Kraftstoffsysteme, Prüfvorrichtungen<br />
und Faserverbundstoffe gemacht. Zu den<br />
Kunden zählen namhafte Automobilhersteller,<br />
deren Zulieferer, Windenergieunternehmen,<br />
Baumaschinenhersteller sowie<br />
viele andere.<br />
100 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Als weltweit aktiver »Full Service Supplier« bietet Worthmann von der Planung über die Herstellung,<br />
Montage und Inbetriebnahme bis zum After Sales Service alle Leistungen des modernen<br />
Sondermaschinenbaus und somit individuelle Lösungen aus einer Hand.<br />
Windenergie<br />
In Kooperation mit dem Institut für Konstruktionstechnik<br />
der Bremer Universität<br />
(BIK) arbeitet Worthmann Maschinenbau<br />
an einer Rationalisierung und Prozessoptimierung<br />
bei der Herstellung von Flügeln<br />
für Windkraftanlagen.<br />
Denn die bisherige Produktion dieser<br />
bis zu 60 Meter langen Flügel erfolgte<br />
überwiegend in Handarbeit. Um die Produktionszahlen<br />
zu erhöhen und die Qualität<br />
zu verbessern, arbeitet Worthmann<br />
Maschinenbau an der Entwicklung von<br />
Roboterprozessen. Das Material (Glasfaser<br />
oder Kohlefaser) muss sehr exakt und verzugsfrei<br />
bewegt und geschnitten werden,<br />
damit die gewünschten Materialeigenschaften<br />
wie Steifigkeit oder Festigkeit<br />
gewährleistet sind.<br />
Der erste Vollautomat für den Zuschnitt<br />
und das positionsgenaue Ablegen des<br />
Geleges in eine Form wurde bereits 2004<br />
fertiggestellt. Dann wurde der sogenannte<br />
»Large Area Robot« entwickelt – ein<br />
mobiles Robotersystem zur Herstellung<br />
von großflächigen Faserverbundstrukturen<br />
für zum Beispiel Windkraftflügel oder<br />
Flugzeugbauteile. Damit wird die Fertigung<br />
von Faserverbundbauteilen beschleunigt<br />
und es werden Qualitätsstandards gesetzt.<br />
Ein weiterer Meilenstein ist die Entwicklung<br />
und Realisierung einer vollautomatischen<br />
Verklebevorrichtung für Offshore<br />
Rotorblätter. Die Rotorblätter bestehen<br />
aus vier einzelnen Segmenten, die auf<br />
einer Länge von 60 Metern verklebt werden.<br />
Um die hohen Qualitätsansprüche für<br />
die Verklebung einzuhalten, müssen die<br />
Segmente millimetergenau montiert werden.<br />
Für diese Vorrichtung wurde eine eigene<br />
Software entwickelt, die bis zu 36<br />
Servoachsen simultan steuern kann.<br />
Fotos: Worthmann Maschinenbau
Dichtigkeitsprüfanlagen<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung<br />
und Produktion von individuellen<br />
Dichtigkeitsprüfanlagen wie zum Beispiel<br />
mit Ultraschall, Helium, Testgas und<br />
Druckdifferenz. Hierzu wurde im Jahre<br />
2001 die Firma Maceas gegründet. Die<br />
Maceas GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen<br />
der Worthmann Maschinenbau<br />
GmbH und der Prosensys GmbH. Die<br />
sechs Buchstaben des Firmennamens stehen<br />
für »Machine Building«, »Applications<br />
in Ultrasound«, «Computer Aided Measuring<br />
System« sowie «Electric and Accoustic<br />
Sensor Technology«. Maceas vereint<br />
Maschinenbau und Messtechnik. Schwerpunkt<br />
ist die Entwicklung und Herstellung<br />
von Ultraschallprüfanlagen und Maschinen<br />
zur Qualitätssicherung in Industriebetrieben.<br />
Am Anfang stand ein Auftrag der Kautex<br />
Textron GmbH & Co. KG aus Bonn zur<br />
Entwicklung einer Anlage für die automatisierte<br />
Dichtigkeitsprüfung von Kunststoff-Kraftstoffbehältern.<br />
Der Automobilzulieferer<br />
suchte nach einer Alternative<br />
zum üblichen, relativ umständlichen manuellen<br />
Verfahren (Sichtprüfung im Wasserbad)<br />
und zur Helium-Dichtheitsprüfung.<br />
Die eigentliche Idee für die Neuent-<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
wicklung stammte vom Fraunhofer-Institut<br />
IBMT aus Sankt Ingbert, die sich mit<br />
einem Verfahren beschäftigte, das es erlaubte,<br />
Gasblasen per Ultraschall absolut<br />
zuverlässig zu orten.<br />
Maceas unterstützt den Kunden bei der<br />
Lösung aller Aufgabenstellungen vom<br />
Consulting bis zur Lieferung einer kompletten<br />
Leck-Test-Anlage oder einer Anlagenempfehlung.<br />
Dies hat Maceas auch<br />
den Beinamen »The Leak Testing Company«<br />
eingebracht. Das Verfahren der Prüfung<br />
mit Ultraschall stammt ursprünglich<br />
aus der Medizintechnik und hilft, minimale<br />
Lecks zum Beispiel in Kraftstofftanks,<br />
Zylinderkopfhauben, Kraftstoffleitungen,<br />
Armaturen oder Alufelgen aufzuspüren.<br />
Diese Technologie entwickelte das Worthmann-Team<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
Kunden weiter. Die Anlagen werden kundenspezifisch<br />
erstellt: Maceas arbeitet<br />
von Anfang an mit dem Kunden sehr eng<br />
zusammen. Diese Flexibilität ist möglich,<br />
weil das Unternehmen alle Entwicklungsund<br />
Produktionsbereiche unter einem<br />
Dach vereint und nicht auf Zulieferer angewiesen<br />
ist. Durch die gebündelten<br />
Kernkompetenzen an einem Standort<br />
kann schnell auf veränderte Anforderungen<br />
des Kunden reagiert werden.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
FOPAC Maschinenbau GmbH<br />
Geschäftsleiter: Wolfgang Kern<br />
Industriestraße 17 · 26676 Barßel<br />
Tel. 04499/82-0 · Fax 04499/82-182<br />
info@fopac.de<br />
www.fopac.com<br />
Grimme Landmaschinenfabrik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Marketingleiter: Jürgen Feld<br />
Hunteburger Straße 32 · 49401 Damme<br />
Tel. 05491/666-2616<br />
Fax 05491/666-2772616<br />
j.feld@grimme.de<br />
www.grimme.de<br />
HUWECA Hubert Weßjohann<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Josef Vagelpohl<br />
Bokeler Straße 14 · 49692 Cappeln<br />
Tel. 04478/9481-0 · Fax 04478/9481-18<br />
info@huweca.de · www.huweca.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
101
Baugruppenherstellung<br />
Ein weiteres Standbein ist die Produktion<br />
von Baugruppen. Als Systemlieferant hat<br />
sich das Unternehmen auf die Herstellung<br />
komplexer Teilegruppen spezialisiert. Diese<br />
werden in Kleinserie oder als Einzelteile<br />
mit besonderen Anforderungen produziert.<br />
Hierzu gehört auch der Prototypenbau.<br />
Auch Teilbereiche von Maschinen<br />
werden in Barßel-Harkebrügge hergestellt.<br />
Dabei können spezielle Anforderungen<br />
an Bauteile aus den unterschiedlichen<br />
Branchen berücksichtigt werden. Um hoch-<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
komplexe Prozesse ermöglichen zu können,<br />
ist ein weitreichendes Fachwissen erforderlich.<br />
Deshalb werden die Mitarbeiter<br />
permanent geschult und weitergebildet.<br />
Service wird groß geschrieben<br />
Bei Worthmann wird Service groß geschrieben:<br />
Die Mitarbeiter, die eine Maschine<br />
entwickelt und gebaut haben, stellen<br />
sie auch vor Ort beim Kunden auf und<br />
nehmen sie in Betrieb. Und auch nach der<br />
Inbetriebnahme der Anlage ist Worthmann<br />
für seine Kunden da: Für den After-<br />
PRODUCING HEALTH<br />
worldwide<br />
Producing Health – unser Motto ist Auftrag<br />
und Verpflichtung zugleich. Als<br />
familiengeführtes Unternehmen in der<br />
Pharmabranche und als einer von<br />
Deutschlands führenden Herstellern<br />
von Tierarzneimitteln steht die Tiergesundeit<br />
stets im Mittelpunkt unseres<br />
Handelns – weltweit!<br />
bela-pharm GmbH & Co.KG<br />
Lohner Straße 19 · 49377 Vechta · Germany<br />
Telefon: + 49 44 41 / 873 - 0<br />
Telefax: + 49 44 41 / 873 - 140<br />
E-Mail: info@bela-pharm.com<br />
www.bela-pharm.com<br />
Producing Health – our motto is order<br />
and engagement at the same time. As a<br />
family-owned company in the pharmaceutical<br />
industry and as one of<br />
Germany’s leaders in manufacturing of<br />
animal medicine the animal health<br />
always stands in the center of our actions<br />
– worldwide!<br />
102 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
www.werbeagentur-hagedorn.de<br />
Sales-Service wurde 2009 die Firma<br />
@work ins Leben gerufen. Kompetente<br />
Mitarbeiter bieten einen flexiblen, weltweit<br />
aktiven Service. So kann die ständige<br />
Produktion und Verfügbarkeit der Anlagen<br />
sichergestellt werden. Ein umfangreiches<br />
Ersatzteillager sowie exzellente Verbindungen<br />
zu den wichtigsten Systemlieferanten<br />
runden das Service-Angebot ab.<br />
Motivierte Mannschaft<br />
Rund 20 Mitarbeiter sind in der Konstruktion<br />
und Entwicklung beschäftigt, 36 in<br />
der Produktion. Hinzu kommen Auszubildende<br />
in verschiedenen Berufen und<br />
weitere Mitarbeiter in Vertrieb, Einkauf,<br />
Lager, Buchhaltung und Verwaltung. Die<br />
Mitarbeiter sind hochmotiviert und verlässlich.<br />
Das ist eine wichtige Voraussetzung<br />
für die erfolgreiche Entwicklung des<br />
Unternehmens.<br />
Hochmoderne Ausstattung<br />
Auch in puncto technischer Ausstattung ist<br />
Worthmann zukunftsweisend aufgestellt.<br />
Das gilt für den Stahlbau, die Blechbearbeitung<br />
und Zerspanung ebenso wie für die<br />
Montage, Oberflächenbehandlung, Elektrotechnik<br />
und Maschinensteuerung/SPS<br />
Programmierung. Der Maschinenpark wird<br />
ständig erweitert. Neben modernen CNCgesteuerten<br />
5-Achs-Bearbeitungscentren<br />
und einer Portal-Fräsmaschine für die Bearbeitung<br />
großer Bauteile steht seit neuestem<br />
auch eine Laserschneidanlage für die<br />
Blechbearbeitung in den Fertigungshallen.<br />
Seit 2011 ist Worthmann außerdem zertifizierter<br />
Schweißfachbetrieb nach DIN<br />
18800-7 Klasse E. In der Konstruktion werden<br />
mo-dernste Technologien und Software<br />
für Programmierung und Planung<br />
genutzt. Das Unternehmen bietet mechanische<br />
und elektrische Konstruktion, Berechnung,<br />
Simulation sowie Zeichnungs- und<br />
Schaltplanerstellung. Außerdem werden<br />
Konzept- und Machbarkeitsstudien erstellt.<br />
Gearbeitet wird mit CATIA V5, Inventor<br />
2010, ePlan P8 oder WinCC.<br />
Auch organisatorisch ist Worthmann gut<br />
aufgestellt. Das ERP-System mit integrierter<br />
Betriebsdatenerfassung sorgt mit der automatisierten<br />
Schnittstelle zum CAD für einen<br />
schnellen Datenaustausch zwischen Konstruktion,<br />
Disposition und Fertigung. Aktuelle<br />
Auftragsdaten, Fertigungsstand und laufende<br />
Projektkosten sind für die Entscheider<br />
jederzeit schnell verfügbar und ermöglichen<br />
eine zielgerichtete Projektsteuerung. Auch<br />
die Verarbeitung originärer CAD-Daten im<br />
verbundenen CAM-System sorgt für eine<br />
effiziente Fertigungssteuerung.<br />
Dass Worthmann über ein zertifiziertes<br />
Managementsystem nach ISO 9001:2008<br />
verfügt, versteht sich von selbst. ■
Feedback Fehlanzeige! Was ist wirklich wichtig<br />
für die Mitarbeiterzufriedenheit in Deutschland?<br />
Hanzehogeschool Groningen und Perso Plankontor starten Studie „Mitarbeiterzufriedenheit in<br />
Deutschland“.<br />
E<br />
rwerbstätige in Deutschland<br />
legen im Job<br />
genauso viel Wert auf<br />
fundiertes Feedback,<br />
Anerkennung und Wertschätzung<br />
wie auf die vermeidlich<br />
wichtigen Themen Gehalt<br />
und Work-Life-Balance.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt<br />
die Studie „Mitarbeiterzufriedenheit<br />
in Deutschland“<br />
der Hanzehogeschool Groningen<br />
und Perso Plankontor.<br />
Marlies Thoben Jans, Geschäftsführerin<br />
bei Perso Plankontor<br />
Laut der aktuellen Studie, bei<br />
der unter anderem die Mitarbeiter-Zufriedenheit<br />
von<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern<br />
in Deutschland<br />
unter die Lupe genommen<br />
wurde, ist entgegen der altbekannten<br />
Annahme das Gehalt<br />
doch nicht der alles entscheidende<br />
Faktor. Mindestens ge-<br />
nauso wichtig wie eine faire<br />
Bezahlung sind Themen wie<br />
Wertschätzung und Anerkennung<br />
für ihre Leistungen.<br />
Insbesondere regelmäßige,<br />
konstruktive Kritik und<br />
angemessenes Feedback<br />
auf Augenhöhe führen zu<br />
einer stark gesteigerten<br />
Zufriedenheit und einer<br />
deutlich höheren Motivation.<br />
Die Arbeitsbelastung steigt<br />
stetig<br />
Über 85 Prozent der Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer<br />
geben an, dass ihre<br />
Arbeit in den letzten beiden<br />
Jahren deutlich anstrengender<br />
geworden ist. Jüngere,<br />
belastbarere Arbeitskräfte<br />
beklagen sich vermehrt<br />
über den Arbeitsdruck im<br />
Allgemeinen, während die<br />
Älteren hingegen eher von<br />
einer schlechten Arbeitsat-<br />
�����������������������������<br />
werden. Zeitdruck und ein<br />
angespanntes Arbeitsklima<br />
sind oft die ausschlaggebenden<br />
Faktoren für die Unzufriedenheit<br />
am Arbeitsplatz.<br />
Anerkennung? Ist bei mir<br />
gar nicht vorgesehen.<br />
Über 50 Prozent der Befragten<br />
bekommen überhaupt<br />
keine wertschätzende Rückmeldung<br />
für ihre Arbeitsleistung,<br />
und das obwohl<br />
ein Großteil der Befragten<br />
angab, dass Anerkennung<br />
Hintergrundinformationen zu „Perso Plankontor Studie<br />
Mitarbeiterzufriedenheit“:<br />
Für die Studie wurden von Juni bis September 2012 über<br />
1000 Erwerbstätige in Deutschland ab 18 Jahren hinsichtlich<br />
ihrer Arbeitsplatzzufriedenheit und der möglichen<br />
Beweggründe für einen Stellenwechsel befragt. Die<br />
befragten Personen repräsentieren einen Querschnitt der<br />
entsprechenden Bevölkerungsgruppe in Deutschland. Die<br />
Befragung wurde online mithilfe eines interaktiven Fragebogens<br />
durchgeführt.<br />
ANZEIGE<br />
und Wertschätzung die<br />
wichtigsten Faktoren für<br />
die persönliche Zufriedenheit<br />
am Arbeitsplatz sind.<br />
Nimmt man hingegen<br />
das Gehalt als Grundlage<br />
für die Anerkennung und<br />
Wertschätzung der Arbeitsleistung,<br />
dann sehen sich<br />
selbst etwa 43 Prozent<br />
als unterbezahlt an. Ein<br />
Großteil der Befragten gibt<br />
an, dass ihnen die Sicherheit<br />
des Arbeitsplatzes sehr<br />
wichtig ist, sie jedoch dieses<br />
Thema nicht an erster<br />
Stelle sehen. Fast die Hälfte<br />
aller Befragten nimmt den<br />
Stress bei der Arbeit mit nach<br />
Hause und kann sich nicht<br />
gut von der Arbeit erholen.<br />
Fazit: „Die wichtigste Voraussetzung<br />
für gemeinsames,<br />
Ich leiste Wertarbeit.<br />
Mein Arbeitgeber kümmert sich um geregelte Arbeitszeiten,<br />
einen Ausgleich der Überstunden und eine gute<br />
Entlohnung. So verstehe ich Wertschätzung.<br />
Telefon 04472 6880-0<br />
info@perso-plankontor.de<br />
produktives und erfolgreiches<br />
Arbeiten sind motivierte<br />
und zufriedene Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter“, fasst<br />
Marlies Thoben-Jans, Geschäftsführerin<br />
bei Perso<br />
Plankontor, zusammen.<br />
„Nach Durchführung unse-<br />
Perso Plankontor liefert<br />
motivierte Fachkräfte<br />
rer Studie kennen wir die<br />
Anforderungen und Wünsche<br />
der Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer an<br />
ihren Job jetzt noch besser<br />
und werden unsere Arbeit<br />
zukünftig noch weiter in<br />
Richtung Wertschätzung,<br />
Zufriedenheit und Wertarbeit<br />
ausrichten können.“<br />
PERSO PLANKONTOR Nord<br />
GmbH<br />
Unnerweg 88 49688 Lastrup<br />
MEDIZIN & PFLEGE ENGINEERING OFFICE INDUSTRIE & TECHNIK EDV & IT
Foto: Kessens<br />
Innovationen aus Lastrup: Die richtige Lösung steht für Franz-Josef Kessens (Mitte) und sein Team stets an erster Stelle.<br />
FRANZ- WILHELM LIEFFEN<br />
A<br />
ußerdem – und damit ist auch das<br />
nicht so ganz ernst gemeinte Gesprächsthema<br />
beendet – habe er<br />
längst den Zeitpunkt verpasst: »Ich bin<br />
schon 46«, sagt Franz-Josef Kessens mit<br />
einem Augenzwinkern. Lebens- und Geschäftspartnerin<br />
Christa Greis hatte<br />
schon vorher schmunzelnd abgewunken.<br />
Der Unternehmensgründer und Chef<br />
der Firma Kessens in Lastrup (Landkreis<br />
Cloppenburg) hat sich auf die technischen<br />
Lösungen für Agrar- und Industriebetriebe<br />
spezialisiert und sich nicht nur in<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Aus Lastrup nach ganz Europa<br />
Eigentlich wollte er mit 45 in Rente gehen, erzählt er und lässt für einen kleinen Moment die ihm eigene<br />
Ironie aufblitzen, während er sich hemdsärmlig in den Bürostuhl lehnt. Verunsicherung für ein paar Sekunden:<br />
Soll man ihm den Ruhestands-Wunsch abnehmen? Doch dann wird schnell klar: Der Mann steckt voller<br />
Kraft und Energie, voller Ideen und Tatenrang, voller Elan und Spannung – von Frührente weit entfernt,<br />
von Pause machen keine Rede, von vorzeitiger Ernte der vorhandenen Früchte weit und breit keine Spur.<br />
Obwohl der fruchtbare Boden im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> es sicher zuließe.<br />
der heimischen Region, sondern in ganz<br />
Europa einen unverwechselbaren Ruf erarbeitet.<br />
Zufällig entstand dieser Erfolg<br />
nicht: Der gebürtige Lastruper, »aus dem<br />
Ortsteil Schnelten, um genau zu sein«, beschäftigte<br />
sich mit der Materie von der Pike<br />
auf, weil er aus eigenem Interesse, aus<br />
einer eigenen Leidenschaft heraus die besten<br />
Antworten auf alltägliche und spezielle<br />
Herausforderungen in der Agrartechnik<br />
und im Anlagenbau suchte. So<br />
schaffte Franz-Josef Kessens die Voraussetzung<br />
für seine Firmen-Philosophie:<br />
104 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Der Wunsch des Kunden wird bei Kessens<br />
nicht in eine vorgefertigte Schablone gedrückt<br />
oder stereotypisch abgefertigt. Das<br />
professionelle Team sucht und findet individuelle<br />
Lösungen für jeden Anspruch, für<br />
jede auch noch so kompliziert erscheinende<br />
Problemstellung. Die Aufgaben sind<br />
dabei klar verteilt: Der Auftraggeber formuliert<br />
das Wunschziel, für die richtige<br />
Schrittfolge sorgt die hochkarätige Kessens-Mannschaft.<br />
Das Geheimnis des Erfolges: Die richtigen<br />
Leute am richtigen Platz – mit viel
Foto: Kessens<br />
Kompetenz Getreidewirtschaft: Kessens-Projekt in Norddeutschland.<br />
fachlichem Know-how und einer Portion<br />
gesundem Menschenverstand. Es gibt also<br />
kein Problem, das nicht gelöst wird:<br />
»Bevor ich sage, das geht nicht, muss<br />
schon was kommen«, unterstreicht Franz-<br />
Josef Kessens. Man kann es ihm glauben.<br />
Von Schnelten in die Schweiz,<br />
von Lastrup nach ganz Europa<br />
Was bietet Kessens, das die Kunden in Polen,<br />
Österreich, Rumänien, Italien, Tschechien,<br />
Serbien und Frankreich so zufrieden<br />
macht? Kurz gesagt: Effiziente Lösungen<br />
in den Bereichen Lager-, Förder-, Verarbeitung-<br />
und Stalltechnik.<br />
Das Unternehmen im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> plant, baut, liefert und montiert<br />
Einzelkomponenten oder komplette<br />
Anlagen. Zum Angebots-Menü gehört also<br />
der Neubau genauso wie die Modernisierung<br />
oder die Erweiterung vorhandener<br />
Systeme.<br />
Ansprüche der heutigen Zeit erfordern<br />
eine nachhaltige Stallwirtschaft unter Berücksichtigung<br />
betriebswirtschaftlicher<br />
Notwendigkeiten und damit innovative<br />
Lösungen für Fütterung, Haltung und Versorgung<br />
der Tiere bei maximaler Auslastung<br />
der Stallgegebenheiten. Dieses Komplett-Paket<br />
wird in Lastrup geschnürt. Zuverlässig,<br />
professionell und bedarfsgerecht<br />
– von der Futterwagenbeschickung<br />
bis zum Breifutterautomaten, von der Förderspirale<br />
bis zum Außensilo. Im Segment<br />
Stalltechnik für die Schweinehaltung<br />
versteht sich Kessens auf Sauenhaltung,<br />
Aufzucht, Mast, Bodensysteme,<br />
Aufstallung, Fütterung, Wasserversorgung<br />
und Reinigung. In der Getreidetechnik<br />
ist die lösungsorientierte Produkt-Palette<br />
genauso speziell wie umfangreich:<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Ob Vorreiniger, Mahl- und Mischanlagen,<br />
die fahrbare Rohrförderschnecke, Elevatoren,<br />
Fördergebläse oder das verzinkte<br />
Verladesilo – Kessens bietet ein Sortiment,<br />
das seinesgleichen sucht. Dabei überzeugt<br />
das länderübergreifend bekannte<br />
Kessens-Effizienz-Konzept – und zwar<br />
nicht nur vor und während der Bauphase,<br />
sondern auch nach der Realisierung. In<br />
Phase eins geht es um Beratung, Bedarfsanalyse<br />
und Planung. Phase zwei umfasst<br />
die Schritte Konstruktion, Fertigung und<br />
Lieferung, Phase drei ist die Montage und<br />
Inbetriebnahme. Zur vierten Phase gehören<br />
der Service und die Wartung der Anlage<br />
(After Sales Service).<br />
Während der Agrartechnikbereich von<br />
Anfang an zu den professionellen Leistungen<br />
der Firma Kessens gehörte, bezeichnet<br />
der Unternehmenschef den Anlagenbau<br />
als »Zufallsprodukt« in der Entwicklung.<br />
Heute gehört dieser Bereich zur weiteren<br />
Kernkompetenz des Betriebs.<br />
Mehrere hundert Kunden in ganz Europa<br />
setzen auf die Beratungsstärke und die<br />
Zuverlässigkeit. »Wir sind das Beste, was<br />
einem Kunden passieren kann«, sagt der<br />
gelernte Schlosser und studierte Maschinenbautechniker<br />
nicht ohne Stolz und<br />
voller Selbstvertrauen.<br />
Das Ergebnis der vergangenen Jahre<br />
gibt ihm recht – weil im Kessenschen Erfolgsrezept<br />
die Zutaten stimmen, weil die<br />
Zubereitung exzellent gelingt und die<br />
richtige Würze den hervorragenden Geschmack<br />
bestimmt. Bei Kessens kauft der<br />
Kunde nicht von der Stange. Ihm werden<br />
vielmehr maßgeschneiderte und realistische<br />
Wege für die individuelle Situation<br />
nachvollziehbar dargestellt und schnörkellos<br />
umgesetzt.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Kessens – Technik mit System GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Franz-Josef Kessens<br />
Unnerweg 84 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/9400-90 · Fax 04472/9400-99<br />
kessens@kessens-technik.de<br />
www.kessens-technik.de<br />
M. Knake Blechbearbeitung<br />
und Gerätebau GmbH<br />
Geschäftsführer: Thomas Grieshop<br />
Alter Flugplatz 5 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9748-0 · Fax 04441/9748-99<br />
kontakt@knake.com · www.knake.com<br />
Peter Kröger GmbH Nutzfahrzeuge<br />
Geschäftsführer: Peter Kröger<br />
Rechterfeld – Bloge 4 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/9636-0 · Fax 04445/9636-66<br />
info@agroliner.de · www.agroliner.de<br />
Kurre Spezialmaschinenbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Reinhold Kurre<br />
und Stefan Plaggenborg<br />
Industriestraße 5 · 26683 Saterland-Ramsloh<br />
Tel. 04498/9250-0 · Fax 04498/9250-50<br />
info@kurre.net · www.kurre.net<br />
Maschinenfabrik Meyer-Lohne GmbH<br />
Geschäftsführer: Hubert Meyer<br />
Am Hövel 1 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/941-0 · Fax 04442/941-20<br />
info@meyer-lohne.de<br />
www.meyer-lohne.de<br />
nordluft Wärme- und Lüftungstechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Harry Sauerberg<br />
Robert-Bosch-Straße 5 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/889-33 · Fax 04442/889-59<br />
h.sauerberg@nordluft.com · www.nordluft.com<br />
Prüllage Systeme GmbH<br />
Geschäftsführer: Heinz Prüllage,<br />
Ludger Prüllage und Josef Prüllage<br />
Gewerbering 6 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/98000-0 · Fax 05494/6544<br />
info@pruellage.de · www.pruellage.de<br />
105
REBO Landmaschinen GmbH<br />
Geschäftsführer: Alexander Bruns<br />
Am Bahnhof 32 · 49429 Visbek-Rechterfeld<br />
Tel. 04445/9621-0 · Fax 04445/9621-33<br />
mail@rebo.de<br />
www.rebo.de<br />
Hermann Schickling Maschinenbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Hermann Schickling<br />
Visbeker Damm 1a · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/9669-0 · Fax 04445/9669-66<br />
m.schickling@hschickling.de<br />
www.hschickling.de<br />
SCHULZ Systemtechnik GmbH<br />
Geschäftsführer: Heinrich und Tobias Schulz<br />
Schneiderkruger Straße 12 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/897-0 · Fax 04445/897-300<br />
info@schulz.st<br />
www.schulz-gruppe.st<br />
SEVA Energie AG<br />
Vorstandsvorsitzender: Dr. Friedrich Trautwein<br />
Vorstand: Jan Pille, Dr. Bernd Maybüchen<br />
Europa-Allee 14/ecopark · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/9281-0 · Fax 04473/9281-10<br />
info@seva.de · www.seva.de<br />
Erich Stallkamp ESTA GmbH<br />
Geschäftsführer: Erich Stallkamp<br />
In der Bahler Heide 4 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/9666-0 · Fax 04443/9666-60<br />
info@stallkamp.de<br />
www.stallkamp.de<br />
Stanitech GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Ralph und<br />
Reinhard Holzenkamp<br />
Holzhausen 16 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9989-0 · Fax 9989-60<br />
rholzenkamp@stanitech.de<br />
www.stanitech.de<br />
Vodde Maschinen- und Metallbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Peter Kenkel<br />
und Alfons Vodde<br />
Turmtannen 10 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/9897-0 · Fax 9897-50<br />
info@vodde.de · www.vodde.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Im Anlagenbau sind kaum Grenzen gesetzt:<br />
»Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein<br />
Kunde anruft und fragt, ob der eine oder<br />
der andere Mischer oder das Förderaggregat<br />
auch für ihn einsetzbar ist, obwohl er<br />
aus einer ganz anderen Branche kommt«,<br />
berichtet Franz-Josef Kessens. Als Beispiel<br />
nennt er den Unternehmer in der Nahrungsmittelindustrie,<br />
der am Ende der<br />
Komponentenlinie einen Pizzateig im<br />
wahrsten Sinne »eintüten« möche. Zwischen<br />
Rohprodukt und Versandsack klaffte<br />
eine Lücke, die möglichst effizient geschlossen<br />
werden musste. Kessens schloss<br />
sie mit Bravour. »Wir scheuen uns nicht,<br />
frei zu denken, wir sind nicht in eingeengten<br />
Schienen unterwegs«, stellt der Lastruper<br />
klar. Kurzum: Es wird gefertigt,<br />
was zu fertigen ist. Geht nicht, gibt’s<br />
nicht – ob in der Kunststoff-Verarbeitung,<br />
in der Abwassertechnik oder in völlig angebotsfremden<br />
Bereichen.<br />
Das zeigt auch das Beispiel einer außergewöhnlichen<br />
Anfrage aus Österreich, die<br />
so gar nicht ins ureigene Kessens-Sortiment<br />
passt: Ein Projektleiter suchte nach<br />
einer technischen Idee für ein Heim, in<br />
dem schwer erziehbare Jugendliche lebten.<br />
Die jungen Leute sollten eigene Erfahrungen<br />
machen und lernen, sich selbst<br />
spüren zu können. Das Ergebnis: Kessens<br />
106 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Existenzgründer des Jahres 2009 (v. l.n. r.): Lastrups Bürgermeister Jürgen Focke, Preisträger<br />
Franz-Josef Kessens und Laudator Martin Grapentin bei der Preisübergabe.<br />
baute eine »Mais-Dusche« mit einem technischen<br />
Kreislauf, der die Körner immer<br />
wieder in die »Brause« beförderte. Eine<br />
kleine, aber geniale Erfindung, die die<br />
Lastruper Flexibilität und das individuelle<br />
Verständnis bestens unter Beweis stellt.<br />
So gesehen ist Franz-Josef Kessens auch<br />
ein Tüftler, der gerne ausprobiert, neue<br />
Kreationen schafft, ungewohnte Wege<br />
geht und solange grübelt, bis er die Lösung<br />
gefunden hat. »Manchmal zwölf bis<br />
vierzehn Stunden am Tag, gerne auch am<br />
Wochenende«, erzählt seine Lebenspartnerin<br />
Christa Greis, die in der Geschäftsleitung<br />
tätig ist. »Ohne ihre Hilfe hätten<br />
wir es nicht geschafft«, verrät der Chef, sie<br />
sei das positive Korrektiv im besten Sinne.<br />
Die Beiden würden sich wunderbar ergänzen,<br />
und in den unterschiedlichen<br />
Aufgabenbereichen sei es überhaupt kein<br />
Problem, zusammen zu arbeiten und zusammen<br />
zu leben. Eine starke Frau an seiner<br />
Seite und ein kompetentes und zuverlässiges<br />
Team – das seien die tragenden<br />
Säulen des Unternehmens.<br />
Bei seinen Mitarbeitern setze er auf<br />
Kontinuität, so Kessens. Damit habe sich<br />
ein homogenes Gefüge entwickelt, das<br />
den stetig wachsenden Ansprüchen des<br />
Marktes gerecht werden könne. »Darum<br />
ist mir die Teampflege so wichtig. Darauf<br />
Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto
Alles von Kessens: Ganz links ein so genannter<br />
»Becherelevator« für die senkrechte Förderung<br />
von Getreide, in der Mitte ein GFK-<br />
Außensilo mit Tragring, rechts ein verzinkter<br />
Verladesilo.<br />
lege ich größten Wert«, betont Franz-Josef<br />
Kessens. Hervorragende Voraussetzungen<br />
also für das expandierende Unternehmen,<br />
in eine positive Zukunft zu blicken:<br />
»Wir wollen noch besser werden<br />
und wollen weiter wachsen«, erklärt der<br />
Boss, »und zwar nicht ungern«. Dabei gibt<br />
er durchaus zu, vom eigenen Erfolg zuweilen<br />
selbst überrascht zu sein. Und<br />
wann gibt’s Urlaub? »Für mich ist es hier<br />
jeden Tag wie Urlaub«, sagt Kessens, verschränkt<br />
die Arme hinterm Kopf und<br />
sucht bei seiner Partnerin um Bestätigung<br />
für die erholsamen Qualitäten des Arbeitsplatzes:<br />
»Naja, das Jahr ist ja noch<br />
nicht vorbei«, lenkt er ein. Und wer weiß:<br />
Vielleicht klappt’s ja doch noch mit der<br />
Rente mit 55. ■<br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
Franz-Josef Kessens absolviert seine<br />
Ausbildung zum Schlosser in Lastrup,<br />
arbeitete zwei Jahre lang als Monteur<br />
in Griechenland, studierte Maschinenbautechnik<br />
und war danach in einem<br />
Ingenieurbüro tätig. Nach der<br />
Entscheidung für die Selbständigkeit<br />
folgte 2004 die Ansiedlung der Firma<br />
Kessens im Gewerbegebiet in Lastrup.<br />
2007 waren noch sieben Mitarbeiter<br />
bei der Firma beschäftigt, heute sind<br />
es 17 – in den Bereichen Planung, Logistik,<br />
Konstruktion, Montage und<br />
Lager. Auf dem rund 25.000 Quadratmeter<br />
großen Betriebsgelände soll im<br />
nächsten Jahr zur bereits bestehenden<br />
Halle eine neue rund 2.000 Quadratmeter<br />
große Halle errichtet werden.<br />
Im Jahre 2009 wurde Kessens<br />
vom <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
als »Existenzgründer des Jahres«<br />
ausgezeichnet.<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Das Beste, was wir für Tiere tun können, …<br />
MSD Animal Health ist ein weltweit tätiges, forschungsorientiertes Unternehmen,<br />
das ein weites Spektrum an Veterinärmedizin und Dienstleistungen entwickelt,<br />
herstellt und vermarktet. Wir bieten eines der innovativsten Portfolios in der<br />
Branche, das Produkte für die Prävention, Behandlung und Kontrolle von Krankheiten<br />
bei Nutz-und Heimtieren umfasst.<br />
Wir suchen Auszubildende für folgende Ausbildungsberufe:<br />
· Pharmakant/in<br />
· Chemielaborant/in<br />
für den Ausbildungsbeginn zum 01.08.2014 in Friesoythe<br />
Ausbildung:<br />
3½-jährige praktische und theoretische<br />
Ausbildung sowie Mitarbeit<br />
im Werk Friesoythe, theoretische<br />
Ausbildung an der Berufsschule<br />
Oldenburg<br />
… tun wir für uns.<br />
Ihr Profi l:<br />
� Mindestens Realschulabschluss<br />
� Gute Schulnoten in den naturwissenschaftlichen<br />
Fächern<br />
� Praktika und Projektarbeiten in<br />
naturwissenschaftlichen Berufen<br />
sind willkommen<br />
� Englischkentnisse<br />
Interessiert? Dann senden Sie uns Ihre aussagekräftige Bewerbung bis zum<br />
15.11.<strong>2013</strong> per E-Mail an HR-Friesoythe@merck.com.<br />
Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />
Personalabteilung · Sedelsberger Straße 2 · 26169 Friesoythe · Tel: +49 4491 294-0<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 107<br />
Fotos: Kessens
Foto: Prüllage Systeme GmbH, Holdorf<br />
Hilfreich ist dabei die vorausschauende<br />
Konzeption und Umsetzung<br />
aus einer Hand. Denn eine Maschine,<br />
die nicht so funktioniert wie sie<br />
soll, kann wieder verkauft werden, ein<br />
Stall jedoch nicht so einfach.<br />
Bei modernen Ställen für die Schweineund<br />
Geflügelhaltung wird immer stärker<br />
auch Wert darauf gelegt, die Arbeitszeit<br />
der Betreiber zu reduzieren, um die Rundum-die-Uhr-Belastung<br />
der bäuerlichen<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Die Prüllage Systeme GmbH wurde vor 23 Jahren von den Brüdern Heinz, Josef und Ludger gegründet. Der Schwerpunkt lag zunächst im<br />
Vertrieb von Stalleinrichtungen. Später verstärkte man sich durch ein eigenes Technikerteam, so dass heute komplette Stallkonzepte bis<br />
hin zur Elektroinstallation angeboten werden können. Gleichzeitig konnte die Automatisierungstechnik als weiterer Unternehmenszweig<br />
ausgebaut werden. Neben Betrieben des landwirtschaftlichen Sektors zählen Industrieunternehmen und Kommunen zum Kundenkreis<br />
des Holdorfer Unternehmens.<br />
BJÖRN PRÜLLAGE<br />
Komplettlösungen für Stallanlagen<br />
sind der Schlüssel zum Erfolg<br />
Der Bau eines neuen Stalles für Schweine und Geflügel will gut überlegt und geplant sein. In modernen<br />
Ställen spielen Maßnahmen zum Wohl der Tiere, zur Leistungssteigerung, zur Arbeitsentlastung der<br />
Stallbetreiber und zum Umweltschutz eine immer größere Rolle. Weil in dieser Hinsicht sehr viele<br />
Aspekte zu berücksichtigen sind, ist eine umfassende und individuelle Planung und Projektierung<br />
entscheidend. Es müssen alle bekannten leistungsfördernden und leistungsstabilisierenden Faktoren der<br />
Stallbauplanung und natürlich die gesetzlichen Auflagen bedacht werden.<br />
Familien zu vermindern. Automatisierung<br />
ist dabei ein wichtiges Stichwort.<br />
Wichtig ist vor allem aber das Wohlergehen<br />
der Tiere, das von vielen Faktoren<br />
und Wechselwirkungen abhängt.<br />
Optimale Stallbedingungen sind der<br />
Grundstein für gesunde, leistungsbereite<br />
Tiere und damit für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg. Immer mehr Stallbetreiber erkennen,<br />
dass nur Komplettlösungen, bei denen<br />
alle Erfordernisse und Maßnahmen<br />
108 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
von Anfang an aufeinander abgestimmt<br />
werden, der Schlüssel zum Erfolg sind.<br />
Schnell, kundenfreundlich, kostengünstig<br />
Prüllage Systeme hat in rund 23 Jahren<br />
umfangreiche Erfahrungen gesammelt,<br />
die das Unternehmen in seine Konzeptionen<br />
für Schweine- und Geflügelställe einbringt.<br />
Prüllage Systeme hat zahlreiche<br />
Eigenentwicklungen auf den Weg gebracht,<br />
die Landwirten zu noch mehr Er-
Foto: Prüllage Systeme GmbH, Holdorf<br />
folg verhelfen. Ziel ist immer eine schnelle,<br />
kundenfreundliche und kostengünstige<br />
Umsetzung der Vorhaben. Lösungen<br />
von der Stange sind dabei kein Thema:<br />
Ausgefeilte individuelle Planungen und<br />
Konzepte sind das Erfolgsrezept. Spezifischen<br />
Anforderungen und Wünsche der<br />
Kunden werden groß geschrieben. Denn<br />
jeder Tierbestand ist anders.<br />
Flexibilität ist Trumpf<br />
Dabei ist auch klar: Alles ist ständig im<br />
Wandel – die Entwicklung der Betriebe,<br />
die Anforderungen und auch die sich immer<br />
wieder ändernden Gesetze. Deshalb<br />
setzt Prüllage auf flexible Systeme und hat<br />
in dieser Weise bereits vielfältige Projekte<br />
im Sauen-, Ferkelaufzucht- und Mastbereich<br />
in Form von intelligenten und hochflexiblen<br />
Stallsystemen realisiert.<br />
Gleiches gilt für die Stalltechnik im Geflügelbereich.<br />
Hier kann Prüllage auf viele<br />
erfolgreiche Stalleinrichtungen für Broiler,<br />
Enten, Legehennen oder Puten verweisen.<br />
Das Unternehmen stellt sich immer<br />
wieder neuen Herausforderungen.<br />
Denn nur so sind Höchstleistungen möglich.<br />
Prüllage stellt sich auf alle Kundenwünsche<br />
ein. Dafür wurden großzügige Produktions-<br />
und Lagerflächen geschaffen,<br />
die kundenspezifische Lösungen ermöglichen.<br />
Ein eigener Schaltschrankbau ist<br />
die Basis für eine individuelle Automatisierungsstechnik.<br />
Das Unternehmen setzt<br />
auf eigene Montageteams und Elektroinstallateure,<br />
die sofort und flexibel dort<br />
eingesetzt werden können, wo sie benötigt<br />
werden.<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Komfortable Web-App von Prüllage: Smartphones können die Prüllage-Fütterungssystem-<br />
Software »PR-Feed-Control« von jedem Punkt der Welt aus steuern und kontrollieren.<br />
Umfassender Service ist wichtig<br />
Prüllage Systeme ist für umfassende Serviceleistungen<br />
bekannt. Dazu hält das<br />
Unternehmen eine eigene Transportlogistik,<br />
Montagefahrzeuge und einen 24-<br />
Stunden-Service an 365 Tagen im Jahr<br />
vor. Prüllage Systeme ist ständig erreichbar<br />
und immer schnell vor Ort. Das Unternehmen<br />
legt Wert darauf, seine Kunden<br />
rundum bestens zu betreuen – und zwar<br />
von Anfang an, also von der Konzeption<br />
über die Ausführung bis hin zur kompletten<br />
Inbetriebnahme.<br />
Kompetenz und Präzision<br />
Umfassende Kompetenz und Präzisionsarbeit<br />
sind bei Prüllage unbedingte Voraussetzungen<br />
für erfolgreiche Projekte.<br />
Denn nur die stets fachgerechte Installation<br />
garantiert eine einwandfreie Funktion<br />
und höchsten Nutzungsgrad der Systeme.<br />
Bei Prüllage kommen nur neueste Techniken<br />
zur Anwendung und es wird ausschließlich<br />
nach aktuellsten Vorschriften<br />
gearbeitet. Das Holdorfer Unternehmen<br />
kauft nicht einfach Komponenten zu, sondern<br />
entwickelt und produziert viele Produkte<br />
komplett selbst, so dass diese immer<br />
den aktuellen Anforderungen entsprechend<br />
optimiert werden können.<br />
Die eigenen Produkte werden in erster<br />
Linie für die leistungsstarken und tiergerechten<br />
Stallkonzepte hergestellt, die das<br />
Unternehmen selbst konzipiert und entwickelt.<br />
Zugekauft werden nur Komponenten,<br />
die den eigenen Vorgaben und<br />
Qualitätsmerkmalen entsprechen. Dabei<br />
vertraut Prüllage ausschließlich auf lang-<br />
Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Harald Vogelsang<br />
Holthöge 10–14<br />
49632 Essen/Oldb.<br />
Tel. 05434/83-0 · Fax 05434/83-10<br />
info@vogelsang-gmbh.com<br />
www.vogelsang-gmbh.com<br />
WEDA Dammann & Westerkamp GmbH<br />
Marketingleiter: Carsten Bergstedt<br />
Am Bahnhof 10 · 49424 Lutten<br />
Tel. 04441/8705-0 · Fax 04441/5500<br />
c.bergstedt@weda.de<br />
www.weda.de<br />
Wessel Stahl- und Metallbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Ludger Wessel<br />
Münsterstraße 73 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/2288 · Fax 04441/84395<br />
info@wessel-metallbau.de<br />
www.wessel-metallbau.de<br />
Witte Lastrup GmbH<br />
Geschäftsführer: Johannes Witte<br />
Schnelter Straße 42 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/9404-0 · Fax 04472/9404-40<br />
j.witte@witte-lastrup.de<br />
www.witte-lastrup.de<br />
H. Wolking Mühlenbau<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer:<br />
Heinrich Wolking<br />
Bakumer Straße 13<br />
49377 Vechta-Calveslage<br />
Tel. 04441/9298-0<br />
Fax 04441/9298-44<br />
info@wolking-muehlenbau.de<br />
www.wolking-muehlenbau.de<br />
Worthmann Maschinenbau GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Frank Worthmann<br />
Königstraße 2<br />
26676 Barßel<br />
Tel. 04497/9269-0<br />
Fax 04497/9269-18<br />
info@worthmann-ma.de<br />
www.worthmann-ma.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 109
Foto: Prüllage Systeme GmbH, Holdorf<br />
Planung inklusive: Prüllage übernimmt auf<br />
Wunsch die Projektierung von den Architektenleistungen<br />
bis hin zur Standortbe -<br />
stimmung. Dann wird ein auf den Kunden<br />
zugeschnittenes Konzept entwickelt.<br />
jährige und leistungsstarke Partner, die<br />
beste Qualität und Funktionalität garantieren<br />
können.<br />
Begleitung von Anfang an<br />
Prüllage verwirklicht komplette Stallkonzepte<br />
für die Geflügel- und Schweinehaltung.<br />
Der Kunde will heute Komplettleistungen.<br />
Deshalb übernimmt Prüllage bereits<br />
die Projektierung von den Architektenleistungen<br />
bis hin zur Standortbestimmung.<br />
Dann wird ein auf den Kunden zugeschnittenes<br />
Konzept entwickelt. Es<br />
orientiert sich nicht nur am neuen Objekt,<br />
sondern bezieht auch bereits bestehende<br />
Hofanlagen mit ein. Das Vorhaben wird<br />
individuell und genau auf die Anforderungen<br />
des Kunden angepasst. Das gilt für<br />
Sauenanlagen mit Deck-, Warte- und Abferkelbereich,<br />
Ferkelaufzuchtstall und<br />
Schweinemaststall ebenso wie für Masthähnchenlösungen,<br />
Puten-, Putenaufzuchtställe<br />
oder Entenställe sowie Brutund<br />
Konsumeiproduktionskonzepte.<br />
Fon: 04473 / 94380<br />
www.anicon.eu<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Schlüsselfertiges Bauen<br />
Auch Bauherren im landwirtschaftlichen<br />
Stallbau wünschen heutzutage schlüsselfertige<br />
Leistungen. Diesen Trend unterstützt<br />
Prüllage mit seinen schlüsselfertigen<br />
Stallprojekten. Das heißt, von den ersten<br />
Beratungsgesprächen über die Architektenleistung<br />
über die Rohbauarbeiten<br />
bis hin zur Stalltechnik verwirklicht Prüllage<br />
Systeme alles aus einer Hand. Das<br />
Unternehmen vereinigt Stalleinrichtung,<br />
Fütterungstechnik, Klimatechnik und<br />
Elektrotechnik unter einem Dach. Das hat<br />
den Vorteil, dass die gesamte Stalltechnik<br />
genau aufeinander abgestimmt ist und alle<br />
Komponenten perfekt miteinander zusammen<br />
arbeiten. Die Automatisierungstechnik<br />
wird dabei komplett von Prüllage<br />
entwickelt und hergestellt – und nicht nur<br />
die: Mit eigenen Ingenieuren und Programmierern<br />
entwickelt der Systemanbieter<br />
auch die gesamte Software für Fütterungssteuerung,<br />
Lüftungssteuerung<br />
und Stallmanagement. So können alle<br />
Hardwarekomponenten in einem Stall<br />
miteinander verknüpft und synchronisiert<br />
werden, so dass sich der gesamte<br />
Stall oder auch komplette Höfe zentral<br />
überwachen, steuern und visualisieren<br />
lassen.<br />
Synchronisierung ermöglicht auch<br />
Auskunft über Unregelmäßigkeiten<br />
Durch die Synchronisierung aller Stalldaten<br />
– wie zum Beispiel Fütterung, Lüftung<br />
und Wasserversorgung – können Änderungen<br />
im Verhalten der Tiere schnellstens<br />
erkannt werden, so dass umgehend<br />
ohne Zeitverlust auf Krankheiten und Unregelmäßigkeiten<br />
regiert werden kann.<br />
Im Bereich Fütterung hat Prüllage das<br />
Produkt PR-Feed-Control entwickelt. Mit<br />
���������������������������<br />
��������������������<br />
�����������������������<br />
�����������������<br />
����������<br />
der innovativen Steuerungssoftware kann<br />
die Fütterung von Schweinen in mehreren<br />
Ställen gleichzeitig zentral gesteuert und<br />
überwacht werden. Ob Ferkelaufzucht-,<br />
Sauen- oder Mastställe – in jeder Stallung<br />
können individuelle Fütterungsarten gewählt<br />
werden. Die Steuerungssoftware<br />
basiert auf Windows-Strukturen, so dass<br />
die Bedienung komfortabel und einfach<br />
ist. Doch mit PR-Feed-Control kann nicht<br />
nur die Fütterung überwacht werden:<br />
Auch Energieverbrauch und Kosten bleiben<br />
immer im Blick des Schweinehalters.<br />
Die neueste Applikation von PR-Feed-<br />
Control ist die PR-F-Matic. Damit ist nun<br />
auch eine Flüssigfütterung über PR-Feed-<br />
Control realisierbar, mit einem Trogsensor<br />
sogar eine Fresszeitsteuerung. Dabei<br />
werden die Trogsensoren kontinuierlich<br />
abgefragt und die Zeiten bis zur Leermeldung<br />
für jeden Trog gemessen. So kann<br />
der Landwirt Sollzeiten sowie Zu- und Abschläge<br />
zu jeder Fresszeit festlegen.<br />
Ebenfalls neu ist die Webapplikation<br />
PR-Feed-Control.Net für jedes internetfähige<br />
Smartphone. Mit dieser kostenlosen<br />
Web-App hat der Landwirt von jedem Ort<br />
in der Welt die volle Kontrolle über das<br />
Fütterungssystem PR-Feed-Control. Die<br />
einfache Bedienung mit dem Smartphone<br />
macht die automatisierte Fütterung von<br />
Prüllage noch übersichtlicher und sicherer.<br />
Alarmmeldungen werden direkt über<br />
die Push-Funktion auf dem Smartphone<br />
gemeldet und können sofort eingesehen<br />
werden. Mit dem Klimaregler Climatic-<br />
2NET kann die gesamte Stallautomatisierung<br />
in einem Stall beziehungsweise auf<br />
einem Hof miteinander vernetzt werden,<br />
so dass die komplette Anlage vom PC oder<br />
über die neue Web-Applikation zu überwachen<br />
und zu steuern ist.<br />
Ihr Partner<br />
in der Lebensmittelkette<br />
���������������������<br />
�������������������������������������<br />
���������������������������������<br />
NEU<br />
���������������������������������������������<br />
� ������������������������������������
Am Standort Holdorf wurde 1998 das heutige<br />
Betriebsgebäude errichtet. Hier stehen auf<br />
einem Gelände von rund 20.000 Quadratmetern<br />
fünf Lagerhallen und 800 Quadratmeter<br />
Produktionsfläche zur Verfügung.<br />
Hygiene hat besondere Bedeutung<br />
Optimale Hygiene ist eine wichtige Voraussetzung<br />
für eine gesunde und erfolgreiche<br />
Tierhaltung. Daher werden alle<br />
Produkte im Hause Prüllage unter Hygienegesichtspunkten<br />
entwickelt und konstruiert.<br />
Das bedeutet unter anderem,<br />
dass die Produkte leicht zu reinigen sind.<br />
Verschmutzungen können sofort erkannt<br />
und beseitigt werden.<br />
Langjährige Erfahrung<br />
Die Prüllage Systeme GmbH wurde 1989<br />
von den Brüdern Heinz, Josef und Ludger<br />
gegründet. Der Schwerpunkt lag zunächst<br />
im Vertrieb von Stalleinrichtungen.<br />
Später verstärkte sich das Unternehmen<br />
durch ein eigenes Technikerteam, so<br />
dass heute komplette Stallkonzepte bis<br />
hin zur Elektroinstallation angeboten<br />
werden können. Gleichzeitig konnte die<br />
Automatisierungstechnik als weiterer<br />
Unternehmenszweig ausgebaut werden.<br />
Neben Betrieben des landwirtschaftlichen<br />
Sektors zählen inzwischen auch Industrieunternehmen<br />
und Kommunen<br />
zum Kundenkreis.<br />
Am heutigen Standort in Holdorf wurde<br />
1998 das erste Betriebsgebäude errichtet.<br />
Hier stehen auf einem Gelände von<br />
20.000 Quadratmetern fünf Lagerhallen<br />
sowie 800 Quadratmeter Produktionsfläche<br />
zur Verfügung. Dadurch kann der individuelle<br />
Kundenwunsch für jede Auftragsgröße<br />
umgesetzt werden.<br />
Mittlerweile zählen mehr als 50 Mitarbeiter<br />
zur Prüllage Systeme GmbH. Die<br />
Gründung der rumänischen Tochtergesellschaft<br />
»Prüllage Systeme Romania«<br />
sowie Projekte in Russland, Ukraine, Polen,<br />
Schweiz, Österreich und den Niederlanden<br />
zeigen, dass das Konzept auch<br />
über die Grenzen Deutschlands hinweg<br />
angenommen wird. ■<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Produktion – Form – Funktion<br />
Qualität in Serie!<br />
SPALTENBODEN<br />
FAHRSILO-<br />
WANDELEMENTE<br />
STAHLBETON-<br />
BEHÄLTER<br />
Unsere hochwertigen Betonprodukte erfüllen alle Kriterien<br />
für eine rationelle und kostengünstige Ausführung landwirtschaftlicher<br />
Bauvorhaben.<br />
Das steht fest!<br />
SUDING Beton- u. Kunststoff werk GmbH . D-49456 Lüsche . Vestruper Str. 6<br />
Tel. 0 54 38/94 10-0 . Fax 0 54 38/94 10-20 . info@suding.de . www.suding.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 111<br />
Foto: Prüllage Systeme GmbH, Holdorf
Foto: Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH<br />
Die Wurzeln der Hugo Vogelsang<br />
Maschinenbau GmbH liegen im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>. Gegründet<br />
als Sägewerk 1929, entwickelte sich<br />
das Unternehmen in den ersten Jahrzehnten<br />
vom regionalen Handwerksbetrieb<br />
zum bedeutenden Hersteller für landwirtschaftlich<br />
genutzte Fasswagen im norddeutschen<br />
Raum. So erbrachte Vogelsang<br />
mit gut 20.000 Holzfässern bis 1954 eine<br />
beachtliche Produktionsleistung.<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Vogelsang-Technik bei der Arbeit: Der »SwingMax 36«, ein neues Schleppschlauchsystem mit einer Arbeitsbreite von 36 Metern.<br />
HARALD VOGELSANG<br />
Vogelsang: Vom Handwerksbetrieb zum<br />
internationalen Maschinenbauunternehmen<br />
Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> zeigt sich heute geprägt von Maschinen- und<br />
Anlagenbauern, die im Bereich Agrar- und Kunststofftechnik tätig sind. Auch die<br />
Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH hat an diesem Wirtschaftsstandort ihre<br />
Wurzeln und sich im Laufe der Jahre vom regionalen Landmaschinenhersteller<br />
zu einem internationalen Spezialanbieter von Pump-, Zerkleinerungs-, Verteilund<br />
Ausbringtechnik entwickelt.<br />
Erfindung der elastomerbeschichteten<br />
Drehkolbenpumpe<br />
Eine entscheidende Wende in der Produktausrichtung<br />
erfuhr das Unternehmen<br />
mit Helmut Vogelsang, dem Sohn<br />
des Firmengründers, der 1960 die Firmenleitung<br />
übernahm. Unter seiner Federführung<br />
entwickelte das Unternehmen<br />
eine Pumptechnik, die sich für viskose<br />
– also zähflüssige und mit Fremdkörpern<br />
belastete – Flüssigkeiten eignet und<br />
112 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
am Fahrzeug mitführbar ist: Die elastomerbeschichtete<br />
Drehkolbenpumpe. Im<br />
Jahr 1970 patentiert, bildet sie bis heute<br />
die Grundlage für das Vogelsang-Technologiespektrum<br />
und wird in zahlreichen<br />
Bereichen der Biogas-, Abwasser- und<br />
Entsorgungstechnik eingesetzt. So wird<br />
die Pumpe in unterschiedlichen Ausführungen<br />
in Biogasanlagen, in Klärwerken,<br />
bei der Verteilung von Gülle auf dem Feld<br />
und auch in Reisezugdepots für das Ent-
Info | Wichtige Innovationsschritte bei Vogelsang<br />
sorgen von Fäkalien und die Versorgung<br />
mit Frischwasser genutzt. Mit Erfindung<br />
der Drehkolbenpumpe ging Vogelsang einen<br />
wichtigen Schritt auf dem Weg zum<br />
Maschinenbauunternehmen.<br />
Stetige Produktinnovationen<br />
Ein weiterer Meilenstein in der Vogelsang-<br />
Historie war die Erfindung der so genannten<br />
Schleppschlauchtechnik im Jahr 1980.<br />
Über Schläuche, die an Landmaschinen<br />
angebracht sind, lässt sich bodennah und<br />
damit umweltschonend die Gülle ausbringen.<br />
Vogelsang entwickelte diese Technik<br />
bis heute weiter und bietet inzwischen Gestänge<br />
mit Arbeitsbreiten von bis zu 36<br />
Metern an. Erst zur EuroTier 2012 im November<br />
letzten Jahres stellte Vogelsang<br />
mit dem SwingMax 36 die neueste Weiterentwicklung<br />
der Ausbringtechnik vor. Auf<br />
Wirtschaftliche Lösungen,<br />
die in der Praxis überzeugen -<br />
Ta Tag<br />
für Taag:<br />
Stalldungstreuer · Universalstreuer<br />
Lade- und Silierwagen · Häckseltransportwagen<br />
Häckseltransportwagen<br />
Überladewagen<br />
Ü<br />
· Vaario-W<br />
echselsysteme<br />
Sondermaschinen<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
• 1970 Erfindung der Drehkolbenpumpe<br />
• 1980 Erfindung der Schleppschlauchtechnik<br />
• 1985 Einführung des DropStop-Systems<br />
• 1990 Erfindung des ersten RotaCut®-Nasszerkleinerers<br />
• 1995 Fertigung der ersten QuickService-Pumpe<br />
• 1996 Einführung der Vakuumentsorgung für Reisezugwagen<br />
• 1998 Einführung des ExaCut-Verteilers<br />
• 1999 Entwicklung des HiFlo®-Kolbens<br />
• 2001 Patentierung des Teleshift-Systems für Schleppschlauchgestänge<br />
• 2004 Entwicklung des QuickMix-Feststoffdosierers<br />
• 2005 Markteinführung des CFC® für Schleppschlauchgestänge<br />
• 2007 Patentierung des Injection Housing<br />
• 2007 Patentierung der Cartridge-Dichtung<br />
• 2008 Markteinführung BioCrack®<br />
• 2010 Markteinführung SwingDrive<br />
• 2011 Markteinführung XTill®<br />
• 2011 Markteinführung EnergyJet®<br />
einer Arbeitsbreite von 36 Metern lässt<br />
sich damit die Gülle wirtschaftlich und<br />
exakt verteilen.<br />
Mit weiteren Produktneuheiten wie der<br />
IQ-Serie, einer Drehkolbenpumpe für anspruchsvolle<br />
Anwendungen etwa im chemischen<br />
Bereich, den XTill-Landmaschinen<br />
für die streifenförmige Bodenbearbeitung<br />
und gleichzeitige Einbringung der<br />
Gülle in den Ackerboden sowie dem EnergyJet,<br />
einem System für die einfache Einbringung<br />
und Verarbeitung von nachwachsenden<br />
Rohstoffen wie Gras oder<br />
Mais in Biogasanlagen, war Vogelsang<br />
2011 und 2012 auf zentralen Messen wie<br />
der Agritechnica in Hannover und der<br />
IFAT Entsorga in München präsent. Die<br />
breite Angebotspalette und das kontinuierliche<br />
Platzieren von Produktinnovationen<br />
sind ein strategisches Grundprinzip<br />
Qualität Qualitä Qua uali lit itä tä ät<br />
„Made „Ma Made de e in Goldenstedt“<br />
Go Gold lde den ens nste tedt dt“<br />
und sichern den Wettbewerbsvorteil für<br />
Vogelsang. Im Vordergrund steht die Benutzerfreundlichkeit<br />
der Anwendungen:<br />
engineered to work lautet folgerichtig der<br />
Slogan, den sich Vogelsang auf die Fahnen<br />
schreibt. Stillstand passt da so gar<br />
nicht in die Unternehmensphilosophie.<br />
Nur unter diesen Aspekten gelingt es Vogelsang<br />
bis heute, sich erfolgreich in den<br />
Branchen Industrie, Agrar, Biogas, Bahn<br />
und Abwasser zu behaupten.<br />
Regionaler Arbeitgeber mit<br />
internationaler Ausrichtung<br />
Damit einher geht auch ein stetiges<br />
Wachstum, insbesondere seit den 1990-er<br />
Jahren. Seither stieg die Mitarbeiterzahl<br />
von 100 auf knapp 480 weltweit an. Es<br />
wurden neue Produktionshallen am<br />
Hauptsitz errichtet und der Maschinen-<br />
Erfinder der Drehkolbenpumpe: Helmut Vogelsang<br />
in den frühen 60er Jahren.<br />
Ludwig Bergmann GmbH · Maschinenfabrik<br />
Hauptstrasse 64-66<br />
· 49424 Goldenstedt/Germany · Fon: 04444 - 20 08-0 · Fax: 04444 - 20 08 88 · www www.bergmann-goldenstedt.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 113<br />
Fotos: Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH
Foto: Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH<br />
Gebäude- und Systemtechnik<br />
Automatisierungstechnik<br />
Schalt- und Verteileranlagenbau<br />
Installation und Reparatur<br />
Notrufservice rund um die Uhr<br />
Vechta · Holzhausen 14 · Telefon (0 44 41) 92 35-0<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Vogelsang im Einsatz: Die neue Vogelsang-XTill-Landmaschine für die streifenförmige Bodenbearbeitung<br />
(oben) sorgt für hervorragende Ergebnisse (Bild unten).<br />
114 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
park erweitert. Heute produzieren allein<br />
in Essen mehr als 320 Mitarbeiter auf über<br />
12.000 Quadratmetern Hallenfläche mithilfe<br />
hochmoderner Fertigungsmaschinen<br />
die qualitativ hochwertigen Vogelsang-Produkte.<br />
Um die Anforderungen der jeweiligen<br />
Märkte zu erfüllen, setzt Vogelsang auf die<br />
Ausbildung von Fachkräften und eine individuelle<br />
Vertriebsstruktur. Die findet ihren<br />
Ursprung in der Gründung der ersten<br />
Tochtergesellschaft in Dänemark 1988. In<br />
den folgenden Jahren entstand ein globales<br />
Netzwerk aus Tochtergesellschaften<br />
und Niederlassungen.<br />
Die neuesten Niederlassungen wurden<br />
im Jahre 2012 in Finnland und Südkorea<br />
gegründet, sodass das Netzwerk inzwischen<br />
weltweit 19 Töchter und Niederlassungen<br />
sowie zwei Fertigungsstandorte<br />
umfasst. Niedersachsen bleibt dabei jedoch<br />
wichtigster Standort.<br />
Auszeichnung mit Niedersächsischem<br />
Außenwirtschaftspreis<br />
Bestärkt in dieser Vertriebsstrategie sah<br />
sich Vogelsang auch durch die Auszeichnung<br />
mit dem Niedersächsischen Außenwirtschaftspreis<br />
in der Sonderkategorie<br />
Großunternehmen.<br />
Im April 2012 nahm der Maschinenbaukonzern<br />
den renommierten Preis für sein<br />
nachhaltiges Wachstum, das Gründen eigener<br />
Gesellschaften als Vertriebsorganisation<br />
und für den hohen Anteil an Auszubildenden<br />
in der Belegschaft von Herrn<br />
Jörg Bode, dem Niedersächsischen Minister<br />
für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, entgegen.<br />
Damit setzte sich Vogelsang gegen zwei<br />
weitere Wettbewerber in der erstmals gewerteten<br />
Sonderkategorie durch.
Das Prinzip der Drehkolbenpumpe: Ganz links<br />
Schritt eins (Ansaugen des Mediums), in der<br />
Mitte Schritt zwei (Transport des Medium<br />
durch die Pumpe an der oberen und unteren<br />
Gehäusehalbschale), ganz rechts die schematische<br />
Darstellung der Förderung des Mediums<br />
auf der Druckseite. Die Förderrichtung<br />
kann durch eine Drehrichtungsänderung<br />
gewechselt werden.<br />
Schon in den 60er Jahren hat Vogelsang<br />
die elastomerbeschichtete Drehkolbenpumpe<br />
entwickelt und 1970 das Patent erteilt<br />
bekommen: Aufgrund der kontinuierlichen<br />
Weiterentwicklung hat das Unternehmen<br />
bis heute seinen technologischen Vorsprung<br />
aufrecht erhalten und gilt als internationaler<br />
Marktführer für elastomerbeschichtete<br />
Drehkolbenpumpen.<br />
Die auf die Drehkolben aufvulkanisierte<br />
Elastomerbeschichtung macht die Drehkolbenpumpe<br />
besonders robust und fremdkörperunempfindlich.<br />
Die Pumpen werden sowohl<br />
in der chemischen als auch in der Öl-,<br />
Schifffahrts- und Lebensmittelindustrie verwendet.<br />
Da die Drehkolben nahezu berührungsfrei<br />
laufen, ist die Pumpe trockenlauf -<br />
unempfindlich und in einem weiten Drehzahlbereich<br />
einsetzbar. So kann sie sich hervorragend<br />
an verschiedene Viskositäten,<br />
Förderhöhen und Fördermengen, Leitungslängen<br />
und an schwankende Druckverhältnisse<br />
anpassen.<br />
..............................<br />
Erweiterung der Produktionsfläche<br />
Zugleich sieht Vogelsang die Auszeichnung<br />
als Auftrag, sich auch zukünftig für<br />
den Wirtschaftsstandort <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> einzusetzen. Das zeigt sich<br />
unter anderem in der Erweiterung der<br />
Produktionsanlagen auf dem Werksgelände<br />
in Essen/Oldb. Mit dem Neubau einer<br />
dreigeschossigen Halle für Produktion<br />
und Büroräume erweitert das Unternehmen<br />
seine Nutzfläche um mehr als 5.600<br />
Quadratmeter. Vogelsang will auch in Zukunft<br />
sein internationales Wachstum weiter<br />
verfolgen und seinen Markterfolg<br />
durch Investitionen in Forschung und<br />
Entwicklung konsequent ausbauen. ■<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Qualität im Stall<br />
Durch Greten-Kompetenz<br />
Wir stehen für:<br />
����������<br />
���������������������<br />
���������<br />
��������������<br />
������������<br />
�������������<br />
��������<br />
��������������<br />
���������������<br />
��������<br />
���������<br />
Alfons Greten Betonwerk<br />
GmbH & Co. KG<br />
Holthöge 5 · 49632 Essen<br />
Tel. 0 54 34 / 94 40 - 0<br />
Fax 0 54 34 / 94 40 - 15<br />
info@greten.de · www.greten.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Unser Spektrum:<br />
��������������<br />
�����������������������<br />
�������<br />
���������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
������������������<br />
�������������������<br />
�����������<br />
����������������<br />
�����������������<br />
115<br />
Fotos: Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH
Foto: JiSIGN, Fotolia<br />
Bis zum Jahre 2020 sollen alleine in<br />
Niedersachsen jährlich rund acht<br />
Milliarden Kilowattstunden durch<br />
Biogas erzeugt werden – doppelt soviel,<br />
wie durch die Solarenergie. 1.000 Megawatt<br />
an Leistung werden dafür benötigt.<br />
Dazu eine aktuelle Zahl: Gegen Ende des<br />
Jahres 2011 war – mit 650 Megawatt auf<br />
rund 1.300 Anlagen verteilt – etwa ein<br />
Viertel des gesamtdeutschen Biogasertrags<br />
in Niedersachsen installiert.<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Biogas eignet sich neben der Eigennutzung in der Landwirtschaft auch als Beitrag zum Energiemix aus erneuerbaren Energien – weil es im<br />
Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energieträgern wie Wind oder Sonne kontinuierlich verfügbar ist. Außerdem lassen sich Biomasse<br />
und Biogas speichern, wodurch zur Energieversorgung in Spitzenzeiten beigetragen werden kann. Deswegen bietet sich dieser Bioenergieträger<br />
zum Ausgleich kurzfristiger Schwankungen im Stromangebot der Wind- und Sonnenenergie an.<br />
UWE HEIDER<br />
Biogas als Chance für Weser-Ems<br />
Zur angestrebten Energiewende in Deutschland gehört zwangsläufig auch<br />
die Energie- und Wärmegewinnung durch den Einsatz von Biogasanlagen.<br />
Doch gerade diese saubere Technologie sorgt vielerorts für Unmut,<br />
Bürgerinitiativen wehren sich gegen aufkommenden Gestank und selbst<br />
Umweltaktivisten sehen die sogenannte Vermaisung der Landschaft als<br />
ernstzunehmendes Problem.<br />
Der Mais ist in Deutschland mit Abstand<br />
die Energiepflanze Nummer eins, wenn es<br />
um die Erzeugung von Biogas geht. Ganze<br />
88 Prozent macht er an den pflanzlichen<br />
Gärsubstraten aus. Das macht sich<br />
auch auf dem Acker bemerkbar: Der Maisanteil<br />
an der Gesamtfläche hat in den vergangenen<br />
Jahren kontinuierlich zugenommen.<br />
In Niedersachsen wird auf einem<br />
Drittel der Ackerfläche Mais angebaut.<br />
Hiervon wiederum ist jeder dritte<br />
116 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Hektar so genannter Energiemais. Diese<br />
Entwicklung wird in der Bevölkerung<br />
nicht unkritisch gesehen. Bei der Suche<br />
nach Alternativen ist die Zuckerrübe laut<br />
Landwirtschaftskammer Niedersachsen<br />
ein vielversprechender Kandidat. Im 3N-<br />
Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk<br />
Nachwachsende Rohstoffe in Werlte<br />
werden weitere Alternativen auf Herz und<br />
Nieren geprüft. Aufgrund der naturbedingten<br />
Anbauzyklen dauert es allerdings
Foto: DOC RABE Media, Fotolia<br />
seine Zeit, bis Ergebnisse vorliegen. Als<br />
Ersatz für den Mais kommt neben diversen<br />
Hirsearten auch die durchwachsene<br />
Silphie als potenzieller Energielieferant in<br />
Frage. Gegenwärtig allerdings scheint die<br />
Zuckerrübe die besten Chancen auf dem<br />
Feld zu haben. Und in Niedersachsen ist<br />
die Rübe als Biogassubstrat kein Neuling.<br />
In den klassischen Rübenanbaugebieten<br />
wie dem südlichen und östlichen Niedersachsen<br />
findet schon heute ein Teil der Zuckerrüben<br />
den Weg in den Fermenter. Das<br />
betrifft vor allem die über die vertraglich<br />
vereinbarte Menge geernteten Überrüben,<br />
aber auch kleinere gezielt für die Biogasgewinnung<br />
angebaute Rübenmengen.<br />
Auch in Gebieten, in denen die Zucker -<br />
rübe bislang keine Rolle spielte, wird über<br />
ihren Anbau als Energiepflanze nachgedacht.<br />
Das gilt zum Beispiel für das Emsland.<br />
Nährstoffreiche Böden und höhere<br />
Niederschläge versprechen auch dort<br />
durchaus hohe Rübenerträge.<br />
Vieles spricht dafür, die Zuckerrübe als<br />
Ergänzung zum Mais für die Biogasgewinnung<br />
einzusetzen. Durch ihren hohen Zuckeranteil<br />
enthält sie viel Energie. Auch<br />
die Methanausbeute kann sich sehen lassen.<br />
Nach bisherigen Erfahrungen aus der<br />
Praxis lässt sich schon mit einem Rübenanteil<br />
von 20 bis 30 Prozent im Gärsubstrat<br />
der Methangehalt im Biogas um zwei<br />
Prozent steigern.<br />
Akzeptanz gefordert<br />
Trotz positiver Entwicklungen benötigt<br />
Biogas an sich wieder eine höhere Akzeptanz<br />
in der Bevölkerung. Nicht nur, weil in<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Biogas ist ein brennbares Gas, das durch die Vergärung von Biomasse jeder Art erzeugt wird. In<br />
Biogasanlagen können sowohl Abfälle als auch eigens dafür produzierte Energiepflanzen<br />
vergoren werden. Das Gas wiederum wird zur Erzeugung von elektrischer Energie, zum Betrieb<br />
von Fahrzeugen oder zur Einspeisung in Gasversorgungsnetze eingesetzt.<br />
unserer landwirtschaftlich geprägten Region<br />
die Energiegewinnung gut gewährleistet<br />
werden kann, sondern vor allem,<br />
weil auch die regionale Wertschöpfung eine<br />
Rolle spielt – zum einen als zweites<br />
Standbein für die Landwirtschaft, zum<br />
anderen, weil die Thematik innovative<br />
Unternehmen hervorgebracht hat, die<br />
mittlerweile Weltgeltung haben.<br />
Uwe Heider, geschäftsführender Gesellschafter<br />
des Visbeker Biogasanlagenbauers<br />
AD AGRO, der in der hiesigen Region<br />
bereits rund 20 Biogasanlagen gebaut hat,<br />
muss sich täglich mit Vorbehalten auseinandersetzen.<br />
Zum Teil seien diese unsachlich:<br />
»Die höhere Nitratbelastung in<br />
Grundwasser und Boden sehe ich durchaus<br />
kritisch, aber dabei darf man nicht außer<br />
Acht lassen, dass erhebliche Güllemengen<br />
in der Landwirtschaft unabhängig<br />
von Gärresten aus Biogasanlagen als<br />
Dünger auf die Flächen kommen. Wir beschäftigen<br />
uns seit langem mit der Landwirtschaft<br />
und wissen sehr genau, dass<br />
Gülle, Kot und Mist Fluch und Segen zugleich<br />
bedeuten können«, so Heider.<br />
Auch das Argument der Preissteigerung<br />
bei Pachtflächen und Futtermitteln sei<br />
nicht ausschließlich auf die Einsatzmengen<br />
an Mais für Biogasanlagen zurückzuführen:<br />
»Fakt ist, dass etwa 22 Prozent des<br />
Maisanbaus in Deutschland für die energetische<br />
Umsetzung verbraucht werden.<br />
Gleichzeitig wurden in den letzten Jahren<br />
die Tierbestände ausgeweitet. Beide Entwicklungen<br />
haben sicherlich dazu beigetragen,<br />
dass die verfügbaren Flächen stärker<br />
nachgefragt wurden«, findet Heider.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
117<br />
Die Spezialisten für<br />
■ Mischfutterwerke für Tierfutter<br />
■ Siloanlagenbau<br />
■ Premix- und Mineralfutterwerke<br />
■ Fördertechnik für Schüttgüter<br />
■ Vermahlungssysteme &<br />
Siebtechnik<br />
■ Pelletieranlagen<br />
■ Hygienisierungssysteme<br />
■ Filteranlagen<br />
■ Dosiersysteme<br />
■ Technik für Pflanzenölproduktion<br />
■ Edelstahl- und Alu-Verarbeitung<br />
■ Montage & Service<br />
Wir bewegen was!<br />
H. Wolking GmbH & Co. KG<br />
Bakumer Straße 13<br />
D-49377 Vechta-Calveslage · Germany<br />
Tel. +49 (0) 4441 9298-0<br />
www.wolking-muehlenbau.de
Außerdem sei der Mais noch die Energiepflanze,<br />
die den niedrigsten flächenbezogenen<br />
Anbaubedarf im Verhältnis zur<br />
Energiegewinnung hat.<br />
Ein weiterer Vorteil von Biogas ist, dass<br />
man die Geruchsemissionen, die bei Gülle<br />
durch die organischen Bestandteile verursacht<br />
werden, in Energie umwandelt<br />
und somit reduziert. Tatsache sei, so Heider,<br />
dass es stark unterschiedliche Ausprägungen<br />
innerhalb Deutschlands gebe:<br />
»In unserer Region sind die Anbauflächen<br />
begrenzt, und es ist sicher eine deutlichere<br />
Belastung bei Umwelt, Pacht- und Futterpreisen<br />
zu registrieren – vor allem im<br />
Vergleich mit so großen Ackerbau- und<br />
Flächenländern wie Mecklenburg-Vorpommern<br />
oder Brandenburg. Dort wird<br />
der Mais sehr effektiv vor Ort in Biogasanlagen<br />
eingesetzt – auch von der Logistik<br />
her eine effiziente und umweltschonende<br />
Angelegenheit. Außerdem werden dort<br />
dringend benötigte Arbeitsplätze geschaffen.<br />
Diese Konzepte stehen nicht in Konkurrenz<br />
zu den gewachsenen landwirtschaftlichen<br />
und ernährungswirtschaftlichen<br />
Strukturen, wie sie sich seit rund<br />
60 Jahren so überaus erfolgreich im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> entwickelt haben.<br />
In Flächenländern leisten diese Konzepte<br />
einen wesentlichen Beitrag zur politisch<br />
gewollten Energiewende Deutschlands«,<br />
so Heider.<br />
EEG förderte bislang den Anlagenbau<br />
Die Monokultivierung der Flächen ist<br />
übrigens in der aktuellen Fassung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes<br />
(EEG) berücksichtig<br />
worden. Anreize und Malussysteme<br />
wurden geschaffen, um alternative<br />
Anbaupflanzen einzusetzen. Dazu Uwe<br />
Heider: »Das alte EEG hat zu einen enormen<br />
Boom bei landwirtschaftlichen Biogasanlagen<br />
bis 500 Kilowatt Leistung geführt.<br />
Besonders im Landkreis Cloppenburg<br />
sind zahlreiche Biogasanlagen entstanden,<br />
die erheblich zur Produktion<br />
erneuerbarer Energien beitragen. In Weser-Ems<br />
stammen rund zehn Prozent des<br />
verbrauchten Stroms aus Biogas, in Gesamt-Niedersachsen<br />
sind es fünf Prozent<br />
und in Deutschland nur rund drei Prozent.<br />
Dabei ist zu erwähnen, dass Biogasanlagen<br />
speicherfähige Energie produzieren.<br />
Die kann dann in Strom und Wärme<br />
beziehungsweise Kälte verwandelt werden,<br />
wenn sie benötigt wird«, so Heider.<br />
Diese Möglichkeiten stecken bei anderen<br />
regenerativen Energien wie der Solaroder<br />
Windkraft noch in den Kinderschuhen.<br />
Sie lassen sich derzeit nur effektiv<br />
über Pumpspeicherkraftwerke gewährleisten,<br />
die allerdings kaum vorhanden<br />
sind.<br />
118<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Biogas-Einspeisung<br />
Kombi-Anlagen vor allem für<br />
Produktionsbetriebe lukrativ<br />
Bioenergie ist für Produktionsbetriebe lukrativ.<br />
Das aktuelle EEG ist insbesondere<br />
auf Anlagen in einer Größenordnung von<br />
750 Kilowatt fokussiert. »Da im neuen<br />
EEG auch Abfallstoffe, zum Beispiel aus<br />
der Ernährungswirtschaft, zusammen<br />
mit Energiepflanzen in Biogasanlagen<br />
eingesetzt werden können, werden solche<br />
Kombi-Anlagen für viele heimische Produktionsbetriebe<br />
sehr lukrativ«, erklärt<br />
Heider. Zudem lassen sich Biogasanlagen<br />
so konstruieren, dass sie zeitlich flexibel<br />
und damit bedarfs- und marktgerecht<br />
Strom erzeugen. Außerdem bieten sie<br />
neue Marktchancen für die hiesige Wirtschaft:<br />
»Biogasanlagen sind regionale<br />
Wirtschaftsmotoren – von der Projektierung<br />
bis zum Bau und Betrieb können<br />
Unternehmen, Planer, Handwerker und<br />
Dienstleister aus der Region direkt eingebunden<br />
werden«, ist Heider überzeugt-<br />
Auch die von Landwirtschaftsministerin<br />
Ilse Aigner kürzlich eröffnete Debatte<br />
über die Wegwerfmentalität der Deutschen<br />
im Bereich Lebensmittel könnte ein<br />
Umdenken hervorrufen.<br />
Laut Berechnung könnten die monierten<br />
elf Millionen Tonnen weggeworfener<br />
Lebensmittel in Deutschland gut 550.000<br />
Haushalte mit Energie versorgen. Das gilt<br />
natürlich auch für Betriebe unserer Region,<br />
die diese Reststoffe und einen großen<br />
Energiebedarf haben. Mit lokalen Lösungen<br />
auf dem Betriebsgelände lässt sich<br />
eine optimale Nutzung gewährleisten.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Foto: AD AGRO
Links im Bild die Biogasanlage in Westrittrum,<br />
rechts die TMZS Biogas GmbH, Melle.<br />
EEG mit Einschnitten<br />
Die Erneuerbaren im allgemeinen müssen<br />
sich seit langem mit dem Vorwurf auseinandersetzen,<br />
eine subventionsgetriebene<br />
Wirtschaft hervorgerufen zu haben. Die<br />
Solarbranche hat es im vollen Umfang getroffen<br />
und erlebte erst kürzlich drastische<br />
Einschnitte in der Vergütungsstruktur.<br />
Auch im Biogasbereich sind mit dem<br />
aktuellen EEG erhebliche Kürzungen realisiert<br />
worden. Dies gilt vor allem für landwirtschaftlichen<br />
Anlagen bis 500 Kilowatt.<br />
In Zukunft ist es wichtig, dass die<br />
Biogasbranche Forschung und Weiterentwicklung<br />
nicht vernachlässigt, um größere<br />
Nachhaltigkeit und Konkurrenzfähigkeit<br />
der Anlagen zu erreichen.<br />
Unternehmen wie AD AGRO arbeiten<br />
an innovativen Lösungen für die vollständige<br />
Verwertung der Inputstoffe, um umweltfreundlich<br />
elektrische und thermische<br />
Energie mit hohem Wirkungsgrad zu<br />
erzeugen. Doch wie lässt sich eine neue<br />
Technologie mit den über Jahrzehnte gewachsenen<br />
Strukturen im Agrarsektor<br />
vereinbaren? Jeder Anbau-Hektar für die<br />
Energieversorgung ist einer weniger für<br />
die Ernährung der Bevölkerung.<br />
Heider vertritt dazu eine klare Position:<br />
»Die Veredelungs- und Ernährungswirtschaft<br />
bleibt Schwerpunkt der hiesigen<br />
Region. Zukünftige Konzepte zur Produktion<br />
erneuerbarer Energien müssen deshalb<br />
auf der Grundlage landwirtschaftlicher<br />
Nebenprodukte und biogener Restund<br />
Abfallstoffe aus der Nachrungsmittelproduktion<br />
entwickelt werden«.<br />
AD AGRO habe sich bereits darauf ausgerichtet<br />
und entsprechende Komplettlösungen<br />
in der Entwicklung. »Die Standardlösung<br />
hat ausgedient, denn es gibt<br />
viele Formen der Bioenergie. Nur mit individuellen<br />
und auf die Gegebenheiten<br />
vor Ort ausgerichteten Lösungen wird es<br />
zu einer Win-win-Situation für alle Beteiligten<br />
kommen«. ■<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
start innovations – get more …<br />
Fertigungslinien für<br />
Rotorblätter<br />
Fertigungslinien für<br />
Kraftstoff behälter<br />
Dichtigkeitsprüfvorrichtungen<br />
Produktion<br />
Worthmann Maschinenbau GmbH | Königstraße 2 | 26676 Barßel - Harkebrügge<br />
Tel: +49 44 97 9269 - 0 | info@worthmann-ma.de<br />
www.worthmann-ma.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 119<br />
Foto: AD AGRO
Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
RUDI HOCKMANN, GESCHÄFTSFÜHRER<br />
VERBUND OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />
Die wichtigsten Kunststoffstandorte<br />
des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />
unter Einschluss der Produzenten<br />
von Kabeln und Steckverbindungen sind<br />
nach den Angaben der Unternehmen in der<br />
Unternehmensdatenbank von RegIS-online<br />
Kunststofftechnik<br />
Die Beschäftigung in der Gummi- und Kunststoffverarbeitung stieg in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta seit 2000 Jahr für Jahr um durchschnittlich<br />
3,4 Prozent. Entsprechend rasant stieg der Anteil an Beschäftigung in der niedersächsischen Kunststoff- und Gummiindustrie<br />
von neun auf 14 Prozent.<br />
Kunststoffboom im OM<br />
Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist mit 6.031 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die führende Kunststoffregion<br />
Niedersachsens. Seit 2000 wurden 1.663 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze<br />
geschaffen. Dieser Anstieg um 38 Prozent lag deutlich über dem allgemeinen Beschäftigungswachstum des<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es von 26 Prozent. Die Beschäftigung in der Gummi- und Kunststoffverarbeitung<br />
stieg in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta seit 2000 Jahr für Jahr um durchschnittlich 3,4 Prozent.<br />
Entsprechend rasant stieg der Anteil an Beschäftigung in der niedersächsischen Kunststoff- und Gummiindustrie<br />
von neun auf 14 Prozent.<br />
die Stadt Lohne mit über 3.302 Beschäftigten,<br />
gefolgt von der Stadt Damme mit<br />
1.409, der Stadt Cloppenburg mit rund<br />
1.000, der Stadt Friesoythe mit 649 und<br />
der Gemeinde Saterland mit 490. Hinzu<br />
kommen die Stadt Vechta mit über 318,<br />
120 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
die Gemeinde Steinfeld mit über 259, die<br />
Gemeinde Emstek mit 225, die Gemeinde<br />
Holdorf mit 135, die Gemeinde Bösel mit<br />
56, die Gemeinde Goldenstedt mit 43, die<br />
Stadt Dinklage mit 34 und die Gemeinde<br />
Molbergen mit neun Beschäftigten.
Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Nds. (LSKN)<br />
Beschäftigungsentwicklung in der Kunststoffindustrie im Vergleich<br />
2001 bis 2011 (2000 = 100 %)<br />
119<br />
109<br />
104<br />
101<br />
104<br />
103 103<br />
105<br />
98<br />
2001<br />
97<br />
96<br />
2002<br />
99 99<br />
2003<br />
98<br />
96<br />
2004<br />
96<br />
94<br />
2005<br />
96<br />
93<br />
2006<br />
100<br />
96<br />
2007<br />
102<br />
96<br />
2008<br />
96<br />
95<br />
2009<br />
98<br />
96<br />
2010<br />
102<br />
97<br />
2011<br />
Die Kunststoffverarbeitung ist im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg aus Nachfrageimpulsen aus<br />
der Torfproduktion und der Korkverarbeitung<br />
hervorgegangen. Aus der Nachfrage<br />
nach Torfsäcken und Flaschenkorken aus<br />
Kunststoff entwickelten sich in den fünfziger<br />
Jahren erste Betriebe der Kunststoffverarbeitung.<br />
*Burwinkel fertigt Kunststoffe in Bestform -<br />
z.B. Spritzgussteile für die Spielzeugindustrie.<br />
114<br />
Kunststofftechnik<br />
Deutschland Niedersachsen <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
124<br />
150<br />
135<br />
120<br />
105<br />
90<br />
Nach der Fertigstellung der Bundesautobahn<br />
A1 »Hansalinie« bauten tatkräftige<br />
Unternehmerpersönlichkeiten mit ihren<br />
motivierten Mitarbeitern rasch eine hochmoderne<br />
Kunststoffindustrie auf.<br />
Die Kunststoff verarbeitenden Unternehmen<br />
des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />
sind international ausgerichtet. Sie bieten<br />
ein umfassendes Angebotsspektrum an<br />
136<br />
142<br />
Rienshof 7 · 49439 Mühlen · Telefon 05492 - 9667 - 0 · www.burwinkel-kunststoffe.de<br />
Wie verpackt man<br />
eigentlich Seifenblasen?*<br />
So wie wir.<br />
atka Kunststoffverarbeitung GmbH<br />
Geschäftsführer: Gregor Sieve<br />
Südring 25 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/9268-0<br />
Fax 04442/9268-11<br />
info@atka.de<br />
www.atka.de<br />
Burwinkel Kunststoffwerk GmbH<br />
Geschäftsführer: Martin Burwinkel<br />
Rienshof 7 · 49439 Mühlen<br />
Tel. 05492/9667-0<br />
Fax 05492/9667-66<br />
info@burwinkel-kunststoffe.de<br />
www.burwinkel-kunststoffe.de<br />
Dettmer Verpackungen GmbH<br />
Geschäftsführer: Jürgen Sawadka<br />
Postfach 1309 · 49380 Lohne<br />
Tel. 04442/9323-0<br />
Fax 04442/9323-53<br />
service@de-lo.de · www.de-lo.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 121
122<br />
Kröger Vertrieb GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Hans-Jürgen Kröger<br />
Fladderweg 14 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/70310-0 · Fax 04442/70310-10<br />
info@kroeger-vertrieb.de<br />
www.kroeger-vertrieb.de<br />
Kronen-Hansa-Werk GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Rolf Prasuhn<br />
Gewerbering 17 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/8008-0 · Fax 04442/8008-99<br />
info@kronen-hansa-werk.com<br />
www.kronen-hansa-werk.com<br />
LKR Recyclate<br />
Lohner Kunststoffrecycling GmbH<br />
Geschäftsführer: Jan-Hendrik Wilming<br />
Buchholzstraße 42-44 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/97800-0 · Fax 04441/97800-1<br />
info@recyclate.de · www.recyclate.de<br />
M.D.S. Meyer GmbH<br />
Geschäftsführer: Siegfried Meyer<br />
Hansatal 2 · 49456 Bakum<br />
Tel. 04446/9677-0 · Fax 04446/9677-10<br />
infos@mds-dichtungen.de<br />
www.mds-dichtungen.de<br />
Kompetenz<br />
TEC<br />
in Kunststoff<br />
MERKUTEC GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Markus Mechelhoff<br />
Holdorfer Straße 71 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/504992-10<br />
Fax 04443/504992-99<br />
kontakt@merkutec.de · www.merkutec.de<br />
M.O.L. Gummiverarbeitung<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Hubert Buschermöhle<br />
Gutenbergstraße 14 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9245-0 · Fax 04441/7152<br />
hubert.buschermoehle@mol-elastomer.de<br />
www.mol-elastomer.de<br />
Mondi Halle GmbH, plant Steinfeld<br />
Werksleiter: Alfons Kruse<br />
Handorfer Straße 98 · 49439 Steinfeld<br />
Tel. 05492/417-0 · Fax 05492/417-209<br />
contact.steinfeld@mondigroup.com<br />
www.mondigroup.com<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Kunststofftechnik<br />
Umsatzentwicklung in der Kunststoffindustrie im Vergleich<br />
2001 bis 2011 (2000 = 100 %)<br />
132<br />
132<br />
124<br />
106 6<br />
102 103 3<br />
101<br />
98<br />
113<br />
110<br />
112<br />
108<br />
143<br />
138<br />
136<br />
123<br />
117<br />
129<br />
119<br />
127<br />
127<br />
110<br />
106<br />
3<br />
0<br />
112<br />
108 8107 112<br />
Verpackungsbehältern und -folien, Profilen<br />
und technischen Teilen, Rohren und<br />
Gummiformteilen, Kabeln und Steckverbindungen.<br />
Sie sind Entwicklungspartner<br />
für Markenhersteller der internationalen<br />
Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik- und<br />
Automobilindustrie sowie des weltmarktorientierten<br />
Maschinen- und Anlagenbaus.<br />
Es bestehen komplexe vor- und nachgelagerte<br />
Strukturen in den Bereichen Werkzeugbau,<br />
Recycling und Dienstleistungen.<br />
Die Kunststoffverarbeitung ist eine vielfältige<br />
Branche. Verpackungen, technische<br />
Teile für die Elektro- und Automobilindustrie<br />
sowie Produkte für die Möbel-,<br />
Bau- und Freizeitindustrie sind typische<br />
Erzeugnisse. Auch die regionalen Kunststoffunternehmen<br />
sind Zulieferer ganz<br />
verschiedener Wertschöpfungsketten.<br />
Hergestellt werden unter anderem Bauelemente,<br />
Spritzgussteile, Tiefziehteile<br />
oder Verpackungsmaterialien für die Lebensmittelindustrie.<br />
Zudem hat ihre Bedeutung<br />
als Zulieferer für die Automobilindustrie<br />
in den letzten Jahren noch einmal<br />
deutlich zugenommen.<br />
Die Vielfalt der Zulieferbeziehungen<br />
spiegelt sich auch in den Unternehmensstrategien<br />
wieder. Einige Unternehmen<br />
sind auf verschiedene Zielbranchen ausgerichtet,<br />
um die Gesamtauslastung des Maschinenparks<br />
bei immer wieder auftretenden<br />
Nachfrageschwankungen einzelner<br />
Branchen zu sichern. Andere Unternehmen<br />
haben sich exklusiv auf eine Zielbranche<br />
spezialisiert und bieten ein auf deren Anforderungen<br />
perfekt angepasstes Dienstleistungsangebot.<br />
Einige Unternehmen<br />
sind auf Großserien ausgerichtet, andere<br />
haben sich in den frei bleibenden Nischen<br />
für Mittel- und Kleinserien eingerichtet.<br />
Die Menge der verarbeiteten Kunststoffe<br />
ist 2011 im Vergleich zu 2009 um 10,5<br />
129 128<br />
167<br />
143<br />
138<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Deutschland Niedersachsen <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
195<br />
165<br />
135<br />
105<br />
75<br />
Prozent auf rund elf Millionen Tonnen<br />
gestiegen. Insbesondere der Fahrzeugbau<br />
mit 23 Prozent, aber auch die Medizintechnik,<br />
Landwirtschaft und Haushaltswaren<br />
legten beim Kunststoffeinsatz überdurchschnittlich<br />
zu.<br />
Der Elektro- und Elektronikbereich sowie<br />
das Bauwesen verliefen mit fünf und<br />
6,5 Prozent Mengenplus dagegen eher<br />
verhalten. Verpackungen als nach wie vor<br />
mit Abstand größtes Einsatzgebiet für<br />
Kunststoffe expandierten um knapp neun<br />
Prozent.<br />
Etwa ein Drittel aller in Deutschland<br />
produzierten Kunststoffe werden zu Verpackungen<br />
verarbeitet. Die Vielfalt der<br />
Produkte reicht von der Lebensmittelfolie<br />
über die PET-Flasche bis hin zum Gefahrgutbehälter.<br />
Der zweitgrößte Bereich ist<br />
mit 23 Prozent die Bauwirtschaft mit<br />
Fenstern, Türen, Fassadenelementen und<br />
Rohren. Der drittgrößte Bereich ist der<br />
Fahrzeugbau. Heute bestehen etwa 15<br />
Prozent eines Autos aus Kunststoff. An<br />
vierter Stelle steht der Einsatz in der<br />
Elektro- und Elektronikindustrie.<br />
Kunststoffe haben exzellente Isoliereigenschaften<br />
und sind darüber hinaus<br />
sowohl flexibel als auch widerstandsfähig.<br />
Vom Kabel über das Handy bis zum<br />
Laptop: Kunststoffe sind aus modernen<br />
Elektro- und Elektronikgeräten nicht<br />
mehr wegzudenken. Kunststoffmöbel sind<br />
feuchtigkeitsbeständig, stoßfest, leicht<br />
zu reinigen und dadurch überaus hygienisch.<br />
Knapp vier Prozent aller in<br />
Deutschland verarbeiteten Kunststoffe<br />
gehen in die Möbelindustrie.<br />
Kunststoffprodukte leisten durch ihr<br />
geringes Gewicht sowie ihre vielfältigen<br />
Verwertungsmöglichkeiten einen wesentlichen<br />
Beitrag zum Umweltschutz und<br />
zur Ressourcenschonung. Immer weniger<br />
194<br />
Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Nds. (LSKN)
Kunststoffe werden gebraucht, um die<br />
gleichen oder anspruchsvollere Ziele zu<br />
verwirklichen. So sind zum Beispiel Verpackungen<br />
etwa 28 Prozent leichter als<br />
vor zehn Jahren. Technische Kunststoffteile<br />
für die Automobilindustrie tragen<br />
zur Reduzierung des Benzinverbrauchs<br />
bei. Darüber hinaus werden Kunststoffabfälle<br />
als Ressource genutzt. Die zu Abfall<br />
gewordenen Kunststoffe (Post-Consumerund<br />
Verarbeitungsabfälle) wurden 2011<br />
zu 42 Prozent werkstofflich und zu einem<br />
Prozent rohstofflich – nur bei den Verpackungsabfällen<br />
– verwertet. 56 Prozent<br />
gingen in energetische Verwertungswege.<br />
Rein rechnerisch wurden damit 99 Prozent<br />
der gesamten Kunststoffabfallmenge<br />
von knapp 5,5 Millionen Tonnen verwertet.<br />
Das werkstoffliche Recycling stieg im<br />
Zeitraum von 2009 bis 2011 um 280.000<br />
auf rund 2,2 Millionen Tonnen. Die Kunststoffverwertung<br />
hat sich als ein wichtiger<br />
Bestandteil und Wirtschaftsfaktor der<br />
Kunststoffwertschöpfung etabliert.<br />
Konjunkturell mehren sich die Anzeichen,<br />
dass der seit Mitte 2009 mehr oder<br />
minder ununterbrochene Aufschwung sein<br />
Ende gefunden hat. Nach den offiziellen<br />
Zahlen des Statistischen Bundesamtes lag<br />
der Umsatz der Kunststoffverarbeitung im<br />
Kunststofftechnik<br />
Deutschlands Kunststoffverarbeitung nach Anwendung 2011<br />
(Gesamt: 11,9 Millionen Tonnen)<br />
Sonstiges 13,7 %<br />
Medizin 2,2 %<br />
Haushaltswaren 3,0 %<br />
Landwirtschaft 3,1 %<br />
Möbel 3,8 %<br />
Elektro und Elektronik 6,2 %<br />
Fahrzeugbau 9,9 %<br />
ersten Quartal des Jahres mit knapp 11,6<br />
Milliarden Euro noch knapp drei Prozent<br />
über dem Vorjahresquartal. Im zweiten<br />
Quartal waren es mit 11,9 Milliarden Euro<br />
bereits gut ein Prozent weniger als im<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Verpackung 34,7 %<br />
Bau 23,4 %<br />
gleichen Zeitraum 2011. Vorreiter war<br />
dabei das Segment der Herstellung von<br />
Platten, Folien, Schläuchen und Profilen<br />
aus Kunststoffen, zu dem auch die Rohrproduktion<br />
gehört.<br />
50 Jahre delo. – 50 Jahre<br />
für perfekte Produkte.<br />
Seit 1961 ist delo mit seinen Kunden zusammengewachsen:<br />
Denn seit 50 Jahren heißt Kundenorientierung bei delo, das<br />
Produkt unserer Kunden im Fokus zu haben. Und das ist<br />
nicht nur eine Frage des Geschmacks.<br />
In allen Marktsegmenten müssen sie<br />
in vielerlei Hinsicht perfekt sein:<br />
wirtschaftlich, funktional und visuell.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass<br />
individuelle Verpackungsfolien und<br />
Folienverpackungen Ihr Produkt vervollständigen – zum<br />
perfekten Produkt. delo: product completed.<br />
delo: Dettmer Verpackungen GmbH · Gewerbering 19 · 49393 Lohne · Deutschland<br />
Tel +49 4442 9323-0 · Fax +49 4442 9323-53 · service@de-lo.de<br />
123<br />
Quelle: Kunststoff-Information 2012
NORDFOLIEN GmbH<br />
Geschäftsführer: Axel Schwilp<br />
Am Tannenkamp 21 · 49439 Steinfeld<br />
Tel. 05492/88-0 · Fax 05492/88-558<br />
info@nordfolien.com<br />
www.nordfolien.com<br />
Gebr. Ostendorf<br />
Kunststoffe GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer:<br />
Holger Büscherhoff<br />
Rudolf-Diesel-Straße 6-8 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/874-50 · Fax 04441/874-66<br />
H.Buescherhoff@ostendorf-kunststoffe.com<br />
Pöppelmann GmbH & Co. KG<br />
Kunststoffwerk-Werkzeugbau<br />
Bakumer Straße 73<br />
49393 Lohne<br />
Tel. 04442/982-0<br />
Fax 04442/982-112<br />
info@poeppelmann.com<br />
www.poeppelmann.com<br />
RPC Bramlage GmbH<br />
Thorsten Fischer<br />
Brägeler Straße 70 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/881-0<br />
Fax 04442/881-252<br />
info@rpc-bramlage.de<br />
www.rpc-bramlage.de<br />
WELA-Plast Recycling GmbH<br />
Geschäftsführer: Thomas Wichelmann<br />
Westerriede 11 · 49424 Goldenstedt<br />
Tel. 04444/96096-0<br />
Fax 04444/9609618<br />
info@wela-plast.de<br />
www.wela-plast.de<br />
ZF Friedrichshafen AG<br />
Leiter Kommunikation<br />
Division Fahrwerktechnik:<br />
Alexander Hesselbarth<br />
Dr.-Jürgen-Ulderup-Platz 1<br />
49401 Damme<br />
Tel. 05474/60-2190<br />
Fax 05474/60-2199<br />
alexander.hesselbarth@zf.com<br />
www.zf.com<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Kunststofftechnik<br />
Deutschlands Post-Consumer Kunststoffabfälle nach Herkunft 2011<br />
(Gesamt: 4,4 Tonnen)<br />
Sonstiges 12,3 %<br />
Haushaltswaren 4,8 %<br />
Fahrzeugbau 4,8 %<br />
Elektro und Elektronik 5,4 %<br />
Landwirtschaft 5,5 %<br />
Bau 8,4 %<br />
Als eines der beiden großen Segmente<br />
stand hier der Umsatz nach sieben Monaten<br />
mit 10,1 Milliarden Euro rund 1,6<br />
Prozent unter dem Vergleichswert des<br />
Vorjahres. Dagegen lagen die »Sonstigen<br />
Kunststoffwaren« – zwei Drittel technische<br />
Teile, ein Drittel Konsumwaren – mit kumulierten<br />
10,45 Milliarden Euro noch 1,2<br />
Prozent über Vorjahr. Die »Verpackungsmittel«<br />
(4,2 Milliarden Euro, +0,7 Prozent)<br />
und der »Baubedarf« (2,7 Milliarden<br />
Euro, +1,1 Prozent) waren ebenfalls noch<br />
leicht positiv. Eines allerdings verbindet<br />
alle Segmente: Die im Jahresverlauf sich<br />
eindeutig abschwächende Tendenz. 33<br />
Prozent der Befragten des Kunststoffbarometers<br />
zeigten sich zuletzt skeptisch in<br />
Bezug auf die Entwicklung der Geschäfte<br />
in der zweiten Jahreshälfte 2012, wobei<br />
Inlands- und Exporteinschätzungen keine<br />
nennenswerte Abweichung aufwiesen. 20<br />
Prozent gaben an, die zum Jahresbeginn<br />
geplanten Investitionen zu reduzieren.<br />
Im Beschäftigungsbereich planten zwar<br />
weiterhin mit 15 Prozent nur recht wenige<br />
Unternehmen einen Abbau, aber mit<br />
18 Prozent war auch der Anteil der Unternehmen<br />
mit Plänen für eine Steigerung<br />
der Beschäftigtenzahl in den kommenden<br />
Monaten deutlich zurückgegangen.<br />
Die europäische Schuldenkrise überschattet<br />
derzeit die gesamte Wirtschaftsentwicklung.<br />
Mit 65 Prozent rechnen<br />
knapp zwei Drittel der Branchenunternehmen<br />
mit negativen Auswirkungen auf<br />
ihre Geschäfte. Die Auftragseingänge in<br />
der deutschen Elektroindustrie waren mit<br />
einem Minus von fünf Prozent auch im<br />
August 2012 hinter dem Vorjahreswert<br />
zurückgeblieben. Die Erwartungen für die<br />
nächsten sechs Monate waren im Septem-<br />
124 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Verpackungen 60,7 %<br />
ber per Saldo den dritten Monat in Folge<br />
negativ. Zwölf Prozent der Elektrounternehmen<br />
rechneten mit steigenden, 62<br />
Prozent mit gleich bleibenden und 26 Prozent<br />
mit sinkenden Geschäften.<br />
Produktionskürzungen, Stellenabbau,<br />
Werksschließungen, fehlende Teile – der<br />
Gegenwind für die europäischen Automobilbauer<br />
auf den Heimatmärkten ist so<br />
stark geworden, dass auch die bisher guten<br />
Geschäfte in Asien und Nordamerika<br />
die Delle nur noch knapp ausgleichen<br />
können. Für Zulieferer bedeutet diese<br />
Entwicklung eine Erhöhung des seit Beginn<br />
der Wirtschaftskrise ohnehin bestehenden<br />
Konsolidierungsdrucks. Das<br />
macht sich insbesondere in einem massiven<br />
Preisdruck bemerkbar. Während die<br />
Preissteigerungen bei den Kunststoffen,<br />
die seit 2009 rund 13 Prozent über alle<br />
Materialien und bis zu 30 Prozent für<br />
technische Polymere betrugen, konnten<br />
die Zulieferer nur um 1,9 Prozent höhere<br />
Preise für fertige Teile durchsetzen.<br />
2012 wurden in Europa wahrscheinlich<br />
so wenige Autos verkauft wie seit 20<br />
Jahren nicht mehr. Schon 2007, als die<br />
Autoverkäufe in Europa Rekordniveau erreichten,<br />
litt die Branche unter Überkapazitäten,<br />
die bisher kaum abgebaut wurden.<br />
Die Autoindustrie verfügt in Europa<br />
über genug Belegschaften und Fabriken,<br />
um mehr als fünfzehn Millionen Autos im<br />
Jahr vom Band laufen zu lassen. Tatsächlich<br />
verkauft wurden jedoch 2012 nur<br />
knapp zwölf Millionen. Während die<br />
Märkte in den USA und Russland laut<br />
Automobilverband VDA zwischen Januar<br />
und August um jeweils mehr als 14 Prozent<br />
wuchsen und China trotz allem noch<br />
um 9,5 Prozent zulegte, war im Euroraum<br />
Quelle: Kunststoff-Information 2012
ein Minus von sieben Prozent beim Pkw-<br />
Absatz zu verzeichnen.<br />
Die deutsche Medizintechnik-Industrie<br />
hat ihren Wachstumskurs vor allem im<br />
Ausland zu Beginn des Jahres 2012 noch<br />
fortgesetzt. Weltweit wird der Einsatz von<br />
Kunststoffen in der Medizintechnik weiter<br />
kontinuierlich ansteigen. In Europa soll er<br />
infolge höherer Gesundheitsstandards und<br />
einer alternden Bevölkerung bis 2018<br />
wertmäßig um jährlich 8,6 Prozent auf<br />
gut eine Milliarde Euro anwachsen. Der<br />
Geschäftsklimaindex der Kunststoffrohrhersteller<br />
in Deutschland ist im zweiten<br />
Quartal 2012 stark eingebrochen. Insbesondere<br />
Rohstoffpreiserhöhungen, ver -<br />
schobene oder gestrichene Bau- und Großprojekte<br />
sowie Auftragsrückgänge wirkten<br />
sich von April bis Juni negativ auf die Absatzmengen<br />
der Kunststoffrohrhersteller<br />
aus. Die Hersteller rechnen in allen Bereichen<br />
– mit Ausnahme der Haustechnik –<br />
weiterhin mit Absatzzahlen unter Vorjahresniveau.<br />
Auch in der Verpackungsbranche<br />
schlägt die Abkühlung nach Angaben<br />
der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen<br />
durch. Für die letzten drei Monate<br />
des Jahres 2012 wurde ein weiterer<br />
Konjunkturrückgang erwartet.<br />
Die Kunststoffindustrie im <strong>Oldenburger</strong><br />
Land verzeichnete im ersten Halbjahr<br />
2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
ein moderates Umsatzwachstum von drei<br />
Prozent auf 986 Millionen Euro (+29<br />
Millionen Euro). Ein Plus von bis zu zehn<br />
Prozent gab es im Landkreis Vechta. Der<br />
Exporterlös nahm um drei Prozent auf<br />
296 Millionen Euro ab. Die Exportquote<br />
verringerte sich um zwei Prozentpunkte<br />
auf 30 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten<br />
stieg kräftig an. In den 37 Betrieben mit<br />
Kunststofftechnik<br />
mehr als 50 Beschäftigten waren rund<br />
9.000 Mitarbeiter tätig, ein Plus von fast<br />
fünf Prozent.<br />
Die Kunststoffindustrie ist in hohem<br />
Maße abhängig von der Entwicklung des<br />
Rohölpreises, der die Kostenstruktur erheblich<br />
prägt und unter ständigen Anpassungs-<br />
und Rationalisierungsdruck setzt.<br />
Nach dem aktuellen Kunststoffbarometer<br />
bilden der Anstieg und die extreme Volatilität<br />
der Rohstoffpreise für fast 70 Prozent<br />
der Unternehmen die größte Herausforderung.<br />
Um starke Preisschwankungen<br />
auffangen zu können, setzen einige verstärkt<br />
auch auf Lagerhaltung. Hier bieten<br />
die Standorte im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
aufgrund der vergleichsweise günstigen<br />
Grundstückspreise einen Standortvorteil.<br />
Über 70 Prozent der Kunststoffmaschinenbauer<br />
müssen sich in besonderem<br />
Maße mit dem globalen Wettbewerb<br />
auseinandersetzen. Im Branchenschnitt<br />
ist dies für rund 48 Prozent der Fall. Nur<br />
knapp dahinter rangieren mit 47 Prozent<br />
die Energiekosten. Hier sind besonders<br />
die Recycling-Betriebe mit ihrem hohen<br />
Bedarf betroffen, für fast zwei Drittel dieser<br />
Gruppe ist die Frage brennend. Klar<br />
überdurchschnittliche Anteilswerte zeigen<br />
auch die kontinuierlich produzierenden<br />
Unternehmen der Erzeugung, Verarbeitung<br />
und Anwendung, von denen sich<br />
jeweils über 50 Prozent betroffen zeigen.<br />
Die Sicherung und Steigerung der Rendite<br />
ist für rund 40 Prozent der Branche ein<br />
besonderes Thema, wobei auch hier die<br />
Maschinenbauer mit knapp über 20 Prozent<br />
die am geringsten betroffene Gruppe<br />
ist. Vom Fachkräftemangel hingegen – im<br />
Schnitt der Gesamtbefragung ebenfalls<br />
von 40 Prozent genannt – sind diese be-<br />
sonders betroffen: Mehr als 70 Prozent<br />
des besonders ingenieurintensiven Industriezweigs<br />
haben Schwierigkeiten, ausreichend<br />
qualifiziertes Personal zu finden.<br />
Mit Blick auf Ressourcenschonung und<br />
Energieeffizienz werden Netzwerke zwischen<br />
Industrie und Forschung wichtiger<br />
werden, um Zukunftstechnologien wie<br />
Materialsubstitution und Leichtbau voranzutreiben<br />
und serientaugliche Produktionstechnologien<br />
entlang der gesamten<br />
Prozesskette zu entwickeln. So wurde der<br />
Energieverbrauch der Verarbeitungsmaschinen<br />
in den letzten Jahren intensiv erforscht.<br />
Ein weiteres Stichwort ist Materialsubstitution:<br />
Immer leichtere und dünnwandigere<br />
Konstruktionen aus Kunststoff<br />
ersetzen andere schwere Metallbauteile<br />
und schonen auf vielfältige Art und Weise<br />
natürliche Ressourcen. Mit Blick auf die<br />
Materialeffizienz sind ein konsequent<br />
kunststoffgerechtes Bauteildesign und<br />
die Entwicklung neuer Verfahrenstechniken<br />
von zunehmender Bedeutung. Ein bedeutender<br />
Treiber ist die Automobilindustrie.<br />
Hier wird intensiv daran gearbeitet,<br />
das Gesamtfahrzeuggewicht zu reduzieren<br />
und die CO 2-Bilanz zu verbessern.<br />
Auf dem internationalen Kunststoffmarkt<br />
haben Biokunststoffe derzeit noch<br />
einen verhältnismäßig geringen Stellenwert,<br />
der sich Prognosen zufolge jedoch<br />
in den nächsten Jahren deutlich erhöhen<br />
wird. Als Biokunststoff werden Kunststoffe<br />
bezeichnet, die auf Basis von nachwachsenden<br />
Rohstoffen erzeugt werden<br />
(bio-basierte Kunststoffe). Im Gegensatz<br />
zu fossilen Rohstoffen ist die Herstellung<br />
von Biokunststoff CO 2-neutral, da der<br />
Stoff- und Energiekreislauf geschlossen<br />
ist. Nachdem der Fokus lange Zeit auf<br />
Ein Produkt aus dem Hause Gebr. Ostendorf Kunststoffe GmbH & Co. KG<br />
verkauf@ostendorf-kunststoffe.com | www.ostendorf-kunststoffe.com<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 125
Quelle: Kunststoff-Information 2012<br />
Produkte und technische Anwendungen<br />
gerichtet war, treten mit dem wachsenden<br />
Marktanteil und der zunehmenden<br />
Produktvielfalt vermehrt Fragen wie die<br />
Prozess-Stabilität in den Vordergrund.<br />
Zunehmend erobern auch sauberkeitsrelevante<br />
Kriterien den Bereich der Kunststoffproduktion.<br />
Insbesondere Kunden aus<br />
den Bereichen Pharmazie, Medizintechnik<br />
und Kosmetik fordern mehr und mehr<br />
Partikel- und Keimfreiheit. Die bislang vorherrschenden<br />
Anforderungen wie etwa<br />
Schnelligkeit und Effizienz sowie weitgehende<br />
Wartungsfreiheit müssen um partikelfreie<br />
Fertigung ergänzt werden. Da<br />
Kunststoffverarbeitung im Reinraum zu<br />
den kompliziertesten Produktionen zählt,<br />
ist dies allerdings keine leichte Aufgabe.<br />
Spezielle Verfahrenstechniken haben Einzug<br />
gehalten, die immer innovativeren<br />
Entwicklungen unterliegen.<br />
Innovationsfähigkeit bleibt somit der<br />
wesentliche Erfolgsfaktor für die Kunststoffverarbeitung<br />
in Deutschland und im<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. 1 Schon bei einer<br />
Befragung durch den <strong>Verbund</strong> im Jahre<br />
2001 gaben die regionalen Kunststoffunternehmen<br />
einer Wettbewerbsstrategie<br />
der Qualitätsführerschaft die höchsten<br />
Erfolgschancen. Eine solche Strategie setzt<br />
eine (kosten-)intensive Forschungs- und<br />
Entwicklungsarbeit voraus, die rasch<br />
neue Marktstandards schafft. Doch schon<br />
2001 herrschte aus Sicht von mindestens<br />
30 Prozent der Unternehmen sehr starker<br />
bis starker Mangel an Werkzeug- und Verfahrensmechanikern,<br />
IT-Fachkräften, Mechatronikern,<br />
Maschinenbauingenieuren<br />
und Energieelektronikern. Sehr hoher bis<br />
hoher Weiterbildungsbedarf wurde mehrheitlich<br />
in den Bereichen Fremdsprachen,<br />
Informations- und Kommunikationstech-<br />
nologie sowie Konstruktions- und Fertigungstechnik<br />
gesehen. Je stärker sich die<br />
Unternehmen auf die Qualitätsführerschaft<br />
konzentrierten, desto stärker stieg<br />
der Bedarf an Maschinenbauingenieuren,<br />
Wirtschaftsingenieuren, Betriebswirten,<br />
Diplom-Kaufleuten und IT-Fachkräften.<br />
Bei diesen Qualifikationen hatte das <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> in 2001 aus Sicht<br />
der Unternehmen ein Standortproblem.<br />
Die Aus- und Weiterbildung von Spitzenfachkräften<br />
dürfte auch weiter entscheidend<br />
für die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen<br />
Kunststofftechnik und damit die<br />
Zukunft des Kunststoffstandortes <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> sein. 2 ■<br />
1 vgl. Forschungsinstitut für Regional- und Clustermanagement,<br />
»Können Kunststoff-Cluster 20 % mehr Wachstum schaffen?«<br />
Standortkompetenzen, Cluster und Prognosen:<br />
Basisinformationen für die Unternehmensstrategie,<br />
Dezember 2008. www.institut-clustermanagement.de<br />
2 Die Auswertung der Unternehmensbefragung von 2001<br />
kann per E-Mail über info@om23.de beim <strong>Verbund</strong><br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> angefordert werden.<br />
Die Kunst,<br />
Stoffe mit Konzept zu recyceln<br />
� Logistik � Lagerung � Sortentrennung � Vermahlung<br />
� Granulierung � Compoundierung � Kunststoffhandel<br />
Wir sichern die Qualität des Materials nach<br />
strengen Labormaßstäben –<br />
bei der LKR Recyclate erhalten unsere Kunden<br />
erstklassigen Full-Service.*<br />
*Seit 1992 ist das Recyceln von Kunststoffen sowie die Entwicklung<br />
wirtschaftlicher Recycling-Konzepte unsere Spezialität.<br />
Kunststofftechnik<br />
Aktuelle Herausforderungen für die deutsche Kunststoffbranche<br />
Juli 2012<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />
Finanzierung<br />
Fachkräftemangel<br />
Renditesicherung<br />
Energiekosten<br />
Globaler Wettbewerb<br />
Steigende Rohstoffkosten<br />
Lohner Kunststoffrecycling GmbH · Buchholzstraße 42-46 · D-49377 Vechta · Tel.: 0 44 41 / 9 78 00-0 · Fax: 0 44 41 / 9 78 00-1 · E-Mail: info@recyclate.de · Internet: www.recyclate.de<br />
126 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>
„Ich bin ein Pöppelmann.“<br />
Einer von über 1.650. Seit 1949 haben sie das<br />
Familienunternehmen zu einem führenden<br />
Hersteller in der kunststoffverarbeitenden Industrie<br />
entwickelt.<br />
Mit über 450 Spritz gussmaschinen, Tiefziehanlagen<br />
und Extrudern. Weltweit – und in Lohne. Von CAD-<br />
gesteuerten Ent wicklungstools und Rapid Prototyping<br />
über höchste Präzision im eigenen Werkzeugbau bis<br />
hin zu einer effizienten Serienproduktion. Für praxis-<br />
orientierte Lösungen aus Kunststoff in allen Geschäfts-<br />
bereichen: KAPSTO∏ – Kunststoff-Schutzelemente in<br />
über 3.000 Ausführungen zum Schutz vor Beschädigung<br />
und Verschmutzung bei Transport, Lagerung und<br />
Lackierung. K-TECH∏ – technische Spritzgussteile mit<br />
höchstem Qualitätsanspruch für die Automobil-,<br />
Elektro- und Solarindustrie sowie für den Maschinen-<br />
und Apparatebau. FAMAC∏ – technische Funktionsteile<br />
und moderne Verpackungen für die Lebensmittel-,<br />
Pharma- und Kosmetikindustrie sowie für die<br />
Medizintechnik. TEKU∏ – Pflanztöpfe und Anzuchtsysteme<br />
für den kommerziellen Gartenbau.<br />
In über 70 Ländern schätzt man heute die Vielfalt<br />
und Qualität „made by Pöppelmann“. Und damit das<br />
auch so bleibt, entwickeln sich Pöppelmänner immer<br />
weiter.<br />
Fortschritt für Ihren Erfolg. – Jetzt miterleben:<br />
www.poeppelmann.com<br />
Pöppelmann Holding GmbH & Co. KG · Bakumer Straße 73 · 49393 Lohne · Telefon +49 4442 982-0 · Fax +49 4442 982-112<br />
www.poeppelmann.com
Foto: Adolf-Kolping-Schule Lohne<br />
Neue Technik in neuem Gewand: Das Innovationszentrum an der Adolf-Kolping-Schule in Lohne.<br />
GREGOR WARNKING<br />
I<br />
m Jahre 1978 konnte kaum jemand in<br />
der Adolf-Kolping-Schule erahnen,<br />
welche Bedeutung der Beruf des<br />
Kunststoff-Formgebers für die Schule und<br />
die kunststoffverarbeitende Industrie einmal<br />
erlangen würde. Damals war die Zahl<br />
der Auszubildenden in diesem Beruf eher<br />
niedrig. Er musste konkurrieren mit tradierten<br />
Berufen aus Industrie und Handwerk.<br />
Erst Mitte der 90er Jahre stabilisierten<br />
sich die Zahlen auf höherem Niveau;<br />
Kunststofftechnik<br />
Von der Berufsschule zum Innovationszentrum<br />
Die Teilzeitberufsschule mit ihrer fachtheoretischen beruflichen Bildung war und ist immer noch die<br />
Hauptaufgabe der Adolf-Kolping-Schule Lohne. Die Schule ist aber gleichzeitig auch Spiegelbild der<br />
wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung ihrer Region. Dies gilt vor allem für die heimische<br />
Kunststoffindustrie sowie elektro- oder metalltechnische Berufe. Der überall beklagte Fachkräftebedarf<br />
in diesen Bereichen spiegelt sich unmittelbar wider in den Schülerzahlen der entsprechenden Berufsschulklassen:<br />
Sie sind in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gestiegen.<br />
heute werden rund 70 Jugendliche per<br />
anno ausgebildet. Der Beruf selbst erfuhr<br />
mit seiner ersten Neuordnung 1997 eine<br />
erhebliche Attraktivitätssteigerung. Die<br />
Inhalte wurden den betrieblichen Realitäten<br />
angepasst und es erfolgte eine Neubezeichnung<br />
zum Verfahrensmechaniker für<br />
Kunststoff- und Kautschuktechnik.<br />
Die Berufe der Metall und Elektrotechnik<br />
haben einen ähnlich starken Wandlungsprozess<br />
durchlaufen – wobei vor al-<br />
128 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
lem die metalltechnischen Berufe eine geschichtliche<br />
Entwicklung aufweisen, die<br />
sehr weit zurückreicht. Aus dem ehemaligen<br />
Schmied hat sich eine Vielzahl von<br />
unterschiedlichen Berufen entwickelt, die<br />
in ihrer Schwerpunktsetzung die Vielfalt<br />
der heutigen gewerblichen Arbeitswelt im<br />
Metallbereich abbilden.<br />
Auch der Beruf des Elektroinstallateurs<br />
wurde nicht einfach nur unbenannt. Der<br />
Elektroniker benötig vielfältige und neue
Foto: Adolf-Kolping-Schule Lohne<br />
Hier geht’s zur Sache: Schüler programmieren die Lernstationen.<br />
Ausbildungsinhalte, um der heutigen Arbeitswelt<br />
gerecht zu werden. Die Arbeitswelten<br />
dieser neu geordneten Berufe sind<br />
heute neben den elektrotechnischen und<br />
metalltechnischen Prägungen dominiert<br />
von steuerungs und automatisierungstechnischen<br />
Inhalten. Diese Entwicklung<br />
kennzeichnet am besten die Entstehung<br />
des Ausbildungsberufsbildes Mechatroniker:<br />
Darin werden sowohl metall- und<br />
elektrotechnische als auch steuerungsund<br />
automatisierungstechnische Inhalte<br />
vermittelt. Die Adolf-Kolping-Schule bildete<br />
von Anfang an Mechatroniker aus.<br />
Heute besuchen 115 angehende Mechatroniker<br />
die Schule. Der Einzugsbereich<br />
für die Beschulung in diesem Ausbildungsberuf<br />
erfasst angrenzende Land-<br />
Grün gehört aufs Dach !<br />
TOPGREEN Gründachsysteme<br />
kreise. Die Etablierung der Ausbildung im<br />
Ausbildungsberuf Elektroniker im Schwerpunkt<br />
Automatisierungstechnik an der<br />
Schule weist in die gleiche Richtung.<br />
Die Technikerschule an der<br />
Adolf-Kolping-Schule Lohne<br />
Die genaue Bezeichnung dieser Schulform<br />
lautet eigentlich »Zweijährige Fachschule<br />
Maschinentechnik, Schwerpunkt<br />
Kunststofftechnik«. Da aber die Absolventen<br />
offiziell die Berufsbezeichnung Staatlich<br />
geprüfte Techniker/-in führen dürfen,<br />
ist »Technikerschule« umgangssprachlich<br />
weitaus bekannter.<br />
Eingerichtet wurde die Technikerschule<br />
im Bereich Kunststofftechnik im August<br />
1991. Für die Adolf-Kolping-Schule war<br />
atka Kunststoffverarbeitung GmbH<br />
Südring 25 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442 9268-0<br />
www.topgreen-gruendach.de<br />
Kunststofftechnik<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
dieses Datum ein Meilenstein. Fand bis<br />
dahin der Unterricht für Kunststoff-Formgeber<br />
vorwiegend im klassischen Unterrichtsraum<br />
mit Tafel und Kreide statt,<br />
konnte mit der Technikerschule naturgemäß<br />
modernste Technologie ins Haus geholt<br />
werden. Die von der Technikerschule<br />
ausgehenden Synergien sind auch heute<br />
noch für den ganzen Berufsbereich von<br />
großer Bedeutung – ohne die Technikerschule<br />
würde es das Innovationszentrum<br />
für Kunststoff und Automatisierungstechnik<br />
nicht geben.<br />
Entsprechend der Ausbildung sind auch<br />
die Einsatzgebiete des Technikers vielfältig.<br />
Zu nennen sind hier etwa die Artikelund<br />
Werkzeugkonstruktion, das Projektmanagement,<br />
der Ein- und Verkauf, die<br />
Kundenbetreuung, die Fertigungsleitung<br />
sowie der Vertrieb und das Qualitätsmanagement.<br />
Auch wenn die meisten Absolventen eine<br />
Beschäftigung in der Kunststoffindustrie<br />
findet, sind auch andere Arbeitsbereiche<br />
gut vorstellbar. Die Technikerschule<br />
an der Adolf-Kolping-Schule wurde im<br />
Jahre 2007 nach der Akkreditierungs- und<br />
Zulassungsverordnung Arbeitsförderung<br />
(AZAV) zertifiziert.<br />
Zum Schuljahresbeginn 2012/<strong>2013</strong> ist<br />
die Technikerschule Mechatronik, Schwerpunkt<br />
Betriebstechnik an der Adolf-Kolping-Schule<br />
eingerichtet worden. Damit<br />
wird der immer stärkeren Durchdringung<br />
der unterschiedlichen Berufe mit Inhalten<br />
der Steuerungs- und Automatisierungstechnik<br />
Rechnung getragen. Zum<br />
Besuch dieser Fachschule sind Facharbeiter<br />
aus den Fachbereichen Metalltechnik<br />
und Elektrotechnik berechtigt. Die Fachschule<br />
Mechatronik ist gleichfalls nach<br />
AZAV zertifiziert.<br />
129
Foto: Adolf-Kolping-Schule Lohne<br />
Das Innovationszentrum für Kunststoff<br />
und Automatisierungstechnik<br />
Die Errichtung des Innovationszentrums<br />
für Kunststoff und Automatisierungstechnik<br />
im November 2010 an der Adolf-Kolping-Schule<br />
stellt einen weiteren Meilenstein<br />
dar. Ausgangspunkt war das Konjunkturpaket<br />
II des Landes Niedersachsen.<br />
Über den Landkreis Vechta als Schulträger<br />
bewarb sich die Adolf-Kolping-Schule mit<br />
einem Projekt, das in enger Abstimmung<br />
mit regionalen Betrieben der Kunststoffverarbeitung<br />
und Automatisierungstechnik<br />
entwickelt worden war und mit seiner<br />
Konfiguration einmalig sein dürfte.<br />
In enger Anlehnung an betriebliche Abläufe<br />
wurde ein Produktions- und Bearbeitungsprozess<br />
abgebildet, der sowohl<br />
HANSA FLEX<br />
Kunststofftechnik<br />
Sechs-Achs-Knickarmroboter in Aktion: Montage, Lagerung und Verpackung einer Dose.<br />
wichtige Elemente der Kunststoffverarbeitung<br />
als auch der Automatisierungstechnik<br />
enthält. Eine Bedingung war, dass<br />
das Innovationszentrum in erster Linie<br />
der Erstausbildung in entsprechenden Berufen<br />
dienen soll; es sollte also neben der<br />
Veranschaulichung realer komplexer Produktionsprozesse<br />
das praktische Lernen<br />
und praktische Üben an den jeweiligen<br />
Bearbeitungsstationen möglich gemacht<br />
werden. Herausgekommen ist eine Anlage,<br />
die sich über drei Räume erstreckt,<br />
wobei jeder Raum für sich einen thematischen<br />
Schwerpunkt aufweist, die Räume<br />
aber wiederum durch die Anlage miteinander<br />
verbunden sind.<br />
Ergänzend zu diesen drei Räume werden<br />
spezifische Inhalte wie Qualitätsma-<br />
130 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
nagement, Pneumatik, Sensorik und Aktorik<br />
in eigenen Laborräumen abgebildet.<br />
Als »Lernträger« wird im ersten Raum mit<br />
einer Spritzgießmaschine eine Kunststoffdose<br />
mit Deckel gefertigt. Ein Entnahmegerät<br />
entnimmt beide Teile und legt sie<br />
auf einem Förderband ab.<br />
Danach wird der Lernträger mit einem<br />
Laser beschriftet. Betriebsdaten wie Teilenummer,<br />
Werkstoff und weitere für die<br />
Qualitätssicherung wichtige Parameter<br />
werden in Form eines Matrixcodes festgehalten.<br />
Für die weitere Bearbeitung werden<br />
die Teile auf einem Transportwagen<br />
(Shuttle) positioniert, der sich auf einem<br />
Schienensystem bewegt. Es ist jederzeit<br />
möglich, die Position der Teile und den<br />
Fortschritt des Produktionsablaufes von<br />
einem Leitstand aus zu beobachten.<br />
Die an der Spritzgießmaschine produzierten<br />
Teile durchlaufen mehrere Arbeitsstationen;<br />
den Transport von Station<br />
zu Station übernimmt dabei das Shuttlesystem.<br />
Im dritten und letzten Raum wird<br />
das Produkt eingelagert. Geschieht dies<br />
nicht in einem Hochregallager, werden<br />
Deckel und Dose montiert und verpackt.<br />
Dabei kommt ein Sechs-Achs-Knickarmroboter<br />
zum Einsatz. Am Ende steht eine<br />
entsprechend dem Auftrag bestückte Palette,<br />
für die ein Barcode-Drucker den Palettenaufkleber<br />
erstellt.<br />
Für den Schulungsbetrieb von großer<br />
Bedeutung sind die zusätzlichen »Lerninseln«,<br />
an denen – unabhängig vom oben<br />
beschriebenen Gesamtsystem – gearbeitet<br />
und geübt werden kann. Hierzu steht<br />
jede der genannten Stationen als Übungsstation<br />
in vierfacher Ausführung zur Verfügung.<br />
An diesen Übungsstationen trainieren<br />
die Schüler deren Handhabung<br />
und die Erstellung der notwendigen Pro-<br />
Karl-Friedrich-Benz-Str. 2-4 · 49377 Vechta<br />
Telefon: 04441/93040 · Telefax: 04441/930444<br />
Info@willmann-hydraulik.de · www.willmann-hydraulik.de<br />
■ Beratung ■ Montage ■ Know-how<br />
■ Planung ■ Service ■ Schulung<br />
■ Projektierung ■ Reparatur ■ zertifiziert nach<br />
■ Aggregatebau ■ Komponenten DIN EN ISO 9001
gramme, die den Ablauf steuern. Nach erfolgreichem<br />
Programmieren kann dann<br />
das Ergebnis in die »Hauptstrecke« übertragen<br />
werden.<br />
Nun gehört zur vollständigen Auftragsbearbeitung<br />
noch mehr als Fertigung,<br />
Überprüfung und Verpackung. Im Vorfeld<br />
stehen unter anderem die Konstruktion,<br />
die Erstellung von Prototypen und die Wareneingangskontrollen<br />
der verwandten<br />
Rohstoffe. Auch dafür sind in angrenzenden<br />
Fachräumen die entsprechenden<br />
Technologien vorhanden. Zur Fertigungsstrecke<br />
gehört gleichfalls das Kunststoffprüflabor.<br />
Bei der Einrichtung des Innovationszentrums<br />
wurde immer darauf geachtet,<br />
dass Geräte und Anlagen zur Anwendung<br />
kommen, die einem »Industriestandard«<br />
genügen. Damit wird auch sichergestellt,<br />
dass mittel- und langfristig die Anlagen<br />
nicht nur in der Berufsschule und Technikerschule<br />
zum Einsatz kommen, sondern<br />
dass ergänzend zur praktischen Ausbildung<br />
im Betrieb ganz bestimmte Ausbildungsmodule<br />
angeboten werden können.<br />
Entsprechende Anfragen der ausbildenden<br />
Wirtschaft gibt es bereits. Die<br />
Ausbildungspartnerschaft zwischen Betrieb<br />
und Schule würde damit auf eine<br />
neue Ebene gestellt. Eine weitere Maßgabe<br />
im Zuwendungsbescheid fürs Innovationszentrum<br />
sieht die Nutzung der Anlage<br />
für die Fort- und Weiterbildung verpflichtend<br />
vor.<br />
Ein Ausblick<br />
Berufsausbildung ist mehr als eine Ansammlung<br />
von Qualifizierungsbausteinen.<br />
Gleichwohl werden in Zukunft modulare<br />
Elemente in der Berufsausbildung<br />
zunehmen. Regionalen und auch betrieblichen<br />
Besonderheiten kann damit besser<br />
entsprochen werden. Schon heute ist in<br />
vielen Berufen eine Schwerpunktbildung<br />
vorgesehen, die beispielsweise eine gemeinsame<br />
Beschulung der Auszubildenden<br />
eines Ausbildungsberufes bis zur Prüfung<br />
unmöglich macht.<br />
Neben der Erstausbildung wird die berufliche<br />
Weiterbildung an Bedeutung gewinnen.<br />
Das Stichwort vom »lebenslangen<br />
Lernen« fällt zwar schon seit längerer<br />
Zeit gern in diesem Zusammenhang; die<br />
Ausgestaltung mit konkreten Angeboten<br />
und Projekten läuft indes nur zögerlich<br />
an. Ein Grund dafür ist zweifellos, dass<br />
die Berufsbildenden Schulen immer noch<br />
sehr stark auf die Erstausbildung ausgerichtet<br />
sind. Angesichts der derzeit hohen<br />
Ausbildungsquoten ist eine stärkere schulische<br />
Ausrichtung auf Fort und Weiterbildung<br />
auf mittlere Sicht nicht zu erwarten.<br />
Nicht zuletzt dank des Innovations-<br />
Kunststofftechnik<br />
zentrums für Kunststoff- und Automatisierungstechnik<br />
verfügt die Lohner Adolf-<br />
Kolping-Schule über Schulungs- und<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten, die in dieser<br />
Kombination im nordwestdeutschen<br />
Raum absolut einmalig sind. Der nächste<br />
Schritt wäre, anhand geeigneter Strukturen<br />
dafür Sorge zu tragen, dass diese Möglichkeiten<br />
auch bei den Betrieben und den<br />
Menschen ankommen. Dieser Schritt<br />
wurde mit der Gründung des »Steinbeis-<br />
Innovationszentrums Adolf-Kolping-Schule«<br />
im Jahre 2012 vollzogen.<br />
Die heutige Unternehmensgruppe<br />
Claaßen wurde 1999 vom Inhaber, Herrn<br />
Thomas Claaßen, gegründet und ist spezialisiert<br />
auf kundenspezifische Systemlösungen<br />
im Maschinen- und Metallbau.<br />
Mit über 14.000 m² Produktionsfläche,<br />
aufgeteilt in vier Fertigungshallen, auf<br />
rund 75.000 m² Grundstücksfläche bietet<br />
Claaßen mit derzeit 200 Mitarbeitern von<br />
der konzeptionellen Planung, über die<br />
fachgerechte Fertigung und Montage<br />
einzelner Prototypen, Klein- und Großserien<br />
bis hin zu komplexen Baugruppen - alles<br />
aus einer Hand.<br />
Hierbei legen wir großen Wert auf hochwertige<br />
Rohstoffe und Materialien und investieren<br />
stetig in modernste Fertigungstechnologien<br />
und setzen dabei auf Maschinen<br />
renommierter Hersteller. Unsere<br />
langjährige Erfahrung und unser technisches<br />
Know-how in Verbindung mit unseren<br />
qualifizierten Mitarbeitern sind die<br />
Das Steinbeis-Innovationszentrum<br />
Durch die Gründung des Steinbeis-Innovationszentrums<br />
können diese Bildungsangebote<br />
unter weitgehender Selbständigkeit<br />
geleistet werden. Schulische Belange<br />
werden von der eigenständigen Organisation<br />
des Zentrums nicht beeinflusst.<br />
Zum neuen Steinbeis-Innovationszentrum<br />
und seinen Schwerpunktthemen<br />
Steuerungs- und Automatisierungstechnik,<br />
Kunststoff- und Fertigungstechnik sowie<br />
Robotik folgt ein ausführlicher Bericht<br />
zu späterer Zeit. ■<br />
Unternehmensgruppe Claaßen<br />
Flexibilität – Qualität – Leistungsstark<br />
Basis für unsere zufriedenen<br />
Kunden, aus den<br />
Bereichen Maschinenbau,<br />
Agrartechnik, Schiffsbau,<br />
Windenergie und<br />
Fördertechnik.<br />
In unserer Produktion muss<br />
jeder Handgriff sitzen, um<br />
jedes noch so anspruchsvolle<br />
Bauteil terminge-<br />
Geschäftsführer:<br />
Thomas Claaßen<br />
recht und wirtschaftlich, mit der Sicherheit<br />
eines gleichbleibend hohen Qualitätsniveaus,<br />
zu fertigen. Aufgrund unserer hohen<br />
Fertigungstiefe sind wir in der Lage auf<br />
spontane Anfragen flexibel zu reagieren<br />
und auch kürzeste Lieferterminvorstellungen<br />
unserer Kunden zu realisieren.<br />
Die Qualität unserer Arbeit ist kein Zufallstreffer,<br />
denn wir alle handeln konsequent<br />
unternehmerisch, d. h. für uns – leistungsbereit,<br />
zielorientiert und kostengünstig zu<br />
produzieren.<br />
Maschinen- & Metallbau Claaßen GmbH<br />
Krähenweg 19 · 26683 Saterland-Scharrel<br />
Telefon 0 44 92 9 15 00 · Telefax 0 44 92 91 50 10<br />
E-Mail: info@claassen-maschinenbau.de · www.claassen-maschinenbau.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 131
Foto: Merkutec, Dinklage<br />
Das Team von Merkutec in Langwege arbeitet als Komplettdienstleister für die Branchen Kunststoffverarbeitung und Formenbau. Von der<br />
Entwicklung über das Prototyping und die Bemusterung von Werkzeugen bis hin zur zeitnahen Erstellung von Kleinserien und Sonderanfertigungen<br />
begleiten die Spezialisten ihre Klientel in allen Fragen rund um das Thema Kunststoffspritzguss.<br />
MARKUS MECHELHOFF<br />
Die Marktentwicklung in der Kunststoff-<br />
und Formenbaubranche hat<br />
gezeigt, dass Aufgabenverteilung<br />
und Verantwortung innerhalb der Entwicklungsphase<br />
in der Schnittstelle Kunde<br />
zum Lieferanten von den Kunden neu<br />
definiert werden. Bisher wurde die Produktentwicklung<br />
in der Regel vom Endkunden<br />
eigenverantwortlich durchgeführt.<br />
Heute übernehmen Lieferanten die<br />
Entwicklungsverantwortung.<br />
Kunststofftechnik<br />
Kompetenz in Kunststoff<br />
Seit Anfang 2011 ist die Merkutec GmbH & Co. KG an ihrem Standort in der »Alten Molkerei« in Langwege bei<br />
Dinklage als Dienstleister für die Branchen Kunststoffverarbeitung und Formenbau aktiv. Merkutec bietet umfassende<br />
Dienstleistungen von der Idee bis zum Produkt und ist für die regional ansässigen Firmen im Bereich<br />
Kunststoff ein zuverlässiger Partner. Das Unternehmen steht seinen Kunden als Partner umfassend zur Seite –<br />
von der Entwicklung über das Prototyping, die Bemusterung von Werkzeugen und den Einsatz aktueller Messbzw.<br />
Prüftechniken bis hin zur zeitnahen Erstellung von Kleinserien und Sonderanfertigungen.<br />
Die meist inhabergeführten, mittelständischen<br />
Kunststoffverarbeiter und Formenbauer<br />
im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
halten wenig Kapazitäten in der Produktentwicklung<br />
vor. Deshalb müssen sie in<br />
der Produktentstehungsphase neue Wege<br />
gehen, wenn sie am Marktgeschehen<br />
weiterhin teilhaben wollen. Die Konsequenz<br />
daraus – und damit das Ziel der<br />
Unternehmensgründung von Merkutec –<br />
war es, diesem Kundenkreis ein umfang-<br />
132 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
reiches Paket an Dienstleistungen anzubieten.<br />
Die Vorteile aus Kundensicht sind,<br />
dass sich die genannte Klientel auf die eigenen<br />
Kernkompetenzen konzentrieren<br />
kann. So kann ein Entwicklungsprojekt<br />
umgesetzt werden, ohne selbst Kapazitäten<br />
und Kompetenz aufbauen oder einstellen<br />
zu müssen – dies verringert das<br />
unternehmerische Risiko und verhindert<br />
sprungfixe Kosten. Immer wieder auftretende<br />
Marktschwankungen müssen nicht
Foto: Merkutec, Dinklage<br />
ausgeglichen werden. Und alle Dienstleistungen<br />
können bedarfsgerecht eingekauft<br />
werden. Es gibt keine Schnittstellenverluste,<br />
keine Zeitverluste, keine Teilung<br />
von Verantwortlichkeiten. Der organisatorische<br />
Aufwand für den Kunden ist<br />
sehr gering. Als Allrounder in Sachen<br />
Kunststoff bietet Merkutec eine breite Palette<br />
an Dienstleistungen, die einzeln oder<br />
von Anfang an in Anspruch genommen<br />
werden können. So kann zuverlässig und<br />
in allen Projektphasen, Schritt für Schritt<br />
und von der Idee bis zum fertigen Produkt<br />
der Kunde unterstützt werden. Das<br />
Dienstleistungsportfolio der Merkutec<br />
GmbH & Co. KG im Überblick:<br />
• Produktentwicklung<br />
• Prototyping und 3-D-Druck<br />
• Werkzeugprojektierung<br />
• Vorrichtungsbau und Betriebsmittelbau<br />
• Werkzeugbemusterung<br />
• Messtechnik<br />
• Kleinserien<br />
• Sonderanfertigungen<br />
• Prozess- und Ablaufoptimierung<br />
Produktentwicklung<br />
Mit seinem ganzheitlichen Ansatz bietet<br />
Merkutec bei der Entwicklung von individuellen<br />
Kunststoffprodukten umfangreiches<br />
Know-how. Von der Artikelkonstruktion<br />
über verschiedene Analyseverfahren<br />
(Formfüll-, Verzugs- oder Machbarkeitsanalysen)<br />
und die Entwicklung bis hin zur<br />
Werkstoffauswahl, -konzept und -auslegung<br />
stellt das eine handfeste Dienstleistung<br />
von Anfang an dar.<br />
Kunststofftechnik<br />
Im Bereich Rapid-Prototyping ist Merkutec mit einem 3-D-Drucker und einer Vakuumgießanlage<br />
in der Lage, innerhalb kurzer Zeit die unterschiedlichsten Prototypen für verschiedene<br />
Einsatzzwecke zu erstellen.<br />
Die Entwicklung eines Produktes bestimmt<br />
maßgeblich die späteren Herstellkosten<br />
(60 bis 80 Prozent) sowie die Qualität<br />
der zu produzierenden Serienteile.<br />
Gerade hier muss sorgfältig, vorausschauend<br />
und mit einem guten Blick fürs Detail<br />
gearbeitet werden.<br />
Prototyping | 3-D-Druck<br />
Auch hochwertige Rapid-Prototyping-<br />
Modelle spielen inzwischen eine immer<br />
wichtigere Rolle in Entwicklungsprozessen.<br />
Das gilt nicht nur für die Bereiche<br />
Kunststofftechnik und Werkzeugbau.<br />
Auch zahlreiche andere Branchen profitieren<br />
heute von der Möglichkeit, innerhalb<br />
kurzer Zeit ein Modell ihres Produktes<br />
in den Händen zu halten. CAD-Daten<br />
werden kurzfristig zu einem physischen<br />
Modell umgewandelt. Ein großer Vorteil<br />
dieser Verfahren ist, dass man bereits in<br />
der Entwicklungsphase Konstruktion und<br />
Konzeption eines Bauteils prüfen kann,<br />
ohne gleich in kostspielige Werkzeuge investieren<br />
zu müssen. So werden Produkte<br />
bereits in der Entwicklungsphase laufend<br />
verbessert und optimiert.<br />
Im Bereich Rapid-Prototyping ist Merkutec<br />
mit einem 3-D-Drucker und einer<br />
Vakuumgießanlage in der Lage, innerhalb<br />
kurzer Zeit die unterschiedlichsten Prototypen<br />
für verschiedene Einsatzzwecke zu<br />
erstellen.<br />
Die Funktionsweise eines 3-D-Druckers<br />
ist dabei vergleichbar mit der eines Tintenstrahldruckers.<br />
Das während des Druckens<br />
eingesetzte Material wird Schicht<br />
für Schicht aufgetragen, bis ein dreidi-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
133
134<br />
LÖSUNGEN<br />
FÜR ALLE<br />
WERBEPRODUKTE.<br />
> SIEBDRUCK<br />
> DIGITALDRUCK<br />
> LICHTWERBUNG<br />
> WERBETECHNIK<br />
> TEXTILDRUCK<br />
> WERBEARTIKEL<br />
> KÖRPERDRUCK<br />
> STEMPEL<br />
> CNC-GRAVUREN<br />
> CO2-LASER<br />
> CNC-FRÄSEN<br />
MEISTERBETRIEB<br />
QUALITÄTSSIEGEL<br />
seit 1880<br />
Lohner Straße 5A | 49377 Vechta<br />
Telefon 04441-9377-0 | Fax -19<br />
info@almes.de | www.almes.de<br />
mensionales Modell fertiggestellt ist. Danach<br />
folgen das Aushärten und die Nachbearbeitung.<br />
Dann stehen die Modelle in<br />
der gewünschten Farbe zur Verfügung. Je<br />
nach Komplexität und Größe dauert es bis<br />
zur Fertigstellung nur wenige Stunden.<br />
Der Vorteil beim Vakuumguss ist, dass<br />
schon die Modelle über nahezu dieselben<br />
Eigenschaften verfügen, wie das Spritzgussteil<br />
der späteren Serie, ohne dass hier<br />
vorab in Werkzeuge investiert werden<br />
müsste. Daher ist das Verfahren unter<br />
qualitativen Aspekten gut geeignet für<br />
den Kleinserienbereich, wenn hochgenaue<br />
und saubere Prototypen benötigt<br />
werden, die in ihren Eigenschaften nahe<br />
am Spritzgussteil sind.<br />
Werkzeugprojektierung<br />
Ist die Artikelkonstruktion abgeschlossen,<br />
erfolgt die Projektierung des Werkzeugs.<br />
Hier werden alle Schritte unternommen,<br />
die für die Erstellung des Werkzeugs notwendig<br />
sind. Dabei unterstützt Merkutec<br />
in allen Phasen vom Konzept über die Beschaffung<br />
bis hin zur Serienreife.<br />
Werkzeugbemusterung<br />
Nach Fertigstellung der Werkzeuge erfolgt<br />
im Anschluss die Phase, in der diese<br />
auf Serienreife überprüft werden und er-<br />
Kunststofftechnik<br />
Technisch auf dem neuesten Stand: Der Kunststoffspritzguss findet bei Merkutec auf drei modernen<br />
Spritzgussmaschinen statt, die den Bereich von 50 bis 400 Tonnen abdecken.<br />
ste Bauteile bemustert werden. Der Kundenvorteil<br />
bei einer Bemusterung durch<br />
Merkutec liegt darin, dass keine Kapazitäten<br />
in der Fertigung gebunden werden.<br />
Außerdem bietet Merkutec Unterstützung<br />
bei der Optimierung von Fertigungspro -<br />
zessen. Die Dienstleistungen von Merkutec<br />
bei der Bemusterung von Werkzeugen<br />
im Überblick:<br />
• Materialmuster<br />
• Bemusterung und Korrekturen<br />
bis hin zur Serienreife<br />
• neue Verfahren und<br />
Technologien testen<br />
• Werkzeugoptimierung<br />
und Werkzeugänderungen<br />
• Messung des Werkzeuginnendrucks<br />
• Thermographie<br />
Dabei bietet die Merkutec GmbH & Co. KG<br />
Sicherheit und Qualität beim Abmustern<br />
von Werkzeugen und im Bereich der Prozessoptimierung<br />
von Produktionsabläufen.<br />
Das wird etwa durch die Messung des<br />
Innendrucks in einem Werkzeug oder einer<br />
Thermographie erreicht. Vor allem<br />
während der Abmusterungsphase kann<br />
mithilfe der Innendruckmessung eindeutig<br />
die Qualität eines Bauteiles ermittelt<br />
werden.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Foto: Merkutec, Dinklage
Mess- und Prüftechnik<br />
Oft ist nach einer Bemusterung das Vermessen<br />
der Muster erforderlich. Diese<br />
Aufgabe kann mit einem Video-Messmikroskop<br />
sowie einem mobilen Koordinatenmessgerät<br />
auch direkt beim Kunden<br />
vor Ort durchgeführt werden.<br />
Der Einsatz der Video-Technik erlaubt<br />
die automatische Kantenerkennung bei<br />
schnellen Messungen und hoher Reproduzierbarkeit.<br />
Die moderne Software und<br />
die hochauflösende Kamera unterstützen<br />
das eindrucksvoll. Dank der Kombination<br />
mit der klassischen Mikroskop-Optik werden<br />
auch Messungen an schwierigen, unsauberen<br />
Kanten möglich, die von Video-<br />
Mess-Systemen nur in wenigen Fällen<br />
deutlich erfasst und sauber dargestellt<br />
werden können. Darüber hinaus trägt das<br />
hochauflösende, optische Messen dazu<br />
bei, dass neben der eindeutigen Identifikation<br />
der Kanten auch die Oberflächenbeschaffenheit<br />
und Unregelmäßigkeiten<br />
der Bauteile exakt beurteilt werden können.<br />
Mit der Kombination von Videomessung<br />
und optischen Messverfahren wird<br />
so die ideale Strategie gewählt, um – je<br />
nach Beschaffenheit des Bauteils – ein<br />
bestmögliches Ergebnis zu erzielen.<br />
Kleinserien und Sonderanfertigungen<br />
Der Kunststoffspritzguss findet bei Merkutec<br />
derzeit auf drei modernen Spritzgussmaschinen<br />
statt, die den Bereich von<br />
50 bis 400 Tonnen abdecken. »Damit reagieren<br />
wir schnell und flexibel auf die Anforderungen<br />
des Marktes und der Kunden.<br />
Wir bieten die Möglichkeit, zeitnah<br />
Kleinserien – also Null-Serien oder auch<br />
Produktionsprobeläufe – durchzuführen.<br />
Dabei sind natürlich auch verschiedene<br />
Farb- und Materialwechsel möglich«, sagt<br />
Firmeninhaber Markus Mechelhoff. Die<br />
technische Ausstattung von Merkutec im<br />
Überblick:<br />
• CAD-Inventor Professional<br />
• 3-D-Drucker Z-Printer 450<br />
• Vakuumgießanlage Schüchl UHG 650<br />
• drei Spritzgussmaschinen von Engel<br />
• Vorrichtungsbau<br />
• Koordinatenmessmaschine Faro Gage<br />
• Messmikroskop Vision-Engineering<br />
• Wärmebildkamera Testboy<br />
Ausblick<br />
»Wir sind technisch so gut ausgestattet,<br />
dass wir vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
abdecken können. Denn wir haben immer<br />
wieder früh genug in neue und innovative<br />
Geräte investiert, um sukzessive unsere<br />
Kompetenzbereiche auszuweiten. Nach<br />
knapp zwei Jahren Geschäftstätigkeit verfügen<br />
wir heute über eine top-moderne<br />
Kunststofftechnik<br />
Ausstattung für die unterschiedlichsten<br />
Einsatzgebiete«, ergänzt Markus Mechelhoff.<br />
»Das Team ist inzwischen auf sechs<br />
Mitarbeiter angewachsen. Besonders ungewöhnlich<br />
für unsere technische Branche<br />
ist, dass wir einen Frauenanteil von 50<br />
Prozent haben und für unsere Mitarbeiter<br />
innovative und moderne Arbeitszeit-Modelle<br />
bieten. Gerade bei einem kleineren<br />
Team ist es wichtig, dass die Mitarbeiter<br />
nicht nur über hervorragende fachliche<br />
Kompetenzen verfügen, sondern ebenso<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
über die Fähigkeit, sich jeden Tag neuen<br />
Herausforderungen und Aufgaben zu<br />
stellen«, so Mechelhoff. »Unser Ziel für<br />
die nächsten Jahre ist, weiterhin mit unseren<br />
Kunden gut und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten<br />
und uns noch stärker<br />
als zuverlässiger Partner im Bereich<br />
Kunststofftechnik in dieser Region zu etablieren.<br />
Weiterhin möchten wir verantwortungsvoll<br />
und nachhaltig wachsen<br />
und zusätzlich als Ausbildungsbetrieb<br />
qualifizierte Mitarbeiter ausbilden«. ■<br />
135
Foto: Remmers<br />
Auf dem Spezialgebiet der Baudenkmalpflege gilt Remmers als Marktführer in Europa. Bekannte Bauwerke wie das Brandenburger Tor, der<br />
Kölner Dom und die Frankfurter Oper wurden mit Remmers-Produkten aus Löningen instandgesetzt.<br />
FRANZ- JOSEF SCHEWE<br />
Remmers zählt heute zu den familiengeführtenVorzeigeunternehmen<br />
des viel gerühmten deutschen<br />
Mittelstandes. Mit dem noch heute gültigen<br />
Motto des Firmengründers Bernhard<br />
Remmers (»Alte Bausubstanz erhalten,<br />
neue für die Zukunft schützen«) entwickelte<br />
sich der Einmannbetrieb in mehr<br />
als sechs Jahrzehnten zu einem exportstarken<br />
Unternehmen mit mehr als 1.400<br />
Mitarbeitern – führend in der Bauchemie<br />
und Holzlackindustrie.<br />
Bauwirtschaft<br />
Remmers: Erfolg hat System<br />
Die Wirtschaftsregion <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist die Boomregion Niedersachsens. In vielen<br />
Bereichen nimmt sie sogar einen Spitzenplatz ein. Der wirtschaftliche Erfolg der mittelständischen<br />
Unternehmen sorgt für Arbeitsplätze, Einkommen und Bevölkerungswachstum. Eine der erfolgreichen<br />
Schwerpunktbranchen ist die Bauwirtschaft. Wer ihre positive Entwicklung nachvollziehen will, kann<br />
dies am besten an einem handfesten Beispiel par excellence tun – am Aufstieg des Unternehmens<br />
Remmers Baustofftechnik in Löningen.<br />
Es ist jetzt 63 Jahre her, dass der Löninger<br />
Bernhard Remmers 1949 einen Neuanfang<br />
in seiner Heimatstadt wagte. Sein<br />
Anliegen war der Holz- und Bautenschutz,<br />
seine Leidenschaft die Baudenkmalpflege.<br />
Das dokumentieren die vielen<br />
reich bebilderten Broschüren, die er ab<br />
den 60er-Jahren in Auftrag gab. Sie zeigen<br />
die gelungene Instandsetzung vieler<br />
berühmter Baudenkmäler mit Remmers-<br />
Produktsystemen – zum Beispiel das<br />
Brandenburger Tor in Berlin, die Basilius-<br />
136 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Kathedrale in Moskau oder die Tempelanlage<br />
Angkor Wat in Kambodscha.<br />
Das Unternehmen wuchs über die Generationen<br />
hinweg Jahr für Jahr. Und die<br />
Geschäftsfelder reichen inzwischen weit<br />
über das Thema Baudenkmalpflege hinaus,<br />
in dem Remmers heute europaweit<br />
als Nummer eins gilt. Instandsetzung und<br />
Schutz von Baudenkmälern gehören fraglos<br />
zu den anspruchsvollsten Aufgabenstellungen<br />
für alle Beteiligten. Dafür wurde<br />
das Know-how erworben, mit dem die
Foto: Remmers<br />
Remmers-Baustofftechnik ihren ehrgeizigen<br />
Anspruch auf Qualitäts-, Technologie-<br />
und Serviceführerschaft untermauert.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Handwerk,<br />
den Denkmalpflegern, mit Restauratoren<br />
und Planern wurden mehr als 400<br />
Remmers-Produktsysteme für die Sanierung<br />
aller Schäden am Bau entwickelt. Im<br />
Laufe der Jahre entstanden daraus die<br />
Kompetenzfelder Bauwerksabdichtung<br />
und Mauerwerkssanierung, Fassadenschutz<br />
und –instandhaltung, Baudenkmalpflege,<br />
energetische Sanierung und<br />
In nen dämmung, Bodenbeschichtungssysteme,<br />
Holzfarben und Lasuren, Holzlacke<br />
und Beizen sowie industrielle Holzbeschichtung.<br />
Um in diesen Kernbereichen eine führende<br />
Position einzunehmen, brauchte es<br />
aber noch mehr. Flankierend zu den<br />
unternehmerischen Aktivitäten wurde<br />
deshalb die Bernhard-Remmers-Akademie<br />
gegründet. Denn hochwertige bautechnische<br />
Produkte alleine garantieren keinen<br />
Sanierungserfolg, wenn gleichzeitig der<br />
Wissensstand der am Bauablauf Beteiligten<br />
unzureichend ist. Die Bernhard-Remmers-Akademie<br />
betreibt deshalb als gemeinnützige<br />
Stiftung aktive Wissensvermittlung<br />
in Seminaren und Workshops<br />
und fördert so den Know-how-Transfer<br />
zwischen Wissenschaft und Praxis am<br />
Bau. Gut 11.000 Teilnehmer erweitern<br />
dort jährlich ihr Wissen und erwerben<br />
neue Kenntnisse für die Praxis.<br />
Eine adäquate Dienstleistung erbringt<br />
die Remmers-Fachplanung als Fullservice-Dienstleister<br />
bei Planern, Architekten<br />
und Bauherren. In den Bereichen Betoninstandsetzung,<br />
Wirtschaftsbau, Industriebodenbeschichtung,<br />
energetische<br />
Bauwirtschaft<br />
Ein schönes Stück <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>: Remmers verdient zu rund 40 Prozent sein Geld<br />
im Export und erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von 263 Millionen Euro (2011).<br />
Sanierung und Baudenkmalpflege sind<br />
die Planungsaufgaben häufig so komplex,<br />
dass dieses Serviceangebot oft und gern<br />
in Anspruch genommen wird, um die eigenen<br />
Planungsleistungen zu optimieren.<br />
Remmers hat in mehr als sechs Jahrzehnten<br />
ein einzigartiges Know-how im Bereich<br />
der Bauwerkserhaltung erworben –<br />
ein solides Fundament, um allen Fachplanern<br />
national und international ein Rundum-Sorglos-Paket<br />
anbieten zu können.<br />
Neben der anwendungstechnischen Abteilung<br />
ist die Remmers-Fachplanung zuständig<br />
für die Erarbeitung objektspezifischer<br />
Bauzustandsanalysen, um Leistungsverzeichnisse<br />
für den Einsatz optimaler<br />
Stoff- und Produktsysteme erarbeiten<br />
zu können. Dieses schlüssige Konzept<br />
macht Remmers im Wettbewerb einmalig<br />
in Deutschland und Europa.<br />
Doch der Erfolg kam nicht ausschließlich<br />
mit innovativen Produkten, die Profis<br />
am Bau weiterbringen, sondern auch mit<br />
dem kundenindividuellem Service. Rund<br />
300 Fachberater und Anwendungstechniker<br />
im In- und Ausland bilden branchenweit<br />
das dichteste Netz für kompetente<br />
Beratung vor Ort. Remmers ist heute mit<br />
17 Tochterunternehmen und leistungsfähigen<br />
Vertriebspartnern in mehr als 40<br />
Ländern vertreten.<br />
Die Erfolgsfaktoren – hervorragende<br />
Produktsysteme verbunden mit erstklassigem<br />
Service an Ort und Stelle – sichern<br />
nachhaltiges strategisches Wachstum in<br />
den europäischen Kernmärkten und anderen<br />
ausgewählten Regionen wie dem<br />
Mittleren Osten oder China. Heute erreicht<br />
der im Ausland erwirtschaftete Exportumsatz<br />
einen Anteil von rund 40 Prozent<br />
am Gesamtumsatz von 263 Millio-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Karl Ahmerkamp Vechta GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Ralph Ahmerkamp<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 109 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/950-0 · Fax 04441/950-122<br />
info@ahmerkamp-vechta.de<br />
www.holz-ahmerkamp.de<br />
Baustoffwerke Münster-Osnabrück<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Dr. Hans Georg Leuck<br />
Postfach 6261 · 49095 Osnabrück<br />
Tel. 0541/4069-0 · Fax 0541/4069-131<br />
info@bmo-ks.de · www.bmo-ks.de<br />
BHB Bergmann GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Bernhard Middelkamp<br />
Portlandstraße 5 · 49439 Steinfeld<br />
Tel. 05492/8110 · Fax 05492/8127<br />
b.middelkamp@bergmann-online.de<br />
www.bergmann-online.de<br />
denkmal3D<br />
Volker Platen<br />
Windallee 2 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/8538-456 · Fax 04441/8538-457<br />
denkmal3d@laserscan-berlin.de<br />
www.denkmal3.de<br />
Alfons Diekmann GmbH, Elektroanlagen<br />
Geschäftsführer: Alfons Diekmann,<br />
Thorsten Diekmann<br />
Holdorfer Straße 12 · 49401 Damme<br />
Tel. 05491/9707-0 · Fax 05491/9707-39<br />
info@diekmann.tv · www.diekmann.tv<br />
Gerwing Steinwerke GmbH<br />
Geschäftsführer: Michael Gerwing<br />
Landwehrstraße 83 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/9870-0 · Fax 9870-10<br />
info@gerwing.de<br />
www.gerwing.de<br />
Alfons Greten Betonwerk GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Alfons Greten<br />
Holthöge 5 · 49632 Essen/Oldb.<br />
Tel. 05434/9440-0<br />
Fax 05434/9440-15<br />
info@greten.de · www.greten.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
137
ITW Heller GmbH<br />
Geschäftsleitung<br />
Marketing & Produktentwicklung:<br />
Jörg Frommeyer<br />
Steinfelder Straße 11 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/9621-0 · Fax 04443/9621-10<br />
info@hellertools.com · www.hellertools.com<br />
Hüffermann Krandienst GmbH<br />
Geschäftsführer: Daniel Janssen<br />
Rudolf-Diesel-Straße 7 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/8206507<br />
daniel.janssen@hueffermann.de<br />
www.hueffermann-krandienst.de<br />
ideal-heim-bau GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Friedhelm Kutzner<br />
Am Industriering 3 · 26169 Markhausen<br />
Tel. 04496/9240-0 · Fax 04496/1354<br />
info@ideal-heim-bau.de<br />
www.ideal-heim-bau.de<br />
Stahlhallen und Baustoffe Janneck GmbH<br />
Geschäftsführer: Thorsten Bruns<br />
Zum Gewerbegebiet 23 · 49696 Molbergen<br />
Tel. 04475/92930-0 · Fax 04475/92930-99<br />
info@stahlhallen-janneck.de<br />
www.stahlhallen-janneck.de<br />
KAMA Glasverarbeitungs GmbH<br />
Geschäftsführer: Karl-Heinz Mittler<br />
Ruhrbachstraße 2 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/1341 · Fax 04472/8334<br />
kama-Bleiverglasung@gmx.de<br />
www.kama-glas.de<br />
Fritz Kathe & Sohn GmbH Holzbau<br />
Geschäftsführer: Fritz Kathe<br />
Krusenschlopp 2a · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9995-0 · Fax 9995-55<br />
www.kathe-holzbau.de · info@kathe-holzbau.de<br />
J. Kleier GmbH<br />
Geschäftsführer: Karl Kleier<br />
Emsteker Straße 8 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/1809-0 · Fax 1809-18<br />
info@kleier-cloppenburg.de<br />
www.kleier-cloppenburg.de<br />
Bauwirtschaft<br />
nen Euro im Jahr 2011. Für 2012 wird ein<br />
Umsatz von rund 280 Millionen Euro erwartet.<br />
Das konzernunabhängige Unternehmen<br />
Remmers wächst nach wie vor Jahr<br />
für Jahr stärker als der Bundesschnitt ihrer<br />
Branche. Remmers ist damit ein typischer<br />
Akteur der regionalen Wirtschaft in<br />
der »Boomregion <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«,<br />
die seit dem Jahre 2000 ein Plus<br />
von 26 Prozent beim Bruttosozialprodukt<br />
erzielte – immerhin zehn Prozent mehr als<br />
das Bruttoinlandsprodukt für Deutschland<br />
gesamt. Der Beitrag von Remmers im<br />
gleichen Zeitraum: Ein Umsatzplus von<br />
99 Prozent!<br />
Arbeitsplätze, Ausbildung<br />
und Engagement vor Ort<br />
Die Remmers-Baustofftechnik ist ein bedeutsamer<br />
Arbeitgeber im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>. Das Unternehmen ist bodenständig<br />
geblieben und fühlt sich der<br />
Region und ihren Menschen verbunden.<br />
Die Zahl der Arbeitsplätze in der Produktion,<br />
in den Laboren für Forschung und<br />
Entwicklung wird weiter zunehmen, die<br />
138 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Alles aus Löningen: Remmers ist heute mit 17 Tochterunternehmen und leistungsfähigen<br />
Vertriebspartnern in mehr als 40 Ländern vertreten.<br />
Nachwuchsförderung hat traditionell einen<br />
großen Stellenwert. Mit kontinuierlich<br />
rund 50 Auszubildenden in sechs Berufen<br />
gehört Remmers zu den ausbildungsstärksten<br />
Unternehmen im Kammerbezirk.<br />
Auch die Fort- und Weiterbildung<br />
der eigenen Mitarbeiter wird fortlaufend<br />
optimiert und ausgebaut.<br />
Beispielhaft sei hier das zwölfmonatige<br />
Trainingsprogramm der Bernhard-Remmers-Akademie<br />
»Vom Trainee zum Fachberater«<br />
für junge Mitarbeiter erwähnt.<br />
Dieses Ausbildungsprogramm beinhaltet<br />
intensive Trainingseinheiten in Theorie<br />
und Praxis und gehört zu den anspruchsvollsten<br />
der Branche. Im Mittelpunkt stehen<br />
Anwendungs- und Vertriebstechniken<br />
in den Bereichen Bauwerksabdichtung,<br />
Fassadenschutz und Bodenbeschichtungen.<br />
Die zuvor vermittelte Theorie<br />
wird von den Trainees dabei handwerklich<br />
nachvollzogen. Denn auf die<br />
praktische Anwendung des Erlernten legten<br />
die Referenten besonders großen<br />
Wert. Ergänzend werden fünf Praktika im<br />
Außendienst absolviert. Hierbei kann der<br />
»Ernstfall«, der Einsatz beim Kunden, trai-<br />
Grafik: Remmers
Foto: Remmers<br />
niert werden – natürlich mit der sachkundigen<br />
Unterstützung erfahrener Fachvertreter.<br />
Zur Vertiefung der kaufmännischen<br />
Fertigkeiten der Vertriebsprofis stehen<br />
Schulungen zu speziellen Vertriebstechniken<br />
auf dem Lehrplan – begleitet<br />
von einem Praktikum im Innendienst zum<br />
Kennenlernen der Kollegen und der vertriebsunterstützenden<br />
Prozesse.<br />
Das große gesellschaftliche Engagement<br />
der Remmers Gruppe zeigt sich vor<br />
Ort und überregional in allgemeinnützigen<br />
Projekten. Hierzu gehört das Sponsoring<br />
von Veranstaltungen und Sportereignissen<br />
wie dem Remmers-Hasetal-Marathon<br />
und der Unterhalt einer Werksfeuerwehr,<br />
die auch für die Region eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Der Sprung in die Zukunft<br />
In den vergangenen drei Jahren hat die<br />
Remmers Gruppe mit richtungweisenden<br />
Investitionen die Weichen gestellt, um<br />
den hohen Qualitäts-, Technologie- und<br />
Serviceansprüchen noch besser genügen<br />
zu können.<br />
2008 konnte Remmers durch den Erwerb<br />
des Unternehmens 3H-Lacke aus<br />
Hiddenhausen bei Herford seine europäische<br />
Marktposition in der Holzoberflächenbeschichtung<br />
entscheidend ausbauen,<br />
um als Anbieter einer kompletten Produktlinie<br />
höchster Qualität antreten zu<br />
können. Seither ist es möglich, den gesamten<br />
Markt ganzheitlich mit zwei Premium-Marken<br />
zu bearbeiten. Bisher war<br />
Remmers nur bei der industriellen Fensterbeschichtung<br />
mit »Induline-Premium-<br />
Coatings« die Nummer eins. Der Zu-<br />
Bauwirtschaft<br />
Hier geht’s zur Sache: 2008 konnte Remmers mit dem Erwerb des Unternehmens »3H-Lacke«<br />
aus Hiddenhausen bei Herford seine europäische Marktposition in der Holzoberflächenbeschichtung<br />
entscheidend ausbauen.<br />
sammenschluss mit 3H-Lacke ermöglicht<br />
Remmers-Kunden aus dem Handwerk<br />
jetzt auch den Zugriff auf die Top-Technologien,<br />
die 3H in den letzten Jahrzehnten<br />
erfolgreich für die Möbel- und Küchenindustrie<br />
entwickelt hat.<br />
3H hatte sich von Anfang an auf den Bereich<br />
der Innen- und Möbellacke konzentriert<br />
und erwarb den Ruf, Qualität erster<br />
Güte liefern zu können. Im Laufe der Jahre<br />
konnten renommierte Unternehmen<br />
aus der Möbel- und Küchenmöbel-Industrie<br />
und der Türen-, Paneel- und Parkettbranche<br />
als Kunden gewonnen werden –<br />
darunter auch Marktführer mit hoher Referenz-Wirkung<br />
wie Siematic, Poggenpohl,<br />
Hülsta oder Ikea. Im Bereich der<br />
Holzoberflächenbeschichtung wie auch<br />
bei den Lacken und Beizen zählt Remmers<br />
damit zu den führenden Unternehmen in<br />
Europa.<br />
2010 und 2011 wurden – nach Jahren<br />
der Planung – mit einer Investitionssumme<br />
von rund 25 Millionen Euro die bisher<br />
größten Projekte in der Remmers-Unternehmensgeschichte<br />
gestemmt. Den Anfang<br />
machte der Bau einer neuen Dispersionsfertigung<br />
in Löningen für die fortschrittliche<br />
Herstellung von Baustoffen,<br />
Farben und Lacken. Die installierte Anlagentechnik<br />
ist europaweit einzigartig und<br />
zukunftsweisend in ihrer Technologie –<br />
gefolgt von der Errichtung eines neuen<br />
Kompetenzzentrums der Unternehmens -<br />
tochter 3H. Herzstück ist das 1.350 Quadratmeter<br />
große Technikum, ausgestattet<br />
mit einem großen und modernen Maschinenpark.<br />
Er ist vergleichbar mit den Produktionseinrichtungen<br />
eines Möbelher-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Krapp Eisen GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Roland Krapp<br />
Lindenstraße 105-106 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/940-0 · Fax 04442/940-111<br />
info@krapp.de · www.krapp.de<br />
LH Lübbe Hallen-Systeme GmbH<br />
Inhaber: Werner Lübbe<br />
