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argumente 2013 - Verbund Oldenburger Münsterland

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<strong>argumente</strong><br />

DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DES VERBUNDES OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />

Berichte, Meinungen & Porträts<br />

Mittelstand bleibt stark<br />

Im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

blicken Unternehmer nach vorn<br />

Eine Region in Bewegung<br />

Menschen,<br />

die bewegen<br />

<strong>2013</strong><br />

Strategien<br />

Prognosen<br />

Ereignisse<br />

Her mit den Fachkräften!<br />

Wie man qualifizierte Mitarbeiter<br />

gewinnt und langfristig bindet<br />

Die Boomregion Niedersachsens aus erster Hand!<br />

WWW.OM23.DE · VERKAUFSPREIS EUR 7,50<br />

Spezialitäten von hier<br />

Kilmerstuten, Kreuzritter und<br />

Tisch-Deko für die ganze Welt<br />

Heinrich Schulz<br />

Foto: Gerald Lampe


2<br />

Bauwirtschaft<br />

Wir sprechen sowohl mit der Welt<br />

als auch Platt.<br />

Und Ihre Bank?<br />

Sprechen Sie mit uns: 0441 237-1414<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Jürgen Hohnholt,<br />

Firmenkundenbetreuer


Intro<br />

RUDI HOCKMANN<br />

Argumente numero sechs<br />

»Argumente« hat sich seit der Premiere im Jahre 2008 als<br />

attraktives und informatives Magazin zum Wirtschaftsstandort<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> bewährt. Zum sechsten<br />

Mal bündelt es nun aktuelle Argumente aus erster<br />

Hand für Geschäftskontakte, Karriere und Investition in<br />

den 23 regionalen Städten und Gemeinden. In gewohnt<br />

authentischer Art und Weise geben Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer aus den Landkreisen Cloppenburg<br />

und Vechta Einblicke in die wirtschaftliche Entwicklung<br />

und zentrale Herausforderungen ihrer Unternehmen. Wo stehen die Lebensmittelproduktion,<br />

die Kunststoffverarbeitung, der Maschinen- und Anlagebau<br />

sowie die Bauwirtschaft in der Region? Welche Dienstleistungsbereiche<br />

sind auf dem Vormarsch? Und welche Qualifika tionen suchen die Unternehmen,<br />

um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern?<br />

Abgerundet wird das facettenreiche Bild der Wirtschaftsregion durch Standortbestimmungen<br />

der beiden Landräte und der 23 Bürgermeister sowie Beiträge<br />

zur regionalen Lebenswelt.<br />

In den ersten drei Quartalen des Jahres 2012 sind im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

der Industrieumsatz mit 5,3, der Industrieexport mit 5,9 und die Indu -<br />

striebeschäftigung mit 4,6 Prozent deutlich über dem niedersächsischen<br />

Landesdurchschnitt gestiegen. Wir haben durchaus Grund, vor uns liegende<br />

Herausforderungen weiterhin optimistisch anzugehen. Nicht zu übersehen<br />

sind beispielsweise der in einigen Bereichen zunehmende Fachkräfteengpass<br />

und das völlig verzerrte Bild der modernen Lebensmittelproduktion in der<br />

Öffentlichkeit.<br />

Ich hoffe, dass auch diese sechste Ausgabe sowohl als illustriertes Kompendium<br />

der regionalen Wirtschaft wie auch zur Information und Orientierung<br />

bei der Suche nach Arbeits- und Ausbildungsplätzen eine Hilfe ist. Allen<br />

Autoren, Fotografen und Inserenten gilt unser herzlicher Dank!<br />

Da der eigentlich vorgesehene Autor aus terminlichen Gründen leider kurzfristig<br />

passen musste, habe ich erstmals auch selbst »zur Feder gegriffen« und<br />

als Branchenoutsider einen Beitrag zur regionalen Kunststoffverarbeitung<br />

gewagt.<br />

Freuen Sie sich also auf zumindest 245 Seiten interessante Lektüre.<br />

Calveslage, im Januar <strong>2013</strong><br />

Rudi Hockmann<br />

Geschäftsführer des<br />

<strong>Verbund</strong>es <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>


Titel<br />

Für sein unternehmerisches Lebenswerk wurde im<br />

November 2012 der Gründer von Schulz Systemtechnik<br />

aus Visbek, Heinrich Schulz, ausgezeichnet.<br />

Der inzwischen zehnte Unternehmer abend<br />

OM bot dafür einen ebenso festlichen wie einzigartigen<br />

Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />

Wirtschaftsregion<br />

Mit vereinten Kräften: Die Landräte Eveslage und<br />

Focke setzen neue Schwerpunkte im Regionalmarketing<br />

– für mehr Fachkräfte und gegen das<br />

verzerrte Landwirtschaftsimage . . . . . . . . . . .4<br />

<strong>2013</strong> wird besser als man glaubt: Eine Prognose von<br />

Folker Hellmeyer, Bremer Landesbank . . . . . .14<br />

Südoldenburger investieren im Baltikum: Die guten<br />

Verbindungen von Hawita nach Lettland . . .32<br />

Ideal Home Range: IHR, die weltbekannte Marke<br />

für Tischdekoration, stammt aus Essen . . . . .38<br />

Corporate Social Responsibility: Unternehmen und<br />

ihre gesellschaftliche Verantwortung . . . . . . .42<br />

Energiewende vor Ort: Ohne Städte und Gemeinden<br />

läuft nichts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48<br />

Eines der ältesten Autohäuser der Region: Südbeck<br />

steht seit 85 Jahren auf Cloppenburg . . . . . . .54<br />

Sunflower, good morning: Die Goldene Mühle aus<br />

Garrel verarbeitet Sonnenblumenkerne . . . .58<br />

Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

Wie steht es um die Agrarwirtschaft? Norbert Moormann<br />

von der LzO gibt Antworten . . . . . . . . .62<br />

Agrar- und Ernährungsforum OM: Uwe Bartels wurde<br />

2012 zum neuen Vorsitzenden gewählt . .74<br />

PC-Monitoring vom Hof bis zum Teller: Die Branchenlösungen<br />

von agma data sind gefragt . . . . . . .78<br />

Kreuzritter aus Mühlen: Klassische deutsche Spirituosen<br />

auf internationalem Niveau . . . . . . . .82<br />

Eichkamp aus Garrel ist Hersteller von tiefgekühlten<br />

und frischen Convenience-Produkten . . . . . .86<br />

Esst mehr Kilmerstuten: Ludger Freese über eine<br />

der schönsten regionalen Spezialitäten . . . . .90<br />

Clean Label und Food Safety: Norbert Dreckmann<br />

stellt Fleisch-Krone aus Essen vor . . . . . . . . . .94<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Die Spezialisten für Sondermaschinenbau und Automatisierung:<br />