Am Gastland 2 · 49377 Langförden<br />
Tel. 04447/1588 · Fax 04447/8937<br />
info@hallendirekt.de · www.hallendirekt.de<br />
Ingenieurgeologie Dr. Lübbe<br />
Inhaber: Dr. Joachim Lübbe<br />
Füchteler Straße 11 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/97975-0 · Fax 97975-29<br />
office@ig-luebbe.de · www.ig-luebbe.de<br />
LV-Energie Projekte GmbH<br />
Geschäftsführer: Paul-Heinrich Lamping<br />
Mühlenstraße 19 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/9630-0 · Fax 04445/9630-96<br />
post@lv-energie.de · www.lv-energie.de<br />
MB Holzdesign GmbH<br />
Geschäftsführer: Marco Behrens<br />
Dieselstraße 29 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/9343-55 · Fax 04474/9343-56<br />
info@mb-holzdesign.de<br />
www.mb-holzdesign.de<br />
OLFRY Ziegelwerke GmbH & Co. KG<br />
Inhaber: Georg Wilhelm Freiherr von Frydag<br />
Friesenstraße 9-11 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/959-100 · Fax 959-199<br />
v.frydag@olfry.de · www.olfry.de<br />
Clemens Osterhus GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Clemens Osterhus<br />
Industriestraße 15 · 49696 Molbergen<br />
Tel. 04475/940-0 · Fax 04475/940-50<br />
info@osterhus.de · www.osterhus.de<br />
Remmers Baustofftechnik AG<br />
Vorstand (Sprecher): Dirk Sieverding<br />
Bernhard-Remmers-Str. 13 · 49624 Löningen<br />
Tel. 05432/83-0 · Fax 05432/3985<br />
info@remmers.de · www.remmers.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
139
S+H Sanitär- und Heizungstechnik Vechta GmbH<br />
Geschäftsführer: Thomas Bröring<br />
Vechtaer Marsch 2 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9222-0 · Fax 04441/9222-18<br />
info@sundh.de · www.sundh.de<br />
Schmidt-Thie-Plast GmbH<br />
Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Christian Schmidt<br />
und Jürgen Schmidt<br />
Brauerstraße 2 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/704040-0 · Fax 04442/704040-40<br />
info@thie-plast.de · www.thie-plast.de<br />
Unternehmensgruppe<br />
Schmidt-Visbek GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Ulrich Schmidt<br />
Visbeker Damm 32 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/9622-0 · Fax 04445/9622-52<br />
uschmidt@schmidt-visbek.de<br />
www.schmidt-visbek.de<br />
Sieverding Heizungs- und Sanitärtechnik GmbH<br />
Geschäftsführer: Wilhelm Sieverding<br />
Tenstedter Straße 40 · 49692 Cappeln<br />
Tel. 04478/955-0 und 1071 · Fax 04478/202<br />
service@sieverding.de · www.sieverding.de<br />
SUDING Beton- und Kunststoffwerk GmbH<br />
Geschäftsführer: Markus Suding<br />
Vestruper Straße 6 · 49456 Lüsche<br />
Tel. 05438/9410-0 · Fax 9410-20<br />
info@suding.de · www.suding.de<br />
Emil Tepe GmbH<br />
Geschäftsführer: Andreas Tepe<br />
Industriering 1 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/9630-0 · Fax 04443/9630-99<br />
info@tepe-online.de · www.tepe-online.de<br />
Kurt Weigel GmbH<br />
Geschäftsführer: Werner Weigel<br />
Daimlerstraße 6 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/959-0 · Fax 04471/959-180<br />
info@weigel.de<br />
Wessendorf Systembeschichtungen GmbH<br />
Geschäftsführer: Franz Wessendorf<br />
Wilhelm-Bunsen-Straße 5 · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/9495-0 · Fax 04473/9495-96<br />
zentrale@wessendorf.info<br />
www.wessendorf.info<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Bauwirtschaft<br />
stellers. Hier können in industriellem<br />
Maßstab alle neu entwickelten Lack- und<br />
Beizbeschichtungen eins zu eins nachgestellt<br />
werden, um sie zu optimieren.<br />
Die größte Investition der Remmers<br />
Gruppe war 2010/2011 der Neubau des<br />
Logistikzentrums in Löningen als Zentrallager<br />
mit 21.000 Palettenstellplätzen für<br />
die Effizienzsteigerung der europäischen<br />
Distributionslogistik. Das Bauwerk wurde<br />
für rund 15 Millionen Euro errichtet.<br />
Seine Inbetriebnahme markiert den Höhepunkt<br />
einer nachhaltigen Modernisierung<br />
der Werks- und Unternehmensstruktur.<br />
Logistik als Kernkompetenz<br />
Das Remmers-Logistikkonzept ermöglicht<br />
unseren branchenweit einzigartigen<br />
Weniger-als-24-Stunden-Lieferservice:<br />
»Heute bestellt, morgen auf der Baustelle«,<br />
das ist der Fortschritt.<br />
Zu Beginn stand dabei nur die Veränderung<br />
des Bestellverhaltens der Kunden im<br />
Handwerk. Darauf hat Remmers mit Entschiedenheit<br />
reagiert. Die Welt taktet seit<br />
Jahren immer schneller – auch auf dem<br />
Bau. Mit dem Vermerk »Lieferung morgen«<br />
gingen immer mehr Bestellungen<br />
ein. Diese Tempoleistung konnte von den<br />
zuvor betriebenen 180 Vertriebslägern<br />
nicht mehr erbracht werden. Servicegrad,<br />
Lagerhaltung und Transportlogistik waren<br />
in dieser Vielzahl nicht mehr zu optimieren.<br />
Dazu drei Zahlen: Es geht hier um<br />
weltweit gut 30.000 Kunden und 500.000<br />
Kundenaufträge mit 14 Millionen ausge-<br />
140 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Wichtig für die Weiterentwicklung der Remmers Gruppe ist der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.<br />
Deshalb unterstützt Remmers den geplanten vierstreifigen Ausbau der E233. Auf dem<br />
Bild (v.l.n.r.): Dirk Sieverding (Vorstand Remmers AG), Felix Jahn (Geschäftsführer IHK<br />
Oldenburg), Franz-Josef Schewe (Geschäftsführer Remmers) und Gerhard Roelfes (Städtering<br />
Zwolle-Emsland).<br />
lieferten Einheiten. Folglich traf die Remmers-Geschäftsleitung<br />
die Entscheidung,<br />
die Logistik als eigenständige Kernkompetenz<br />
auszubauen. Als Premiumanbieter<br />
im Markt sollte jeder Kunde in Deutschland<br />
mit dem gesamten Sortiment im Weniger-als-24-Stunden-Takt<br />
beliefert werden<br />
können. Die Analyse ergab: Das geht<br />
nur mit konsequenter Zentralisierung, um<br />
alle Prozesse entlang der Logistik von der<br />
Rohstoffbeschaffung über Produktion bis<br />
hin zu Lager und Distribution zu optimieren.<br />
Die Umsetzung der Strategie begann<br />
mit dem Aufbau von großen, leistungsfähigen<br />
Regionallägern in Heidelberg und<br />
Radeburg sowie der Einrichtung von Abholstandorten<br />
als Service Center. Das<br />
Stammwerk in Löningen wurde zur »Metropole«<br />
der Remmerswelt ausgebaut.<br />
Sichtbares Zeichen: der Bau des Logistikzentrums<br />
als europaweit agierendes Zentrallager<br />
verfügt über eine Nutzfläche von<br />
17.200 Quadratmetern. Das Bauwerk<br />
steht im Mittelpunkt einer beispiellosen<br />
Logistikkette, gesteuert von einer effizienten<br />
IT-Landschaft. Hiermit werden die<br />
Aufträge webbasiert in ganz Europa erfasst<br />
und an die Läger verteilt. Sie prüft<br />
die Bestände, generiert automatisch Produktionsaufträge,<br />
disponiert Rohstoffe,<br />
bereitet die Gebinde vor, veranlasst die<br />
Etikettierung und steuert Lagervorgänge<br />
und Versand – inklusive Tourenplanung.<br />
Durch den Einsatz einer integrierten IT<br />
ist es uns möglich, täglich mehrere tausend<br />
Kundenaufträge automatisch und<br />
fehlerfrei im Sinne des Kunden abzuwi-<br />
Foto: Peter Linkert
ckeln. Dies gilt auch für kundenbezogene<br />
Sondertonaufträge. Remmers ist dank der<br />
modernsten IN-Can-Sondertonanlage in<br />
der Lage, auch diese minutenschnell und<br />
just in time zu produzieren. So werden alle<br />
bis 15 Uhr eingehenden Aufträge noch<br />
am gleichen Tag gefertigt, qualitätsgeprüft<br />
und verladen. Das Weniger-als-24-<br />
Stunden-Takt-Konzept gilt dabei für die<br />
Ein-Liter-Dose genauso wie für zwei Tonnen<br />
Sanierputz im Sonderfarbton.<br />
Der Betrieb des Logistikzentrums und<br />
die Optimierung des gesamten Lieferkettenmanagements<br />
ist eine sehr spezielle<br />
Aufgabenstellung. Sie wurde deshalb an<br />
die LLG Lagerhaus GmbH (LLG) übertragen.<br />
Das neue Logistikzentrum ist so dimensioniert,<br />
dass die LLG ihren speziellen<br />
Service weiteren Unternehmen aus der<br />
Weser-Ems-Region anbieten kann. Da die<br />
Remmers-Logistik rund 70 Prozent Auslastung<br />
darstellt, gibt es noch freie Kapazitäten.<br />
Möglich ist die Abwicklung der<br />
gesamten Prozesskette – von der Einlagerung<br />
über die Kommissionierung bis hin<br />
zum schnellen, zuverlässigen Versand.<br />
Die Zustellquote liegt bei hervorragenden<br />
99,5 Prozent.<br />
Klimaschutz und Energiewende<br />
als Herausforderung<br />
Im September 2010 hat die Bundesregierung<br />
ihr neues Energiekonzept zum Klimaschutz<br />
vorgelegt, in dem die energetische<br />
Gebäudesanierung einen Schwerpunkt<br />
bildet. In 40 Jahren soll demnach<br />
Deutschland ein ökologischer Vorzeige -<br />
staat sein, in dem auch sehr alte Häuser<br />
kaum noch Wärme verlieren und Solar-<br />
Dächer tragen. 2020 beginnt ein »Sanierungsfahrplan<br />
für Gebäude im Bestand«,<br />
der bis 2050 dazu führen soll, die CO 2-<br />
Emissionen aller Gebäude in Deutschland<br />
um 80 Prozent zu reduzieren.<br />
Obendrein beschloss das Kabinett Merkel<br />
im Juni 2011 angesichts der Nuklearkatastrophe<br />
von Fukushima das Aus für<br />
acht Kernkraftwerke und den stufenweisen<br />
Atomausstieg bis 2022.<br />
Diese Ereignisse und Gesetzesvorhaben<br />
– Stichwort EEWärmeG, EEG und<br />
EnEV – haben erhebliche Konsequenzen<br />
auch für die Bauwirtschaft. Im Fokus ist<br />
dabei die energetische Sanierung der<br />
»Bauten im Bestand«. Denn hier besteht<br />
ein großes Einsparpotential.<br />
Mehr als 30 Millionen Wohnungen haben<br />
vor allem beim Feuchtschutz nach<br />
wie vor hohen Sanierungs- und Modernisierungsbedarf<br />
– trotz der vielfach neuen<br />
Fenster und einer modernisierten Heizungstechnik.<br />
Am Ende gilt die alte Gleichung:<br />
Bautenschutz = Feuchteschutz +<br />
Wärmeschutz! Remmers hat diese Her-<br />
Bauwirtschaft<br />
ausforderung erkannt und angenommen.<br />
Als klar wurde, dass der Markt für Außendämmsysteme<br />
an Fassaden hinreichend<br />
gedeckt war und das technische Konzept<br />
auch Schwächen aufwies, wurde die Entwicklung<br />
eines innovativen Innendämm-<br />
Systems in Angriff genommen, das überdies<br />
viel besser zur Remmers-Firmenphilosophie<br />
»Alte Bausubstanz erhalten, neue<br />
für die Zukunft schützen« passt. Bei der<br />
Mehrzahl von Bauvorhaben zeigt sich,<br />
dass die alten Fassaden häufig bestands-<br />
HEIZUNG / LÜFTUNG<br />
BADGESTALTUNG<br />
ELEKTRO / REGELUNG<br />
GASPRÜFSTELLE<br />
ANLAGENBAU<br />
KABELBAU / ROHRBAU<br />
LAGER / MATERIAL<br />
SERVICE<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
geschützt sind und erhalten bleiben sollen.<br />
Um auch diese Gebäude energetisch<br />
zu ertüchtigen, kommt eigentlich nur ein<br />
Innendämm-System infrage.<br />
Mit dem 2009 am Markt eingeführten<br />
iQ-Therm-System gelang eine erfolgreiche<br />
Problemlösung. Das kapillaraktive und<br />
diffusionsoffene Innendämm-System ist<br />
hoch dämmend und besitzt ein gutes<br />
Trocknungspotential, das auch bereits<br />
vorgeschädigten Bauteilen zu gute<br />
kommt. Es war eine bahnbrechende Er-<br />
Sieverding Heizungsund<br />
Sanitärtechnik GmbH<br />
Tenstedter Straße 40<br />
49692 Cappeln<br />
T.: 04478 9550<br />
04478 1071<br />
F.: 04478 202<br />
www.sieverding.de<br />
© ibs-werbeagentur.de<br />
141
Foto: Remmers<br />
Problemlöser von Remmers: Kunstharzböden<br />
aus Löningen.<br />
findung, die patentiert wurde und inzwischen<br />
an einer Vielzahl von Gebäuden<br />
zum Einsatz gelangte.<br />
Gebäudesanierung ist das wichtigste<br />
Vorhaben im Energiekonzept der Bundesregierung.<br />
Und Remmers verfügt mit iQ-<br />
Therm über ein ganzheitliches System mit<br />
Alleinstellungsmerkmal für die Innendämmung.<br />
Das innovative System gehört<br />
zum strategischen Gesamtkonzept des<br />
Unternehmens mit dem Titel »Bautenschutz<br />
durch Feuchteschutz – vom Keller bis<br />
zum Dach«. Basis ist die grundlegende Erkenntnis,<br />
dass feuchte Bausubstanz den<br />
Wärmedurchgang drastisch steigert. Mit<br />
Remmers-Systemen können solche Bauwerke<br />
trocken gelegt und saniert werden.<br />
Hierzu zählen die Kellerabdichtung von<br />
innen und außen sowie eine Sockelabdichtung<br />
in Kombination mit Fassadenschutzmaßnahmen.<br />
Starke Position bei der Bodenbeschichtung<br />
Große Flächen, große Belastungen und<br />
der immer stärker werdende Verkehr von<br />
Gütern, Fahrzeugen und Menschen stellen<br />
hohe Anforderungen an den Boden. Er<br />
braucht deshalb eine Schutzbeschich-<br />
���������������������������<br />
Bauwirtschaft<br />
tung – am besten eine, die ihn obendrein<br />
rutschhemmend, dekorativ, mechanisch<br />
belastbar und flüssigkeitsdicht macht. Bei<br />
diesem Anforderungsprofil ist ein Kunst -<br />
harzboden fast immer das Mittel der<br />
Wahl. Auch in diesem Marktsegment operiert<br />
Remmers sehr erfolgreich und entwickelte<br />
Bodenschutzsysteme mit Alleinstellungsmerkmal.<br />
Wegen der VOC-Problematik<br />
allerdings darf die Planung und<br />
Ausführung von Bodenbeschichtungen in<br />
Aufenthaltsräumen nur noch mit AgBBkonformen<br />
Systemen und einer allgemeinen<br />
bauaufsichtlichen Zulassung erfolgen.<br />
Es sind also recht große Hürden, die<br />
Planer und Hersteller berücksichtigen<br />
müssen – immerhin geht es hier um die<br />
gesundheitliche Bewertung der Emissionen<br />
von flüchtigen, organischen Verbindungen<br />
(VOC) aus Bauprodukten. Remmers<br />
erhielt 2009 für seine Systeme Epoxy<br />
BS 2000/BS 3000 die begehrte DIBt-<br />
Zulassung für Bodenbeschichtungen in Aufenthaltsräumen<br />
und verfügt seit Juli 2010<br />
als einziger Hersteller über ein zugelassenes<br />
emissionsfreies PUR-System.<br />
Konjunktursorgen und Prognosen<br />
Die Finanzkrise hat erhebliche Folgen für<br />
die Realwirtschaft und wird auch in der<br />
Baubranche deutliche Spuren hinterlassen.<br />
Dennoch konnte die Remmers Gruppe<br />
dank der breiten Diversifizierung ihren<br />
erfolgreichen Weg im In- und Ausland<br />
kontinuierlich fortführen. Das Unternehmen<br />
hat sich im Krisenjahr 2009 deutlich<br />
besser als der Markt entwickelt und konnte<br />
das auch in 2010 fortsetzen. Grundlage<br />
hierfür ist die konsequente und nachhaltige<br />
Umsetzung der Strategie der Qualitäts-<br />
und Technologieführerschaft in<br />
den eigenen Kompetenzbereichen.<br />
142 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
2011 gelang es, trotz Bau und Inbetriebnahme<br />
von drei Großprojekten bei laufendem<br />
Betrieb, das kühn gesteckte Umsatzziel<br />
von plus zehn Prozent zu erwirtschaften<br />
– eine Leistung, die beeindruckt.<br />
Die deutsche Volkswirtschaft und die<br />
erfolgsverwöhnten deutschen Exportunternehmen<br />
– zu denen auch Remmers<br />
zählt – müssen jetzt die Euro-Schuldenkrise<br />
schultern. Zwar steht für das erste<br />
Halbjahr 2012 noch ein deutliches Plus in<br />
den Büchern, doch die Kurve zeigt nach<br />
unten.<br />
Nach einem starken Mai sanken die<br />
Ausfuhren im Sommer um gut 1,5 Prozent,<br />
teilte das Statistische Bundesamt mit.<br />
Vor allem die Nachfrage aus dem krisengeschüttelten<br />
Euroraum ging zurück. Die<br />
Aussichten für die deutsche Wirtschaft<br />
gerade im Exportsektor haben sich merklich<br />
eingetrübt.<br />
Welche Auswirkungen diese Entwicklung<br />
auf die Wirtschaftsregion <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> haben wird, kann zu diesem<br />
Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.<br />
Die Remmers-Bau stofftechnik blickt auch<br />
weiterhin optimistisch in die Zukunft,<br />
denn unabhängig von den gegenwärtigen<br />
weltweiten Finanzproblemen wird der<br />
Markt für Bau sanierungen weltweit weiter<br />
wachsen. Dabei rücken hochwertige,<br />
umweltverträgliche Premiumqualitäten<br />
als wirtschaftliche Lösungen immer stärker<br />
in den Fokus der Entscheider.<br />
Doch die Wirtschaft dieser Region ist<br />
gut gerüstet und traditionell besser positioniert<br />
als Gesamtdeutschland. Warum<br />
das so ist, hat zahlreiche Gründe. Viele davon<br />
konnten in diesem Beitrag verdeutlicht<br />
werden – an einem Beispiel par excellence:<br />
An der Remmers-Baustofftechnik<br />
aus Löningen. ■<br />
� �����������<br />
� �����������<br />
� �����������<br />
� ��������<br />
�������������������������������<br />
����������������� � ������������<br />
�������������������� � �����������������������<br />
����������������������
Was wir so drauf haben?<br />
Alles zwischen Baggerkabinen<br />
und Medizintechnik.<br />
Knake entwickelt, konstruiert und fertigt seit über 20 Jahren mit einem hochmodernen Maschinenpark einzelne<br />
Blechteile sowie komplette Baugruppen und Präzisionsgehäuse. Dank kreativem Engineering, einer übergreifenden<br />
Qualitätssicherung, mit fast 150 Fachleuten und einer Produktionsfläche von ca. 12.000 m² gehört Knake<br />
heute zu den etabliertesten Blechprofis in Nordwestdeutschland.<br />
M. Knake Blechbearbeitung und Gerätebau GmbH<br />
Alter Flugplatz 5 · 49377 Vechta<br />
Telefon 04441 / 9748-0<br />
info@knake.com www.knake.com
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Wie genau Gerwing seine bemerkenswerten<br />
Steine und Platten<br />
hinbekommt, ist naturgemäß<br />
absolutes und gut gehütetes Firmengeheimnis.<br />
»Dazu braucht es erfahrene Mitarbeiter,<br />
ausgewählte heimische Rohstoffe<br />
und eine Menge Gefühl«, verrät Michael<br />
Gerwing. »Aber das kann gottlob nicht<br />
jeder«, so der 42-Jährige.<br />
Gerwings Gespür für neue Markttrends<br />
passte vor knapp vierzehn Jahren hervorragend<br />
in das Umstrukturierungskonzept<br />
144<br />
Bauwirtschaft<br />
Hier ist die Zentrale: Geschäftsführer Michael Gerwing vor dem Stammwerk in Lohne. Darüber hinaus sind die Gerwing Steinwerke an sechs<br />
weiteren Standorten im Bundesgebiet vertreten (Holdorf, Dortmund, Delbrück, Steffenberg, St. Ingbert und Claußnitz). Das Unternehmen<br />
produziert hochwertige Pflaster, Platten und Mauersteine für Heim und Garten im Lifestyle-Segment.<br />
HEINRICH VON DEERKEN<br />
Beton kann so schön sein<br />
Was 1946 in Lohne mit der Fertigung einfacher Betonschächte begann, avancierte in den vergangenen<br />
zehn Jahren zu einem führenden Premiumhersteller: Die Gerwing Steinwerke produzieren inzwischen<br />
an insgesamt sieben Stand orten in Deutschland Betonpflaster, Betonplatten und Betonmauersteine im<br />
Naturlook. Mit mehr als 900 Produkten ist das Lohner Unternehmen beim Baustofffachhandel und in<br />
zahlreichen Baumärkten präsent. Kein Wunder, denn Gerwing-Steine sehen aus wie das Original. »Ja<br />
nun«, lächelt Geschäftsführer Michael Gerwing, »die sehen nicht nur so aus. Die sind das Original.«<br />
der elterlichen Betonfabrik. Wo früher<br />
Schachtringe, Dachpfannen, Pfalzrohre,<br />
Zaunpfähle und Waschbetonplatten produziert<br />
wurden, schuf man fortan ein<br />
neues Produktprogramm unter dem neuen<br />
Firmenmotto »Mit Stein gestalten«.<br />
Zur Jahrtausendwende kam das Unternehmen<br />
mit einer an antike römische<br />
Bau stoffe erinnernde Bruchsteinserie namens<br />
GerloGastell auf den Markt. »Die<br />
neue Produktserie war von Anfang an ein<br />
Riesenerfolg«, erinnert sich Gerwing.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
»Damit wurde klar, in welchem Segment<br />
wir eine Zukunft haben würden – nämlich<br />
bei anspruchsvollen Privatkunden«.<br />
Die pflegt Gerwing gern und erfolgreich<br />
bis auf den heutigen Tag – mit einer<br />
»innovativ denkenden und teamorientierten<br />
Kernmannschaft, die seit Anfang an<br />
dabei ist und auf die ich sehr stolz bin«, so<br />
Gerwing: »Unsere Kunden wollen zeitlos<br />
schöne und langlebige Steine. Man gönnt<br />
sich schließlich nicht alle Tage die Neugestaltung<br />
von Heim, Hof oder Garten. Des-
halb verwenden wir nur natürliche Ausgangsstoffe<br />
aus unserer Region und veredeln<br />
sie mit jeder Menge Know-how zum<br />
wohl Besten, was man heute aus Beton<br />
machen kann.«<br />
Am Anfang war die Klavierlehrerin<br />
Von solchen Höhenflügen wagte man in<br />
den Gründerzeiten kaum zu träumen. Der<br />
Krieg war kaum ein Jahr vorüber, als die<br />
Klavierlehrerin Göttke – genannt Göttken<br />
Pepi – auf ihrem Bauernhof in Lohne eine<br />
kleine Betonfaktorei gründete. Ein einziger<br />
Mitarbeiter fertigte seinerzeit Betonschächte<br />
per Hand in der Scheune. Um<br />
1948 beteiligte sich der Nachbarlandwirt<br />
Landwehr, der eine Sandkuhle besaß und<br />
damit den wichtigsten Rohstoff zuliefern<br />
konnte. Als die Firmengründerin zu Beginn<br />
der 50er Jahre in die USA auswanderte,<br />
übernahm die Ehefrau des damaligen<br />
in Lohne ansässigen Bankrendanten<br />
Hermann Gerwing – Antonia Gerwing –<br />
die Anteile. Fortan firmierte man unter<br />
dem bis ins Jahr 1998 gültigen Namen<br />
»Gerwing & Landwehr« und verlagerte<br />
den Betrieb an die Lohner Landwehrstraße<br />
Nummer 83, wo sich bis heute der<br />
Stammsitz der Gerwing-Gruppe befindet.<br />
In den späten 50ern schied Landwehr<br />
als Gesellschafter aus dem jungen Unter-<br />
Bauwirtschaft<br />
nehmen aus. Damit wurde die Familie<br />
Gerwing zum Alleininhaber und schaffte<br />
1962 die erste Plattenpresse zur Herstellung<br />
von Betonplatten an. Acht Jahre später<br />
trat Hermann Gerwing jun. ins Unternehmen<br />
ein und führte den Betrieb – als<br />
sozusagen erster Vollzeitunternehmer der<br />
Firmengeschichte – in die siebziger Jahre<br />
hinein. Für das einsetzende »Waschbeton-<br />
Mit Stein gestalten<br />
Nicht nur für nasse Füße: Die lösemittelfreie Beschichtung der Gerwing-Terrassenplatten verhindert<br />
Moosanhaftungen und ist rutschhemmend nach dem strengen R10-Standard.<br />
Industriegebiet Ost (B214 Holdorf > Diepholz)<br />
Industriestr. 52 · 49451 Holdorf · www.gerwing.de<br />
zeitalter« errichtete Gerwing ein komplettes<br />
Betonwerk zur Herstellung der einst<br />
topmodernen Waschbetonplatten, das bereits<br />
1974 um zwei weitere Anlagen ergänzt<br />
wurde. Mitte der 80er Jahre baute<br />
man auf dem Gelände an der Landwehrstaße<br />
ein neues Werk zur Herstellung von<br />
Betonschächten und erwarb eine erste<br />
Hermetikpresse für die Produktion von<br />
Pfl aster, Platten,<br />
Mauersteine.<br />
Rund um die Uhr.<br />
Große Werksausstellung,<br />
kleiner Weg: Holdorf.<br />
Foto: Gerwing Steinwerke GmbH
Fotos: Gerwing Steinwerke GmbH<br />
Das soll Beton sein? Optisch dem Naturstein ebenbürtig, aber dank größerer Farbvielfalt,<br />
einfachster Verarbeitung und extremer Haltbarkeit dem Vorbild meilenweit voraus.<br />
146<br />
Bauwirtschaft<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Terrassenplatten mit strukturierter Oberfläche.<br />
Im Jahre 1995 wurde eigens für<br />
Gerwing eine völlig neuartige Hermetikpresse<br />
mit 1.000 Tonnen Pressdruck konstruiert.<br />
Der Maschinenbauer lieferte das<br />
Produkt erst aus, nachdem er es stolz auf<br />
der Münchener Baufachmesse bauma ’95<br />
präsentiert hatte.<br />
Die dritte Generation Gerwing<br />
1996 starb Hermann Gerwing jun. plötzlich<br />
im Alter von nur 53 Jahren. Sohn Michael<br />
übernahm aus dem Studium heraus<br />
den elterlichen Betrieb und schaffte 1999<br />
eine Schleiflinie zur Produktion geschliffener<br />
Terrassenplatten an. Um weitere Artikel<br />
für den Gartenbereich herstellen zu<br />
können, wurde 2001 das Werk in Holdorf<br />
hochgezogen und auf die Herstellung von<br />
Bruchsteinprodukten ausgerichtet. Seither<br />
fertigt Holdorf Gartenmauern, Blockstufen,<br />
Palisaden und Pflastersteine in Natursteinoptik.<br />
Vier weitere Standorte<br />
2008 stellte Gerwing die einst so erfolgreiche<br />
Produktion von Betonschächten ein<br />
und konzentriert sich anschließend mit<br />
voller Kraft auf das neue Home-and-Garden-Segment.<br />
2009 übernahmen die Lohner<br />
das Betonwerk Meier im sächsischen<br />
Claußnitz, ein Jahr später das Steinperfer<br />
Betonwerk und 2011 die Firmengruppe<br />
Bussemas in Delbrück. 2012 schließlich<br />
erwarb Gerwing das Baustoffwerk Sehn<br />
in St. Ingbert im Saarland.<br />
Außergewöhnliches Marketing<br />
Die Gerwing Steinwerke GmbH gilt heute<br />
in der Branche als Vollsortimenter mit einer<br />
äußerst starken Eigenmarke, die regelmäßig<br />
durch zahlreiche Marketing-
maßnahmen und TV-Spots in der ARD beworben<br />
und gepflegt wird. Pfiffige Ideen –<br />
etwa die kinderleichte Mauermontage<br />
mit Fertigkleber –, ausgezeichnete Produkte<br />
und eine zielgruppenaffine Werbung<br />
sorgen für messbare Erfolge am<br />
Markt. »Wir bewegen uns ja mit Absicht<br />
eben nicht so, wie man das in der klassischen<br />
Betonbranche gewohnt ist. Wir machen<br />
tolle Sachen und sagen das auch<br />
ganz laut«, erklärt Michael Gerwing. »So<br />
haben wir vor allem im Laufe der letzten<br />
zehn Jahre eine starke Marke aufgebaut,<br />
was per se in unserem Segment ziemlich<br />
ungewöhnlich ist«.<br />
Gerwing heute<br />
Das Lohner Unternehmen operiert heute<br />
an neun Standorten. Davon sind sieben<br />
auch Fertigungswerke. Insgesamt verfügt<br />
Bauwirtschaft<br />
Gerwing ist der einzige Hersteller in Europa, der authentische Felswandsteine aus Beton fertigt. Dazu produzieren die Lohner in Lizenz das<br />
langzeiterprobte und patentgeschützte »RockWall«-System aus den USA. Aufgrund der planen Ober- und Unterseiten ist RockWall deutlich<br />
einfacher, schneller und sicherer zu montieren als Naturfelssteine. Die Elemente des Felswandsteinsystems werden ganz einfach auf<br />
der Rückseite miteinander verbunden und können so selbst schwere, aufgeweichte Hänge halten.<br />
Kompetenz rund ums<br />
Werkzeug!<br />
die Gerwing-Gruppe über rund 35 Hektar<br />
Werks- und Lagergelände und garantiert<br />
damit eine bundesweite Lieferlogistik für<br />
die großen Baustofffachhandelsgruppen<br />
und Baumarktketten. 20 Vertriebsmitarbeiter<br />
im Außendienst sorgen für lückenlose<br />
Händler- und Kundenbetreuung. Eine<br />
eigene Produktentwicklung kümmert<br />
sich um immer wieder neue Ideen in den<br />
Segmenten Gestaltungs- und Ökopflaster,<br />
Terrassenplatten, Bruchsteinmauern und<br />
-gartensteine, Felswandsteine, Blockstufen,<br />
Palisaden, Gartensplitt, Einfassungen,<br />
Pflanzsteine, Hangsteine, Schalungssteine<br />
und hochpräzise Liapor-Plansteine.<br />
Alles mit System<br />
»Der wesentliche Grundpfeiler unseres<br />
Erfolges ist der Systemgedanke« sagt Michael<br />
Gerwing. »Diese Idee zieht sich bei<br />
Kunststoffformteile von der<br />
Entwicklung bis zur Fertigung<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
uns durch die gesamte Produktion. Und<br />
durch das ganze Programm«.<br />
Dazu gibt es frei wählbare Konzeptangebote:<br />
Sorgsam aufeinander abgestimmte<br />
Farben, Formen und Formate machen<br />
für den Kunden die Auswahl leichter. Auf<br />
Wunsch liefern die Lohner natürlich auch<br />
komplette Gartenmodule aus zueinander<br />
passenden Pflastersteinen, Terrassenplatten,<br />
Mauersteinen und Einfassungen.<br />
Überdies legt man großen Wert auf ökologische<br />
Nachhaltigkeit. »Wir verwenden<br />
nur natürliche Rohstoffe aus legalen Abbaugebieten.<br />
Und wir produzieren ausschließlich<br />
in Deutschland – ohne lösemittelhaltige<br />
Zuschläge. Sämtliche Reststoffe<br />
werden wiederverwertet. Und das<br />
geht so weiter bis zum Schluss. Alle Produkte<br />
von Gerwing werden ausschließlich<br />
auf Mehrwegpalette geliefert.« ■<br />
Kronen-Hansa-Werk<br />
GmbH & Co. KG<br />
Gewerbering 17, D-49393 Lohne<br />
Telefon +49 (0) 44 42 / 80 08 - 0<br />
Telefax +49 (0) 44 42 / 80 08 - 99<br />
www.kronen-hansa-werk.com<br />
info@kronen-hansa-werk.com<br />
147<br />
Fotos: Gerwing Steinwerke GmbH
Foto: Gemeinde Bösel<br />
Düsseldorf<br />
Luxemburg<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Wiesbaden<br />
Mainz<br />
Saarbrücken<br />
<strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong><br />
Münster<br />
Bremen<br />
Stuttgart<br />
Hamburg<br />
Hannover<br />
Oldenburg<br />
LANDKREIS CLOPPENBURG<br />
Osnabrück<br />
Schwerin<br />
Magdeburg<br />
Erfurt<br />
LANDKREIS VECHTA<br />
München<br />
Bremen<br />
Berlin<br />
Potsdam<br />
Dresden<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Prag<br />
Hannover<br />
Saterland<br />
Standort<br />
DAS OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />
EINE REGION IN BEWEGUNG<br />
Die 23 Städte und Gemeinden<br />
23 Städte und Gemeinden – das sind 23 ganz unterschiedliche Orte mit individueller<br />
Ausprägung und eigenem Gesicht. Die jeweiligen Kurzportraits lesen Sie auf den<br />
kommenden Seiten; die geografischen Lagen finden Sie hier:<br />
Barßel<br />
Lindern<br />
Löningen<br />
Friesoythe<br />
Lastrup<br />
Bösel<br />
Molbergen<br />
Essen<br />
148 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Garrel<br />
Cappeln<br />
Holdorf<br />
Cloppenburg<br />
Neuenkirchen-Vörden<br />
Bakum<br />
Dinklage<br />
Emstek<br />
Damme<br />
Lohne<br />
Steinfeld<br />
Vechta<br />
Visbek<br />
Goldenstedt
Foto: Gemeinde Bakum<br />
BÜRGERMEISTER<br />
HANS LEHMANN<br />
Bakum<br />
Die Gemeinde Bakum sieht sich<br />
nicht nur als gesunder, ländlicher<br />
Standort an der Hansalinie,<br />
sondern auch als Impulsgeber<br />
für Veränderungen. Ob Energiewende,<br />
Globalisierung oder<br />
Familienförderung in einer<br />
alternden Gesellschaft: Wir<br />
reagieren pro-aktiv, mit Mut und<br />
Lebensfreude auf die Zeichen der<br />
Zeit. Hier gibt es nicht nur frische<br />
Eier, sondern auch frische Ideen.<br />
Wie definiert man »Zukunft«? Wer<br />
es sich einfach macht, sagt: Alles,<br />
was vor uns liegt. Interessanter<br />
scheint allerdings eine Formel, die<br />
sich an ein amerikanisches Sprichwort<br />
anlehnt: »Die Zukunft ist die Zeit, in der<br />
du bereust, dass du heute nicht getan<br />
hast, was zu tun gewesen wäre.« Das mag<br />
in manchen Ohren nach Wortklauberei<br />
klingen. Doch die Aussage, die in diesen<br />
Worten mitschwingt, meint weit mehr als<br />
das: Die Zukunft greift in die Gegenwart<br />
hinein, ob wir wollen oder nicht.<br />
Die kleine Gemeinde Bakum stellt sich<br />
die großen Zukunftsfragen: Wie gehen<br />
wir mit unseren Ressourcen um? Wie können<br />
wir Familien mit Kindern optimal fördern?<br />
Wie wollen wir behutsames Wachstum<br />
für Generationen gestalten? Denn die<br />
globalen Herausforderungen zeigen sich<br />
überall. Auch in der heilen Welt unserer<br />
Flächengemeinde, wo die Wege kurz sind,<br />
wo Nachbarschaft gelebt und Natur erlebt<br />
wird, spürt man den frischen Wind der<br />
Veränderung.<br />
Besonders deutlich wird das bei der<br />
Wende hin zu erneuerbaren Energien.<br />
Hereinspaziert: Mit Ihren Anliegen, Fragen<br />
und Wünschen sind Sie im Rathaus herzlich<br />
willkommen.<br />
Standort<br />
Ob die Bakumer Kinder lieber in die Schule gehen als andere? Wer weiß? Auf jeden Fall gehen<br />
sie sicherer in den Unterricht. In den Bereichen Schule, Sporthalle, Hallenbad, Kindergarten<br />
und Pfarrzentrum ist kein Kfz-Verkehr zugelassen. Und dank gut durchdachter<br />
Straßenführung an den Schulbushaltestellen kommen die Schüler mit dem Verkehr erst<br />
gar nicht in Berührung.<br />
Nicht mehr dort, wo die Schlote rauchen<br />
oder die großen Meiler stehen, wird der<br />
Strom erzeugt, sondern Off-Shore und in<br />
der Fläche. Krass formuliert bedeutet das:<br />
Die Energiewende vollzieht sich auf dem<br />
Land – oder sie scheitert. Zweifellos eine<br />
Entwicklung, die mit Risiken verbunden<br />
ist, aber auch mit Chancen. Auf dem Gebiet<br />
der Gemeinde wird schon heute mehr<br />
Energie produziert als verbraucht. Durch<br />
moderne Beteiligungsmodelle, Biogasanlagen<br />
mit Fernwärmeanschluss und eine<br />
intelligente Vernetzung der vielen verschiedenen<br />
Einspeiser können wir dafür<br />
sorgen, dass der »Benefit« der Energiewende<br />
dort bleibt, wo der Strom erzeugt wird.<br />
In Bakum gibt es beides: Solargenossenschaften<br />
und Neubaugebiete, wo auf<br />
den Einbau einer Heizung dank Nahwärme<br />
verzichtet werden kann. Mit der Ruhe<br />
Agrar AG haben wir zudem ein Unternehmen<br />
vor Ort, das seit Jahren die Inno -<br />
vation des Biosgas-Sektors vorantreibt.<br />
Zusammen mit Forschern der Uni Osna -<br />
brück arbeiten sie an immer neuen Methoden,<br />
wie mit möglichst wenig unerwünschten<br />
Nebeneffekten Energie aus Biomasse<br />
gewonnen werden kann.<br />
»Unser gemeinsames Ziel heißt Nachhaltigkeit«,<br />
bringt es Dr. Hans-Jörg Brauckmann<br />
von der Uni Osnabrück auf den<br />
Punkt. Der Unternehmer Kunibert Ruhe<br />
nickt zustimmend. Der Biogas-Sektor, das<br />
wissen beide, ergänzt die erneuerbaren<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Energiequellen Sonne und Wind um einen<br />
entscheidenden Faktor: Die Anlagen<br />
erzeugen auch dann Strom und Wärme,<br />
wenn keine Sonne scheint und kein Lüftchen<br />
weht. Außerdem lassen sich Gärsubstrate<br />
gut lagern und grüne Kraftwerke<br />
können sogar reines Bio-Erdgas (Biomethan)<br />
liefern. Das lässt sich speichern und<br />
transportieren – völlig CO2-neutral. Ein<br />
faszinierender Gedanke, der viele Probleme<br />
der Energiewende auf einen Schlag<br />
lösen würde.<br />
Es gibt viele Dinge, die das Leben in Bakum<br />
lebenswert machen. Lebensqualität<br />
zeigt sich hier auch darin, dass Familien<br />
auf ein Netzwerk an Dienstleistungen zurückgreifen<br />
können. Krippenplätze und<br />
Mittagsbetreuung, Ferienprogramm und<br />
soziale Dienste sind hier keine Fremdwörter<br />
sondern gelebter Alltag, ständig<br />
bemüht, sich der Lebenswirklichkeit der<br />
Menschen vor Ort anzupassen.<br />
Nicht nur schnacken, auch machen.<br />
Verantwortung übernehmen, Nachhaltigkeit<br />
leben. An diesen Grundsätzen mittelständischen<br />
Unternehmertums wollen<br />
sich Verwaltung und Politik hier messen<br />
lassen. Nicht zuletzt deshalb haben sich<br />
viele Firmen hier niedergelassen, die in<br />
ihrem Marktsegment den Takt angeben.<br />
Sie nutzen dabei nicht nur die perfekte<br />
Verkehrsanbindung, sondern das innovationsfreundliche<br />
Umfeld, das Bakum heute<br />
bietet: Frische Ideen nach vorn. ■<br />
149<br />
Foto: Gemeinde Bakum
Foto: Gemeinde Barßel<br />
BÜRGERMEISTER<br />
BERND SCHULTE<br />
Barßel<br />
Familienfreundlichkeit und<br />
eine intakte Infrastruktur:<br />
Diese vorteilhaften<br />
Eigenschaften zeichnen die<br />
Gemeinde Barßel aus. Umgeben<br />
von herrlicher Landschaft lässt es<br />
sich in diesem Teil des<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />
besonders gut leben.<br />
Der im Norden des Landkreises<br />
Cloppenburg liegende staatlich<br />
anerkannte Erholungsort mit seinen<br />
Seen, Flüssen und dem Jachthafen<br />
hat sich zu einem beliebten Feriengebiet<br />
entwickelt. Charakteristisch für das idyllische<br />
Erholungsgebiet sind die wasserreichen<br />
Parklandschaften mit ausgedehnten<br />
Moor- und Heideflächen.<br />
Leistungsfähige Geschäfte, Gastronomie,<br />
Hotels und umweltfreundliches Gewerbe<br />
bieten Arbeitsplätze sowie hervorragende<br />
Beratungs- und Servicequalität.<br />
Zahlreiche Freizeiteinrichtungen und kulturelle<br />
Angebote bieten Gästen interessante<br />
Möglichkeiten zum Verweilen. Zusammen<br />
mit dem Charme der früheren Seefahrt<br />
präsentiert sich Barßel zeitlos schön.<br />
In der Gemeinde Barßel wohnen auf<br />
rund 85 Quadratkilometern Fläche circa<br />
13.000 Einwohner. Sie ist die nördlichste<br />
Gemeinde im Landkreis Cloppenburg.<br />
Angesichts ihrer zentralörtlichen Funktion<br />
hat die Gemeinde Barßel zudem die<br />
Versorgung eines größeren Einzugsgebietes<br />
zu gewährleisten.<br />
Standort<br />
Die Gemeinde Barßel bietet einen hohen<br />
Wohn- und Freizeitwert sowie Lebensqualität.<br />
Der Satz »Dort arbeiten und<br />
leben, wo andere Urlaub machen« oder<br />
»…wo die Kapitäne wohnen« ist hier<br />
durchaus mehr als nur ein Werbeslogan.<br />
Die Gemeinde Barßel ist mit über einhunderttausend<br />
Übernachtungen im Jahr der<br />
bedeutendste Urlaubsort im Nordkreis<br />
Cloppenburg. Der Tourismus stellt insoweit<br />
ein wichtiges wirtschaftliches Standbein<br />
für die Gemeinde dar.<br />
In der Gemeinde Barßel befinden sich<br />
fünf Kindergärten und drei angegliederte<br />
Kinderkrippen. Vier Grundschulen und<br />
das Schulzentrum mit Hauptschule und<br />
Realschule runden das Bildungsangebot<br />
ab. Ganztagsangebote werden in Tageseinrichtungen<br />
und Schulen von der Kinderkrippe<br />
bis zur Sekundarstufe I vorgehalten.<br />
Damit wird auch dem Selbstverständnis<br />
der Gemeinde hinsichtlich der<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
Rechnung getragen.<br />
Wohnbauflächen werden ständig vorgehalten<br />
und bilden einen Grundstock für<br />
die weitere Ansiedlung junger Familien<br />
sowie für Menschen, die das Besondere<br />
suchen.<br />
Die Wirtschaftsstruktur Barßel ist breit<br />
gefächert und hauptsächlich durch so genannte<br />
kleine und mittlere Unternehmen<br />
geprägt. Hervorzuheben ist das produzierende<br />
Gewerbe und hier vor allem der<br />
Bereich Metallverarbeitung und Ernährungswirtschaft.<br />
Dank einer dynamischen<br />
Entwicklung in den vergangenen Jahren<br />
gibt es in der Gemeinde Barßel ein umfangreiches<br />
Arbeitsplatzangebot.<br />
Die geographische Lage: Gute Verkehrsanbindungen<br />
z. B. zur Kreisstadt Cloppenburg,<br />
nach Oldenburg, Bremen, Münster<br />
oder Groningen (Niederlande) sind gegeben.<br />
Für Gewerbebetriebe auch ein interessanter<br />
Faktor: Die Gemeinde Barßel ist<br />
Leben, wo die Kapitäne wohnen: Der Barßeler Jachthafen und Wohnmobilstellplatz an der Soeste.<br />
150 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Bernd Schulte ist seit dem 10. September<br />
2006 hauptamtlicher Bürgermeister der<br />
Gemeinde Barßel.<br />
an das Schienennetz der Verkehrsbetriebe<br />
»Emsländische Eisenbahn« angeschlossen.<br />
Für besonders Eilige empfiehlt sich der<br />
öffentliche Flugplatz Barßel-Lohe.<br />
Die Gemeinde Barßel bietet sich sowohl<br />
als Standort für Gewerbe- und Industrieansiedlung<br />
als auch als Wohnsitzgemeinde<br />
mit hohem Freizeitwert und guten gemeindlichen<br />
Einrichtungen an.<br />
Bis bald in der Gemeinde Barßel. Wir<br />
freuen uns auf Sie! ■<br />
Foto: Gemeinde Barßel
BÜRGERMEISTER<br />
HERMANN BLOCK<br />
Bösel<br />
Die Gemeinde Bösel mit ihren<br />
7.800 Einwohnern liegt mitten<br />
im Landkreis Cloppenburg –<br />
zentral im Städtedreieck von<br />
Oldenburg, Osnabrück und<br />
Bremen – mit einer besonders<br />
günstigen Verkehrsanbindung<br />
zur A 1 und A 29.<br />
Die gelungene Kombination zwischen<br />
traditionellen Werten und<br />
innovativen Ideen, Bodenständigkeit<br />
und Weltoffenheit, Systematik und<br />
Dynamik sorgt für das typische Böseler<br />
Flair: Sympathische Einwohner, eine dem<br />
Menschen zugewandte reale Gemeindepolitik,<br />
die dem privaten Familienleben<br />
genauso wie der wirtschaftlichen Entwicklung<br />
gerecht wird. Diese starken Pfeiler des<br />
kommunalen Zusammenlebens stehen in<br />
einem festen Fundament gegossen, aus der<br />
Geschichte und den Traditionen Bösels.<br />
Nachdem 1874 die Kapellengemeinde<br />
Bösel von der Mutterpfarrei Altenoythe<br />
getrennt und zur selbstständigen Pfarrei<br />
erhoben worden war, wird Bösel 1876<br />
auch selbstständige Gemeinde. Bösel mit<br />
den neun Bauernschaften entwickelte<br />
sich seitdem kontinuierlich weiter.<br />
Bösel bietet sich heute als attraktiver<br />
Standort für Handwerk, Handel, Landwirtschaft<br />
und Gewerbe an, ohne sein<br />
Gesicht als interessante und Erholung bietende<br />
Wohnortgemeinde zu verlieren.<br />
Eine besondere Bedeutung kommt dabei<br />
den Böseler Vereinen zu. Die Gemeinde<br />
hat eine starke und reiche Tradition in<br />
Kultur und Sport! Als »EURO-Dorf« weit<br />
über die Grenzen des Landkreises bekannt,<br />
zeigt sich die Gemeinde seit fünf<br />
Jahrzehnten weltoffen und gilt einmal im<br />
Jahr als Treffpunkt der europäischen Jugend.<br />
Die seit 1961 alljährlich im September<br />
stattfindenden EURO-Musiktage sind<br />
symptomatisch für die gastfreundlichen<br />
und aufgeschlossenen Einwohner von<br />
Bösel. So konnten im Jahr 2011 die 50.<br />
EURO-Musiktage gefeiert werden.<br />
Das Gesicht der Gemeinde – einst von<br />
Moor- und Ödlandflächen geprägt – hat<br />
sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />
grundlegend geändert. Rege Bautätigkeit<br />
bestätigt Bösel als moderner Wohnstandort.<br />
Die Gemeinde ist bestrebt, Gewerbeflächen<br />
schnell und unkompliziert zur<br />
Standort<br />
Das Rathaus in Bösel: Nicht nur Anlaufplatz für Behördengänge, sondern auch ein toller Ort<br />
zum Klönen und Plauschen.<br />
Verfügung zu stellen. Diese stetige und<br />
kontinuierliche Entwicklung im gewerblichen<br />
Bereich durch die Bereitstellung<br />
neuer Flächen ermöglichte zahlreichen<br />
Firmen, sich einen attraktiven Standort in<br />
der aufstrebenden Gemeinde zu sichern.<br />
So wurden in Bösel in der unmittelbaren<br />
Umgebung des Unternehmens fm neue<br />
gewerbliche Flächen erschlossen. Auch<br />
das Gewerbegebiet in Petersdorf wurde<br />
erweitert.<br />
Dort, wo sich die B 72 und B 401 am<br />
Küstenkanal kreuzen und eine schnelle<br />
Erreichbarkeit des Autobahnnetzes gewährleisten,<br />
gründete die Gemeinde Bösel<br />
gemeinsam mit dem Landkreis Cloppenburg,<br />
der Stadt Friesoythe und den Gemeinden<br />
Saterland und Barßel 2003 den<br />
Zweckverband interkommunaler Industriepark<br />
Küstenkanal. Auf einer Gesamtfläche<br />
von 280 Hektar, die in bedarfsgerechten<br />
Bauabschnitten erschlossen wird,<br />
bietet der C-Port Industriepark zusammenhängende<br />
Flächen für die Industrieansiedlung,<br />
mit direkter Anbindung an<br />
die neue hochmoderne Hafenanlage.<br />
Neben dieser positiven Entwicklung hat<br />
Bösel bewusst seinen dörflichen Charakter<br />
erhalten. Großzügig gestaltete Sporthallen,<br />
eine Schwimmhalle, Sportplätze,<br />
Tennishalle mit Außenplätzen, Reithalle<br />
und zwei moderne Schießsportanlagen<br />
bieten hervorragende sportliche Betätigungsmöglichkeiten.<br />
Zwei Grundschulen<br />
sowie eine Oberschule mit eigener Mensa<br />
befinden sich in der Gemeinde. Mehrere<br />
Allgemeinmediziner und Fachärzte, zwei<br />
Apotheken, Einzelhandelsgeschäfte, Banken<br />
und Gaststätten vervollständigen das<br />
Angebot der modernen Gemeinde.<br />
Besonders hervorzuheben ist auch das<br />
vorbildliche ganztägige Angebot zur Kinderbetreuung,<br />
mit dem sich Bösel als kinderfreundliche<br />
Gemeinde positioniert. ■<br />
Idylle im Dorfpark: In der Ortsmitte wurde in den 80er Jahren der Dorfpark mit einem kleinen<br />
See angelegt. Die vier Hektar große grüne Oase lädt zum Erholen und Verweilen ein.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
151<br />
Foto: Gemeinde Bösel<br />
Foto: Gemeinde Bösel
Foto: Kowalski<br />
BÜRGERMEISTER<br />
REINHOLD GROTE<br />
Cappeln<br />
Auf den ersten Blick ist Cappeln<br />
eine ländlich geprägte Gemeinde<br />
mit einladendem Wohnumfeld<br />
im Einzugsbereich der Kreisstadt<br />
Cloppenburg. Bei genauerer Betrachtung<br />
ist Cappeln außerdem<br />
Stand ort zukunftsträchtiger<br />
Gewerbebetriebe am Verkehrsknotenpunkt<br />
der Autobahnen<br />
A 1 und A 29 mit den Bundesstraßen<br />
68, 69, 72 und 213.<br />
Rund 70 Prozent der Arbeitsplätze<br />
werden von kleinen und mittleren<br />
Betrieben des produzierenden Gewerbes<br />
angeboten. Schwerpunkte sind<br />
das Bau- und Ernährungsgewerbe sowie<br />
der Metall- und Maschinenbau. Gewerbeund<br />
Industrieflächen stehen zur Erweiterung<br />
bestehender oder Ansiedlung neuer<br />
Gewerbebetriebe zur Verfügung. Darüber<br />
hinaus ist die Gemeinde einer der Träger<br />
des Interkommunalen Gewerbegebietes<br />
ecopark in Sichtweite der A 1.<br />
Die Gemeinde Cappeln umfasst eine<br />
Fläche von 7.621 Hektar und hat 7.051<br />
Einwohner. 84 Prozent der Gesamtfläche<br />
wird landwirtschaftlich genutzt, elf Prozent<br />
sind Wald, die Restflächen sind Baugrundstücke,<br />
Verkehrs- und Grünflächen.<br />
In den 90er Jahren ist die Gemeinde mit<br />
Standort<br />
einem Bevölkerungswachstum von 28<br />
Prozent zu einem der begehrtesten Wohnorte<br />
der Region geworden. In den großzügig<br />
bemessenen Wohnbaugebieten mit<br />
dörflichem Charme, umgeben von Wiesen,<br />
Äckern und Wald, lässt es sich eben<br />
günstiger bauen und angenehmer leben<br />
als anderswo. Und selten findet sich ein so<br />
ausgeprägter Mix aus Familienfreundlichkeit,<br />
gutem Bildungs-, Freizeit-, Einkaufsund<br />
Sportangebot wie in Cappeln.<br />
Die Skulptur vor dem Cappelner Rathaus symbolisiert die zur Gemeinde gehörenden neun<br />
Gemeindeteile Cappeln, Bokel, Elsten, Mintewede, Nutteln/Tegelrieden, Schwichteler,<br />
Sevelten, Tenstedt und Warnstedt.<br />
152 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Große Freude bei den kleinen und den großen Besuchern: Einweihung des neuen Kindergartens<br />
St. Marien in Sevelten.<br />
Die Gemeinde sieht in der Familienförderung<br />
eine ihrer zentralen Aufgaben.<br />
Rund 30 Prozent der Einwohner sind unter<br />
18 Jahren. Seit 1995 erhalten Familien<br />
mit mindestens drei Kindern, Alleinerziehende<br />
mit mindestens zwei Kindern sowie<br />
Familien und Alleinerziehende mit<br />
einem behinderten Kind Zuschüsse zu<br />
Klassenfahrten und Kindergartenbesuch.<br />
Das Cappelner Bildungsangebot umfasst<br />
drei Kindergärten, zwei Grundschulen<br />
und eine Oberschule. Gymnasiale und berufsbildende<br />
Angebote sind in der nahen<br />
Kreisstadt Cloppenburg bequem wahrzunehmen.<br />
Sportbegeisterte finden mit vier Sporthallen,<br />
sieben Sportplätzen und einem<br />
breit gefächerten Vereinsleben gute Rahmenbedingungen<br />
vor. Mit dem Gestüt<br />
Vorwerk und zwei öffentlichen Reithallen<br />
ist Cappeln überdies ein Zentrum der<br />
Pferdezucht und des Reitsports. Auch Anhänger<br />
des Tennis- und Schießsportes<br />
kommen mit Tennishalle, Freiplätzen und<br />
zwei Schießständen auf ihre Kosten.<br />
Außerdem ist das Freizeitangebot Cloppenburgs<br />
in komforabler Nähe.<br />
Die Ausweisung neuer Baugebiete in<br />
den vier Kirchdörfern Cappeln, Sevelten,<br />
Elsten und Schwichteler sowie die ständige<br />
Entwicklung der Gewerbegebiete zeigen<br />
eindrucksvoll, dass die Entwicklung<br />
der Gemeinde einen stetigen Aufschwung<br />
nimmt. ■<br />
Foto: Gemeinde Cappeln
Foto: Stadt Cloppenburg<br />
BÜRGERMEISTER<br />
DR. WOLFGANG WIESE<br />
Cloppenburg<br />
Die Stadt Cloppenburg hat in den<br />
vergangenen Jahren durch die<br />
Erschließung weiterer Industrieund<br />
Gewerbegebiete die Voraussetzungen<br />
geschaffen, um ihre<br />
Rolle als zentraler Gewerbeund<br />
Industriestandort im Kreis<br />
Cloppenburg zu behaupten<br />
und weiter auszubauen.<br />
Alle Bereiche vom eingeschränkten<br />
Gewerbegebiet bis zum Industriegebiet<br />
bieten voll erschlossene und<br />
über rechtskräftige Bebauungspläne abgesicherte<br />
Grundstücke, die sofort bebaubar<br />
sind.<br />
Im Osten der Stadt befindet sich das Industrie-<br />
und Gewerbegebiet Emstekerfeld<br />
von etwa 200 Hektar Größe, welches aufgrund<br />
seiner Struktur überwiegend von<br />
Betrieben des produzierenden Gewerbes<br />
und der Logistikbranche geschätzt wird.<br />
Schwerpunkte sind die Produktion von<br />
Nahrungsmitteln, Elektrotechnik sowie<br />
der Straßenfahrzeugbau.<br />
Für <strong>2013</strong> ist die Erweiterung des Industriegebietes<br />
Emstekerfeld um circa 13<br />
Hektar fest eingeplant. Außerdem werden<br />
unmittelbar an der Emsteker Straße<br />
weitere fünf Hektar Gewerbeflächen in<br />
äußerst attraktiver Lage für beispielsweise<br />
Autohäuser erschlossen.<br />
Entlang der E 233 erstreckt sich im<br />
Westen der Stadt der Gewerbepark Cloppenburg-West<br />
mit einer Gesamtgröße von<br />
73 Hektar, der in mehreren Bauabschnitten<br />
bedarfsgerecht erschlossen wird. Bereits<br />
mehr als 40 Betriebe haben die Stand-<br />
Standort<br />
Badespaß pur: Das neu sanierte Soestebad lädt zum Planschen und Entspannen ein.<br />
ortvorteile des Gewerbeparkes erkannt<br />
und sich dort niedergelassen. Ein wesentlicher<br />
Standortfaktor ist die moderne und<br />
ständig erweiterte Großkläranlage der<br />
Stadt, die den abwasserintensiven Betrieben<br />
des Branchenschwerpunktes Ernährungswirtschaft<br />
ihre Produktion überhaupt<br />
erst ermöglicht und weiteren Betriebsansiedlungen<br />
noch ausreichend freie Kapazitäten<br />
bietet.<br />
Ein ganz wichtiges Argument für Cloppenburg<br />
ist die ausgesprochen günstige<br />
Bevölkerungsstruktur. Knapp 40 Prozent<br />
der Cloppenburger sind unter 30 Jahre<br />
und die Gesamtbevölkerung wird in den<br />
nächsten Jahrzehnten weiter wachsen.<br />
Damit bieten wir Unternehmen ein langfristig<br />
gesichertes und hoch qualifiziertes<br />
Arbeitskräftepotential, was längst nicht<br />
mehr in allen Regionen Deutschlands<br />
selbstverständlich ist und als Standortfaktor<br />
zunehmend an Bedeutung gewinnt.<br />
Auch in anderen Bereichen arbeiten wir<br />
ständig an einer Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />
für erfolgreiches wirtschaftliches<br />
Handeln in Cloppenburg und<br />
zur Steigerung der Lebensqualität. So versorgt<br />
Cloppenburg heute als die zentrale<br />
Eine ausgedehnte Fußgängerzone mit zahlreichen Fachgeschäften sichert Cloppenburg einen<br />
Spitzenplatz unter den Städten in Deutschland.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Einkaufsstadt des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />
ein weites Umland mit bis zu<br />
150.000 Menschen. Eine ausgedehnte<br />
Fußgängerzone mit zahlreichen Fachgeschäften<br />
sichert Cloppenburg einen Spitzenplatz<br />
unter den Städten in Deutschland,<br />
belegt durch die sehr hohe Zentralitätskennziffer<br />
von 165. Um diese Stellung<br />
zu behaupten und für die Zukunft<br />
weiter zu stärken, arbeiten wir intensiv<br />
an einer weiteren Attraktivitätssteigerung<br />
der Innenstadt. Die Umgestaltung<br />
des Bernay-Platzes, die Neugestaltung der<br />
Fußgängerzone Lange Straße und die verbesserte<br />
Anbindung des Marktplatzes an<br />
die Fußgängerzone sind dabei wichtige<br />
Meilensteine. Erste Reaktionen von Bürgern<br />
und Besuchern der Stadt zeigen,<br />
dass mit der neuen Fußgängerzone ein<br />
weiteres innerstädtisches Highlight entsteht,<br />
mit dem Cloppenburg seine Stellung<br />
als attraktive Einkaufsstadt mit einem<br />
hohen Erlebniswert weiter stärken wird.<br />
Auch als Wohnort bietet Cloppenburg<br />
eine hohe Lebensqualität bei günstigen<br />
Lebenshaltungskosten und hohem Freizeitwert.<br />
Mit großem Kostenaufwand wurde<br />
das städtische Soestebad saniert und<br />
erweitert und bietet heute Schwimm- und<br />
Badespaß mit tollen Wasserattraktionen.<br />
So arbeiten wir stets daran, die öffentliche<br />
Infrastruktur in Cloppenburg auf einem<br />
hohen Niveau zu erhalten.<br />
Seit vielen Jahren veräußert die Stadt<br />
Grundstücke in voll erschlossenen Baugebieten<br />
zu günstigen Konditionen. Die ungebrochene<br />
Nachfrage nach Bauplätzen<br />
unterstreicht die Beliebtheit der Stadt<br />
Cloppenburg. Auch <strong>2013</strong> wird Cloppenburg<br />
im neuen Baugebiet »Fresienstraße«<br />
eine große Anzahl preisgünstiger Baugrundstücke<br />
anbieten können.<br />
Ich würde mich freuen, Sie demnächst<br />
in unserer schönen Stadt begrüßen zu<br />
können. ■<br />
153<br />
Foto: Stadt Cloppenburg
Foto: Stadt Damme<br />
BÜRGERMEISTER<br />
GERD MUHLE<br />
Damme<br />
Damme mit seinen 16.500<br />
Einwohnern gilt aufgrund seiner<br />
Wirtschaftskraft, der umfang -<br />
reichen Infrastruktureinrichtungen<br />
und seiner landschaftlich<br />
exponierten Lage zwischen<br />
den Dammer Bergen und dem<br />
Dümmer See als Südkreis-<br />
Metropole im Landkreis Vechta.<br />
Ursprünglich war Damme ein Zentrum<br />
der Landwirtschaft, die auch<br />
heute noch einen hohen Stellenwert<br />
besitzt. Im Laufe der letzten Jahrzehnte<br />
hat sich Damme zu einem starken<br />
und leistungsfähigen Gewerbe- und Industriestandort<br />
entwickelt, dessen Unternehmen<br />
und deren Produkte nationale und<br />
internationale Wertschätzung genießen.<br />
Nur acht Kilometer von der nächstgelegenen<br />
Anschlussstelle zur Autobahn A 1 entfernt,<br />
verfügt Damme mit dem Verkehrslandeplatz<br />
in Rottinghausen über eine<br />
weitere bedeutsame Infrastruktureinrichtung,<br />
die bereits von vielen Gewerbetreibenden<br />
in der Region intensiv genutzt<br />
wird.<br />
Aufgrund der großen Nachfrage an Gewerbegrundstücken<br />
in Damme wurden in<br />
den vergangenen Jahren mehrere neue<br />
Gewerbeflächen beziehungsweise Gewer-<br />
Standort<br />
begebiete ausgewiesen. Im Rahmen einer<br />
zukunfts- und marktorientierten Wirtschaftsförderung<br />
wird dies auch weiterhin<br />
eine der vordringlichsten Aufgaben<br />
der Stadt Damme bleiben.<br />
Die landschaftlich besondere Lage zwischen<br />
dem Erholungsgebiet Dammer Berge<br />
und dem Naturpark Dümmer bietet<br />
ganz besondere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung<br />
und Erholung in Damme.<br />
Zahlreiche Rad-, Wander- und Reitwege<br />
sowie der Nordic Walking Park Erholungsgebiet<br />
Dammer Berge mit elf ausgeschilderten<br />
Routenvorschlägen laden zu erholsamer<br />
Bewegung in Natur und Landschaft<br />
ein. Mehrere Sporthallen und Sportplätze,<br />
eine Tennisanlage, zwei Reithallen, ein<br />
Hallen- sowie ein Freibad, eine Skateranlage,<br />
ein Bowlingcenter, verschiedene<br />
Kegelbahnen, Fitnessstudios, Sport- und<br />
Segelvereine runden das sportliche Angebot<br />
in Damme ab.<br />
Das Herzstück der Stadt Damme bildet<br />
die verkehrsberuhigte Innenstadt mit ihren<br />
attraktiven und vielfältigen, vielfach<br />
inhabergeführten Fachgeschäften und<br />
Dienstleistungsbetrieben. Diese zeichnen<br />
sich dabei in besonderem Maße durch ihr<br />
Fachwissen, ihre Kompetenz und ihre herausragende<br />
Beratungsqualität im Umgang<br />
mit den Kunden aus, die diese Vorzüge<br />
des Dammer Einzelhandels sehr zu<br />
schätzen wissen. Im Zuge der Innenstadtsanierung<br />
hat der Stadtkern ein besonderes<br />
Flair entwickelt, das für eine herausragende<br />
Aufenthaltsqualität in der Stadt<br />
sorgt.<br />
Diese Merkmale erfüllen alle Ansprüche,<br />
die an ein attraktives, natürliches und<br />
familienfreundliches Wohnen gestellt wer-<br />
Wohnen in Damme in attraktiver Lage zwischen den Dammer Bergen und dem Stadtzentrum.<br />
154 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Tradition: Jedes Jahr im September findet<br />
der Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt in<br />
der Dammer Innenstadt statt.<br />
den. Um der großen Nachfrage nach Baugrundstücken<br />
gerecht zu werden, ist die<br />
Bereitstellung von Wohnraum ein fortwährendes<br />
Thema für die Stadt Damme.<br />
Die neuesten Baugebiete »Auwinkel« und<br />
»Wohnpark am Bergsee« überzeugen mit<br />
ihrer ganz besonderen Lage zwischen den<br />
Dammer Bergen und dem Stadtzentrum.<br />
Weitere Baugebiete in den Dammer Ortschaften<br />
ermöglichen jungen Familien,<br />
auch dort ihren Traum vom Eigenheim zu<br />
verwirklichen.<br />
Kunst und Kultur spielen in Damme<br />
ebenfalls eine bedeutsame Rolle. Mehr als<br />
40 Skulpturen des Skulpturenpfades zieren<br />
die Dammer Innenstadt. Zu einer<br />
nachhaltigen Bereicherung des kulturellen<br />
Angebotes in der Stadt Damme trägt<br />
die Scheune Leiber bei, die im Jahre 2010<br />
aus Mitteln der Innenstadtsanierung modernisiert<br />
worden ist und seitdem als<br />
Schauplatz für vielfältige öffentliche Nutzungen<br />
und Veranstaltungen in der Innenstadt<br />
dient. Beispielhaft aufgeführt werden<br />
können hier jährlich stattfindende<br />
Veranstaltungen wie zum Beispiel die Blue<br />
Night im Juni, der Dammer Stadtlauf im<br />
August, der Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt<br />
im September, der Adventliche<br />
Markt im Dezember sowie der Frühjahrsund<br />
der Räubermarkt.<br />
Die seit 1614 wichtigste Veranstaltung<br />
ist jedoch der »Dammer Carneval«, der<br />
mit mehr als 240 Wagen und Gruppen<br />
und über 9.000 Aktiven den größten Carnevalsumzug<br />
in Norddeutschland bietet.<br />
Nicht nur für Carnevalisten, sondern insgesamt<br />
betrachtet also zahlreiche Gründe,<br />
vernarrt zu sein in Damme. Erleben<br />
Sie es selbst! ■<br />
Foto: Stadt Damme
Foto: Stadt Dinklage<br />
BÜRGERMEISTER<br />
HEINRICH MOORMANN<br />
Dinklage<br />
Der Wirtschaftsstandort<br />
Dinklage mit seinen rund<br />
13.000 Einwohnern liegt<br />
mitten im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> mit direkter<br />
Anbindung an das Städtedreieck<br />
Osnabrück, Oldenburg und<br />
Bremen durch die A 1.<br />
Durch die Fertigstellung der kommunalen<br />
Entlastungsstraße bietet<br />
die Stadt Dinklage seinen bereits<br />
vorhandenen Unternehmen wie auch potenziellen<br />
neuen Betrieben eine hervorragende<br />
Anbindung an die Autobahn A 1.<br />
In rund einem Kilometer Entfernung lässt<br />
sich die Autobahnanschlussstelle Dinklage/Lohne<br />
von den neuen Gewerbe- und<br />
Industriegebieten aus über die kommunale<br />
Entlastungsstraße erreichen. Um Dinklage<br />
als Gewerbestandort noch attraktiver<br />
und zukunftsfähiger zu machen, galt<br />
und gilt es, entsprechende Gewerbe- und<br />
Industrieflächen vorzuhalten. Das Jahr<br />
<strong>2013</strong> wird für die Stadt Dinklage daher<br />
ganz im Zeichen der Erschließung weiterer<br />
neuer Gewerbeflächen stehen. Erweiterungsflächen<br />
im Norden von Dinklage,<br />
unmittelbar angrenzend an bestehende<br />
Gewerbe- und Industriegebiete, befinden<br />
sich bereits im Eigentum der Stadt Dinklage<br />
und können potenziellen Investoren<br />
angeboten werden.<br />
Die heimischen Gewerbe- und Industrieunternehmen,<br />
Kaufleute und andere<br />
Selbstständige haben viel zu bieten. Dinklager<br />
Unternehmen entwickeln, handeln<br />
und produzieren in vielen Wirtschaftssparten<br />
und sind vor allem in den Bereichen<br />
Metall-, Kunststoff- und Holzverarbeitung<br />
tätig; sie stellen insgesamt rund<br />
4.000 gesicherte Arbeitsplätze zur Verfügung.<br />
Durch ihr Know-how, ihre innovati-<br />
Ob persönlich, am Telefon oder per Mail: Dinklage<br />
kümmert sich um seine Bürger.<br />
Standort<br />
Dinklage als attraktiver Wirtschaftsstandort: Das neue moderne Betriebsgebäude der Druckerei<br />
Heimann.<br />
ven Ideen und ihre Spezialisierungen haben<br />
diese Betriebe Märkte in der ganzen<br />
Welt erschlossen und Dinklage bekannt<br />
gemacht.<br />
Aus einer ursprünglich landwirtschaftlichen<br />
Gemeinde hat sich ein moderner<br />
Wirtschaftsstandort mit gutem Branchenmix<br />
entwickelt. Das ländliche Umfeld<br />
wird nach wie vor durch Landwirtschaft<br />
geprägt, die mit ihren vor- und nachgelagerten<br />
Betrieben auch heute noch einen<br />
hohen Stellenwert besitzt. Dinklage ist<br />
auch ein Zentrum des Landhandels in der<br />
Region; gleich drei große Unternehmen –<br />
Bröring, Wulfa-Mast und die RBAG – sind<br />
von hier aus tätig und vermarkten ihre<br />
Produkte weit über die lokalen und regionalen<br />
Grenzen hinaus.<br />
Dinklage hat sich in den vergangenen<br />
Jahren beziehungsweise Jahrzehnten aber<br />
auch zu einem attraktiven Wohnort entwickelt.<br />
Im Norden von Dinklage wird<br />
das Wohnbaugebiet »Mühlenbachtal« erschlossen.<br />
Insgesamt rund 90 Bauplätze<br />
sind hier entstanden, ein Großteil der<br />
Grundstücke ist hier bereits verkauft und<br />
wird mit schmucken Einfamilienwohnhäusern<br />
bebaut. Hier ist ruhiges Wohnen<br />
im Einklang mit der Natur garantiert. Umrahmt<br />
von dem natürlichen Verlauf des<br />
Hopener Mühlenbaches – mit vorgelagerter<br />
Auenlandschaft – und einem etwa fünf<br />
Hektar großen Natur- und Landschaftspark<br />
zeigt das Wohngebiet äußerst reizvolle<br />
Wohnalternativen auf.<br />
Zur Lebensqualität gehören neben idyllischen<br />
Wohngebieten aber auch andere<br />
Einrichtungen und Infrastrukturen. Den<br />
Einwohnern von Dinklage – und hier den<br />
Kleinsten von ihnen – stehen fünf Kindergärten<br />
und eine Kinderkrippe mit 30 Plätzen<br />
zur Verfügung. Zwei weitere Krippengruppen<br />
mit jeweils 15 Plätzen werden im<br />
Jahr <strong>2013</strong> entstehen. Die Betreuungsangebote<br />
in den Kindertagesstätten sind<br />
weit gefächert und auf den Bedarf der<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Eltern abgestimmt. Die Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf und eine gute Bildung<br />
für die Kinder und Jugendlichen ist den<br />
Verantwortlichen in Politik und Verwaltung<br />
ein großes Anliegen. Aus diesem<br />
Grunde sind seit 2012 beide Dinklager<br />
Grundschulen als Ganztagsschulen eingerichtet.<br />
Die Hauptschule und die Realschule<br />
werden im Jahr <strong>2013</strong> zur Oberschule<br />
mit gymnasialem Angebot und als<br />
teilgebundene Ganztagsschule umgewandelt.<br />
Außerdem stehen den Eltern bzw.<br />
ihren Kindern zwei Kinderhorte, eine<br />
Schule für körperbehinderte Kinder und<br />
Jugendliche, eine Frühförderungseinrichtung<br />
und ein Sonderkindergarten für behinderte<br />
Kinder zur Verfügung. Für die<br />
kleinen und großen Musikbegeisterten<br />
hat die Jugendmusikschule Romberg sicherlich<br />
ein passendes Angebot parat.<br />
Um sich schnell in Dinklage einzuleben<br />
und neue Bekanntschaften und Freundschaften<br />
zu schließen, bieten die über 70<br />
Vereine und Organisationen die beste Gelegenheit.<br />
Ein alljährlich voller Veranstaltungskalender<br />
der Stadt macht deutlich:<br />
Hier ist was los! Sport, Kunst, Musik oder<br />
andere kulturelle Aktivitäten und verschiedene<br />
gut besuchte Volksfeste. Dinklage<br />
genießt einen hohen Freizeitwert.<br />
Sportliche Betätigungsmöglichkeiten bieten<br />
moderne Sporthallen, ein Hallenbad,<br />
das Freibad, Sport- und Bolzplätze, ein<br />
ausgedehntes Radwegenetz, Tennisplätze<br />
oder das TVD aktivcenter, um nur einige<br />
Angebote zu nennen.<br />
Daneben bietet der Burgwald Dinklage<br />
die perfekte Erholung für Bürger und Besucher.<br />
Der rund 300 Hektar große Naturraum<br />
mit zahlreichen Rad- und Wanderwegen,<br />
den alten Baumbeständen, dem<br />
Tierpark und der größten und ältesten<br />
Wasserburg im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>,<br />
Geburtsstätte des Kardinals Clemens-August<br />
Graf von Galen, bietet Abwechslung,<br />
Ruhe und Entspannung. ■<br />
155<br />
Foto: Stadt Dinklage
Foto: Gemeinde Emstek<br />
BÜRGERMEISTER<br />
MICHAEL FISCHER<br />
Emstek<br />
Emstek ist die einzige Gemeinde<br />
im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>,<br />
die an zwei Autobahnen<br />
(A 1 und A 29) mit drei Aufund<br />
Abfahrten angebunden ist.<br />
Mehrere Bundesstraßen, die<br />
B 69, B 72 und die B 213, führen<br />
zu diesen Autobahnen. Diese<br />
Situation ist Chance und<br />
Herausforderung in einem.<br />
Der Mensch bestimmt den Verkehr<br />
Eine zukunftsorientierte Planung der Verkehrsinfrastruktur<br />
unter einer Abwägung<br />
von wirtschaftlicher Notwendig keit und<br />
dem Wohlergehen von Mensch und Umwelt<br />
wird in den nächsten Jahren nicht<br />
nur in Emstek von entscheidender Bedeutung<br />
sein. Der Verkehr sollte nicht unser<br />
Leben bestimmen, sondern das Leben den<br />
Verkehr. Vielfältige innovative Verkehrsprojekte,<br />
wie z. B. »Shared Space« oder<br />
Möglichkeiten der Verkehrsberu hi gung in<br />
Siedlungslagen und Ortsdurchfahrten,<br />
werden im Fokus der gemeind lichen<br />
Überlegungen stehen.<br />
Menschen, Wirtschaft, kulturelles Leben:<br />
»Impulsgeber und Motoren« der Gemeinde<br />
Günstige Baulandpreise, eine hervorragende<br />
bedarfsorientierte Bildungsinfrastruktur<br />
und medizinische Versorgung,<br />
vielfältige Sport- und Freizeitmöglichkeiten,<br />
ein reges Vereins- und Kulturleben,<br />
eine hohe Wohn- und Aufenthaltsqualität<br />
Wir wünschen viel Erfolg: Bürgermeister Michael<br />
Fischer und Erster Gemeinderat Heinz<br />
Prenger begrüßen das Team des ecoparks,<br />
Geschäftsführer Uwe Haring und Angelika<br />
Borde, an ihrer neuen Wirkungsstätte im<br />
Herzen des ecoparks.<br />
Standort<br />
sowie gute Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten,<br />
machen die Gemeinde Emstek<br />
zu einem attraktiven Wohnort für Neubürger/<br />
-innen. Die sehenswerten Räumlichkeiten<br />
für den Ganztagsschulbetrieb<br />
an der Haupt- und Realschule Emstek, die<br />
bislang vier Krippengruppen in Emstek,<br />
Bühren und Höltinghausen (in <strong>2013</strong> werden<br />
zwei weitere Kindergruppen in Emstek<br />
und Halen eröffnet), sowie das Familienservicebüro<br />
als Anlaufstelle für alle<br />
Fragen rund um das Thema »Familie«,<br />
zeigen nur einen kleinen Teil der stetigen<br />
Bemühungen um die Keimzelle unserer<br />
Gesellschaft. Attraktive Nachmittags- und<br />
Ferienbetreuungsangebote, Familienbesucherinnen<br />
und der Emsteker Familienpass<br />
mit vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten<br />
für kinderreiche Familien runden<br />
dabei das Bild ab.<br />
Mit fünf Sporthallen stehen umfangreiche<br />
Hallenkapazitäten für Schul- und<br />
Breitensportförderung zur Verfügung. Die<br />
Sportvereine in der Gemeinde verzeichnen<br />
fast 3.500 Mitglieder. Mehr als 60<br />
Vereine und Verbände prägen in ihrer<br />
Vielfalt und mit ihren Veranstaltungen<br />
das pulsierende Gemeindeleben. Erstmals<br />
fand im Jahr 2012 ein Empfang für alle<br />
Neubürgerinnen und Neubürger statt.<br />
Auch die beiden Kirmesveranstaltungen<br />
waren in diesem Jahr ein voller Erfolg!<br />
An den Schnittstellen der wichtigsten<br />
Verkehrsadern hat die Gemeinde Emstek<br />
Industrie- und Gewerbegebiete ausgewiesen,<br />
die sich in den zurückliegenden Jahren<br />
hervorragend entwickelt haben. Neben<br />
der sehr guten Verkehrslage erfüllt<br />
die Gemeinde durch die Bereitstellung<br />
preiswerter Flächen eine weitere wichtige<br />
Voraussetzung für die Ansiedlung von<br />
Gewerbe und Industrie. Dazu kommen<br />
für gewerbliche Unternehmen, ob Neuansiedlung<br />
oder Erweiterung bzw. Umsiedlung<br />
örtlicher Betriebe, die niedrigen<br />
Steuerhebesätze: Grundsteuer A und B<br />
je 300 v. H. und Gewerbesteuer 340 v. H.<br />
des Messbetrages.<br />
In Emstek zählen Energiegewinnung<br />
und -transport in besonderem Maße, sowie<br />
Kunststoffverarbeitung, Metallbau,<br />
Umwelttechnik, Bauhandwerk, Nahrungsund<br />
Futtermittelproduktion, Gärtnereien<br />
und Kalksandsteinherstellung zu den wichtigsten<br />
Branchen vor Ort.<br />
Die Gemeinde wird in den nächsten<br />
Jahren die bestehenden Gewerbegebiete<br />
nach den Möglichkeiten des Flächennutzungsplanes<br />
zielgerichtet erweitern und<br />
somit weitere interessante Ansiedlungsmöglichkeiten<br />
für Betriebe schaffen. Mit<br />
einer zukunftsorientierten Weiterentwicklung<br />
ist im Jahr <strong>2013</strong> im Gewerbegebiet<br />
Westeremstek zu rechnen. An der<br />
156 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Hier ist immer was los: Eröffnung der alljährlichen<br />
Emsteker Herbstkirmes.<br />
Halener Straße werden die vorhandenen<br />
Betriebsansiedlungen aktuell durch die<br />
Umsiedlung und Erweiterung einheimischer<br />
Familienbetriebe ergänzt. Weitere<br />
attraktive Ansiedlungsmöglichkeiten sind<br />
vorhanden.<br />
Gemeinsam für qualifizierte Arbeitsplätze<br />
Um zukünftigen Ansprüchen auch gemeindeübergreifend<br />
gerecht zu werden,<br />
wurde der ecopark (www.ecopark.de) als<br />
interkommunales Industrie- und Gewerbegebiet<br />
in Drantum in unmittelbarer Nähe<br />
zu den Autobahnen A 1 und A 29 realisiert.<br />
Hiermit wird ein neuer Weg eingeschlagen.<br />
Ein Weg, der nicht nur allein<br />
von der Gemeinde Emstek, sondern auch<br />
von den umliegenden Kommunen Cappeln<br />
und Cloppenburg sowie vom Landkreis<br />
Cloppenburg gemeinsam begangen<br />
wird. Seit September 2012 hat die Geschäftsstelle<br />
des Zweckverbandes ihr neues<br />
Zuhause vor Ort im ecopark.<br />
Der ecopark verfügt auf 300 Hektar<br />
brutto über drei voll erschlossene Bauabschnitte<br />
mit hochwertigen, sofort verfügbaren<br />
Gewerbeflächen. Diese sind sowohl<br />
in der Größe als auch beim Zuschnitt flexibel<br />
und individuell gestaltbar. Sämtliche<br />
Versorgungsanschlüsse (zum Beispiel<br />
Strom, Gas, Wasser, hochwertige Telekommunikationsinfrastruktur)<br />
sind bereits<br />
vorhanden.<br />
Eine attraktive Landschaftsgestaltung<br />
und eine hochwertige Infrastruktur prägen<br />
das Bild des ecoparks. Servicekom -<br />
petenz und zügige Genehmigungsverfahren<br />
sind selbstverständlich und bieten<br />
neben den günstigen Konditionen einen<br />
Mehrwert für Unternehmen im ecopark.<br />
Emstek ist die Gemeinde mit dem<br />
Sympathieeffekt am Puls der Zeit<br />
Bei Fragen rund um unsere Gemeinde<br />
wenden Sie sich gerne auch direkt an unseren<br />
Bürgermeister Michael Fischer unter<br />
michael.fischer@emstek.de oder telefonisch<br />
unter (0 44 73) 94 84 21. ■<br />
Foto: Thomas Vorwerk
Foto: Gemeinde Essen/Oldb.<br />
BÜRGERMEISTER<br />
GEORG KETTMANN<br />
Essen/Oldb.<br />
Die Gemeinde Essen/Oldb.<br />
ist mit rund 8.300 Einwohnern<br />
ein von mittelständischen<br />
Unternehmen geprägter<br />
Gewerbestandort im<br />
Erholungsgebiet »Hasetal«.<br />
Während die Gemeinde bis in die<br />
Mitte des vorherigen Jahrhunderts<br />
überwiegend landwirtschaftlich<br />
geprägt war und das Gewerbe<br />
aus kleineren Handwerksbetrieben bestand,<br />
hat sich in den letzen 40 Jahren in<br />
Essen/Oldb. eine beachtliche Gewerbelandschaft<br />
entwickelt. Diese Entwicklung<br />
wurde durchgehend in den Gewerbe- und<br />
Industriegebieten der Gemeinde vollzogen.<br />
Inzwischen zählt die Gemeinde Essen/Oldb.<br />
zu den Standorten in Niedersachsen<br />
mit einer überdurchschnittlichen<br />
Finanzkraft. Grundlage dieses Erfolges ist<br />
die Leistung der Unternehmen und die<br />
Einsatzbereitschaft der Arbeitnehmer, die<br />
hier einen qualifizierten Arbeitsplatz gefunden<br />
haben.<br />
Neben weltweit agierenden Betrieben<br />
der Nahrungsmittelindustrie haben insbesondere<br />
Unternehmen des Maschinenbaues<br />
und der Maschinentechnik ihren<br />
Standort in der Gemeinde ausgebaut und<br />
stellen sich weltweit erfolgreich dem<br />
Wettbewerb.<br />
Die Nähe des Ortes zur Bundesautobahn<br />
1, die durch den Ort verlaufende<br />
Standort<br />
Der Bahnhof in Essen/Oldb.: Die Züge fahren hier im Stundentakt (Oldenburg–Osnabrück).<br />
Bundesstraße 68 und die Ost-West-Verbindung<br />
über die Landesstraßen machen<br />
die Gemeinde zu einem Verkehrsknotenpunkt.<br />
Im Frühjahr 2012 ging ein langgehegter<br />
Wunsch der Essener Bürgerinnen<br />
und Bürger in Erfüllung: Die Realisierung<br />
der Ortsumgehung der Bundesstraße 68.<br />
Im Sommer 2012 wurde mit Vertretern<br />
aus den Ministerien und der Politik feierlich<br />
der »erste Spatenstich« für dieses bedeutende<br />
Projekt gefeiert.<br />
In den Gebäuden des renovierten Bahnhofs<br />
hat sich im Jahre 2012 der Bodenverband<br />
»Hase-Wasser-Acht« angesiedelt, der<br />
vorher über 90 Jahre in Cloppenburg beheimatet<br />
wurde. Damit hat diese Körperschaft<br />
ihren Sitzpunkt im Mittelpunkt des<br />
Verbandsgebietes.<br />
Das große Arbeitsplatzangebot, die<br />
günstige Infrastruktur aber auch die Einbettung<br />
der Gemeinde in die Parklandschaft<br />
des Erholungsgebietes Hasetal macht<br />
die Gemeinde zu einem begehrten Wohnstandort.<br />
Durch vielfältige Sportangebote<br />
Der Marktplatz in Essen/Oldb. Im Hintergrund das 1909 erbaute historische Rathaus.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
und Sporteinrichtungen genießt die Gemeinde<br />
einen hohen Freizeitwert. Der<br />
Ausbau dieses Angebotes erfolgte durch<br />
den Umbau des Hallenbades zu einem Solebad.<br />
Innerhalb des touristischen Angebotes<br />
ist die Gemeinde mit den Nachbarregionen<br />
Osnabrück und Emsland in ein weitverzweigtes<br />
Radwegenetz eingebunden.<br />
Dazu zählt einer der bedeutendsten Radfernwege<br />
Deutschlands, der durch den<br />
Ort verläuft. Das Bild wird abgerundet<br />
durch ein breites, ortsnahes Schulangebot<br />
sowie Betreuungseinrichtungen für<br />
Kinder in Form von Kindergärten und einer<br />
Krippe.<br />
Die Gemeinde hat gerade in jüngster<br />
Zeit ihre Anstrengungen zur Unterstützung<br />
von Familien verstärkt. Durch die<br />
Angebote werden Familien mit Kindern in<br />
unterschiedlichsten Bereichen, bis hin zur<br />
Bauförderung unterstützt.<br />
»Essen/Oldb. ist damit ein Ort, der<br />
mehr zu bieten hat!« ■<br />
157<br />
Foto: Gemeinde Essen/Oldb.
Foto: Stadtmarketing Friesoythe<br />
BÜRGERMEISTER<br />
JOHANN WIMBERG<br />
Friesoythe<br />
Das Mittelzentrum im Norden<br />
des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />
wächst weiter. In der Eisenstadt<br />
Friesoythe wird stärker<br />
investiert denn je.<br />
Die Stadt Friesoythe macht durch<br />
weitersteigende Investitionen auf<br />
sich aufmerksam. Ob aus privater<br />
Wirtschaft oder dem öffentlichen Bereich,<br />
im nördlichsten Mittelzentrum des<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es stehen Investitionen<br />
in zweistelliger Millionenhöhe<br />
auf dem Programm. Die Nachfrage nach<br />
Gewerbebauland ist in der Eisenstadt weiter<br />
deutlich gewachsen. Insbesondere im<br />
Stadtkern ist die Nachfrage so groß, dass<br />
dafür kaum genügend Gewerbeflächen<br />
erschlossen werden können.<br />
Die gute wirtschaftliche Entwicklung<br />
der Stadt ist auch im Einzelhandel deutlich<br />
erkennbar. So baute die Unternehmensgruppe<br />
Bünting 2012 ein komplett<br />
neues und größeres Famila-Center am<br />
westlichen Eingang zur Innenstadt. Die<br />
bisherige Bestandsimmobilie des SB-Warenhauses<br />
wird komplett saniert und umgebaut<br />
und schafft Platz für drei Neuansiedlungen<br />
im Friesoyther Einzelhandel.<br />
Standort<br />
Da auch hier schon sämtliche Flächen vermietet<br />
sind, stehen schon <strong>2013</strong> die Neueröffnungen<br />
auf dem Plan. Mit der gleichzeitigen<br />
Neugestaltung der Verkehrserschließung<br />
bekommt der westliche Eingangsbereich<br />
zur Innenstadt ein neues<br />
Gesicht. Im ehemaligen Kaufhaus Burgholz<br />
an der Bahnhofstraße werden nach<br />
teilweisem Abbruch und einer Komplettsanierung<br />
Räume für ein neues Bekleidungshaus<br />
geschaffen. Das örtliche Traditionshaus<br />
Thien hatte jüngst in den Umbau<br />
und die Erweiterung ihres Geschäftshauses<br />
investiert.<br />
Investiert wird aber auch im medizinischen<br />
Bereich. So wird das Friesoyther St.-<br />
Marien-Hospital um ein neues Bettenhaus<br />
erweitert. Das nördlichste Klinikum im<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> investiert mit<br />
Förderungen des Landes Niedersachsen,<br />
des Landkreises Cloppenburg und der<br />
Stadt Friesoythe rund 7,8 Millionen Euro<br />
in die Erweiterung. Die Klinik für Innere<br />
Medizin, Chirurgie und Gynäkologie beherbergt<br />
auch das Adipositas-Zentrum<br />
Nordwest zur professionellen Behandlung<br />
krankhafter Fettleibigkeit.<br />
Mit drei chefärztlich geleiteten Kliniken<br />
und Einrichtungen sowie zwei Belegabteilungen<br />
behandelt das Krankenhaus mit<br />
seinen rund 240 Mitarbeitern jährlich<br />
5.500 Patienten stationär und darüber<br />
hinaus noch 10.000 Patienten ambulant.<br />
Rund 1.300 Notarzteinsätze werden von<br />
hier jährlich mit dem DRK-Rettungsdienst<br />
gefahren und rund 2.500 operative Eingriffe<br />
vorgenommen. 450 Babys erblicken<br />
Aus der Vogelperspektive: Das St.-Marien-Hospital Friesoythe mit dem medizinischem Versorgungszentrum.<br />
158 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Dienstältester Bürgermeister im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>: Johann Wimberg, Bürgermeister<br />
der Stadt Friesoythe<br />
durchschnittlich im St.-Marien-Stift das<br />
Licht der Welt und die eigene Krankenhausküche<br />
fertigt jährlich rund 100.000<br />
Mittagessen.<br />
Als weitere größere Investition plant die<br />
Stadt Friesoythe den Bau eines modernen<br />
Allwetterbades. Für rund 7,5 Millionen<br />
Euro entsteht ein komplett neuer Sport-,<br />
Gesundheits- und Vorsorgebereich. Das<br />
neue Bad soll das bisherige Frei- und Hallenbad<br />
ersetzen und wird im Rahmen<br />
einer öffentlich-privaten Partnerschaft realisiert.<br />
Es dient den 15 Friesoyther Schulen<br />
als Sportbad und soll darüber hinaus<br />
interessante Angebote als Familien- und<br />
Gesundheitsbad vorhalten. Neben einem<br />
Bad für die Bürgerinnen und Bürger will<br />
die Stadt Friesoythe auch eine Angebotslücke<br />
für die Besucher und Gäste aus<br />
dem Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre<br />
schließen, da es hier ein Bad mit vergleichbarer<br />
Konzeption bislang noch<br />
nicht gibt. Als Allwetterbad sollen Wasserflächen<br />
draußen und drinnen ganzjährig<br />
für die Besucher zugänglich gemacht<br />
werden. 2014 soll dann das neue Allwetterbad<br />
in Friesoythe eröffnet werden.<br />
Weitere Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur<br />
der Stadt stehen für Bürgermeister<br />
Johann Wimberg ganz vorne auf<br />
der Agenda. Zur weiteren Verbesserung<br />
der Einkaufs- und Aufenthaltsqualität in<br />
der Friesoyther Innenstadt soll eine Konzeption<br />
zum verkehrsberuhigten Umbau<br />
des Stadtzentrums erarbeitet werden.<br />
Durch den Bau von bisher zwei Entlastungsstraßen<br />
kann der Stadtkern bereits<br />
jetzt vom Schwerlastverkehr umfahren<br />
werden. ■<br />
Foto: Stadtmarketing Friesoythe
Foto: Gemeinde Garrel<br />
BÜRGERMEISTER<br />
ANDREAS BARTELS<br />
Garrel<br />
Die Gemeinde Garrel verfügt<br />
über eine vielseitige und<br />
leistungs fähige Wirtschaftsstruktur<br />
und bietet der permanent<br />
wachsenden Bevölkerung gute<br />
Einkaufs- und hervorragende<br />
Beschäftigungs möglichkeiten.<br />
Die großzügige Ausweisung von<br />
Gewerbe- und Industrieflächen hat<br />
die wirtschaftliche Entwicklung<br />
in den vergangenen Jahren positiv beeinflusst.<br />
Die Expansion einzelner Unternehmen<br />
unterstützt die Gemeinde hier durch<br />
entsprechende Bebauungspläne für den<br />
Stand ort. Neue Industrie- und Gewerbege -<br />
biete werden großzügig erschlossen und<br />
ansiedlungswilligen Unternehmern gerne<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Positiv für die Weiterentwicklung aktiver<br />
Unternehmen wirkt sich nicht zuletzt auch<br />
das sehr gut ausgebaute Verkehrsnetz aus.<br />
Die nächste Auffahrt zur Jadelinie A 29<br />
mit direktem Anschluss an die Hansalinie<br />
A 1 liegt nur zehn Kilometer entfernt.<br />
Außerdem durchzieht die Bundesstraße<br />
72 mit einer Länge von acht Kilometern<br />
Andreas Bartels ist bereits seit 2006 als<br />
Bürgermeis ter tätig und begeistert von der<br />
positiven Ent wicklung seiner Gemeinde.<br />
Standort<br />
Einkaufszentrum an der Hauptstraße: Das Heide-Center in Garrel.<br />
das Gemeindegebiet, die Landesstraßen<br />
835, 847 und 871 mit 26 Kilometern sowie<br />
die Kreisstraßen 150, 151, 152 und<br />
167 mit 18 Kilometern. Daneben besteht<br />
ein Netz ebenfalls großzügig ausgebauter<br />
Gemeindestraßen mit einer Länge von<br />
über 200 Kilometern.<br />
Früher war Garrel fast ausschließlich<br />
landwirtschaftlich ausgerichtet. Die Möglichkeiten<br />
für die Schulabgänger, im eigenen<br />
Ort beruflich Fuß zu fassen, waren<br />
sehr gering. Anfang 1960 verließen 75<br />
Prozent der Jugendlichen mangels vorhandener<br />
Arbeits- und Ausbildungsstellen<br />
die Gemeinde. Doch der wirtschaftliche<br />
Umbau gelang, so dass heute den etwa 250<br />
verbliebenen landwirtschaftlichen Betrieben<br />
rund 400 gewerbliche Unternehmen<br />
mit annähernd 4.500 sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigten gegenüber stehen.<br />
Von den Erwerbstätigen in der Gemeinde<br />
sind rund 95 Prozent im produzierenden<br />
Gewerbe, Handel, Handwerk im<br />
Dienstleistungsbereich und in sonstigen<br />
Berufszweigen tätig. Nur noch fünf Prozent<br />
der Arbeitnehmer verdienen ihren<br />
Lebensunterhalt in der Landwirtschaft.<br />
Die günstige Altersstruktur ist neben<br />
den bereits erwähnten guten Verkehrsanbindungen<br />
ein besonderes Plus für gewerbliche<br />
Ansiedlungen gewesen: Der Anteil<br />
der unter 18-Jährigen an der Bevölkerung<br />
liegt über 28 Prozent. Mehr als 45 Prozent<br />
der Bevölkerung sind mit 18 bis 45 Jahren<br />
im besten Erwerbsalter. Nach absoluten<br />
Zahlen gestaffelt, verzeichnete Garrel zwischen<br />
1990 und 2000 den höchsten Anstieg<br />
bei den sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigungs verhältnissen.<br />
Der Erfolg Garreler Unternehmen spiegelt<br />
sich selbstverständlich auch im Haus-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
halt der Gemeinde wider. So ist der Ansatz<br />
der Gewerbesteuer im aktuellen Haushaltsjahr<br />
2012 mit 4,25 Millionen Euro<br />
der größte Einzeletat auf der Einnahmenseite.<br />
Der Hebesatz für die Gewer besteuer<br />
liegt seit einigen Jahren unverändert bei<br />
335 Pro zent.<br />
Insgesamt kann behauptet werden, dass<br />
Garrel einer der außergewöhnlichsten<br />
Gewerbestandorte Norddeutschlands ist.<br />
Nicht zuletzt große Namen wie Heidemark,<br />
Böseler Goldschmaus oder die Unternehmensgruppe<br />
Kamps Brot- und Backwarem<br />
sind in Garrel zuhause. Schwerpunkte<br />
im überwiegend mittelständisch<br />
geprägten Gewerbe sind das Nahrungsund<br />
Genussmittelgewerbe, das Baugewerbe<br />
sowie der Stahl- und Maschinenbau.<br />
Daneben sorgen Lebensmittel- und Textilfachgeschäfte<br />
sowie Einkaufsmöglichkeiten<br />
für alle anderen Lebensbereiche für<br />
eine qualitativ hochstehende Grundversorgung<br />
der Bevölkerung. Aber auch Spezialanbieter<br />
finden ihre Käuferschichten.<br />
Banken, Versicherungen und Immobilienmakler<br />
sind in ausreichender Zahl vorhanden.<br />
Nicht zuletzt das Handwerk hat in Garrel<br />
goldenen Boden. Qualifizierte Handwerksbetriebe<br />
sind in allen Sparten vertreten.<br />
So dokumentiert neben der Industrie<br />
kein anderer Wirtschaftszweig die<br />
aufstrebende Entwicklung der Gemeinde<br />
Garrel so deutlich wie das Handwerk.<br />
Die hier aufgezeigte positive Entwicklung<br />
ermöglichten Unternehmer/-innen,<br />
bürgernahe Verwaltung und Kommunalpolitiker/-innen,<br />
indem sie in allen wichtigen<br />
Entscheidungsfragen Hand in Hand<br />
gemeinsam richtige Weichen für die Zukunft<br />
ihrer Gemeinde stellten. ■<br />
159<br />
Foto: www.wistundlaumann.de
Foto: Archiv der Gemeinde Goldenstedt<br />
BÜRGERMEISTER<br />
WILLIBALD MEYER<br />
Goldenstedt<br />
Optimale Familienförderung,<br />
vielfältige Erholungs- und<br />
Freizeitmöglichkeiten, sehr<br />
gute Verkehrsanbindungen und<br />
günstige Standortbedingungen<br />
sorgen dafür, dass die Gemeinde<br />
Goldenstedt ein attraktiver<br />
Wirtschaftsstandort ist.<br />
Der demographische Wandel wird<br />
in den kommenden Jahrzehnten<br />
nicht nur die Kommunen, sondern<br />
auch die Wirtschaft vor große Herausforderungen<br />
stellen. Der Anteil von älteren<br />
Menschen in unserer Gesellschaft wird rasant<br />
ansteigen und dazu führen, dass sowohl<br />
die Kommunen als auch die Industrie<br />
und das Gewerbe in einen Wettbewerb<br />
um Einwohner, qualifizierte Arbeitnehmer,<br />
gute Arbeitsmöglichkeiten, attraktive<br />
Lebensbedingungen und gute<br />
Standortqualität treten werden. Auch<br />
wenn das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> nach<br />
den Prognosen der Bertelsmann-Stiftung<br />
von einer stabilen Entwicklung ausgehen<br />
kann, so gilt es doch, rechtzeitig die Weichen<br />
in die richtige Richtung zu stellen.<br />
Die Gemeinde Goldenstedt hat in den<br />
vergangenen Jahren ganz erheblich in die<br />
Bereiche Kinderbetreuung und Bildung investiert.<br />
So wurden in den Ortsteilen Goldenstedt<br />
und Lutten zwei Kinderkrippen<br />
eingerichtet, die für insgesamt 60 Kinder<br />
eine Ganztagsbetreuung gewährleisten<br />
können. Hier hat die Gemeinde Goldenstedt<br />
im Landkreis Vechta eine Vorreiterrolle<br />
eingenommen. Auch die vier konventionellen<br />
Kindergärten und der Waldkindergarten<br />
bieten flexible Betreuungszeiten<br />
an, so dass die Kinder von berufstätigen<br />
Eltern eine bestmögliche Betreuung erfahren.<br />
Zusätzlich stehen Tagesmütter zur Ver-<br />
Das neue Firmengebäude der Fienhage Poultry-Solutions<br />
GmbH.<br />
Standort<br />
Von und in der Natur lernen: Viel Praktisches und Wissenswertes erfahren die Kinder des<br />
Waldkindergartens in Goldenstedt. Hier und in den vier anderen Kindergärten wird eine<br />
bestmögliche Betreuung garantiert.<br />
fügung, die über das Mehrgenerationenbüro<br />
vermittelt werden können.<br />
Die drei Grundschulen in den Ortsteilen<br />
Goldenstedt, Lutten und Ellenstedt und<br />
die Haupt- und Realschule sorgen für eine<br />
wohnortnahe Beschulung der Kinder. In<br />
den drei Grundschulen wurde mit Beginn<br />
des Schuljahres 2011/2012 die offene<br />
Ganztagsschule eingeführt. Die Kinder<br />
können hier an der Mittagsverpflegung,<br />
der Hausaufgabenbetreuung sowie diversen<br />
Sport- und Weiterbildungsangeboten<br />
teilnehmen. Ein Angebot, welches insbesondere<br />
berufstätige Eltern zu schätzen<br />
wissen. Weiterführende Schulen finden<br />
sich in der nahegelegenen Kreisstadt<br />
Vechta. Zur Sicherung des Schulstandortes<br />
Goldenstedt wurden in den vergangenen<br />
zwei Jahren in der Haupt- und Realschule<br />
drei Millionen Euro für den Neubau<br />
von Fachräumen investiert, so dass<br />
diese Schule den modernsten Anforderungen<br />
gerecht wird.<br />
In der Gemeinde Goldenstedt befindet<br />
sich eines von den bundesweit 500 vom<br />
Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend geförderten Mehrgenerationenhäusern.<br />
In diesem mitten in<br />
Goldenstedt gelegenen Gebäudekomplex<br />
sind eine Kindergartengruppe, das Familienservicebüro,<br />
das Medicum-Haus der<br />
Gesundheit mit diversen Beratungsstellen<br />
für Gesundheit, Vorsorge und Pflege sowie<br />
mehrere barrierefreie Wohneinheiten<br />
untergebracht.<br />
Goldenstedt bietet jedoch auch vielfältige<br />
Möglichkeiten zur Naherholung. Der<br />
Staatsforst Herrenholz, das Huntetal und<br />
160 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
das große Naturschutzgebiet Goldenstedter<br />
Moor sind erste Adressen für Natur -<br />
erlebnisse. Das Naturschutz- und Informationszentrum<br />
Goldenstedter Moor (NIZ) und<br />
der Erholungspark Hartensbergsee sind<br />
überregional bekannte Einrichtungen, die<br />
jährlich mehrere tausend Besucher in ihren<br />
Bann ziehen. Das sehr gut ausgebaute<br />
Radwegenetz bietet ideale Verhältnisse<br />
zur aktiven Erholung auf dem Rad oder<br />
auf Inlinern in natürlicher Umgebung.<br />
Auch als Wohnort ist Goldenstedt attraktiv.<br />
Bauwillige finden ideale Rahmenbedingungen<br />
vor: Erschwingliche Grundstücke<br />
mit vielen Spielplätzen, freundliche Nachbarn<br />
und örtliche Bauunternehmen, die<br />
ihr Handwerk verstehen.<br />
Der Maschinen- und Anlagenbau, das<br />
Baugewerbe, die Gastronomie- und Kältetechnik<br />
und die Holzverarbeitung prägen<br />
im Wesentlichen den Gewerbestandort<br />
Goldenstedt. Mitten im Städtedreieck Bremen,<br />
Oldenburg und Osnabrück gelegen,<br />
verfügt Goldenstedt über günstige Verkehrsanbindungen.<br />
Die Autobahnanschlüsse<br />
Wildeshausen-Nord, Cloppenburg und<br />
Vechta befinden sich in unmittelbarer Nähe<br />
und sorgen für eine gute Erreichbarkeit<br />
aus allen Richtungen.<br />
Die günstigen Gewerbegrundstückspreise,<br />
der niedrige Gewerbesteuersatz<br />
von 320 Prozent und die Serviceorientierung<br />
der Wirtschaftsförderung sorgen<br />
hier in Goldenstedt für ein gutes Investitionsklima.<br />
Zusätzlich unterstützt die Gemeinde<br />
Goldenstedt ansiedlungswillige<br />
Unternehmen durch entsprechende Gewerbeförderungsmaßnahmen.<br />
■<br />
Foto: Archiv der Gemeinde Goldenstedt
Foto: Gemeinde Holdorf<br />
BÜRGERMEISTER<br />
DR. WOLFGANG KRUG<br />
Holdorf<br />
Die Gemeinde Holdorf liegt<br />
im südlichen Kreis Vechta<br />
verkehrsgünstig am<br />
wichtigen Knotenpunkt<br />
von A 1 und B 214.<br />
Obwohl die Gemeinde Holdorf im<br />
Jahre 2010 bereits ihre 1.300jährige<br />
Besiedlung feierte, ist die<br />
Gemeinde ein moderner Wirtschaftsstand -<br />
ort. Dafür spricht, dass in der Gemeinde<br />
mit 6.555 Einwohnern circa 3.000 sozialversicherungspflichtige<br />
Arbeitsplätze angeboten<br />
werden.<br />
Das bedeutet, dass fast jeder zweite<br />
Einwohner seinen Arbeitsplatz in der Gemeinde<br />
Holdorf finden könnte, vorwiegend<br />
im Industrie- und Gewerbegebiet, das<br />
einen repräsentativen Querschnitt durch<br />
die Leistungsfähigkeit der regionalen Unternehmerschaft<br />
bietet.<br />
Trotz dieses reichhaltigen Arbeitsplatzangebotes<br />
bietet die Gemeinde Holdorf<br />
noch weitere Flächen auch in unmittelbarer<br />
Autobahnnähe für eine Industrie- und<br />
Gewerbeansiedlung an, sodass einer stetigen<br />
Gewerbeentwicklung der Gemeinde<br />
nichts im Wege steht. Durch diese bedarfsgerechte<br />
Ausweisung von Gewerbegebieten<br />
sowie den niedrigen Hebesätzen<br />
bei der Grund- und Gewerbesteuer werden<br />
Firmen eingeladen, sich in Holdorf<br />
anzusiedeln.<br />
Holdorf liegt in der Boomregion <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> sehr verkehrsgünstig<br />
am Knotenpunkt der Autobahn 1 und der<br />
Standort<br />
Bundesstraße 214. Somit kann Holdorf<br />
aus allen Himmelsrichtungen sehr schnell<br />
erreicht werden.<br />
Bekannt ist die Gemeinde Holdorf durch<br />
das weit und breit einzigartige Autobahnbrückenrestaurant<br />
Dammer Berge über der<br />
Autobahn 1, das zum größten Teil auf dem<br />
Holdorfer Gemeindegebiet liegt.<br />
Die Vorteile, die eine »kleine Gemeinde«<br />
wie Holdorf bietet, können in der engen<br />
<strong>Verbund</strong>enheit zwischen den Gewerbetreibenden<br />
und der Gemeinde gesehen<br />
werden. Hier gibt es zum Beispiel seit Jahren<br />
einen Gewerbestammtisch, in dem<br />
sich die hiesigen Unternehmer in unregelmäßigen<br />
Abständen mit dem Bürgermeister<br />
und dem Wirtschaftsförderer der Gemeinde<br />
treffen, um ihre Anliegen direkt zu<br />
besprechen. Eine solche Gesprächsrunde<br />
findet auch im Holdorfer Wirtschaftsforum<br />
für den Einzelhandel, wo dann die<br />
jeweiligen Problemstellungen untereinander<br />
besprochen werden können.<br />
Dass diese Gespräche fruchtbar verlaufen,<br />
zeigt sich allein darin, dass der<br />
Industrie- und Gewerbestammtisch zusammen<br />
mit dem Wirtschaftsforum der<br />
Einzelhändler und der Gemeinde die IGE-<br />
HA 2010 organisiert haben. Die IGEHA ist<br />
eine große Gewerbeausstellung im Indus-<br />
Das Holdorfer Gewerbe- und Industriegebiet bietet mit seinen vielen Firmen einen repräsentativen<br />
Querschnitt durch die Leistungsfähigkeit der regionalen Unternehmerschaft und<br />
bietet noch genügend Platz für viele Neuansiedlungen.<br />
Weit bekannt: Das einzigartige Autobahnbrückenrestaurant Dammer Berge über der A 1.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
triegebiet, die nach 2001 und 2006 zum<br />
dritten Mal im Jahre 2010 stattfand und<br />
bei der allein an einem Wochenende über<br />
20.000 Besucher gezählt wurden. Sie ist<br />
ein Tag der offenen Tür der Industrie- und<br />
Gewerbebetriebe im Industriegebiet sowie<br />
eine Handels- und Gewerbeausstellung der<br />
hiesigen Unternehmer auf einer Ausstellungsfläche<br />
von 40.000 Quadratmetern.<br />
Anders als bei anderen Gewerbeausstellungen<br />
kann man hier in einzelnen Betrieben<br />
den Mitarbeitern bei der Arbeit über<br />
die Schulter schauen. Dabei können in<br />
einigen Betrieben die Arbeitsabläufe bei<br />
der Be- und Verarbeitung der Waren beobachtet<br />
werden. Das ist nicht nur für die<br />
Familienangehörigen der Mitarbeiter interessant,<br />
sondern so können Schüler sich<br />
ihren »zukünftigen Arbeitsplatz« bereits<br />
ansehen. Auf diesem Wege haben schon<br />
viele ihren Ausbildungsplatz gefunden.<br />
In Holdorf wird aber nicht nur die Gewerbeansiedlung<br />
vorangetrieben, sondern<br />
es werden auch regelmäßig neue Wohnbauflächen<br />
ausgewiesen, wo unter anderem<br />
die Mitarbeiter der Betriebe kostengünstig<br />
Wohnbaugrundstücke erwerben<br />
können. Neue Wohnbauflächen werden<br />
bereitgestellt am Lagerweg in Holdorf<br />
sowie an der Ernst-Böhm-Straße in Handorf-Langenberg.<br />
Dabei gibt es für Familien<br />
mit mehreren Kindern beim Kauf<br />
eines Wohnbaugrundstückes Vergünstigungen,<br />
die Holdorf ihren zukünftigen<br />
Bürgerinnen und Bürgern hier einräumt.<br />
Außerdem werden von der Kath. Kirchengemeinde<br />
ausreichend Kindergartenplätze<br />
an drei verschiedenen Standorten<br />
angeboten, sodass relativ kurze Wege zum<br />
Kindergarten zu bewältigen sind. Daneben<br />
werden für die ganz Kleinen 15 Krippenplätze<br />
angeboten. Da hier ein steigender<br />
Bedarf zu verzeichnen ist, werden in Zukunft<br />
weitere Krippenplätze angeboten.<br />
Es gibt alsoviele Gründe sich hier anzusiedeln.<br />
Sprechen Sie uns an! Mehr Infos<br />
unter www.holdorf.de oder schreiben Sie<br />
eine E-Mail an krug@holdorf.de oder<br />
schlarmann@holdorf.de ■<br />
161<br />
Foto: Gemeinde Holdorf
BÜRGERMEISTER<br />
MICHAEL KRAMER<br />
Lastrup<br />
Die Gemeinde Lastrup hat sich<br />
in den letzten Jahren – sowohl<br />
aus Sicht ihrer Bürger als auch<br />
aus Sicht der Wirtschaft – zu<br />
einem sehr beliebten und<br />
attraktiven Standort entwickelt.<br />
Das bestätigt den Kurs der<br />
politisch Verantwortlichen,<br />
optimale Wirtschafts-, Arbeitsund<br />
Wohnbedingungen in den<br />
Fokus ihrer Arbeit zu stellen.<br />
Ihren Bürgerinnen und Bürgern oder<br />
denjenigen, die es noch werden wollen,<br />
bietet die Gemeinde ideale Voraussetzungen,<br />
um sich in Lastrup rundum<br />
wohl zu fühlen. Das zeigt sich an einer<br />
großen Vielzahl von Angeboten, die bereits<br />
im vorschulischen Bereich beginnen<br />
und über ein bemerkenswert aktives Vereinsleben<br />
und zahlreiche Sportmöglichkeiten<br />
bis hin zur Vorhaltung von preiswertem<br />
Bauland in ansprechender Lage<br />
und unter finanzieller Berücksichtigung<br />
der jeweiligen familiären Situation der<br />
Bauwilligen reichen.<br />
Im Lastruper Rathaus engagiert man<br />
sich aber insbesondere auch sehr stark<br />
dafür, Betriebe oder Gründer für den<br />
Standort Lastrup zu interessieren. Dieses<br />
Engagement wird vor allem dadurch zum<br />
Ausdruck gebracht, dass man den Unternehmen<br />
hervorragende Standortbedigungen<br />
anbieten kann. Wirtschaftsfreundlichkeit<br />
versteht sich in der Gemeinde Lastrup<br />
von selbst. Die Wirtschaft ist naturgemäß<br />
der Antriebsmotor einer Gemeinde und<br />
dieser Motor will gepflegt werden.<br />
Durch ein vorausschauendes Handeln<br />
der Entscheidungsträger gibt es bei uns<br />
Gewerbegrundstücke in ausreichender<br />
Menge und zu attraktiven Konditionen.<br />
Wir achten in diesem Zusammenhang<br />
auch darauf, die Gewerbeflächen in möglichst<br />
direkter Anbindung zu den Hauptverkehrsstraßen<br />
anzusiedeln. Auf der anderen<br />
Seite legen wir aber auch ein hohes<br />
Augenmerk darauf, Gewerbegebiete »im<br />
Grünen« zu schaffen, die sich nicht steril<br />
von der natürlichen Umgebung abgrenzen,<br />
sondern sich vielmehr in die Landschaft<br />
einbinden und somit zusammen<br />
mit ihrem Umfeld ein einheitliches Gesamtbild<br />
darstellen. Es kann für die Ge-<br />
Standort<br />
meinde wohl zu Recht gesagt werden,<br />
dass dieses Ziel in den vergangenen Jahren<br />
durch die Schaffung der einzelnen<br />
Gewerbegebiete in Lastrup und in Hemmelte<br />
in hervorragender Art und Weise<br />
erreicht werden konnte.<br />
In den vergangenen Jahren konnte die<br />
Gemeinde Lastrup zahlreiche Gewerbegrundstücke<br />
veräußern, sodass sich für<br />
den Betrachter das Bild in den Industriegebieten<br />
ständig positiv verändert.<br />
Um auch zukünftig der Nachfrage nach<br />
geeigneten Gewerbegrundstücken frühzeitig<br />
begegnen zu können, erfolgte im<br />
Frühjahr 2012 die Erschließung eines<br />
weiteren Gewerbegebietes mit dem Namen<br />
»Blaubusch«. Hier stehen rund 4,1<br />
Hektar Gewerbefläche mit bester Anbindung<br />
an die Bundesstraße 213 zur Verfügung.<br />
Weitere zehn Hektar an Gewerbefläche<br />
nordöstlich von Lastrup, ebenfalls direkt<br />
an der B 213 gelegen, befinden sich derzeit<br />
in Planung, um auch langfristig dem<br />
zweifelsohne vorhandenen Bedarf an solchen<br />
Flächen begegnen zu können.<br />
Aber nicht nur die verkehrstechnisch<br />
günstige und natürliche Lage der Gewerbegrundstücke<br />
sticht als Pluspunkt für<br />
eine Unternehmensansiedlung bei uns<br />
hervor. Neben den attraktiven Kaufpreisbedingungen<br />
stellt auch der moderate<br />
Gewerbesteuerhebesatz von derzeit 340<br />
Prozentpunkten einen klaren Standortvorteil<br />
für Lastrup dar.<br />
Im Lastruper Gewerbegebiet haben sich<br />
mehrere namhafte Firmen mit teils internationalen<br />
Absatzmärkten angesiedelt.<br />
Beispielhaft seien hier die Fahrzeugwerke<br />
Böckmann genannt, ein nicht nur deutschlandweit<br />
überaus bekannter Fahrzeugund<br />
Pferdeanhänger-Produzent mit heute<br />
162 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Von Lastrup in die weite Welt: Im Gewerbegebiet sind zahlreiche Wirtschaftsunternehmen<br />
ansässig, deren Dienstleistungen und Produkte am deutschen Markt wie auch weltweit<br />
äußerst erfolgreich sind.<br />
mehr als 250 Mitarbeitern. Auch die weltweit<br />
agierenden Firmen AWILA Anlagenbau<br />
GmbH sowie Witte Lastrup GmbH<br />
sind, ebenso wie die im Bereich des Pferdetransports<br />
bekannte Firma Guido Klatte,<br />
in Lastrup ansässig. Die Firma Schulte<br />
schließlich ist überregional für ihre hochwertigen<br />
Fleisch- und Wurstspezialitäten<br />
bekannt und neben Böckmann und AWILA<br />
einer der größeren Arbeitgeber in Lastrup.<br />
Auch die Zahlen des Arbeitsmarktes<br />
sprechen eine deutliche Sprache, was die<br />
Entwicklung der Wirtschaft in unserer<br />
Gemeinde in den letzten Jahren und Jahrzehnten<br />
angeht. Rund 2.300 sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte zählt die<br />
amtliche niedersächsische Statistik für<br />
die Gemeinde derzeit, Tendenz steigend.<br />
Absolut bemerkenswert hierbei ist, dass<br />
die Beschäftigtenzahlen gerade im Dienstleistungssektor<br />
in den vergangenen Jahren<br />
vergleichsweise explodiert sind. Viele<br />
solcher Dienstleister haben ihren Sitz in<br />
der Gemeinde Lastrup. Die Firma Perso<br />
Plankontor, die seit dem Jahr 1997 überaus<br />
erfolgreich Fachpersonal der verschiedensten<br />
Branchen an Unternehmen vermittelt,<br />
hat sich mit mehreren Niederlassungen<br />
und insgesamt knapp 1.000 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern zu einem<br />
der größten Anbieter von Personaldienstleistungen<br />
im Nordwesten entwickelt.<br />
Auch die Firmengruppe Osterkamp, deren<br />
Firmengründung bereits weit mehr<br />
als 100 Jahre zurück liegt, ist eine der führenden<br />
Firmen im Bereich der Personalgestellung.<br />
Die fachliche Kompetenz und<br />
der unternehmerische Schwerpunkt dieser<br />
sowohl im Inland wie auch im Ausland<br />
agierenden Firmengruppe liegt in der Industrietechnik.<br />
■<br />
Foto: Gemeinde Lastrup
Foto: Gemeinde Lindern<br />
BÜRGERMEISTER<br />
RAINER RAUCH<br />
Lindern<br />
Die Gemeinde Lindern mit ihren<br />
rund 4.900 Einwohnern wird<br />
seit jeher von der Landwirtschaft<br />
geprägt. Heute spielen vor allem<br />
die mittelständischen Familienbetriebe<br />
in den vor- und nachgelagerten<br />
Bereichen der Agrarund<br />
Ernährungswirtschaft sowie<br />
die Baubranche eine große<br />
ökonomische Rolle.<br />
Die Ausweisung von rund 25 Hektar<br />
Gewerbe- und Industrieflächen in<br />
den vergangenen Jahren führte zu<br />
Neuansiedlungen und Betriebserweiterungen<br />
und in der Folge zu einer positiven<br />
wirtschaftlichen Entwicklung der kleinsten<br />
Gemeinde im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>.<br />
Günstige Steuer- und Abgabensätze bieten<br />
sowohl Existenzgründern als auch florierenden<br />
Betrieben ein attraktives wirtschaftliches<br />
Umfeld. Im Zuge der kräftigen<br />
wirtschaftlichen Erholung seit 2009<br />
haben sich weitere Betriebe im Gewerbegebiet<br />
Stühlenfeld angesiedelt. Zurzeit stehen<br />
noch rund sieben Hektar Gewerbeund<br />
Industrieflächen im Eigentum der<br />
Gemeinde zur Verfügung. Im rechtsgültigen<br />
Flächennutzungsplan sind darüber<br />
hinaus noch weitere rund 20 Hektar Gewerbeflächen<br />
dargestellt, die nach Bedarf<br />
erschlossen werden können.<br />
Standort<br />
Hauptarbeitgeber in der Gemeinde mit<br />
rund 280 Arbeitsplätzen ist Deutschlands<br />
Marktführer im Bereich Kalbfleisch, die<br />
Bahlmann-Unternehmensgruppe. Die hochmoderne<br />
Feinzerlegung am Standort Lindern<br />
erschließt der Unternehmensgruppe<br />
europaweit völlig neue Absatzmärkte.<br />
Aufgrund des hohen Durchgangsverkehrs<br />
auf der Kreisstraße 357 Werlte-Lastrup<br />
mit einem Schwer- und Güterverkehrsanteil<br />
von zum Teil deutlich über 20<br />
Prozent wurde seit 2007 von der Gemeinde<br />
Lindern der Bau einer kommunalen<br />
Ortsentlastungsstraße geplant. Die vom<br />
Rat beschlossene Vorzugsvariante im Süden<br />
der Gemeinde wird zukünftig auch<br />
der verbesserten Anbindung des Gewerbegebietes<br />
Stühlenfeld an den überörtlichen<br />
Verkehr, insbesondere im Hinblick auf den<br />
geplanten vierspurigen Ausbau der E 233,<br />
dienen.<br />
Nachdem in verhältnismäßig kurzer Zeit<br />
das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen<br />
werden konnte, erfolgte im August<br />
2012 der Baubeginn für diese wichtige Infrastrukturmaßnahme.<br />
Die Gemeinde Lindern<br />
rechnet mit einem Zuschuss in Höhe<br />
von 60 Prozent der Baukosten aus dem<br />
Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />
(GVFG). Die Fertigstellung der Ortsumgehung<br />
ist für den Herbst <strong>2013</strong> geplant.<br />
Eine bereits im Sommer 2011 gestartete<br />
Unternehmensflurbereinigung wird die<br />
Eingriffe in die landwirtschaftlichen Flächen<br />
durch den erforderlichen Grunderwerb<br />
abmildern.<br />
Für die Betriebe der heimischen und regionalen<br />
Baubranche ist die Ende 2012<br />
ausgelaufene Modelldorferneuerung Liener/Auen-Holthaus<br />
außerordentlich bedeutsam<br />
gewesen. Im Rahmen dieser – als<br />
bestes Projekt der Landentwicklung im<br />
Land Niedersachsen ausgezeichneten –<br />
Die Fertigstellung der Ortsumgehung ist für den Herbst <strong>2013</strong> geplant.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Bürgermeister Rainer Rauch ist seit 2001 für<br />
seine Gemeinde im Amt.<br />
Dorferneuerung wurden bis Ende 2012<br />
über 3,3 Millionen Euro von privater Seite<br />
in die Instandsetzung von Gebäuden<br />
investiert.<br />
Die Dorferneuerung Lindern mit dem<br />
Kernort Lindern sowie den Bauerschaften<br />
Neuenkämpen, Osterlindern und Stühlenfeld<br />
ist seit Mai 2009 in die konkrete Umsetzungsphase<br />
gegangen. Neben mehreren<br />
öffentlichen Projekten sind auch hier<br />
bereits zahlreiche private Investitionen<br />
erfolgt. Mit der dorftypischen Umgestaltung<br />
des Ortskerns im Bereich der Kirchstraße<br />
sowie der Straßen Bütersweg und<br />
Am Vask und der Sanierung des alten Rathauses<br />
am Marktplatz wurden bereits<br />
wichtige Maßnahmen dieser Dorferneuerung<br />
umgesetzt. Kernstück dieses Projekts<br />
ist die Umgestaltung der derzeitigen<br />
Hauptdurchgangsstraße im unmittelbaren<br />
Zentrum, die nach dem Bau der Ortsumgehung<br />
im Herbst <strong>2013</strong> vorgesehen ist.<br />
Die Gemeinde Lindern bietet ein attraktives<br />
Wohn- und Lebensumfeld. Preisgünstige<br />
und attraktive Wohnbaugrund stücke<br />
in der Kerngemeinde und verschiedenen<br />
Bauerschaften haben zu einer Eigenheimquote<br />
von über 90 Prozent geführt. Daneben<br />
verfügt die Gemeinde über ein gut<br />
ausgestattetes Schulzentrum mit Grundund<br />
Oberschule sowie vielfältige Sportmöglichkeiten.<br />
Die familienfreundliche Kinderbetreuung<br />
in der Gemeinde Lindern wird durch<br />
den Kindergarten St. Michael mit 150<br />
Plätzen einschließlich einer Ganztagsbetreuung<br />
sichergestellt. Eine Krippe zur<br />
Betreuung von Kindern unter drei Jahren<br />
mit 15 Plätzen steht in Anbindung an den<br />
Kindergarten zur Verfügung. ■<br />
163<br />
Fotos: Gemeinde Lindern
BÜRGERMEISTER<br />
THOMAS STÄDTLER<br />
Löningen<br />
Ob Gewerbe, Industrie, Handel<br />
oder Dienstleistungen – in<br />
Löningen hat die Wirtschaft<br />
Vorfahrt! Wer unternehmungslustig<br />
ist, fühlt sich in der<br />
lebendigen Stadt im Hasetal<br />
bestens aufgehoben.<br />
Den attraktiven, entwicklungsfreudigen<br />
Wirtschaftsstandort Löningen<br />
im Landkreis Cloppenburg<br />
zeichnet sein unternehmensfreundliches<br />
Klima aus. Hier ansässige Betriebe profitieren<br />
von der günstigen Verkehrsinfrastruktur<br />
sowie vom jungen, qualifizierten<br />
Arbeitskräftepotential. Die Stadt im Hasetal<br />
ist unmittelbar angebunden an die<br />
transeuropäische Achse, die Europastraße<br />
E 233/B 213, die Skandinavien mit den<br />
Benelux-Staaten verbindet und ist nur<br />
40 Kilometer entfernt von der deutschniederländischen<br />
Grenze.<br />
Das ausgebaute dreigliedrige Schulangebot<br />
im Stadtgebiet und der hohe Wohnund<br />
Freizeitwert der Region begünstigen<br />
die Fachkräftegewinnung. Die Verwaltung<br />
unterstützt Gewerbetreibende durch transparente,<br />
schnelle Genehmigungsverfahren<br />
und hilft bei der Formulierung von Anträgen,<br />
die bei Landkreis, Land, Bund oder<br />
EU zu stellen sind. Um die Betriebe noch<br />
besser begleiten zu können, wurde im Rathaus<br />
ein neuer Fachbereich eingerichtet,<br />
in dem ein Wirtschaftsförderer den Unternehmen<br />
mit Rat und Tat zur Seite steht.<br />
Von der Stadt erschlossene Industrieund<br />
Gewerbeflächen zu fairen Konditionen<br />
bilden einen weiteren Vorzug des<br />
Wirtschaftsstandorts Löningen für ansiedlungswillige<br />
Betriebe. Die Strukturförderung<br />
für Jungunternehmen in ihrer<br />
Startphase und bestehende Unternehmen<br />
in ihrer Weiterentwicklung hat Vorrang<br />
vor den Verkaufserlösen der Liegenschaften.<br />
Maschinen- und Werkzeugbau, Nahrungs-<br />
und Genussmittelindustrie sowie<br />
der Baubereich bilden den Branchenschwerpunkt.<br />
Die hohe wirtschaftliche<br />
Dynamik Löningens basiert auf Wachstum<br />
und Strukturwandel. Bedeutsamstes<br />
Unternehmen und größter Arbeitgeber ist<br />
die Remmers AG, die sich in den letzten<br />
Jahrzehnten zum global player in der Bau-<br />
Standort<br />
Die Stadt am Fluss: Löningen befindet sich im »Erholungsgebiet Hasetal«, benannt nach dem<br />
Fluss Hase, der in der Nähe von Osnabrück entspringt und in Meppen in die Ems mündet.<br />
Sehenswert ist die katholische St. Vitus-Kirche; das Wahrzeichen Löningens gilt als die<br />
größte pfeilerlose Saalkirche Deutschlands.<br />
stofftechnik entwickelt hat. Die traditionell<br />
bedeutsame Landwirtschaft hat sich<br />
gewandelt zur zukunftsfähigen und leistungsstarken<br />
Agrarindustrie mit vielen<br />
neuen Betrieben der Agrartechnik. Diese<br />
decken den Bedarf an modernen Geräten<br />
und Maschinen für die landwirtschaftliche<br />
Produktion und die Veredelung von<br />
landwirtschaftlichen Erzeugnissen.<br />
Die Investitionen der Stadt in eine nachhaltige<br />
Verkehrsinfrastruktur können sich<br />
sehen lassen. Mit der Nord-Ost-Tangente<br />
(Mühlenbachtal, Bunner Landstraße, Wassermühlenweg)<br />
und der Ost-West-Achse<br />
(Bahnhofsallee) wurden zwei wichtige<br />
Entlastungsstraßen fertig gestellt. Der<br />
Güterbahnhof wurde aus der Innenstadt<br />
in das Industriegebiet Löningen-Ost verlegt.<br />
Modernste Gleisanlagen dienen der<br />
Industrie für den Güterverkehr.<br />
Ein vielfältiges Bildungsangebot bereitet<br />
Kinder und Jugendliche auf Berufsleben<br />
und Studium vor. Von der Grundschule<br />
über die Förderschule, die Haupt- und<br />
Realschule, bis zum Gymnasium sind alle<br />
Schulformen vor Ort. Für die frühe Förderung<br />
gibt es gut ausgestattete Kindergärten<br />
und einen Krippenbetrieb sowie mehrere<br />
Kindertagesstätten. Im Anschluss an<br />
die allgemein bildenden Schulen besteht<br />
in Löningen die Möglichkeit zum Besuch<br />
einer Außenstelle der Berufsbildenden<br />
Schule am Museumsdorf Cloppenburg.<br />
Vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
bieten die Einrichtungen der Erwachsenenbildung<br />
an.<br />
164 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Von der Stadt bereitgestellte Wohnbauflächen<br />
ermöglichen es Arbeitnehmern,<br />
insbesondere jungen Familien, kostengünstig<br />
zu bauen. Die weitgehend naturbelassene<br />
Landschaft garantiert hohe<br />
Wohnqualität. Das Sport- und Freizeitangebot<br />
in zahlreichen Vereinen ergänzt<br />
diese in vielfältiger Weise.<br />
Unsere schöne Stadt hat viele Vorzüge.<br />
Überzeugen Sie sich selbst! Besuchen Sie<br />
Löningen, gerne persönlich. Fordern Sie<br />
unser Informationsmaterial an oder verschaffen<br />
Sie sich »Stadtwissen« im Internet<br />
unter www.loeningen.de. ■<br />
Löningen, die Hasestadt, lädt zu einem Besuch<br />
ein! Auf Sie freut sich Bürgermeister Thomas<br />
Städtler.<br />
Foto: Thomas Bertelt<br />
Foto: Anna Städtler
Foto: Stadt Lohne<br />
BÜRGERMEISTER<br />
TOBIAS GERDESMEYER<br />
Lohne<br />
Wer nach Lohne kommt, sei es<br />
über die Autobahn, mit der Bahn<br />
oder mit dem Auto, sieht sofort:<br />
Die Stadt entwickelt sich gut.<br />
Die Gewerbegebiete wachsen,<br />
neue Wohngebiete für junge<br />
Familien entstehen, alte Gebäude<br />
erstrahlen im neuen Glanz.<br />
Das schlägt sich natürlich auch<br />
in der Statistik nieder: Mehr<br />
Einwohner, mehr Betriebe, mehr<br />
sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte. Und das<br />
Wachstum hält seit Jahren an.<br />
Ihren Ursprung hat die positive Entwicklung<br />
Lohnes ausgerechnet im Gefieder<br />
einer Gans. Denn mit der Produktion<br />
von Schreibfedern aus Gänsekielen<br />
fing die industrielle Entwicklung Lohnes<br />
an. 1801 war das. Heute, mehr als 200<br />
Jahre später, ist das Mittelzentrum Lohne<br />
bekannt als »Stadt der Spezialindustrien«<br />
– in der Region, in Deutschland und sogar<br />
darüber hinaus.<br />
380 Hektar Gewerbe- und Industriefläche<br />
weist die Stadt Lohne heute in ihren<br />
Bebauungsplänen aus. Auf den gut erschlossenen<br />
Grundstücken haben sich<br />
mehr als 2000 Betriebe angesiedelt. Über<br />
12.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />
finden hier Arbeit.<br />
Vor allem die Kunststoffindustrie prägt<br />
die Stadt. Die größten Lohner Arbeitgeber<br />
sind in dieser Branche: Pöppelmann, Polytec,<br />
RPC Bramlage, Dettmer (Delo) und<br />
Atka, um nur einige zu nennen. Das Knowhow<br />
und der Pioniergeist, der sprichwört-<br />
Standort<br />
Immer für seine Stadt da: Tobias Gerdesmeyer ist seit dem 1. Januar 2012 Bürgermeister<br />
der Stadt Lohne.<br />
liche »Lohner Wind« in den Unternehmen<br />
ist riesengroß. Selbst hinter einfachsten<br />
Teilchen steckt viel Raffinesse. Das macht<br />
die Lohner Wirtschaft so wertvoll für den<br />
Weltmarkt. Ob Handschuhfächer oder Folienverpackungen,<br />
Blumentöpfe oder Bierfassverschlüsse,<br />
Cremedosen oder Frühstückseier<br />
– sie alle werden von Lohne aus<br />
auf die nahe »Hansalinie«, die Autobahn<br />
1, geschickt und von dort in viele Länder<br />
dieser Welt transportiert.<br />
Der positiven Entwicklung unserer Wirtschaft<br />
trägt die Stadt Rechnung: durch<br />
laufende Investitionen in die Infrastruktur,<br />
niedrige Hebesätze bei Gewerbe- und<br />
Grundsteuern oder durch die bedarfsgerechte<br />
Ausweisung neuer Gewerbegebiete<br />
in Autobahnnähe oder in Krimpenfort. So<br />
schaffen Politik und Verwaltung stetig ausreichend<br />
Platz für die weitere Entwicklung.<br />
Auch für die Arbeitnehmer wird gesorgt.<br />
Auf vier bis fünf Hektar entstehen<br />
jedes Jahr neue Häuser. Die Eigenheimquote<br />
liegt weit über dem Landesdurchschnitt.<br />
Mehr als 80 Prozent der rund<br />
Im neuen Gewerbegebiet »Brockdorfer Esch«, ganz in der Nähe zur Autobahnauffahrt, errichtet<br />
die Firma Eipro ein Logistik-Zentrum.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
27.000 Einwohner leben laut Niedersächsischer<br />
Landestreuhandstelle in den eigenen<br />
vier Wänden. Der Wohlfühlfaktor ist<br />
hoch. Studien zeigen immer wieder: Die<br />
Menschen sind zufrieden mit ihrem Leben<br />
in Lohne. Sie fühlen sich eng verbunden<br />
mit der Region, beruflich wie privat.<br />
Denn in Lohne lässt sich nicht nur gut<br />
arbeiten und wohnen. Auch bei der Freizeitgestaltung<br />
setzt die Stadt Maßstäbe:<br />
Ob im wohl schönsten Freibad der Region,<br />
beim Besuch der Freilichtbühne, beim<br />
Ausflug in den Hopener Wald oder bei einer<br />
Entdeckertour im Industrie Museum,<br />
die Möglichkeiten vor allem für Familien<br />
sind zahlreich.<br />
Familien unterstützen, Firmen fördern,<br />
den Wohlfühlfaktor in der Stadt erhöhen,<br />
das sind die Ziele der Politik und Verwaltung.<br />
Deshalb sind die Grundstückspreise<br />
niedrig, deshalb setzen sich Rat und Verwaltung<br />
für die Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf ein, deshalb zahlen die Unternehmer<br />
vergleichsweise wenig Gewerbesteuer<br />
und deshalb investiert die Stadt<br />
viel in die Ausstattung der Schulen, Kindergärten<br />
und Krippen. Für die hohe Lebensqualität<br />
in Lohne sorgen außerdem<br />
ein umfassendes Bildungs- und Weiterbildungsangebot<br />
sowie eine gute ärztliche<br />
Versorgung.<br />
Den erfolgreichen Weg, den die Stadt<br />
Lohne schon vor Jahren eingeschlagen<br />
hat, wollen Rat und Verwaltung weitergehen.<br />
Dazu haben sie gemeinsam mit den<br />
Bürgern das Stadtentwicklungskonzept<br />
»Zukunft Lohne« aufgestellt. Festgeschrieben<br />
sind darin Ziele und Maßnahmen, damit<br />
Lohne auch über das Jahr 2030 hinaus<br />
eine liebenswerte, lebenswerte und lohnenswerte<br />
Stadt bleibt. ■<br />
165<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media
Foto: Gemeinde Molbergen<br />
BÜRGERMEISTER<br />
LUDGER MÖLLER<br />
Molbergen<br />
Gewerbestandort Molbergen:<br />
• Wettbewerbsfähig<br />
• Innovativ<br />
• Zukunftsstark<br />
Diese Schlagworte mit Leben zu<br />
erfüllen ist unserer Gemeinde im<br />
letzten Jahrzehnt eindrucksvoll<br />
und nachhaltig gelungen. Aktueller Beleg<br />
hierfür ist der in 2011 realisierte Ausbau<br />
der ehemaligen Kreisstraße 157 »Kneheimer<br />
Weg« in einer Breite von sechs Metern<br />
auf einer Länge von circa 3,7 Kilometer.<br />
Damit besteht nun eine für den<br />
Schwerlastverkehr ausgelegte, direkte Anbindung<br />
an das überregionale Verkehrsnetz,<br />
sprich die Bundesstraße 213/E 233,<br />
die gerade in Zeiten der Internationalisierung<br />
der Märkte sowie des stetig zunehmenden<br />
Güterverkehrs mehr und mehr<br />
an Bedeutung gewinnt.<br />
Deshalb freut es mich umso mehr, dass<br />
nun auch endgültig die Weichen für den<br />
Bau der Anschlussstelle der vom Emsland<br />
durch Molbergen führenden Landesstraße<br />
836 »Cloppenburger Straße« an die<br />
Ortsumgehung (B 213) in Cloppenburg<br />
gestellt sind. Der Baubeginn ist für <strong>2013</strong><br />
fest eingeplant.<br />
Damit wird eine nochmalige Verbesserung<br />
der infrastrukturellen Voraussetzungen<br />
erreicht, insbesondere für das am Verkehrsknotenpunkt<br />
»Zum Gewerbegebiet /<br />
Kneheimer Weg« gelegene 9,5 Hektar<br />
große Gewerbeareal. Hier kommt Ihnen<br />
eine Reihe weiterer Vorteile zugute:<br />
• Wettbewerbsfähiger und hochwertiger<br />
Standort, der Betriebsgrundstücke mit<br />
einem großen zusammenhängenden<br />
Wir packen es an: Der neue Kreisverkehr als<br />
Knotenpunkt zu den Gewerbegebieten am<br />
Kneheimer Weg und Molbergen Ost.<br />
Standort<br />
Luftaufnahme vom Molberger Ortskern mit der Hauptkreuzung der Landesstraßen 836, 834<br />
und der Kreisstraße 152.<br />
Flächenzuschnitt ermöglicht. Durch das<br />
Erschließungskonzept ist eine besondere<br />
Eignung für industrielle Ansiedlungen<br />
(u. a. mit Logistikfunktionen)<br />
gegeben.<br />
• Unmittelbare Nähe zur E 233, an der<br />
sonst zurzeit kaum sofort verfügbare<br />
GI-Flächen vorhanden sind. Die E 233<br />
hat im europäischen <strong>Verbund</strong> eine hohe<br />
verkehrstechnische Bedeutung und verbindet<br />
grenzüberschreitend einen vielfältig<br />
verflochtenen Wirtschaftsraum<br />
von den Niederlanden bis zu den skandinavischen<br />
Ländern. Die Planungen<br />
zum durchgängigen vierspurigen Ausbau<br />
dieser »Wirtschaftsader« der Region<br />
werden von der Gemeinde Molbergen<br />
daher nachdrücklich unterstützt.<br />
• Vergleichsweise hohe Ausnutzbarkeit<br />
der Flächen aufgrund der Ausweisung<br />
als GIe-Gebiet mit nur geringen Einschränkungen<br />
wegen möglicher Emissionen<br />
auf die unmittelbare Umgebung<br />
oder anderer Nutzungskonflikte.<br />
• Ansiedlungskonzentration auf die<br />
Schwerpunktbranchen in der Region<br />
und damit verbesserte Kooperationsmöglichkeiten<br />
von Unternehmen (u. a.<br />
durch Mitgliedschaft in den Branchennetzwerken<br />
Ernährungswirtschaft, Logistik,<br />
Metall-, Maschinen- und Anlagenbau,<br />
umweltschonende Technologien,<br />
Kunststoff) in einem gründerfreundlichen<br />
Umfeld.<br />
166 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Das Augenmerk der Gemeinde richtet sich<br />
aber nicht allein auf den Hauptort Molbergen,<br />
sondern auch im Ortsteil Peheim<br />
wird aktuell ein im ersten Abschnitt circa<br />
2,2 Hektar großes Gewerbegebiet neu erschlossen.<br />
Drei mittelständische Betriebe<br />
werden sich hier schon kurzfristig ansiedeln.<br />
Bei allen Anstrengungen um wirtschaftliches<br />
Wachstum kommt die Wohn- und<br />
Lebensqualität in der Gemeinde Molbergen<br />
nicht zu kurz. Hierfür sorgen eine für<br />
Naherholung und Tourismus reizvolle<br />
Landschaft, ein vielfältiges Freizeit- und<br />
Vereinsangebot sowie gut ausgebaute Infrastruktureinrichtungen.Dementsprechend<br />
besteht – entgegen dem landläufigen<br />
Trend – eine ungebrochen starke<br />
Nachfrage nach Baugrundstücken, wofür<br />
in den einzelnen Ortsteilen Wohnbauflächen<br />
zu günstigen Konditionen zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Für die Innenentwicklung des Ortskerns<br />
von Molbergen wird die in 2011<br />
bewilligte Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm<br />
des Landes Niedersachsen<br />
neue Impulse bringen. Hiervon werden<br />
in der Umsetzungsphase ab <strong>2013</strong>/<br />
2014 wiederum die heimische Wirtschaft<br />
und speziell das Handwerk profitieren.<br />
Ein weiterer Beitrag zur mittelstandsfreundlichen<br />
Kommunalpolitik, die auch<br />
zukünftig Handlungsmaxime der Gemeinde<br />
Molbergen bleiben wird. ■<br />
Foto: Gemeinde Molbergen
Foto: Gemeinde Neuenkirchen-Vörden<br />
BÜRGERMEISTER<br />
ALFONS WIESCHMANN<br />
Neuenkirchen-<br />
Vörden<br />
Die Gemeinde Neuenkirchen-<br />
Vörden mit den beiden Kirch -<br />
dörfern Neuenkirchen und<br />
Vörden und den dazugehörigen<br />
Bauerschaften ist die südlichste<br />
Gemeinde im Landkreis Vechta.<br />
Neuenkirchen-Vörden zählt auf<br />
einer Fläche von 90,84 km 2<br />
rund 8.000 Einwohner.<br />
Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage<br />
direkt an der Bundesautobahn 1<br />
Hansalinie ist Neuenkirchen-Vörden<br />
ein attraktiver Gewerbestandort. Die<br />
logistisch günstige Lage mit der Anschlussstelle<br />
Neuenkirchen/Vörden ist Grund für<br />
die Ansiedlung leistungsfähiger Gewerbebetriebe.<br />
Der örtliche Einzelhandel bietet<br />
ein breit gefächertes Angebot mit vielseitigen<br />
Einkaufsmöglichkeiten. Ein dem Bedarf<br />
angepasstes Angebot an Supermärkten<br />
und Discountern ergänzt das Angebot<br />
der örtlichen Fachgeschäfte. Die Ortskerne<br />
Neuenkirchen und Vörden wurden im<br />
Zuge der Dorferneuerung mit großem Aufwand<br />
neu gestaltet.<br />
Neuenkirchen-Vörden hat mehr zu bieten<br />
als man es von einem Ort dieser Größe<br />
erwartet. In den verschiedenen Baugebieten<br />
stehen günstige Baugrundstücke zur<br />
Verfügung. Aufgrund der großen Nachfrage<br />
nach Baugrundstücken werden zusätzliche<br />
Baugebiete ausgewiesen.<br />
Drei Kindergärten mit Krippen- und<br />
Ganztagsgruppen – ein weiterer befindet<br />
sich im Bau –, zwei Grundschulen und eine<br />
Oberschule ermöglichen eine gute Schulausbildung<br />
vor Ort. Das Gymnasium be-<br />
Standort<br />
Die Fleischwarenfabrik Sieckendick wurde als kleine Schlachterei gegründet und ist heute einer<br />
der führenden Hersteller von SB-Wurstwaren – sowohl in Deutschland als auch in Europa.<br />
findet sich in der Nachbarstadt Damme<br />
und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
gut zu erreichen.<br />
Mit Sporthallen, Sport- und Tennisplätzen,<br />
Reithallen, Trimm-Dich-Pfad, Radund<br />
Wanderwegen bietet die Gemeinde<br />
viele Möglichkeiten, sich sportlich zu<br />
betätigen. Eine besondere Attraktion ist<br />
das im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> einmalige<br />
Naturbad Vörden. Die zahlreichen<br />
Vereine in der Gemeinde sorgen für vielfältige<br />
Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.<br />
Das ehemalige Bahnhofsgebäude<br />
hat sich als Kulturbahnhof zu einem soziokulturellen<br />
Zentrum entwickelt, in dem<br />
regelmäßig Veranstaltungen unterschiedlichster<br />
Art angeboten werden.<br />
Auch für Naturliebhaber ist Neuenkirchen-Vörden<br />
ein attraktiver Urlaubsort,<br />
der mit einer abwechslungsreichen und<br />
vielgestaltigen Landschaft, mit alten Fachwerkhäusern,<br />
wie z. B. dem restaurierten<br />
Ackerbürgerhaus, den Windmühlen, den<br />
Kirchen, dem Schlachtereimuseum, dem<br />
Kulturbahnhof, den urigen Bauernschaften,<br />
den Baudenkmälern, und den Cafés<br />
und Gasthöfen zum Verweilen einlädt. Ein<br />
35 Kilometer langes, markiertes Rad- und<br />
Das Sawiko-Kundenzentrum: Besuchen Sie die Ganzjahresausstellung auf über 500 m 2 – dort<br />
finden Sie alles, was das Reisemobilistenherz begehrt.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Wanderwegenetz mit Ruhebänken und<br />
Schutzhütten lädt zum Spazierengehen ein.<br />
Bedeutsame Betriebe der Nahrungsmittel-<br />
und der Futtermittelindustrie haben<br />
hier ihren Standort gefunden. Bekannte<br />
Firmen wie die Fleischwarenfabrik Sickendiek,<br />
Deutsche Frühstücksei, Ovobest Eiprodukte<br />
oder Deutsche Vilomix bedienen von<br />
hier aus ihre europaweiten Kunden. Größter<br />
Arbeitgeber neben diesen Betrieben<br />
sind die Clemens-August Klinik für Psychotherapie<br />
und psychosomatische Medizin,<br />
die Fachklinik St. Marienstift (Klinik für<br />
suchtkranke Männer) und die Clemens-<br />
August-Jugendklinik. Das Malteser Schulungszentrum<br />
in Nellinghof ist als Seminarstätte<br />
für alle Dienstleis tungsbereiche<br />
des Maltester Hilfsdienstes von bundesweiter<br />
Bedeutung.<br />
Die Gemeinde ist Gesellschafterin des<br />
Niedersachsenparks. Über 400 Hektar<br />
Fläche machen den Niedersachsenpark<br />
zum größten interkommunalen Gewerbeund<br />
Industriepark Niedersachsens. Mit<br />
seiner strategisch hervorragenden Lage<br />
im Nordwesten Niedersachsens, direkt an<br />
der A 1 mit eigener Autobahnabfahrt (Neuenkirchen-Vörden)<br />
sowie der unmittelbaren<br />
Nähe zur A 30, gewährleistet der Niedersachsenpark<br />
schnelle Erreichbarkeit<br />
sowie kurze und flexible Transportwege<br />
im gesamten nordwestdeutschen Raum.<br />
In einem beispielhaften Public-Private-<br />
Partnership-Modell arbeiten hier kreisgrenzenübergreifend<br />
die Standortkommunen<br />
Neuenkirchen-Vörden, Rieste, Bersenbrück<br />
und Damme mit der Privatwirtschaft,<br />
vertreten durch die MBN Bau AG,<br />
zusammen, um die wirtschaftliche Wachstumsregion<br />
Osnabrück/Vechta zukunftsfähig<br />
zu gestalten. ■<br />
167<br />
Foto: Gemeinde Neuenkirchen-Vörden
Fotos: Gemeinde Saterland<br />
BÜRGERMEISTER<br />
HUBERT FRYE<br />
Saterland<br />
Das Saterland ist eine Region mit<br />
unverwechselbarem Charakter,<br />
die Traditionen pflegt, touristisch<br />
viel zu bieten hat und mit<br />
Augenmaß auf Modernität und<br />
Indus trie ansiedlungen setzt.<br />
Das Saterland, eine Gemeinde im<br />
Grünen mit allen Schulformen, guten<br />
Einkaufsmöglichkeiten, zahlreichen<br />
Arbeitsplätzen, attraktiven und interessanten<br />
Freizeitangeboten und einer<br />
guten medizinischen Versorgung bietet<br />
allen Bauinteressenten und insbesondere<br />
auch jungen Familien die Möglichkeit,<br />
sich den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.<br />
In den vier Gemeindeteilen<br />
Ramsloh, Strücklingen, Scharrel und Sedelsberg<br />
bietet die Gemeinde attraktive<br />
Wohnbaugrundstücke an.<br />
In der Gemeinde leben auf 123,62 Quadratkilometern<br />
gut 13.000 Menschen. Etwa<br />
30 Prozent der Bevölkerung sind unter<br />
25 Jahre. Daher hat die Gemeinde Saterland<br />
in den letzten Jahren zahlreiche Investitionen<br />
in Bildungs- und Betreuungsangebote<br />
getätigt: In Kooperation mit den kirch-<br />
Standort<br />
lichen Kindergärten wurden in Scharrel,<br />
Strücklingen und zuletzt Sedelsberg Kinderkrippen<br />
eröffnet. Der Bau der vierten<br />
Kinderkrippe hat 2012 in Ramsloh begonnen.<br />
Damit wären dann in allen Gemeindeteilen<br />
Betreuungsmöglichkeiten auch<br />
für die Kinder bis drei Jahre gegeben. In<br />
Strücklingen ist die Grundschule in 2012<br />
Ganztagsschule geworden; Scharrel wird<br />
<strong>2013</strong> nachfolgen. Die übrigen Grundschulen<br />
planen ebenfalls ein Ganztagsangebot.<br />
Das Schulzentrum Saterland mit<br />
Haupt- und Realschule und über 650 Schüler/-innen<br />
wird bereits seit einigen Jahren<br />
als »offene Ganztagsschule« geführt. Neben<br />
einem Mittagessen in der Schulmensa<br />
bietet es den Schüler/-innen zahlreiche<br />
Wahlangebote am Nachmittag. Das Laurentius-Siemer-Gymnasium<br />
in Ramsloh<br />
rundet das gute Bildungsangebot seit August<br />
2007 als jetzt dreizügiges Gymnasium<br />
im Sekundarbereich I ab. Mit hohen<br />
Investitionen in diese Einrichtungen wurden<br />
wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.<br />
Das Saterland pflegt mit dem Saterfriesischen<br />
eine sprachliche Besonderheit.<br />
Aufgrund der ursprünglich geografischen<br />
Isolation, begrenzt durch ausgedehnte<br />
Moorgebiete, hat sich hier eine eigene<br />
Sprache entwickelt und erhalten, die<br />
noch von circa 2.000 Einwohnern gesprochen<br />
wird. Durch sein »Seltersk« gelang<br />
dem »Seelterlound« 1991 der Eintrag als<br />
»kleinste Sprachinsel Europas« in das<br />
Guinness-Buch der Rekorde. Seit August<br />
Die Galerie-Holländer-Windmühle wurde 1870 erbaut und 2002 grundlegend saniert.<br />
168 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Hubert Frye ist seit Januar 1999 als hauptamtlicher<br />
Bürgermeister für die Gemeinde<br />
Saterland tätig.<br />
2011 nehmen Schulen und Kindergärten<br />
aus dem Saterland am Bildungsprojekt<br />
»Das Saterland als Modellregion für frühe<br />
Mehrsprachigkeit« teil. Im Rahmen dieses<br />
Projekts werden Erzieherinnen und<br />
Lehrer/-innen in dieser Minderheitensprache<br />
ausgebildet, um künftig Gruppen<br />
und Klassen auf »Seltersk« unterrichten<br />
zu können und damit schon in jungen Jahren<br />
das besondere Kulturgut des Saterfriesischen<br />
zu vermitteln.<br />
Aus der ursprünglich landwirtschaftlich<br />
geprägten Gemeinde Saterland hat sich<br />
heute ein moderner Wirtschaftsstandort<br />
mit einem guten Branchenmix entwickelt.<br />
Unternehmen der Kabel-, Textil-, Heizkessel-,<br />
Klimatechnik-, Spezialmaschinen-,<br />
Maschinenbau-, Torf- und der holzverarbeitenden<br />
Industrie sowie im Metallbau<br />
arbeiten erfolgreich in der Gemeinde und<br />
beschäftigen über 3.500 Menschen.<br />
Die Gewerbegebiete in allen vier Gemeindeteilen<br />
sind über leistungsfähige<br />
Straßen gut erschlossen und über kurze<br />
Wege an das überörtliche Verkehrsnetz,<br />
die Bundesstraßen 72, 401 und 438 angeschlossen.<br />
Über diese können sternenförmig<br />
die Bundesautobahnen 28, 31 und 1<br />
schnell und gut erreicht werden.<br />
Im Scharreler Ostermoor wird in <strong>2013</strong><br />
ein großer Windpark mit 24 Windkraftanlagen<br />
à drei Megawatt in Betrieb gehen.<br />
Ein Teil davon wird als Bürgerwindpark<br />
betrieben. Durch diese Investition wird ein<br />
wichtiger Beitrag zum Ausbau regenerativer<br />
Energien bei gleichzeitiger Partizipation<br />
der Bevölkerung geleistet. ■<br />
Foto: Gemeinde Saterland
Foto: Gemeinde Steinfeld<br />
BÜRGERMEISTERIN<br />
MANUELA HONKOMP<br />
Steinfeld<br />
Lebensqualität in einem intakten<br />
Umfeld – dafür steht die sympathische<br />
Gemeinde im Südkreis<br />
Vechta. Rund 10.000 Einwohner<br />
wissen dies zu schätzen. Ein<br />
attraktives Zentrum, viele<br />
Arbeitsplätze und reichlich<br />
Angebote für Familien und<br />
Kinder zeichnen Steinfeld aus.<br />
In der Gemeinde Steinfeld lässt es sich<br />
gut »Wohnen, Leben und Arbeiten«.<br />
So ist Steinfeld nicht nur ein interessanter<br />
Standort für Industrie und Gewerbe,<br />
sondern mit seinen reizvollen Wohngebieten<br />
und einem attraktiven Ortskern<br />
als Wohnsitz gefragt.<br />
Die Industrie- und Gewerbestandorte an<br />
der Verbindungsstraße in Steinfeld und<br />
an der Landesstraße in Mühlen wachsen<br />
stetig, die heimischen Betriebe verzeichnen<br />
ein gesundes Wachstum und es entstehen<br />
zahlreiche neue Arbeitsplätze.<br />
Steinfeld hat sich in den vergangenen<br />
Jahren zu einem leistungsfähigen Wirtschaftsstandort<br />
mit den unterschiedlichsten<br />
Gewerbe- und Industriezweigen entwickelt.<br />
Die rund 750 mittelständischen<br />
Betriebe und Gewerbetreibenden zeichnen<br />
sich vor allem durch Innovation, Leistungsfähigkeit<br />
und weitsichtiges unternehmerisches<br />
Handeln aus. Wachstum<br />
und Branchenvielfalt haben vor allem eines<br />
zur Folge: die Ausweisung neuer Gewerbebereiche<br />
sowohl im Bereich Mühlen<br />
als auch im Industriegebiet und Gewerbepark<br />
an der Handorfer Straße I.<br />
Dass Steinfeld sich in der vergangenen<br />
Jahrzehnten so gut entwickeln konnte, ist<br />
vor allem dem Fleiß und der Kreativität<br />
der hier arbeitenden Menschen zu verdanken.<br />
Planschspaß garantiert: Der neu errichtete<br />
Kinderbereich im Steinfelder Freibad bietet<br />
eine Menge Platz zum Austoben.<br />
Standort<br />
Luftaufnahme des Steinfelder Ortskernes: Trotz der enormen Entwicklung der letzten Jahre<br />
hat Steinfeld nie seinen ländlichen Charme verloren.<br />
Diese Entwicklung ist eine gute Voraussetzung<br />
besonders für junge Familien, die<br />
hier nicht nur Arbeit sondern auch eine<br />
hervorragende soziale Infrastruktur vorfinden.<br />
Alle wichtigen Einrichtungen – von<br />
Krippen und Kindergärten über Grundschulen<br />
bis hin zur Haupt- und Realschule<br />
als Ganztagsschule – sind in der Gemeinde<br />
vorhanden. Dazu kommt ein attraktives<br />
Wohnumfeld, eine gute wirtschaftliche<br />
und verkehrliche Infrastruktur<br />
sowie jede Menge Angebote in den Bereichen<br />
Freizeit, Sport und Kultur. Es gibt also<br />
viele gute Gründe, um sich hier wohl<br />
zu fühlen. Zumal mit dem Naherholungsgebiet<br />
Schemder Bergmark oder auch dem<br />
Lehmder Moor die Natur quasi vor der<br />
Haustür anfängt.<br />
Lebensqualität und Familienfreundlichkeit<br />
stehen in der Gemeinde Steinfeld an<br />
erster Stelle. Damit das so bleibt, setzen<br />
Verwaltung und Politik auf den Ausbau<br />
von Kindertagespflegeplätzen in Krippen<br />
und die Qualifizierung von Tagesmüttern.<br />
Denn Investitionen in die frühkindliche<br />
Bildung, in Schulen und Weiterbildung<br />
zahlen sich aus.<br />
Hochwertige Arbeitsplätze, eine gute<br />
Infrastruktur und die vielfältigen Sportund<br />
Freizeitangebote in den örtlichen<br />
Vereinen sind Garanten dafür, dass in<br />
Steinfelds Wohngebieten fleißig gebaut<br />
wird. So ist die Gemeinde auch weiterhin<br />
bestrebt, für junge Familien attraktive<br />
Wohnbaugebiete zu entwickeln. Ob in<br />
Mühlen oder in Steinfeld – hier können<br />
Bauwillige ihren Traum vom Eigenheim<br />
in unmittelbarer Ortsnähe verwirklichen.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Trotz der enormen Entwicklung in den<br />
letzten Jahren hat Steinfeld aber nie seinen<br />
ländlichen Charme verloren. Intakte<br />
Dorfgemeinschaften in den sieben Bauerschaften<br />
der Gemeinde sprechen für sich.<br />
Viele junge Menschen suchen heute wieder<br />
ihren Lebensmittelpunkt in den Dörfern.<br />
Auch der Steinfelder Ortskern hat seinen<br />
Charme. Nachdem bereits in den<br />
achtziger Jahren erfolgreich die Ortskernsanierung<br />
durchgeführt wurde, bietet<br />
Steinfeld heute mit der Großen Straße<br />
aber auch mit den rundherum liebevoll<br />
gestalteten Wegen und Plätzen vor allen<br />
Dingen eins: Kurze Wege zu den Einrichtungen<br />
des täglichen Bedarfs. Ausgezeichnet<br />
wurden die Steinfelder im Jahr<br />
2008 für ihre erfolgreiche Teilnahme am<br />
Wettbewerb Quartiersinitiative Niedersachsen<br />
zur Stärkung des Ortskernes. Aktuell<br />
wird die Gestaltung des Umfeldes der<br />
Lohgerberei zu einem »Bürgerpark« mit<br />
Backhaus, Spielgeräten und Bouleplatz<br />
zur Hälfte aus EU-Mitteln gefördert.<br />
Die Entwicklung geht auch in Steinfeld<br />
weiter. Viele zukunftsweisende Projekte<br />
sind bereits angeschoben. Dazu zählen<br />
auch der Klimaschutz, die energetische<br />
Sanierung von Gebäuden und der Einsatz<br />
alternativer Energie. So wird in der Gemeinde<br />
etwa nach und nach die Straßenbeleuchtung<br />
auf moderne LED-Technik<br />
umgestellt und durch das Klimaschutzprogramm<br />
des Bundes gefördert. Mit dem<br />
Nahwärmekonzept zur Versorgung öffentlicher<br />
Gebäude ist ein weiteres, energiewirtschaftlich<br />
nachhaltiges Projekt auf<br />
den Weg gebracht. ■<br />
169<br />
Foto: Gemeinde Steinfeld
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
HELMUT GELS<br />
Vechta<br />
Weltoffenheit, innovative Unternehmen,<br />
gut ausgebildete und<br />
motivierte Menschen, Familienfreundlichkeit<br />
und eine hohe<br />
Wohn- und Lebensqualität sind<br />
die Kennzeichen der Kreis- und<br />
Universitätsstadt Vechta.<br />
Eine stabile Wirtschaft und expandierende<br />
Unternehmen, die auch<br />
auf den internationalen Märkten<br />
aktiv sind, machen die Stadt Vechta mit<br />
ihrer modernen Infrastruktur zu einem<br />
der erfolgreichsten Wirtschaftsstandorte<br />
im Nordwesten Deutschlands.<br />
In Vechta ist es gelungen, wirtschaftliches<br />
Wachstum und eine solide kommunale<br />
Finanzlage zum Wohle aller zu vereinen<br />
und so ein gleichermaßen familien- wie<br />
wirtschaftsfreundliches Klima zu schaffen.<br />
Diese dynamische Entwicklung gründet<br />
auf dem Engagement und dem hohen<br />
Maß an Kontinuität vieler Menschen, die<br />
in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft<br />
Verantwortung übernommen<br />
haben und so das Fundament eines überaus<br />
erfolgreichen gesellschaftlichen und<br />
wirtschaftlichen Zusammenlebens bilden.<br />
Maßgeblichen Anteil an der positiven<br />
Entwicklung haben die rund 3.000 Gewerbebetriebe,<br />
die Vechta als Standort<br />
gewählt haben. Neben namhaften auf<br />
dem Weltmarkt agierenden Unternehmen<br />
zeichnet sich Vechta durch seine mittel-<br />
Helmut Gels ist seit dem 1. November 2011<br />
Vech tas hauptamtlicher Bürgermeister.<br />
Standort<br />
Tradition, Innovation und Verantwortungsbewusstsein – das zeichnet Vechtaer Unternehmen aus.<br />
ständische Wirtschaftsstruktur und einen<br />
gesunden Branchenmix aus. Insbesondere<br />
die gute Vernetzung zwischen den Betrieben<br />
und Branchen und der daraus resultierende<br />
Innovationsgewinn bilden<br />
den Grundstein für die dynamische Wirtschaft<br />
in der Kreisstadt mit ihren 33.000<br />
Einwohnern.<br />
Die oft noch inhabergeführten Unternehmen<br />
sind flexibel und innovativ, planen<br />
langfristig, verzichten auf kurzfristige<br />
Gewinnmaximierung und zeichnen sich<br />
durch flache und effektive Organisationsstrukturen<br />
aus. Alle Unternehmen profitieren<br />
dabei von niedrigen Hebesätzen<br />
weit unter dem Landesdurchschnitt, günstigen<br />
Preisen für Gewerbegrundstücke<br />
und Immobilien sowie die verkehrsgünstige<br />
Lage nahe der Autobahn 1.<br />
Der persönliche Kontakt zu den Unternehmen<br />
ermöglicht es, im Rahmen einer<br />
vorausschauenden Wirtschaftsförderungspolitik<br />
bedarfsgerechte Gewerbeflächen<br />
zur Verfügung zu stellen und so Expansionsvorhaben<br />
von Bestandsunternehmen<br />
aktiv zu unterstützen und zugleich die Ansiedlung<br />
neuer Betriebe zu fördern. Investitionen<br />
in eine unternehmensfreundliche<br />
und moderne Infrastruktur sind für die<br />
Stadt Vechta eine Selbstverständlichkeit.<br />
Aber auch die weichen Standortfaktoren<br />
sind von großer Bedeutung für den erfolgreichen<br />
Wirtschaftsstandort Vechta.<br />
Die Universität Vechta, drei Gymnasien,<br />
zwei Haupt- und Realschulen und acht<br />
wohnortnahe Grundschulen dokumentieren<br />
das exzellente Bildungsangebot in der<br />
Kreisstadt. Darüber hinaus ist Vechta Sitz<br />
der staatlich anerkannten Privaten Fachhochschule<br />
für Wirtschaft und Technik mit<br />
Berufsakademie, an der viele heimische<br />
Unternehmen ihren Nachwuchs in dualen<br />
Studiengängen ausbilden lassen.<br />
170 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Auch junge Familien mit Kindern können<br />
sich in Vechta wohlfühlen. Mit zehn<br />
Kindergärten, sechs Kinderkrippen, zwei<br />
Kinderhorten und vier Großtagespflege -<br />
stellen ist auch für die Kleinsten bestens<br />
gesorgt.<br />
Die Menschen in und um Vechta finden<br />
zudem eine hervorragende medizinische<br />
Infrastruktur vor. Nicht nur das Marienhospital<br />
als größter Arbeitgeber in der<br />
Stadt, auch viele niedergelassene Allgemein-<br />
und Fachärzte, machen Vechta zum<br />
Gesundheitsstandort Nummer Eins im<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>.<br />
Unsere lebendige Innenstadt mit vielen<br />
gut sortierten Fachgeschäften und einem<br />
abwechslungsreichen gastronomischen<br />
Angebot haben Vechta zu einer überregional<br />
interessanten und anziehenden Einkaufsstadt<br />
werden lassen.<br />
Um den Sportstandort Vechta weiter zu<br />
stärken, wurde gemeinsam mit dem Rasta<br />
Vechta e. V. der Bau der neuen Sport- und<br />
Eventhalle »Rasta-Dome« realisiert. Die<br />
Sportinfrastruktur in Vechta ist erstklassig.<br />
Sowohl dem Freizeitsport, als auch<br />
dem Profisport werden optimale Spielstätten<br />
angeboten. Zwei Vechtaer Sportteams<br />
auf Bundesliganiveau unterstreichen<br />
dies eindrucksvoll.<br />
Neben einem hochkarätigen Kulturangebot<br />
und zahlreichen Freizeitmöglichkeiten<br />
macht ein vielseitiges und intaktes<br />
Vereinsleben Vechta zu einem attraktiven<br />
Lebensmittelpunkt.<br />
Dies wird auch an der ungebrochen<br />
hohen Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken<br />
deutlich. Um dieser Nachfrage zu<br />
begegnen, stellt die Stadt Vechta auch in<br />
Zukunft Bauwilligen entsprechende Flächen<br />
zur Verfügung. So entsteht mittelfristig<br />
ein großes Wohngebiet im Vechtaer<br />
Osten. ■<br />
Foto: Stadt Vechta
GERD MEYER<br />
Visbek<br />
Visbek hat Herz – Herz vor<br />
allem für die wunderschöne<br />
Natur, die Visbek und die<br />
dazugehörenden dreizehn<br />
Bauerschaften umgibt.<br />
Die weiten Wälder, grünen<br />
Wiesen, idyllischen Mühlenteiche<br />
und verschlungenen<br />
Bachläufe sind so ganz typisch<br />
oldenburgisch-münsterländisch.<br />
Typisch für die Region ist die so<br />
selbstverständliche Verbindung zwischen<br />
Moderne und Tradition. In<br />
den malerischen Ortschaften mit alten<br />
Fachwerkhäusern und Hofanlagen fügen<br />
sich schmucke moderne Eigenheime fast<br />
spielerisch ein.<br />
In der Gemeinde Visbek leben rund<br />
9.800 Einwohner auf circa 84 Quadratkilometern.<br />
Visbek befindet sich im Norden<br />
des Landkreises Vechta. Neben seiner besonderen<br />
wirtschaftlichen Bedeutung<br />
kann Visbek mit einer noch in weiten Teilen<br />
sehr weitläufigen und ursprünglichen<br />
Naturlandschaft aufwarten. Ein Großteil<br />
des Gemeindegebietes liegt im Naturpark<br />
»Wildeshauser Geest«. Insgesamt stehen<br />
den Einwohnern und Gästen viele und<br />
umfassende Naherholungs- und Sportmöglichkeiten<br />
zur Verfügung. Ein weitverzweigtes<br />
Wander- und Radwegenetz<br />
lädt zu Ausflügen in die Natur ein.<br />
Die außergewöhnlich erfolgreiche örtliche<br />
Wirtschaft besteht zum Großteil aus<br />
familiengeführten Unternehmen, die ihre<br />
Wurzeln in der Gemeinde haben. Dem<br />
»Visbeker« als typischen Südoldenburger<br />
Foto: Günter Böske B ÜRGERMEISTER<br />
Standort<br />
wird eine starke Heimatverbundenheit<br />
und Bodenständigkeit sowie Fleiß und<br />
wirtschaftliches Geschick attestiert.<br />
Aus wirtschaftlicher Sicht dominieren<br />
die Betriebe der Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
einschließlich der ihnen vorund<br />
nachgelagerten Bereiche. Daneben<br />
haben sich in den letzten Jahren weitere<br />
Wirtschaftszweige, wie zum Beispiel die<br />
Kunststoffindustrie, die Automationstechnik<br />
und die Metallverarbeitung, überproportional<br />
entwickeln können. In den letzten<br />
Jahren haben zudem einige Unternehmen<br />
aus dem Bereich der Produktion und<br />
Vermarktung von Spezialkulturen, wie<br />
zum Beispiel dem Erdbeer- und Gemüseanbau,<br />
hohe Wachstumsraten generiert.<br />
Die wirtschaftliche Stärke der Unternehmen<br />
und eine schlanke Verwaltungsstruktur<br />
der politischen Gemeinde gewährleisten<br />
seit Jahren gesunde Kommunalfinanzen.<br />
Die Kommunalpolitik hat sich<br />
in besonderem Maße der Familienpolitik<br />
verpflichtet. Den Familien und Kindern<br />
wird ein sehr umfassendes und niederschwelliges<br />
Angebot unterbreitet, das neben<br />
einer Vielzahl von Bildungsangeboten<br />
auch Betreuungsangebote und finanzielle<br />
Hilfen umfasst. Die Gemeinde Visbek<br />
widmet den Zukunftsthemen Familie,<br />
Bildung und demographischer Wandel<br />
große Aufmerksamkeit.<br />
Das gesellschaftliche Leben wird durch<br />
ein buntes und anspruchsvolles Vereinsspektrum<br />
bereichert. Günstige Baulandpreise<br />
in landschaftlich reizvoller Lage<br />
und ein völlig neugestalteter Ortskern<br />
führen zu einer hohen Wohn- und Lebensqualität.<br />
Daneben hat das örtliche Kulturangebot<br />
als sogenannter weicher Standortfaktor<br />
eine weit über die Gemeindegrenzen<br />
hinausgehende Bedeutung gewonnen.<br />
Besondere Veranstaltungen aus dem<br />
Bereich der Literatur, der Musik oder des<br />
Theaters – beispielhaft seien hier die Konzerte<br />
von ReCartney – The Paul McCartney<br />
& Beatles Tribute Band sowie der Chansonsängerin<br />
Pe Werner in der jüngsten Ver-<br />
gangenheit genannt – geben der Kommune<br />
eine besondere Identität.<br />
Die enge Kommunikation zwischen den<br />
Führungspersonen aus Unternehmen und<br />
Kommunalverwaltung gewährleisten die<br />
rechtzeitige Verfügbarkeit von Gewerbeflächen<br />
und die erforderliche baurechtliche<br />
Absicherung der Investitionen. In den<br />
letzten sieben Jahren konnten ca. 40 Hektar<br />
voll erschlossener Gewerbeflächen an<br />
Unternehmen übertragen werden, die die<br />
wirtschaftliche Expansion und Schaffung<br />
vieler Arbeitsplätze gewährleistet haben.<br />
Die Nähe zu den Oberzentren Oldenburg<br />
und Bremen, die gute Erreichbarkeit<br />
der Autobahn und finanzintensive Inves -<br />
titionen in die örtliche Infrastruktur gewährleisten<br />
eine weiter sehr positive wirtschaftliche<br />
und gesellschaftliche Entwicklung<br />
der Gemeinde. Auch mit der Nordwestbahn<br />
(NWB) erreichen Sie uns über<br />
die Haltestelle Rechterfeld. Von dort sind<br />
es nur noch wenige Kilometer bis zum<br />
Ortskern von Visbek.<br />
Hier fühlen sich alle wohl. Fast wie ein<br />
Fisch im Wasser. Bleibt nur die Frage: Wann<br />
entdecken Sie Ihr Herz für Visbek? ■<br />
Auf dem einst adeligen Gut Bullmühle gab es bis in die 1940er Jahre eine Wassermühle. Die heutigen Besitzer der Bullmühle, August und<br />
Waltraud Muhle, haben die Mühle, die im Jahre 1998 von einem Feuer vernichtet wurde, wieder aufgebaut. Im April 2012 wurde das<br />
Gebäude als Restaurant wiedereröffnet.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Seit dem 1. November 2011 ist Gerd Meyer der<br />
zweite hauptamtliche Bürgermeister in der<br />
Gemeinde Visbek.<br />
171<br />
Foto: Gemeinde Visbek
Foto: LzO<br />
Getragen wird diese positive Entwicklung<br />
vom Mittelstand, der mit<br />
einem sicheren Blick für gute<br />
Chancen und einem ausgewogenen Risikobewusstsein<br />
vielfältige Investitionen in<br />
Anlagen, Gebäuden sowie Maschinen vornimmt<br />
und auf diese Weise Arbeitsplätze<br />
erhält bzw. schafft. Die Erfolgsgeschichte<br />
des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es besitzt<br />
unseres Erachtens eine weitere Facette:<br />
Innovationsfreude, die sich nicht zuletzt<br />
durch eine in den Landkreisen Cloppenburg<br />
und Vechta sehr ausgeprägte Zahl<br />
Dienstleister<br />
Die Profis von der LzO haben ihrer Kundschaft einiges zu bieten: (v.l.n.r.) Oliver Kühne, Josef Anneken und Frank Naber mögen ihre Kundschaft<br />
aus dem <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>, dessen beeindruckende Wirtschaftskraft sich auch in der LzO-Bilanzstruktur widerspiegelt.<br />
JOSEF ANNEKEN, OLIVER KÜHNE, FRANK NABER<br />
LANDESSPARKASSE ZU OLDENBURG<br />
Partner für den Mittelstand<br />
Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist eine der wachstumsstärksten Regionen nördlich der Rhein-Main-Linie<br />
und Vorbild in Sachen Wirtschaftskraft und unternehmerischer Initiative über die Landesgrenzen hinaus.<br />
Umfragen renommierter Wirtschaftsinstitute bestätigen das immer wieder auf eindrucksvolle Weise. Das<br />
Fundament dieser Wirtschaftskraft bilden neben den Großunternehmen aus der Agrar- und Lebensmittel -<br />
industrie viele kleine und mittlere Betriebe sowie tatkräftige Unternehmer verschiedenster Branchen.<br />
von Unternehmens-Neugründungen ausdrückt<br />
– auch im Vergleich mit anderen<br />
Landkreisen, wie dem jüngsten IHK-<br />
Gründungsindex zu entnehmen ist.<br />
Die Landessparkasse zu Oldenburg<br />
(LzO) unterstützt seit mehr als 226 Jahren<br />
die in ihrem Geschäftsgebiet ansässigen<br />
Firmen, Gewerbetreibenden und Freiberufler<br />
tatkräftig bei der Umsetzung ihrer<br />
Investitionsvorhaben. Unter den 423<br />
deutschen Sparkassen gehört die LzO zur<br />
ersten Liga, wenn es um die Finanzierung<br />
gewerblicher Vorhaben und von Unter-<br />
172 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
nehmen geht. Die Wirtschaftskraft der<br />
Region spiegelt sich in der Bilanzstruktur<br />
der LzO deutlich wider.<br />
Unseren Leitspruch »Unsere Nähe bringt<br />
Sie weiter« leben wir mit einer dezentralen<br />
Struktur nicht nur in unseren zahlreichen<br />
Filialstandorten, sondern auch in<br />
der Betreuung unserer Firmenkunden vor<br />
Ort in Cloppenburg, Löningen, Friesoythe,<br />
Vechta, Visbek, Lohne und Damme.<br />
Über 40 gut ausgebildete Firmenkundenberater<br />
leben und arbeiten direkt im Umkreis<br />
unserer Kunden. Diese räumliche
Foto: LzO<br />
Dienstleister<br />
Zum Beispiel Pilzfarm: Die Investitionsneigung der LzO-Firmenkunden ist äußerst erfreulich.<br />
Im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> hat sich – getragen von der hervorragenden Entwicklung des<br />
Agrarsektors – eine breite Industrie- und Gewerbestruktur aufgebaut, deren Investitionsvorhaben<br />
mit sehr differenzierten Ansprüchen einhergehen.<br />
und persönliche Nähe ist ein wesentlicher<br />
Grund für die starke Position und Verankerung<br />
der LzO im Firmenkundenkreditgeschäft<br />
im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>.<br />
Kern unserer Beratungsphilosophie ist<br />
der ganzheitliche Ansatz: Zunächst erfolgt<br />
im Rahmen eines Grundsatzgespräches<br />
eine umfangreiche und qualifizierte<br />
Standortbestimmung, die Analyse von<br />
Anforderungen sowie Bedürfnissen – erst<br />
auf dieser Basis werden Produkt- und<br />
Leistungsvorschläge entwickelt und erörtert.<br />
Das Gesamtumfeld ist entscheidend,<br />
nicht der schnelle Verkauf. Dabei geht die<br />
Rundumbetreuung deutlich über die Kontoführung<br />
oder Finanzierungsmittel hinaus:<br />
Es ist gerade die Stärke eines großen<br />
Kreditinstitutes, auch Spezialleistungen<br />
anzubieten, wie beispielsweise eigene<br />
Auslandsfachberater, eine Unternehmensbörse,<br />
Spezialisten für Nachfolgeregelungen,<br />
ein Team Agrar und Energie mit<br />
bester Expertise in allen Fragen der Landwirtschaft<br />
und erneuerbaren Energien –<br />
letzteres auch über die Landwirtschaft<br />
hinaus – , Leasing, Branchenspezialisten<br />
für Ärzte, Zahnärzte und Apotheker sowie<br />
für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und<br />
Rechtsanwälte. Das Modell, Spezialisten<br />
gezielt in die Kundenbetreuung einzubinden,<br />
versetzt uns in die Lage, das gesamte<br />
Leistungsspektrum in allen Firmenkundenstandorten<br />
oder vor Ort beim Kunden<br />
in gleichbleibender guter Qualität anzubieten.<br />
Investitionen sind das Salz in der Suppe<br />
Die Investitionsneigung unserer Firmenkunden<br />
ist erfreulich. Im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> hat sich – getragen von der<br />
hervorragenden Entwicklung des Agrarsektors<br />
– eine breite Industrie- und Gewerbestruktur<br />
aufgebaut, deren Investitionsvorhaben<br />
mit sehr differenzierten<br />
��� ������������� �� � ����� ��������� � ����� ������������������ � ���� �������������������<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Acoustic Sound GmbH Vechta<br />
Geschäftsführer: Thomas Wernikowski<br />
Kolpingstraße 49 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9210-28 · Fax 04441/9210-27<br />
info@acoustic-sound.de<br />
www.acoustic-sound.de<br />
agma data GmbH<br />
Geschäftsführer: Helmut Voßmann<br />
Pfarrer-Kock-Straße 8 · 49681 Nikolausdorf<br />
Tel. 04474/9486-0 · Fax 04474/7010<br />
info@agma.de<br />
www.agma.de<br />
Andreaswerk e.V.<br />
Geschäftsführer: Matthias Warnking<br />
Landwehrstraße 7 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/960-0 · Fax 04441/960-220<br />
info@andreaswerk.de<br />
www.andreaswerk.de<br />
Arbeitgeberverband Oldenburg e.V.<br />
Hauptgeschäftsführer: Jürgen Lehmann<br />
Bahnhofstraße 14 · 26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441/21027-0 · Fax 0441/21027-98<br />
info@agv-oldenburg.de<br />
www.agv-oldenburg.de<br />
assisto Consulting & Beratung<br />
Frank Hörnschemeyer<br />
Südring 33 · 49401 Damme<br />
Tel. 05491/909950<br />
Fax 05491/909955<br />
info@assisto-damme.de<br />
www.assisto-damme.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
173
Inkasso-Unternehmen Bernhardt<br />
Inhaberin: Ursula Bernhardt<br />
Bahnhofstraße 18 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/933537 · Fax 04471/933538<br />
info@bernhardt-inkasso.de<br />
www.bernhardt-inkasso.de<br />
Bitter & Co. Werbeagentur GmbH<br />
Geschäftsführer: Christian Bitter, Ralf Kunefke<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 244 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/889688-0 · Fax 04441/889688-22<br />
mail@bitters.de · www.bitters.de<br />
Blömer & Kollegen GmbH<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
Geschäftsführer: Hubert Blömer<br />
Lindenstraße 51 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/9242-0 · Fax 04442/9242-33<br />
lohne@bloemer-kollegen.de<br />
www.bloemer-kollegen.de<br />
BPB Büro für Personalvermittlung<br />
und Bewerbungsberatung<br />
im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
Inhaber: Dr. Clemens Schwerdtfeger<br />
Thomas-Mann-Weg 2 · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/94336-23 · Fax 04473/94336-20<br />
info@bpb-personal.de · www.bpb-personal.de<br />
By Your Site Personal GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Andreas Richter<br />
Bremer Tor 16 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9733-90 · Fax 04441/9733-99<br />
info@byyoursite.de · www.byyoursite.de<br />
Caritas-Sozialwerk Vechta GmbH<br />
Geschäftsführung: Reinhard Möller<br />
Von-Stauffenberg-Straße 14<br />
49393 Lohne<br />
Tel. 04442/9341-625 · Fax 9341-622<br />
reinhard.moeller@caritas-sozialwerk.de<br />
www.caritas-sozialwerk.de<br />
Demir Dienstleistung<br />
Geschäftsführung: Ömer Demir<br />
Lindenstr. 6 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05495/952784 · Fax 05495/952786<br />
info@demir-dienstleistung.de<br />
www.demir-dienstleistung.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Dienstleister<br />
Ansprüchen einhergehen. Neben den<br />
klassischen Bereichen wie Immobilien,<br />
Fahrzeuge und Produktionsmaschinen<br />
sind dies auch Laboreinrichtungen, Forschungsvorhaben<br />
sowie der gesamte Bereich<br />
der erneuerbaren Energien.<br />
Die LzO finanziert diese Investitionen<br />
laufzeitadäquat und bietet bei Bedarf Instrumente<br />
zur Absicherung von Risiken<br />
auf Zinsentwicklungen, Währungen und<br />
Rohstoffen an. Der Finanzierungszins bietet<br />
derzeit optimale Investitionsbedingungen.<br />
Noch nie war die Finanzierung so<br />
günstig wie jetzt. Alle Formen der Finanzierung,<br />
Tilgungsdarlehen, Kreditlinien,<br />
Konsortialfinanzierungen, Factoring und<br />
Leasing sollten auf ihre Eignung für das<br />
jeweilige Vorhaben unvoreingenommen<br />
geprüft und bewertet werden – eine Aufgabe,<br />
für die die Firmenkundenberater<br />
der LzO sehr gerne zur Verfügung stehen.<br />
Was ist zu beachten?<br />
Je genauer eine Investition und die Absicht<br />
des Unternehmers, die er mit dieser<br />
Investition verfolgt, beschrieben wird,<br />
desto passgenauer kann die LzO das richtige<br />
Finanzierungsinstrument auswählen.<br />
Im ersten Beratungsgespräch sollten aus<br />
diesem Grund die wichtigsten Unterlagen,<br />
wie Investitionsplan, Kostenvoranschläge<br />
und Prognoserechnungen die Gesprächsbasis<br />
bilden. Hinzu kommen Informationen<br />
zur aktuellen wirtschaftlichen<br />
Lage des Unternehmens, etwa<br />
Jahresabschlüsse, betriebswirtschaftliche<br />
Auswertungen etc.<br />
Besonders wichtig ist es, frühzeitig über<br />
geplante Investitionsvorhaben zu sprechen.<br />
So kann über unsere Experten der<br />
optimale Einsatz öffentlicher Fördermittel<br />
rechtzeitig geprüft und der in diesem<br />
Zusammenhang häufig bedingte zeitliche<br />
Vorlauf eingehalten werden.<br />
Wir kennen unsere Kunden! Neben der<br />
persönlichen Einschätzung und dem gewachsenen<br />
Vertrauensverhältnis tritt die<br />
Notwendigkeit, die Lage und Entwicklung<br />
des Unternehmens mit Zahlen zu belegen,<br />
die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen<br />
der Investitionen in Zahlen zu gießen<br />
und damit ein vollständiges Bild zu erhalten.<br />
Dies kann in der Analyse wertvolle<br />
Hinweise für den Unternehmer bieten.<br />
Die Sparkassen-Finanzgruppe verfügt<br />
über den größten Datenpool anonymisierter<br />
Bilanzdaten in Deutschland und<br />
kann diese Daten, die sehr differenziert<br />
für viele Branchen und Größenklassen<br />
vorliegen, dazu nutzen, Verbesserungspotenziale<br />
bei unseren Kunden zu erkennen<br />
und gemeinsam zu besprechen. Dabei<br />
wird jede persönliche und spezielle Situation<br />
des Unternehmens berücksichtigt.<br />
174 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Am Ende steht im Idealfall nicht nur die<br />
Finanzierung der Investition, sondern<br />
auch ein Erkenntnisgewinn über den derzeitigen<br />
Stand des eigenen Betriebes und<br />
die weitere Entwicklung.<br />
Leasing<br />
Bei Investitionsvorhaben kann Leasing in<br />
vielen Fällen sehr sinnvoll eingebunden<br />
werden. Wenn individuelle – zum Beispiel<br />
konjunkturabhängige – Vertragsgestaltungen<br />
bei Produktionsanlagen und Maschinen<br />
realisiert werden sollen, sich die<br />
Liquidität schonen lässt (z. B. PKW-Leasing)<br />
oder Technologiesprünge aufgefangen<br />
werden sollen (z. B. IT-Leasing) bieten<br />
sich gute Ansatzpunkte.<br />
Die Deutsche Leasing ist eine der größten<br />
Leasinggesellschaften Deutschlands.<br />
Als Mitglied der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
verfügt sie über ein internationales<br />
Netzwerk. Sie steht seit Jahrzehnten als<br />
verlässlicher und flexibler Partner neben<br />
der technischen Abwicklung auch mit versierten<br />
Spezialisten für die Kundenberatung<br />
zur Verfügung.<br />
Leasing hat in den letzten Jahren eine<br />
wichtige Bedeutung bei Investitionen eingenommen<br />
und gilt schon lange nicht<br />
mehr als reine Sonderfinanzierungsform.<br />
Gründe dafür sind unter anderem, dass<br />
geleaste Mobilien und Immobilien nicht<br />
in der Bilanz aktiviert werden und damit<br />
das Eigenkapital schonen bzw. der prozentuale<br />
Anteil des Eigenkapitals an der<br />
(niedrigeren) Bilanzsumme mit Leasingfinanzierung<br />
größer ist. Anstelle eines einmaligen<br />
und hohen Liquiditätsabflusses<br />
findet ein kontinuierlicher niedriger Liquiditätsabfluss<br />
statt, der als Betriebsausgabe<br />
in vollem Umfang steuerlich absetzbar<br />
ist. Dennoch tritt der Leasingnehmer<br />
bei der Beschaffung der Investitionsgüter<br />
als Barzahler auf und kann gegebenenfalls<br />
von attraktiven Rabatten profitieren.<br />
Die LzO prüft grundsätzlich bei Finanzierungsvorhaben<br />
die Vorteilhaftigkeit<br />
von Leasing, um im Bedarfsfall dem Kunden<br />
einen entsprechenden Vorschlag zu<br />
unterbreiten. Auch dank der Investitionsstärke<br />
im <strong>Oldenburger</strong> Land gehört die<br />
LzO damit zu den Top-Ten der Leasingpartner<br />
unter den deutschen Sparkassen.<br />
Öffentliche Mittel<br />
Mittel aus öffentlichen Förderprogrammen<br />
sind bei der LzO grundsätzlich Bestandteil<br />
jeder Finanzierungsberatung.<br />
Das ist nicht selbstverständlich in der<br />
deutschen Bankenlandschaft.<br />
Zur Zeit sind bei der LzO rund 1,2 Milliarden<br />
Euro aus öffentlichen Förderprogrammen<br />
in die Kundenfinanzierungen<br />
eingebunden – Tendenz steigend.