Worthmann aus Barßel . . . . . . .98<br />

Lastrup liefert europaweit: Anlagenbau und Agrartechnik<br />

von Kessens Technik mit System . . .104<br />

Flexible Agrarsysteme: Die Prüllage Systeme GmbH<br />

entstand vor 23 Jahren in Holdorf . . . . . . . .108<br />

Vom Handwerksbetrieb zum Maschinenbauer: Die<br />

Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH . . . . .112<br />

Biogas als Chance für Weser-Ems: Uwe Heider vom<br />

Visbeker Biogasanlagenbauer AD Agro . . . .116<br />

Kunststofftechnik<br />

Kunststoff-Boomregion OM: Jeder siebte Kunststoffarbeitsplatz<br />

Niedersachsens ist hier . . . . . . .120<br />

Berufsschule wird Innovationszentrum: Die Lohner<br />

Adolf-Kolping-Schule geht neue Wege . . . . .128<br />

Merkutec: Dienstleister Kunststofftechnik . .132<br />

2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Unternehmerpreis OM: Menschen, die bewegen Seite 22<br />

Sie ließen sich anständig feiern. Und das mit Recht: Denn Heinrich Schulz,<br />

Karl-Heinz Witte, Philipp Niehues, Frank Vulhop und Jens Niehues sind die<br />

Preisträger des diesjährigen »Unternehmerpreises <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«.<br />

Am 23.11.2012 erhielten sie ihre Auszeichnungen im Rahmen des<br />

zehnten Unternehmerabends in der Uni Vechta. Auch die Jubiläumsveranstaltung<br />

war wieder komplett ausgebucht. 366 Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung<br />

und Politik feierten mit den Gewinnern. Zwischen Applaus und<br />

Preis gab es Köstliches aus der Küche. Dafür sorgten Markus und Judith<br />

Jansen vom Vechtaer Gasthaus Jansen mit einem Vier-Gänge-Menü, musikalisch<br />

begleitet vom Blasorchester Essen.<br />

Ach, wenn es doch überall Kilmerstuten gäbe Seite 90<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

»Würden mehr Kilmerstuten gebracht, hätten<br />

wir weniger Demographieprobleme in<br />

Deutschland«, analysierte unlängst ein launiger<br />

Hamburger Kneipengast in Visbek den<br />

nordwestdeutschen Brauch des Kilmerstutenbringens,<br />

der in dieser Art weltweit einzigartige<br />

Charakterzüge trägt. Nicht zuletzt<br />

deshalb gibt es den Original Kilmerstuten<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. Dieses Markenzeichen<br />

kombiniert einzigartiges regionales<br />

Brauchtum mit der handwerklichen Tradition<br />

des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es, weiß<br />

Autor Ludger Freese, der in einem Erlebnisaufsatz<br />

alles rund ums Kilmern verrät.<br />

Die Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH Seite 112<br />

Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist eine<br />

Region der Maschinen- und Anlagenbauer<br />

in den Bereichen der Agrar- und Kunststofftechnik.<br />

Auch die Hugo Vogelsang<br />

Maschinenbau GmbH aus Essen (Oldb)<br />

hat hier ihre Wurzeln und sich im Laufe<br />

der Jahre vom regionalen Landmaschinenhersteller<br />

zum internationalen Spezialanbieter<br />

von Pump-, Zerkleinerungs-,<br />

Verteil- und Ausbringtechnik entwickelt.<br />

Der Erfinder der elastomerbeschichteten<br />

Drehkolbenpumpe hat inzwischen neunzehn<br />

Töchter und Niederlassungen sowie<br />

zwei Fertigungsstandorte und erhielt im<br />

April 2012 den »Niedersächsischen<br />

Außenwirtschaftspreis« in der Sonderkategorie<br />

Großunternehmen.


Ernährungswirtschaft<br />

Merkutec Langwege: Die Kunststoffdienstleister Seite 132<br />

Seit 2011 ist die Merkutec GmbH & Co. KG<br />

an ihrem Standort in der »Alten Molkerei«<br />

in Langwege bei Dinklage als Dienstleister<br />

in Sachen Kunststoffverarbeitung und Formenbau<br />

aktiv. Das Unternehmen ist für die<br />

regional ansässigen Firmen im Bereich<br />

Kunststoff seither ein zuverlässiger Partner<br />

– von der Entwicklung über das Prototyping,<br />

die Bemusterung von Werkzeugen<br />

und den Einsatz aktueller Mess- bzw. Prüftechniken<br />

bis hin zur zeitnahen Erstellung<br />

von Kleinserien und Sonderanfertigungen.<br />

Mit ihrem neuen 3-D-Drucker und einer<br />

eigenen Vakuumgießanlage können<br />

die Langweger innerhalb kürzester Zeit<br />

die unterschiedlichsten Prototypen für die<br />

verschiedensten Einsatzzwecke erstellen<br />

und ihrer Klientel eine Menge Zeit, Aufwand<br />

und Geld ersparen.<br />

Gerwing aus Lohne: So schön kann Beton sein Seite 144<br />

Was 1946 mit der Fertigung einfacher Betonschächte<br />

begann, avancierte in den vergangenen<br />

zehn Jahren zum führenden Premiumhersteller:<br />

Die Gerwing Steinwerke produzieren inzwischen<br />

an insgesamt sieben Standorten in<br />

Deutschland Betonpflaster, Betonplatten und<br />

Betonmauersteine im Naturlook. Mit mehr als<br />

900 Produkten und einer Menge guter Ideen<br />

ist das Lohner Unternehmen sogar im Werbefernsehen<br />

präsent.<br />

Schneller Karriere im Handwerk machen Seite 206<br />

Der »Masterplan Handwerk« ist eine Initiative der Vechtaer Handwerker und<br />

soll in kürzerer Zeit Absolventen zu Führungspositionen im Handwerk verhelfen.<br />

»Das ist ein bundesweit einzigartiges Modellprojekt«, sagt Dieter Mertens,<br />

Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Ihm kommen Studienabbrecher<br />

gerade recht, denn für sie – und für begabte Auszubildende – ist der<br />

Masterplan gedacht.<br />

Zweimal Berlin, einmal Talsperre: Chapeau! Seite 244<br />

Im Jahre 2009 übernahm die Chapeau Hotels<br />

GmbH das Hotel Dreibrücken und machte<br />

daraus das heutige Hotel Heidegrund. In<br />

nur sechs Wochen konnte vor zwei Jahren<br />

das Haus renoviert und modernisiert werden.<br />

Dabei hat man das Designkonzept der<br />

Hotelgruppe – zu der bereits zwei Hotels in<br />

Berlin gehören – erfolgreich aufgegriffen<br />

und umgesetzt. Chapeau-Hotels-Geschäftsführer<br />

Jens Schönherr (»Ick bin een Berlina!«)<br />

fühlt sich an der Thülsfelder Talsperre<br />

pudelwohl.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Bauwirtschaft<br />

In der Baudenkmalpflege gilt Remmers aus Löningen<br />

als Marktführer in Europa . . . . . . . . . . .136<br />

Beton kann so schön sein: Gerwing aus Lohne produziert<br />

Lifestyle für Heim und Garten . . . .144<br />

Standort<br />

Wo ist was? Die Gemeinden der Region . . . . .148<br />

Bakum, Barßel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .149<br />

Bösel, Cappeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .151<br />

Cloppenburg, Damme . . . . . . . . . . . . . . . . . .153<br />

Dinklage, Emstek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .155<br />

Essen, Friesoythe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .157<br />

Garrel, Goldenstedt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .159<br />