Foto: Kautz15, Fotolia<br />
Im Wesentlichen fördern drei Institutionen<br />
in unserer Region die Investitionen<br />
mit vergünstigten Zinsen. Bundesweit<br />
stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
(KfW) eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Programme für Unternehmen und Privatpersonen<br />
zur Verfügung. Als regionales<br />
Förderinstitut in Niedersachsen stellt die<br />
Investitions- und Förderbank Niedersachsen<br />
(NBank) Unternehmern und Unternehmen<br />
verbilligte Förderkredite zur Verfügung.<br />
Die Einsatzmöglichkeiten der<br />
Programme beider öffentlicher Fördermittelgeber<br />
erstrecken sich dabei von Investitionen<br />
in erneuerbare Energien über<br />
Gebäude und Maschinen bis hin zur Finanzierung<br />
von Betriebsmitteln. Enthaftungen<br />
– das heißt, die Förderbank trägt<br />
einen Teil des Risikos – werden sowohl<br />
von der NBank als auch von der KfW angeboten.<br />
Die KfW hat darüber hinaus besondere<br />
Varianten für Existenzgründer im<br />
Averdiekstraße 9<br />
49078 Osnabrück<br />
Telefon 05 41 / 40 69 - 0<br />
Telefax 05 41 / 40 69 - 133<br />
www.bmo-ks.de<br />
Dienstleister<br />
Leasing hat in den letzten Jahren eine wichtige Bedeutung bei Investitionen eingenommen<br />
und gilt schon lange nicht mehr als reine Sonderfinanzierungsform.<br />
Programm, die ebenfalls mit einer Enthaftung<br />
ausgestattet sind. Als dritte Förderbank<br />
tritt die Landwirtschaftliche Rentenbank<br />
(LRB) in Erscheinung. Die Rentenbank<br />
fördert und unterstützt als Spezialbank<br />
Landwirte und landwirtschaftliche<br />
Betriebe in ganz Deutschland mit zinsgünstigen<br />
Krediten. Der Landwirtschaftlichen<br />
Rentenbank kommt im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> selbstverständlich eine<br />
besondere Bedeutung zu.<br />
Für die LzO ist es vor dem Hintergrund<br />
ihrer ganzheitlichen Kundenbetreuung<br />
selbstverständlich, Investitionsvorhaben<br />
ihrer Kunden auf die Förderfähigkeit<br />
durch öffentliche Mittel zu prüfen und die<br />
Kunden über etwaige Vor- und Nachteile<br />
zu beraten. Zur Unterstützung der Firmenkunden-<br />
und Finanzierungsberater<br />
stehen in der Zentrale der LzO Spezialisten<br />
für alle öffentlichen Fördermittel zur<br />
Verfügung, so dass aus der Vielzahl von<br />
Für Ihr Haus nur das Beste:<br />
��exzellenter Lärmschutz<br />
��optimale Wärmespeicherung<br />
��Hitzeschutz im Sommer<br />
��Kälteschutz im Winter<br />
��dauerhaft gutes Wohnklima<br />
Wände aus Kalksandstein!<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Dorissen, Wedemeyer & Kollegen<br />
Rechtsanwalt & Notar: Bernhard Dorissen<br />
Osterstraße 22 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/91020 · Fax 04471/910222<br />
info@dorissen-wedemeyer.de<br />
experia internet solutions<br />
Fullservice-Internetagentur<br />
Manfred Schneppe<br />
Marktstraße 1 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/730979 · Fax 04442/730978<br />
info@experia.de · www.experia.de<br />
Manfred Faske<br />
Geschäftsführer: Mirco Faske<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 241 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9733390 · Fax 04441/9733399<br />
info.vechta@mf-faske.de · www.mf-faske.de<br />
FRANK+FREI<br />
Agentur für Marketing & Werbung GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Frank Vulhop, Jens Niehues<br />
Bakumer Straße 56 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/887870<br />
Fax 04442/8878788<br />
info@frankundfrei.com<br />
www.frankundfrei.com<br />
Freese, Feldhaus & Co.<br />
Steuerberatungsgesellschaft mbH<br />
Sprengepielstraße 38 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/8709-0<br />
Fax 04441/8709-700<br />
kanzlei@freese-feldhaus.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
175
Freiwald Kommunikation<br />
Büro für Journalismus, PR & Marketing<br />
Geschäftsführer: Stefan Freiwald<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 2 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9516120<br />
info@freiwald-kommunikation.de<br />
www.freiwald-kommunikation.de<br />
GANSEFORTH Medienproduktion GmbH<br />
Geschäftsführer: Hendrik Ganseforth<br />
Europa-Allee 6 · 49685 Emstek-ecopark<br />
Tel. 04473/941480 · Fax 04473/9414822<br />
www.ganseforth-medienproduktion.de<br />
große Austing GmbH<br />
Marc große Austing<br />
Bergweg 26 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/926464 · Fax 04442/926465<br />
m.austing@austing-computer.de<br />
www.austing-computer.de<br />
Werbeagentur Hagedorn GmbH<br />
Geschäftsführer: Norbert Hagedorn<br />
Große Straße 17 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05493/9876-0 · Fax 05493/9876-11<br />
contact@werbeagentur-hagedorn.de<br />
www.werbeagentur-hagedorn.de<br />
Friedrich Haug Messen und Ausstellungen<br />
Inhaber: Martin Vorwerk<br />
Tenstedter Straße 28 · 49692 Cappeln<br />
Tel. 04478/95875-0 · Fax 04478/95875-29<br />
vorwerk@haug-ausstellungen.de<br />
www.haug-ausstellungen.de<br />
Heidemann & Kollegen GmbH<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
Anja Heidemann und Thomas Heidemann<br />
Ravensberger Straße 18 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/909688-0 · Fax 909688-9<br />
heidemann@beratermail.de<br />
www.heidemann-kollegen.de<br />
HFC inter.net GmbH<br />
Geschäftsführer: Lars Fahrenholz<br />
Osterstraße 60 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/18401-0 · Fax 18401-299<br />
info@hfci.de · www.hfci.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Dienstleister<br />
Förderprogrammen das richtige für die jeweilige<br />
Investition ausgewählt werden<br />
kann – schnell und unkompliziert.<br />
Investitionen frühzeitig optimieren:<br />
www.vorhabencheck.de<br />
Gemeinsam mit der TU Unternehmensberatung<br />
GmbH aus Oldenburg hat die LzO<br />
den neuen »Vorhabencheck« entwickelt.<br />
Unter www.vorhabencheck.de steht ein<br />
frei verfügbares Online-Tool zur Verfügung,<br />
das bereits in der Planungsphase<br />
dem Unternehmen selbst Hinweise auf<br />
eventuell erfolgskritische Aspekte des<br />
Vorhabens liefert. Ein interaktiver Katalog<br />
stellt die entscheidenden Fragen, um<br />
die Vorhabensplanungen frühzeitig zu<br />
überprüfen. Der Nutzer erhält einen ausführlichen<br />
Report mit Handlungsempfehlungen<br />
und kann sein Vorhaben bereits<br />
frühzeitig optimieren. Investitionsvorhaben<br />
von Kunden oder Nichtkunden werden<br />
so einer professionellen Analyse<br />
unterzogen. Bewusst begrenzt die LzO die<br />
Nutzung dieses Instrumentes nicht auf ihre<br />
Kunden. Der Vorhabencheck steht allen<br />
Interessierten offen, die sich mit größeren<br />
Vorhaben beschäftigen oder sich grundsätzlich<br />
für wirtschaftliche Fragen interessieren.<br />
Große wie kleine Unternehmen,<br />
Existenzgründer und Handwerker können<br />
durch die vertrauliche und diskrete<br />
Prüfung im anonymisierten Umfeld des<br />
Internets so manche Idee einfach einmal<br />
»checken«. Nutzerangaben müssen nicht<br />
eingegeben werden. Die Möglichkeit dazu<br />
besteht aber, um einen detaillierteren Bericht<br />
zu bekommen oder weitere nützliche<br />
Informationen abzufragen.<br />
176 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Unter www.vorhabencheck.de stellt die LzO ein frei verfügbares Online-Tool zur Verfügung, das<br />
bereits in der Planungsphase dem Unternehmen und der Geschäftsleitung selbst Hinweise<br />
auf eventuell erfolgskritische Aspekte des Vorhabens liefert.<br />
Eine Diagnose für alle?<br />
Nicht bei der LzO!<br />
Die individuelle Beratung hat bei uns<br />
oberste Priorität. Deshalb haben wir ein<br />
besonderes Angebot für Ärzte, Zahnärzte,<br />
Apotheker, Rechtsanwälte, Notare sowie<br />
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer entwickelt.<br />
Weil wir glauben, dass eine gute<br />
Beratung oft sehr spezielle Kenntnisse des<br />
Marktes und der handelnden Personen erfordert,<br />
haben wir zwei versierte Teams<br />
von Fachberatern für die heilenden und<br />
die beratenden Berufe zusammengestellt.<br />
Das Besondere: Sie werden bei uns von<br />
erfahrenen Zweier-Teams betreut. Zum<br />
einen von einem Fachberater aus dem Firmenkundenberatungsbereich,<br />
der die<br />
Branche und das jeweilige Umfeld genau<br />
kennt, zum anderen von einem Private-<br />
Banking-Berater, der auf alle Vermögensfragen<br />
spezialisiert ist. So haben beispielsweise<br />
alle »Berater Ärzte, Zahnärzte und<br />
Apotheker« der LzO spezielle Fortbildungen<br />
rund um das deutsche Gesundheitssystem,<br />
die Abrechnungspraxis – ergänzt<br />
um praktische Elemente in Praxen und<br />
Apotheken – durchlaufen und werden<br />
durch spezielle Software unterstützt. Es<br />
gehört für uns einfach zu einer fundierten<br />
Beratung im Berufsphasenablauf, zu gegebener<br />
Zeit den Praxiswert zu ermitteln<br />
und darauf basierend den weiteren Vermögensaufbau<br />
zu planen. Die Analyse der<br />
Erfolgsdaten der Praxis ist auf der Ebene<br />
von Facharztgruppen und im regionalen<br />
Vergleich möglich. Damit bietet die LzO in<br />
diesem Segment ein besonders hoch ausgeprägtes<br />
Know-how und Verständnis<br />
rund um die Investitionserfordernisse<br />
Screenshot: LzO
Foto: LzO<br />
Individuelle Beratung ist bei der LzO oberstes<br />
Gebot. Deshalb hat die Landessparkasse ein<br />
maßgeschneidertes Angebot auch für Ärzte,<br />
Zahnärzte, Apotheker, Rechtsanwälte, Notare<br />
sowie Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />
entwickelt.<br />
dieser Berufsgruppen und ihren speziellen<br />
Anforderungen. Dieses Berater-Tandem<br />
leistet eine sehr branchennahe Beratung<br />
und steht in jeder der neun LzO-Regionaldirektionen<br />
– also auch in Vechta,<br />
Cloppenburg und Friesoythe – zur Verfügung.<br />
Unsere Nähe bringt Sie weiter!<br />
Von der Heimat in die weite Welt<br />
Für viele Unternehmen bieten die Märkte<br />
im Ausland attraktive Bedingungen und<br />
Dienstleister<br />
gute Absatzchancen. Die LzO kann mit einem<br />
Team von Experten im internationalen<br />
Geschäft alle nötigen Services offerieren,<br />
damit der zunehmend komplexere<br />
Außenhandel möglichst risikoarm gestaltet<br />
werden kann.<br />
Vor allem in Zeiten hoher Volatilitäten<br />
und akuter Risiken gewinnen etwa im Dokumentengeschäft<br />
Sicherungsfunktionen<br />
an Bedeutung. Die mit den internationalen<br />
Gepflogenheiten und Marktbedingungen<br />
vertrauten Experten der LzO können<br />
dabei wirkungsvoll unterstützen.<br />
Auch beim Eintritt in neue ausländische<br />
Märkte sind wir behilflich; als Mitglied<br />
des »S-Country-Desk«, der Auslandsplattform<br />
der deutschen Sparkassen, haben<br />
wir beste Kontakte und Optionen. ■<br />
..............................<br />
Die Autoren<br />
Josef Anneken ist Direktor für das Firmenkundengeschäft<br />
in der LzO-Regionaldirektion<br />
Cloppenburg. Der<br />
58-jährige Sparkassenbetriebswirt<br />
ist seit 1972 bei<br />
der LzO beschäftigt und hat<br />
durch Tätigkeiten in Cloppenburg,<br />
Lastrup, Essen und Löningen<br />
umfassende Erfahrungen im Firmenkundengeschäft.<br />
Oliver Kühne ist Diplom-Sparkassenbetriebswirt<br />
und Master of Business<br />
Administration (MBA).<br />
Der 34-Jährige ist seit Januar<br />
<strong>2013</strong> Direktor für das Firmenkundengeschäft<br />
in der<br />
LzO-Regionaldirektion Vechta.<br />
Frank Naber ist Diplom-Bankbetriebswirt.<br />
Der 38-Jährige ist seit<br />
1997 bei der LzO tätig und<br />
Direktor für das Firmenkundengeschäft<br />
bei der LzO-Regionaldirektion<br />
Friesoythe.<br />
��������������������������������������<br />
�����������������������������������<br />
�����������������������<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Foto hölzen GmbH<br />
Geschäftsführer: Gerald Lampe<br />
Riedenweg 23 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 05439/6097128<br />
gl@foto-hoelzen.de<br />
www.foto-hoelzen.de<br />
IFS GmbH & Co. KG Consulting & IT Solution<br />
Geschäftsführer: Horst Schreiber<br />
Kruppstraße 12 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/9196-0 · Fax 04471/9196-40<br />
horst.schreiber@ifs-gmbh.com<br />
www.ifs-gmbh.com<br />
INPERSO GmbH<br />
Consultant HR & Sales:<br />
Andrea von Lehmden<br />
Große Straße 113 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/97400-0 · Fax 04441/97400-11<br />
vechta@inperso.de · www.inperso.de<br />
INTECON Treuhand und Wirtschaftsberatung<br />
GmbH Steuerberatungsgesellschaft<br />
Bernhard Arkenau<br />
Landwehrstraße 21 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/93709-0 · Fax 04442/93709-20<br />
lohne@intecon.de · www.intecon.de<br />
Kaack Terminhandel GmbH<br />
Geschäftsführer: Wolfgang Sabel<br />
Blexener Straße 14 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/8820811 · Fax 04471/8820820<br />
service@kaack-terminhandel.de<br />
www.kaack-terminhandel.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
������������������������<br />
177
Foto: Medienbüro Daniel Meier<br />
Autor Daniel Meier hat katholische Theologie sowie Geschichte studiert und sich zum Journalisten und PR-Berater (DAPR) ausbilden lassen.<br />
Stationen in Redaktionen von Fernsehen, Hörfunk, Nachrichtenagenturen, Tageszeitungen und Pressestellen kennzeichnen seinen Weg.<br />
Gemeinsam mit seinem Team von Journalisten und PR-Mitarbeitern bietet der Preisträger des »Deutschen PR-Preises« und frühere PR-<br />
Hochschuldozent von seinem Standort Neuenkirchen-Vörden aus eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit mit Beratung, Planung und<br />
Umsetzung von Presseaktivitäten, Pressekontakt, Journalistenbetreuung sowie Workshops an. Meier ist außerdem Redakteur der »Wirtschaftsnachrichten<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«.<br />
DANIEL MEIER<br />
Das ist in Deutschland zweifellos etwas<br />
anders. Doch das Verlangen<br />
der Kunden, die Institution selbst<br />
und gegebenenfalls die Menschen hinter<br />
dem Produkt und der Leistung kennenzulernen,<br />
ist auch hier vorhanden und wird<br />
immer größer.<br />
Manche Unternehmen haben bereits eine<br />
Strategie daraus abgeleitet: Ob das nun<br />
ein Claus Hipp, ein Horst Pflüger oder ein<br />
Dienstleister<br />
Tue Gutes und rede darüber<br />
Institutionen, Verbände und Unternehmen sind immer stärker gefordert, nicht nur ihre Leistungen<br />
und Produkte zu erklären, sondern auch sich selbst. Denn Kunden machen ihre Kaufentscheidungen<br />
immer häufiger von den Anbietern abhängig. Und das gilt an der Ladentheke genauso wie im<br />
Gesundheitswesen oder im Business-to-Business-Bereich. Im Nahen Osten etwa kommen Geschäfte<br />
häufig erst zustande, wenn die Geschäftspartner eine persönliche Beziehung, Vertrauen, zueinander<br />
aufgebaut haben: »Business is personal«, heißt es so schön.<br />
Wolfgang Grupp ist – wenn der Boss selbst<br />
für die Qualität seines Produktes bürgt,<br />
sorgt das für besonders großes Vertrauen<br />
bei der Kundschaft.<br />
Aber: Image und Markenwert von<br />
Unternehmen werden in der modernen<br />
Mediengesellschaft durch Informationen<br />
aus Presse, Funk und Fernsehen sowie<br />
dem Internet geprägt. Der Konkurrenzkampf<br />
der Medien ist allerdings so groß<br />
178 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
geworden, dass in der Recherche und Berichterstattung<br />
Tempo oft vor Detailtreue<br />
geht. Der Medienkonsument erfährt dann<br />
teilweise nur die halbe Wahrheit. Die Realität<br />
wird verzerrt, Vertrauen schwindet.<br />
Vertrauen messen<br />
Vertrauensfaktoren von Unternehmen<br />
sind laut Prof. Dr. Günter Bentele (Lehrstuhl<br />
Öffentlichkeitsarbeit/PR an der Uni-
versität Leipzig) unter anderem Sachkompetenz,<br />
Problemlösungskompetenz,<br />
konsistentes Kommunikationsverhalten,<br />
Transparenz und gesellschaftliche Verantwortlichkeit.<br />
Diese Faktoren können<br />
mit einem neuen inhaltsanalytischen Verfahren<br />
kontinuierlich gemessen werden.<br />
Die Ergebnisse werden in einem Corporate<br />
Trust Index (CTI) festgehalten. Dieser<br />
ermöglicht erstmals wissenschaftlich abgesicherte,<br />
kontinuierliche Daten über<br />
Vertrauensprofile von Unternehmen in<br />
den Medien, die laut Bentele sowohl im<br />
Zeitvergleich interessante Aussagen liefern<br />
als auch mit aktuellen Wirtschaftsthemen<br />
verknüpft werden können und so<br />
zusätzliche Einblicke für Unternehmen,<br />
Analysten, Meinungsführer und interessierte<br />
Rezipienten bieten.<br />
Aus all dem ergibt sich, so Bentele: »Wer<br />
Erfolg haben will, dem müssen die Leute<br />
und vor allem auch die Medien vertrauen.<br />
Den Medien fällt hier die Sonderrolle zu,<br />
als wichtiger Vertrauensvermittler zu fungieren.<br />
Die meisten Themen für die Medien<br />
liefert die PR. Insofern sind auch<br />
Pressesprecher und Kommunikationsmanager<br />
wichtige Vertrauensvermittler«.<br />
Public Relations tragen also entscheidend<br />
zur Vertrauensbildung bei. Das ist<br />
eine ihrer Hauptaufgaben. Und das wusste<br />
auch schon Georg-Volkmar Graf Zedtwitz-Arnim,<br />
als er vor 50 Jahren sein berühmtes<br />
Buch »Tu Gutes und rede darüber«<br />
veröffentlichte. In diesem Standardwerk<br />
der Öffentlichkeitsarbeit geht es um<br />
Vertrauenswerbung und innerorganisatorischen<br />
Anforderungen für gelingende<br />
Kommunikation.<br />
In Abgrenzung zur Werbung bedeutet<br />
Vertrauensbildung durch PR: Besser noch<br />
als Gutes zu tun und selbst darüber zu reden<br />
ist es, andere positiv über sich sprechen<br />
zu lassen. Das erhöht die Glaubwürdigkeit.<br />
Und das hat der deutsche Unternehmer<br />
Heinrich Alwin Münchmeyer<br />
ebenso galant wie witzig so formuliert:<br />
»Wenn ein junger Mann ein Mädchen kennenlernt<br />
und ihr erzählt, was für ein großartiger<br />
Kerl er ist, ist das Reklame. Wenn<br />
er ihr sagt, wie reizend sie aussieht, ist das<br />
Werbung. Wenn sie sich aber für ihn entscheidet,<br />
weil sie von anderen gehört hat,<br />
er sei ein feiner Kerl, ist das PR«.<br />
Totale Transparenz<br />
Öffentlichkeitsarbeit kommt also dem<br />
Konsumentenwunsch entgegen, einerseits<br />
aus glaubwürdigen Quellen Bewertungen<br />
über einen Anbieter und seine<br />
Leistungen zu bekommen und zum anderen<br />
dafür zu sorgen, dass überhaupt umfassende<br />
und objektive Informationen<br />
kommuniziert werden können. Wenn In-<br />
Dienstleister<br />
stitutionen und Betriebe diese nicht proaktiv<br />
und immer aktuell liefern, entstehen<br />
rasch Gerüchte. Denn getratscht, gesimst<br />
und gepostet wird immer – egal ob objektive<br />
Informationen vorliegen oder nicht.<br />
Das liegt nun einmal in der Natur des<br />
Menschen und vieler Medien. Es ist daher<br />
im eigenen Interesse jeder Institution und<br />
jedes Betriebes, so transparent wie eben<br />
möglich am Markt, am Standort, in der<br />
Mitarbeiterschaft, in der Mitwelt und<br />
gegenüber den Medien zu agieren. Darin<br />
liegen große Chancen. Denn wenn Vertrauensbildung<br />
erfolgreich betrieben<br />
wird, brauchen sich Institutionen auch in<br />
Krisen nicht vor der Öffentlichkeit und<br />
den Medien zu fürchten.<br />
Viel schwerer und kostspieliger wird es<br />
allerdings, wenn erst eine Krise selbst zum<br />
Anlass genommen wird, Medien und Öffentlichkeit<br />
(und das oft auch nur scheibchenweise)<br />
zu informieren. Für eine in<br />
diesem Falle notwendige Krisenkommunikation<br />
sollte jedes Unternehmen jederzeit<br />
gerüstet sein – nicht nur in Form eines<br />
Leitfadens, sondern durch regelmäßiges<br />
Üben, wie es für den Brandfall in Institutionen<br />
und Betrieben ja auch Usus ist.<br />
Damit die Vertrauensbildung erfolgreich<br />
ist, müssen bestimmte Regeln beachtet<br />
werden. Sie erfordert eine gute Planung,<br />
wenn das Ziel erreicht werden soll.<br />
Wichtige Faktoren sind, dass eine Institution<br />
oder ein Betrieb die kommunikativen<br />
Zielgruppen (Mitarbeiter, Kunden, Meinungsträger,<br />
Interessengruppen, Verbände,<br />
Öffentlichkeit, Medien) genau kennt<br />
und auch weiß, über welche Kanäle (facebook,<br />
Rundschreiben, Rundmail, Veranstaltungen,<br />
Vorträge, Tageszeitung, Fachpresse<br />
etc.) diese am besten erreichbar<br />
sind. Außerdem sollte man wissen, wie<br />
häufig spezielle Zielgruppeninformationen<br />
sinnvoll sind. Dazu muss man die Informationswünsche<br />
der Zielgruppen kennen,<br />
diese am besten abfragen.<br />
Mehr Dialog als früher<br />
Die moderne Mediengesellschaft ist deutlich<br />
dialogorientierter als noch vor wenigen<br />
Jahren. Fand früher eher ein mittelbarer<br />
Dialog (zum Beispiel in Form von Leserbriefen)<br />
statt, so ist dieser Dialog heutzutage<br />
unmittelbar und direkt: Facebook,<br />
E-Mail und Co. verlangen schnelle Antworten.<br />
Das kann Unternehmen heftig ins<br />
Schwitzen bringen. Heftig wird es vor allem,<br />
wenn sich in sozialen Netzwerken<br />
Kampagnen abspielen, von denen die Institutionen<br />
erst viel zu spät erfahren, weil<br />
sie die sozialen Medien nicht ausreichend<br />
beobachten und nutzen.<br />
Die Gefahr besteht darin, dass ein so genannter<br />
Shitstorm zu spät erkannt wird<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
KAAPKE GmbH – Marken im Mittelstand<br />
Geschäftsführender Gesellschafter: Timo Kaapke<br />
Süd-Allee 2 · 49685 Emstek/ecopark<br />
Tel. 04473/94338-0 · Fax 04473/94338-38<br />
tk@kaapke.com<br />
www.marken-im-mittelstand.com<br />
Kühling Personalberatung<br />
Inhaber: Matthias Kühling<br />
Bahnhofstraße 28 a/Stellwerk · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/887909-0 · Fax 04442/887909-8<br />
kuehling@kuehling-personalberatung.de<br />
www.kuehling-personalberatung.de<br />
Büroeinrichtungen Kurzbach GmbH<br />
Geschäftsführer: Jörg Pille<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 95 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9292-0 · Fax 04441/9292-92<br />
verkauf@kurzbach-vechta.de<br />
www.kurzbach-vechta.de<br />
L.O.Z. GmbH<br />
Josef de Grandi<br />
Bremer Straße 28 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/8875861 · Fax 04441/8875862<br />
loz-vechta@arcor.de · www.loz-zeitarbeit.de<br />
Rechtsanwaltskanzlei Mählmeyer & Partner<br />
Hagenstraße 16 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/9422-0 · Fax 04471/9422-94<br />
kanzlei@maehlmeyer.de<br />
www.maehlmeyer.de<br />
Medienbüro Daniel Meier | Daniel Meier<br />
Große Straße 17 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 85464/2039010 · Mobil 0163 2885688<br />
info@medienteam.info · www.medienteam.info<br />
Mondi IT Services Barleben GmbH<br />
Assistentin Geschäftsführung: Christina Kuhlmann<br />
Am Tannenkamp 27 · 49439 Steinfeld<br />
Tel. 05492/9288-123 · Fax 05492/9288-8123<br />
christina.kuhlmann@mondigroup.com<br />
www.mondigroup.com<br />
on/off it-services gmbh<br />
Geschäftsführer: Frank Vormoor<br />
Johannes-Gutenberg-Straße 4<br />
49632 Essen/Oldb.<br />
Tel. 05434/924919-0 · Fax 05434/924919-19<br />
info@onoff-group.de · www.onoff-group.de<br />
179
Ostendorf Büroorganisations GmbH<br />
Prokurist: Heribert Magh<br />
Soestenstraße 5 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/9101-0 · Fax 04471/9101-99<br />
h.magh@ostendorf-buero.com<br />
www.ostendorf-buero.com<br />
PERSO PLANKONTOR GmbH | Günter Jans<br />
Unnerweg 88 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/6880-0 · Fax 04472/6880-30<br />
info@perso-plankontor.de<br />
www.perso-plankontor.de<br />
Quadro GmbH | Ingo Malinowski<br />
Lange Straße 2d · 49377 Langförden<br />
Tel. 04447/8568-10 · Fax 04447/8568-15<br />
ingo@quadro24.de · www.quadro24.de<br />
ray facility management group | Nils Bogdol GmbH<br />
Pressereferent: Denis Krämer<br />
Fallenriede 13 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/9875-0 · Fax 05494/9875-75<br />
info@ray.de · www.ray.de<br />
Reym GmbH<br />
Betriebsleitung: Tjark Dieterman<br />
Hansestraße 14-16 · 49685 Schneiderkrug<br />
Tel. 04447/8569-44 · Fax 04447/8569-27<br />
info@reymgmbh.de · www.reymgmbh.de<br />
Road Sound Veranstaltungstechnik GmbH<br />
Geschäftsführer: Ludger Menke<br />
Gewerbering 13 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/803690 · Fax 04442/72740<br />
info@road-sound.de · www.road-sound.de<br />
Ingenieur- und Sachverständigenbüro<br />
Rubach und Partner<br />
Regine Prepens und Bertold Rubach<br />
Carl-Zeiss-Straße 1 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/9475-70 · Fax 04471/9475-80<br />
info@RubachundPartner.de<br />
www.RubachundPartner.de<br />
Dr. Schwerdtfeger Personalberatung<br />
Inhaber: Dr. Clemens Schwerdtfeger<br />
Thomas-Mann-Weg 2 · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/94336-0 · Fax 04473/94336-20<br />
beratung@personal-schwerdtfeger.de<br />
www.personal-schwerdtfeger.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Dienstleister<br />
und nicht bereits im Keim erstickt werden<br />
kann. Die Wellen können dann schnell<br />
über den Social-Media-Bereich hinausschlagen<br />
und von den Online-Medien auf<br />
die Offline-Medien übergehen. Denn die<br />
Vernetzung zwischen beiden ist mittlerweile<br />
sehr eng. Alle großen Zeitungen,<br />
TV- und Hörfunksender sowie Nachrichtenagenturen<br />
sind auch online aktiv.<br />
Ein wesentlicher Faktor der PR-Arbeit<br />
ist daher das Monitoring aller Online- und<br />
Offline-Medien, um rechtzeitig eingreifen<br />
zu können.<br />
Um nicht falsch verstanden zu werden:<br />
Das Monitoring und eventuelle Erkennen<br />
unguter medialer Entwicklungen darf<br />
nicht zu einer unüberlegten Gegenreaktion<br />
in Form von Gegendarstellungen und<br />
rechtlichen Schritten führen (etwa in<br />
Form von Eingriffen auf die Funktionen<br />
von Google, wie unlängst geschehen).<br />
Nein. Es geht vielmehr darum, offen und<br />
sachlich seine Argumente darzulegen und<br />
mediale Angriffe als Chance zu nutzen.<br />
Jede Form öffentlichen Interesses bietet<br />
immer auch die Möglichkeit, umfassend<br />
und sachlich zu informieren und Vertrauen<br />
zu bilden.<br />
Der beste Weg aber, im Krisenfall ein<br />
kommunikatives Chaos zu vermeiden, ist<br />
es, kontinuierlich Vertrauen bei Zielgruppen<br />
und Medien aufzubauen – auch wenn<br />
dies auf den ersten Blick als zu aufwändig<br />
und zu teuer empfunden und deshalb zurückgestellt<br />
wird. Die »Hätten-wir-doch«-<br />
Erkenntnis kommt im Krisenfall wie ein<br />
Bumerang zurück: Dann wird es nämlich<br />
erst richtig aufwändig und teuer und vor<br />
allen Dingen meist kaum noch möglich<br />
sein, ein stark lädiertes Image wieder so<br />
zu formen, wie es einmal war.<br />
180 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Die gute alte Tageszeitung ist inzwischen nur noch einer von vielen Kommunikationskanälen,<br />
die Unternehmen und Institutionen gezielt für sich nutzen können.<br />
PR öffnet Türen<br />
Kontinuierliche PR-Arbeit schafft aber<br />
nicht nur Glaubwürdigkeit, sondern auch<br />
ganz unmittelbare Marktvorteile: Vor allem<br />
bei speziellen Leistungen, Produkten<br />
und Inhalten ist kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit<br />
gefordert. Bei systematischem<br />
Einsatz kann sie »zum Managementtool<br />
im Wettbewerb um Kunden und<br />
Absatzzahlen werden«, heißt es im IHK-<br />
Magazin Die Wirtschaft. »Vor allem kleine<br />
und mittelständische Unternehmen«, so<br />
das Magazin, »können sich durch gezielte<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei vergleichsweise<br />
geringen Investitionen einen<br />
Vertriebsvorteil verschaffen«. So biete<br />
Pressearbeit die Möglichkeit, ausführliche<br />
und glaubwürdige Informationen zu<br />
übermitteln. Komplexere Zusammenhänge<br />
und Verkaufs<strong>argumente</strong> im Kontext<br />
darzustellen, sei die Stärke redaktioneller<br />
Medienarbeit. Überzeugend kommuniziert<br />
werden diese laut IHK-Magazin zum<br />
Nutzen und Mehrwert für den Anwender.<br />
»Kundennähe wird immer mehr zum<br />
wichtigen Wettbewerbsfaktor im Vertrieb.<br />
Deshalb sollten Sie in den Medienartikeln<br />
zeigen, dass Sie die Probleme des<br />
Kunden und seiner Branche kennen und<br />
aktuelle Entwicklungen einschätzen können«,<br />
so das IHK-Magazin.<br />
Kontinuierlicher Dialog<br />
Hierzu ist kontinuierlicher Dialog also das<br />
Mittel der Wahl: Aber worüber sollen wir<br />
denn schreiben oder schreiben lassen, mit<br />
welchen Themen können wir in einen Dialog<br />
eintreten? Oft wird über konkrete<br />
Anlässe, Veranstaltungen oder Messe-PR<br />
nachgedacht. Damit aber lässt sich noch<br />
keine Kontinuität schaffen. Doch es gibt in<br />
Foto: Pressmaster, Fotolia
Unternehmen und Institutionen oft weitere<br />
Themen: Neue Produkte, runde Produktionszahlen,<br />
Firmenentwicklungen<br />
(Zahlen, Daten, Fakten, Umsatz, Gewinn,<br />
Mitarbeiterzahl etc.), Personalia, Arbeitsjubiläen,<br />
neue Kunden, neue Strategien,<br />
neue Methoden, technische Innovationen,<br />
Kooperationen mit anderen Unternehmen<br />
oder öffentlichen Einrichtungen,<br />
besondere Aufträge, Bauvorhaben, Investitions-<br />
und Erweiterungsvorhaben, neue<br />
Standorte, (neue) Auslandsaktivitäten,<br />
Auslandsmärkte, Expansion, Firmenjubiläen,<br />
Besuche von Politikern, Auslandsgästen<br />
oder anderen Persönlichkeiten des<br />
öffentlichen Lebens im Unternehmen,<br />
Sponsoring, Spenden, Auszeichnungen,<br />
besondere Zertifikate, Umweltschutzaktivitäten,<br />
Qualitätsmanagement, Erfolge in<br />
der Aus- und Weiterbildung, außergewöhnliche<br />
soziale Leistungen innerhalb<br />
des Betriebes, Tag der offenen Tür, gemeinnütziges<br />
Engagement, Studien oder<br />
Untersuchungen.<br />
Stichwort Mitarbeiter: Gerade die Menschen<br />
sind wichtig, weil sie dazu beitragen<br />
können, ein persönliches Vertrauensverhältnis<br />
zu schaffen. Sie stehen für das<br />
Unternehmen und dessen Leistungen.<br />
Es muss freilich nicht immer alles über<br />
mediale Umwege laufen: Die direkte<br />
Kommunikation ist nach wie vor äußerst<br />
wirksam. Kunden, Medien und Öffentlichkeit<br />
sollten sich vor Ort im Rahmen<br />
von Betriebsführungen ein eigenes Bild<br />
vom Unternehmen machen können. Das<br />
ist zwar manchmal etwas aufwändiger,<br />
hat aber einen enormen Mehrwert. Die<br />
Gäste sind beeindruckt, weil sie eher selten<br />
Gelegenheit haben, eine Institution<br />
einmal von innen zu betrachten und erzählen<br />
ihre Erlebnisse begeistert weiter.<br />
Gerade für das Standortimage ist das von<br />
unschätzbarem Wert.<br />
Angst vor den Medien<br />
Die Öffentlichkeit und auch die Fachöffentlichkeit<br />
beziehen ihre Informationen<br />
über Unternehmen und Institutionen<br />
überwiegend aus den Medien. Deshalb<br />
stehen die Medien und die Medienarbeit<br />
mit an erster Stelle, wenn es um Vertrauensbildung<br />
geht.<br />
Immer wieder berichten Unternehmer<br />
von Ängsten hinsichtlich der Zusammenarbeit<br />
mit Medien. Mitarbeiter in Firmenzentralen<br />
sind oft angewiesen, Medienanrufe<br />
abzublocken. Das tun sie dann vielfach,<br />
ohne überhaupt in Erfahrung gebracht<br />
zu haben, worum es eigentlich<br />
geht. Bei Redaktionen stößt dieses naturgemäß<br />
sauer auf. So kann ein positives<br />
Ansinnen des Journalisten schnell in das<br />
Gegenteil umschlagen.<br />
Dienstleister<br />
Es ist jedem Journalisten klar, dass der<br />
gewünschte Ansprechpartner in Institutionen<br />
und Betrieben nicht immer sofort<br />
erreichbar sein kann. Aber Unternehmen<br />
tun gut daran, einen kurzfristigen Rückruf<br />
anzubieten und diesen auch fristgerecht<br />
zu erledigen.<br />
Den Redaktionen ist auch klar, dass<br />
dann von dem zuständigen Ansprechpartner<br />
nicht immer alle Fragen sofort am Telefon<br />
beantwortet werden können. Eine<br />
Einladung zu einem Gespräch vor Ort ist<br />
dann ein gutes Angebot. In so einem persönlichen<br />
Gespräch lässt sich manches<br />
tiefergehend erörtern und veranschaulichen.<br />
Außerdem gibt es immer die Möglichkeit,<br />
dem Journalisten bestimmte<br />
Sachverhalte außerhalb des Protokolls<br />
vertraulich mitzuteilen. Sich daran zu<br />
halten, liegt auch im eigenen Interesse des<br />
Journalisten. Denn er weiß, dass das<br />
Unternehmen ihm nie wieder Informationen<br />
geben würde, wenn er die Verabredung<br />
unterlaufen sollte.<br />
Um Missverständnisse auszuräumen,<br />
können die Aussagen auch schriftlich verfasst<br />
an die Redaktion übermittelt werden.<br />
Schriftliche Mitteilungen in Form<br />
von Presseinformationen nehmen die Medien<br />
ebenfalls gerne entgegen, sofern sie<br />
aktuell und kurz gehalten sind und einen<br />
Nachrichtenwert haben (»news is, what’s<br />
different«). Wenn die Presseinformationen<br />
zudem journalistisch gut aufbereitet<br />
sind, haben sie gute Chancen, veröffentlicht<br />
zu werden. Mitgelieferte Fotos können<br />
die Veröffentlichungschancen erhöhen,<br />
weil gute Fotos echte Eyecatcher<br />
sind, Zeitungsseiten lebendiger und die<br />
Berichterstattung authentischer machen.<br />
Eigene Medien<br />
Ebenso wichtig wie die öffentlichen Medien<br />
sind die eigenen Medien. Sie bekommen<br />
eine zunehmend größere Bedeutung.<br />
Und wenn sie gut gemacht sind,<br />
können sie die vertrauensbildende Dialogfunktion<br />
ebenfalls erfüllen. Kundenund<br />
Mitarbeiterzeitschriften, in denen<br />
sich Mitarbeiter, Kunden und Partner vorstellen,<br />
ein aktuelles Intranet, Newsletter<br />
mit Kontaktzeilen, Blogs und Foren im<br />
Internet sind nur einige der vielfältigen<br />
Möglichkeiten.<br />
Sinnvoll ist es, für die Kommunikation<br />
von Unternehmen und Institutionen einen<br />
Jahresplan zu erstellen, um die so<br />
wichtige Kontinuität zu erzielen. Viele<br />
Themen sind planbar und gut vorbereitbar,<br />
für aktuelle Entwicklungen sollte<br />
dann entsprechend Luft gelassen werden.<br />
Mit einem solchen Public-Relations-Plan<br />
ins neue Jahr zu starten, das hätte doch etwas.<br />
Oder? ■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
SHOPJEKTIV GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Philipp Niehues<br />
Bakumer Straße 56 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/88786-0 · Fax 04442/8878788<br />
info@shopjektiv.de · www.shopjektiv.de<br />
August Siemer Immobilien GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Ramin Dormichian<br />
Poststraße 2 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/88979-0 · Fax 04441/88979-29<br />
info@immobilien-siemer.de<br />
www.immobilien-siemer.de<br />
SIWA Sicherheits- und Wachdienst GmbH<br />
Geschäftsführerin: Doris Thyen<br />
Borsigstraße 10 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/9309-15 · Fax 04471/9309-16<br />
info@siwa-sicherheit.de<br />
www.siwa-sicherheit.de<br />
Sprungbrett Personalberatung GbR<br />
Karin Busse, Andrea Vagelpohl<br />
Sevelter Straße 6 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/7030-30<br />
www.sprungbrett-personal.de<br />
Nutzfahrzeuge GmbH<br />
Ludwig Südbeck Nutzfahrzeuge GmbH<br />
Betriebe: Bakum und Cloppenburg<br />
Geschäftsführer: Günter Südbeck<br />
Rudolf-Diesel-Straße 3 · 49456 Bakum<br />
Tel. 04446/9620-0 · Fax 04446/9620-29<br />
man_suedbeck_bakum@t-online.de<br />
www.suedbeck-nutzfahrzeuge.de<br />
Sem-Oliver Stadel Funk- und<br />
Kommunikationssysteme e. K.<br />
Brägeler Ring 15 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/92222-0 · Fax 04442/92222-22<br />
info@stadel-funk.de · www.stadel-funk.de<br />
Tierärztliche Klinik für Pferde<br />
Praxismanagerin: Kathrin Siemer<br />
Essener Straße 39a · 49456 Lüsche<br />
Tel. 05438/9585-0 · Fax 05438/9585-20<br />
www.tierklinik-luesche.de<br />
WSLP GmbH Wirtschaftsprüfung Steuerberatung<br />
Geschäftsführender Gesellschafter:<br />
Markus Willenborg<br />
Bremer Straße 28 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9252-0 · Fax 04441/9252-50<br />
mwillenborg@wslp.de · www.wslp.de<br />
181
Foto: Jessika Wollstein/bitters.de<br />
Hohe Kosteneffizienz ist ein wesentlicher<br />
Erfolgsfaktor für das<br />
langfristige Bestehen und den<br />
wirtschaftlichen Erfolg mittelständischer<br />
Unternehmen. Erreicht wird sie durch eine<br />
schlanke Organisation und effiziente<br />
Prozesse in Verwaltung und Produktion.<br />
Für Aufgaben, die außerhalb des eigentlichen<br />
Kerngeschäftes liegen oder die<br />
nur gelegentlich anfallen, können daher<br />
Dienstleister<br />
Autor Dr.-Ing. Roland Larek studierte Maschinenbau und Business Consulting an der Hochschule Wismar. Er wurde an der Universität Bremen<br />
mit einer Arbeit zum Thema »Ressourceneffizienz in der Fertigung« promoviert. Seit Anfang 2012 arbeitet er als Projektleiter für das<br />
Transferzentrum <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> (TZOM) in Vechta und Cloppenburg.<br />
DR.- ING. ROLAND LAREK<br />
TRANSFERZENTRUM OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />
Dienstleister-Messe im ecopark<br />
Mehrere Hundert unternehmensnahe Dienstleister haben ihren Sitz im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>;<br />
das Spektrum reicht von Automatisierungstechnik bis Zeitarbeit. Sie sind wichtige Partner<br />
der heimischen Wirtschaft und damit auch ein wesentlicher Teil des wirtschaftlichen<br />
Erfolges unserer Region. Auf einer großen Business-to-Business-Veranstaltung Ende April soll<br />
das Dienstleistungsangebot im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> umfassend präsentiert werden. Ziel<br />
der eintägigen Veranstaltung ist es, die Vernetzung von Dienstleistern und mittelständischer<br />
Wirtschaft in der Region zu fördern.<br />
nur sehr begrenzt Ressourcen wie Fachleute<br />
und Spezialausrüstung vorgehalten<br />
werden. Im Gegensatz zu Großunternehmen,<br />
die sich auch für die sogenannten<br />
unterstützenden Prozesse eigene Fachabteilungen<br />
leisten, müssen sich Mittelständler<br />
hierbei in der Regel auf unternehmensnahe<br />
Dienstleister verlassen.<br />
Von denen wird naturgemäß eine ebenso<br />
schnelle wie fachkundige und preiswerte<br />
182 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Zuarbeit erwartet. Auch im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> hat sich folglich in den letzten<br />
Jahren und Jahrzehnten rund um die<br />
stetig wachsende mittelständische Wirtschaft<br />
eine große Zahl unternehmensnaher<br />
Dienstleister angesiedelt, die inzwischen<br />
ihrerseits einen respektablen Wirtschaftszweig<br />
der Region bilden. Die angebotenen<br />
Leistungen lassen sich in den<br />
folgenden Kategorien zusammenfassen:
• Leistungen rund um Gebäude und<br />
Grundstücke, wie etwa Reinigung,<br />
Wachschutz, Hausmeisterdienste,<br />
Garten- und Landschaftspflege sowie<br />
Gebäudeplanung, Inneneinrichtung<br />
und Büroausstattung;<br />
• ingenieurstechnische und natur -<br />
wissenschaftliche Dienstleistungen,<br />
wie zum Beispiel Konstruktion und<br />
Berechnung, Labor-, Mess- und Prüftechnik,<br />
Automatisierung oder Werkzeug-<br />
und Prototypenbau;<br />
• Leistungen im betriebswirtschaftlichen<br />
und organisatorischen Bereich,<br />
wie beispielsweise Buchhaltung,<br />
Finanzierung, Versicherungen,<br />
Unternehmens- und Steuerberatung,<br />
Interim-Management, aber auch<br />
Werbung und Marketing;<br />
• Unterstützung bei der Personal -<br />
beschaffung und -entwicklung. Dazu<br />
zählen die perspektivisch langfristig<br />
ausgerichtete Personalberatung ebenso<br />
wie die Aus- und Weiterbildung<br />
und die Arbeitnehmerüberlassung<br />
zur Kompensation kurzfristiger<br />
Personalengpässe;<br />
24h<br />
Notdienst<br />
0173/9164190<br />
Engineering Your Road to Success<br />
Dienstleister<br />
• IT-Dienstleistungen, angefangen von<br />
der Bereitstellung von Geräten und<br />
Infrastruktur über allgemeine büro -<br />
typische Softwareanwendungen bis<br />
hin zur Entwicklung und Programmierung<br />
von Spezialsoftware sowie dem<br />
Bau kundenangepasster Endgeräte;<br />
• Produktionsunterstützung, zum<br />
Beispiel in den Bereichen Logistik,<br />
Vorfertigung und Verpackung.<br />
Alle diese Anbieter erbringen somit auch<br />
einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen<br />
Erfolg unserer Region. Sie<br />
haben ihre Ausstattung und ihr Knowhow<br />
auf die Bedürfnisse der hiesigen<br />
Unternehmen ausgerichtet.<br />
Je spezieller ein Dienstleistungsangebot<br />
jedoch ist, umso kleiner ist in der Regel<br />
auch der Kreis der Nachfrager. Um Personal<br />
und Technik also auszulasten und<br />
weiterentwickeln zu können und somit ihrerseits<br />
selbst am Markt zu bestehen, müssen<br />
viele Anbieter ihren regionalen Radius<br />
und das Angebotsspektrum wieder<br />
sukzessive ausweiten. Projekte im Ruhrgebiet,<br />
in Berlin oder im süddeutschen<br />
Raum sind zunehmend eher die Regel als<br />
die Ausnahme. Die Wettbewerbsvorteile<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
der Spezialisierung und regionalen Nähe<br />
werden so langsam aber sicher aufgeweicht.<br />
Im Gegenzug lässt sich beobachten,<br />
dass Dienstleister aus allen Regionen<br />
Deutschlands ins <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
geholt werden. Ein freier Wettbewerb<br />
ist natürlich richtig und wichtig,<br />
daran besteht kein Zweifel. Dennoch müssten<br />
hiesige Anbieter aufgrund ihrer langjährigen<br />
branchenspezifischen Erfahrung<br />
beispielsweise in der Lebensmittelproduktion<br />
oder Kunststofftechnik, ihrer<br />
Kenntnis der regionalen Gegebenheiten<br />
und nicht zuletzt aufgrund der örtlichen<br />
Nähe bei objektiver Beurteilung zumindest<br />
einen Heimvorteil genießen.<br />
Hermann Blanke, Leiter des Transferzentrums<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> TZOM<br />
mit Sitz in Vechta und Cloppenburg, ist<br />
mittlerweile seit mehr als 20 Jahren im<br />
Technologietransfer in der Region aktiv<br />
und führt jedes Jahr hunderte Gespräche<br />
mit hiesigen Unternehmen. Er sagt dazu:<br />
»Es ist rein sachlich kaum zu erklären, warum<br />
beispielsweise für die Implementierung<br />
eines EDV-Systems ein Anbieter aus<br />
Bayern den Zuschlag erhält und regionale<br />
Firmen nicht einmal angefragt werden.<br />
Es liegt die Vermutung nahe, dass das tat-<br />
Ihr Profi für Spezialfahrzeugbau und Reparaturen für Spezialfahrzeuge<br />
www.suedbeck-nutzfahrzeuge.de<br />
Rudolf-Diesel-Str. 3<br />
49456 Bakum BAB 1 Abf. 64 Vechta<br />
Tel. 0 44 46 / 96 20 - 0<br />
Nutzfahrzeuge GmbH<br />
Zum Brook 16<br />
49661 Cloppenburg<br />
Tel. 0 44 71 / 91 13 - 0<br />
183
sächlich verfügbare Angebot einfach<br />
nicht genügend bekannt ist«.<br />
Natürlich gibt es unter den unternehmensnahen<br />
Dienstleistern, die ihren Sitz<br />
in den Landkreisen Cloppenburg und<br />
Vechta haben, einige auch überregional<br />
bekannte Namen wie die Werbeagentur<br />
KAAPKE Marken im Mittelstand oder das<br />
Filmunternehmen Ganseforth Medienproduktion.<br />
Aber wussten Sie beispielsweise,<br />
dass die Firma denkmal3D aus Vechta im<br />
Bereich der Vermessung von geographischen,<br />
baulichen und technischen Strukturen<br />
durch das eingesetzte 3-D-Laserscanning-Verfahren<br />
auch überregional einen<br />
Know-how-Vorsprung besitzt und wesentlich<br />
schneller und genauer arbeitet,<br />
als es die meisten Wettbewerber können?<br />
Wussten Sie, dass Sie bei der Firma Mercutec<br />
in Dinklage schnell und unkompliziert<br />
sogar farbige Modelle Ihrer neuen Ideen<br />
und Produkte mittels 3-D-Druck herstellen<br />
lassen können? Und wussten Sie<br />
schließlich, dass Sie im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> Anbieter von kundenindividuellen<br />
Warenwirtschaftssystemen bis<br />
hin zu kompletten ERP-Lösungen für<br />
mittelständische Unternehmen finden?<br />
Diese Aufzählung ließe sich noch lange<br />
fortsetzen. Für nahezu jedes denkbare<br />
Problem gibt es eine passende Antwort<br />
aus dem <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. Man<br />
muss allerdings wissen – und das ist vielleicht<br />
der Haken – wen man am besten<br />
fragt.<br />
Ein in dieser Form bisher einmaliger Zusammenschluss<br />
von regionalen Akteuren<br />
hat sich daher nun vorgenommen, das<br />
vorhandene breite Spektrum hochklassiger<br />
unternehmensnaher Dienstleister im<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> auf einer gemeinsamen<br />
Plattform zu präsentieren<br />
www.raygroup.de<br />
Hotline: 0800-9875000<br />
Dienstleister<br />
und weiter in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit<br />
von produzierendem Gewerbe,<br />
Handwerk und Landwirtschaft zu<br />
rücken.<br />
Ziel ist es, die Vernetzung der Unternehmen<br />
in der Region untereinander weiter<br />
voran zu bringen. Dienstleister und Unternehmen<br />
sollen miteinander ins Gespräch<br />
kommen, einander kennenlernen und<br />
sich zu Bedarfen und Angeboten austauschen.<br />
Langfristig sollen dadurch Wertschöpfung,<br />
Wissen und Arbeitsplätze in<br />
der Region gehalten und ausgebaut werden.<br />
Hinter dieser Initiative, die Business<br />
Offensive <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> (kurz:<br />
boom) getauft wurde, stehen<br />
• die Wirtschaftsförderung der Landkreise<br />
Cloppenburg und Vechta;<br />
• die drei großen regionalen<br />
Industrieparks c-Port, ecopark<br />
und Niedersachsenpark;<br />
• der <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> e. V. und<br />
• das Transferzentrum<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>.<br />
Unterstützt wird das Vorhaben durch die<br />
Landessparkasse zu Oldenburg (LzO). Als<br />
ein Teil dieser Initiative wird am Freitag,<br />
den 26. April <strong>2013</strong> im ecopark an der<br />
Hansalinie A1 bei Emstek ein großes B2B-<br />
Event (Business-to-Business) ausgerichtet<br />
– in Form einer Dienstleistungsmesse,<br />
eines Regionalkongresses und einer<br />
abendlichen Businessparty.<br />
Auf der Messe werden sich dem Fachpublikum<br />
zahlreiche unternehmensnahe<br />
Dienstleister aus der Region präsentieren<br />
Sie suchen individuelle Lösungen?<br />
Sie suchen individuelle Lösungen<br />
für ihr Gebäudemanagement?<br />
Dann sollten wir uns kennen lernen.<br />
Dann sollten wir uns<br />
kennen lernen.<br />
184 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
und alle Fragen beantworten. Als Besucher<br />
werden vor allem die Mitarbeiter aus<br />
Einkauf und Vertrieb, leitende technische<br />
und kaufmännische Angestellte, Inhaber<br />
sowie Geschäftsführer hiesiger Unternehmen<br />
und landwirtschaftlicher Betriebe<br />
erwartet. Das Knüpfen von regionalen geschäftlichen<br />
Kontakten soll dadurch kompakt<br />
und effizient ermöglicht werden. Am<br />
Nachmittag findet parallel ein Kongress<br />
zum Thema Nachhaltigkeit statt. Bekannte<br />
Persönlichkeiten aus Wirtschaft und<br />
Wissenschaft werden in Vorträgen Stellung<br />
zu ihrer Sicht auf die Bedeutung von<br />
nachhaltigem Wirtschaften im ökologischen,<br />
ökonomischen und gesellschaftlichen<br />
Sinne nehmen und in Diskussionsrunden<br />
auf die Zuhörer eingehen.<br />
Bei einer hochkarätigen Abendveranstaltung<br />
schließlich erhalten Aussteller<br />
und Gäste noch einmal die Gelegenheit,<br />
miteinander ins Gespräch zu kommen sowie<br />
neue und alte Kontakte zu pflegen.<br />
Ein Rahmenprogramm und ein exklusives<br />
Catering sorgen für angenehme Atmosphäre<br />
und kurzweilige Unterhaltung.<br />
Viele Dienstleistungsunternehmen haben<br />
ihre Beteiligung bereits zugesagt.<br />
Dienstleister, deren Angebote sich überwiegend<br />
an Firmenkunden richten und<br />
die ihren Arbeitsschwerpunkt im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> haben, können sich<br />
an das Transferzentrum <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
wenden, um nähere Informationen<br />
über die Möglichkeiten einer Beteiligung<br />
an der Ausstellung zu erhalten.<br />
Die Kontaktdaten sowie weitere In -<br />
formationen zum Ablauf, zu den Ausstellern<br />
und Rednern sind im Internet unter<br />
www.bo-om.de zu finden. Dort können<br />
auch die Eintrittskarten für Fachbesucher<br />
bestellt werden. ■
Wir wissen, was wir können.<br />
Sie verstehen Ihr Handwerk. Wir verstehen unseres:<br />
Mit individueller Beratung und umfassendem Branchen-<br />
Know-how sind wir immer für Sie da.<br />
Kompetenz, wo Sie sie brauchen.<br />
Landessparkasse zu Oldenburg<br />
www.lzo.com · lzo@lzo.com
Foto: HFC Inter.Net, Cloppenburg<br />
Soziale Netze im eigentlichen Sinne<br />
gibt es natürlich nicht erst seit dem<br />
Internet. Jegliche Kommunikation<br />
unter Mitmenschen gilt gemeinhin als sozialer<br />
Kontakt. Das Internet hat allerdings<br />
soziale Netze (»Communities«) hervorgebracht,<br />
die in Sachen Reichweite und<br />
Transparenz ihresgleichen suchen und<br />
damit unsere Art zwischenmenschlicher<br />
Kommunikation spürbar verändert haben<br />
und auch in Zukunft weiterhin nachhaltig<br />
verändern werden.<br />
186<br />
Dienstleister<br />
Lars Fahrenholz ist Geschäftsführer der »HFC inter.net GmbH« aus Cloppenburg. Sein Unternehmen konzentriert sich ausschließlich auf den<br />
Bereich Online-Medien. Seit dem Jahre 2000 hat sich HFC vor allem mit individuellen und hochwertigen Internetauftritten sowie Web-<br />
Applikationen einen guten Namen gemacht.<br />
LARS FAHRENHOLZ<br />
HFC INTER. NET GMBH<br />
Chancen in sozialen Netzen<br />
Neue Entwicklungen im World Wide Web schaffen für Unternehmen und Marketingverantwortliche<br />
kontinuierlich neue Herausforderungen. Zu diesen zählt die in den letzten Jahren zunehmende<br />
Interaktivität im Rahmen des sogenannten Web 2.0. Dabei kommen vor allem die Social Media ins<br />
Spiel – interaktive Kommunikationsplattformen, die Firmen gezielt zur Informationsverbreitung,<br />
Netzwerkpflege oder auch Kundenansprache nutzen können.<br />
Die enorme Reichweite macht soziale<br />
Netze für Unternehmen interessant, weil<br />
die Kombination von direkter Zielgruppenansprache<br />
und direktem Kundendialog<br />
in wettbewerbsintensiven Märkten einen<br />
großen Wettbewerbsvorteil darstellt. Deshalb<br />
setzen Unternehmen für die Kommunikation<br />
mit ihren Kunden zunehmend<br />
auf den Einsatz von Social Media.<br />
Internet und E-Mails gehören heute<br />
längst zum beruflichen Standard. Für diese<br />
Kommunikations- und Informations-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
medien haben viele Unternehmen IT-Lösungen<br />
gefunden und Verhaltensrichtlinien<br />
aufgestellt, um eine sichere und ordnungsgemäße<br />
Nutzung am Arbeitsplatz<br />
zu gewährleisten. Mit Social Media<br />
kommt eine neue Dimension hinzu – mit<br />
sowohl positivem als auch negativem Potenzial.<br />
Die Entscheidung über eine Integration<br />
von Social Media in die Unternehmenskommunikation<br />
sollte daher gut<br />
überlegt werden. Denn Social Media bietet<br />
Chancen, birgt aber auch Risiken.
G rafik: Bitkom Studie 2012, Social M edia in deutschen Unternehm en<br />
Chancen von sozialen Netzen<br />
Wenn Nutzer interessante Inhalte an<br />
Gleichgesinnte weiterempfehlen, spricht<br />
man seit jeher von Mundpropaganda. Im<br />
Zeitalter der sozialen Medien können<br />
Empfehlungen durch virale Effekte eine<br />
sehr weite Verbreitung finden. Besonders<br />
gut funktionieren digitale Empfehlungen<br />
in sozialen Netzwerken, da sich dort große<br />
Gemeinschaften mit ähnlichen Interessen<br />
verbinden und der Austausch untereinander<br />
im Mittelpunkt steht. Hier gilt<br />
die Kommunikation unter Freunden als<br />
höchstes Gut.<br />
Für die Unternehmen gilt es also, mit<br />
qualitativ hochwertigen oder außergewöhnlichen<br />
Inhalten eine Zielgruppe zu<br />
begeistern und sie dazu zu bewegen, einen<br />
Blog, ein Video oder eine Website<br />
weiterzuleiten. Gelingt dies, kann eine<br />
sehr hohe Reichweite im relevanten Zielpublikum<br />
erreicht werden.<br />
Ungeahnte Möglichkeiten für Unternehmen<br />
liegen auch in der Dialog- und<br />
Feedback-Kultur sozialer Medien. Sie erhöht<br />
die Transparenz von Unternehmen<br />
und ermöglicht eine stärkere Kundenbindung.<br />
Unternehmen haben so die Chance,<br />
in einen dauerhaften Kundendialog zu<br />
treten, diesen Kontakt zu halten und zu<br />
pflegen. Dieser Dialog erfolgt zudem dort,<br />
wo sich die Kunden sowieso überwiegend<br />
in Ihrer Freizeit aufhalten. So werden<br />
neue Kontakte generiert, die Kunden -<br />
zufriedenheit erhöht und Inhalte aufgewertet.<br />
Für Unternehmen ist es enorm wichtig,<br />
sich an Gesprächen zu beteiligen, um bei<br />
Dienstleister<br />
Social-Media-Nutzung in deutschen Unternehm en<br />
nach Mitarbeiterstärke (Stand Januar 2012)<br />
Fast die Hälfte a ler deutschen Unternehm en setzt soziale Medien ein. Weitere 15 Prozent<br />
wollen damit in Kürze beginnen, so die Studie 2012 des Hightech-Verbandes Bitkom.<br />
einem Dialog über Marken, Produkte und<br />
Leistungen nicht ausgeschlossen zu werden.<br />
Bevor jedoch mit einer aktiven Beteiligung<br />
an Gesprächen begonnen wird,<br />
sollten Unternehmen vorab erst einmal<br />
genau zuhören, um bei einer Beteiligung<br />
aktiv auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen<br />
zu können. Dadurch rücken sie näher<br />
an den Kunden, der sich individuell<br />
angesprochen füllt. Diese Individualkommunikation<br />
– also der direkte und personenbezogene<br />
Informationsaustausch zwischen<br />
Unternehmen und Nutzer – erlaubt<br />
es, auf individuelle Informationsbedürfnisse<br />
des Kunden einzugehen. Manchmal<br />
lohnt sich aber auch schon allein das Zuhören<br />
für Unternehmen.<br />
Social Media ermöglichen die Überprüfung<br />
und Verfolgung von Gesprächen zu<br />
bestimmten Themen. Der dort stattfindende<br />
Austausch liefert wichtige Indikatoren<br />
für die öffentliche Wahrnehmung<br />
eines Unternehmens. Im optimalen Fall<br />
können Stimmungen und Kritik früh erkannt<br />
werden und ermöglichen ein zeitnahes<br />
Reagieren. Das Feedback in den sozialen<br />
Medien kann jedoch auch ganz einfach<br />
zur Verbesserung der eigenen Leistungen<br />
verwertet werden. Wenn Nutzer<br />
durch eine Interaktion stärker in den Fokus<br />
rücken, unterstützen Kunden oft bereitwillig<br />
und immer unentgeltlich das<br />
Unternehmen mit Ihrem Fachwissen. Verbesserungsvorschläge<br />
können so aufgegriffen,<br />
bearbeitet und in den Produktentwicklungsprozess<br />
eingebunden werden.<br />
Seitdem Suchmaschinen wie Google begonnen<br />
haben, Inhalte auf sozialen Platt-<br />
VERBUND OM | ARGUM ENTE <strong>2013</strong><br />
187
188<br />
formen in ihre Suchmaschinenergebnisse<br />
mit einzubeziehen, werden neben Wikipedia<br />
auch andere Social Sites oft auf den<br />
ersten Plätzen der Suchergebnisse angezeigt.<br />
Das erhöht die Chance, bei Suchanfragen<br />
zu relevanten Themen gefunden<br />
zu werden, sofern zuvor entsprechende<br />
Inhalte in den sozialen Medien platziert<br />
wurden.<br />
Risiken von Social Media<br />
Durch Twitter, Facebook oder Blogs kann<br />
jeder Nutzer unangekündigt und ungefragt<br />
Nachrichten publizieren. Auf diese<br />
Weise kommen oft auch (Un-)Wahrheiten<br />
ans Licht, die nicht zur erwünschten<br />
Außendarstellung eines Unternehmens<br />
passen. Solche Meldungen verbreiten sich<br />
durch die bereits oben angesprochenen<br />
viralen Effekte rasant weiter, denn hier<br />
gilt leider – wie im realen Leben auch –<br />
der Grundstz: Schlechte Nachrichten verbreiten<br />
sich meist deutlich schneller als<br />
positive Nachrichten. Im schlimmsten Falle<br />
entwickelt sich eine Welle der Empörung<br />
(auch Shitstorm genannt), die ungeahnte<br />
Dimensionen annehmen kann.<br />
In der Vergangenheit definierten sich<br />
Unternehmen zunächst selbst durch eine<br />
Corporate Identity mit einem entsprechenden<br />
Unternehmensleitbild und kommunizierten<br />
dieses Selbstbild, um die gewünschte<br />
Reputation als Summe aller<br />
Images bei Kunden und der Öffentlichkeit<br />
zu erreichen. Dieses Push Marketing kann<br />
als kommunikative Einbahnstrasse zum<br />
Kunden verstanden werden, bei der eine<br />
direkte Rückmeldung vom Kunden nicht<br />
vorgesehen ist. Durch Web 2.0 wird die<br />
Reputation eines Unternehmens heute<br />
besonders herausgefordert, da bestimmte<br />
Individuen oder Gruppen die Möglichkeit<br />
haben, Unternehmensimages, die außerhalb<br />
des Einflussbereichs des Unternehmens<br />
liegen, zu beeinflussen. Diese Bau -<br />
steine können sich sowohl positiv als auch<br />
negativ auf die Reputation auswirken.<br />
Ein Aspekt, der sehr häufig unterschätzt<br />
wird, ist der zeitliche Aufwand für ein erfolgreiches<br />
Engagement in den sozialen<br />
Netzen. Werden Kommentare nicht oder<br />
nur zögerlich bzw. gar falsch beantwortet,<br />
weil Ressourcen und Kompetenzen vorab<br />
nicht eingeplant wurden, kann das zu Unzufriedenheit<br />
und negativen Markeneffekten<br />
führen. Oftmals herrscht Uneinigkeit<br />
darüber, wie die Verantwortung in einem<br />
Unternehmen verteilt werden soll<br />
oder ob es sich empfiehlt, eine neue Einheit<br />
an der Schnittstelle zwischen Marketing,<br />
Unternehmenskommunikation und<br />
Kundenservice zu bilden.<br />
Damit einher geht oft ein falsches Verständnis<br />
von Social Media. Allzu oft wird<br />
Dienstleister<br />
das Social Web einfach als weiterer Werbekanal<br />
verstanden und integrierte Kommunikation<br />
als digitale Adaption klassischer<br />
Maßnahmen angesehen. Doch werden<br />
Social Media nur als weitere Push-Kanäle<br />
missbraucht, laufen die Unternehmen<br />
schnell Gefahr, sich bei der Netzgemeinde<br />
unbeliebt zu machen. Soziale<br />
Netze eignen sich selten dazu, einfach nur<br />
Produkte zu platzieren. Vielmehr steht eine<br />
emotionale Bindung an das Unternehmen<br />
oder die Marke im Vordergrund.<br />
Ziele nie aus den Augen verlieren<br />
Soziale Netze lassen sich hervorragend<br />
zur Festigung von zielgenauen und ungefilterten<br />
Kundenbeziehungen einsetzen,<br />
weil ein Zugehörigkeitsgefühl geschaffen<br />
wird. Die meisten der genannten Risiken<br />
resultieren aus einem fehlerhaften Verhalten<br />
und lassen sich mit vorbeugenden<br />
Maßnahmen, wie dem Entwickeln unternehmensspezifischer<br />
Social Media-Guidelines,<br />
in denen Art der Ansprache und des<br />
Umgangs mit Kritik festgehalten werden,<br />
deutlich reduzieren. So kann die Unsicherheit<br />
im Umgang mit Social Media und<br />
die Gefahr der Weitergabe von sensiblen<br />
Informationen vermieden werden.<br />
Verlieren Sie nie Ihre Ziele aus den Augen!<br />
Der Erfolg von Social Media ist von<br />
einer kontinuierlichen und einheitlichen<br />
Kommunikationsstrategie abhängig. Um<br />
Ihre Ziele erfolgreich umzusetzen, benötigen<br />
Sie einen langen Atem. Sie können<br />
negative Kommentare nicht zensiere. Und<br />
Sie müssen lernen, mit Kritikern umzugehen.<br />
Vermeiden Sie daher immer Übertreibungen,<br />
Verunglimpfungen oder Unwahrheiten,<br />
denn das Internet vergisst<br />
nie. Schulen sie unbedingt ungeübte Mitarbeiter<br />
im Umgang mit den definierten<br />
Guidelines.<br />
Entscheiden sich Unternehmen gegen<br />
jegliche Aktivität in Social Media, prognostizieren<br />
Experten den Verlust von Relevanz<br />
und Marktchancen sowie negative<br />
Branding-Effekte, da diese Unternehmen<br />
als wenig innovativ gelten. Passivität im<br />
Social Web bedeutet nicht, dass nicht bereits<br />
über ein Unternehmen gesprochen<br />
wird. Man verpasst nur die Chance zur<br />
Früherkennung und kommunikativen<br />
Intervention in Krisenzeiten.<br />
Zehn Regeln für Social Media<br />
1. Seien Sie authentisch: Soziale<br />
Netze zeichnen sich durch eine hohe<br />
Transparenz aus. Bedenken Sie, dass<br />
hinterlassene Nachrichten nur sehr<br />
langsam aus den Netzen verschwinden.<br />
Versuchen Sie daher nicht, die<br />
Netze auszutricksen.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>
Foto: N-Media-Images, Fotolia<br />
2. Seien Sie wählerisch. Beteiligen<br />
Sie sich nur an den für Sie relevanten<br />
Communities und Netzen. Achten<br />
und Pflegen Sie dabei auch immer<br />
Ihr eigenes Netzwerk.<br />
3. Seien Sie selbstlos. Beachten Sie<br />
unbedingt, dass eine aggressive<br />
(Eigen-)Werbung als »unsozial« gilt.<br />
Hinterfragen Sie daher immer vorab<br />
Ihre Aktivitäten und versuchen Sie,<br />
nicht in eine als zu aufdringlich<br />
empfundene Eigendarstellung<br />
abzuschweifen.<br />
4. Seien Sie interessant. Legen Sie<br />
Ihren Kommunikationsschwerpunkt<br />
auf die Vermittlung von Werten und<br />
Image statt auf Produkte und Dienstleistungen.<br />
Soziale Netze verstehen<br />
sich nämlich primär als Freizeitraum<br />
der Fans und Freunde.<br />
5. Seien Sie verständnisvoll. Stellen<br />
Sie sich aktiv einer möglichen Kritik<br />
und hinterfragen Sie deren individu -<br />
elle Beweggründe. Stellen Sie Ihre<br />
fallbezogenen Lösungen öffentlich<br />
im Netz dar. Ihre Fans können so<br />
besser gehalten werden. Und Ihre<br />
Kritiker werden bei einem guten<br />
Umgang nicht selten zu Fans.<br />
6. Seien Sie partnerschaftlich.<br />
Nehmen Sie das Feedback auf Ihrer<br />
Fanseite immer ernst. Begreifen und<br />
leben Sie die Begriffe Freund, Fan<br />
oder Follower. Integrieren Sie Ihre<br />
Fans in die Firmenaktivitäten.<br />
Dienstleister<br />
Soziale Netzwerke haben sich längst zu zentralen Anlaufstellen im Web entwickelt und »sind vor<br />
allem wegen ihrer hohen Reichweite die mit Abstand beliebteste Plattform für Unternehmen«,<br />
sagt Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. Im Ranking der meistgenutzten Anwendungen<br />
folgen Blogs mit 36 Prozent.<br />
7. Seien Sie gesellschaftlich. Ordnen<br />
Sie Ihre Interessen denen der<br />
Community unter. Versuchen Sie,<br />
mit Ihren Fans zu interagieren<br />
und lassen Sie sie an Ihren<br />
Firmenaktivitäten teilhaben.<br />
8. Seien Sie korrekt. Das Internet<br />
vergisst nie. Vermeiden Sie auf jeden<br />
Fall Verunglimpfungen, Lügen oder<br />
negative Ausdrücke. Entwickeln<br />
Sie unbedingt unternehmensinterne<br />
Richtlinien Ihrer Kommunikation.<br />
9. Seien Sie verständlich. Passen Sie<br />
Ihren Auftritt und Ihre Kommuni -<br />
kation Ihrer Community (Zielgruppe)<br />
an. Jede Community spricht ihre<br />
eigene Sprache. Beachten Sie, dass<br />
in sozialen Netzen eine »Kommunikation<br />
unter Freunden« stattfindet.<br />
10. Seien Sie sozial. Verstellen Sie sich<br />
nicht, sondern seien Sie so, wie Sie<br />
auch offline sind. Verhalten Sie sich<br />
dort genau so, wie Sie es von anderen<br />
auch erwarten. ■<br />
..............................<br />
Autor Lars Fahrenholz ist Geschäftsführer<br />
der »HFC inter.net GmbH«, Cloppenburg.<br />
Das Unternehmen versteht sich als reine<br />
Internetagentur und entwickelt klassische<br />
Internetauftritte, spezielle Online-Software,<br />
Web-Schnittstellen und Apps für mobile<br />
Endgeräte (iPhone, iPad, Android).<br />
Fahrenholz hält oft Vorträge zum Thema<br />
»Web 2.0« und führt für Unternehmen individuelle<br />
Workshops dazu durch.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
189
Foto: Südleasing/Südfactoring<br />
Mehrwert mit der SüdLeasing<br />
Um im Kräftefeld eines turbulenten Marktes<br />
erfolgreich agieren zu können, verlassen<br />
sich heute immer mehr Unternehmen<br />
auf innovative Leasingmodelle. Damit<br />
bleiben sie finanziell beweglich, geschäftlich<br />
flexibel und können sicher ihre Zukunft<br />
planen. Ob Transportmittel, Maschinen,<br />
IT- und Kommunikationstechnik<br />
oder Anlagen für die Nahrungsmittel- und<br />
Getränkeindustrie – mit dem Mobilienleasing-Programm<br />
der SüdLeasing nutzen<br />
190<br />
Dienstleister<br />
Die wirtschaftlichen Perspektiven im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> sind vielversprechend. Michael Windhaus, Gebietsleiter der SüdLeasing und<br />
SüdFactoring für das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>, engagiert sich gerne in der Region als kompetenter Finanzdienstleister für Mobilien -<br />
leasing und Factoring.<br />
MICHAEL WINDHAUS<br />
SÜDLEASING GMBH UND SÜDFACTORING GMBH<br />
Mehr Liquidität für den Mittelstand<br />
Seit mehr als 40 Jahren gelten die SüdLeasing GmbH und die SüdFactoring GmbH als die starken Finanzpartner<br />
des Mittelstandes. Dabei legen die unabhängigen Leasing- und Factoringexperten größten Wert<br />
auf den persönlichen Kontakt und die individuelle Betreuung ihrer Kunden und Geschäftspartner.<br />
Während sich viele Leasinggesellschaften aus dezentralen Vertriebsaktivitäten zurückziehen, bauen die<br />
beiden Tochterunternehmen der Landesbank Baden-Württemberg ihre regionalen Standorte aus und<br />
stärken damit die Beratung vor Ort.<br />
vor allem mittelständische Unternehmen<br />
eine attraktive Finanzierungsform und<br />
profitieren damit auch von vielfältigen<br />
Versicherungs- und Serviceleistungen.<br />
Beliebte Investionsform<br />
Bei den Finanzentscheidern der Unternehmen<br />
in Deutschland ist Leasing heute<br />
nahezu unverzichtbar. Die Investitionsform<br />
hat sich im Laufe ihrer 50-jährigen<br />
Geschichte in Deutschland quer durch alle<br />
Unternehmensgrößen und Branchen<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
etabliert. Laut einer im Jahr 2011 durchgeführten<br />
Marktstudie, der TNS Infratest,<br />
wird Leasing in Zukunft sogar noch häufiger<br />
in Betracht gezogen. Insgesamt befragten<br />
die Marktforscher mehr als 1.000<br />
Finanzentscheider in Unternehmen über<br />
Leasing-Nutzung, Motive für Leasing, sein<br />
Image und die Kunden zufriedenheit. Dabei<br />
kam heraus, dass sich die Einstellungen<br />
zum Produkt Leasing und den Leasing-Gesellschaften<br />
bei der Mehrheit der<br />
Unternehmen weiter verbessert hat.