Holdorf, Lastrup . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .161<br />

Lindern, Löningen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .163<br />

Lohne, Molbergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .165<br />

Neuenkirchen-Vörden . . . . . . . . . . . . . . . . . .167<br />

Saterland, Steinfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .168<br />

Vechta, Visbek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .170<br />

Dienstleistungen<br />

Partner für den Mittelstand: Die LzO ist seit mehr<br />

als 226 Jahren die Bank der Region . . . . . . .172<br />

Tue Gutes und rede darüber: Medienexperte Daniel<br />

Meier über das Thema Public Relations . . . .178<br />

Dienstleister-Messe <strong>2013</strong>: Roland Larek über den<br />

Business Event im Emsteker ecopark . . . . . .182<br />

Chance Social Media: Neue Internetentwicklungen<br />

schaffen neue Herausforderungen . . . . . . . .186<br />

Mehr Liquidität für den Mittelstand: Die Finanzspezialisten<br />

SüdLeasing und SüdFactoring . . . .190<br />

Die neue mobile Kommunikation: Die Werbeagentur<br />

Hagedorn hat Lösungen parat . . . . . . . . . . . .194<br />

Arbeitsmarkt<br />

Fachkräftemangel strategisch bekämpfen: Tipps der<br />

Dr. Schwerdtfeger Personalberatung . . . . . . .198<br />

Für Top-Lehrlinge und Studienabbrecher: Der »Masterplan«<br />

der Kreishandwerkerschaft VEC . .206<br />

Stillstand ist Rückschritt: Die Management-Beratung<br />

Schmidt aus Friesoythe . . . . . . . . . . . . .210<br />

Fachkäfte binden: Frank Hörnschemeyers Hinweise<br />

als Kommunikationsberater . . . . . . . .214<br />

Marienhain Vechta: Schulleiter Hartmut Pille porträtiert<br />

die Vechtaer BBS . . . . . . . . . . . . . . . .218<br />

Lebenswelt<br />

Gesellschaft im OM wird vielfältiger: OV-Verlagsleiter<br />

Christoph Grote im Gespräch mit Monsignore<br />

Kossen und Franz-Josef Holzenkamp . . .224<br />

Rückkehr in die Normalität: Andreas Lesch kehrte<br />

aus Berlin in den Kreis Vechta zurück . . . . .232<br />

Theater in Lohne: Seit mehr als 60 Jahren steht die<br />

Freilichtbühne Lohne für qualitativ hochwertiges<br />

Amateurtheater und ist weit über die Kreisgrenzen<br />

hinaus bekannt geworden . . . . . . . . . . .240<br />

Chapeau-Hotel an der Talsperre: Die Berliner Hotels<br />

Best Western Premier MOA und Gendarm nouveau<br />

haben eine neue Schwester in Garrel . . .244<br />

Museum im Zeughaus: Als jüngste museale Einrichtung<br />

im OM ist das 1997 eröffnete Vechtaer Museum<br />

heute deutschlandweit bekannt . . . . .248<br />

3


Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

I<br />

m Binnenmarketing fördern wir das<br />

regionale Selbstbewusstsein durch<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie<br />

eine Reihe eigener Veranstaltungen.<br />

Der Name »<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«<br />

bringt die gemeinsame Zugehörigkeit der<br />

beiden heutigen Landkreise zum Fürstbistum<br />

Münster ab 1400 und zum Großherzogtum<br />

Oldenburg ab 1803 zum Ausdruck.<br />

Diese gemeinsame Vergangenheit<br />

4<br />

Wirtschaftsregion<br />

In glänzender Feierlaune zeigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident David McAllister uns und den rund 3.000 anderen<br />

Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien beim traditionellen Sommerfest der Niedersächsischen Landesregierung in Berlin.<br />

Zum Gelingen des Festes trugen auch die Chapeau Hotels aus Garrel und Berlin sowie die Unternehmen HAGOLA Gastronomie Technik,<br />

Frischehof Döpke, Fleischerei Ludger Fischer, Gebr. Stolle, Böseler Goldschmaus, Goldene Mühle und Wernsing Feinkost bei.<br />

LANDRAT ALBERT FOCKE, LANDRAT HANS EVESLAGE<br />

Neue Schwerpunkte im Regionalmarketing<br />

Der <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> wurde 1995 von den Landkreisen Cloppenburg und Vechta gegründet,<br />

um die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Region zu festigen sowie Aufmerksamkeit für regionale<br />

Produkte und Dienstleistungen zu wecken. Dabei konzentrieren wir unsere Aktivitäten auf die Felder, die das<br />

Erscheinungsbild einer Region prägen und für die Wahrnehmung ihrer Attraktivität entscheidend sind.<br />

Finanziert wird das Regionalmarketing durch Mitgliedsbeiträge der Landkreise Cloppenburg und Vechta<br />

sowie Verkaufserlöse und Sponsoring. Getragen wird es von delegierten Abgeordneten der beiden Kreistage<br />

im Vorstand und in der Mitgliederversammlung des <strong>Verbund</strong>es.<br />

prägt unsere Traditionen und Werte bis<br />

heute. Wir sind Landleute von heute – und<br />

wir sind es sehr gerne! Mehr als 100 Vereine,<br />

Verbände, Unternehmen, Interessengruppen<br />

und öffentliche Einrichtungen<br />

führen die markenrechtlich geschützte<br />

Wortmarke »<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«<br />

und verwenden das OM-Signet.<br />

Im Tourismusmarketing nutzen wir den<br />

Erlebniswert der Erholungsgebiete Bar-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

ßel-Saterland, Dammer Berge, Hasetal<br />

und Thülsfelder Talsperre sowie der Ausflugsregion<br />

Nordkreis Vechta im Werben<br />

um Urlaubsgäste und Tagesausflügler. Mit<br />

Öffentlichkeitsarbeit und klassischer<br />

Werbung bieten wir aktive Erholung und<br />

das Erlebnis ländlicher Lebensart in einer<br />

facettenreichen Natur- und Kulturlandschaft<br />

an. Als regionaler Dachverband<br />

bringen wir die Region in das Marketing


Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

und die Tourismuspolitik auf Landes- und<br />

Bundesebene ein. Unser Ziel ist es, die positive<br />

Entwicklung des Gästeaufkommens<br />

der letzten Jahre fortzusetzen und die regionale<br />

Tourismuswirtschaft zu unterstützen.<br />

Wir möchten Anreize für Innovationen<br />

und Investitionen schaffen, die<br />

letztendlich auch den Freizeitwert der Region<br />

erhöhen.<br />

Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> hat sich<br />

mit seinem vielseitigen Kurz- und Naherholungsangebot<br />

als anerkannte Reiseregion<br />

in Niedersachsen etabliert. Die Zahl<br />

der Übernachtungen hat sich seit 2000<br />

fast verdreifacht. Jeder dritte Deutsche<br />

kennt das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> als<br />

Reisegebiet. In einem gesättigten Markt,<br />

in dem das Angebot die Nachfrage deutlich<br />

übertrifft, werden künftig nur noch<br />

starke regionale Marken im Wettbewerb<br />

bestehen können. Auch das <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> muss seine Anstrengungen<br />

noch einmal intensivieren!<br />

In der Wirtschaftskommunikation bieten<br />

wir den regionalen Unternehmen und<br />

ihren 23 kommunalen Standorten durch<br />

Informations-, Organisations- und Begegnungsdienstleistungen<br />

ein Absatz förderndes<br />

Profil des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es.<br />

Denn Kernkompetenzen in den regionalen<br />

Schwerpunktbranchen Nahrung<br />

und Genuss, Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Kunststofftechnik und Bauwirtschaft<br />

ermöglichen »Complete Solutions for the<br />

World Market«. Mehr als 260 Partnerunternehmen<br />

beteiligen sich am Regionalmarketing<br />

des <strong>Verbund</strong>es. Name und<br />

Wirtschaftsregion<br />

Für Vollbeschäftigung gibt es nichts Besseres als gut geführte, mittelständische Familienunternehmen!<br />

Bei der feierlichen Preisverleihung im Rahmen des zehnten Unternehmerabends<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> war die festlich geschmückte Universität Vechta mit 366<br />

Gästen aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik restlos ausgebucht.<br />

Logo der Region werden in der Unternehmenskommunikation<br />

eingesetzt. Das <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> wird als Boomregion<br />

Niedersachsens wahrgenommen.<br />

Konjunkturelle Rahmenbedingungen<br />

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

haben ihre Wachstumsprognose<br />

für <strong>2013</strong> im Herbstgutachten<br />

auf ein Prozent halbiert. Die Schuldenkrise<br />

in Europa und die schwächelnde Weltkonjunktur<br />

dämpften zunehmend auch<br />

das Wachstum der deutschen Wirtschaft.<br />

Impulse werden allenfalls durch den Anstieg<br />

der verfügbaren Einkommen der Privathaushalte<br />

erwartet, wenn zum Jahresbeginn<br />

der Beitragssatz zur gesetzlichen<br />

Rentenversicherung und die Einkommensteuer<br />

sinken. Im Laufe des Jahres erwarten<br />

die Institute eine allmähliche konjunkturelle<br />

Erholung – sofern sich die Lage<br />

im Euro-Raum allmählich entspannt<br />

und die Weltwirtschaft stärker Fahrt aufnimmt.<br />

Deutschland zählt bislang eher zu den<br />

Gewinnern der Euro-Krise. Im jüngsten<br />

Vergleich des World Economic Forums<br />

konnte die Bundesrepublik bei der Wettbewerbsfähigkeit<br />

sogar die USA überflügeln,<br />

die bei solchen Rankings lange uneinholbar<br />

schienen. Eine Studie des Instituts<br />

der deutschen Wirtschaft Köln im<br />

Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

mit dem Titel »Die Messung der industriellen<br />

Standortqualität in Deutschland«<br />

zeigt: Der Industriestandort Deutschland<br />

gehört weltweit zu den besten. Von den<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG<br />

Vorstandsvorsitzender: Georg Hake<br />

Theodor-Heuss-Straße 96 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/905-0 · Fax 04441/905-470<br />

info@alte-oldenburger.de<br />

www.alte-oldenburger.de<br />

AUMANN Garten- und Landschaftsbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Franz Aumann<br />

Werner-Baumbach-Straße 41<br />

49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04474/9495-0 · Fax 04474/9495-85<br />

www.aumann-galabau.de<br />

Beckermann Küchen GmbH<br />

Geschäftsführer: Bernd Lampe<br />

Postfach 1155 · 49689 Cappeln<br />

Tel. 04478/88-0 · Fax 04478/88-95<br />

b.lampe@beckermann.de<br />

www.beckermann.de<br />

Böckmann Fahrzeugwerke GmbH<br />

Geschäftsführer: Klaus und Roger Böckmann<br />

Siehefeld 5 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/895-0 · Fax 04472/895-550<br />

info@boeckmann.com · www.boeckmann.com<br />

Bremer Landesbank<br />

Direktor: Torsten Brandt<br />

Markt · 26122 Oldenburg<br />

Tel. 0441/237-01 · Fax 0441/237-133<br />

kontakt@bremerlandesbank.de<br />

www.bremerlandesbank.de<br />

Commerzbank AG<br />

Regionalfiliale Oldenburg<br />

Mitglied der Geschäftsleitung: Ralph Derks<br />

Heiligengeiststraße 29 · 26121 Oldenburg<br />

Tel. 0441/2105-111 · Fax 0441/2105-200<br />

ralph.derks@commerzbank.com<br />

www.commerzbank.com<br />

c-Port Zweckverband IIK<br />

Geschäftsführer: Martin Kropp<br />

Am Küstenkanal 2 · 26683 Saterland<br />

Tel. 04491/786000 · Fax 04491/786009<br />

info@c-port-kuestenkanal.de<br />

www.c-port-kuestenkanal.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

5


6<br />

Derby Cycle AG<br />

Vorstand: Mathias Seidler<br />

Siemensstraße 1-3 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/966-175 · Fax 04471/966-188<br />

info@derby-cycle.de<br />

www.derby-cycle.de<br />

Deutsche Bank AG<br />

Theodor Lanfermann<br />

Staugraben 10 · 26122 Oldenburg<br />

Tel. 0441/2108-120 · Fax 0441/2108-210<br />

theodor.lanfermann@db.com<br />

www.deutsche-bank.de<br />

DZ BANK AG<br />

Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank<br />

Direktor: Linus Meyer<br />

Raiffeisenstraße 22/23 · 26122 Oldenburg<br />

Tel. 0441/2226-208 · Fax 0441/2226-269<br />

linus.meyer@dzbank.de · www.dzbank.de<br />

ecopark (Zweckverband)<br />

Geschäftsführer: Uwe Haring<br />

ecopark-Allee 5 · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/92666-33 · Fax 04473/92666-92<br />

info@ecopark.de · www.ecopark.de<br />

Eilhoff GmbH<br />

Geschäftsführer: Peter Eilhoff<br />

Gertrudenstraße 28 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/70333-0 · Fax 04442/70333-33<br />

info@eilhoff.de · www.eilhoff.de<br />

EWE AG<br />

Geschäftsführer der Region Cloppenburg:<br />

Ludwig Kohnen<br />

Emsteker Straße 60 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/13-100 · Fax 04471/13-109<br />

ludwig.kohnen@ewe.de · www.ewe.de<br />

fm Büromöbel GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Ulrich Meyer,<br />

Franz Meyer, Theo Budde<br />

Glaßdorfer Straße 18-24 · 26219 Bösel<br />

Tel. 04494/8151 · Fax 04494/9250-0<br />

info@fm-bueromoebel.de<br />

www.fm-bueromoebel.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Wirtschaftsregion<br />