So ziehen 78 Prozent der Unternehmen<br />
in Deutschland bei ihren Investitionsplänen<br />
Leasing in Betracht. Keine signifikanten<br />
Unterschiede waren dabei in den einzelnen<br />
Branchen erkennbar. Jedoch steigt<br />
die Neigung zu Leasing mit der Größe des<br />
Unternehmens. So erwägen 87 Prozent<br />
der Firmen ab 50 Beschäftigten ihre Investitionen<br />
mittels Leasing zu realisieren.<br />
Diese Unternehmen haben in der Regel einen<br />
höheren Investitionsbedarf als kleinere<br />
Firmen und leasen entsprechend<br />
häufiger.<br />
Doch auch kleinere Unternehmen mit<br />
bis zu 20 Beschäftigten nutzen heutzutage<br />
Leasing als Finanzierungsalternative.<br />
Zwar spielte bis vor einigen Jahren bei deren<br />
Geschäftsführern und Inhabern der<br />
Eigentumsgedanke eine wichtige Rolle.<br />
Das hat sich allerdings inzwischen deutlich<br />
verändert. Waren es 2007 nur 68 Prozent<br />
dieser Firmen, die Leasing als Investitionsform<br />
in Betracht zogen, sind es heute<br />
bereits 76 Prozent. Damit steht die wirtschaftliche<br />
Nutzung im Fokus der<br />
Anschaffung.<br />
Attraktivste Investitionsform<br />
Im Wettbewerb der Finanzierungsinstrumente<br />
nimmt Leasing eine führende Rolle<br />
ein: 34 Prozent der Unternehmen in<br />
Deutschland ziehen bei einer Investition<br />
in Höhe von 25.000 bis 30.000 Euro als<br />
Erstes Leasing in Betracht. Zuerst an Kredit<br />
denken dagegen nur 28 Prozent, gefolgt<br />
von Mietkauf (25 Prozent) und Miete<br />
(6 Prozent).<br />
Leasing ist für alle Unternehmensgrößen<br />
attraktiv. Jedoch nimmt die Neigung<br />
zu Leasing mit der Unternehmensgröße<br />
zu. Bei Firmen mit mehr als 50 Beschäftigten<br />
denken 44 Prozent zuerst an Leasing.<br />
Dienstleister<br />
Mit deutlichem Abstand folgt der Kredit,<br />
genannt von 24 Prozent. Mietkauf ziehen<br />
18 Prozent als Erstes in Betracht, Miete<br />
nur noch sieben Prozent. Auch Großunternehmen<br />
mit über 500 Betriebsangehörigen<br />
tendieren am häufigsten zu Leasing:<br />
46 Prozent erwägen es an erster Stelle,<br />
während nur 23 Prozent Kredit favorisieren.<br />
Es folgen Mietkauf (16 Prozent)<br />
und Miete (11 Prozent).<br />
Motive für Leasing<br />
Insgesamt haben sich laut TNS Infratest<br />
die Prioritäten der Beweggründe für Leasing<br />
nur leicht verändert. Im Ranking der<br />
fünf wichtigsten Motive steht weiterhin<br />
das bekannteste Leasing-Argument an<br />
oberster Stelle: »Die Kosten sind gleichmäßig<br />
und genau kalkulierbar«. Feste Leasing-Zahlungen<br />
bilden für das Unternehmen<br />
eine sichere Kalkulationsgrundlage<br />
über die gesamte Vertragsdauer und erhöhen<br />
damit die Planungssicherheit. Jedes<br />
zweite Unternehmen misst diesem Argument<br />
eine sehr hohe Bedeutung bei.<br />
Auf dem zweiten Platz folgt die Aussage<br />
»Leasing schont die Liquidität«; sie hat<br />
mit dem Leasing-Motiv »Betriebsausstattung<br />
bleibt auf dem neuesten Stand« den<br />
Rang getauscht. Die Vorteile des Leasings,<br />
»Flexibilität« und »steuerlich vorteilhaft«,<br />
haben im Vergleich zu früheren Umfragen<br />
an Bedeutung verloren. Stattdessen hat<br />
die »Rückgabemöglichkeit des Leasing-<br />
Objekts« nach Ablauf der Vertragszeit den<br />
vierten Platz eingenommen. Dies belegt:<br />
Der Gedanke an die Nutzung eines Fahrzeugs,<br />
einer Maschine oder eines Computers<br />
hat gegenüber dem Eigentumsgedanken<br />
an Bedeutung gewonnen. Platz fünf<br />
besetzt das Argument »Die Bank-Kreditlinie<br />
bleibt erhalten«.<br />
Leasing bei der SüdLeasing:<br />
Die Vorteile auf einen Blick<br />
• Leasing sichert und<br />
verbessert die Liquidität<br />
• Leasing ermöglicht zusätzliche<br />
Erträge, wenn freie finanzielle<br />
Mittel anderweitig eingesetzt<br />
werden können<br />
• Leasing erleichtert<br />
die laufende Rationalisierung<br />
• Leasing finanziert sich aus<br />
den Erträgen der Mobilien<br />
• Leasing unterstellt eine<br />
objektbezogene Bonitätsprüfung<br />
• Leasing bietet eine<br />
sichere Kalkulationsbasis<br />
• Individuelle Lösungen<br />
im Einzelfall sind möglich<br />
Grafik: Südleasing/Südfactoring
192<br />
Gute<br />
Aussichten<br />
für Anleger!<br />
Für zukunftsorientierte Unternehmer<br />
bietet der moderne Binnenhafen<br />
und Industriestandort c-Port<br />
mit direkter Lage am Küstenkanal<br />
und am Schnittpunkt der Bundesstraßen<br />
401 und 72 gute Argumente<br />
für noch bessere Geschäfte!<br />
Voll erschlossene<br />
Industrieflächen<br />
bereiten den Boden<br />
für die Ansiedlung<br />
mittlerer bis großer<br />
Betriebe aus den<br />
verschiedensten<br />
Branchen.<br />
Ein multifunktionalerLogistik-Dienstleister<br />
ermöglicht<br />
Transport, Umschlag<br />
und Lagerung von<br />
Containern, Schütt-,<br />
Massen-, Schwerund<br />
Stückgütern.<br />
Am Küstenkanal 2 · 26683 Saterland<br />
Tel. 04491 786000 · Fax 04491 786009<br />
info@c-port-kuestenkanal.de<br />
www.c-port-kuestenkanal.de<br />
Die Argumente für Leasing werden von<br />
allen Unternehmensgrößen geteilt, die<br />
Gewichtung der Motive variiert jedoch<br />
nach der Anzahl der Beschäftigten: Während<br />
Großunternehmen beispielsweise<br />
die angebotenen Service-Komponenten<br />
der Leasing-Gesellschaften schätzen, ist<br />
kleineren Firmen mit bis zu 50 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern besonders die<br />
Liquiditätsschonung, die Flexibilität und<br />
die Realisierung von Investitionen trotz<br />
geringem Budget wichtig.<br />
Branchenkompetenz aus Überzeugung<br />
Die SüdLeasing ist der starke Partner,<br />
wenn es um individuelle und zeitgemäße<br />
Finanzierungslösungen geht. Als herstellerunabhängige<br />
Leasinggesellschaft gehört<br />
das Unternehmen zu den Top-Finanzierungsunternehmen<br />
in Deutschland.<br />
Die Kunden profitieren dabei von einem<br />
außergewöhnlichen Expertenwissen, das<br />
in der über 40-jährigen Firmenphilosophie<br />
des Unternehmens fest verankert ist.<br />
So sind die Mitarbeiter nicht nur Finanzierungsspezialisten,<br />
sondern kennen sich<br />
auch in der jeweiligen Unternehmensbranche<br />
bestens aus. Und genau dieses<br />
Wissen sorgt bei den Entscheidern in<br />
Unternehmen für die Gewissheit, dass ihr<br />
persönlicher Ansprechpartner schnell<br />
und kompetent die betriebswirtschaftliche<br />
Ausgangslage analysieren kann und<br />
sofort in ihrem Sinne individuelle Finanzierungslösungen<br />
verfügbar macht – unabhängig<br />
davon, ob es um Leasing für<br />
Transportmittel, Maschinen, für IT- und<br />
Kommunikationstechnik oder für Anlagen<br />
in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie<br />
geht.<br />
Dienstleister<br />
Regionale Branchenkompetenz: Die Leasing- und Factoring-Experten der SüdLeasing und<br />
SüdFactoring Niederlassung in Bremen beraten Sie persönlich und ausführlich rund um<br />
individuelle Finanzierungsformen.<br />
Partnerschaft mit SüdLeasing<br />
Das Zauberwort heißt »Vendorleasing«.<br />
Dabei tritt der Hersteller oder Händler<br />
von mobilen Wirtschaftsgütern selbst als<br />
Finanzdienstleister auf und kann mit<br />
Unterstützung der SüdLeasing als kompetenter<br />
Full-Service-Anbieter sein Angebot<br />
abrunden. Bei möglichen Preisverhandlungen<br />
geht es damit nicht mehr schlicht<br />
um Prozente oder Nachlässe, sondern um<br />
intelligente Kombinationen aus Rabatten,<br />
Zinsmodellen und individuell zugeschnittenen<br />
Leasingkonditionen.<br />
Unternehmen, die zugleich Leasing und<br />
Finanzierung anbieten können, schaffen<br />
für ihre Kunden einen konkreten Mehrwert<br />
– und damit für sich selbst höhere<br />
Umsätze. Die SüdLeasing arbeitet hierfür<br />
Hand in Hand mit ihren Partnern und bietet<br />
zudem einen ganz besonderen Service:<br />
Die speziell entwickelte Online-Kalkulationsplattform<br />
PartnerWeb unterstützt<br />
über das Internet rund um die Uhr<br />
die Kalkulation von Finanzierungen sowie<br />
die Angebots- und Vertragsverwaltung.<br />
Das Herzstück ist dabei der Online-<br />
Kalkulator, mit dem klassische Objektfinanzierungen<br />
durch Leasing oder Mietkauf<br />
von den jeweiligen Vendorpartnern<br />
schnell und exakt berechnet werden können.<br />
Die schönsten Rechnungen<br />
sind die, die sofort bezahlt werden<br />
Es gehört zu den zentralen Aufgaben der<br />
Unternehmensführung, für eine gesicherte<br />
Liquidität zu sorgen. Auch deshalb hat<br />
sich das Forderungsmanagement durch<br />
Factoring in den letzten Jahrzehnten als<br />
zunehmend bedeutsame Form der Unternehmensfinanzierung<br />
etabliert. Heute<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Foto: Südleasing/Südfactoring
Grafik: Südleasing/Südfactoring<br />
vertrauen in Deutschland über 12.000<br />
mittelständische Unternehmen dieser innovativen<br />
Finanzierungsform.<br />
Beim Factoring verkaufen Unternehmen<br />
ihre Geldforderungen aus Warenlieferungen<br />
oder Dienstleistungen an einen<br />
Factoringanbieter. Dieser Finanzdienstleister<br />
überweist innerhalb von 48 Stunden<br />
in der Regel 80 bis 90 Prozent der Forderung<br />
sofort und den Rest nach vertraglicher<br />
Vereinbarung auf das Bankkonto.<br />
Damit erhalten die Unternehmen unmittelbar<br />
aus ihren fakturierten Außenständen<br />
Liquidität. Bei steigenden Umsätzen<br />
wächst das Factoring-Volumen automatisch<br />
an, weshalb man das Factoring<br />
auch als »umsatzkongruente« Finanzierungsform<br />
bezeichnet. Factoring ist damit<br />
die Lösung, wenn<br />
• die Liquidität von Unternehmen<br />
verbessert werden muss;<br />
• offene Forderungen innerhalb von<br />
48 Stunden bezahlt werden sollen;<br />
• Forderungen gegen Ausfall<br />
geschützt werden müssen;<br />
• keine Kredite in Anspruch<br />
genommen werden können;<br />
• die Bonität des Unternehmens<br />
verbessert werden sollte.<br />
Doch nicht allein die Sicherung der Liquidität<br />
und der Schutz vor Forderungsausfällen<br />
stehen beim Factoring im Vordergrund.<br />
Auch die Möglichkeit zur Auslagerung<br />
der gesamten Debitorenbuchhaltung<br />
sowie des Mahn- und Inkassowesens<br />
ist ein wesentliches Merkmal, denn es entlastet<br />
die Verwaltung und damit Personalund<br />
Personalnebenkosten innerhalb eines<br />
Unternehmens.<br />
Als älteste deutsche Factoringgesellschaft<br />
ist die SüdFactoring GmbH seit über<br />
40 Jahren erfolgreich. Mit dieser langjährigen<br />
Markt- und Branchenerfahrung ge-<br />
Dienstleister<br />
Beim« Factoring« verkauft der Factoringnehmer seine Geldforderungen aus Warenlieferungen<br />
oder Dienstleistungen an ein Factoring-Institut (Factor). Der Factor überweist daraufhin<br />
den Forderungswert auf das Bankkonto des Factoringnehmers und übernimmt auf<br />
Wunsch die Rechnungsstellung an den Kunden des Factoringnehmers.<br />
hört das Unternehmen zu den zuverlässigsten<br />
und innovativsten Factoringgesellschaften<br />
im gesamten Bundesgebiet.<br />
Ein faires, übersichtliches Leistungsangebot<br />
ohne versteckte Gebühren sind für die<br />
Factoringspezialisten selbstverständlich.<br />
Dabei können Kunden zwischen verschiedenen<br />
Service-Bausteinen wählen und somit<br />
ihre persönlichen Liquiditätswünsche<br />
realisieren.<br />
Flächendeckende Präsenz<br />
im gesamten Bundesgebiet<br />
»Der direkte Kontakt zu unseren Kunden<br />
vor Ort und die Möglichkeit, in der Region<br />
wirtschaftliche Veränderungsprozesse<br />
frühzeitig zu erkennen und mit strategischen<br />
Finanzierungskonzepten sinnvoll<br />
zu begleiten, ist der Garant unseres<br />
Erfolges«, erläutert Stefan Lechner, Geschäftsführer<br />
von SüdLeasing und Süd -<br />
Fac toring.<br />
Mit 23 Standorten sind die Schwesterunternehmen<br />
in Deutschland bundesweit<br />
vertreten und garantieren damit eine flächendeckende<br />
Präsenz. Darüber hinaus<br />
wird die Präsenz vor Ort durch die Zusammenarbeit<br />
mit ausgewählten Handelsvertretern<br />
verstärkt. Neben dem klassischen<br />
Direktvertrieb arbeitet SüdLeasing<br />
mit innovativen Herstellern und Lieferanten<br />
im Rahmen des Absatzleasings<br />
zusammen.<br />
Beide Gesellschaften haben sich auf den<br />
Mittelstand spezialisiert und zeichnen<br />
sich durch hohe Branchen- und Objektkompetenz<br />
sowie Qualitätsführerschaft<br />
aus. Fokusbranchen sind der Maschinenbau,<br />
das Baugewerbe, Transport und Logistik,<br />
die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie<br />
sowie die IT- und Kommunikationstechnik.<br />
Als hundertprozentige Tochterunternehmen<br />
der Landesbank Baden-Württemberg<br />
(LBBW) sind die SüdLea sing GmbH<br />
und SüdFactoring GmbH in das Netzwerk<br />
einer modernen Großbank eingebunden<br />
und können auf deren Erfahrung und Infrastruktur<br />
zurückgreifen. ■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 193<br />
Wir geben Ideen Raum!<br />
®<br />
www.kuehla.de<br />
Nordkämpe 1 a | 49377 Vechta-Langförden<br />
Tel. 04447 9633-0 | E-Mail: info@kuehla.de
Foto: Hagedorn<br />
Unersetzliche Alleskönner: handlich, smart, mobil – Smartphone und Tablet PCs verändern unsere Kommunikationsgewohnheiten. Die<br />
Werbeagentur Hagedorn gibt Antworten, wie Unternehmen die neue mobile Kommunikation für sich nutzen können.<br />
NORBERT HAGEDORN, MICHAEL SCHULTE<br />
WERBEAGENTUR HAGEDORN GMBH<br />
Nahezu alles können wir heutzutage<br />
online erledigen; mit den neuen<br />
mobilen Endgeräten sind wir<br />
außerdem räumlich unabhängig. So verwundert<br />
es kaum, dass Smartphones und<br />
Tablets den heimischen PC längst überholt<br />
haben. Digitale Inhalte werden zunehmend<br />
über mobile Endgeräte konsumiert.<br />
Deutlich wird dies in der rasanten<br />
Absatzentwicklung der smarten Alleskönner.<br />
In Deutschland wurden 2012 erstmals<br />
mehr Smartphones als herkömmli-<br />
Dienstleister<br />
Die neue mobile Kommunikation<br />
2007 ist das Jahr, in dem sich alles verändert hat: Das iPhone ist auf dem Markt erschienen – die Geburtsstunde<br />
des Smartphones. Echtes mobiles Web, schnelle Netze, bezahlbare Tarife, userfreundliche Touchscreens und:<br />
schier endlose (Kommunikations) Möglichkeiten. Die Werbeagentur Hagedorn aus Neuenkirchen-Vörden ist<br />
von Anfang an dabei und entwickelt im Rahmen ganzheitlicher Kommunikationskonzepte attraktive<br />
Lösungen für die neue mobile Kommunikation.<br />
che Handys verkauft, wie der Hightech-<br />
Verband Bitkom mitteilt. Danach stieg der<br />
Absatz von Smartphones in Deutschland<br />
2012 um 35 Prozent auf knapp 16 Millionen<br />
Stück. Das sind 55 Prozent aller in<br />
Deutschland verkauften Handys.<br />
Das mobile Internet gibt den Ton an<br />
»Smartphones leiten eine Zeitwende im<br />
Mobilfunkmarkt ein«, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied<br />
Friedrich Joussen: »Das<br />
mobile Internet wird die Sprachtelefonie<br />
194 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
schon bald als wichtigste Mobilfunkanwendung<br />
ablösen«. Die Folge ist logischerweise<br />
auch eine kräftige Umsatzentwicklung<br />
bei der Bereitstellung mobiler<br />
Datendienste. Zusätzliche Impulse gehen<br />
hier von den neuen Tablet-Computern<br />
aus, die ebenfalls das Prinzip des schnellen<br />
mobilen Webs aufgreifen und sich als<br />
eigenständige Geräteklasse etabliert haben.<br />
Die starke Nachfrage nach mobilen<br />
Endgeräten sorgt für einen enormen Anstieg<br />
mobiler Datenmengen. So wurden
nach Bitkom-Berechnungen im Jahr 2011<br />
erstmals mehr als 100 Millionen Gigabyte<br />
Daten in den deutschen Mobilfunknetzen<br />
übertragen. Das Datenvolumen stieg um<br />
65 Prozent auf 108 Millionen Gigabyte.<br />
Für 2012 wird der Anstieg auf 170 Millionen<br />
Gigabyte (plus 57 Prozent) geschätzt.<br />
Mit LTE wird alles noch schneller<br />
Der bundesweite Ausbau der neuen und<br />
vor allem schnelleren Mobilfunktechnik<br />
LTE schreitet voran. LTE ist die Abkürzung<br />
für Long Term Evolution und bezeichnet<br />
den Mobilfunkstandard der vierten<br />
Generation, der mit bis zu 300 Mega -<br />
bit pro Sekunde spürbar höhere Down -<br />
loadraten erreichen kann.<br />
In sieben Bundesländern kann man LTE<br />
bereits nutzen: Baden-Württemberg, Bayern,<br />
Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,<br />
Saarland und Schleswig-Holstein.<br />
In sechs weiteren Bundesländern<br />
wird der Ausbau schnellstmöglich fortgesetzt.<br />
Mehr als zehn Millionen Haushalte<br />
können inzwischen mit LTE versorgt werden.<br />
Nach der Versorgung der ländlichen<br />
Gebiete folgt nun der Ausbau in den größeren<br />
Städten.<br />
Mobile first: Reduktion der Komplexität<br />
Was bedeutet diese Entwicklung nun für<br />
Unternehmen? Potenzial! Es geht darum,<br />
die Kunden direkt an Ort und Stelle bzw.<br />
am Point of Sale oder Interest zu erreichen.<br />
Es geht um Echtzeitkommunikation und<br />
echte Mehrwerte, um im Vergleich mit<br />
der Konkurrenz oftmals kleine aber entscheidende<br />
Vorteile zu erzielen. »Mobile<br />
first« heißt die Devise. Unternehmen sollten<br />
die Chance nutzen und darauf vorbereitet<br />
sein, dass ihre Informationen nicht<br />
mehr im stationären Web, sondern zu-<br />
Audi terminal Klöker<br />
Dienstleister<br />
Responsiv erstellte Website garantiert Kontinuität: Das Design passt sich nach festgelegten<br />
Parametern automatisch dem Betrachtungsmedium an.<br />
nächst auf dem Smartphone oder Tablet<br />
abgerufen werden. Hier gilt es für viele<br />
Unternehmen umzudenken, denn wie<br />
schon aus den Anfängen des Internets bekannt,<br />
ist die Konkurrenz oftmals nur einen<br />
Klick entfernt.<br />
Die Kommunikation muss an die mobilen<br />
Anforderungen angepasst werden:<br />
Wer mobil surft, surft und sucht gezielter.<br />
Gesuchtes sollte, mehr noch als im stationären<br />
Bereich, schnell und unkompliziert<br />
gefunden werden. Smartphones haben<br />
weder die Bildschirmgröße noch die komfortablen<br />
Bedienmöglichkeiten eines PCs.<br />
Zudem sind sie noch weniger als Lesemedium<br />
geeignet als ein PC-Monitor. Reduktion<br />
der Komplexität ist angesagt: Kerninformationen<br />
müssen einfach ersichtlich<br />
und abrufbar sein.<br />
Mobile Nutzer suchen anders und häufig<br />
Informationen wie News, Anfahrtsbeschreibungen,<br />
Ansprechpartner und Telefonnummern<br />
– also Bereiche, die im herkömmlichen<br />
Webauftritt nicht immer alle<br />
an vorderster Front stehen. So müssen für<br />
den mobilen Bereich angepasste sogenannte<br />
Microsites erstellt werden, deren<br />
Erstellung und Unterhaltung natürlich zusätzliche<br />
Kosten verursachen.<br />
Sollte ein Unternehmen generell planen,<br />
seine Webpräsenz zu überarbeiten,<br />
gibt es einen spannenden Trend, der bei<br />
Hagedorn bereits umgesetzt wird: das responsive<br />
Webdesign. Hier wird vom Prinzip<br />
her ein dynamisches Layout erstellt, das<br />
sich den jeweiligen Gegebenheiten des<br />
Betrachtungsmediums (Smartphone, Tablet<br />
oder PC) automatisch anpasst.<br />
www.geising-boeker.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 195<br />
Foto: Hagedorn
Foto: Hagedorn<br />
QR-Code: Brücke zwischen Print und Web<br />
Für viele Unternehmen ist das mobile<br />
Web noch mit einem großen Fragezeichen<br />
versehen, da man sein Potenzial<br />
nicht erkannt hat bzw. nicht weiß, wie<br />
dies für den eigenen Bereich bestmöglich<br />
genutzt werden kann. Die Werbeagentur<br />
Hagedorn bietet hier eine Einstiegsmöglichkeit<br />
in die Materie mit einer genialen<br />
Entwicklung der Firma Denso Wave Incorporated<br />
aus dem Jahre 1984(!): dem QR-<br />
Code. QR steht dabei als Kürzel für den<br />
englischen Begriff Quick Response, also<br />
die »schnelle Antwort«. Anwender können<br />
diesen Code mit ihrem Smartphone<br />
scannen und haben ohne weitere Interaktion<br />
die angeforderte Information auf<br />
dem Display. Man benötigt dafür lediglich<br />
einen QR-Code-Reader, der als kostenlose<br />
196<br />
Dienstleister<br />
Verbindung von Print und Web – der QR-Code: Per Smartphone-Scan erhält der User direkt<br />
weiterführende Informationen auf der mobilen Website.<br />
App in zahlreichen Varianten für alle mobilen<br />
Betriebssysteme verfügbar ist.<br />
Im asiatischen Raum längst zum Alltag<br />
gehörend, nimmt der Einsatz von QR-Codes<br />
bei uns erst jetzt richtig Fahrt auf.<br />
Schon in der zweiten Hälfte des Jahres<br />
2010 stieg laut einer Studie des Barcode-<br />
Providers ScanBuy die Zahl der eingelesenen<br />
Bar- und QR-Codes um 700 Prozent<br />
im Vergleich zum Jahresanfang. Allein im<br />
Juli 2010 wurden so viele Bar- und QR-<br />
Codes gescannt wie im gesamten Jahr<br />
2009.<br />
Die Vorteile der QR-Codes liegen auf<br />
der Hand, die Anwendungsmöglichkeiten<br />
sind vielfältig. Werbeanzeigen, Flyer und<br />
Mailings können mithilfe eines integrierten<br />
QR-Codes zusätzliche Informationen<br />
bieten. Kunden müssen keine Links mehr<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
abtippen, sondern finden mit einem Scan<br />
direkt zur optimierten Webseite. Auf Plakaten<br />
können QR-Codes zu einem Produkt<br />
mit oder ohne direkter Kaufoption<br />
führen, bei Konzerten zum Beispiel zum<br />
Download der Musik. Auf Verpackungen<br />
liefern QR-Codes umfassende Infos zum<br />
Produkt und dessen vorteilhafter Verwendung,<br />
denn die Kommunikationsmöglichkeiten<br />
einer Verpackung sind begrenzt<br />
und ohne begleitende Werbemaßnahmen<br />
stehen sie oftmals auf verlorenem Posten.<br />
Aber auch im Arbeitsalltag hilft der QR-<br />
Code: Die Werbeagentur Hagedorn hat<br />
mit der Firma Kotte Landtechnik (Garant)<br />
aus Rieste im Landkreis Osnabrück ein<br />
QR-Code-Konzept umgesetzt. Nach intensiver<br />
Entwicklungsarbeit entstand bei Hagedorn<br />
ein kompletter, smartphone-optimierter<br />
Ersatzteilshop für Kotte. Anfällige<br />
Maschinenteile sind seither bei Kotte mit<br />
QR-Codes ausgestattet.<br />
Mittels Smartphonescan – zum Beispiel<br />
während der Landwirt sich gerade mit<br />
dem Maschinenteil auf dem Acker befindet<br />
– gelangt er direkt zum gewünschten<br />
Ersatzteil im Shop und kann es unmittelbar<br />
ordern oder vorab eine Anfrage stellen.<br />
Das alles geht ohne Zeitverlust, in<br />
Echtzeit, direkt vom Feld aus – ein entscheidender<br />
Mehrwert, der Kotte neben<br />
technologischem Fortschritt auch einen<br />
nachhaltigen Imagegewinn durch zeitgemäßen,<br />
einzigartigen Service beschert.<br />
Das konsequente Kotte-QR-Code-Konzept<br />
ist ein wegweisendes Konzept, das<br />
unser Verständnis im Umgang mit Kommunikation<br />
völlig neu definiert. Zu diesem<br />
Ergebnis kam auch die Jury beim Weser-Ems<br />
Internet Award 2012 und zeichnete<br />
das Konzept mit dem »Sonderpreis<br />
Innovation« aus.<br />
im Flexo-, Digital-, Sieb- und Offset-Druck<br />
„Große Ideen verdienen eine<br />
brillante Umsetzung“<br />
Seit über 20 Jahren sind wir kompetenter Partner für<br />
Rollen-Haftetiketten. Beratung, Druck und Service bieten<br />
wir aus einer Hand. Wir fertigen Etiketten und Folien<br />
im Flexodruck, Offsetdruck, Siebdruck und Digitaldruck.<br />
Gutenbergstraße 1 · 49377 Vechta · Tel.: 04441/9260-70 · Fax: 04441/9260-66 · www.optikett.de
Erfolge messen<br />
QR-Codes von Hagedorn liefern einen<br />
weiteren Vorteil: sie sind messbar. Damit<br />
können erstmalig sogar Printkampagnen<br />
ohne großen Aufwand zuverlässig hinsichtlich<br />
der Responsequoten gemessen<br />
werden. Jeder Scanvorgang wird über die<br />
gesamte Laufzeit einer Kampagne sekundengenau<br />
registriert, gezählt und über die<br />
Tracking-Plattform von Hagedorn dem<br />
Auftraggeber zur Verfügung gestellt – ein<br />
Vorteil, der sich schnell herumgesprochen<br />
hat und inzwischen bundesweit von namhaften<br />
Unternehmen, Marketing- und<br />
Eventagenturen in Anspruch genommen<br />
wird.<br />
Beispiel: VW<br />
Im Auftrag der Marketing- und Eventagentur<br />
Junipergroup hat die Werbeagentur<br />
Hagedorn Branding-QR-Codes, Zielseiten<br />
und Tracking für eine groß angelegte<br />
VW-Promotion-Tour geliefert. In Kooperation<br />
mit mehreren Bundesliga-Vereinen<br />
(Hannover, Schalke und Bremen)<br />
wurden Gewinnspiel-Aktionen im Rahmen<br />
der Einführung des neuen VW Up vor<br />
den jeweiligen Stadien durchgeführt. Die<br />
Branding-QR-Codes wurden als großflächige<br />
Aufkleber produziert und anschließend<br />
auf die neuen Automodelle aufgebracht.<br />
Per Scan kam der Besucher nun<br />
auf die von Hagedorn programmierte<br />
Zielseite, auf der die Antwort der entsprechenden<br />
Gewinnspielfrage ermittelt werden<br />
konnte. Per Tracking lieferte Hagedorn<br />
den Veranstaltern wertvolle Informationen<br />
zur Erfolgsmessung.<br />
Beispiel Pro-Pac<br />
Die Firma Pro-Pac aus Vechta setzt auf<br />
Mehrwert-Kommunikation mit QR-Codes<br />
Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG<br />
Anbau und Vermarktung von Beerenfrüchten und Gemüse aus Norddeutschland<br />
Lange Straße 7 | 49377 Vechta-Langförden | www.elo-online.de<br />
Dienstleister<br />
und mobiler Website. Für eine Frühlingsaktion<br />
hat Hagedorn drei Printmailings<br />
entwickelt, die jeweils mit QR-Codes ausgestattet<br />
sind. Jeder QR-Code verlinkt direkt<br />
in den beworbenen Produktbereich<br />
und bietet dem User eine bequeme Komplettübersicht<br />
des verfügbaren Sortiments.<br />
Um auch hier maximale Usability zu<br />
bieten, wurde eine smartphone-optimierte<br />
Microsite entwickelt, die sich auf die<br />
Abbildung des Produktbereiches inkl. der<br />
erforderlichen Spezifikationen konzentriert<br />
und eine bequeme, schnelle Navigation<br />
ermöglicht. Mit einem zusätzlich gebuchten<br />
Trackingpaket hat Pro-Pac die<br />
Zugriffszahlen während des gesamten<br />
Aktionzeitraums im Blick und somit wertvolle<br />
Informationen zur Erfolgsmessung.<br />
Authentizität und Kontinuität<br />
Das mobile Web und das Thema QR bieten<br />
Unternehmen zusätzliche Kommunikationsmöglichkeiten,<br />
die immer mehr an<br />
Bedeutung gewinnen werden. Wichtig ist,<br />
diese Kanäle nicht isoliert zu betrachten.<br />
Viele Unternehmen haben diesen Fehler<br />
schon bei der Einführung des World Wide<br />
Web begangen und sich auf einmal völlig<br />
anders präsentiert, weil man der Ansicht<br />
war, das Medium würde danach verlangen.<br />
Authentizität und Kontinuität im Erscheinungsbild<br />
und in der Tonalität indes<br />
sind auch hier Grundvoraussetzung für<br />
den nachhaltigen Kommunikationserfolg,<br />
der letztlich im Vertrauen des Kunden<br />
mündet. Eine gute Unternehmensstory<br />
richtet sich nicht nach Kommunikationskanälen,<br />
sondern nutzt sie optimal für ihre<br />
Zwecke als Teil eines ganzheitlichen<br />
Konzeptes. Das Hagedorn-Team bietet sei-<br />
Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG<br />
Anbau und Vermarktung von Beerenfrüchten und Gemüse aus Norddeutschland<br />
Lange Straße 7 | 49377 Vechta-Langförden | www.elo-online.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Mehrwert-Kommunikation am PoS: QR-Codes<br />
können auf Verpackungen (kauf-)entscheidende<br />
Zusatzinformationen liefern.<br />
nen Kunden echten Full-Service in allen<br />
relevanten Kommunikationsdisziplinen.<br />
Dank der engen Vernetzung mit den<br />
Schwesterunternehmen »Bauplanungsteam<br />
Hagedorn« sowie »Licht & Druck Design«<br />
bietet die Neuenkirchener Agentur<br />
ein für die hiesige Region einzigartiges Inhouse-Leistungsspektrum.<br />
»Vom Papier<br />
bis zum Stein« – ganzheitliche Konzepte<br />
können in den Bereichen Print, Web, PR,<br />
Werbetechnik, individueller Messebau,<br />
Architektur und Interior komplett inhouse<br />
abgedeckt werden. ■<br />
197<br />
Foto: Hagedorn
Foto: Dr. Schwerdtfeger Personalberatung<br />
Der Ausdruck »Fachkräftemangel«<br />
spiegelt lediglich die halbe Wahrheit<br />
wider. Wahr ist, dass es in vielen<br />
Branchen bereits heute schon schwierig<br />
ist, Fachpositionen zu besetzen. Wahr<br />
ist, dass sich diese Entwicklung aufgrund<br />
der demographischen Entwicklung weiter<br />
zuspitzen wird. Falsch ist jedoch, den<br />
Fachkräftemangel mit einem realen Mangel<br />
an geeigneten Arbeitnehmern gleichzusetzen.<br />
Denn es existiert dann kein<br />
198<br />
Arbeitsmarkt<br />
Dr. Clemens Schwerdtfeger ist Geschäftsführer und Gründer der »Dr. Schwerdtfeger Personalberatung« in Emstek. Schwerdtfeger verantwortet<br />
vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen als Personalleiter im Mittelstand und in der Personalberatung die Mandate im Leitungsbereich.<br />
Er engagiert sich als Mitglied diverser Gremien sowie verschiedener wirtschaftsnaher Verbände der Region.<br />
DR. CLEMENS SCHWERDTFEGER<br />
Dem Fachkräftemangel am<br />
besten strategisch begegnen<br />
Das Thema »Fach- und Führungskräftemangel« zieht sich seit einigen Jahren wie ein roter Faden durch die<br />
gesamte Presse – egal, ob Fachliteratur oder Regionalzeitung. Institute und Personaler warnen eindrücklich<br />
vor der sich abzeichnenden Diskrepanz zwischen der Nachfrage nach Fach- und Führungskräften und der<br />
demografisch bedingt geringen Bereitstellung dieser bedeutenden Ressource. Doch was ist dran am Schreckgespenst<br />
Fachkräftemangel? Und vor allem: Was bedeutet er für unsere Region?<br />
Mangel, wenn vorhandene Potenziale auf<br />
kluge Weise genutzt werden.<br />
Vor dem Hintergrund der weltweiten<br />
Finanz- und Wirtschaftskrise konnte der<br />
Eindruck entstehen, die Gefahr für die<br />
Wirtschaft durch den Mangel an qualifizierten<br />
Kräften habe sich mittlerweile abgeschwächt<br />
oder sei gar nicht mehr vorhanden.<br />
Doch dieser Eindruck täuscht:<br />
Durchlitt Deutschland im Jahr 2009 die<br />
schwerste Wirtschaftskrise seit der Grün-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
dung der Bundesrepublik, mit mehr als einer<br />
Million Arbeitnehmern in Kurzarbeit<br />
und Angst vor dem Absturz des Arbeitsmarktes,<br />
so läuft nun die Konjunktur – im<br />
Unterschied zum restlichen Europa – seit<br />
einigen Jahren wieder rund. Aktuell liegt<br />
die Arbeitslosenquote bei bundesweit 7,6<br />
Prozent. Mit 40,3 Millionen Beschäftigten<br />
ist die Zahl der Arbeitnehmer fast wieder<br />
auf dem höchsten Wert seit der Wiedervereinigung<br />
angelangt. Auch im Nord-
Foto: Dr. Schwerdtfeger Personalberatung<br />
westen, den der Konjunkturabschwung<br />
im vergangenen Jahr nicht ganz so hart<br />
wie den Rest der Republik getroffen hat,<br />
liegt die Arbeitslosenquote bereits wieder<br />
bei knapp 6 Prozent. Die Landkreise Cloppenburg<br />
und Vechta weisen im September<br />
2012 mit 4,4 Prozent und 3,6 Prozent<br />
noch niedrigere Quoten auf.<br />
Neben den Schwankungen der Wirtschaft<br />
nimmt die Demografie einen wachsenden<br />
Einfluss auf den Arbeitsmarkt. Immer<br />
mehr Arbeitnehmer gehen in den altersbedingten<br />
Ruhestand. Und es gibt immer<br />
weniger Berufstätige, die sie ersetzen.<br />
Das Bonner Institut für die Zukunft der<br />
Arbeit (IZA) hat berechnet, dass dem Arbeitsmarkt<br />
ab <strong>2013</strong> alle vier Jahre netto<br />
eine Million Arbeitskräfte verloren gehen.<br />
Im Verhältnis zur geschätzten Zuwanderung<br />
von rund 200.000 Menschen pro<br />
Jahr wird die Lücke zwangsläufig größer.<br />
In vielen Branchen ist diese Kluft schon<br />
jetzt schmerzlich spürbar. Nach neuesten<br />
Zahlen fehlen in Deutschland bereits jetzt<br />
knapp 30.000 Ingenieure. Laut VDI (Verein<br />
Deutscher Ingenieure) herrscht Vollbe-<br />
Arbeitsmarkt<br />
Ein schönes Stück Emstek: Der Dienstsitz der »Dr. Schwerdtfeger Personalberatung« am<br />
Thomas-Mann-Weg. Das Unternehmen bietet neben der reinen Personalvermittlung Expertisen<br />
im Bereich Personalberatung, Personalentwicklung und Gehaltsstruktur.<br />
schäftigung in diesem Berufsstand. Spezialisten<br />
werden überall händeringend gesucht.<br />
Auch im Bereich der Stellenanzeigen<br />
in den regionalen Zeitungen macht<br />
sich dieser Trend deutlich bemerkbar. Einige<br />
Unternehmen im Nordwesten reagieren,<br />
in dem sie qualifizierten Nachwuchs<br />
vor Ort ausbilden und qualifizieren. Doch<br />
dies allein kann den Bedarf an Technikern,<br />
Ingenieuren oder Betriebswirten in<br />
unserem prosperierenden Wirtschaftsraum<br />
nicht decken.<br />
Leider gelingt es den hiesigen Unternehmen<br />
oft nicht, passende Bewerber zu<br />
rekrutieren, auch wenn diese am Markt<br />
vorhanden sind. Dies ist vielfach das Ergebnis<br />
einer nicht vorhandenen oder ungenügend<br />
qualifizierten Personalarbeit.<br />
Das Institut für Gegenwartsforschung<br />
fand heraus, dass sich in vielen Fällen gerade<br />
hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte<br />
während des Bewerbungsprozesses<br />
von den Unternehmen unangebracht<br />
behandelt fühlten und sich daher<br />
von ihnen abwendeten. Hier ist es notwendig,<br />
den internen Prozess der Rekru-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
199<br />
NATÜRLICH,<br />
NUR BESSER!<br />
Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimawandel<br />
rücken immer stärker in unser Bewusstsein.<br />
Leider sieht man den Dingen häufig nicht an,<br />
ob sie gut für unsere Umwelt sind.<br />
BETON ist das weltweit am<br />
häufigsten eingesetzte Baumaterial. Seine<br />
Verwendung wurde vielfach bezüglich der<br />
Nachhaltigkeit und Wirkung auf unsere Umwelt<br />
untersucht. Dabei schnitt Beton als Baustoff<br />
in allen Untersuchungen hervorragend ab, da<br />
er dank regionaler, natürlicher Rohstoffe, geringem<br />
Energieeinsatz und kurzen Transportwegen<br />
höchsten ökologischen Anforderungen<br />
entspricht.<br />
Aus diesem Grund sind wir immer wieder von<br />
dem Baustoff Beton begeistert und realisieren<br />
mit ihm funktionale, wirtschaftliche und nachhaltige<br />
Erzeugnisse für den Garten-, Hoch-,<br />
und Tiefbau.<br />
BERDING BETON GmbH · Industriestraße 6 · 49439 Steinfeld<br />
info@berdingbeton.de · www.berdingbeton.de
tierung zu optimieren, um die Außenwirkung<br />
eines Unternehmens zu stärken. Bei<br />
bundesweit 70.000 offenen Stellen allein<br />
im naturwissenschaftlichen Bereich dürfen<br />
sich Unternehmen – egal welcher Größenordnung<br />
– kein unprofessionelles Verhalten<br />
im Umgang mit und bei der Auswahl<br />
von hochqualifizierten Bewerbern<br />
erlauben.<br />
Um dem steigenden Wettbewerbsdruck<br />
auch in Zukunft stand halten zu können,<br />
müssen sich die Firmen verstärkt um eine<br />
professionelle Personalarbeit bemühen,<br />
Verantwortung im Rahmen der Aus- und<br />
Weiterbildung übernehmen und potenziellen<br />
Kandidaten entsprechende Anreize<br />
bieten. Dabei müssen sich Unternehmen<br />
darauf einstellen, dass auch die Bruttolöhne<br />
weiter ansteigen werden.<br />
Handeln statt Reden<br />
Welche Möglichkeiten haben Unternehmen,<br />
dem Mangel von Fachspezialisten<br />
und Führungskräften sinnvoll, also effektiv<br />
und nachhaltig zu begegnen? Nach unserer<br />
Ansicht haben die Unternehmen der<br />
Region erkannt, dass es eine wirtschaftliche<br />
Notwendigkeit ist, jetzt zu handeln.<br />
Dabei muss »handeln« im Wortsinn begriffen<br />
werden.<br />
Ein Handlungsbeispiel ist die im Herbst<br />
2011 von MdB Holzenkamp initiierte und<br />
von der Dr. Schwerdtfeger Personalberatung<br />
begleitete Initiative »Fachkräftemangel<br />
im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«. Unter<br />
dem Motto »Handeln statt Reden« wurden<br />
hier zügig erste konkrete Projekte auf<br />
den Weg gebracht. Das konstituierende<br />
Treffen fand gemeinsam mit den lokalen<br />
Arbeitsmarkt<br />
Ein positives Beispiel aus der Region, mit handfesten Konzepten gegen einen Mangel an qualifiziertem<br />
Personal vorzugehen, ist die seit nun zwei Jahren erfolgreiche »Jobmesse <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>«.<br />
200<br />
Bundes- und Landespolitikern, den Landräten,<br />
der IHK, den Kreishandwerkerschaften,<br />
Unternehmervertretern, der<br />
Landwirtschaftskammer und der Arbeitsagentur<br />
statt.<br />
Die hier gebildete Initiative »Fachkräftemangel<br />
im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«<br />
definierte auf Arbeitsebene drei erste<br />
Kernprojekte: Erstens die Anwerbung von<br />
Rückkehrern – auch im Sinne einer weiteren<br />
Image-Stärkung der Region und einer<br />
Förderung der Heimatverbundenheit.<br />
Zweitens die Anwerbung von Arbeitskräften<br />
aus dem EU-Ausland sowie drittens<br />
die Konzentration auf die Potenziale<br />
weiblicher und älterer Arbeitnehmer.<br />
Mittlerweile arbeiten die Projektgruppen<br />
eigenständig in ihren Themenbereichen –<br />
für ein wirtschaftsstarkes <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>.<br />
Deutlich wurde, dass insbesondere die<br />
enge Zusammenarbeit zwischen einzelnen<br />
Akteuren und Entscheidern als das<br />
Moment gelingenden Arbeitens gelten<br />
könne: Politik müsse gemeinsam mit den<br />
Unternehmen die Rahmenbedingungen<br />
für unternehmerisches Wachstum schaffen,<br />
so der Tenor. Wichtig sei dabei die<br />
fruchtbare Zusammenarbeit der unterschiedlichen<br />
Institutionen, Behörden etc.<br />
»Dieses produktive Miteinander macht ja<br />
den wirtschaftlichen Erfolg des <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>es aus«, sind sich alle<br />
Akteure einig.<br />
Ein weiteres Beispiel in der Region, mit<br />
handfesten Konzepten gegen einen Mangel<br />
an qualifiziertem Personal vorzugehen,<br />
ist die seit nun zwei Jahren erfolgreiche<br />
»Jobmesse <strong>Oldenburger</strong> Münster-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Foto: jobmessen.de/Barlag
Foto: goodluz, Fotolia<br />
land«, die als Plattform der Kommunikation<br />
zwischen Unternehmen und Arbeitnehmern<br />
dient.<br />
Vorhandene Ressourcen erschließen<br />
Der Personalbedarf in vielen Unternehmen<br />
lässt sich durch externe Rekrutierung<br />
allein nicht mehr decken. Daher<br />
muss es zunächst darum gehen, die Mitarbeiter<br />
weiter zu qualifizieren und ans<br />
Unternehmen zu binden. Voraussetzung<br />
ist dabei eine professionalisierte Personalarbeit.<br />
Es gilt, die vorhandenen Humanressourcen<br />
zu erschließen, zu fördern und<br />
nachhaltig weiter zu entwickeln.<br />
Auf Ausbildungsebene leisten die KMU<br />
der Region bereits eine Menge. Doch<br />
langfristig muss auch hier eine stärkere<br />
Vernetzung – etwa mit Schulen und Hochschulen<br />
– stattfinden. Während der Karriere<br />
muss die Chance auf interne und externe<br />
Weiterbildung bestehen. Dies dient<br />
einmal der Profilschärfung – dem so genannten<br />
»Employer Branding« – des<br />
Unternehmens und auf der anderen Seite<br />
natürlich der fachlichen und persönlichen<br />
Weiterbildung des Arbeitnehmers.<br />
Eine gute Alternative bietet auch die Suche<br />
nach Leistungsträgern in den eigenen<br />
Reihen. In vielen Mitarbeitern schlummern<br />
Potenziale, die es im Sinne des<br />
Unternehmenserfolges zu entdecken und<br />
zu fördern gilt. Außerdem erwarten ambitionierte<br />
Nachwuchskräfte und Fachspezialisten,<br />
realistische Entwicklungsperspektiven<br />
aufgezeigt zu bekommen.<br />
Daher stellt das Thema »Talentmanagement«<br />
eine der wichtigsten Maßnahmen<br />
dar, um dem Fach- und Führungskräfte-<br />
Arbeitsmarkt<br />
Der Bedarf an hochqualifiziertem Personal kann nicht mehr allein durch externe Rekrutierung<br />
gedeckt werden. Oft genug aber steckt noch eine Menge Potenzial im eigenen Hause.<br />
Man weiß nur meist nicht, wo und bei wem.<br />
mangel zu begegnen. Es sollte mit einer<br />
Potenzialanalyse beginnen, bei der die<br />
Kompetenzen der Mitarbeiter aufgezeigt<br />
und vergleichbar gemacht werden. Darauf<br />
aufbauend kann analysiert werden,<br />
welcher Mitarbeiter in welchem Bereich<br />
besonders gute Leistungen erbringen<br />
kann oder ob er eine fachliche Weiterbildung<br />
benötigt.<br />
Für besondere Talente wird aufbauend<br />
auf der Potenzialanalyse ein spezielles<br />
Entwicklungsprogramm erstellt. Dabei<br />
sollten nicht nur die Führungskräfte von<br />
morgen Berücksichtigung finden, sondern<br />
auch die Spezialisten. Ihnen allen<br />
muss ein Unternehmen gute und realistische<br />
Entwicklungsmöglichkeiten bieten,<br />
um sie langfristig motivieren und somit<br />
an sich binden zu können.<br />
Familie oder Karriere?<br />
Familie und Karriere!<br />
Familienorientierung im Unternehmen<br />
hat viele Gesichter – angefangen mit einer<br />
familienfreundlichen Atmosphäre über<br />
verschiedene Modelle flexibler Arbeitszeitregelung<br />
bis hin zu finanzieller Unterstützung<br />
der Familien.<br />
Für welche Möglichkeit sich ein Unternehmen<br />
letztlich entscheidet, ist weniger<br />
wichtig. Wichtig ist jedoch, die Mitarbeiter<br />
in die Entscheidung einzubinden, um<br />
eine bedarfsgerechte und damit effektive<br />
Betreuung zu generieren.<br />
Die Einführung flexibler, an die Bedarfe<br />
der Eltern angepasste Maßnahmen sind<br />
kostenaufwändig. Die Kosten für den Personalwiederbeschaffungsprozess,<br />
für die<br />
Umsatzverluste durch zu wenige oder un-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
201<br />
Unsere<br />
Dichtungen<br />
finden<br />
Sie<br />
weltweit<br />
meist<br />
unter der<br />
Erde.<br />
Über der Erde am bequemsten<br />
auf unserer Website:<br />
www.mol-elastomer.de
Wir können<br />
mit DRUCK<br />
umgehen!<br />
vdv<br />
High Quality<br />
VECHTAER DRUCKEREI<br />
UND VERLAG<br />
Gutenbergstraße 4<br />
49377 Vechta<br />
Telefon 04441 - 84004<br />
Telefax 04441 - 84006<br />
E-Mail: info@vdv-druck.de<br />
genügend ausgebildete Fachspezialisten<br />
und Führungskräfte liegen allerdings in<br />
der anderen Waagschale.<br />
Dass gut und mittlerweile häufig besser<br />
ausgebildete Frauen geringe Chancen haben,<br />
einen Vollzeitjob auszuüben, schlägt<br />
sich nieder: Kein DAX-Unternehmen hat<br />
eine Frau als Vorstandsvorsitzende. In<br />
den Aufsichtsräten liegt der Frauenanteil<br />
bei knapp zehn Prozent. Die Vorstandsetagen<br />
der 200 größten deutschen Unternehmen<br />
leisten sich einen Frauenanteil<br />
von lediglich 2,5 Prozent. Mittelständische<br />
Unternehmen scheinen hier den großen<br />
Konzernen einiges voraus zu haben:<br />
Laut einer Studie der Creditreform-Wirtschaftsforschung<br />
besetzen in rund 19 Prozent<br />
der Unternehmen Frauen Führungspositionen.<br />
Es lässt sich allerdings nicht<br />
leugnen, dass ein Großteil der Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
nur eine halbtägige<br />
Betreuung bietet und selbst bei ganztägigen<br />
Betreuungszeiten von 8.30 bis 17<br />
Uhr kaum eine Möglichkeit besteht, an<br />
Vorstandssitzungen teilzunehmen.<br />
Die mittelständischen Unternehmen<br />
der Region Weser-Ems hängen leider hinter<br />
diesen Entwicklungen zurück. Vor Ort<br />
wird bei weitem noch nicht jede fünfte<br />
Führungsposition mit einer weiblichen<br />
Kandidatin besetzt. Hintergrund sind zumeist<br />
Vorbehalte, die aus den tradierten<br />
unternehmerischen und familiären Strukturen<br />
resultieren. Diese Strukturen haben<br />
unsere Region in der Vergangenheit stark<br />
gemacht, dürfen aber nicht zum Stolperstein<br />
für die Zukunft werden.<br />
Um dem demographischen Faktor, den<br />
globalen Wettbewerbssituationen und<br />
Arbeitsmarkt<br />
Familienorientierung im Unternehmen hat viele Gesichter – angefangen mit einer familienfreundlichen<br />
Atmosphäre über verschiedene Modelle flexibler Arbeitszeitregelung bis hin<br />
zu finanzieller Unterstützung der Familien.<br />
202<br />
den sich stetig verändernden Rahmenbedingungen<br />
im Arbeitsleben weiterhin gewachsen<br />
zu sein, werden Unternehmen<br />
auch in der Weser-Ems-Region mittelfristig<br />
trotz »drohender« Familienphasen<br />
nicht mehr auf qualifizierte weibliche<br />
Führungskräfte verzichten können. Flexible<br />
Arbeitszeitmodelle, regelmäßige Kontaktmöglichkeiten<br />
während der Elternzeit,<br />
Firmenkindergärten oder auch die<br />
sukzessive Wiedereinbindung der Arbeiternehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer nach<br />
der Elternzeit. Dieser Art von Überlegungen<br />
können dazu beitragen, Ausfallzeiten<br />
und damit verknüpfte Folgen abzumildern.<br />
Ein durchaus charmanter Nebeneffekt<br />
dieser Angebote ist die Stärkung der<br />
eigenen »Arbeitgebermarke«, des so genannten<br />
»Employer Brandings«, wodurch<br />
sich ein Unternehmen für alle Arbeitnehmer<br />
attraktiver macht.<br />
In der Gesamtschau ist dies auch keine<br />
Abkehr von den Werten und Traditionen,<br />
die die Weser-Ems-Region geprägt haben.<br />
Die Zielsetzung – die Entwicklung und<br />
Wahrung stabiler familiärer Strukturen<br />
sowie die Sicherung nachhaltiger Unternehmenserfolge<br />
– bleibt die gleiche. Nur<br />
der Weg muss sich verändern.<br />
Europäische Freizügigkeit<br />
Es kann – vor allem im gewerblichen Bereich<br />
– notwendig werden, zugewanderte<br />
Fachkräfte einzusetzen. Wir benötigen<br />
daher kurzfristig eine strategisch ausgerichtete<br />
Zuwanderungspolitik. Wichtiger<br />
scheint jedoch zu sein, die erwähnten vorhandenen<br />
Ressourcen zu nutzen und somit<br />
mittel- und langfristig der Problema-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Foto: Shock, Fotolia
Foto: pic-unique, Fotolia<br />
tik mit Fachspezialisten und Führungskräftenachwuchs<br />
zu begegnen.<br />
Ältere Arbeitnehmer<br />
In diesem Zuge ist auch eine wachsende<br />
Wertschätzung der Generation 50plus erforderlich.<br />
Ältere Arbeitnehmer sind ein<br />
nicht zu unterschätzender Wertfaktor für<br />
das Unternehmen. Studien belegen, dass<br />
ältere Arbeitnehmer jüngeren in Bezug<br />
auf die Leistungsfähigkeit in nichts nachstehen.<br />
Die Fähigkeiten liegen allerdings<br />
in anderen Bereichen: So legen jüngere<br />
Arbeitnehmer eine höhere Produktivität<br />
an den Tag, die Arbeit Älterer weist jedoch<br />
eine eindeutig geringere Fehlerquote auf.<br />
Hier ist Erfahrung das Stichwort: »Jüngere<br />
rennen zwar schneller, aber die älteren<br />
kennen die Abkürzung«.<br />
Steigende Gehälter<br />
Auch das Thema Gehalt wird im Wettbewerb<br />
um hochqualifizierte Kräfte eine<br />
Rolle spielen müssen: Die Unternehmen<br />
müssen sich darauf einstellen, dass die<br />
Bruttolöhne mittel- und langfristig steigen<br />
werden. Für viele Unternehmer ist der<br />
Begriff »Fachkräftemangel« aus diesem<br />
Grund zum absoluten Reizwort geworden.<br />
Die Furcht vor steigenden Gehältern<br />
respektive Forderungen der Arbeitnehmer<br />
oder auch neuer Bewerber ins Uferlose<br />
lässt scheinbar einige Unternehmer<br />
zum Kaninchen werden, das vor der<br />
Schlange »Fachkräftemangel« erstarrt.<br />
Es gibt allerdings durchaus Möglichkeiten,<br />
andere, kreativere Wege zu gehen: So<br />
können zum Beispiel Konzepte der Lohngestaltung<br />
interessant sein. Sie werden<br />
Arbeitsmarkt<br />
Arbeitgeber müssen sich darauf einstellen, dass die Bruttolöhne mittel- wie langfristig steigen<br />
werden. Für viele hiesige Unternehmer ist der Begriff »Fachkräftemangel« deshalb zum<br />
absoluten Reizwort geworden.Es gibt allerdings andere und kreativere Wege.<br />
von Mitarbeitern positiv wahrgenommen<br />
und wirken mitarbeiterbindend und reizvoll<br />
für Bewerber. Hinzu kommt, dass eine<br />
Umgestaltung der Lohnstruktur häufig<br />
nicht einmal finanziellen Mehraufwand<br />
für den Arbeitgeber bedeuten muss.<br />
Weiterbildung<br />
Mitarbeitern muss – wo immer es geht –<br />
die Gelegenheit zur internen und vor allem<br />
zielführenden Aus- und Weiterbildung<br />
eröffnet werden. Sind entsprechende<br />
Konzepte vorhanden, dient das natürlich<br />
auch dem Unternehmensimage. In<br />
Zukunft wird es darum gehen, die vorhandenen<br />
Angebote in ein ganzheitliches Personalentwicklungskonzept<br />
einzupassen<br />
und über die reine Weiterbildung hinausgehende<br />
Qualifizierungsmaßnahmen anzubieten.<br />
Attraktivität herausstellen<br />
Neben der Bindung der Mitarbeiter ans<br />
Unternehmen spielt auch der Wettbewerb<br />
um Nachwuchsführungskräfte eine große<br />
Rolle. Was braucht es, um Top-Kandidaten<br />
für hiesige Unternehmen zu gewinnen?<br />
Im Gegensatz zu den großen Namen<br />
der Branche – von Audi über BASF bis hin<br />
zu Siemens – zählen die hiesigen Mittelständler<br />
in der Wahrnehmung von Hochschulabsolventen<br />
meist kaum zur ersten<br />
Wahl, weil selbst ein ausgesprochen positives<br />
Firmenimage in der Regel nicht über<br />
den regionalen Radius hinausgeht. Passendes<br />
Employer Branding ist neben aktivem<br />
Hochschulmarketing daher sinnvoll<br />
und notwendig, um für einen Unternehmenseinstieg<br />
zu werben.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
203<br />
ERFOLG<br />
BRAUCHT<br />
BEGEISTE-<br />
RUNG.<br />
HÖRT SICH<br />
PLATT AN?<br />
SCAN DEN<br />
CODE UND<br />
ERFAHRE,<br />
WIE<br />
BEGEISTE-<br />
RUNG<br />
ZUM<br />
ERFOLG<br />
FÜHRT!<br />
www.werbeagentur-hagedorn.de
Foto: Dr. Schwerdtfeger Personalberatung<br />
Darüber hinaus empfehlen Personalexperten,<br />
die Attraktivität eines Unternehmens<br />
aufrecht zu erhalten und kontinuierlich<br />
zu erhöhen, um gute Mitarbeiter<br />
möglichst lange zu halten.<br />
Unternehmen müssen sich angesichts<br />
des demographischen Wandels und dem<br />
damit verbundenen Fachkräftemangel<br />
darauf einstellen, dass sich die besten<br />
Kräfte nach den attraktivsten Unternehmen<br />
umsehen werden. Dabei werden<br />
Aus- und Weiterbildung, eine gute Bezah-<br />
204<br />
Arbeitsmarkt<br />
Schwerdtfeger-Konferenzraum in Emstek: Die Suche nach qualifizierten Fach- und Führungskräften ist für Unternehmen zur Herkulesaufgabe<br />
geworden. Umso stärker lohnt sich daher die Investition in bereits vorhandene Potenziale. Die Konzeption einer gezielten Entwicklung<br />
geeigneter, bestehender Mitarbeiter ist eine der Kernkompetenzen der »Dr. Schwerdtfeger Personalberatung«.<br />
lung aber auch ein sehr gutes Betriebsklima<br />
eine immer größere Rolle spielen.<br />
Das OM als attraktiver Lebensraum<br />
Nach einer Studie der immowelt AG mit<br />
dem Titel »Leben in der Stadt – Leben auf<br />
dem Land«, die im Sommerloch 2012 die<br />
Aufmerksamkeit auf sich zog, zieht es einen<br />
Großteil der Landbewohner in die<br />
Großstadt. Auch im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
gibt es das, wenn auch vielleicht<br />
nicht in dem Maße. Der – mithin – kleine<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
regionale Personenkreis, bei dem verstärkter<br />
Fortzug vom Land in die Städte<br />
besteht, ist der der Studierenden.<br />
Doch wenn man genauer hinsieht, fällt<br />
auf: Viele derjenigen, die es für ein Studium,<br />
Auslandserfahrungen und den ersten<br />
Job aus der Provinz fortlockt, sind<br />
sich oft jetzt schon sicher: »Ich komme auf<br />
jeden Fall zurück.« Denn neben einem gesunden<br />
Vereinsleben, reichlich Natur zur<br />
freien Entfaltung sowie einem intakten<br />
und familiären Nachbarschafts- und Ver-<br />
Ihr Partner für:<br />
· Wellpapp-Verarbeitung<br />
· Lagerhaltung und Logistik<br />
· Lieferung „Just in Time“<br />
Industriestraße 9<br />
49401 Damme<br />
Telefon: 0 54 91 / 96 88-0<br />
Fax: 0 54 91 / 48 94<br />
www.zerhusen.de
Foto: mekcar, Fotolia<br />
Arbeitsmarkt<br />
Leben im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> bedeutet hervorragende Wohn- und Lebensqualität – vor<br />
allem für Familien mit Kindern. Hier, in der jüngsten Region Deutschlands, werden auch<br />
2031 noch rund 45 Prozent der Einwohner jünger als 40 Jahre sein.<br />
einsleben gibt es durchaus »hard facts«,<br />
die für ein Leben auf dem Land sprechen.<br />
Einer dieser »hard facts« ist finanzieller<br />
Natur: Eine im April 2012 neu aufgelegte<br />
Vergleichsstudie des <strong>Verbund</strong>es <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> belegt, dass die Lebenshaltungskosten<br />
in der Region <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> im Vergleich zu Hamburg<br />
deutlich geringer sind – etwa bei der<br />
Finanzierung eines Eigenheims (minus 35<br />
Prozent), bei Miete (minus 40 Prozent)<br />
oder Grundsteuer (minus 50 Prozent).<br />
Das stetig wiederkehrende Argument<br />
des geringen Kulturangebotes in unserer<br />
Region lässt sich meist mit einer Gegenfrage<br />
als wenig überzeugend entlarven:<br />
Führt ein Bewerber dieses Argument an,<br />
weil sich das Unternehmen im norddeutschen<br />
Niemandsland befindet, kommt als<br />
Reaktion auf die Frage: »Wie häufig waren<br />
Sie denn in den vergangenen Monaten im<br />
Theater?« häufig nur ein verlegenes »Da<br />
haben Sie natürlich auch wieder Recht.«<br />
Die Wertfrage<br />
Für Arbeitnehmer ist es ausschlaggebend,<br />
bei einem Unternehmen zu arbeiten, in<br />
dem Werte wie Verantwortung und Wertschätzung<br />
keine leeren Phrasen sind, sondern<br />
gelebt werden – so, wie man es in unserer<br />
mittelständisch geprägten Region<br />
glücklicherweise noch häufig vorfindet.<br />
Nicht selten stößt man in der Region auf<br />
ein zufriedenes Seufzen, wenn es heißt:<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
»Hier ist die Welt noch in Ordnung.« Die<br />
Kinder gehen einfach nach draußen zum<br />
Spielen, Bäume stehen nicht nur am Wegesrand,<br />
sondern dienen als Klettergerät<br />
und die berühmte, lilafarbene Milka-Kuh<br />
könnte hier wohl kein Kind von ihrer Echtheit<br />
überzeugen. Kindern werden noch<br />
Werte gelehrt, die anderswo vielleicht<br />
keinen allzu großen Stellenwert besitzen.<br />
Oder zumindest kaum noch aktiv gelebt<br />
werden.<br />
Ob diese Werteverbundenheit an der<br />
starken Orientierung an christlich-katholischen<br />
Werten liegt oder an der eher dörflichen<br />
Struktur der Region, soll hier nicht<br />
diskutiert werden. Wichtig scheint eher<br />
die Bewusstwerdung und Bewahrung dieser<br />
Werte. Im Zuge neuer wirtschaftlicher<br />
Entwicklungen ist allerdings ein Wert<br />
vollkommen unerlässlich: Offenheit und<br />
Wille zum Wandel.<br />
Was fehlt?<br />
So positiv das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
von seinen Bewohnern auch wahrgenommen<br />
wird: Auch hier gibt es neben der Erweiterung<br />
der Autobahn A1 noch diffizilere<br />
Baustellen. Eine solche entsteht spätestens,<br />
wenn die Zahl der sich in Rente befindenden<br />
Arbeitnehmer größer ist als die<br />
der arbeitenden.<br />
Um an dieser Stelle nicht das Darwinsche<br />
Prinzip der Durchsetzungskraft bemühen<br />
zu müssen, lässt sich doch eines<br />
festhalten: Was die Unternehmer der Region<br />
jetzt benötigen, sind Innovationsbereitschaft<br />
und den »richtigen Riecher« für<br />
wichtige Themen. Da aber diese Attribute<br />
fast typisch für die Unternehmer hier erscheinen,<br />
stehen die Chancen gut, dass<br />
diese kleine Region auch weiterhin ein<br />
»Wirtschaftswunderkind« bleibt. ■<br />
Stark für das<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
Wir bieten Lösungen für ihr Business. Unser leistungsstarkes Logistikzentrum in<br />
Holdorf – direkt an der A1 – stellt eine optimale Schnittstelle für Unternehmen aus<br />
der Region an das Paul Schockemöhle Logistics Netzwerk dar. Unser Portfolio umfasst<br />
sämtliche Dienstleistungen für effiziente und zuverlässige Logistik, flächendeckend<br />
innerhalb Deutschlands und Europas. Was haben Sie für uns auf Lager?<br />
Wir entwickeln für Sie individuelle und innovative Lösungen.<br />
Paul Schockemöhle Logistics<br />
GmbH & Co. KG<br />
Rienshof 2 · 49439 Mühlen<br />
Tel. 0 54 92. 80 80<br />
www.schockemoehle.de<br />
Mühlen | Holdorf | GVZ Berlin-Ost Freienbrink | Neustadt-Glewe | Gronau | Dessau | Mannheim | Damme | Duisburg | Krapkowice/Polen<br />
205
Foto: KHW Vechta<br />
I<br />
m Segment der Fach- und Führungskräfte<br />
vollzieht sich gerade ein Wandel<br />
– und zwar ein Wandel vom klassischen<br />
Anbieter- zum echten Nachfragemarkt.<br />
Nicht mehr der Arbeitgeber, sondern<br />
die Fach- und Führungskräfte sitzen<br />
am längeren Hebel und sind sich dessen<br />
durchaus auch bewusst. Die Mechanismen<br />
des Marktes funktionieren. Unternehmen,<br />
die hochqualifizierte Mitarbeiter<br />
gewinnen und halten wollen, müssen<br />
Arbeitsmarkt<br />
Top-Lehrlinge und Studienabbrecher im Blick: Dieter Mertens, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Vechta, empfiehlt als geeignete<br />
Maßnahme gegen den Fachkräftemangel im Handwerk den Erwerb des Meisterbriefs – und zwar in kürzer Zeit, als üblich. Die so<br />
Qualifizierten sollen in Betrieben verschiedenster Branchen als Fach- und Führungskräfte Schlüsselpositionen einnehmen.<br />
DIETER MERTENS<br />
HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER DER KREISHANDWERKERSCHAFT VECHTA<br />
Modellprojekt für Abbrecher,<br />
Modellprojekt für Talente<br />
Fach- und Führungkräfte gewinnen und halten – das ist Chefsache und künftige Herausforderung für alle<br />
Unternehmen im wirtschaftlich prosperierenden <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. Und egal, welche Branche,<br />
egal, ob Kleinbetrieb oder Mittelständler: Der Wettbewerb um die besten Köpfe ist längst entbrannt. Das<br />
erleben wir gegenwärtig auch auf unserem lokalen Arbeitsmarkt.<br />
heute deutlich tiefer als noch vor einigen<br />
Jahren in die Tasche greifen, um wettbewerbsfähige<br />
Arbeitsbedingungen bieten<br />
zu können. Dabei spielen die materiellen<br />
Arbeitsbedingungen zwar eine wichtige,<br />
aber längst nicht alleinige Rolle. Von der<br />
betrieblichen Gesundheitsförderung über<br />
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf,<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zum<br />
Betriebsklima gibt es noch viele weiche<br />
Faktoren, die einen Arbeitsplatz aufwer-<br />
206 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
ten können. Das Gesamtpaket muss attraktiv<br />
sein.<br />
Die veränderte Wettbewerbslandschaft<br />
auf dem Arbeitsmarkt sorgt auch bei Personaldienstleistern<br />
für zusätzliche Aufträge.<br />
Standen bis vor wenigen Jahren nur<br />
Top-Manager im Fokus der Head Hunter,<br />
so sind es heute auch Fach- und Führungskräfte.<br />
Der härtere Wettbewerb hat längst<br />
zu einer Verwilderung der Wettbewerbssitten<br />
geführt. Nicht mehr jeder Arbeitge-
Grafik: Fotomek, Fotolia<br />
ber empfindet es als unschicklich, qualifizierte<br />
Mitarbeiter vom Wettbewerber abzuwerben.<br />
Die Auswüchse gehen bis hin<br />
zur Zahlung von Prämien und Gewährung<br />
von Vergünstigungen für eigene Mitarbeiter,<br />
denen es aus ihrem sozialen Umfeld<br />
gelingt, besonders qualifizierte Mitarbeiter<br />
für das eigene Unternehmen anzuwerben.<br />
Auch die Verwerfungen auf dem lokalen<br />
Arbeitsmarkt im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
sind das Fieber des Fachkräftemangels.<br />
Die Temperatur wird in den<br />
nächsten Jahren weiter steigen. Ein Patentrezept<br />
zur Entspannung der Situation<br />
gibt es nicht. Es gibt viele Fäden, an denen<br />
gezogen werden muss. Ausbildung, Qualifizierung,<br />
Zuwanderung und die Erhöhung<br />
der Erwerbstätigenquote bei Frauen<br />
sind nur einige davon.<br />
Vor genau diesem Hintergrund hat die<br />
Kreishandwerkerschaft Vechta im August<br />
2012 ein auf drei Jahre angelegtes Modellprojekt<br />
gestartet, das auf die Gewinnung<br />
von Fach- und Führungskräften für<br />
das Handwerk abzielt. Mit Förderung der<br />
EU, des Landes Niedersachsen, des Landkreises<br />
Vechta, der Handwerkskammer<br />
Oldenburg und einem erheblichen Teil an<br />
Eigenmitteln nimmt die Kreishandwerkerschaft<br />
Vechta in Kooperation mit der<br />
Nachbarkreishandwerkerschaft Cloppenburg<br />
unter der Projektbezeichnung Masterplan<br />
Handwerk zwei vielversprechende<br />
Fäden in die Hand:<br />
Arbeitsmarkt<br />
Das offizielle Signet des »Masterplans Handwerk«: Über das Projekt können Unternehmer<br />
fähige Studienabbrecher als Azubis gewinnen oder die Lehrzeit Ihrer gegenwärtigen Talent-Azubis<br />
deutlich verkürzen, um sie früher in den Job zu holen.<br />
1. Talente | Azubis, die sich schon zu<br />
Beginn der Ausbildung durch besondere<br />
Begabung, herausragende<br />
betriebliche und schulische Leistungen<br />
sowie Ehrgeiz auszeichnen;<br />
2. Studienabbrecher | Studierende, die<br />
für sich erkannt haben, dass die akademische<br />
Laufbahn für sie nicht der<br />
Königsweg ist und die sich deshalb<br />
umorientieren wollen.<br />
Für 20 Talente und 20 Studienabbrecher<br />
aus den Landkreisen Vechta und Cloppenburg<br />
ist seit Februar <strong>2013</strong> das ehrgeizige<br />
Berufsziel nicht die Gesellen-, sondern die<br />
Meisterprüfung im Handwerk. Mit dem<br />
Rückenwind von Masterplan Handwerk<br />
geht es in der ersten Etappe darum, in verkürzter<br />
Zeit die Gesellenprüfung abzulegen.<br />
Anschließend bereiten sich die Aspiranten<br />
in Vollzeit auf die gewerksübergreifenden<br />
Teile drei (Betriebswirtschaft,<br />
Recht) und vier (Berufs- und Arbeitspädagogik)<br />
der Meisterprüfung im Handwerk<br />
vor. Dann folgen die fachspezifischen Teile<br />
eins (Praxis) und zwei (Theorie). Auch<br />
danach gibt es noch Möglichkeiten: Vom<br />
Betriebswirt des Handwerks bis hin zu<br />
fachlichen Spezialisierungen bietet sich<br />
im Handwerk ein breites Chancenspektrum,<br />
um beruflich voranzukommen.<br />
Strukturpolitisch liegt der Masterplan<br />
Handwerk auf der Linie des Landkreises<br />
Vechta. Denn es geht zumindest bei den<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
207<br />
P e r sonalbe ra tung<br />
Lohne · Mühlen<br />
ERFOLG DURCH<br />
ZUVERLÄSSIGKEIT<br />
WIR SIND<br />
eine junge, dynamische und<br />
erfolgreiche Personalberatung<br />
spezialisiert auf Fach- und<br />
Führungspositionen<br />
aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong><br />
primär regional, aber auch<br />
bundes- und europaweit tätig<br />
mit über 10 Jahren Erfahrung<br />
führend in unserer Region<br />
UNSERE LEISTUNGEN<br />
Personalberatung<br />
Outplacementberatung<br />
Assessmentcenter<br />
Bewerbungscoaching<br />
Zeugnisanalysen<br />
KONTAKTIEREN SIE UNS<br />
Kühling Personalberatung<br />
Dipl.-Kfm. (FH) Matthias Kühling<br />
Büro Lohne<br />
Bahnhofstraße 28a/Stellwerk<br />
49393 Lohne<br />
t. 0 44 42. 88 79 09-0<br />
Büro Mühlen<br />
Kleiner Weg 13, 49439 Mühlen<br />
t. 05492. 92 79-88<br />
info@kuehling-personalberatung.de<br />
www.kuehling-personalberatung.de
Grafik: KHW Vechta<br />
Studienabbrechern darum, junge Leute<br />
mit Entwicklungspotenzial anzuwerben.<br />
So gab es beim Landkreis Vechta über alle<br />
politischen Parteien hinweg auch keine<br />
kontroverse Diskussion über die beantragte<br />
Förderung. Studienabbrecher befinden<br />
sich in aller Regel in einer schwierigen<br />
Situation, wenn sich der avisierte<br />
Abschluss an der Uni oder Fachhochschule<br />
nicht erreichen lässt. Nicht immer liegt<br />
es an den Leistungen. Oft sind es auch private<br />
Gründe, die zur vorzeitigen Beendigung<br />
eines Studiums führen.<br />
Die Zahl der Studienabbrecher ist erschreckend<br />
hoch. Vor allem an ingenieurwissenschaftlichen<br />
Fakultäten sind Abbrecherquoten<br />
von über 30 Prozent keine<br />
Seltenheit mehr. Für Betroffene schmerzt<br />
ein Studienabbruch umso mehr, je weiter<br />
das Studium fortgeschritten ist.<br />
Der Wechsel des Studienfachs erweist<br />
sich meist als schlechte Notlösung. Studierenden<br />
in dieser Notsituation gibt der<br />
Masterplan Handwerk eine neue Perspektive.<br />
Handwerksbetriebe im OM zeigen eine<br />
hohe Bereitschaft, diesen Personenkreis<br />
nicht nur auszubilden, sondern ihm<br />
im Anschluss daran auch betriebliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />
zu bieten – Betriebsübernahmen<br />
inklusive. Immerhin<br />
verfügt die Kandidaten über allgemeine<br />
bzw. fachbezogene Hochschulzugangsberechtigungen.<br />
Das ist für handwerkliche<br />
Azubis nach wie vor die Ausnahme.<br />
�������������������<br />
�<br />
�� ���������<br />
�<br />
�� ����������<br />
�<br />
�� �����������<br />
Arbeitsmarkt<br />
Die meisten Auszubildenden rekrutiert<br />
das Handwerk nach wie vor aus den<br />
Haupt- und Realschulen, oft auch mit gutem<br />
Erfolg. Doch eine fundiertere Allgemeinbildung<br />
ist eben die bessere Grundlage<br />
für die Ausbildung in einem der anspruchsvollen<br />
Handwerksberufe. Genau<br />
diese Erfahrung machen auch Ausbildungsbetriebe,<br />
wenn es ihnen mal gelingt,<br />
einen Azubi mit Abi zu gewinnen. In<br />
aller Regel läuft es gut in der Ausbildung.<br />
Aber danach ist dann meistens auch<br />
Schluss, denn den Abiturienten mit Lehrabschluss<br />
zieht es oft noch zur Uni oder<br />
FH, um dort mit einem Berufsabschluss<br />
im Rücken ein Studium aufzunehmen.<br />
Klappt es nicht mit dem Studium, erweist<br />
sich der Berufsabschluss als tragfähiges<br />
Auffangnetz.<br />
Von Studienabbrechern, die vorher keine<br />
Ausbildung abgeschlossen haben, sondern<br />
in der praktischen Lehre eine Alternative<br />
zur akademischen Ausbildung sehen,<br />
wird aufgrund ihrer Biographie erwartet,<br />
dass sie das Thema Studium für<br />
sich abgehakt haben und ihren Karriereweg<br />
in der Berufspraxis mit flankierender<br />
Weiterbildung sehen. Gerade hier bietet<br />
das Handwerk Chancen über Chancen.<br />
Angestellte Führungskräfte und Betriebsnachfolger<br />
werden hier wie anderenorts<br />
händeringend gesucht.<br />
Die Kreishandwerkerschaft Vechta hat<br />
ein Projektbüro eingerichtet. Von hier aus<br />
Mein Engagement ist Ihr Gewinn.<br />
��������������������<br />
�<br />
�� ����������<br />
�<br />
�� ������������<br />
�<br />
�� ���������������<br />
�������������������<br />
�<br />
�� ��������<br />
�<br />
�� ��������<br />
�<br />
�� �����������<br />
��������������������������������������������������������������������������<br />
208 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
kümmert sich ein hauptamtlicher pädagogischer<br />
Mitarbeiter in der ersten Projektphase<br />
bis Januar <strong>2013</strong> darum, die angestrebten<br />
40 Teilnehmer zu gewinnen.<br />
Aus der Gruppe mit bestehenden Ausbildungsverträgen<br />
gilt es, 20 Talente herauszufiltern<br />
und für die Aufnahme in das Projekt<br />
Masterplan Handwerk zu gewinnen.<br />
Weitere 20 Teilnehmer sollen unter Studienabbrechern<br />
rekrutiert werden. Mit<br />
entsprechenden Infoveranstaltungen an<br />
Hochschulen, mit Plakaten, Flyern, Werbeanzeigen<br />
und im Internet (masterplanhandwerk.de)<br />
macht die Kreishandwerkerschaft<br />
auf ihr innovatives Projekt aufmerksam<br />
und sorgt so dafür, dass Angebot<br />
und Nachfrage zusammenkommen. Auch<br />
die Agentur für Arbeit hält an allen niedersächsischen<br />
Standorten Infomaterial über<br />
den Masterplan Handwerk für Studienabbrecher<br />
bereit. Überzeugend ist außerdem<br />
der Hinweis auf die strukturellen<br />
Qualitäten des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />
in punkto Leben und Arbeiten. Nicht<br />
mehr davon überzeugt werden müssen<br />
Studienabbrecher, die aus der Region<br />
stammen und für die es nach einer vorzeitigen<br />
Beendigung des Studiums um eine<br />
Neuausrichtung geht.<br />
Auf die Projektteilnehmer warten ab Februar<br />
<strong>2013</strong> bis zur vorzeitigen Ablegung<br />
der Gesellenprüfung neben der schulischen<br />
Ausbildung umfangreiche Förderangebote,<br />
die fachliche, aber auch
Schlüsselqualifikationen vermitteln. So<br />
werden die Teilnehmer schon früh auf exponierte<br />
Positionen im Handwerk vorbereitet.<br />
Das bedeutet für die Teilnehmer<br />
nicht den Konsum von Qualifikationen.<br />
Qualifikationen müssen vielmehr unter<br />
Einsatz von Freizeit erarbeitet werden.<br />
Während der Ausbildung erhalten die<br />
Teilnehmer die übliche Ausbildungsvergütung.<br />
In der Phase der Vorbereitung auf<br />
die Meisterprüfung sind sie finanziell<br />
über das Meister-Bafög abgesichert. Am<br />
Ende winkt der hoch angesehene Berufsabschluss<br />
als Handwerksmeister. Auch<br />
wenn die Meisterprüfung im Turbogang<br />
erreicht werden konnte und zu Beginn der<br />
praktischen Berufsausübung die Produktivität<br />
deshalb noch nicht ganz so hoch<br />
sein wird, wie nach einer herkömmlichen<br />
Qualifizierung, werden die Teilnehmer<br />
mit zunehmender Berufspraxis nach und<br />
nach aufschließen. Mehr noch: Sie haben<br />
das Zeug dazu, dann auf die Überholspur<br />
zu wechseln. Soweit die Theorie. Ob es<br />
tatsächlich gelingt, zeigt sich erst, wenn<br />
sich die ersten Teilnehmer als gefragte<br />
Handwerker etabliert haben.<br />
Professionelle Unterstützung bei der<br />
betrieblichen Personalentwicklung gibt<br />
es nicht zum Nulltarif. Für Betriebe bleiben<br />
die Kosten bei den Talenten mit monatlich<br />
80 Euro. Für Studienabbrecher<br />
sind 120 Euro fällig – dank öffentlicher<br />
Förderung indes moderate Beiträge.<br />
Arbeitsmarkt<br />
Im Vergleich zu anderen betrieblichen<br />
Aufwendungen der Personalentwicklung<br />
für Qualifizierung und Personalbeschaffung<br />
ist es allemal ein kostengünstiger,<br />
aber vielversprechender Weg.<br />
Der Masterplan Handwerk ist ein Modellprojekt,<br />
gewissermaßen ein Feldversuch,<br />
um festzustellen, ob es übertragbar<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
ist und es auf diese Art und Weise gelingt,<br />
Talente frühzeitig auszumachen und zu<br />
fördern und Studienabbrecher für Karrieren<br />
im Handwerk zu interessieren.<br />
Im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist der<br />
Masterplan Handwerk für das Handwerk<br />
ein vielversprechender Ansatz, um talentierte<br />
und kluge Köpfe zu gewinnen. ■<br />
In zweieinhalb Jahren zum Meisterbrief: Der »Masterplan Handwerk« richtet sich an alle Studierende<br />
bzw. Studienabbrecher. Wer aus einem Ingenieursstudiengang kommt, was allerdings<br />
keine Voraussetzung ist, hat naturgemäß die besten Chancen.<br />
209<br />
Foto: Michael Jung, Fotolia
Foto: Pressmaster, Fotolia<br />
A<br />
llzu oft sprechen Firmen erst dann<br />
einen Berater an, wenn sie durch<br />
Banken oder andere Stellen dazu<br />
aufgefordert werden. Meist fehlt es dann<br />
aber bereits an der Liquidität. Dennoch<br />
wird vom Berater in solchen Momenten<br />
schier Unmögliches erwartet. Kurzfristige<br />
Hilfe indes ist dann oft kaum noch realisierbar,<br />
Erfolg erst mittelfristig möglich.<br />
Am besten also sollte ein externer Berater<br />
schon eingeschaltet werden, wenn ein<br />
Unternehmen solide ist und prosperiert.<br />
Warum gerade in dieser Phase? Ganz ein-<br />
210<br />
Arbeitsmarkt<br />
Ziel der »Management-Beratung Schmidt« (MBS) aus Friesoythe-Markhausen ist es, die Effektivität und damit den Erfolg der Kunden langfristig<br />
und gemeinsam mit ihnen zu sichern. Dabei analysiert Schmidt das Problemlösungspotential und erweitert die Handlungsmöglichkeiten<br />
durch sinnvolle Verknüpfungen, Neustrukturierungen oder Ergänzungen aller im Kundenunternehmen bestehenden Prozesse.<br />
MARKUS SCHMIDT<br />
Stillstand ist Rückschritt<br />
Manche Unternehmen fragen sich oft, wozu ein externer Berater sinnvoll ist. Er koste nur<br />
Geld, wird argumentiert. Andere Unternehmen sind überzeugt, dass sie ohne ihren Berater<br />
nicht da stehen würden, wo sie heute sind. Denn der richtige Berater und Coach zur<br />
richtigen Zeit kann den Unternehmenserfolg sichern. Er hat es in der Hand, entscheidende<br />
Impulse zu geben und wichtige Entwicklungen anzustoßen. Das Problem: Viele Unternehmen<br />
verpassen den korrekten Zeitpunkt, einen Berater ins Haus zu holen. Die werden<br />
oft erst dann verpflichtet, wenn es schon brennt.<br />
fach: Nicht alle Berater sind Brandlöscher.<br />
Viele haben sich darauf spezialisiert,<br />
bereits im Vorfeld mögliche Gefahren<br />
zu erkennen und rechtzeitig abzuwenden.<br />
Dazu braucht es den geschulten<br />
Blick eines Externen, denn der Unternehmer<br />
selbst ist hier oft zu betriebsblind.<br />
Berater begleiten ein Unternehmen und<br />
können es lotsen. Sie haben wichtige Erfahrungen<br />
und Kontakte, die sie einsetzen.<br />
Sie begleiten Prozesse im Unternehmen<br />
und coachen seine Manager und Mitarbeiter.<br />
Sie vermitteln Wissen, an das die<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Unternehmen sonst kaum gelangen können.<br />
Und sie empfehlen Vorgehensweisen,<br />
Denkarten und Handlungsalternativen.<br />
Wichtig ist zudem die neutrale und<br />
objektive Reflektion der unternehmerischen<br />
Aktivitäten. Genau das kennzeichnet<br />
einen guten Berater und Coach. Denn<br />
vor allem inhabergeführte kleinere Betriebe<br />
werden durch die Persönlichkeit<br />
des Unternehmers geprägt. Hier muss das<br />
Ziel des Beraters sein, die Stärken des<br />
Unternehmers zu fördern und seine Einzigartigkeit<br />
zu betonen.