Unser <strong>Oldenburger</strong>-<strong>Münsterland</strong>-Cup, organisiert von den NFV-Kreisverbänden Cloppenburg<br />

und Vechta, hat sich seit 1998 einen festen Platz im Sportkalender der Region erworben.<br />

Im letzten Jahr richtete der SC Schwarz-Weiß Bakum ein rundum gelungenes Turnier mit<br />

großartiger Atmosphäre aus.<br />

großen Industrieländern ist Deutschland<br />

zudem das einzige mit einer überdurchschnittlichen<br />

Dynamik. Vor allem bei der<br />

Regulierung der Produkt- und Arbeitsmärkte,<br />

der Luftverkehrsinfrastruktur,<br />

dem Internetzugang, im Bildungssystem<br />

und bei der Kundenorientierung hat es<br />

Fortschritte gemacht. Aus Sicht der Industrie<br />

sind die Trümpfe des Standorts die<br />

gute Rohstoffversorgung, die ausgebaute<br />

Infrastruktur, die hohe Innovationskraft<br />

der Wirtschaft und die hohe Anzahl an Arbeitskräften<br />

aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Bereich. Zwar<br />

herrsche ein Fachkräftemangel in den naturwissenschaftlichen<br />

Fächern, aber relativ<br />

gesehen stehe Deutschland gut da.<br />

Im Jahresverlauf 2012 hat das Vertrauen<br />

der Unternehmen in einen anhaltenden<br />

Aufschwung auch im <strong>Oldenburger</strong><br />

Land spürbar nachgelassen. Nach der<br />

Konjunkturumfrage der Oldenburgischen<br />

Industrie- und Handelskammer zum dritten<br />

Quartal 2012 dämpfen neben der anhaltenden<br />

Unsicherheit über die wirtschaftliche<br />

Entwicklung in der Eurozone<br />

auch die hohen Energie- und Rohstoffpreise<br />

die Stimmung der Unternehmen.<br />

Der IHK-Konjunkturklimaindex fiel zum<br />

zweiten Mal in Folge auf 104,5 Punkte<br />

und damit sieben Punkte unter seinem<br />

langjährigen Durchschnitt. Die Einstellungs-<br />

und Investitionsbereitschaft hat<br />

nachgelassen.<br />

Die deutschen Landwirte zeigten sich<br />

dagegen aufgrund der positiven Entwicklung<br />

der Erzeugerpreise wichtiger land-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

wirtschaftlicher Produkte zuletzt optimistisch.<br />

Dies geht aus dem jüngsten Konjunkturbarometer<br />

des Deutschen Bauernverbandes<br />

(DBV) hervor und bestätigte<br />

sich in unseren Gesprächen mit den über<br />

70 Ausstellern aus den Landkreisen Cloppenburg<br />

und Vechta auf der EuroTier in<br />

Hannover. Das für die nächsten sechs Monate<br />

geplante Investitionsvolumen der<br />

deutschen Landwirte liegt bei gut sechs<br />

Milliarden Euro, fast eine Milliarde mehr<br />

als im Vorjahreszeitraum. Maßgebend für<br />

diesen deutlichen Anstieg sind Investitionen<br />

in Wirtschaftsgebäude. Das Investitionsvolumen<br />

in Erneuerbare Energien<br />

fällt hingegen erheblich geringer aus, ist<br />

mit 1,4 Milliarden Euro allerdings weiterhin<br />

beachtlich. Der Rückgang betrifft in<br />

erster Linie die Sonnenenergie-Investitionen,<br />

während Investitionen in Biogasanlagen<br />

wieder leicht anziehen.<br />

Die Ernährungsindustrie verzeichnete<br />

im vergangenen Jahr kaum Wachstumsimpulse.<br />

Wie eine Studie der Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers<br />

(PwC) im Auftrag<br />

der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie<br />

(BVE) belegt, werden<br />

Märkte außerhalb der EU mit einem Exportanteil<br />

von 21 Prozent am Lebensmittelexport<br />

zunehmend wichtiger. Die<br />

Zunahme des internationalen Handels<br />

und der Arbeitsteilung hat neue wachstumsstarke<br />

Wirtschaftszentren geschaffen.<br />

Mittlerweile werden 90 Prozent des<br />

Weltwirtschaftswachstums außerhalb<br />

der EU generiert. Die BRIC-Staaten (Bra-<br />

Foto: Elke Schikora/Oldenburgische Volkszeitung, Vechta


Foto: Petra Hellmann<br />

silien, Russland, Indien, China) spielen<br />

dabei aufgrund ihrer wachsenden Wirtschaftskraft<br />

sowie ihres Ressourcen- und<br />

Bevölkerungsreichtums eine wichtige<br />

Rolle. Für die Ernährungsindustrie spielen<br />

Brasilien und Indien noch eine eher<br />

untergeordnete Rolle. Lediglich Russland<br />

messen 39 Prozent der befragten Unternehmen<br />

eine sehr große bis große Bedeutung<br />

in den nächsten Jahren bei, China<br />

immerhin noch 31 Prozent. Den Marktzugang<br />

erschweren neben abweichenden<br />

Konsumbedürfnissen und kulturellen<br />

Unterschieden vor allem nicht-tarifäre<br />

und tarifäre Handelshemmnisse. In Russland<br />

und China kommt die mangelnde<br />

Rechtsicherheit hinzu. Um diese Wachstumsmärkte<br />

für deutsche Lebensmittelexporte<br />

besser zu erschließen, erscheinen<br />

uns verstärkte handelspolitische Anstrengungen<br />

sinnvoll.<br />

Zentrale Herausforderungen<br />

Als zentrale Herausforderungen für die<br />

Wirtschaftsregion <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

sehen wir in den kommenden Jahren<br />

die Fachkräftesituation und die tierethische<br />

Diskussion. Sie werden auch die<br />

Schwerpunkte der Wirtschaftskommunikation<br />

des <strong>Verbund</strong>es bilden.<br />

Wir leben in einer Gesellschaft, in der<br />

nur noch geringe Teile der Bevölkerung<br />

über eigene Erfahrungen mit Landwirtschaft<br />

und Nutztierhaltung verfügen. Und<br />

weil das so ist, müssen wir Landleute zukünftig<br />

noch stärker über alle Aspekte der<br />

modernen Agrar- und Ernährungswirt-<br />

Wirtschaftsregion<br />

Keine Angst vor großen Tieren! Seit 1998 veranstalten wir aus Anlass des Weltkindertages<br />

den Familientag des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es. Im Ortskern der ausrichtenden Gemeinde<br />

Barßel wurde 2012 mit Unterstützung der Unternehmen, Institutionen und Vereine<br />

wieder ein attraktives und für die Kinder kostenfreies Programm geboten. 1999 wurde dem<br />

<strong>Verbund</strong> der Kinderfreundlichkeitspreis durch den Deutschen Kinderschutzbund verliehen.<br />

schaft informieren und diskutieren. Ein<br />

Beispiel: Der Anteil unseres Einkommens<br />

für den Kauf von Lebensmitteln ist seit<br />

1950 von 44 auf 15 Prozent gesunken.<br />

Unser heutiger Lebensstandard beruht<br />

damit zu einem wesentlichen Teil auf einer<br />

enormen Produktivitätssteigerung<br />

der Agrar- und Ernährungswirtschaft.<br />

Die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

hat sich in den vergangenen 50<br />

Jahren erfolgreich dem internationalen<br />

Wettbewerb gestellt und dem gesellschaftlichen<br />

Wandel in den Lebens- und<br />

Ernährungsgewohnheiten angepasst. Sie<br />

bietet ihren Kunden ein Sortiment von<br />

160.000 Artikeln in nie gekannter Vielfalt,<br />

Qualität und Sicherheit an, aus dem<br />

jeder nach seinem Geschmack und Geldbeutel<br />

auswählt. 85 Prozent der Deutschen<br />

schätzen die Qualität dieser Lebensmittel<br />

laut Allensbach-Institut als gut<br />

bis sehr gut ein. Zu Recht! Denn es ist<br />

mehr als zweifelhaft, ob die Lebensmittel<br />

von vor 100 Jahren auch nur die grundlegenden<br />

Qualitätsanforderungen der heutigen<br />

Lebensmittelkontrolle erfüllen<br />

könnten.<br />

Vor zehn Jahren gab Deutschland als erstes<br />

Mitglied der EU dem Tierschutz als<br />

Staatsziel des Grundgesetzes Verfassungsrang.<br />

Am 17. Mai 2002 beschloss<br />

der Bundestag mit großer Mehrheit, Artikel<br />

20a des Grundgesetzes um drei Worte<br />

zu ergänzen. Der Staat schützt die natürlichen<br />

Lebensgrundlagen »und die Tiere«.<br />

Alle staatliche Gewalt – Parlamente, Richter<br />

und Behörden – muss seitdem ihr Han-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Bankhaus W. Fortmann & Söhne KG<br />

Handlungsbevollmächtigter: Holger Honscha<br />

Lange Straße 12 · 26122 Oldenburg<br />

Tel. 0441/21002-32 · Fax 0441/21002-38<br />

holger.honscha@fortmann.de<br />

www.fortmann.de<br />

gigant Trenkamp & Gehle GmbH<br />

Geschäftsführer: Markus Gehle<br />

Märschendorfer Straße 42 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/9620-0 · Fax 04443/9620-30<br />

contact@gigant-group.com<br />

www.gigant-group.com<br />

Friedrich Graepel Aktiengesellschaft<br />

Vorstand: Klaus Mecking<br />

Zeisigweg 2 · 49624 Löningen<br />

Tel. 05432/85-105 · Fax 05432/2053<br />

info@graepel.de · www.graepel.de<br />

HAGOLA Gastronomie-Technik GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Stefan Rakers<br />

Hagolastraße 2 · 49424 Goldenstedt<br />

Tel. 04444/201-0 · Fax 04444/201-111<br />

info@hagola.de<br />

www.hagola.de<br />

Hanekamp Busreisen GmbH<br />

Geschäftsführer: Jörg Schneider<br />

Daimlerstraße 13 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/9497-0 · Fax 04471/9497-25<br />

info@hanekamp-reisen.de<br />

www.hanekamp-reisen.de<br />

HAWITA Gruppe GmbH<br />

Geschäftsführender Gesellschafter:<br />

Simon Tabeling<br />

Langer Damm 1 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9395-0 · Fax 04441/9395-55<br />

info@hawita-gruppe.de<br />

www.hawita-gruppe.de<br />

HEISO GmbH<br />

Geschäftsführer: Heinrich Sommer<br />

Unnerweg 1 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/9473-20 · Fax 04472/9473-22<br />

info@heiso.de · www.heiso.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

7


8<br />

Erdenwerke Hülskamp<br />

Inhaber: Thomas Hülskamp<br />

Industriestraße 11 · 26219 Bösel<br />

Tel. 04494/433 · Fax 04494/8349<br />

erdenwerke-huelskamp@ewetel.net<br />

www.erdenwerke-huelskamp.de<br />

IHR Ideal Home Range GmbH<br />

Geschäftsführende Gesellschafter:<br />

Manfred Morthorst, Meike Kahler, Horst Klären<br />

Höger Damm 4 · 49632 Essen/Oldb.<br />

Tel. 05434/81-0 · Fax 05434/81-56<br />

info@ihr.eu<br />

www.ihr.eu<br />

Peter Kenkel GmbH<br />

Geschäftsführer: Peter Kenkel<br />

Turmtannen 10 · 49451 Holdorf<br />

Tel. 05494/9897-97 · Fax 05494/9897-98<br />

info@peterkenkel.de<br />

www.peterkenkel.de<br />

KÜHLA Kühltechnik & Ladenbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Thomas Brackland<br />

Nordkämpe 1a · 49377 Vechta<br />

Tel. 04447/9633-0 · Fax 04447/9633-33<br />

info@kuehla.de · www.kuehla.de<br />

Landessparkasse zu Oldenburg<br />

Stellv. Vorstandsvorsitzender: Harald Tölle<br />

Berliner Platz 1 · 26123 Oldenburg<br />

Tel. 0441/230-3010 · Fax 0441/230-3099<br />

harald.toelle@lzo.com · www.lzo.com<br />

LBS Norddeutsche Landesbausparkasse<br />

Berlin-Hannover<br />

Pressesprecherin: Monika Grave<br />

Kattenbrookstrift 33 · 30539 Hannover<br />

Tel. 0511/926-6668 · Fax 0511/926-6938<br />

monika.grave@lbs-nord.de<br />

www.lbs-nord.de<br />

LEONI Special Cables GmbH<br />

Geschäftsführer: Kai Acker<br />

Eschstraße 1 · 26169 Friesoythe<br />

Tel. 04491/291-0 · Fax 04491/291-169<br />

info@lsc.leoni.com<br />

www.leoni-special-cables.com<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Wirtschaftsregion<br />