Ein guter Berater und Coach hilft mit<br />
Ratschlägen und Erfahrungen. Er fördert<br />
die Persönlichkeit des Unternehmers,<br />
bringt neue Ideen ein und gibt Impulse,<br />
um Handlungsstrategien zu entwickeln.<br />
Der Berater kann bei der Umsetzung helfen,<br />
handwerkliche Fehler zu vermeiden<br />
und den Unternehmer zu stärken. Dynamik<br />
ist gefragt, denn Stillstand bedeutet<br />
Rückschritt.<br />
Ein vorausschauender Unternehmer<br />
wählt sich also in guten Zeiten einen Berater,<br />
um für schlechte Zeiten gewappnet<br />
zu sein und Krisen selbst durchstehen und<br />
lösen zu können. Doch wie findet man den<br />
richtigen Berater? Am schnellsten immer<br />
dann, wenn es um konkrete Fragestellungen<br />
geht – wie bei großen EDV-Projekten,<br />
Personalproblemen oder Zertifizierungen.<br />
Referenzen helfen, die Eignung für<br />
die eigene Situation zu ermitteln.<br />
Die Management-Beratung Schmidt<br />
Ziel der Management-Beratung Schmidt<br />
(MBS) aus Friesoythe-Markhausen ist, die<br />
Effektivität und damit den Erfolg der Kunden<br />
langfristig und gemeinsam mit ihnen<br />
zu sichern. Dabei analysiert Schmidt das<br />
Problemlösungspotential und erweitert<br />
die Handlungsmöglichkeiten durch sinnvolle<br />
Verknüpfungen, Neustrukturierungen<br />
oder Ergänzungen aller im Kundenunternehmen<br />
bestehenden Prozesse.<br />
Durch das interdisziplinäre Expertenwissen<br />
von MBS kann Management-Beratung<br />
in einem breiten Beraterfeld funktionieren.<br />
So gehört zum Beispiel das Reorganisieren<br />
von Unternehmen nach Fusionen<br />
im Rahmen des Change-Managements<br />
ebenso zum Tagesgeschäft wie auch die<br />
Zielkonfliktbewältigung im Rahmen des<br />
Coachings oder auch das Vorbereiten, Im-<br />
Arbeitsmarkt<br />
Der gezielte Einsatz von Arbeitssicherheitsmaßnahmen in allen Unternehmensbereichen ist<br />
heute Verpflichtung für jeden verantwortungsvollen Arbeitgeber.<br />
plementieren und Optimieren von zertifizierten<br />
ISO-Norm-Managementsystemen<br />
in den Bereichen Umwelt, Energie, Hygiene,<br />
Qualität und Sicherheit. Zu den Kompetenzfeldern<br />
von MBS gehören Arbeitssicherheit<br />
und Arbeitssicherheitsmanagement,<br />
Fasi, SiGeKo, OHSAS, SCC, SPC,<br />
das Energiemanagement, die DIN EN ISO<br />
50001:2011, Umweltmanagement nach<br />
DIN EN ISO 14001:2005, QMS nach DIN<br />
EN ISO 9001: 2008, das Hygienemanagement<br />
nach HACCP, IFS, BRC, SCC sowie<br />
Schulungen und Prüfungen.<br />
Die Bereitsstellung optimaler, integrativer<br />
und individueller Lösungen ist für<br />
MBS der Schlüssel zum Erfolg. Dabei erarbeitet<br />
die MBS-Berater im ständigen Austausch<br />
mit den Kunden passgenaue Maßnahmenpläne<br />
und schaffen durch das Ein-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
binden der Mitarbeiter die notwendige<br />
Akzeptanz. So kan das vorhandene Knowhow<br />
effektiv genutzt werden. Und es setzt<br />
ein kontinuierlicher Lern- und Verbesserungsprozess<br />
ein, der den nachhaltigen<br />
Erfolg eines Unternehmens sichert. Einerseits<br />
bedient sich MBS dabei der klassischen<br />
Managementsysteme, entwickelt<br />
anderseits aber auch ganz individuelle,<br />
maßgeschneiderte Lösungen und Tools,<br />
die sich an den Einzelprozessen im Kundenunternehmen<br />
orientieren.<br />
Um eine umfassende Beratungsleistung<br />
zu gewährleisten, zählen die Durchführung<br />
von Mitarbeiterschulungen, die serviceorientierte<br />
Nachbetreuung und die<br />
Hilfestellung bei notwendigen Änderungen<br />
in der Organisationsstruktur zum Angebotsspektrum<br />
von MBS.<br />
211<br />
Foto: Endostock, Fotolia
Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz<br />
Der gezielte Einsatz von Arbeitssicherheitsmaßnahmen<br />
in allen Unternehmensbereichen<br />
ist heute Verpflichtung für jeden<br />
verantwortungsvollen Arbeitgeber.<br />
Arbeiter und Angestellte des eigenen<br />
Unternehmens sowie Kunden, Lieferanten<br />
und andere Geschäftspartner sollten<br />
in erster Linie zu einem verantwortungsvollen<br />
Umgang mit Risken angeleitet werden.<br />
Die arbeitsfreundliche Gestaltung<br />
des Arbeitsumfeldes und der betrieblichen<br />
Abläufe sind dabei ebenfalls ein<br />
wichtiger Bestandteil.<br />
Der Gesetzgeber legt immer mehr Wert<br />
auf den Arbeitsschutz. Auch betriebliche<br />
Versicherungen, Aktionäre und die Mitarbeiter<br />
selbst pochen auf umfassende Sicherheit.<br />
OHSAS 18001<br />
Auf einem wettbewerbsorientierten<br />
Markt verlangen Kunden mehr von ihren<br />
Lieferanten als nur scharf kalkulierte Preise.<br />
Unternehmen müssen unter Beweis<br />
stellen, dass sie effizient und verantwortlich<br />
verwaltet werden. Sie müssen Zuverlässigkeit<br />
bieten und Ausfallzeiten vermeiden,<br />
die durch Arbeitsunfälle und andere<br />
arbeitsbedingte Störungen entstehen.<br />
Mit einer Zertifizierung des Managementsystems<br />
nach OHSAS 18001 zeigt eine<br />
Organisation, dass sie die Anforderungen<br />
der Spezifikation erfüllt.<br />
OHSAS beinhaltet alle Kriterien zur erfolgreichen<br />
Zertifizierung für den Bereich<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />
So sollen alle Risken bei gewöhnlichen Arbeitsabläufen<br />
identifiziert und definiert<br />
werden sowie vorbeugende Maßnahmen<br />
zur Vermeidung von Unfällen auf den<br />
Weg gebracht werden. Damit wird zur Re-<br />
212<br />
Arbeitsmarkt<br />
duzierung von Unfällen beigetragen. Das<br />
nützt den Mitarbeitern ebenso wie dem<br />
Unternehmen. Gefahren schließlich können<br />
ein ganzes Unternehmen in existenzielle<br />
Nöte bringen.<br />
OHSAS hilft nicht nur dabei Unfälle zu<br />
reduzieren, sondern auch die Motivation<br />
und Leistungsstärke von Mitarbeitern zu<br />
steigern, Produktionsausfälle zu verhindern,<br />
gesetzliche Vorgaben zu erfüllen<br />
und Versicherungszahlungen zu minimieren.<br />
MBS hilft bei der Einrichtung des Systems<br />
sowie der Aktualisierung, begleitet<br />
interne Audits sowie alle Prozesse bis zur<br />
erfolgreichen Zertifizierung und natürlich<br />
auch darüber hinaus. Dazu gehört<br />
auch die Pflichtenübernahme und Bestellung<br />
der »Fachkraft für Arbeitssicherheit«<br />
für das Unternehmen – das ergibt sich aus<br />
dem Arbeitssicherheitsgesetz.<br />
MBS ermittelt für alle Arbeits- und Betriebsbereiche<br />
die Belastungen und Gefährdungen<br />
sowie deren Auswirkungen<br />
auf die Arbeitnehmer und die Umwelt.<br />
Darüber hinaus legt MBS fest, wo und in<br />
welchem Umfang Maßnahmen erforderlich<br />
sind, um eine Prävention im Sinne eines<br />
aktiven Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
auch im Rahmen behördlicher Ermittlungsverfahren<br />
zu gewährleisten.<br />
Unterweisungen sind ein wesentlicher<br />
Bestandteil im Arbeitsschutz und regeln<br />
den betrieblichen Ablauf am Arbeitsplatz.<br />
Sie müssen in regelmäßigen Abständen<br />
durchgeführt werden. Die Mitarbeiter<br />
werden auf eventuelle Gefährdungen im<br />
betrieblichen Arbeitsablauf hingewiesen<br />
und geschult.<br />
Unternehmen, die mit Stoffen arbeiten,<br />
die eine explosionsgefährliche Atmosphäre<br />
erzeugen könnten, sind gesetzlich dazu<br />
verpflichtet, durch eine Gefährdungs-<br />
Lohner Kältedienst<br />
GmbH<br />
■ KÄLTE-KLIMA-FACHBETRIEB<br />
■ WÄRMERÜCKGEWINNUNG<br />
■ ISOLIERTECHNIK<br />
■ H. Fischer ■ Im Gleisbogen 18<br />
■ 49393 Lohne ■ Internet: www.lohner-kaeltedienst.de<br />
■ Fax: 04442/71978 ■ Telefon 04442/35 40 und 5506<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
beurteilung das mögliche Auftreten einer<br />
explosionsgefährlichen Atmosphäre zu<br />
bestimmen und ein Explosionsschutzdokument<br />
vorzuhalten. MBS ermittelt vor<br />
Ort, um welches innerbetriebliche Gefahrenpotenzial<br />
es sich handelt, führt eine<br />
Einteilung der Explosionsschutzzonen<br />
durch, leitet Maßnahmen ab und unterstützt<br />
bei der Umsetzung aller benötigten<br />
Dokumente.<br />
Umweltschutz<br />
Das gleiche gilt für den Bereich Umweltschutz.<br />
Umweltmanagementsysteme haben<br />
sich seit mehr als einem Jahrzehnt als<br />
wirkungsvolles Instrument für gerichtsfeste<br />
Organisationsstrukturen etabliert.<br />
Sie erfüllen damit nicht nur die Umweltgesetzgebung,<br />
sondern tragen aktiv zum<br />
Umweltschutz bei und sichern Wettbewerbsvorteile.<br />
MBS kümmerst sich um die Durchführung<br />
von Compliance Audits (Rechtskonformitäts-Audits),<br />
Erarbeitung eines Soll-<br />
Ist-Vergleiches mit den Normforderungen,<br />
um Aufnahme und Dokumentation<br />
der benötigten Prozesse, um Ermittlung<br />
und Bewertung der unternehmensspezifischen<br />
Umweltaspekte und deren Auswirkungen<br />
sowie alle weiteren Maßnahmen,<br />
die zu einer erfolgreichen Zertifizierung<br />
nötig sind.<br />
Risken für Umweltbelastungen werden<br />
analysiert und bewertet. Außerdem werden<br />
Maßnahmen für den Ernstfall festgelegt<br />
sowie Strategien entwickelt um vorbeugend<br />
effektiv handeln zu können. Die<br />
Norm ISO 14001 ist dabei der internationale<br />
Standard fürs Umweltmanagement.<br />
Sie ist grundsätzlich in jedem Unternehmen<br />
realisierbar. Vorteile sind unter anderem<br />
die Kostenreduzierung durch den<br />
■ Kaltwassersätze<br />
■ Schockgefrieranlagen<br />
■ Tiefkühllager<br />
■ Kühlräume<br />
■ Büro- und EDV Klimaanlagen<br />
■ <strong>Verbund</strong>- und Schraubenanlagen<br />
■ Reparaturen und Wartungen<br />
aller Hersteller
sparsamen Umgang mit Rohstoffen und<br />
Energie, die Minimierung von Versicherungsbeiträgen<br />
und die Erfüllung gesetzlicher<br />
Auflagen.<br />
Energie sparen<br />
Auch Energiemanagementsysteme stehen<br />
auf dem Beratungsprogramm von MBS.<br />
An Energiemanagement kommt in Zukunft<br />
kein Unternehmen vorbei – es ist die<br />
Voraussetzung, um den Energieverbrauch<br />
systematisch, ganzheitlich und langfristig<br />
im Unternehmen zu senken. Hierzu müssen<br />
Unternehmen aufbau- und ablauforganisatorische<br />
Regelungen mit nachhaltiger<br />
Wirkung schaffen.<br />
Besonders für energieintensive Unternehmen<br />
aus dem produzierenden Gewerbe<br />
ist die Einführung eines Energiemanagements<br />
eine notwendige Bedingung.<br />
In Zukunft wird seitens der Bundesregierung<br />
ein voll funktionsfähiges Energiemanagement<br />
für energieintensive Unternehmen<br />
Pflicht sein, um weiter von Steuerermäßigungen<br />
profitieren zu können.<br />
Auch für nichtenergieintensive und für<br />
kleinere Unternehmen lohnt es sich, über<br />
ein Energiemanagement nachzudenken.<br />
Schon durch einfache Analysen lassen<br />
sich Potenziale für einen sparsamen Umgang<br />
mit Energie identifizieren und spürbare<br />
Einsparungen bei den Betriebskosten<br />
erzielen. Ein Energiemanagementsystem<br />
versteht sich als Instrument, um systematische<br />
und nachhaltige Energieeinsparpotentiale<br />
in Betrieben zu erkennen,<br />
zu bewerten und umzusetzen. Das Hauptziel<br />
ist daher die Ermittlung und Effektivitätssteigerung<br />
des Energieeinsatzes. Es<br />
geht um die Ermittlung von Kennzahlen,<br />
um Vergleiche mit Marktbegleitern, um<br />
Analysen des Energieverbrauchs, Ener-<br />
Arbeitsmarkt<br />
Ein effizientes Qualitätsmanagementsystem verschafft die notwendige Transparenz der Prozesslandschaft<br />
im Unternehmen und gewährleistet die erforderliche Prozesssicherheit.<br />
gieplanung, Monitoring und Energieeinsparung<br />
– aber auch um die Gestaltung<br />
von Verträgen mit Energielieferanten.<br />
Qualitätsmanagement<br />
Ein effizientes Qualitätsmanagementsystem<br />
verschafft die notwendige Transparenz<br />
der Prozesslandschaft im Unternehmen<br />
und ermöglicht es, die erforderliche<br />
Prozesssicherheit zu gewährleisten. MBS<br />
führt einen Soll-Ist-Vergleich mit den<br />
Normforderungen durch, implementiert<br />
unter Verwendung von geeigneten Methoden<br />
und Tools die erforderlichen Prozesse<br />
und leiten die geeigneten Maßnahmen<br />
ab. Bei der Einführung eines QM-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Systems ist kein Modell vorgeschrieben –<br />
jede Einrichtung kann ein individuelles<br />
System einführen.<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
Weltweit bildet dieses Befähigungssystem<br />
für eine Vielzahl von Organisationen die<br />
Basis für Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement.<br />
Das ISO-Modell ist<br />
(branchenunabhängig) geeignet, um den<br />
Aufbau eines QM-Systems zu strukturieren.<br />
Eine Zertifizierung ist möglich. Darunter<br />
versteht man ein Verfahren, in dem<br />
unparteiische Dritte schriftlich bestätigen,<br />
dass Prozesse mit den festgelegten<br />
Anforderungen konform sind. ■<br />
Wissen Sie, dass eine optimierte Bürokommunikation<br />
richtig Geld spart? Und vor allem wie viel?<br />
Wir schon. Doch bevor man etwas optimiert, muss<br />
man die Ausgangssituation verstehen und genau<br />
analysieren. Und das tun wir. Profitieren Sie so vom<br />
neuen 1=1 PAY PER PAGE ® GREEN-Konzept von Ricoh<br />
und reduzieren Sie gleichzeitig Ihre Kosten für die<br />
Bürokommunikation und Ihren CO -Ausstoß.<br />
2<br />
213<br />
Foto: Gina Sanders, Fotolia
Foto: Assisto<br />
E<br />
s gibt mittlerweile Unternehmen,<br />
die verfügen über ein ausgeklügeltes<br />
und wohldurchdachtes Ausund<br />
Fortbildungsprogramm für ihre Mitarbeiter.<br />
Nahezu jede Fachkraft hat hier<br />
die Möglichkeit, sich weiterzubilden,<br />
wenn sie nur will. Das wird – begleitet von<br />
diversen Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
– als Teil eines komplexen Motivationskonzeptes<br />
gesehen. Dabei werden jedoch<br />
in der Regel die kleineren, häufig<br />
aber wirksameren Methoden außer Acht<br />
gelassen. Zeitnahe und transparente In-<br />
214<br />
Arbeitsmarkt<br />
Seit 2007 ist Frank Hörnschemeyer als Kommunikations- und Unternehmensberater im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> tätig. Von der betrieblichen<br />
Sozialberatung bis zur Umsetzung komplexer Personalentwicklungssysteme deckt er alle Schlüsselbereiche der Mitarbeiterführung ab.<br />
FRANK HÖRNSCHEMEYER<br />
Wie man Fachkäfte bindet<br />
Natürlich versuchen Unternehmen ihre Mitarbeiter zu Höchstleistungen anzuspornen. Das Engagement<br />
des Einzelnen ist schließlich entscheidend für die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Doch mit welchen<br />
Methoden versuchen Unternehmen ihre Mitarbeiter zu motivieren, zu fördern und – und das ist wohl entscheidend<br />
– an ihr Unternehmen zu binden?<br />
formationen zu erbrachten Leistungen<br />
und unternehmerischen Zielen und Entwicklungen<br />
wirken sich unmittelbar positiv<br />
auf die Motivation und die Bindungsbereitschaft<br />
des Mitarbeiters aus.<br />
Die Unternehmensberatung Towers Watson<br />
beschreibt in ihrer »Global Workforce<br />
Study« 2010, dass für Mitarbeiter vor allem<br />
Werte wie Anerkennung, Vertrauen,<br />
Fairness, Selbstverwirklichung und Teamgeist<br />
relevant sind. Schon seit Jahren<br />
stehen laut dieser Studie Bezahlung und<br />
Karriere immer weniger im Vordergrund.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Mitarbeiter sehen sich heutzutage nicht<br />
mehr als Kostenfaktor, sondern als die eigentlichen<br />
Leistungsträger eines Unternehmens.<br />
Von ihren Unternehmen wünschen sie<br />
sich in erster Linie Arbeitsplatzsicherheit.<br />
Je mehr Mitarbeiter das Gefühl haben, einen<br />
sicheren Arbeitsplatz zu haben, desto<br />
größer ist ihr Engagement. Wenn man<br />
Mitarbeiter nun fragt, wie sie das Gefühl<br />
bekommen, einen sicheren und interessanten<br />
Arbeitsplatz zu haben, so nennen<br />
sie immer häufiger Aspekte wie:
Foto: Assisto<br />
Arbeitsmarkt<br />
Assisto in Damme: Zwar finden fast alle Maßnahmen als Inhouseveranstaltungen in den Betrieben<br />
statt, dennoch stehen freundliche, helle Seminarräume in Damme zur Verfügung.<br />
• Interesse an den Mitarbeitern,<br />
• ausreichende Entscheidungsfreiheit,<br />
• Übernahme sozialer Verantwortung,<br />
• Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für Mitarbeiter<br />
• Einbeziehung in die<br />
Ziel- und Entscheidungsfindung,<br />
• Berücksichtigung von Erfahrungen<br />
und Ideen der Mitarbeiter.<br />
Deutlich wird: Motivation und Engagement<br />
entsteht bei Mitarbeitern nicht einfach<br />
aus ihrer Aufgabe heraus. Motivation<br />
und Engagement sind in erster Linie ein<br />
Führungsauftrag.<br />
Arbeitnehmer werden zu engagierten<br />
Mitarbeitern, die sich mit ihrem Unternehmen<br />
identifizieren, wenn sie ein direktes<br />
Feedback bekommen, wenn sie über<br />
unternehmensrelevante Dinge informiert<br />
werden, wenn sie Teil einer soliden Personalentwicklungsarbeit<br />
sind.<br />
Geben Sie direktes Feedback<br />
Feedback ist ein zentrales Führungsinstrument,<br />
das einen klassischen Kommunikationsprozess<br />
zwischen einem Sender<br />
und einem Empfänger beschreibt. Ziel ist<br />
es, den Mitarbeitern zeitnah und anhand<br />
konkreter Beispiele in wertschätzender<br />
Form zu verdeutlichen, wie ihr Verhalten<br />
oder ihre Leistung von der Führungskraft<br />
wahrgenommen und beurteilt werden.<br />
Ein professionelles Feedback sollte sich<br />
immer an einfachen und wenigen Regeln<br />
orientieren, um eine steuernde und positiv<br />
beeinflussende Wirkung zu erzielen:<br />
• Feedback schließt sich zeitnah<br />
an eine Beobachtung an.<br />
• Feedback bezieht sich immer<br />
auf konkrete Beispiele.<br />
• Feedback bezieht konkrete<br />
Alternativen und Vorschläge für<br />
eine positive Entwicklung mit ein.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
• Feedback wird nicht in emotional<br />
aufgeheizter Stimmung gegeben.<br />
• Feedback bezieht sich auf das<br />
Verhalten, nicht auf die Person<br />
des Empfängers.<br />
Feedback zu geben ist der einfachste Weg,<br />
um tragfähige und vertrauensvolle Beziehungen<br />
zwischen Führungskraft und Mitarbeiter<br />
aufzubauen.<br />
Durch aufgaben- und sachbezogenes<br />
Feedback können Führungskräfte ihren<br />
Mitarbeitern in Hinblick auf ihre Leistung<br />
mehr Transparenz geben und Verhaltensänderungen<br />
ermöglichen. Entsteht in einem<br />
Unternehmen eine funktionierende<br />
Feedbackkultur, ist der erste Schritt in<br />
Richtung Bindung qualifizierter Mitarbeiter<br />
getan.<br />
Kommunizieren Sie mit ihren Mitarbeitern<br />
Ein wichtiger Motivationsfaktor für Mitarbeiter<br />
ist der Grad des Informiert-Seins<br />
über die Situation des Unternehmens,<br />
über dessen Ziele und dessen Situation.<br />
Heutzutage sind Mitarbeiter sehr daran<br />
interessiert, wie es dem Unternehmen, für<br />
das sie tätig sind, geht. Dabei beschäftigen<br />
sie Fragen wie:<br />
• wie sicher ist mein Arbeitsplatz?<br />
• was wird für die Sicherheit<br />
meines Arbeitsplatzes getan?<br />
• welche Faktoren beeinflussen<br />
diese Sicherheit?<br />
• was kann ich selbst zu dieser<br />
Sicherheit beitragen?<br />
• wie innovativ sind wir?<br />
Anhand dieser Fragen wird deutlich, dass<br />
es sich hier nicht um einseitige Informationen<br />
geht, sondern, dass es einer akti-<br />
215
ven innerbetrieblichen Kommunikationskultur<br />
bedarf.<br />
Damit Unternehmen zukunftsfähiger<br />
handeln können, bedarf es einer funktionierenden<br />
Kommunikation. So signalisieren<br />
Unternehmen ihren Mitarbeitern,<br />
ernst genommen zu werden und so lassen<br />
sich die vorhandenen Fachkräfte dauerhaft<br />
an ihr Unternehmen binden.<br />
Machen Sie Entwicklungsstufen<br />
Ihres Unternehmens transparent<br />
Je genauer die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
die Entwicklungschancen im<br />
Unternehmen kennen, desto größer ist ihre<br />
Motivation, sich weiterzuentwickeln<br />
und desto klarer sind ihre Vorstellungen<br />
darüber, wo sie sich weiterbilden müssen.<br />
Machen Sie daher die Anforderungen der<br />
verschiedenen Stellen für Fach-, Projektund<br />
Führungsaufgaben transparent. Beschreiben<br />
Sie die einzelnen Entwicklungsstufen<br />
oder Karrierepfade und arbeiten<br />
Sie die erforderlichen Qualifikationsprofile<br />
für jede Stufe aus. Dadurch<br />
können Sie auch die Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
für Ihre Beschäftigten<br />
systematischer planen<br />
Führen Sie regelmäßige<br />
Mitarbeitergespräche<br />
Regelmäßige Mitarbeitergespräche – am<br />
besten einmal im Jahr – geben Ihnen und<br />
Ihren Arbeitskräften wichtige Orientierungshilfen.<br />
Wie stehe ich im Unternehmen?<br />
Welche Stärken kann ich sinnvoll<br />
einbringen? Wie werden meine Leistung<br />
und mein Verhalten eingeschätzt? Welche<br />
Entwicklungsperspektiven sind für mich<br />
möglich? Was wünscht sich das Unternehmen<br />
von mir? Das müssen Ihre Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter wissen, damit<br />
216<br />
Arbeitsmarkt<br />
Der Weg von der Information zur Identifikation ist eines der Leitthemen moderner Personalentwicklung.<br />
sie ihr volles Potenzial entfalten können.<br />
Sehr sinnvoll ist außerdem, gemeinsam<br />
mit den Beschäftigten die individuellen<br />
Stärken-Schwächen-Profile zu erarbeiten.<br />
So können Selbst- und Fremdbild direkt<br />
miteinander abgeglichen werden. Auch<br />
die Führungskraft entwickelt sich durch<br />
das gegenseitige Feedback weiter. Mögliche<br />
Lernfelder und notwendige Qualifizierungsmaßnahmen<br />
lassen sich direkt<br />
daraus ableiten. Treffen Sie individuelle<br />
Vereinbarungen mit jedem einzelnen Mitarbeiter<br />
und zeigen Sie auf, welche Entwicklungsschritte<br />
im Unternehmen möglich<br />
sind.<br />
Sie können Mitarbeitergespräche auch<br />
für konkrete Zielvereinbarungen – etwa<br />
Business- und Urlaubsreisen rund um den Globus, ein Tagesausflug nach Hamburg<br />
inklusive Tickets fürs Musical oder den Linien- und Schulbusverkehr:<br />
Wir machen’s einfach, professionell und günstig.<br />
������������������������������������ ������������������������������������<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
für das kommende Jahr – nutzen. Das hilft<br />
bei der gemeinsamen Orientierung und<br />
der Verfolgung von strategischen Zielen.<br />
Qualifizieren Sie Ihre Beschäftigten<br />
Welche Stärken bringen Ihre Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mit? Welche Potenziale<br />
schlummern noch in Ihren Beschäftigten?<br />
Wie können diese am besten geweckt<br />
werden?<br />
Entscheidend für die Entwicklung ist eine<br />
qualifizierte Fort- und Weiterbildung<br />
Ihres Personals. Planen Sie diese strategisch.<br />
Durch Fortbildungen können Sie<br />
die Stärken Ihrer Mitarbeitenden ausbauen.<br />
Dabei stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten<br />
offen: Holen Sie sich Experten<br />
Grafik: Assisto
Foto: Picture-Factory, Fotolia<br />
ins Haus, die Ihre Mitarbeiter firmeninternen<br />
Seminaren qualifizieren. Unternehmen<br />
gestalten die Weiterbildungsinhalte<br />
immer häufiger selbst mit und gewährleisten<br />
so die nötige Betriebsnähe.<br />
Lassen Sie auch erfahrene Mitarbeiter ihr<br />
Wissen an die Kolleginnen und Kollegen<br />
weiter geben; dies motiviert sie besonders.<br />
Vor allem ältere Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer fühlen sich so<br />
wertgeschätzt.<br />
Probieren Sie »Training on the Job«<br />
Training on the Job gewinnt immer mehr<br />
an Bedeutung. Durch dieses Learning by<br />
Doing werden Lerninhalte besonders verinnerlicht,<br />
weil sie parallel zur Lernerfahrung<br />
gleich in die Tat umgesetzt werden.<br />
Hierfür bietet es sich an, bestimmte Arbeitsschwerpunkte<br />
in Form von Projekten<br />
mit Lerninhalten zu versehen. Vergessen<br />
Sie dabei nicht, die Projekte gründlich<br />
Arbeitsmarkt<br />
Altersgemischte Teams haben Vorteile – vor allem bei kreativen Tätigkeiten. Ältere und jüngere<br />
Arbeitnehmer bringen unterschiedliche Wissens- und Erfahrungshintergründe ein.<br />
nachzubereiten und zu bewerten. Was ist<br />
gut gelaufen, was nicht? Und was lässt<br />
sich aus den Projekten lernen?<br />
Training on the Job bietet gerade auch<br />
neuen und jungen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern eine gute Möglichkeit, Wissen<br />
und Erfahrungen zu sammeln. Und es<br />
hat auch für Ältere Vorteile: Sie können<br />
auf diese Weise ihr Wissen und ihre Erfahrung<br />
weitergeben.<br />
Profitieren Sie von gemischten Teams<br />
Nutzen Sie die Vorteile von altersgemischten<br />
Teams – vor allem bei kreativen Tätigkeiten.<br />
Denn ältere und jüngere Arbeitnehmer<br />
bringen unterschiedliche Wissens-<br />
und Erfahrungshintergründe ein.<br />
Davon können alle im Team profitieren.<br />
Dabei sollten Sie die Teammitglieder auf<br />
die Zusammenarbeit gut vorbereiten. Teambildung<br />
gehört zur Aufgabe jeder guten<br />
Führungskraft.<br />
QUALITÄT VON HIER!<br />
Bei uns wachsen die begehrten Leckerbissen!<br />
WIESENHOF Pilzland steht für gesundes Wachstum –<br />
Genuss in bester Qualität, handverlesen und<br />
frisch aus der Region!<br />
Halten Sie auch in der Elternzeit Kontakt<br />
Familienfreundlichkeit fördert das Image<br />
Ihres Unternehmens und die Identifikation<br />
der Beschäftigten mit dem Unternehmen.<br />
Signalisieren Sie Ihren Arbeitskräften,<br />
dass es Ihnen ein wichtiges Anliegen<br />
ist, sie auch während der Elternzeit oder<br />
familienbedingter Auszeiten zu unterstützen<br />
– selbstverständlich ohne sie durch<br />
Fortbildungsmaßnahmen übermäßig in<br />
der Elternzeit zu beanspruchen.<br />
Wer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in Elternzeit durch Weiterbildungen auf<br />
dem neuesten Stand hält, reduziert danach<br />
deren Einarbeitungszeit.<br />
Gute Führungskräfte binden Mitarbeiter<br />
Führungskräften kommt im Rahmen der<br />
Personalentwicklung eine besondere Bedeutung<br />
zu. Häufig prägen sie die Kultur<br />
eines Unternehmens und tragen entscheidend<br />
dazu bei, ob eine Fachkraft bleibt<br />
oder nicht. Die Führungskräfte sind es,<br />
die in der praktischen Arbeit jüngere und<br />
neue Kollegen qualifizieren und binden.<br />
Überdies tragen sie ganz entscheidend<br />
dazu bei, dass sich die Beschäftigten mit<br />
dem Unternehmen identifizieren und produktiv<br />
sind. Gute Führung zeichnet sich<br />
durch eine positive Grundhaltung gegenüber<br />
den Beschäftigten, durch Motivations-<br />
und Kommunikationsfähigkeit sowie<br />
die Fähigkeit der Selbstreflexion aus.<br />
All diese Anforderungen greift die Personalentwicklung<br />
der Unternehmensberatung<br />
assisto-Frank Hörnschemeyer auf. Ein<br />
gemeinsam erarbeitetes Konzept wird zügig<br />
und passend eingeführt, umgesetzt<br />
und ausgewertet. So erhalten Sie dauerhaft<br />
ein nachhaltiges System zur Personalentwicklung<br />
– günstig, professionell<br />
und erfolgreich! ■<br />
WIESENHOF Pilzland Vertriebsgesellschaft mbH<br />
Unternehmensverbund Pilzkontor<br />
Paul-Wesjohann-Straße 43<br />
49429 Visbek-Rechterfeld<br />
Telefon: (04445) 970 102<br />
www.wiesenhof-pilzland.de
Foto: Marienhain Vechta<br />
D<br />
ie berufsbildenden Schulformen<br />
im Marienhain fördern in besonderem<br />
Maße das soziale Engagement<br />
der Auszubildenden. Sie sollen zu<br />
professionellem Handeln in folgenden Berufen<br />
befähigt werden:<br />
• als staatlich geprüfte Sozialassistenten<br />
mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik<br />
• als staatlich anerkannte<br />
Erzieherinnen und Erzieher<br />
218<br />
Arbeitsmarkt<br />
Schule mit Tradition: Das Marienhain Vechta ist Ausbildungsstätte für sozialpädagogische, heilpädagogische und pflegerische Arbeitsfelder.<br />
Das beeindruckende Gebäude an der Vechtaer Landwehrstraße entstand im Jahre 1906 als Haushaltsschule.<br />
SCHULLEITER HARTMUT PILLE<br />
Die BBS im Marienhain Vechta<br />
Die berufsbildende Schule der »Schwestern Unserer Lieben Frau« im Marienhain Vechta<br />
versteht sich als christliche Angebotsschule katholischer Prägung. Die Schule ist eine<br />
Aus bildungsstätte speziell für sozialpädagogische, heilpädagogische und pflegerische<br />
Arbeitsfelder. Ökumenisches Handeln ist selbstverständliche Praxis. Dazu gehört, andere<br />
Überzeugungen zu respektieren und sich um gegenseitiges Verständnis und um Vertiefung<br />
des Glaubens zu bemühen. Deshalb steht die Schule auch nichtkatholischen Schülerinnen<br />
und Schülern offen, die das christliche Selbstverständnis der Schule akzeptieren.<br />
• als staatlich geprüfte Altenpflegerinnen<br />
und Altenpfleger<br />
• als staatlich anerkannte Heilpädagoginnen<br />
und Heilpädagogen<br />
Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit bietet<br />
die Fachoberschule für Gesundheit und<br />
Soziales mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik.<br />
In unterschiedlichen sozialen<br />
Bereichen werden in der elften Klasse der<br />
FOS insgesamt 960 Stunden Praxis absol-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
viert. Hier erhalten die Schülerinnen und<br />
Schüler intensive Einblicke in verschiedene<br />
soziale Arbeitsfelder. Die Ausbildung<br />
führt nach dem Besuch der zwölften Klasse<br />
zur allgemeinen Fachhochschulreife,<br />
die dazu berechtigt, an jeder Fachhochschule<br />
der Bundesrepublik ein Studium<br />
zu absolvieren.<br />
Im Schuljahr 2012/<strong>2013</strong> werden an der<br />
BBS Marienhain 575 Schülerinnen und<br />
Schüler in den unterschiedlichen Schul-
Grafik: Marienhain Vechta<br />
Logo der BBS Marienhain Vechta: Seit fast 50 Jahren haben junge Menschen die Möglichkeit,<br />
im Marienhain eine Erzieher-Ausbildung zu absolvieren.<br />
formen ausgebildet. Die meisten Schüler<br />
kommen dabei aus den Landkreisen Vechta<br />
(376) und Cloppenburg (130).<br />
Erzieherausbildung im Marienhain:<br />
Praxisnah und handlungsorientiert<br />
Seit fast 50 Jahren haben junge Menschen<br />
die Möglichkeit, im Marienhain eine Erzieher-Ausbildung<br />
zu absolvieren. Mit der<br />
Errichtung einer Berufsfachschule für Sozialassistenten<br />
– Schwerpunkt Sozialpädagogik<br />
im Jahre 1996 wurden die Voraussetzungen<br />
für einen bundesweit einheitlich<br />
anerkannten Abschluss zur »Staatlich anerkannten<br />
Erzieherin« bzw. »Staatlich anerkannten<br />
Erzieher« geschaffen.<br />
Die Absolventen der Berufsfachschule<br />
erhalten nach ihrer zweijährigen Ausbildung<br />
zum Sozialassistenten einen beruflichen<br />
Abschluss und können als Zweitkräfte<br />
in sozialpädagogischen Einrichtungen<br />
tätig sein. Die meisten von ihnen setzen<br />
aber ihre Ausbildung zur Erzieherin in<br />
der zweijährigen Fachschule für Sozialpädagogik<br />
fort.<br />
In den Ausbildungsphasen unterstützen<br />
und begleiten die Lehrkräfte ihre Schüler<br />
auf dem Weg zu einer umfassenden beruflichen<br />
Handlungskompetenz, damit sie<br />
später selbstständig und eigenverantwortlich<br />
Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsaufgaben<br />
übernehmen können.<br />
Diese Ausbildung erfolgt auf qualitativ<br />
hohem Niveau. Immer wieder werden die<br />
Unterrichtsinhalte den besonderen Bedingungen<br />
und Veränderungen in der Gesellschaft<br />
angepasst. Die zukünftigen Erzieher<br />
werden gezielt durch eine enge<br />
Arbeitsmarkt<br />
Verzahnung von Theorie und Praxis auf<br />
ihren verantwortungsvollen Beruf vorbereitet.<br />
Die gute Zusammenarbeit der Schule<br />
mit den Leiterinnen und Leitern der sozialen<br />
Einrichtungen trägt wesentlich dazu<br />
bei, dass die zukünftigen Erzieher in der<br />
Lage sind, auf die Bedürfnisse unserer<br />
Kinder und Jugendlichen fachlich versiert<br />
einzugehen. Sie werden durch ihre theoretische<br />
und praktische Ausbildung und<br />
in einem projektorientierten Unterricht<br />
dafür sensibilisiert, wie man Kinder als<br />
kreative und lernende Persönlichkeiten<br />
auf vielerlei Art und Weise begleiten und<br />
fördern kann; sie lernen, soziale Kompetenzen<br />
zu vermitteln und gleichzeitig<br />
auch auf die wachsenden kognitiven Fähigkeiten<br />
der Kinder und Jugendlichen<br />
einfühlsam einzugehen.<br />
Das Projekt »Naturwissenschaftliche<br />
und mathematische Frühbildung vor Ort«<br />
wurde 2012 in der BBS Marienhain von<br />
der Mathematiklehrerin Dr. Grieshop und<br />
Schülern der Fachschule für Sozialpädagogik<br />
geplant und durchgeführt. Kinder aus<br />
umliegenden Einrichtungen und Schulen<br />
wurden in das Projekt einbezogen und<br />
waren begeistert.<br />
Erzieher haben viele Möglichkeiten, ihre<br />
in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse<br />
in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern<br />
umzusetzen – etwa in der Kinderkrippe,<br />
im Kindergarten, im Kinderhort,<br />
im Kinder- und Jugendheim, in heil-und<br />
sonderpädagogischen Einrichtungen, in<br />
Kinderstationen von Krankenhäusern<br />
und zunehmend auch in Schulen.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
219<br />
HERZLICH WILLKOMMEN<br />
IM HOTEL HEIDEGRUND!<br />
Als Erholungsparadies an der Thülsfelder<br />
Talsperre bieten wir Ihnen den<br />
idealen Ort, neue Impulse aufzunehmen,<br />
intensiv zu kommunizieren,<br />
Projekte zu entwickeln und konzentriert<br />
zu arbeiten.<br />
GESCHÄFTLICHE TREFFEN<br />
PERFEKT ARRANGIERT<br />
���������� �������������� ���������<br />
und umfassenden Service unterstützen<br />
den Erfolg Ihres Tagungsarrangements.<br />
KONFERENZZENTRUM<br />
5 Tagungsräume, modern und<br />
komfortabel eingerichtet,<br />
für bis zu 80 Personen<br />
� Restaurant Calluna<br />
� Schäferstube mit Sky-TV<br />
� Sonnige Außenterrasse<br />
� Wellness-Oase mit Sauna,<br />
Schwimmbad, Fitnessraum<br />
� Kegelbahn<br />
� Fahrradverleih<br />
Drei-Brücken-Weg 10<br />
49681 Garrel / Petersfeld<br />
Tel.: +49 (0) 4495 - 89 0<br />
Fax: +49 (0) 4495 - 89 100<br />
www.hotel-heidegrund.de<br />
CHAPEAU<br />
HOTELS<br />
Charming People<br />
Charming Service
Foto: Marienhain Vechta<br />
Das Projekt »Naturwissenschaftliche und mathematische Frühbildung vor Ort« wurde 2012 in<br />
der BBS Marienhain von der Mathematiklehrerin Dr. Grieshop und Schülern der Fachschule<br />
für Sozialpädagogik geplant und durchgeführt. Kinder aus den umliegenden Einrichtungen<br />
und Schulen wurden in das Projekt einbezogen und waren begeistert.<br />
Die Ausbildung in der Fachschule für Sozialpädagogik<br />
gliedert sich im ersten und<br />
zweiten Jahr in 32 Wochen Theorieunterricht<br />
und jeweils einem neunwöchigen<br />
Praktikum. Die »Staatlich anerkannten<br />
Erzieherinnen und Erzieher« erlangen zudem<br />
die allgemeine Fachhochschulreife.<br />
Viele Erzieherinnen qualifizieren sich<br />
durch dieses Studium insbesondere für<br />
zukünftige Leitungsaufgaben.<br />
Altenpflegausbildung im Marienhain:<br />
Ein Plädoyer für den Standort Vechta<br />
Altenpflegeausbildung heißt, voneinander<br />
und miteinander zu lernen Seit 1990<br />
findet in Vechta an der BBS Marienhain<br />
die Ausbildung zur »Staatlich geprüften<br />
Altenpflegerin« bzw. zum »Staatlich geprüften<br />
Altenpfleger« statt. Diese Ausbildung<br />
vermittelt den Schülerinnen und<br />
Schülern die Grundlagen für eine sehr<br />
verantwortungsvolle und immer bedeutender<br />
werdende berufliche Tätigkeit.<br />
220<br />
Arbeitsmarkt<br />
Die demographische Entwicklung in<br />
Deutschland zeigt, dass immer mehr alte<br />
und pflegebedürftige Menschen den Rat<br />
und die Hilfe professionell ausgebildeter<br />
Pflegerinnen und Pfleger benötigen. Die<br />
Berufsfachschule für Altenpflege im Marienhain<br />
wurde eingerichtet, um jungen<br />
Menschen aus dem Landkreis die Möglichkeit<br />
zu geben, relativ ortsnah eine<br />
Ausbildung absolvieren zu können.<br />
Im Laufe der Jahre hat sich der Standort<br />
Vechta bewährt und die Schule ist durch<br />
die hohe Qualität der Ausbildung, die sich<br />
in handlungsorientierter Fachkompetenz<br />
der Absolventen widerspiegelt, zu einer<br />
der führenden Pflegefachschulen in Norddeutschland<br />
geworden. Fast 30 Einrichtungen<br />
der offenen, ambulanten und stationären<br />
Alten- und Krankenpflege wissen<br />
die Altenpflegeschule des Marienhains in<br />
Vechta zu schätzen und arbeiten eng mit<br />
ihr zusammen – davon rund 80 Prozent in<br />
katholischer Trägerschaft.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Der Standort Vechta ist idealer Mittelpunkt<br />
eines großen Einzugsgebietes: Es<br />
erstreckt sich von Essen über Damme,<br />
Neuenkirchen und Kirchdorf bis hin nach<br />
Twistringen. Für die oft jungen Bewerber<br />
ist es so möglich, die Schule mit einem<br />
Anfahrtsweg von maximal 50 Kilometern<br />
zu erreichen.<br />
Die Bewerberzahlen an der Altenpflegeschule<br />
Marienhain sind gut. Der spürbare<br />
finanzielle Druck in den Pflegeeinrichtungen<br />
ließ auch die Zahl der Ausbildungsplätze<br />
vorübergehend sinken, doch durch<br />
neu hinzugewonnene Kooperationspartner<br />
und einem Umdenken in den Einrichtungen<br />
stieg die Zahl wieder an, so dass<br />
2012 der neue Ausbildungsjahrgang mit<br />
23 Auszubildenden beginnen konnte. Die<br />
meisten Einrichtungen verstehen die Altenpflegeausbildung<br />
mittlerweile als eine<br />
Chance, dem drohenden Fachkräftemangel<br />
aktiv entgegenzuwirken und haben<br />
die Bedeutung wohnortnaher und fachlich<br />
kompetenter Ausbildung erkannt.<br />
Durch die zentrale Lage der Schule mitten<br />
im Landkreis ist es auch möglich die<br />
Praxisanleiter der kooperierenden Einrichtungen<br />
zu den mehrmals im Jahr<br />
stattfindenden Praxisanleitertreffen in<br />
die Schule einzuladen – es nehmen rund<br />
90 Prozent der Anleiter an diesen wichtigen<br />
Treffen teil. Die Ergebnisse dieser<br />
Nachmittage sorgen für eine sehr gute Zusammenarbeit<br />
der Schule mit den Einrichtungen<br />
und für eine stetige Qualitätsverbesserung<br />
der praktischen Ausbildung.<br />
Die gute und enge Zusammenarbeit<br />
mit den Kooperationspartnern zeigt sich<br />
auch in der gemeinsamen Bewerberauswahl,<br />
den regelmäßigen Arbeitssitzungen<br />
mit den Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen<br />
und in der Möglichkeit, durch<br />
den zentralen Standort unkompliziert in<br />
den Einrichtungen der Umgebung klinischen<br />
Unterricht (am Bett) zu erteilen.<br />
Die Fachbereiche der berufsbildenden<br />
Schulformen des Marienhains sind sehr
gut aufeinander abgestimmt. Die sich dadurch<br />
ergebenden Synergieeffekte und<br />
die optimale Besetzung eines multiprofessionellen<br />
Expertenteams stellen ein zentrales<br />
Merkmal der Schulqualität dar. So<br />
ist an der Schule ein Musiklehrer eben<br />
nicht nur Experte im Bereich Erzieherausbildung,<br />
sondern bringt sein Expertenwissen<br />
auch in den Fachbereichen Altenpflege<br />
(z. B. »Musik und Demenz«) und Heilpädagogik<br />
(z. B. »Wirkung von Musik bei<br />
spastischen Verhaltungsmustern«) ein.<br />
Diese Kombination von Fachleuten wurde<br />
bereits mehrfach von der Landesschulbehörde<br />
lobend hervorgehoben. Zudem besteht<br />
für alle Fachbereiche die Möglichkeit,<br />
sich zu bestimmten Themen Fachleute<br />
innerhalb des Hauses als Berater oder<br />
Dozent einzuladen; man muss nicht auf<br />
externe Honorarkräfte zurückgreifen. So<br />
kann ein Pflegeexperte im Bereich der<br />
Themen »Dekubitus und Rollstuhl« oder<br />
»Hebe- und Tragetechniken« ebenso wertvolle<br />
Hilfen geben wie im Themenbereich<br />
»Sterbebegleitung bei Kindern«.<br />
Durch die Nähe zu den Schülern und<br />
die gute Beratung und Begleitung in der<br />
beruflichen und menschlichen Entwicklung<br />
der jungen Menschen entstehen von<br />
Vertrauen und Respekt geprägte, professionelle<br />
Beziehungen, die auch häufig<br />
nach dem Verlassen der Schule Bestand<br />
haben. Diese Nähe ist in großen Bildungszentren<br />
eher selten, was bei einem so bedeutungsvollen<br />
Beruf wie dem des Altenpflegers<br />
unweigerlich zu Qualitätsverlusten<br />
führt.<br />
Ziel und Auftrag der Berufsfachschule<br />
Altenpflege liegen darin, die zukünftigen<br />
Altenpfleger und Altenpflegerinnen in ihrem<br />
beruflichen und fachlichen Identitätsfindungsprozess<br />
zu unterstützen und<br />
mit ihnen Wege zu einer professionellen<br />
pflegerischen Tätigkeit zu finden. Dabei<br />
sind die Entwicklung und der Ausbau erforderlicher<br />
Kompetenzen die Hauptanliegen<br />
der Ausbildung. Reflexionsfähig-<br />
Arbeitsmarkt<br />
Altenpflegeausbildung heißt, voneinander und miteinander zu lernen.<br />
keit, die kritische und selbstkritische<br />
Überprüfung der Ausbildungsinhalte und<br />
der beruflichen Entwicklung sind zentrale<br />
Anliegen. Eine konstruktive Mitarbeit<br />
bei der Gestaltung des schulischen Zusammenseins<br />
– sei es im Unterricht, in der<br />
Schülervertretung, bei Festen und Feiern,<br />
bei der Lösung von Konflikten und der<br />
notwendigen Anstrengung, miteinander<br />
Lernen zu lernen – ist ausdrücklich gefordert.<br />
Speziell der berufsbezogene Unterricht<br />
zielt darauf ab, den Schülern grundlegende<br />
Kompetenzen für die Tätigkeit in<br />
verschiedenen altenpflegerischen Arbeitsfeldern<br />
praxisnah zu vermitteln. Die<br />
Inhalte der Fächer und Lernfelder dokumentieren<br />
den hohen Anspruch, der an<br />
die künftigen Altenpflegerinnen und Altenpfleger<br />
gestellt wird.<br />
Die Ausbildung dauert in Vollzeitform<br />
drei Jahre und erfolgt im Wechsel von theoretischen<br />
mit praktischen Unterrichtsblöcken.<br />
Die Schülerinnen und Schüler<br />
erhalten eine Ausbildungsvergütung vom<br />
Träger des Ausbildungsplatzes. Es bieten<br />
sich berufliche Möglichkeiten in der sta-<br />
�����������������������������<br />
�����������������������������<br />
�����������������<br />
�����������������<br />
��������������������������<br />
��������������������������<br />
���������������������������������������������������������<br />
tionären, teilstationären und ambulanten<br />
Pflege, in Hospizen, in Krankenhäusern,<br />
in psychiatrischen Facheinrichtungen,<br />
Rehabilitationseinrichtungen sowie in allen<br />
Bereichen der offenen Altenhilfe und<br />
der Beratung. Auch in Verwaltungsbereichen<br />
der Pflege- und Krankenkassen sind<br />
viele Chancen gegeben, um persönliche<br />
Vorstellungen umzusetzen.<br />
Zusammenfassend lassen sich folgende<br />
fünf Punkte festhalten:<br />
• die Bedeutung der Altenpflegeausbildung<br />
nimmt angesichts des demographischen<br />
Wandels weiter zu;<br />
• der Fachkräftemangel wird auch im OM<br />
immer deutlicher spürbar;<br />
• der Standort Vechta bzw. im Landkreis<br />
Vechta sichert die Existenz vieler Ausbildungsplätze<br />
und hat große Bedeutung<br />
für zahlreiche Pflegeeinrichtungen<br />
im Einzugsgebiet;<br />
• die hohe Qualität der Ausbildung ist<br />
auch in Zukunft gewährleistet;<br />
• die Schule ist organisatorisch, personell<br />
und finanziell für die Zukunft gerüstet.<br />
��������������������<br />
���������������<br />
Foto: Marienhain Vechta
Foto: Kathleen Rekowski, Fotolia<br />
222<br />
Arbeitsmarkt<br />
Erzieherinnen und Erzieher haben viele Möglichkeiten, ihre in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern<br />
umzusetzen – etwa in der Kinderkrippe, im Kindergarten, im Kinderhort, im Kinder- und Jugendheim, in heil-und sonderpädagogischen<br />
Einrichtungen, in Kinderstationen von Krankenhäusern und zunehmend auch in Schulen.<br />
Fachschule für Heilpädagogik:<br />
Der Menschenwürde verpflichtet<br />
Bereits in den 70er Jahren wurde im Marienhain<br />
erstmals auch eine Ausbildung<br />
zur »Staatlich anerkannten Heilpädagogin«<br />
angeboten, die bis heute besteht.<br />
Staatlich anerkannte Erzieher oder Heilerziehungspfleger,<br />
die mindestens ein<br />
Jahr hauptberuflich in sozialpädagogischen<br />
Einrichtungen gearbeitet haben,<br />
können die Fachschule für Heilpädagogik<br />
besuchen. Wird die Ausbildung in Teil-<br />
Sondierbohrungen Grundwasser-Erkundungen Gründungsberatung<br />
Biotopkartierung<br />
Abfallmanagement<br />
Von der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer<br />
öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger<br />
für Altlasten und kontaminierte Standorte<br />
Anerkannter Sachverständiger nach §18<br />
Bundes-Bodenschutzgesetz "Boden-Gewässer"<br />
zeitform durchgeführt, kann die geforderte<br />
Berufstätigkeit durch eine während der<br />
Teilzeitausbildung ausgeübte entsprechende<br />
Berufstätigkeit ersetzt werden. Altenpfleger,<br />
Krankenpfleger, Ergotherapeuten,<br />
Physiotherapeuten, Diplomsozialpädagogen,<br />
Diplomsozialarbeiter, Religionspädagogen,<br />
Diakone oder generell<br />
Menschen mit vergleichbarer Vorbildung<br />
können – nach Entscheidung durch die<br />
Landesschulbehörde und unter Berücksichtigung<br />
der Praxiserfahrung, der ge-<br />
Rückbauplanung<br />
Bodenschutz und Altlastenerkundung * Hydrogeologie *<br />
GIS-Dienstleistungen und Landschaftsökologie * Betrieblicher Umweltschutz * Ingenieur-/ Genehmigungsplanung<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Ingenieur- und Sachverständigenbüro<br />
Rubach und Partner<br />
Carl-Zeiss-Straße 1<br />
49661 Cloppenburg<br />
RP Geolabor und<br />
Umweltservice GmbH<br />
Tel. 0 44 71 - 94 75 70<br />
email: Info@RubachundPartner.de<br />
leisteten Fortbildungen – nach einem<br />
Kenntnisgespräch durch die Fachschule<br />
Heilpädagogik einen Studienplatz in der<br />
Fachschule für Heilpädagogik annehmen.<br />
Verhaltensauffällige und geistig behinderte<br />
Menschen sind das Klientel der auszubildenden<br />
Heilpädagogen am Marienhain.<br />
Vollzeit- und Teilzeitausbildung<br />
wird angeboten.<br />
Heilpädagogik beschäftigt sich in Theorie<br />
und Praxis mit Menschen jeder Altersstufe,<br />
deren Leben erschwerten Bedin-<br />
Diplom-Geologe Bertold Rubach Ansprechpartner in Umwelt- und Baugrundfragen<br />
Beratende Ingenieure<br />
und Geowissenschaftler<br />
Baugrunderkundung, Boden- und Erdbaulabor<br />
www.RubachundPartner.de
gungen unterworfen ist und die in der Gefahr<br />
sind, aus gemeinsamen Lebenszusammenhängen<br />
herauszufallen.<br />
Dabei steht die Heilpädagogik als eigenständige<br />
Pädagogik-Disziplin in der Nachbarschaft<br />
von Anthropologie, von Psychologie,<br />
Soziologie, Medizin und Recht. In<br />
der Auseinandersetzung mit Beeinträchtigungen,<br />
Benachteiligungen und Belastungen<br />
kommt dem Menschenbild eine<br />
besondere Bedeutung zu. Heilpädagogik<br />
weiß sich einem Menschenbild verpflichtet,<br />
in dem Einzigartigkeit und Würde<br />
zentraler und unverzichtbarer Bestandteil<br />
sind. Grundlage heilpädagogischen Handelns<br />
sind die personale, soziale und materiale<br />
Begegnung im heilpädagogischen<br />
Dialog und die begleitende Assistenz.<br />
Die Heilpädagogik im 21. Jahrhundert<br />
versteht sich zunehmend als »Anwaltschaft«<br />
für Menschen in erschwerten Lebenssituationen,<br />
deren Recht auf weitest<br />
mögliche Teilhabe und Teilnahme am gesellschaftlichen<br />
Leben im Mittelpunkt<br />
steht. Die Rahmenbedingungen in der Arbeit<br />
mit Menschen mit speziellem Erziehungs-<br />
und Bildungsbedarf verändern<br />
sich fortlaufend. Heute soll mit hoher<br />
Fachlichkeit differenzierter, effektiver<br />
und zielorientierter gearbeitet werden.<br />
Diese Ausbildung kann hier sehr helfen,<br />
den Anforderungen auf einem fachlich<br />
hohen Niveau gelassener, selbstbewusster<br />
und souveräner zu begegnen.<br />
Fazit<br />
Abschließend bleibt festzuhalten: Ausgangspunkt<br />
in allen Schulformen des Marienhains<br />
ist die zukünftige berufliche Situation<br />
der Auszubildenden mit den konkreten<br />
Problembereichen und Krisensituationen,<br />
die sie im Beruf erleben und er-<br />
»Es gilt die<br />
alpine Konjunkturweisheit:<br />
Wo die Berge<br />
hoch sind,<br />
sind die<br />
Täler tief.«<br />
Dr. Stefan Kooths<br />
Arbeitsmarkt<br />
Heilpädagogik ist eine eigenständige Wissenschaft und Profession in der sozialen Arbeit mit<br />
spezifischen Kompetenzen und Aufgaben. Heilpädagogen beraten, fördern, bilden und begleiten<br />
Menschen mit Beeinträchtigungen und deren soziales Umfeld.<br />
fahren. Die intensive Vernetzung von Theorie<br />
und Praxis bedeutet gleichzeitig eine<br />
enge Zusammenarbeit zwischen den in<br />
der Region befindlichen sozialen Institutionen<br />
und der Schule. Die in der Schule<br />
vermittelten christlichen Wertvorstellungen<br />
und die Erziehung zur Werturteilsfähigkeit<br />
werden in die Berufswelt übertragen.<br />
Da das Marienhain die hohen Quali-<br />
Wir helfen Ihnen dabei, Höhen zu erklimmen<br />
und Täler rechtzeitig zu erkennen.<br />
Die Freese & Feldhaus-Gruppe bietet Ihnen genau die<br />
interprofessionelle Beratung, die Sie benötigen, damit<br />
Ihr Erfolg nachhaltig Bestand hat.<br />
■ Wirtschaftsprüfung<br />
■ Steuerberatung<br />
■ (Lohn-)buchhaltung<br />
Sprengepielstraße 38 · 49377 Vechta · Tel. (04441) 8709 - 0 · www.freese-feldhaus.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
tätsansprüche der Einrichtungen in besonderem<br />
Maße erfüllt, werden Schülerinnen<br />
und Schüler des Marienhains als<br />
Praktikanten und später als Arbeitskräfte<br />
gerne eingestellt.<br />
Weitere Informationen zur BBS im Marienhain<br />
gibt es unter www.bbs-marienhain.de<br />
oder direkt im Marienhain, Landwehrstraße<br />
2, 49377 Vechta. ■<br />
■ Wirtschaftsberatung<br />
■ Interessenvertretung<br />
■ Rechtsberatung<br />
223<br />
Foto: Piccolo, Fotolia
Fotos: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Grote: Meine Herren, wie hat sich das <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> Ihrer Empfindung<br />
nach in den vergangenen 30 Jahren verändert?<br />
Kossen: Ich habe 1988 in Vechta Abitur gemacht,<br />
habe dann außerhalb studiert und<br />
gearbeitet. Schon damals, und auch jetzt<br />
nach meiner Rückkehr, stelle ich fest, dass<br />
sich das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> stark<br />
weiterentwickelt hat. Die Städte – wie<br />
Vechta – aber auch die Betriebe wirken<br />
so, als sei die Zeit nicht stehen geblieben.<br />
Es ist technisiert, es ist investiert worden.<br />
Lebenswelt<br />
Im Gespräch: Franz-Josef Holzenkamp (Foto links), CDU-Bundestagsabgeordneter aus Garthe und Peter Kossen (Foto rechts), Vertreter<br />
des Bischöflichen Offizials in Vechta.<br />
INTERVIEW MIT FRANZ- JOSEF HOLZENKAMP UND PETER KOSSEN<br />
Unsere Gesellschaft im OM<br />
wird vielfältiger und bunter<br />
Die Wirtschaft im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist erfolgreich, sie wächst immer weiter. Doch auf welchem Fundament<br />
steht das, was da gewachsen ist? Hält die gesellschaftliche Entwicklung im katholisch geprägten<br />
Südoldenburg Schritt mit der wirtschaftlichen? Darüber sprachen der ständige Vertreter des Bischöflichen<br />
Offizials in Vechta, Monsignore Peter Kossen, der CDU-Bundestagsabgeordnete Franz-Josef Holzenkamp<br />
aus Garthe und der Geschäftsführer der Oldenburgischen Volkszeitung aus Vechta, Christoph Grote.<br />
Den Eindruck schildern mir auch Leute,<br />
die mich hier besuchen, die nicht hier aus<br />
der Gegend kommen. Sie empfinden das<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> als eine spezialisierte<br />
oder weit entwickelte Region, die<br />
wirtschaftlich boomt.<br />
Holzenkamp: Auch ich nehme eine gewaltige<br />
dynamische wirtschaftliche Entwicklung<br />
wahr. Ich bin im Nordkreis Cloppenburg<br />
geboren. Eine Ecke, wo wir bis in die<br />
achtziger Jahre im Winter bis zu 40 Prozent<br />
Arbeitslosigkeit hatten. Wenn ich gerade<br />
diese Ecke vor Augen habe, aber<br />
224 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
auch das gesamte <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>,<br />
dann hat sich eine gewaltige Entwicklung<br />
vollzogen, verbunden mit einer<br />
enormen Steigerung der Lebensqualität.<br />
Mich beeindruckt immer wieder der extrem<br />
hohe Anteil an Wohneigentum gerade<br />
hier in der Region.<br />
Das beweist, dass die Menschen hier<br />
eine besondere <strong>Verbund</strong>enheit zu ihrer<br />
Heimat haben und dass ihnen die wirtschaftliche<br />
Entwicklung und die Erhöhung<br />
der Lebensqualität so viel Sicherheit<br />
geben, dass sie bereit sind, in Wohnhäuser<br />
zu investieren. Ein Journalist von der Los
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Interviewleiter: Christoph Grote, Geschäftsführer der Oldenburgischen Volkszeitung.<br />
Angeles Times fragte mich mal, nachdem<br />
er drei Tage in der Region unterwegs war,<br />
ob hier nur Millionäre leben – was eben<br />
auch daran liegt, dass diese Region sehr<br />
gepflegt ist.<br />
Grote: Woran liegt das?<br />
Holzenkamp: An den Menschen. Wir haben<br />
wahnsinnig viele Unternehmertypen hier<br />
in der Region. Unternehmertypen, die innovativ<br />
sind, die kreativ sind, die sich auch<br />
was zutrauen, die den Mut haben, sich<br />
selbstständig zu machen und dann etwas<br />
zu entwickeln. Ich glaube, das ist eine besondere<br />
Mentalität.<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Grote: Dafür feiern wir uns ja oft genug. Das<br />
machen wir laut und verkünden, wie toll hier<br />
alles ist. Aber gerade jetzt kommen wir in eine<br />
Phase, in der immer mehr Menschen anfangen,<br />
viele Dinge, die unseren Wohlstand<br />
erst möglich machen, kritisch zu sehen. Sie,<br />
Herr Kossen, haben sich dazu ja auch schon<br />
geäußert.<br />
Kossen: Ja, das ist das Thema Billiglöhne<br />
für ausländische Arbeitnehmer. Man muss<br />
das sicherlich differenziert sehen: Ein<br />
Unternehmer erzählte mir eben noch am<br />
Telefon, dass er vor der Herausforderung<br />
stand, innerhalb kürzester Zeit einen großen<br />
Auftrag bewältigen zu müssen. Und<br />
� �<br />
Lebenswelt<br />
�<br />
Autohaus Anders GmbH<br />
Geschäftsführer: Hauke Anders<br />
Karl-Friedrich-Benz-Straße 7 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/912-0 · Fax 04441/912-263<br />
info@auto-anders.de<br />
www.auto-anders.de<br />
von Aschwege & Tönjes GmbH<br />
Geschäftsführer: Günther Tönjes,<br />
Lucia von Aschwege, Christine Tönjes<br />
Zur Schlagge 17 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/8900-0 · Fax 04474/8900-11<br />
info@aschwege-toenjes.de<br />
www.aschwege-toenjes.de<br />
Exklusive Damenmode Lore B.<br />
Inhaberin: Lore Beckermann<br />
Lange Straße 5a · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/87600 · Fax 04478/947001<br />
info@loreb.de · www.loreb.de<br />
Sport Böckmann GmbH<br />
Geschäftsführer: Ralf Böckmann<br />
Dinklager Straße 15 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/9888-0 · Fax 05494/9888-50<br />
boeckmann@sport-boeckmann.de<br />
www.sport-boeckmann.de<br />
Chapeau Hotels GmbH<br />
Geschäftsführer: Jens Schönherr<br />
Schubertstraße 5 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/9416-0 · Fax 04474/9416-30<br />
j.schoenherr@hotel-gendarm-berlin.de<br />
www.chapeau-hotels.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 225<br />
�
elwateg Elektrohandel GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer:<br />
Olaf Middelbeck<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 243<br />
49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9170-0<br />
Fax 04441/9170-70<br />
info@elwateg.de · www.elwateg.de<br />
Mega Company Block GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Markus und Ludger Block<br />
Emsstraße 2 · 26169 Friesoythe<br />
Tel. 04491/9294-0 · Fax 04491/929442<br />
info@euronics-friesoythe.de<br />
www.euronics-friesoythe.de<br />
Optik Zopfs GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Rainer Zopfs<br />
Beethovenstraße 4 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/3955 · Fax 04442/6863<br />
Eduard von Fricken<br />
Gabelstaplervertrieb<br />
Eduard von Fricken<br />
Gut Bomhof<br />
49377 Langförden<br />
Tel. 04447/1879 · Fax 04447/324<br />
EvonFricken@aol.com<br />
Autohaus Menke GmbH<br />
Sonja Menke<br />
Daimlerstraße 10<br />
49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/4472 · Fax 04471/4473<br />
sonja.menke@menke-gruppe.de<br />
www.menke-gruppe.de<br />
BOERRIES GmbH & Co. KG<br />
Mühlenberg 17 | D-49699 Lindern<br />
fon +49 (0)59 57 96 54 75 | fax +49 (0)59 57 96 54 76<br />
buero@pigpower.de | www.pigpower.de<br />
Lebenswelt<br />
da bekam er – das glaube ich ihm auch –<br />
keine anderen Arbeitskräfte als Osteuropäer<br />
über eine Zeitarbeitsfirma. Als der<br />
Auftrag abgearbeitet war, hat er sich wieder<br />
davon gelöst, weil er schon den Anspruch<br />
hat an seine Firma, dass die Leute<br />
bei ihm auskömmlich verdienen.<br />
Leider ist das so nicht überall passiert,<br />
vieles davon sicherlich auch schleichend.<br />
Ich weiß im Moment nicht, ob man jemandem<br />
Vorwürfe machen kann oder ob das<br />
so gekommen ist und man stellt es jetzt<br />
fest. Nun aber ist man an einem Punkt, an<br />
dem man sieht: Da gibt es Substrukturen<br />
und Subkulturen. Man sieht fremde Menschen<br />
im Supermarkt, im Straßenbild oder<br />
auf den Feldern. Zum Glück gibt es keine<br />
großen Verwerfungen. Man hat zum Beispiel<br />
nicht den Eindruck, hier sei die Kriminalität<br />
eklatant angestiegen. Gleichwohl<br />
verdichten sich Informationen über<br />
Extremumstände, unter denen Leute arbeiten<br />
und leben. Hier sind die Verantwortungsträger<br />
und jene, die einen Einfluss auf<br />
die öffentliche Meinung haben, in der Verantwortung<br />
zu diskutieren, ob das so geht.<br />
Grote: Herr Holzenkamp, Sie haben sich zum<br />
Thema Billiglöhner aus Osteuropa ja auch<br />
sehr klar geäußert. Was glauben Sie, wo ist<br />
der Ausweg aus der aktuellen Situation?<br />
Holzenkamp: Diese Region war immer auch<br />
deshalb sehr wettbewerbsfähig, weil wir<br />
im Bereich Lohnkosten sehr konkurrenzfähig<br />
waren. Im Vergleich zu anderen Regionen<br />
waren die Lohnkosten hier gering,<br />
zu den Ballungszentren sowieso. Das ändert<br />
sich gerade. Durch die Ansiedlung von<br />
Adidas im Niedersachsenpark, um ein Beispiel<br />
zu nennen, aber auch dadurch, dass<br />
wir einen erhöhten Fachkräftebedarf insbesondere<br />
im mittleren und oberen Management<br />
feststellen. Das ist die eine Seite.<br />
Leiharbeit ist die andere, und die ist ja<br />
grundsätzlich erst einmal dafür gedacht,<br />
Arbeitsspitzen abzufedern, nichts anderes.<br />
Bei dieser Kultur muss es auch bleiben,<br />
sonst kommt es zu sozialen Verwerfungen.<br />
Was momentan zunehmend öffentlich<br />
diskutiert wird, ist teilweise wirklich<br />
würdelos. Hier haben wir als gesamte Region<br />
– und da sind alle gesellschaftlichen<br />
Gruppen eingeschlossen – definitiv Handlungsbedarf.<br />
Grote: Woran machen Sie das fest?<br />
Holzenkamp: Im Gemüsebau beispielsweise,<br />
wo die Unternehmen oder die Höfe auf<br />
Saisonkräfte angewiesen sind, weil andere<br />
Arbeitskräfte hier nicht vorhanden<br />
sind, da geht man den richtigen Weg. Es<br />
sind Top-Unterkünfte gebaut worden, die<br />
Saisonarbeiter werden fair bezahlt und<br />
kommen gern wieder. Aber wenn man aus<br />
anderen Branchen hört, dass dort Menschen<br />
für drei Euro netto pro Stunde arbeiten,<br />
dann ist das unverantwortlich. Es<br />
muss einen Ruck durch die Region geben,<br />
damit solche Missstände ganz schnell abgestellt<br />
werden. Die Politik muss und wird<br />
das begleiten.<br />
Kossen: Wir tragen von verschiedensten<br />
Seiten aus Verantwortung dafür, dass hier<br />
nichts eskaliert. Ich sehe sie bei der Politik<br />
und den Medien, aber auch bei der Kirche.<br />
Wir müssen das Thema bewusst diskutieren<br />
und es in der Diskussion halten.<br />
Am Ende ist der Markt so, dass der Verbraucher<br />
durch sein Konsumverhalten die<br />
Produktionsbedingungen mitbestimmt.<br />
Grote: Das ist ein schöner Appell eines Kirchenmannes,<br />
aber wirkt so etwas noch? Der<br />
Einfluss der Kirche im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
ist ja längst nicht mehr so stark,<br />
wie er früher mal war.<br />
Kossen: Das stimmt.<br />
Grote: Woran liegt das? Rückgang der<br />
Gläubigenzahlen, sowie der Rückgang der<br />
deutschlands einziges<br />
spezial-unternehmen nur<br />
für ferkel-fütterung<br />
BOERRIES<br />
ihr ferkel-spezialist
Foto: Dron, Fotolia<br />
Gottesdienstbesucher: Warum trifft diese<br />
gesamtgesellschaftliche Entwicklung auch<br />
das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> so heftig wie<br />
gerade jetzt?<br />
Kossen: Das hat sicher damit zu tun, dass<br />
die Kirche noch in der Suchbewegung ist,<br />
in der Moderne wirklich anzukommen.<br />
Dass sie Formen findet, die die Menschen<br />
anspricht in unserer sehr mobilen, multikulturell<br />
geprägten Zeit, in der Weltanschauungen<br />
erst mal gleichgültig nebeneinander<br />
stehen. Die jungen Menschen im<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> sind durch viele<br />
Einflüsse eigentlich ähnlich geprägt wie<br />
ihre Altersgenossen in den Großstädten.<br />
Ich glaube nicht, dass die Gesellschaft<br />
hier irgendwie biotopmäßig noch anders<br />
sein könnte als anderswo. Man hat mal<br />
gesagt, das im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>,<br />
das sei ein evangelisch angestrichener Katholizismus.<br />
Ich finde das sehr treffend.<br />
Das hat die Menschen hier geprägt. Sicher<br />
auch durch den Umstand, dass es schwierig<br />
war, hier große Familien durchzubekommen,<br />
weil der Boden nicht sonderlich<br />
fruchtbar ist, weil es viel Moor gibt und<br />
Lebenswelt<br />
Öffentliche Aufgaben wie die Verwaltungsarbeit in Kindergärten werden häufig durch einen<br />
ehrenamtlichen Kirchenausschuss von der Kirche übernommen.<br />
Ihr Partner für<br />
viel Sand. Die Leute sind sparsam, sie sind<br />
fleißig. Sie wissen aber auch, dass Arbeit<br />
nicht alles ist. Das finde ich sympathisch.<br />
Das ist auch typisch katholisch, dass Leute<br />
wissen, Arbeit ist wichtig und wir müssen<br />
uns anstrengen, aber Arbeit ist nicht<br />
alles. Dass zum Beispiel der Sonntag heilig<br />
ist, wo es möglich ist. Was passiert,<br />
wenn das weg ist? Dann wird ein Stück<br />
Lebensqualität nivelliert.<br />
Grote: Das war gerade ein wichtiger Satz:<br />
Arbeit ist nicht alles.<br />
Holzenkamp: Die Arbeit nimmt sicher einen<br />
großen Teil der Kräfte und der Fantasie<br />
der Leute ein. Man will ja auch mithalten<br />
können. Das meine ich jetzt gar nicht negativ.<br />
Man will seinen Kindern ermöglichen,<br />
dass sie optimal gefördert werden,<br />
dass sie ihre Freizeit mit Gleichaltrigen<br />
gestalten können. Das nimmt einen dann<br />
schon auch in die Pflicht, da gibt es auch<br />
Zwänge. Trotzdem glaube ich, dass das<br />
ausgeprägte Vereinsleben hier und die<br />
hohe Spendenbereitschaft von einer hohen<br />
sozialen Verantwortung zeugen.<br />
Reinigung | Desinfektion | Schädlingsbekämpfung<br />
DesFa Hygiene GmbH<br />
Daimler Straße 1 · 49696 Molbergen<br />
Telefon (04475) 91830-0 · Fax 91830-49<br />
info@desfa.de · www.desfa.de<br />
Nemann GmbH<br />
Peter Varelmann<br />
Falkenrotter Straße 179 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/909-0 · Fax 04441/909-110<br />
var@nemann.de<br />
www.nemann.de<br />
Rubetrans Transport GmbH<br />
Geschäftsführer: Florian Runden<br />
Klünenberg 15 · 49401 Damme-Osterfeine<br />
Tel. 05491/9792-0 · Fax 05491/9792-21<br />
f.runden@rubetrans.de<br />
www.rubetrans.de<br />
Paul Schockemöhle<br />
Logistics GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Ernst Nordlohne<br />
Rienshof 2 · 49439 Mühlen<br />
Tel. 05492/808-0 · Fax 05492/808-30<br />
info@schockemoehle.de<br />
www.schockemoehle.de<br />
Siemer Spedition GmbH<br />
Geschäftsführer: Konstantin Siemer<br />
Gutenbergstraße 5 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9230-0 · Fax 04441/9230-45<br />
siemer@siemer-vechta.de<br />
www.siemer-vechta.de<br />
Autohaus Südbeck GmbH<br />
Geschäftsführer: Andreas Raker<br />
Daimlerstraße 9-11 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/961-0 · Fax 04471/961-120<br />
info@ah-suedbeck.de<br />
www.ah-suedbeck.de
Grote: Wenn wir jetzt den Bogen von der Kirche<br />
zum Staat schlagen, dann hat man den<br />
Eindruck, dass ein nicht kleiner werdender<br />
Teil öffentlicher Aufgaben von der Kirche<br />
übernommen wird: Kindergärten und Krankenhäuser,<br />
Schulen und Senioreneinrichtungen.<br />
Gleichzeitig gibt es weniger Gläubige,<br />
weniger Kirchgänger, weniger Kirchensteuereinnahmen.<br />
Wir lange, Herr Kossen,<br />
kann die katholische Kirche im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> das eigentlich noch leisten?<br />
Kossen: Das funktioniert bislang auch deswegen,<br />
weil zum Beispiel Kindergärten in<br />
Kirchengemeinden durch einen ehrenamtlichen<br />
Kirchenausschuss mit verwaltet<br />
werden. Aber die kirchlich orientierten<br />
Menschen, die Lust haben, sich in der<br />
Freizeit kirchlich zu engagieren, werden<br />
natürlich weniger. Es kommt immer mal<br />
wieder die Frage, die nicht leicht zu beantworten<br />
ist: Muss Kirche sich mehr konzentrieren,<br />
um profiliertere Angebote zu<br />
machen? Das ist eine interessante Frage.<br />
Sie ist aber auch ein bisschen verführerisch,<br />
weil sie eventuell die Leute in der<br />
Fläche dann im Stich lässt.<br />
Grote: Herr Holzenkamp, ist das für die Politik<br />
eine Sorge, dass die Kirche vielleicht<br />
mal irgendwann nicht mehr so kann, wie sie<br />
bisher konnte?<br />
Holzenkamp: Ich will mir jetzt nicht anmaßen,<br />
die Kirche zu bewerten. Aber ich<br />
glaube, es hilft, wenn sich Kirche stärker<br />
einmischt, wie zum Beispiel aktuell beim<br />
Thema soziale Gerechtigkeit, auch auf<br />
dem Arbeitsmarkt. Hier geht es um die<br />
Frage der Würde des Menschen, und da<br />
muss Kirche sich stärker einmischen – und<br />
das macht sie verstärkt, auch durch Sie,<br />
Herr Kossen, das ist ja wahrnehmbar und<br />
öffentlich. Das finde ich gut.<br />
Grote: Noch einmal zurück zu dem, was Kirche<br />
hier in der Wirtschaft, also in der die<br />
228<br />
Lebenswelt<br />
Menschen versorgenden Wirtschaft, in Pflege,<br />
Kliniken usw., leistet. Was, wenn die<br />
Kirche das nicht mehr könnte oder wollte?<br />
Holzenkamp: Gerade der Gesundheitsbereich<br />
ist ein Wirtschaftsbereich, wo die<br />
Gesamtausgaben ein Stück weit gedeckelt<br />
sind, deutschlandweit. Wo die Kosten uns<br />
weglaufen, alleine schon aufgrund der demografischen<br />
Veränderung. Hier hat die<br />
Kirche immer sehr verantwortlich agiert,<br />
zum Beispiel in der Region mit den Krankenhäusern.<br />
Und genau diese Verantwortung<br />
wird gegenwärtig auch bei der<br />
schwierigen Situation der Katholischen<br />
Kliniken Oldenbuger <strong>Münsterland</strong> deutlich.<br />
Wenn das stärker wegbräche, müsste<br />
das Geld woanders herkommen. Die große<br />
Frage wäre: Wo nehmen wir es her?<br />
Grote: Sie haben beide schon auf gesamtgesellschaftliche<br />
Entwicklungen verwiesen,<br />
die auch zu uns durchschlagen. Schaffen wir<br />
es nicht mehr, unsere eigene Identität, unser<br />
eigenes, so erfolgreiches Anderssein hier im<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> zu bewahren?<br />
Kossen: Wir sind in einem Prozess, in dem<br />
wir unsere Identität als Kirche, aber auch<br />
gesellschaftlich hier im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
neu klären. Deswegen halte ich<br />
die verschiedenen Diskussionen für so<br />
wichtig, wie die um den Mindestlohn. Wir<br />
müssen uns darüber klar werden, um welchen<br />
Preis wir hier was haben möchten.<br />
Holzenkamp: Ich glaube, wir haben in der<br />
Breite hier eine sehr hohe Lebensqualität.<br />
Für diese Lebensqualität müssen die Menschen<br />
sehr viel tun. Und das führt natürlicherweise<br />
dazu, dass man sich um Traditionen<br />
oder um traditionelle Bereiche<br />
heute weniger kümmert als früher. Ich<br />
denke, dass unser Erfolg in den vergangenen<br />
Jahrzehnten auch etwas mit der<br />
besonderen Mentalität hier zu tun hat.<br />
Und ich glaube, dass diese auch bleibt.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Es gibt ja viele Leute, die in der Ausbildung<br />
draußen sind oder die externe Erfahrungen<br />
suchen – und die dann gern<br />
wieder zurückkommen. Weil sie wissen:<br />
Hier im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> habe<br />
ich was ganz Besonderes.<br />
Grote: Es wandern ja auch Menschen zu, die<br />
nicht hier geboren sind. Da gibt es die Leute,<br />
die aus Deutschland zu uns kommen,<br />
und jene, die im Ausland aufgewachsen<br />
sind. Herr Kossen, hat die katholische Kirche<br />
eigentlich Zugang zu diesen beiden<br />
Gruppen?<br />
Kossen: Wir haben ihn dann, wenn die<br />
Leute den Eindruck haben, wir könnten<br />
ihnen helfen. Das kann materielle Gründe<br />
haben, Caritatives betreffen. Oder es kann<br />
sein, dass sie bestimmte Angebote wahrnehmen<br />
wie zum Beispiel Sprachkurse<br />
im Bildungswerk. Wenn Zugezogene eine<br />
kirchliche Beheimatung suchen, wie sie<br />
das von zu Hause kannten, dann sind das<br />
meistens Menschen aus osteuropäischen<br />
Ländern.<br />
Holzenkamp: Jeder, der von außen in unsere<br />
Heimat kommt, ist ein Gewinn. So sehe<br />
ich das. Die Integration muss dann einfach<br />
gelingen, und darum hat man sich zu<br />
kümmern. Wenn man mal die letzten<br />
Jahrzehnte sieht, ab der Nachkriegszeit,<br />
dann haben wir ja gezeigt, dass wir eine<br />
große Menge Flüchtlinge erfolgreich integrieren<br />
konnten. Es hat natürlich gedauert,<br />
aber dann ist aus Integration Identität<br />
geworden.<br />
Grote: Zuzug bringt Vielfalt, aber Vielfalt<br />
ist hier ja nicht immer gern gesehen worden,<br />
um das mal ganz vorsichtig zu sagen. Es ist<br />
ja positiv, wenn das hier heute anders gesehen<br />
wird als in den 70ern …<br />
Holzenkamp: Ich glaube, das kann man nicht<br />
vergleichen. In den 70er-Jahren war ich<br />
Erdbeerhof Osterloh · Halter 21 · 49429 Visbek<br />
Telefon 0 44 47/89 88 · Fax 0 44 47/8 57 08 · E-Mail: erdbeerhof.osterloh@t-online.de
auch noch sehr jung. Aber ich kann mich<br />
daran erinnern, dass die Familien insbesondere<br />
damit zu tun hatten, ihre Kinder<br />
satt zu kriegen. Heute sind wir weiter.<br />
Und weil wir weiter sind, erkennen wir<br />
auch, dass Vielfalt wertvoll ist.<br />
Grote: Damals war das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
ja auch durch einen sehr strikten<br />
Konservativismus geprägt. Wie viel davon ist<br />
nach Ihrem Empfinden eigentlich noch da?<br />
Holzenkamp: Da müssen wir erst einmal<br />
definieren, was konservativ heißt. Von<br />
Gustav Mahler stammt der kluge Satz:<br />
Tradition ist die Weitergabe des Feuers<br />
und nicht die Anbetung der Asche. Wir<br />
waren zuhause drei Generationen mit elf<br />
Personen unter einem Dach. Das war auf<br />
der einen Seite höllisch anstrengend, aber<br />
auf der anderen Seite unwahrscheinlich<br />
wertvoll. Das kann ich heute erst richtig<br />
wertschätzen, gerade auch angesichts der<br />
demografischen Veränderung in unserer<br />
Gesellschaft. Aber letztendlich muss man<br />
mit gesellschaftlichen Veränderungen offensiv<br />
umgehen. Und das, glaube ich, tut<br />
man sehr intensiv, auch in dieser Region,<br />
beim Thema Frau beispielsweise. Früher<br />
hieß es, die Frau gehört hinter den Herd,<br />
um das mal sehr salopp auszudrücken.<br />
Das hat sich auch bei uns komplett verändert,<br />
Gott sei Dank. Die Frauen sind genauso<br />
gut ausgebildet wie die Männer.<br />
Und sie haben den Anspruch, ihren eigenen<br />
Weg zu gehen. Familie ist heute geprägt<br />
von Gemeinsamkeit der Ehepartner,<br />
und das ist eine gute Entwicklung.<br />
Kossen: Die Frage ist, wie man den Begriff<br />
konservativ definiert. Für mich bedeutet<br />
er, dass man die Erfahrung bewertet und<br />
das Bewährte mitnimmt in die Weiterentwicklung<br />
der Gesellschaft. Konservativ<br />
heißt für mich nicht, nur nach hinten zu<br />
gucken, sondern mit den Erfahrungen aus<br />
der Vergangenheit nach vorne zu blicken.<br />
Lebenswelt<br />
»Man hat mal gesagt, das im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>, das sei ein evangelisch angestrichener<br />
Katholizismus. Ich finde das sehr treffend. Die Leute sind sparsam, sie sind fleißig. Sie wissen<br />
aber auch, dass Arbeit nicht alles ist.«<br />
Grote: Aber tut sich nicht gerade die Kirche<br />
damit manchmal sehr schwer?<br />
Kossen: Ja, es ist sicherlich die Erfahrung,<br />
dass Kirche sich schwer tut, beim Lebensgefühl<br />
der Menschen anzukommen, ohne<br />
es sofort schon zu bewerten oder einzuordnen.<br />
Eigentlich muss man das machen<br />
wie die klassischen Missionare, die gesagt<br />
haben: Ich nehme dies und das bei euch<br />
wahr, liebe Leute, und würde das folgendermaßen<br />
deuten – auf dem Hintergrund<br />
des Evangeliums oder der kirchlichen<br />
Tradition. Dies haben wir in den letzten<br />
Jahren hoffentlich als Kirche noch mal ein<br />
Stück mehr gelernt. Das ist eine andere<br />
Herangehensweise als früher…<br />
Grote: …und die erfordert viel Kommunikation.<br />
Wie wollen Sie das mit immer weniger<br />
Personal schaffen?<br />
Kossen: Die Frage ist sehr berechtigt. Das<br />
kann sicherlich nicht so funktionieren,<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
dass weniger Leute mehr Arbeit tun sollen<br />
– also noch schneller, noch aktueller.<br />
Grote: Akkord-Seelsorge ist schwierig …<br />
Kossen: Genau. Sie macht Leute krank, auch<br />
in der Kirche. Ich glaube, dass auch hier<br />
das Missionsbeispiel zum Tragen kommt,<br />
denn da, wo das Christentum als überzeugend<br />
angenommen wurde, waren es auch<br />
nicht nur die hauptamtlichen Kirchenmenschen,<br />
die sich engagiert haben.<br />
Ich glaube, dass wir viele mit in die<br />
Pflicht nehmen müssen – wobei das nicht<br />
die Hauptamtlichen entpflichtet. Sonst<br />
Lebenswelt<br />
»Jeder, der von außen in unsere Heimat kommt, ist ein Gewinn. So sehe ich das. Die Integration<br />
muss dann einfach gelingen, und darum hat man sich zu kümmern.«<br />
entsteht der fatale Eindruck, dass erst<br />
dann, wenn die hauptamtliche Kirche<br />
nicht mehr kann, die Laien mal ran dürfen.<br />
Das ist sicherlich ungerecht, und das machen<br />
die Laien nicht lange mit. Die sagen<br />
dann: Wenn ihr euch hier zurückzieht aus<br />
der Kirche, dann suchen wir uns was anderes.<br />
Hier entscheidet sich auch nach<br />
meinem Empfinden ein Stück Zukunft<br />
von Kirche im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>.<br />
Ob es gelingt, Teilhabe tatsächlich in<br />
Form zu bringen.<br />
Holzenkamp: Und das nicht nur bei den Aufgaben,<br />
sondern, wie Sie richtig sagen,<br />
230 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
auch in den Entscheidungen und bei deren<br />
Entwicklung.<br />
Grote: Wenn man sich so umschaut in den<br />
Gotteshäusern hier bei uns, dann muss man<br />
feststellen: Kirche ist alt geworden. Das<br />
bringt mich auf einen nächsten Aspekt: das<br />
Zusammenleben und das Gleich- und Andersdenken<br />
von Jung und Alt hier bei uns<br />
in der Region. Das Beispiel, das für mich in<br />
diesem Jahr am meisten heraussticht, ist die<br />
Diskussion um den schwulen Schulleiter für<br />
Rechterfeld. Wir haben bei der Oldenburgischen<br />
Volkszeitung noch nie so eine Welle<br />
der Unterstützung für einen Menschen erlebt.<br />
Und es waren vor allem die jungen Leute,<br />
die sich hier für den Pädagogen engagiert<br />
haben. Die Älteren sind eher still geblieben.<br />
Kossen: Ich komme ja gebürtig aus Rechterfeld<br />
und kenne auch schwule Pärchen.<br />
Und wenn ich es richtig sehe, dann geht<br />
so was heute auch in Rechterfeld. Die<br />
Schwulen nehmen ja gar nicht für sich in<br />
Anspruch, eine Mehrheitsgruppe zu sein.<br />
Aber es ist möglich, dass sie in Ruhe leben,<br />
vielleicht auch im Schützenverein sind<br />
oder zur Kirche gehen. Man hat den Eindruck,<br />
so etwas wird hier in Südoldenburg<br />
heutzutage mitgetragen, zumindest<br />
irgendwie toleriert. Aber man muss auch<br />
die Älteren verstehen, die sich schwerer<br />
damit tun: Homosexualität ist ja nicht eine<br />
Erfindung unserer Zeit. Früher wurde<br />
sie jedoch sehr verschämt, meistens versteckt<br />
gelebt. Und sicherlich ist es auch so,<br />
dass sich die ältere Generation moralischen<br />
Fragen mehr verpflichtet fühlt als<br />
die jüngere.<br />
Grote: Ist das Ausdruck eines Konfliktes?<br />
Haben Sie den Eindruck, dass Jung und Alt<br />
im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> auf dasselbe<br />
Wertesystem bauen?<br />
Holzenkamp: Wenn ich 80- bis 90-Jährige<br />
vor Augen habe und wenn man sich vor<br />
Dynamisch durch<br />
Persönlichkeit.<br />
www.uni-vechta.de
Augen führt, was für ein gesellschaftlicher<br />
Wandel sich in deren Leben vollzogen hat,<br />
das ist für uns Jüngere ganz schwer vorstellbar<br />
und nachvollziehbar. Sie sind so<br />
erzogen worden, dass Sexualität ein absolutes<br />
Tabuthema ist. Wenn ich damals<br />
meine Freundin, meine heutige Frau, besucht<br />
und dort übernachtet habe, da mussten<br />
die Zimmer weit auseinander sein…<br />
Grote: Das kenne ich auch noch so...<br />
Holzenkamp: Heute ist das anders. Meinem<br />
Eindruck nach sehen die Älteren die gesellschaftlichen<br />
Veränderungen und leben<br />
sie mit – die einen tolerierend, die anderen<br />
akzeptierend.<br />
Kossen: Manchmal erlebe ich bei Seniorennachmittagen<br />
sogar ein stilles Aufatmen<br />
der Leute. Erstens: Man darf über Dinge<br />
wie Sexualität sprechen. Zweitens: Man<br />
darf sagen, dass nicht immer alles gut<br />
war. Und drittens: Es gibt Möglichkeiten,<br />
bestimmte Dinge zu formulieren, ohne<br />
dass es peinlich oder irgendwie völlig aus<br />
einer anderen Welt ist. Das ist sicherlich<br />
eine sehr deutliche Veränderung gegenüber<br />
früheren Tagen.<br />
Grote: Ja, das war früher. Und wie geht es<br />
weiter, dies jetzt bezogen auf die gesamte Entwicklung<br />
des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es?<br />
Wo werden wir als Lebensraum, als Wirtschaftsraum<br />
zum Beispiel in 2040 stehen?<br />
Kossen: Ich glaube, dass wir dann noch<br />
viel bunter sein werden. Dass sich auch<br />
hier eine Mobilität der Gesellschaft niederschlagen<br />
wird. Die Pluralität, die wir<br />
heute schon haben, und das globale Denken<br />
und Handeln werden sich noch stärker<br />
niederschlagen.<br />
Ich glaube, dass dann auch der Identitätsfindungsprozess<br />
noch mal ein Stück<br />
weiter sein wird. Und zwar in dem Sinne,<br />
dass wir alte Werte, die wir hier von früher<br />
vorfinden und denen wir uns verpflichtet<br />
fühlen, in neue Worte gefasst haben werden.<br />
Dass wir neue Formen gefunden haben<br />
werden, Werte wie Treue, Fleiß, Solidarität<br />
und Frömmigkeit zu leben.<br />
Holzenkamp: Ich bin ebenfalls der Überzeugung,<br />
dass unsere Gesellschaft im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> vielfältiger und bunter<br />
werden wird. Das geht einher mit der<br />
großen Herausforderung einer Integration,<br />
die gewährleistet, dass Teilhabe tatsächlich<br />
gegeben ist. Sonst führt das zu sozialen<br />
Verwerfungen. Und darunter würde<br />
die eigentliche Stärke des <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>es – der Zusammenhalt – sehr<br />
stark leiden.<br />
Wirtschaftsregion<br />
Wir stehen vor demografischen Veränderungen,<br />
die anderswo zwar schneller<br />
gehen als bei uns, aber auch bei uns kommen.<br />
Die Menschen werden älter, die Pflege<br />
und die Betreuung der Älteren ist eine<br />
große Herausforderung.<br />
Wirtschaftlich leben wir in einem begrenzten<br />
Raum, teilweise fehlt uns ja<br />
schon heute der Platz, uns entsprechend<br />
zu entwickeln. Deshalb werden die Räume<br />
künftig vielleicht auch mal ein bisschen<br />
größer definiert. Aber damit werden<br />
die Persönlichkeiten, die diese Region<br />
nach vorne gebracht haben, fertig werden.<br />
Auf jeden Fall werden wir weltoffener<br />
werden, allein durch den Globalisierungsprozess.<br />
Und ich glaube auch – da bin ich wieder<br />
mit Herrn Kossen einer Meinung – dass<br />
diese Globalisierung dazu führen wird,<br />
dass der Wunsch nach Heimat, nach Verwurzelung,<br />
nach Identifizierung mit dem<br />
Zuhause immer größer werden wird.<br />
Grote: Meine Herren, ich danke Ihnen für<br />
dieses Gespräch. ■<br />
●APPLE ●NOTEBOOK ●MP3 ●BOSE ●HANDY ●SAT<br />
●HIFI ●FLACHBILD-FERNSEHER ●MIELE ●NAVIGATION<br />
●ELEKTRO-HAUSHALTSGERÄTE ●SOFTWARE ●DVD<br />
●SPIELE ●UND VIELES MEHR!<br />
Eigene Meisterwerkstatt!<br />
T. (04491) 9294 -22<br />
EURONICS XXL<br />
FRIESOYTHE<br />
Emsstraße 2<br />
26169 Friesoythe<br />
Telefon (04491) 9294-0<br />
info@euronics-friesoythe.de<br />
www.euronics-friesoythe.de<br />
MO - FR 9:30 - 19:00 Uhr<br />
SA 9:30 - 16:00 Uhr<br />
www.facebook.com/euronicsxxl<br />
EURONICS – Über 11.000 Mal in Europa. www.euronics-friesoythe.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 231
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Der Journalist: Für die Berliner Zeitung hat Andreas Lesch (35) deutsche Nationalmannschaften bei großen Turnieren begleitet. Er hat<br />
die Euphorie um die Fußball-WM 2006 und die Handball-WM 2007 in den Stadien und Hallen live erlebt. Für die OV schreibt er über<br />
lokale Themen. Die findet er spannender.<br />
ANDREAS LESCH<br />
W<br />
aren wir nicht cool? Oh ja. Wir<br />
waren schließlich die aus Berlin.<br />
Wir waren die, die sich in<br />
der großen, weiten Welt durchschlugen.<br />
Wir waren die, die zwei, drei Mal im Jahr<br />
nach Hause kamen, in den Kreis Vechta,<br />
und die dann immer so schön skurrile Geschichten<br />
zu erzählen hatten. Problemlos<br />
konnten wir unsere Familien einen<br />
ganzen Abend lang unterhalten mit den<br />
Absurditäten des Alltags der Hauptstadt.<br />
Lebenswelt<br />
Rückkehr in die Normalität<br />
Andreas Lesch stammt aus Lohne. Dass er je in den Kreis Vechta zurückkehren würde, hat er lange<br />
nicht für möglich gehalten. Er studierte in Hamburg. Er wurde Stipendiat beim Institut zur Förderung<br />
publizistischen Nachwuchses in München. Er wurde Sportredakteur bei der Berliner Zeitung. Nach<br />
zehn Jahren in Berlin ist er im Oktober 2011 mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen nach Vechta<br />
gezogen – und arbeitet als Reporter bei der OV.<br />
Mit Begebenheiten aus einer Welt, die unseren<br />
Eltern und Geschwistern so fremd<br />
erschien, als sei sie Ewigkeiten entfernt –<br />
und nicht nur 400 Kilometer. Wir erzählten<br />
von unseren Erlebnissen aus dem Problembezirk<br />
Wedding. Von dem Mann im<br />
Haus gegenüber, dem kleinen Mann mit<br />
dem kleinen Hund, der irgendwann seinen<br />
kleinen Hund nicht mehr hatte und<br />
von dem wir vermuteten, er könne ihn<br />
aufgegessen haben, so seltsam, wie er war.<br />
232 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Ein paar Tage, nachdem der kleine Hund<br />
verschwunden war, bekam der kleine<br />
Mann jedenfalls Besuch von der Polizei.<br />
Ein Wagen, zehn Mann, in voller Montur.<br />
Als ich von der Arbeit nach Hause kam,<br />
nahmen sie gerade ihre Helme ab, zogen<br />
ihre Handschuhe aus und fuhren wieder<br />
ab. Ich habe sie nicht gefragt, ob sie wegen<br />
des kleinen Hundes gekommen waren.<br />
Aber die Möglichkeit, dass es so hätte sein<br />
können, die war da. Das genügte.