Ein großer Erfolg war die zweite Jobmesse <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> im Oktober 2012 in Vechta<br />

mit 173 Ausstellern auf dem Stoppelmarktgelände. Bereits 2011 hatten die 103 Aussteller<br />

in Cloppenburg rund 8.000 Besuchern zahlreiche Ausbildungs- und Arbeitsplätze vorstellen<br />

können.<br />

deln auch am Schutz der Tiere ausrichten.<br />

Anders als bei den Grundrechten,<br />

kann allerdings kein Bürger für sich aus<br />

dem ergänzten Artikel eigene Rechte ableiten.<br />

Tierschutz ist eine Aufgabe des<br />

Staates – neben anderen. Inzwischen wird<br />

die Legitimität der Nutztierhaltung – egal<br />

in welcher Form – in einer mit zunehmender<br />

Erbitterung und Aggressivität geführten<br />

Tierrechtsdebatte grundsätzlich bestritten!<br />

Folgerichtig hatte PETA USA bereits<br />

bis zum 30. Juni 2012 eine Million<br />

Dollar für den ersten Unternehmer oder<br />

Wissenschaftler ausgelobt, der kommerziell<br />

umsetzbares In-Vitro-Fleisch produziert,<br />

vermarktet und verkauft. Klingt<br />

doch auch logisch: Statt ein Schwein zu<br />

mästen und dann zu schlachten, »fabriziert«<br />

man nur das Schnitzel ohne lästiges<br />

Tier drum herum. Schöne neue Welt?<br />

Wenn alles so läuft, wie sich das einige<br />

Forscher in Europa und den USA vorstellen,<br />

wird Kunstfleisch in zehn bis 15 Jahren<br />

selbstverständlicher Bestandteil unseres<br />

Speiseplans sein. Mehrere Forscher<br />

stehen angeblich kurz davor, Laborfleisch<br />

zu produzieren.<br />

In Deutschland griff 2011 die Süddeutsche<br />

Zeitung das Thema in ihrem Magazin<br />

»Essen & Trinken« in breiter Form auf. In<br />

den Industrieländern esse jeder Erwachsene<br />

im Schnitt fast 100 Kilogramm<br />

Fleisch im Jahr. In aufstrebenden Ländern<br />

wie China und Indien könnten sich immer<br />

mehr Menschen Fleischgerichte leisten.<br />

Die Entwicklungsorganisation OECD habe<br />

errechnet, dass Fleisch in den kom-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

menden zehn Jahren um ein Drittel teurer<br />

werde. Was würde passieren, wenn die<br />

Menschen komplett auf Kunstfleisch umsteigen?<br />

Eine englisch-holländische Forschergruppe<br />

behaupte, dass dann nur<br />

noch die Hälfte der Energie für die Produktion<br />

aufgewendet werden müsse. Wir<br />

bräuchten angeblich nur noch zwei Prozent<br />

der jetzt genutzten Landflächen und<br />

müssten nur noch zwei Drittel des Getreides<br />

anbauen. Zudem könne Kunstfleisch<br />

alle versöhnen, weil es plötzlich möglich<br />

wäre, Vegetarier zu sein – und trotzdem<br />

Fleisch zu essen.<br />

Eine andere Vision ist AML – Animal Microencephalic<br />

Lumps, Tierklumpen mit<br />

Kleinsthirn, – die der Philosoph Gary L.<br />

Comstock von der North Carolina State<br />

University 1992 formulierte: Tiere, reduziert<br />

auf den Nutzen, den sie der Menschheit<br />

erbringen, gentechnisch verändert<br />

bis zur Leidensunfähigkeit. AML-Legehennen<br />

hätten weder richtige Beine, Flügel<br />

noch Federn, seien blind, taub und regungslos<br />

und legten jenseits jeder Empfindung<br />

nur Ei um Ei. AML-Schweinen, unfähig<br />

zu leiden, könnte regelmäßig Fleisch<br />

aus dem Leib geschnitten werden, das, bei<br />

guter Versorgung mit Nährstoffen, wieder<br />

nachwüchse.<br />

Noch bevölkern solche »Tiere« lediglich<br />

die Hirnwindungen einiger Philosophen.<br />

Wir sind jedoch der Auffassung, dass wir<br />

Landleute der Frage nach den rational begründeten<br />

Normen für den Umgang mit<br />

Tieren nicht länger ausweichen dürfen.<br />

Der Lingener Philosoph Norbert Hoerster<br />

Foto: Haug Ausstellungen


Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

Berufe mit den längsten Vakanzzeiten<br />

formuliert das in seinem 2004 erschienen<br />

Buch »Haben Tiere eine Würde?« so:<br />

»Die Kernfrage jeder Tierethik aber lautet:<br />

Gibt es einen hinreichenden Grund dafür,<br />

daß wir überhaupt irgendwelche Pflichten<br />

moralischer oder rechtlicher Art in bezug<br />

auf Tiere anerkennen? Anders ausgedrückt:<br />

Kommt Tieren überhaupt eine ethische Bedeutung<br />

und damit ein moralischer und<br />

rechtlicher Status zu? Erst wenn man auf<br />

diese Kernfrage jeder Tierethik eine befriedigende<br />

Antwort gefunden hat, kann man<br />

sinnvollerweise daran gehen, auf dieser Basis<br />

für gewisse inhaltlich bestimmte Tierschutznormen<br />

zu plädieren.«<br />

Der <strong>Verbund</strong> wird in Zusammenarbeit mit<br />

Wissenschaftlern künftig verstärkt den<br />

tierethischen Dialog mit allen interessierten<br />

gesellschaftlichen Gruppen suchen.<br />

Das deutsche Erwerbspersonenpotenzial<br />

wird nach Angaben der Bundesagentur<br />

für Arbeit allein aus demografischen<br />

Gründen bis zum Jahr 2025 um 6,5 Millionen<br />

Personen zurückgehen. Der demografische<br />

Rückgang wird allerdings durch<br />

steigende Erwerbsbeteiligung vor allem<br />

von Frauen und Älteren, der Rente mit 67<br />

und durch Zuwanderer teilweise ausgeglichen.<br />

Die Bundesagentur rechnet daher<br />

bis 2025 »nur« mit einem Rückgang<br />

des Erwerbspersonenpotenzials von 3,5<br />

Millionen. Dann müssten aber jedes Jahr<br />

100.000 Zuwanderer nach Deutschland<br />

kommen – und bleiben. Denn wenn Betriebe<br />

für ihre offenen Stellen kaum Be-<br />

Wirtschaftsregion<br />

Der Zeitraum zwischen der gewünschten und der tatsächlichen Besetzung einer Stelle heißt unter<br />

Fachleuten »Vakanz«. Und diese Vakanzen wachsen bundesweit von Jahr zu Jahr. Im<br />

September 2012 lag der Durchschnittswert bei 78 Tagen – das sind immerhin vierzehn Tage<br />

mehr als im Vorjahr.<br />

werber finden, dann werden sie ihre Investitions-<br />

und Produktionsentscheidungen<br />

anpassen, nicht plötzlich, sondern<br />

schleichend. Die Alternative, dem Fachkräftemangel<br />

durch weitere Arbeitsverdichtung<br />

und Automatisierung entgegenzuwirken,<br />

würde die Beschäftigungschancen<br />

für gering Qualifizierte weiter reduzieren.<br />

Nach aktuellen Zahlen der Bundesagentur<br />

dauert es immer länger, freie Stellen<br />

mit Fachkräften zu besetzen. Die Vakanz<br />

zwischen der gewünschten und tatsächlichen<br />

Besetzung einer Stelle stieg im<br />

September 2012 auf 78 Tage. 2011 blieben<br />

Stellen im Schnitt nur 64 Tage unbesetzt,<br />

2010 gar nur 56 Tage. An der Spitze<br />

stehen Ärzte mit 177 Vakanztagen, gefolgt<br />

von Schienenfahrzeugführern mit<br />

155 Tagen. Engpässe gibt es auch in den<br />

Luftverkehrsberufen (139 Tage), bei<br />

Zahnärzten (118), Versicherungskaufleuten<br />

(116), Elektroingenieuren (114), Maschinen<br />

und Fahrzeugingenieuren (113),<br />

Krankenschwestern und -pflegern sowie<br />

Hebammen (111).<br />

Die Bundesagentur bemüht sich bereits,<br />

Ärzte, Ingenieure und Pflegekräfte aus<br />

Südeuropa für Deutschland zu gewinnen<br />

und fordert ein aktives Zuwanderungsmarketing<br />

für und durch Willkommenskultur.<br />

Vor allem der Mittelstand habe<br />

noch nicht erkannt, dass man Mitarbeitern<br />

aus dem Ausland auch bei der Suche<br />

nach einer Wohnung, der Kinderbetreuung<br />

oder einen Arbeitsplatz für die Partnerin<br />

unterstützen müsse. Gerade der<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Niedersachsenpark GmbH<br />