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Schön waren immer auch die Geschichten<br />
vom Prenzlauer Berg. Prenzlauer Berg<br />
war vor der Wende eine heruntergekommene<br />
Gegend direkt an der Mauer, die<br />
Wohnungen dort hatten Ofenheizungen<br />
und Klos auf dem Gang. Jetzt ist er der<br />
Stadtteil, in dem man zu wohnen hat,<br />
wenn man sich urban, weltoffen und<br />
irgendwie angesagt fühlt – und findet,<br />
Mitte 40 sei das passende Alter, um sich<br />
langsam Gedanken über die Zeugung des<br />
ersten Kindes zu machen.<br />
Um Prenzlauer Berg dauerhaft artgerecht<br />
zu bewohnen, ist es außerdem von<br />
Vorteil, sein Kind als Statussymbol und Investitionsobjekt<br />
zu betrachten, das spätestens<br />
im Alter von zweieinhalb Jahren fit<br />
sein muss für den angeblich so harten<br />
Kampf um einen Job auf dem Weltmarkt.<br />
Deutsch-chinesische Kita<br />
Wer in Prenzlauer Berg mit seiner Kita<br />
was hermachen will, der darf keine<br />
deutschsprachige Kita eröffnen. Auch mit<br />
einer deutsch-englischen oder deutschfranzösischen<br />
fällt er garantiert nicht weiter<br />
auf. Denn es gibt dort längst eine<br />
deutsch-chinesische Kita – und das ist<br />
jetzt kein Scherz. Auf der Internetseite der<br />
Kita steht, dass es ja eigentlich ideal wäre,<br />
wenn die Kinder nach der deutsch-chinesischen<br />
Kita auch eine deutsch-chinesische<br />
Grundschule besuchen würden, nur<br />
leider gebe es die in Prenzlauer Berg noch<br />
nicht. Tja. Zu schade.<br />
In Prenzlauer Berg, das nur nebenbei,<br />
gibt es so gut wie keinen öffentlichen<br />
Spielplatz, auf dem man bei gutem Wetter<br />
nachmittags noch ein Sandkorn sehen<br />
kann. Erstens, weil zu viele Kinder drauf<br />
sind. Zweitens, weil zu viele Mütter drauf<br />
sind. Drittens, weil zu viele Väter drauf<br />
Lebenswelt<br />
Der Schickimicki-Stadtteil: In Prenzlauer Berg ist vieles perfekt durchgeplant.<br />
sind. Viertens, weil die Mütter und Väter<br />
permanent hinter ihren Kindern herwuseln,<br />
immer in Angst, sie könnten auch<br />
nur einen einzigen Meter in ihrem perfekt<br />
durchgeplanten Leben unbeaufsichtigt<br />
gehen. Weil wir sandkornfreie Spielplätze<br />
und zwanghaft weltmarktorientierte Erziehungsmethoden<br />
dann doch etwas seltsam<br />
fanden, sind wir nie nach Prenzlauer<br />
Berg gezogen.<br />
Gefahr für Schuh und Leben<br />
Wir sind lange im Wedding geblieben. Wir<br />
haben dort im Soldiner Kiez gewohnt, laut<br />
Zeitungsberichten eine der gefährlichsten<br />
Ecken Deutschlands. Nach sechs Jahren<br />
Praxistest muss ich sagen, dass die Zeitungsleute<br />
nicht sehr oft da gewesen sein<br />
können. Sonst hätten sie gemerkt, dass<br />
die größte Gefahr für Schuh und Leben<br />
im Wedding auf dem Gehweg liegt. Links,<br />
rechts, überall. Dort zeigt sich auf besonders<br />
unappetitliche Weise, dass Berlin<br />
die deutsche Hundehaufenhäufungshauptstadt<br />
ist. Wer sauberen Fußes zur S-<br />
Bahn gelangen will, der muss eine ausgeklügelte<br />
Schlangenlinien-Strategie erfinden<br />
– und er muss jederzeit damit rechnen,<br />
dass das sympathische Herrchen vor<br />
ihm plötzlich sein ebenso sympathisches<br />
Kampfhündchen den Bürgersteig als Klo<br />
benutzen lässt und auf die vorsichtige Frage,<br />
ob er das tatsächlich für eine großartige<br />
Lösung halte, blafft: »Ja, watn? Der tut<br />
doch nix, der Kleene. Der kackt doch nur,<br />
wa!«<br />
Als wir die Herrchen, Hündchen und<br />
Häufchen nicht mehr jeden Tag treffen<br />
wollten, sind wir nach Pankow gezogen.<br />
Pankow war für Berliner Verhältnisse vergleichsweise<br />
undurchgeknallt. Leider ist<br />
es in den zweieinhalb Jahren, in denen<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
233<br />
FREUDE IST<br />
BEI UNS<br />
ZUHAUSE.<br />
Mit vier Standorten sind wir im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> für Sie da. Neue, beigeisternde<br />
BMW Modelle, Top Gebrauchte aller Marken<br />
und ein kompetenter Werkstatt-Service,<br />
erwarten Sie. Rund 45 Mitarbeiter kümmern<br />
sich bei uns um Ihre Wünsche und Ihr Fahrzeug.<br />
Mit fairer Beratung, Know-how und Erfahrung.<br />
Erleben Sie das gute Gefühl, einen<br />
BMW von Menke zu fahren. Von der ersten<br />
Minute an und wieder immer aufs Neue.<br />
BMW IN SÜDOLDENBURG.<br />
WIR SIND FÜR SIE DA.<br />
Das Unternehmen<br />
Menke<br />
Cloppenburg, Daimlerstr. 10<br />
Tel. 0 44 71 / 44 72<br />
Lohne, Südring 28 - 30<br />
Tel. 0 44 42 / 800 40<br />
Quakenbrück, Badberger Str. 13<br />
Tel. 0 54 31 / 9 45 40<br />
Vechta, <strong>Oldenburger</strong> Str. 128 -130<br />
Tel. 0 44 41 / 909 69 - 0<br />
www.menke-gruppe.de<br />
Freude am Fahren
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
wir dort wohnten, mehr und mehr von<br />
den Schickimickis entdeckt worden, die<br />
Prenzlauer Berg plötzlich nicht mehr hip<br />
fanden und im Übrigen der Meinung waren,<br />
länger als ein Jahr dürfe man nie die<br />
gleiche Adresse haben.<br />
Fair gehandelte Erdnusscremesuppe<br />
Die Schickimickisierung Pankows äußerte<br />
sich erstens darin, dass in Nullkommanix<br />
in jeder Baulücke Wohnblöcke mit Luxusappartments<br />
hochgezogen wurden, in<br />
denen eine 100-Quadratmeter-Wohnung<br />
mit dazugehöriger handtuchgroßer Rasenfläche<br />
zum Sonderpreis von 450.000<br />
Euro angeboten und ratzfatz verkauft<br />
wurde. Zweitens entstanden auf einmal<br />
Lebenswelt<br />
Der Multikulti-Bezirk: Wedding ist nicht so gefährlich, wie alle sagen.<br />
234<br />
überall Läden, die keinen erkennbaren<br />
Sinn hatten, außer den, dass ihre Inhaberinnen<br />
sich darin mal eben eine Runde<br />
selbstverwirklichen konnten.<br />
Die Frauen zeichneten sich dadurch<br />
aus, dass sie ihre Öffnungszeiten mit Kreide<br />
auf eine Tafel gekritzelt hatten: Mo, Mi,<br />
Do 11.00 – 13.00 Uhr. Inklusive anderthalb<br />
Stunden Mittagspause, versteht sich.<br />
In der verbleibenden Arbeitszeit saßen<br />
die Frauen rudelweise mit ihren drei bis<br />
fünf Selbstverwirklichungsfreundinnen<br />
vor ihren Läden, schlürften ihren Coffee to<br />
sit und aßen als Vorspeise ein Tellerchen<br />
fair gehandelter afrikanischer Diät-Erdnusscremesuppe<br />
für 17,95 Euro. Als<br />
Hauptgericht wählten sie das garantiert<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
fair aufgewachsene 85-Gramm-Stück Bio-<br />
Hühnchen für 29,95 Euro.<br />
Ach, Berlin! Das hatte schon was. Berlin<br />
war die Stadt, in der man zur Begrüßung<br />
immer erst einmal bepöbelt wurde: wenn<br />
man es wagte, in ein Taxi zu steigen und<br />
sich für Geld von A nach B bringen lassen<br />
zu wollen; wenn man so dreist war, auf<br />
der Suche nach einer Jeans im Kaufhaus<br />
um eine Beratung zu bitten; wenn man in<br />
eine neue Wohnung zog und die Umzugshelfer<br />
einen grausam schweren Schrank<br />
für zwei Minuten im Hausflur abstellten,<br />
wo er doch tatsächlich kurz davor war, die<br />
flureigene Tapete zu berühren, was die<br />
Nachbarin von unten zu einer minutenlangen<br />
Einweisung in die von ihr persön-
lich entworfene Tapetenschutzverordnung<br />
des Hauses veranlasste.<br />
Nackt im Einkaufswagen<br />
Berlin war immer extrem. Extrem laut, extrem<br />
dreckig – und hinter jeder Straßenecke<br />
wieder extrem anders. Um vom Problembezirk<br />
Wedding in den Schickimicki-<br />
Bezirk Prenzlauer Berg zu kommen, musste<br />
man nur einmal mit der Tram über die<br />
Brücke an der Bornholmer Straße fahren.<br />
Und wenn man mal Langeweile hatte,<br />
konnte man sich hier wie dort einfach an<br />
eine Straßenkreuzung stellen und die<br />
Leute angucken, die vorbeikamen – das<br />
war immer großes Kino. Mal war’s Krimi,<br />
mal Tragödie, mal Komödie. Nur langwei-<br />
Lebenswelt<br />
Die Extreme: In Berlin ist der Winter kälter als in Vechta – auch wenn manch einer das nicht glauben will.<br />
lig war’s nie. Einmal saß ein Mann mitten<br />
auf einer Kreuzung, auf einer kleinen Verkehrsinsel,<br />
inmitten von Lärm und Gestank,<br />
er saß in einem Einkaufswagen,<br />
ganz nackt, und sonnte sich. Wenn man<br />
ihn gefragt hätte, warum er das tut, hätte<br />
er wahrscheinlich gesagt, was zu sagen<br />
ist: »Dit is Berlin!«<br />
In Berlin war der Ausnahmezustand Alltag.<br />
Im Sommer brütete die Stadt wochenlang<br />
unter knochentrockenen 35<br />
Grad, die sich anfühlten wie 55, und nicht<br />
mal ein Windhauch ging. Im Winter war<br />
Berlin so kalt, wie es Menschen aus dem<br />
Kreis Vechta sich nicht vorstellen konnten.<br />
Einmal wollte uns eine Freundin von<br />
dort im Januar zwei Wochen lang besu-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
chen. Wir sagten ihr, sie solle nicht nur eine<br />
dicke Jacke mitbringen, sondern auch<br />
eine warme Mütze, denn es sei kalt. Sie<br />
sagte, die Mütze brauche sie nicht. Wir<br />
sagten: »Doch!« Sie sagte: »Nein!« Wir<br />
sagten: »Doch!« Sie sagte: »Nein!«<br />
Wir gaben es auf. Sie verstand das einfach<br />
nicht. Sie dachte, der Winter hier sei<br />
so ein laues Mimöschen wie drüben im<br />
Nordwesten. Tja. Es war dann jeden Tag<br />
minus 22 Grad, der Ostwind fühlte sich<br />
an, als peitschte er uns aus Moskau ungebremst<br />
ins Gesicht.<br />
Die Freundin bibberte und klagte und<br />
wimmerte und trank heißen Tee. Es half<br />
alles nichts. Sie fror immer noch. Nach einer<br />
Woche floh sie.<br />
Wirtschaftliche Wärme für Ihr Unternehmen<br />
EWE Wärme-Direkt-Service<br />
Mit dem Wärme-Direkt-Service von EWE profi tiert Ihr Unternehmen von einer modernen<br />
und wirtschaftlichen Wärmeversorgung – und das ganz ohne eigene Investition. Denn<br />
EWE plant, fi nanziert und betreibt die neue Heizungsanlage für Sie. Auch Wartung und<br />
Instandhaltung sind inklusive: Service mit der richtigen Energie.<br />
Energie. Kommunikation. Mensch. | www.ewe.de<br />
235<br />
Foto: BirgitMundtOsterwiec, Fotolia
Foto: Claudia Paulussen, Fotolia<br />
Toastbrot und Branntwein<br />
Und jetzt sind wir seit gut einem Jahr wieder<br />
hier. Im Kreis Vechta. Nach zehn Jahren<br />
in Berlin. Wir sind zurückgekehrt in<br />
die alte Heimat. Aber wir sehen sie mit<br />
neuen Augen. Und was sehen wir?<br />
Wir sehen eine Region, die uns schon<br />
wieder cool sein lässt. Weil die Geschichten<br />
von hier unseren alten Freunden aus<br />
Berlin so fremd, so seltsam, so unglaublich<br />
erscheinen, dass wir sie am Telefon jede<br />
Woche problemlos eine Stunde lang<br />
damit unterhalten können.<br />
Ein sicherer Lacher ist zum Beispiel immer<br />
die Geschichte mit den Öffnungszeiten<br />
der Kitas. Die Kitas im Kreis Vechta,<br />
die meisten zumindest, haben von acht bis<br />
Lebenswelt<br />
Der Lacher: Viele Kitas im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> haben bis 13 Uhr auf – und nennen das »erweiterte Öffnungszeiten«.<br />
236<br />
EIB/PHC<br />
Stalllüftung<br />
Schaltschrankbau<br />
zwölf Uhr geöffnet. Nein, falsch: Wer will,<br />
kann seine Kinder von 7.30 bis 13.00 Uhr<br />
dort lassen. Die Kitas nennen das »erweiterte<br />
Öffnungszeiten«. Wenn die Berliner<br />
das hören, fragen sie immer, was<br />
denn daran bitteschön »erweitert« sei –<br />
und ob die Politiker hier nicht wollten,<br />
dass Mütter auch arbeiten gehen.<br />
Lustig finden die Berliner auch, wie im<br />
Kreis Vechta der öffentliche Genuss von<br />
Alkohol funktioniert. Hier, auf dem Land,<br />
wird er oft von Menschen zelebriert, die<br />
eine Uniform tragen und in Reih und<br />
Glied durch geschmückte Straßen marschieren.<br />
Dort, in der Stadt, heißt öffentliches<br />
Trinken: Drei Leute halten in der U-<br />
Bahn eine Bierflasche in der Hand. Drei<br />
andere trinken Wodka auf der Parkbank.<br />
Und im Supermarkt steht vor einem und<br />
hinter einem je eine Oma, die eine Packung<br />
Toastbrot und eine Flasche Branntwein<br />
kauft. Ihr Abendessen.<br />
Einerseits ist der Kreis Vechta so ziemlich<br />
das genaue Gegenteil von Berlin: Hier<br />
ist nicht das Normale extrem, hier ist vieles<br />
eher extrem normal. Andererseits halten<br />
offenbar gerade die Menschen, die<br />
den Kreis ihr ganzes Leben lang nie verlassen<br />
haben, Zustände für normal, die in<br />
Wahrheit in Deutschland absolut außergewöhnlich<br />
sind.<br />
Um zu erahnen, wie gut es unserer Gegend<br />
hier geht und wie reich sie ist, muss<br />
man nur mal gucken, was für Berichte je-<br />
Ihr Partner für anspruchsvolle Elektrotechnik!<br />
www.diekmann.tv<br />
Lichttechnik<br />
Gebäudetechnik<br />
Telekommunikation<br />
Elektroanlagen<br />
Automatisierungstechnik<br />
Datennetzwerktechnik<br />
Planung, Projektierung<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Ausführung<br />
Brandmeldeanlagen<br />
Einbruchmeldeanlagen<br />
Alfons Diekmann GmbH<br />
Elektroanlagen<br />
Holdorfer Straße 12 · 49401 Damme<br />
Telefon 0 54 91 / 97 07-0
den Tag bei uns in der Oldenburgischen<br />
Volkszeitung stehen. Ständig wird etwas<br />
eingeweiht, eröffnet, vergrößert, verschönert,<br />
renoviert: eine Straße, ein Pfarrhaus,<br />
ein Industriegebiet. Es gibt – den<br />
Eindruck kann man gewinnen – fast mehr<br />
Dorferneuerungen als Dörfer.<br />
Es geht in den OV-Berichten über Stadtund<br />
Gemeinderats-Sitzungen so gut wie<br />
nie um die Frage, wo etwas gespart werden<br />
muss. Es geht eigentlich immer nur<br />
darum, wofür etwas ausgegeben werden<br />
kann. Die Leser erfahren so oft von sechsoder<br />
siebenstelligen Summen, die von der<br />
Kommunalpolitik in einer wirklich nicht<br />
riesigen Gemeinde wieder mal einstimmig<br />
für ein Projekt genehmigt worden<br />
sind, dass ihnen kaum mehr auffällt, was<br />
eigentlich klar ist: So viel Geld muss man<br />
erst mal haben.<br />
Manchmal scheinen dadurch ein paar<br />
Maßstäbe zu verrutschen. Manchmal wissen<br />
Menschen, die immer hier gelebt haben,<br />
vielleicht gar nicht mehr so richtig zu<br />
schätzen, wie reibungslos bei uns vieles<br />
funktioniert.<br />
Ganzjährige Whirlpool-Garantie<br />
Hier im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist die<br />
Welt noch heiler als anderswo. Aber auch<br />
hier ist längst nicht mehr alles gut. Das<br />
müssen viele Menschen erst noch begreifen.<br />
Sie haben so lange in dem Glauben<br />
gelebt, dass es bei uns alles gibt, nur keine<br />
Probleme, dass sie nun jedem, der das<br />
bestreitet, schlicht nicht glauben.<br />
Es gibt einen massenhaften Missbrauch<br />
von Werkverträgen in unserer Region, eine<br />
Art modernen Sklavenhandel; und es<br />
gibt eine Massentierhaltung, die längst<br />
zur Belastung für Mensch und Umwelt geworden<br />
ist.<br />
Angesichts solch drängender Missstände<br />
fragt man sich bei den Themen, die<br />
hier sonst so diskutiert werden, ob die<br />
Leute in dieser Gegend eigentlich keine<br />
wirklich ernsten Sorgen haben.<br />
Lebenswelt<br />
Das Luxusproblem: Lohnes Waldbad ist manch einem Gast zu kalt.<br />
In Lohne zum Beispiel gab es 2012 allen<br />
Ernstes eine Debatte darum, ob das Wasser<br />
im Waldbad an einigen Tagen im Jahr<br />
nicht vielleicht ein paar Grad zu kalt war<br />
und ob man es nicht immer auf eine bestimmte<br />
Mindesttemperatur anheizen<br />
müsste. Es ging also um eine Art ganzjährige<br />
Whirlpool-Garantie.<br />
In Berlin könnte es diese Debatte schon<br />
deswegen nicht geben, weil viele Freibäder<br />
wegen leerer öffentlicher Kassen<br />
längst geschlossen worden sind. In manchen<br />
Stadtteilen wird debattiert, ob man<br />
im Freibad vor Jugendgangs Angst haben<br />
muss oder doch eher vor den schrankartigen<br />
Glatzköpfen, die am Eingang den Sicherheitsdienst<br />
spielen. In Berlin, das nur<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
nebenbei, würde ein Prachtstück wie das<br />
Lohner Waldbad garantiert sofort zum<br />
Badeparadies des Jahres gekürt: mit seinem<br />
traumhaft grünen Rasen, seinen<br />
großzügigen Becken und schönen Rutschen,<br />
mit seinem erstklassigen und erstklassig<br />
gepflegten Angebot für alle.<br />
Zeitmaschine in die 80er Jahre<br />
Natürlich, im Kreis Vechta gibt es viele<br />
Schulen, die dringend mal wieder neue<br />
Tische, neue Bänke, neue Tapeten gebrauchen<br />
könnten. Schulen, die man betritt<br />
und bei denen man dann glaubt, man sei<br />
soeben mit einer Zeitmaschine in die 80er<br />
Jahre geschossen worden, schnurstracks<br />
zurück in die eigene Kindheit. Anderer-<br />
237<br />
Foto: Stadt Lohne
Foto: Zerletti, Fotolia<br />
seits: In Berlin wäre man froh, wenn man<br />
solche Zeitmaschinensorgen hätte. Dort<br />
vergeht kein Winter ohne mehrere Geschichten<br />
von Schulen, die kein Geld<br />
mehr haben, ihre Klassenzimmer zu heizen.<br />
Schulen, in denen die Schüler gebeten<br />
werden, doch bitte mit Jacke und<br />
Mütze dem Unterricht zu folgen und<br />
zwischendurch immer mal wieder ein<br />
Ründchen über den Flur zu laufen, damit<br />
ihnen warm wird.<br />
Diese Geschichten sorgen auch in der<br />
Großstadt für Aufruhr. Sie werden als der<br />
Skandal wahrgenommen, der sie sind,<br />
immerhin. Aber sie kommen wieder. Jahr<br />
für Jahr. Weil in Berlin das Geld fehlt, ihnen<br />
die Grundlage zu entziehen.<br />
Lebenswelt<br />
Das Sorgenkind: Die Berliner S-Bahn findet immer einen Grund, gerade mal auszufallen.<br />
238<br />
Im Kreis Vechta scheinen viele Menschen<br />
viel Geld zu haben – und einige von<br />
ihnen scheinen dieses Geld auch gern mit<br />
anderen teilen zu wollen. Ständig werden<br />
Schecks für gute Zwecke übergeben, und<br />
wenn davon dann ein Foto in die Zeitung<br />
kommt, freuen sich die Spender ganz besonders.<br />
Andere geben und genießen still.<br />
Auch deswegen funktioniert bei uns vieles<br />
so, wie es funktioniert.<br />
Die Firmen hier suchen Fachkräfte, das<br />
hört man fast jeden Tag. Man sieht das<br />
schon am Stellenmarkt in der OV. In Berlin<br />
hat niemand Fachkräfte gesucht, und<br />
schon gar nicht hat jemand eine Stellenanzeige<br />
in der Zeitung geschaltet. In Berlin<br />
gibt es auch keine Handwerker wie im<br />
Ihr Versicherungsmakler im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> für:<br />
������������������������������������������<br />
Kreis Vechta, die die Frage, ob sie für viel<br />
Geld ein Haus bauen wollen, höflich verneinen<br />
– weil sie sowieso schon zu viele<br />
Aufträge haben.<br />
In Berlin müssen die meisten Menschen<br />
darum kämpfen, dass ihr Leben nicht<br />
schrumpft. Im Kreis Vechta dagegen<br />
wächst vieles. In Vechta und Lohne müssen<br />
sich junge Familien erst bei der Stadt<br />
bewerben, um vielleicht einen Bauplatz<br />
zu bekommen. Im Berliner Umland, in<br />
ähnlich großen Städten, sind die Bürgermeister<br />
froh, wenn nicht alle wegziehen<br />
und ihre Orte nach und nach aussterben.<br />
Es ist hier so vieles so anders als dort.<br />
Liegen der Kreis Vechta und Berlin wirklich<br />
in ein und demselben Land? Man<br />
Eilhoff GmbH · Gertrudenstraße 28 · 49393 Lohne<br />
Telefon 0 44 42 / 70 333 - 0 · Telefax 0 44 42 / 70 333 - 33 · info@eilhoff.de · www.eilhoff.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>
kann daran zweifeln, wenn man vergleicht,<br />
was hier als Problem wahrgenommen<br />
wird – und was dort.<br />
Das größte lebende Chaos<br />
Zum Beispiel beim Thema Verkehr. Im<br />
Kreis Vechta werden, wenn es um die bestmögliche<br />
Gestaltung von Innenstädten<br />
geht, immer mal wieder lustvolle Parkraumdebatten<br />
geführt. Früher oder später<br />
taucht dann garantiert das offenbar gar<br />
nicht so falsche Argument auf, es sei entscheidend,<br />
dass jeder direkt vor dem von<br />
ihm angesteuerten Geschäft parken kann,<br />
weil er, falls er das nicht kann und vom<br />
Auto bis zum Geschäft einen Fußweg von<br />
mehr als anderthalb Minuten zurücklegen<br />
muss, sich sofort massiv in seiner Lebensqualität<br />
beeinträchtigt fühlt.<br />
In Berlin haben Menschen, die Tag für<br />
Tag auf die S-Bahn angewiesen sind, nicht<br />
so ein Pillepalle-Problem, sondern ein<br />
echtes.<br />
Wenn sie ein schlechtes S-Bahn-Jahr erwischen,<br />
dann läuft das so: Im Winter<br />
fährt die S-Bahn nicht, weil es zu kalt ist.<br />
Im Sommer fährt sie nicht, weil es zu heiß<br />
ist. Im Frühjahr fährt sie nicht, weil gestreikt<br />
wird. Und im Herbst fährt sie nicht,<br />
weil gerade wieder serienweise irgendwelche<br />
Räder kaputtgehen – und weil sich<br />
für die drei Monate der Betrieb sowieso<br />
nicht mehr lohnt.<br />
Ach, und wo wir gerade beim Verkehr<br />
sind: Vor einigen Monaten sagte ein Kollege<br />
in der OV-Redaktionskonferenz, gerade<br />
sei die Nachricht gekommen, dass der<br />
neue Berliner Großflughafen nicht pünktlich<br />
fertig werde, und das sei doch ein<br />
ziemlicher Hammer. Ich fragte, was denn<br />
daran bitte die Nachricht sei. Hatte denn<br />
irgendjemand ernsthaft erwartet, dass so<br />
ein Riesending rechtzeitig fertig wird? In<br />
Berlin, Deutschlands größtem lebenden<br />
Chaos? In einer Stadt, die von Klaus Wowereit<br />
regiert wird, der viel redet, aber<br />
wenig macht?<br />
WISSEN SCHÜTZT WERTE!<br />
Lebenswelt<br />
Die alte Heimat: Am Alexanderplatz hat Andreas Lesch lange gearbeitet.<br />
Staunen am Alexanderplatz<br />
Im Kreis Vechta läuft es meistens umgekehrt:<br />
Da wird wenig geredet und viel gemacht.<br />
In meiner Zeit bei der Berliner Zeitung<br />
hatten wir im Wirtschaftsteil mal eine<br />
Serie, die Unternehmen vorstellte, die<br />
anders waren als andere. Klüger, innovativer,<br />
charmanter. Irgendwie bemerkenswert<br />
eben. Ich erzählte den Kollegen beim<br />
Mittagessen, im Kreis Vechta gebe es Firmen,<br />
die a) auf ihrem Gebiet Weltmarktführer<br />
seien, b) immer größer und immer<br />
besser würden und c) ausdrücklichen<br />
Wert auf das Wohl ihrer Mitarbeiter legten<br />
und selbst in Krisenzeiten zu ihnen<br />
hielten. Als meine Kollegen all das in unserer<br />
Kantine am Berliner Alexanderplatz<br />
� Innovative und praxisorientierte Premium-Produkte und Systemlösungen für Bautenund<br />
Fassadenschutz, Holzschutz und Bodenschutz<br />
� Neuartige Schulungskonzepte, die aktuelles Wissen mit neuesten Erkenntnissen aus<br />
der Forschung verknüpfen und den Know-how-Transfer zwischen Wissenschaftlern,<br />
Handwerkern, Planern und Denkmalpflegern fördern<br />
� Expertenteam für planerische Ingenieurleistungen am konkreten Objekt, Konzept -<br />
erstellung für Neu- und Altbauten sowie vernetztes Spezialwissen für maßgeschneiderte<br />
Lösungen<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
hörten, da waren sie fassungslos. Sie hätten<br />
diese Wunderfirmen am liebsten riesengroß<br />
portraitiert. Als sie hörten, dass<br />
die Firmen daran gar kein Interesse hatten,<br />
staunten sie erst recht – so fremd war<br />
ihnen die Welt eines mittelständischen<br />
Unternehmens, das einfach nur in Ruhe<br />
seinen Job machen will.<br />
Wie hat der Regierende Bürgermeister<br />
Klaus Wowereit einmal gesagt? »Berlin ist<br />
arm, aber sexy.« Da ist was dran. Und dass<br />
da was dran ist, das zeigt auch, wie weit<br />
Berlin vom Kreis Vechta entfernt ist. Dass<br />
der Kreis Vechta sexy ist, wäre eine vermessene<br />
These. Dass er arm ist, wäre glatt<br />
gelogen. Und das ist, wie Wowereit sagen<br />
würde, auch gut so. ■<br />
Remmers AG · 49624 Löningen · Tel.: 0 54 32 / 83-0 · Fax: 0 54 32 / 39 85 www.remmers.de<br />
239<br />
Foto: berlin2020, Fotolia
Foto: Mechtild Runnebom<br />
E<br />
in paar Behelfsgebäude und das<br />
Schlafzimmer des Nachbarn als<br />
Umkleidekabine – mehr gab es Ende<br />
der 1940er Jahre nicht. Die Gründung<br />
des Vereins »Freilichtbühne Lohne e. V.«<br />
erfolgte im Jahr 1951. Und erst über die<br />
folgenden Jahrzehnte hinweg errichtete<br />
der Verein dann in Etappen alles, was eine<br />
Bühne braucht – vom nötigen Requisitengebäude<br />
über die moderne Ton- und<br />
Beleuchtungsanlage bis hin zum im Fachwerkstil<br />
gebauten und äußerst eindrucksvollen<br />
Eingangstor, das noch heute als<br />
240<br />
Lebenswelt<br />
Seltenes Bild mit (fast) allen Beteiligten: Gruppenfoto aus dem Mai 2010 während der »Pippi-Langstrumpf-Saison«.<br />
THORSTEN OLBERDING<br />
ERSTER VORSITZENDER DER FREILICHTBÜHNE LOHNE<br />
Die Freilichbühne in Lohne<br />
Seit mittlerweile über 60 Jahren steht die Freilichtbühne Lohne für qualitativ hochwertiges Amateurtheater<br />
und ist weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt geworden. Die ersten Theateraufführungen in Lohne<br />
fanden bereits 1930 vor der Burg Hopen statt. Nach einem Ende der Aufführungen – bedingt durch den zweiten<br />
Weltkrieg – entstand ab 1947 eine neue Freilichtbühne im Lohner Stadtpark, wo die Bühne auch heute noch<br />
zu finden ist. Rund anderthalbtausend Besucher fasste damals der Zuschauerraum. An die Gebäude, die<br />
seitdem dazu gekommen sind, war seinerzeit aber noch nicht zu denken.<br />
Wahrzeichen der Freilichtbühne gilt. Seit<br />
2007 überspannt eine pfeilerfreie Überdachung<br />
den Zuschauerraum, sodass die<br />
Zuschauer auch bei Regenguss immer im<br />
Trockenen sitzen. Wurden früher überwiegend<br />
klassische Stücke und Volkstheater<br />
gespielt, hat man sich heute auf Familientheater<br />
– aufgeteilt in ein Märchen<br />
und ein Erwachsenenstück – verlegt und<br />
zieht damit Besucher aus dem ganzen<br />
Kreis Vechta, den angrenzenden Kreisen<br />
Cloppenburg und Diepholz sowie aus der<br />
gesamten Weser-Ems Region an.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Bedenken sollte man bei diesem Erfolg<br />
immer, dass alle Akteure vor und hinter<br />
den Kulissen ihrer Arbeit ehrenamtlich<br />
nachgehen und unzählige Stunden in ihr<br />
Hobby investieren. Bis ein Stück auf die<br />
Bühne kommt und Premiere feiert, wartet<br />
viel Arbeit auf die Aktiven der Freilichtbühne.<br />
Die Aufführungen, die jeden Sommer<br />
auf der Lohner Freilichtbühne stattfinden,<br />
bedürfen schließlich einer monatelangen<br />
Vorbereitungszeit. Bereits während<br />
der laufenden Sommersaison sind<br />
die Vereinsmitglieder an anderen Frei-
lichtbühnen unterwegs, um sich verschiedene<br />
Stücke anzusehen, und es gibt erste<br />
Überlegungen, welches Stück für die heimische<br />
Bühne im darauffolgenden Jahr in<br />
Frage kommen könnte.<br />
Die Aktualität eines Stückes hat ganz<br />
unterschiedliche Gründe: Der Geburtsoder<br />
Gedenktag eines Autors bzw. einer<br />
Märchenfigur, eine interessante (Neu-)<br />
Verfilmung oder ein erfolgreicher Kinofilm<br />
nehmen großen Einfluss auf den in<br />
Frage kommenden Stoff. Außerdem ist zu<br />
berücksichtigen, ob genügend Schauspieler<br />
für die Besetzung und Aktive in den<br />
einzelnen Ressorts vorhanden sind, um<br />
das Stück personell zu stemmen. Erst<br />
wenn alle diese Fragen geklärt sind, wird<br />
gemeinsam mit dem Regisseur die endgültige<br />
Auswahl getroffen. Wenn das<br />
Stück steht, kann die Spielzeit für den<br />
kommenden Sommer festgelegt werden.<br />
Vor allem die Schüleraufführungen erfreuen<br />
sich jedes Jahr starker Nachfrage.<br />
Die rechtzeitige Bekanntgabe der Termine<br />
für die Schüleraufführungen ermöglicht<br />
Schulen und Kindergärten eine frühzeitige<br />
Planung und Bestellung der Karten.<br />
Bei den Aufführungsterminen müssen<br />
Schulferien genauso berücksichtigt<br />
werden, wie wichtige andere örtliche Terminen<br />
von öffentlichem Interesse.<br />
Wenn der Spielplan steht, kann die<br />
Spielerversammlung abgehalten werden,<br />
in der die Mitglieder der Freilichtbühne<br />
sich in Listen eintragen können, für welche<br />
Aufgaben sie vor oder hinter den Kulissen<br />
in der kommenden Saison zur Verfügung<br />
stehen. Denn – auch wenn die<br />
Schauspieler nach der Aufführung den<br />
Applaus des Publikums erhalten – ohne<br />
die vielen fleißigen Helfer vor und hinter<br />
den Kulissen geht an einer Bühne gar<br />
nichts.<br />
Erst dann werden die Rollen besetzt.<br />
Die Besetzung kann jedoch später nach einer<br />
ersten Leseprobe und Vorsprechen<br />
durch den Regisseur noch verändert wer-<br />
Lebenswelt<br />
Zuschauer sind immer begeistert: Schnappschuss einer Aufführung in Lohne im Mai 2011.<br />
den, da die Schauspieler idealerweise<br />
passend zum Rollenprofil des jeweiligen<br />
Charakters ausgewählt werden sollten.<br />
Die Bühnenbildner überlegen sich, wie<br />
das Bühnenbild aussehen könnte. Je nach<br />
Stück werden bewegliche Kulissenteile, in<br />
die Gebäude integrierte, begehbare Räume<br />
oder auch ein kompletter Wald benötigt;<br />
manchmal muss sich ja die Bühne in<br />
ein Dorf, in ein Wohnzimmer oder einen<br />
Dschungel verwandeln. Auf- und Abgangsmöglichkeiten<br />
werden eingeplant.<br />
Und ansprechend aussehen sollte das<br />
Bühnenbild natürlich auch.<br />
Da sich im Sommer in einigen Wochen<br />
die Aufführungstermine für zwei Stücke<br />
überschneiden, sollte natürlich auch be-<br />
Sprachen sind inlingua.<br />
����������������������������������������Branche<br />
���������mit�Muttersprachlern<br />
������������Firmenser������������k����������������������Firma<br />
���������Fö����������������������������������������Unternehmen<br />
������������������������<strong>Münsterland</strong><br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
rücksichtigt werden, dass beide Kulissen<br />
leicht auf- und abzubauen sind oder die<br />
Kulisse für das später beginnende Stück<br />
die andere größtenteils verdeckt. Das<br />
endgültige Bühnenbild für die kommende<br />
Inszenierung wird dann in Zusammenarbeit<br />
mit dem Regisseur festgelegt.<br />
Wenn das Bühnenbild abgenommen ist,<br />
legt auch schon der Bühnenbau los. In der<br />
eigenen Schreinerei werden die Kulissenteile<br />
zugesägt, soweit wie möglich zusammengesetzt<br />
und nach Ende des Winters<br />
draußen auf der Bühne aufgebaut.<br />
Parallel mit dem Entwurf des Bühnenbildes<br />
geht auch in den weiteren Ressorts die<br />
Planung weiter. Die passende Musik für<br />
das Stück wird ausgewählt, Musikrechte<br />
Filialleiter: Ryan Jacobson · F����������Cloppenburg: Osterstraße 15 · 1. Etage · 49661 Cloppenburg<br />
Kontakt:��Tel: 0 44 71 / 9 13 05 31 · Fax: 0 44 71 / 9 13 05 33 · E-Mail: ryan.jacobson@inlingua-oldenburg.de · www.inlingua-cloppenburg.de<br />
241<br />
Foto: Michael Voelker
Foto: Freilichtbühne Lohne<br />
werden abgeklärt. Falls keine Musik für<br />
das Stück vorhanden ist oder die vorhandene<br />
nicht gefällt, wird Musik in Auftrag<br />
gegeben.<br />
Die Bühnentechniker überlegen, welche<br />
technischen Voraussetzungen für das<br />
Stück gegeben sein müssen, wo etwa pyrotechnische<br />
Effekte stattfinden sollen,<br />
welche Kabelschächte dafür notwendig<br />
sind und ob dies bereits im Bühnenbild<br />
und Bühnenbau berücksichtigt werden<br />
muss. Denn was nützt der schönste Effekt,<br />
wenn er nicht zur richtigen Zeit an der<br />
richtigen Stelle passiert?<br />
Ebenso auf dem Plan steht die Überprüfung<br />
der technischen Anlagen inkl. Reparatur<br />
und Instandhaltung. Da die Schauspieler<br />
mittlerweile alle mit drahtlosen<br />
Mikrofonen ausgestattet sind, ist eine einwandfrei<br />
funktionierende Tontechnik für<br />
die Aufführungen wichtig, damit jeder<br />
Schauspieler überall im Zuschauerraum<br />
gut zu verstehen ist. Auch die Lichtanlage<br />
bedarf regelmäßiger Wartung; die Abendvorstellungen<br />
sollen schließlich nicht im<br />
Dunkeln stattfinden.<br />
Lebenswelt<br />
Die Bühne steht, die Spannung steigt: Seit 2007 überspannt eine pfeilerfreie Überdachung den Zuschauerraum der Lohner Freilichtbühne.<br />
242<br />
Die Kostüme für die einzelnen Rollen<br />
werden in Absprache mit dem Regisseur<br />
entworfen, und der Fundus wird durchsucht.<br />
Dann laufen in der bühneneigenen<br />
Schneiderei die Nähmaschinen heiß.<br />
Auch die zu den Kostümen passende Maske<br />
wird jetzt entworfen und kann vom<br />
einfachen Bühnen-Make-up bis hin zum<br />
aufwändig geschminkten Tiergesicht reichen.<br />
Dazu kommen natürlich noch die<br />
passenden Perücken oder Frisuren.<br />
Die Aktiven in der Requisite kümmern<br />
sich um die beweglichen Utensilien, die<br />
im Stück benötigt werden. Manche finden<br />
sich im Fundus und können mit kleinen<br />
Veränderungen wieder verwendet werden.<br />
Andere müssen gebastelt, anderweitig<br />
hergestellt oder gekauft werden.<br />
Anfang des Jahres beginnen die ersten<br />
Proben. Wetterbedingt finden diese zunächst<br />
noch im Spielerheim statt. Neben<br />
den Sprechproben werden die Choreografien<br />
der Tänze erarbeitet und Tanzproben<br />
in Turnhallen abgehalten, die von der<br />
Stadt zur Verfügung gestellt werden. Sobald<br />
das Wetter es zulässt, finden die Pro-<br />
Der Kluge sucht nicht den Weg -<br />
er fragt danach.<br />
PRO unternehmensberatung<br />
gmbh F. J. Tapken · Damme<br />
ben draußen statt. An kühlen Frühjahrstagen<br />
müssen dann gegebenenfalls warme<br />
Getränke und Decken mit in den Zuschauerraum,<br />
um die gerade nicht benötigten<br />
Schauspieler warmzuhalten. Bei einem<br />
Amateurtheater können schließlich die<br />
Proben nur abends nach Feierabend der<br />
Aktiven stattfinden. Und da kann es im<br />
Frühjahr um diese Uhrzeit draußen noch<br />
empfindlich kalt sein.<br />
Nach Winterende beginnt die Außenpflege<br />
des Geländes. Dank des reichen<br />
Baumbestandes, der die Bühne einrahmt<br />
und für eine schöne Naturkulisse sorgt,<br />
fällt im Herbst jedoch auch reichlich Laub<br />
an. Dieses wird von Bühne, Zuschauerraum<br />
und dem umliegenden Gelände entfernt.<br />
In regelmäßigen Abständen muss<br />
auch die Überdachung gereinigt werden.<br />
Dafür wird bei der Feuerwehr um Hilfe<br />
gebeten, die das mit ihrem großen Spritzenwagen<br />
schneller und effektiver lösen<br />
kann, als die Mitglieder der Freilichtbühne<br />
mit Handfeger und Wasserschlauch.<br />
Nach der Reinigung des Geländes können<br />
die Bühnenbauer die Kulissen drau-<br />
Tel. 0 54 91 - 97 61 22 · Mobil 0172 - 92 05 707 · www.pro-unternehmensberatung.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>
ßen aufstellen, und die Bühnenmalerei<br />
kann ihre Arbeit in Angriff nehmen. Die<br />
Kulisse soll schließlich nicht aus nackten<br />
Holzwänden bestehen. So langsam wird<br />
es dann Zeit, an den Souvenirstand zu<br />
denken. Hier sollen Klein und Groß im<br />
Sommer kleine Mitbringsel erwerben<br />
können, die sie an ihren Tag an der Freilichtbühne<br />
erinnern. So muss entschieden<br />
werden, welche Artikel einen Bezug<br />
zum Stück haben und somit bestellt und<br />
dort verkauft werden sollen.<br />
Rund acht Wochen vor Beginn der Saison<br />
geht es dann in die heiße Phase. Die<br />
Motive für Flyer und Plakate müssen ausgewählt<br />
werden, damit die Drucksachen<br />
rechtzeitig genug fertig sind. Vier Wochen<br />
Lebenswelt<br />
Kalt war’s schon, aber absolut klasse: Blick in die Zuschauerränge bei der Premiere von »Rabatz im Zauberwald« am 6. Mai 2012.<br />
vor der Premiere werden die Plakate und<br />
Flyer in einer Plakataktion durch die Mitglieder<br />
der Freilichtbühne im Landkreis<br />
und im angrenzenden Gebiet in Geschäften<br />
und Tankstellen verteilt. Touristikverbände<br />
bekommen die Unterlagen per Post<br />
zugesandt. Natürlich müssen auch die<br />
Print- und Onlinemedien mit Berichten<br />
versorgt werden, um auf die anstehende<br />
Saison aufmerksam zu machen.<br />
Drei Wochen vor der Premiere startet<br />
der Kartenvorverkauf für die regulären<br />
Vorstellungen im Internet und im Büro im<br />
Lohner Rathaus. Die Schülervorstellungen<br />
sind um diese Zeit bereits längst ausverkauft.<br />
Wenige Tage vor der Premiere<br />
findet der offizielle Fototermin statt, an<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
REHO-Gruppe · Holzhausen 16 · 49377 Vechta<br />
Tel. (0 44 41) 99 89-0 · www.stanitech.de<br />
dem die anwesenden Pressevertreter die<br />
Möglichkeit haben, die von ihnen benötigten<br />
Fotos vom Stück und Ensemble zu<br />
machen und Interviews zu führen. All dies<br />
gehört zur großen Werbekampagne vor<br />
der Premiere, um die potentiellen Besucher<br />
nochmals richtig auf die anstehende<br />
Saison hinzuweisen und einzustimmen.<br />
Mit der Premiere des Familienstücks, zu<br />
der auch Gäste aus Kirche, Politik und<br />
Wirtschaft eingeladen werden, beginnt<br />
die Spielsaison, die am Abend mit einer<br />
großen Premierenfeier für Aktive und deren<br />
Familien im Spielerheim ihren Ausklang<br />
findet. Zeitversetzt findet der ganze<br />
Ablauf dann noch einmal für das Erwachsenenstück<br />
statt. ■<br />
Präzision ist unser Anspruch.<br />
������������������������������������������������������������<br />
������������������������������������������������������������<br />
�������������������������������������������������<br />
243<br />
Foto: Michael Voelker
Foto: Chapeau Hotels<br />
W<br />
as Gastronomie und Hotelerie<br />
anbelangt, müssen wir anstreben,<br />
einen Tick besser zu sein,<br />
als die anderen. Kann das gelingen? Ja, es<br />
kann. Wir werden uns mehr Mühe geben<br />
als andere. Denn die Region hat besondere<br />
Reize. Reize, die sich vor allem Zugereisten<br />
erschließen. Mir zum Beispiel. Denn<br />
»ick bin een Berlina«.<br />
244<br />
Lebenswelt<br />
2009 übernahm die Chapeau Hotels GmbH das »Hotel Dreibrücken« und machte daraus das heutige »Hotel Heidegrund«. In nur sechs Wochen<br />
konnte zu Beginn des Jahres 2010 das Haus renoviert und modernisiert werden. Dabei wurde das Designkonzept der Hotelgruppe – zu<br />
der auch das »Best Western Premier Hotel MOA Berlin« und das »Hotel Gendarm nouveau« gehören – erfolgreich aufgegriffen und umgesetzt.<br />
JENS SCHÖNHERR<br />
GESCHÄFTSFÜHRER CHAPEAU HOTELS GMBH<br />
Jetzt sind’s drei Chapeau-Hotels<br />
Touristisch gesehen ist das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ein Diamant – wenngleich<br />
ein noch etwas ungeschliffener. Denn trotz steigender Übernachtungszahlen<br />
gehört die Region als deutsches Urlaubsgebiet nicht zu den bekanntesten. Und sie<br />
steht in Niedersachsen in harter Konkurrenz, unter anderem zur nahe gelegenen<br />
Nordsee. Man muss es ganz klar sehen: Andere Tourismusgebiete haben zuweilen<br />
bessere geografische Voraussetzungen. Grund zur Resignation? Nein, überhaupt<br />
nicht, eher im Gegenteil: Motivation!<br />
Im Sommer des Jahres 2008 lernten der<br />
heutige Eigentümer Alexander Wendeln<br />
und ich uns kennen. Beide fanden wir<br />
sehr schnell Freude und große Begeisterung<br />
an der gemeinsamen geschäftlichen<br />
Verantwortung für den Hotelbetrieb. Er<br />
hat mir das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> nahegebracht,<br />
in dem ich mich heute sehr<br />
wohlfühle.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Was mir hier besonders auffällt: Die urige,<br />
vielfältige Natur und die blitzsauberen<br />
Ortschaften. Das ist ein Pfund, mit<br />
dem sich wuchern und begeistern lässt.<br />
Man muss sich nur trauen.<br />
Im Sommer 2009 hat die Chapeau Hotels<br />
GmbH das damalige »Hotel Dreibrücken«,<br />
heute »Hotel Heidegrund« übernommen.<br />
Es liegt wunderschön idyllisch
an der Südspitze der Thülsfelder Talsperre.<br />
In nur sechs Wochen haben wir Anfang<br />
2010 das Haus renoviert und vor allen<br />
Dingen modernisiert. Dabei spielte das<br />
spezielle Design unserer Hotelgruppe eine<br />
ganz besondere Rolle. Denn zwei Hotels<br />
in der Bundeshauptstadt gehören<br />
ebenfalls zur Gruppe – das »Best Western<br />
Premier Hotel Moa Berlin« sowie das »Hotel<br />
Gendarm nouveau«. Seit der Renovierung<br />
verfügt das »Heidegrund« über 52<br />
Zimmer, fünf Tagungsräume, ein Restaurant<br />
und eine Kegelbahn. Wichtig ist uns<br />
die sehr hochwertige Wellnessanlage und<br />
das Eventzelt für bis zu 180 Personen.<br />
Ein bedeutender Erfolgsfaktor ist das<br />
Personal: Mit dem Team von 30 Mitarbeitern<br />
(davon sieben Auszubildende) wollen<br />
wir ein Ziel erreichen, nämlich den<br />
wirtschaftlichen und touristischen Erfolg<br />
des Hauses weiter zu stärken! Wir sehen<br />
uns sowohl als integralen Bestandteil des<br />
Tourismuskonzeptes im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> wie auch als wichtigen Bau -<br />
stein für die Attraktivität der »Erlebnisund<br />
Erholungsregion Thülsfelder Talsperre«.<br />
Aufgrund der enormen wirtschaftlichen<br />
Entwicklung des <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>es präsentieren wir uns ganz<br />
intensiv als Dienstleister für die Unternehmen<br />
dieser Region, vor allem im Tagungsund<br />
Übernachtungsbereich. Bewährt hat<br />
sich in diesem Zusammenhang auch die<br />
sprachliche Internationalität des Teams<br />
vom »Hotel Heidegrund«.<br />
Wichtig sind in dieser Unternehmensstrategie<br />
die beiden Hotels in Berlin. Mehr<br />
und mehr können hier Synergien genutzt<br />
werden. Dank der engen Verbindungen<br />
wurden 2012 mehr als 1.000 Übernachtungen<br />
von Unternehmen und Kooperationspartnern<br />
aus dem OM in der Hauptstadt<br />
gebucht. Im Januar wird im BWP-<br />
»Hotel MOA Berlin« das neue Tagungsund<br />
Konferenzzentrum mit über 1.500<br />
Quadratmetern eröffnet. Paolo Masaracchia,<br />
der Regionaldirektor des Hotels<br />
iemer<br />
achtservice<br />
Hunte-Ems GmbH<br />
Lebenswelt<br />
Herzlich willkommen: Eingerahmt von ursprünglichen Wäldern liegt das »Hotel Heidegrund«<br />
unmittelbar an der Thülsfelder Talsperre. Hier finden Gäste zu jeder Jahreszeit Erholung<br />
pur, genießen Spaziergänge über gut ausgebaute Wanderwege und erleben den atemberaubenden<br />
Ausblick über die herrliche Seenlandschaft der Thülsfelder Talsperre.<br />
wird mit seinem Team auch für die Unternehmen<br />
der Region vielfältigste Tagungsund<br />
Veranstaltungsangebote mit internationalem<br />
Niveau präsentieren.<br />
Das Firmen- und Tagungsgeschäft ist im<br />
»Hotel Heidegrund« unser Hauptsegment<br />
und lässt für <strong>2013</strong> weitere gute Zuwachsraten<br />
erwarten. Durch die gezielte<br />
persön liche Ansprache von mehr als 60<br />
Unternehmen aus der Region konnten<br />
neue Tagungspartner gewonnen werden.<br />
Hier ist nach unserer Erfahrung der vertrauensvolle<br />
Kontakt ganz wichtig. Und<br />
der Kunde erwartet immer mehr individuelle<br />
Vorschläge sowie Angebote. Das ist<br />
beispielsweise für unseren jungen Bankettmanager<br />
Oliver Böing sowie die Reservierungsleiterin<br />
Jasmin Hinz eine große<br />
Herausforderung, der sie sich mit viel Leidenschaft<br />
stellen. Denn die Aufenthalte<br />
unserer Gäste sind oft kurz und sollen<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
trotzdem von einer herzlichen Nachhaltigkeit<br />
geprägt sein.<br />
Da sind Kunden aus dem Bereich der alternativen<br />
Energien, die Trainings- und<br />
Vertriebsmaßnahmen organisieren. Oder<br />
die traditionellen Unternehmen der Landwirtschaftstechnik<br />
und Fleischproduktion,<br />
bei denen sich Partnerschaften mit<br />
den Schwerpunkten Russland, anderen<br />
osteuropäischen Ländern und China anbahnen.<br />
Der oft sehr komprimierte Aufenthalt<br />
soll trotz knapper Zeit so gestaltet<br />
werden, dass ein regionaler bleibender<br />
Eindruck hinterlassen wird.<br />
Wir wollen den Unternehmen bei ihren<br />
Fort- und Teambildungsmaßnahmen verstärkt<br />
mit noch mehr interessanten Angeboten<br />
als Dienstleister zur Seite stehen.<br />
Für das Jahr <strong>2013</strong> haben wir uns ein ehrgeiziges<br />
Ziel gesteckt: Wir möchten das<br />
Tagungsgeschäft um weitere 20 Prozent<br />
����������������������������������������������<br />
�����������������������������������<br />
Schleusenstraße 149 b ��26676 Barßel-Reekenfeld<br />
Tel. 0 44 97 / 92 68 26 ��Fax 0 44 97 / 92 67 94 ��www.siemer-jachtservice.de<br />
245<br />
Foto: Chapeau Hotels
Fotos: Chapeau Hotels<br />
Lebenswelt<br />
Zweimal Chapeau: Oben der Blick auf den Gendarmenmarkt aus dem »Hotel Gendarm nouveau«,<br />
unten ein Zimmer im frisch renovierten »Hotel Heidegrund« an der Talsperre.<br />
246<br />
Hier funkt‘s nicht nur!<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
erhöhen. Dazu schaffen wir einen weiteren<br />
Arbeitsgruppenraum – vor allen Dingen<br />
für kleine Trainingsmaßnahmen von<br />
bis zu acht Personen. Das »Heidegrund«<br />
soll künftig stärker in seinem Bekanntheitsgrad<br />
für Events und Veranstaltungen<br />
in hochwertiger Form stehen. Dazu haben<br />
wir uns personell verstärkt. So will der<br />
neue Gastronomieleiter Karsten Alberts<br />
mit seinem Team für einen abwechslungsreichen<br />
Veranstaltungskalender im kommenden<br />
Jahr sorgen.<br />
Zum Jahreswechsel wird das Hotel in<br />
ein »Casino Royal« verwandelt. Dann gibt<br />
es im Februar ein Konzert der international<br />
bekannten Pianistin Olga Scheps. Im<br />
Mai <strong>2013</strong> eröffnen wir mit einem Konzert<br />
des Niedersachsen Sound Orchesters und<br />
Künstlern aus Berlin als Überraschungsgästen<br />
im Eventzelt die Sommersaison.<br />
Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des<br />
Unternehmens Artist and Music, Norbert<br />
Sterk, sind weitere Höhepunkte geplant.<br />
Vor allem wollen wir gemeinsam mit dem<br />
Landkreis und vielen Kooperationspartnern<br />
das zweite Familienfest zu einem<br />
einmaligen Erlebnis für die Kinder und Eltern<br />
der Region werden lassen. Auch Krimidinner<br />
und weitere Livekonzerte sind<br />
angedacht.<br />
Der Tourismus ist wichtiger Bestandteil<br />
für die Optimierung der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung vom »Hotel Heidegrund«.<br />
Hier legen wir den Fokus auf unterschiedliche<br />
Zielgruppen: Mit dem Projekt des<br />
Landkreises und der Etablierung des<br />
Unternehmens Buskontor hat sich die<br />
Zahl der Anreisen von Busgruppen deutlich<br />
gesteigert.<br />
Auch der Golfsport steht weiterhin im<br />
Vordergrund, zumal er ein genereller und<br />
überregionaler touristischer Schwerpunkt<br />
für Niedersachsen ist. Große Potenziale<br />
aufgrund der sehr attraktiven Golf-<br />
Angebote an der Thülsfelder Talsperre, in<br />
Vechta oder in Lohne oder dem benachbarten<br />
Emsland und Ammerland, sehen<br />
Sem Oliver Stadel . Funk- u. Kommunikationssysteme<br />
Brägeler Ring 15 . 49393 Lohne<br />
Tel.: (0 44 42) 92 22 - 0 . Fax: (0 44 42) 92 22 - 22<br />
www.stadel-funk.de . info@stadel-funk.de
wir vor allem auf dem holländischen<br />
Markt. Deshalb ist für uns wichtig, sich<br />
auf touristischen Messen direkt in den<br />
Zielmärkten zu präsentieren – wie zum<br />
Beispiel in Utrecht im Januar <strong>2013</strong>.<br />
Die großen Vorzüge und interessanten<br />
Momente vom <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
sind vielen Menschen überhaupt nicht bekannt.<br />
Dies merke und erlebe ich seit vier<br />
Jahren, als ich zum ersten Mal hier ankam.<br />
Die ruhige und gepflegte Natur, die<br />
vielen Wander- und Radwege – auch »das<br />
relativ Flache« hat einen enormen Reiz.<br />
Hinzu kommt die beeindruckende Gartenkultur.<br />
Das sind Vorteile, die sich touristisch<br />
noch mehr nutzen lassen und mit<br />
denen wir unser Hotel gerade im Bereich<br />
Social Media bedeutend mehr promoten<br />
müssen.<br />
<strong>2013</strong> wollen wir besondere Arrangements<br />
in der Zeit der Rhododendronblüte<br />
entwickeln. Für Menschen aus Großstädten<br />
gilt es, noch mehr den Moment der<br />
Lebenswelt<br />
Im November 2010 eröffnete die Chapeau-Hotel-Gruppe das »Best Western Premier Hotel Moa« im Herzen von Berlin-Tiergarten in der<br />
Nähe vom Berliner Hauptbahnhof, vom Flughafen Tegel, der Charité und dem Schloss Bellevue.<br />
Ruhe herauszustellen, in dem man eins<br />
mit der Natur werden kann. Umso wichtiger<br />
ist es dabei, auch den Wellness- und<br />
Fahrradtourismus als wichtiges Potenzial<br />
für das »Hotel Heidegrund« zu erschließen.<br />
Das Fahrrad schließlich ist ein Markenzeichen<br />
der Wirtschaft dieser Region:<br />
Nur wenige wissen, dass etwa Deutschlands<br />
größter Fahrradhersteller aus Cloppenburg<br />
kommt. Deshalb wollen wir die<br />
Kooperationsbeziehung mit Derby Cycle<br />
weiter intensivieren. Das gilt auch für die<br />
Berliner Hotels. Bereits über 70 Fahrräder<br />
stehen den Gästen der Chapeau Hotels in<br />
Berlin und im Heidegrund zur Verfügung.<br />
Wellness spielt in unserem Vermarktungskonzept<br />
eine große Rolle. Doch unsere<br />
Möglichkeiten, die Qualität der Anlage<br />
und die Angebote sind noch zu wenig bekannt.<br />
Die Ruhe und Natur an der Talsperre<br />
mit der Idylle der Heide, die verschiedensten<br />
Anwendungen und Bäder – zelebriert<br />
von unserer langjährigen Partnerin<br />
Serviceleiter/in gesucht<br />
Jetzt bewerben! www.suedbeck-karriere.de<br />
49661 Cloppenburg<br />
Daimlerstr. 11<br />
Tel. 0 44 71 / 961 - 0<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Brigitte Bundkiel – bieten optimale Möglichkeiten,<br />
auszuspannen und sich verwöhnen<br />
zu lassen. Hier haben wir uns das<br />
Ziel gesetzt, eine noch breitere Öffentlichkeit<br />
zu erreichen. Das ist umso wichtiger,<br />
als uns hier die Gäste aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> mindestens ebenso<br />
wichtig wie die Gäste aus der Ferne wichtig<br />
sind. Auch die Bewohner aus der Umgebung<br />
haben so die Gelegenheit, einmal<br />
Kurzurlaub vom Alltag zu machen.<br />
Mein persönliches Fazit: Das <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> hat viele und schöne Seiten,<br />
die sich sehr breitgefächert touristisch<br />
vermarkten lassen. Freilich kommen<br />
die Gäste nicht von selbst. Hier sind wir<br />
als Mitarbeiter aus Gastronomie und Beherbergungsbetrieben<br />
gefragt und in der<br />
Pflicht. Mein Motto für das Team im »Hotel<br />
Heidegrund«: Bei Qualität und Freundlichkeit<br />
niemals nachlassen – dann werden<br />
uns noch viel mehr Menschen in unserem<br />
<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> besuchen! ■<br />
247<br />
Foto: Chapeau Hotels
Foto: Jessika Wollstein/bitters.de<br />
AXEL FAHL- DREGER<br />
Was verbirgt sich hinter dem Namen<br />
»Museum im Zeughaus«?<br />
Die Museumsfamilie besteht aus<br />
dem Museum im Zeughaus, dem Zentrum<br />
für Experimentelles Mittelalter und dem<br />
musealen Projekt Castrum Vechtense. Im<br />
Museum im Zeughaus kann so viel zum<br />
Staunen führen: Die Besucher wundern<br />
sich generell über Dinge, die ihnen fremd<br />
sind, über Phänomene, die ihnen bekannt<br />
Lebenswelt<br />
Das historisch-archäologische Museum im Zeughaus im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. Das wahre Geheimnis unseres Erfolges ist Ihre Begeisterung.<br />
Wir wollen für Sie immer wieder zu neuen Zielen aufzubrechen, damit wir auch in Zukunft Ihre Neugier für unser Museum wecken<br />
können. Das Museum im Zeughaus: Historisch – Experimentell – Anschaulich – Übergreifend.<br />
Das Museum im Zeughaus<br />
Als jüngste museale Einrichtung im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> gehört das 1997 eröffnete Museum im Zeughaus<br />
für manche Mitbürger immer noch zu den touristischen Geheimtipps, obwohl es längst durch seinen<br />
mittelalterlichen Schwerpunkt in ganz Deutschland unter den Mittelalterexperten zu einer der wichtigsten<br />
Adressen geworden ist. Neben der Museums-Registrierung durch den Niedersächsischen Museumsverband<br />
wurde das Museum mehrfach für seine museumspädagogischen und musealen Aktivitäten ausgezeichnet.<br />
Mit dem 2012 begonnenen Bauprojekt »Castrum Vechtense – ein mittelalterliches Burgmodell des 11./12.<br />
Jahrhunderts entsteht« geht das Museum neue Wege in der musealen Präsentation.<br />
erscheinen, oder über Altbekanntes, in<br />
dem sie plötzlich einen neuen Zusammenhang<br />
entdecken.<br />
Oft genügt ein Wechsel der Blickrichtung,<br />
»um klar zu sehen«, schreibt Antoine<br />
de Saint Exupéry. Auf über 1000 Quadratmetern<br />
zeigt das Museum im Zeughaus<br />
eine Vielfalt von historischen Inszenierungen<br />
und Mitmachaktionen zur steinzeitlichen,<br />
mittelalterlichen und barocken<br />
248 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
Welt, wie auch den historischen Strafvollzug<br />
und die Stadtgeschichte. Die Präsentationen<br />
bieten den Besuchern immer<br />
wieder neue, ungewohnte Blickwinkel in<br />
die Geschichte.<br />
Sie können sich die einzelnen Ausstellungsbereiche<br />
alleine erobern, oder sich<br />
in einer Gruppe durch das Museum führen<br />
lassen (bitte rechtzeitig buchen). Bei<br />
den Führungen handelt das Museums-
team nach dem Spruch von Lao Tse »Sage<br />
es mir und ich werde es vergessen, zeige<br />
es mir und ich werde mich daran erinnern.<br />
Beteilige mich und ich werde es<br />
verstehen.« Da Erfahrungen sich nicht<br />
vererben, sondern jeder sie allein machen<br />
muss, bieten die Führungen/Aktionen<br />
überall im Museum Möglichkeiten, Exponate<br />
anzufassen, zu begreifen und mitzumachen.<br />
So kann die Mystik der Geschichte<br />
von der Steinzeit bis in die moderne<br />
Welt von den Besuchern selbst ein<br />
Stück weit »erspielt« und »enträtselt« werden.<br />
Jahr für Jahr besuchen circa 45.000<br />
Besucher das Museum, besonders zu den<br />
großen Veranstaltungen wie dem stadtgARTen,<br />
unserer Kunst- und Gartenschau,<br />
und den mittelalterlichen Burgmannen-<br />
Tagen mit Ritterkämpfen, historischem<br />
Markt, Heerlager und vielen Mitmachangeboten.<br />
Das dem Museum angegliederte Zentrum<br />
für Experimentelles Mittelalter ist<br />
Plattform für wissenschaftliche Versuche<br />
und Forschung im Bereich experimenteller<br />
mittelalterlicher Archäologie sowie<br />
überregionale Bildungsstätte zur Vermittlung<br />
mittelalterlicher Kultur- und Handwerkstechniken.<br />
Mittelalterliches Leben<br />
wird in verschiedenen Veranstaltungen<br />
auf ganz unterschiedliche Art und Weise<br />
präsentiert. Vielfach hat hier Hollywood<br />
Einzug gehalten. Wer sich ernsthaft mit<br />
dem Mittelalter beschäftigt, weiß um die<br />
Schwierigkeiten, die sich auftun, wenn<br />
man glaubwürdig und originalgetreu die<br />
vielen Aspekte des damaligen Lebens<br />
wiedergeben und erleben möchte. Hier<br />
setzt die Arbeit des 1. Zentrums für Experimentelles<br />
Mittelalter in Deutschland an.<br />
Über Forschung und Wissenschaft werden<br />
die Grundlagen ermittelt, diese im<br />
Experiment verfeinert, in Kursen (siehe<br />
Kursangebote im Internet) an eine breite<br />
Öffentlichkeit weitergegeben, in offenen<br />
Gruppen (z. B. in der Vechtaer Fechtschu-<br />
Lebenswelt<br />
Der »spielende, kreative Mensch« ist nicht auf eine spezielle Altersgruppe/Lebensstufe definiert.<br />
Buchen Sie unsere Führungen, Mitmachangebote oder Kurse und lassen Sie sich ganz<br />
neu und anders in die Welt der Geschichte führen. Im historischen Backhaus finden regelmäßig<br />
Mitmachkurse zum Thema »Historisches Backen« statt.<br />
le oder der Schmiedegruppe) trainiert und<br />
erprobt, in Veranstaltungen wie den Burgmannen-Tagen<br />
am letzten vollen Wochenende<br />
im September einem großen Publikum<br />
vermittelt und gezeigt.<br />
Das Projekt »Castrum Vechtense« verfolgt<br />
die Aufgabe, auf einem rund zwei<br />
Hektar großen Teilbereich des Zitadellenparks<br />
die ehemalige mittelalterliche Drei-<br />
Insel-Burganlage des 11./12. Jahrhunderts<br />
mit Haupt-, Vor- und Nebenburg sowie<br />
Burgmannenhof und Schiffswerft als<br />
Model im Maßstab 1 zu 1 nachzubauen.<br />
Grundlage für die Rekonstruktion sind<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 249<br />
Fotos: Museum im Zeughaus
Foto: Museum im Zeughaus<br />
archäologische Erkenntnisse, die bei vielfältigen<br />
Ausgrabungen im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> in den vergangenen Jahren<br />
gewonnen wurden. In einem ersten Bau-<br />
Modul wurde seit Mai 2012 das Burggelände<br />
mit seinen drei Inseln und den<br />
Burggräben gestaltet. Dafür wurde der<br />
historische Festungsbereich der Zitadelle<br />
so umgestaltet, dass die ehemalige historische<br />
Parallelität zwischen Burg und Festung<br />
aus der Zeit 1684 wieder erfahrbar<br />
wird. Zwischen November 2012 und Juli<br />
<strong>2013</strong> wird ein dreistöckiger hölzerner<br />
Lebenswelt<br />
Der Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad des Vechtaer Mittelalterfestes »Burgmannentage« ist in allen Bereichen in den vergangenen Jahren<br />
stetig gestiegen. Über 40 Gruppen (insgesamt über 500 Akteure) aus dem gesamten Bundesgebiet bauen das große Heerlager der Burgmannen<br />
um den Turnierplatz auf.<br />
Burgturm in historischer Fachwerkbauweise<br />
gebaut, der in seinem Inneren seine<br />
Wohn-, Wirtschafts- und Wehrfunktion<br />
anschaulich präsentieren soll.<br />
Wie versteht sich das Museum?<br />
Der Arbeit des Museums liegt ein klares<br />
Selbstverständnis zu Grunde. Das Museum<br />
versteht sich als Institution, die sich<br />
eingedenk ihrer Mitverantwortung für die<br />
gesamtgesellschaftliche Entwicklung aktiv<br />
mit Geschichte auseinandersetzt, sich<br />
für demokratische und freiheitliche Wer-<br />
250 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
te engagiert sowie Friedenserziehung<br />
praktiziert. So gehört zum festen Bestandteil<br />
des jährlichen Veranstaltungskalenders<br />
eine Veranstaltung zum Thema »Nationalsozialismus«.<br />
Als Bildungs- und Kultureinrichtung<br />
trägt das Museum im<br />
Zeughaus dazu bei, komplexe geschichtliche<br />
Zeiträume und Entwicklungen für<br />
alle Bevölkerungsschichten sinnlich erfahrbar<br />
und erlebbar zu machen.<br />
Als Zentrum für mittelalterliche und regionale<br />
Geschichte des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />
sammelt, bewahrt, erforscht<br />
WIRTSCHAFTSPRÜFUNG<br />
STEUERBERATUNG<br />
Vechta Osnabrück Magdeburg<br />
Bremer Straße 28 49377 Vechta Tel.: 04441 9252 0 Fax: 04441 9252 50 Mobil: 0172 4561 202 Markus Willenborg
und dokumentiert das Museum im Zeughaus<br />
regionales Kulturgut. Zu den Sammlungsschwerpunkten<br />
des Zeughauses gehören<br />
die Militaria zur Geschichte des ehemaligen<br />
Fürstbistums Münster. Mit seiner<br />
Sammlung und seinem Kursangebot bewahrt<br />
das Museum alte Handwerks- und<br />
Kulturtechniken und gibt der interessierten<br />
Bevölkerung die Möglichkeit, diese zu<br />
erlernen. Das Museum fördert historisches<br />
Bewusstsein und stärkt damit regionale<br />
Identität. Als Koordinationsstelle für<br />
Pilger auf dem Baltisch-Westfälischen Jakobsweg<br />
und Pilgerherberge will das Museum<br />
im Zeughaus ein Ort der internationalen<br />
Begegnung und des Austausches<br />
innerhalb der europäischen Bewegung<br />
sein, der besonders der Wiederbelebung<br />
historischer Wege und des Pilgergedankens<br />
dient.<br />
Wie erreicht das Museum seine Ziele?<br />
Das Museum im Zeughaus beteiligt sich<br />
impulsgebend an der Erforschung der regionalen<br />
und mittelalterlichen Geschichte.<br />
Es verfolgt dabei den Ansatz der »Ver-<br />
Lebenswelt<br />
Sie können die einzelnen Ausstellungsbereiche alleine erobern oder sich in einer Gruppe durch das Museum führen lassen. Erspielen und enträtseln<br />
Sie die Mystik der Geschichte von der Steinzeit bis in unsere moderne Welt und erleben Sie Leben in vergangenen Zeiten.<br />
gleichenden Regionalforschung«, begleitet<br />
Ausgrabungen und bewahrt, dokumentiert<br />
und erforscht deren Befunde sowie<br />
auch die eigenen Sammlungsbestände.<br />
So konnten in den letzten fünfzehn Jahren<br />
fünf große Ausgrabungskampagnen<br />
für die Epochen der Bronzezeit, des<br />
Mittelalters und der frühen Neuzeit initiiert<br />
und durchgeführt werden.<br />
Im Museum im Zeughaus werden historische<br />
Zusammenhänge durch ein handlungs-<br />
und produktorientiertes Raum-,<br />
Ausstellungs-, Veranstaltungs- und museumspädagogisches<br />
Aktionskonzept vermittelt.<br />
Die einzelnen Konzeptionen sind<br />
ganzheitlich aufeinander abgestimmt und<br />
finden ihren Ausdruck in den aufbauenden<br />
Angeboten der museumspädagogischen<br />
Aktionen bis zu den großen Museumsfesten.<br />
Über Autobiografien erzählte Geschichte<br />
erhöht bei den Besuchern die Rezeption<br />
der nach den Kriterien Anschaulichkeit,<br />
Klarheit und Verständlichkeit sowie<br />
Ansprechbarkeit erstellten Ausstellungstexte.<br />
Die interaktiven und pädagogisch<br />
Mich gibt es<br />
für Altpapier, Folien<br />
und Restabfall...<br />
Jetzt Container bestellen unter 044 41/92 30-0<br />
oder www.siemer-vechta.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
inszenierten Ausstellungsstationen orientieren<br />
sich an den kognitiven und haptischen<br />
Bedürfnissen der Besucher und<br />
fördern so den spielerischen, experimentellen<br />
Umgang mit Geschichte sowie den<br />
Spaß und die Freude an ihr.<br />
Dabei versteht sich das Museum als Ort<br />
der Begegnung, der positive Museumserlebnisse<br />
vermitteln und dadurch zu<br />
Wiederholungsbesuchen einladen will.<br />
Das Zentrum für Experimentelles Mittelalter<br />
(ZEM) führt Kurse durch, die alle<br />
Vermittlungsebenen des Museums aufnehmen<br />
und durch die Einbindung von<br />
Experten vertiefen. Die Nachhaltigkeit des<br />
Lern- und Sozialprozesses wird durch das<br />
gemeinsame Tun und den Austausch von<br />
Wissen und Fähigkeiten der Teilnehmer<br />
untereinander verstärkt. Es bildet eine<br />
wichtige Schnittstelle zwischen Wissenschaft/universitärer<br />
Forschung und Öffentlichkeit.<br />
Im Projekt »Castrum Vechtense«<br />
sollen in der Zukunft die im ZEM<br />
erlernten Methoden und Techniken in<br />
Verbindung mit den archäologischen Forschungsergebnissen<br />
angewandt und zur<br />
251<br />
Fotos: Museum im Zeughaus
Foto: Museum im Zeughaus<br />
Rekonstruktion einer mittelalterlichen<br />
Burg mit Nebengebäuden genutzt werden.<br />
In der Koordinationsstelle für Pilger<br />
werden Informationen über historische<br />
Pilgerwege an Interessierte weitergegeben.<br />
Zudem wird eine Betreuung der Pilger<br />
gewährleistet. Die historische Wegeforschung<br />
entwickelt weitere Routen.<br />
Welche Prioritäten setzt das Museum?<br />
Die Besucherinnen und Besucher stehen<br />
im Mittelpunkt der Arbeit aller Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Das Museum<br />
bindet die Museumsbesucher in die inhaltliche<br />
und konzeptionelle Weiterentwicklung<br />
des Hauses ein. In regelmäßigen Befragungen<br />
und Evaluationen werden die<br />
Wünsche und Bedürfnisse des Publikums<br />
erhoben. Die Erhebungsergebnisse finden<br />
Eingang in Präsentation und Vermittlung<br />
des Museums.<br />
Haupt-, neben- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter werden regelmäßig<br />
geschult, um Besuchsgruppen<br />
zielgruppen- und altersgerecht durch die<br />
Sonder- und Dauerausstellungen führen<br />
Lebenswelt<br />
Der »spielende, kreative Mensch« ist nicht auf eine spezielle Altersgruppe oder Lebensstufe<br />
definiert. Buchen Sie unsere Führungen, Mitmachangebote oder Kurse und lassen Sie sich<br />
ganz neu und anders in die Welt der Geschichte führen!<br />
zu können. Im Museum im Zeughaus wird<br />
Leistung anerkannt und Kritik zugelassen.<br />
Verbesserungsvorschläge werden begrüßt.<br />
Die Arbeitsabläufe sind transparent.<br />
Um gemeinsame Ziele zu erreichen,<br />
wird eine sachliche Kommunikation gefördert.<br />
Erfahrungen werden an Kollegen<br />
innerhalb des Hauses und nach außen<br />
weitergegeben. Ein Netzwerk mit Schulen,<br />
Vereinen, Bildungseinrichtungen, mit<br />
Politik, Verwaltung, Kultur und Wirtschaft<br />
im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> sowie<br />
überregionalen/internationalen Partnerorganisationen<br />
stärkt die Vielfalt und<br />
Qualität der Arbeit des Museums, schafft<br />
Synergien und führt zu Akzeptanz der<br />
Museumsfamilie in der Bevölkerung.<br />
Nur so wird es auch im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> in Zukunft möglich sein, in<br />
einer sich immer stärker differenzierenden<br />
Kulturlandschaft gegenüber einer untereinander<br />
konkurrierenden Vielzahl von<br />
Freizeiteinrichtungen und Erlebnisveranstaltungen<br />
als Museum bestehen zu können<br />
und ein Existenzrecht nachhaltig unter<br />
Beweis zu stellen. ■<br />
252 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />
<strong>argumente</strong><br />
das impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />
Geschäftsführer: Rudi Hockmann<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 246 · 49377 Vechta<br />
info@om23.de · www.om23.de<br />
Layout, Pre-Press, Schlussredaktion:<br />
Bitter & Co. Werbeagentur GmbH<br />
Geschäftsführer: Christian Bitter, Ralf Kunefke<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 244 · 49377 Vechta<br />
mail@bitters.de · www.bitters.de<br />
Druck und Verarbeitung:<br />
vdv · Vechtaer Druckerei und Verlag GmbH<br />
Geschäftsführer: Christoph Grote<br />
Gutenbergstraße 4 · 49377 Vechta<br />
info@vdv-druck.de · www.vdv-druck.de<br />
Anzeigen:<br />
Oldenburgische Volkszeitung<br />
Anzeigenleiter: Matthias Litzenburger<br />
Neuer Markt 2 · 49377 Vechta<br />
m.litzenburger@ov-online.de<br />
www.ov-online.de
A wie Anders. A wie A-Klasse. A wie auf jeden Fall.<br />
www.ich-fahre-anders.de
Kann vorsorgen<br />
wollen.<br />
www.oeffentlicheoldenburg.de<br />
Kann Sicherheit<br />
brauchen.<br />
Kann<br />
gestohlen<br />
werden.<br />
Kann Feuer<br />
fangen.<br />
Kann helfen!<br />
Kann einen<br />
Unfall bauen.