Geschäftsführer: Uwe Schumacher<br />

Braunschweiger Str. 15<br />

49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05493/5492-0 · Fax 05493/5492-15<br />

mail@niedersachsenpark.de<br />

www.niedersachsenpark.de<br />

NW-Niemann GmbH Elektrotechnik<br />

Geschäftsführer: Holger Pawel<br />

Schnatgang 3 · 49377 Langförden<br />

Tel. 04447/9635-5 · Fax 04447/9635-35<br />

info@nw-niemann.de<br />

www.nw-niemann.de<br />

Mondi Lohne GmbH<br />

Sales Manager: Ulrich Lindemann<br />

Bergmannstraße 26 · 49439 Steinfeld<br />

Tel. 05492/9277-210 · Fax 05492/9277-111<br />

Ulrich.Lindemann@mondigroup.com<br />

www.mondigroup.com<br />

Öffentliche Versicherungen Oldenburg<br />

Direktor Vertrieb & Marketing:<br />

Jürgen Müllender<br />

Staugraben 11 · 26122 Oldenburg<br />

Tel. 0441/2228-0 · Fax 0441/2228-444<br />

info@oeffentlicheoldenburg.de<br />

www.oeffentlicheoldenburg.de<br />

Oldenburgische Landesbank AG<br />

Leiterin Kommunikation: Britta Silchmüller<br />

Stau 15-17 · 26122 Oldenburg<br />

Tel. 0441/221-1213 · Fax 0441/221-2425<br />

britta.silchmueller@olb.de · www.olb.de<br />

Oldenburgische Volkszeitung<br />

Geschäftsführer: Christoph Grote<br />

Neuer Markt 2 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9560-512 · Fax 9560-510<br />

grote.office@ov-online.de<br />

www.ov-online.de<br />

Optikett GmbH<br />

Geschäftsführer: Daniel Ostendorf<br />

Gutenbergstraße 1 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9260-70 · Fax 04441/9260-66<br />

info@optikett.com · www.optikett.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

9


10<br />

Druckerei Ostendorf GmbH<br />

Geschäftsführer: Frank Ostendorf<br />

Gutenbergstraße 1 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9260-0 · Fax 04441/9260-60<br />

info@druckerei-ostendorf.de<br />

www.druckerei-ostendorf.de<br />

H.-J. Rießelmann GmbH<br />

Irmtrud Rießelmann<br />

Industriering 4 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/9270-11 · Fax 04442/9270-77<br />

ir@riesselmann-druck.de<br />

www.riesselmann-druck.de<br />

Druckhaus · Verlag Friedr. Schmücker GmbH<br />

Geschäftsführer: Reiner Hömer<br />

Gutenbergstraße 1 · 49624 Löningen<br />

Tel. 05432/9488-11 · Fax 05432/9488-77<br />

hoemer@schmuecker-druckhaus.de<br />

www.schmuecker-druckhaus.de<br />

Siemer Jachtservice Hunte-Ems GmbH<br />

Geschäftsführer: Alexander Siemer<br />

Schleusenstraße 149 b · 26676 Barßel<br />

Tel. 04497/926826 · Fax 04497/926794<br />

info@siemer-jachtservice.de<br />

www.siemer-jachtservice.de<br />

Spitzer Silo Fahrzeug-Fördertechnik GmbH<br />

Betriebsleitung: Albert Böckmann<br />

Zum Brook 30 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/18606-0 · Fax 04471/18606-10<br />

cloppenburg@spitzer-silo.com<br />

www.spitzer-silo.com<br />

SüdLeasing GmbH Regionaldirektion Nord<br />

Niederlassung Bremen<br />

Gebietsleiter: Michael Windhaus<br />

Lange Wand 8 · 49377 Vechta<br />

Tel. 0172/4255125 · Fax 04203/8124-24<br />

michael.windhaus@suedleasing.com<br />

www.suedleasing.com<br />

VESTA Stahlservice GmbH<br />

Gesellschafter und Geschäftsführer:<br />

Marita Kotschofsky, Rainer Plogmann<br />

Holzhausen 15· 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/944-110 · Fax 04441/944-155<br />

kotschofsky@vesta-stahl.de<br />

www.vesta-stahl.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Wirtschaftsregion<br />

Strahlende Gesichter zum traditionellen Abschluss des Familientages im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

bei den Derby Cycle Werken in Cloppenburg: Anna Lena Frerichs aus Ramsloh, Jason<br />

Luca Büttner aus Barßel und Ellen Haupt aus Emstek (vordere Reihe v. l.n. r.) hatten das<br />

große Los beim Familientag in Barßel gezogen. Die Derby Cycle Werke stellen uns seit vielen<br />

Jahren zum Familientag drei Kinderfahrräder für die große Verlosung zur Verfügung.<br />

Der Spargel und das Fahrrad gehören bei uns im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> seit Beginn der Spargelaktion<br />

einfach zusammen. Und so haben wir uns sehr gefreut, unserem Ministerpräsidenten<br />

und Wilhelmshavens Oberbürgermeister Andreas Wagner ein Dienstfahrrad in<br />

OM-Line überreichen zu können.<br />

Mittelstand, der sehr international und<br />

exportorientiert sei, tue sich doch einen<br />

Gefallen, wenn er auch Menschen aus anderen<br />

Ländern und Kulturen an Bord habe.<br />

Nur auf die klugen Köpfe im europäischen<br />

Ausland zu schauen, sei dabei zu<br />

kurz gedacht. Die anderen europäischen<br />

Länder hätten nämlich mittelfristig genau<br />

die gleichen demografischen Probleme<br />

wie Deutschland. Auch dort würden die<br />

klugen Köpfe spätestens nach Abklingen<br />

der Finanz- und Schuldenkrise ein knappes<br />

Gut sein. Deshalb sollten auch potenzialreiche<br />

Zielländer außerhalb Europas<br />

in den Blick genommen werden. Mit Indonesien,<br />

Vietnam und Tunesien führt die<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Bundesagentur bereits entsprechende Gespräche.<br />

Es gibt erste Erfolge im Fachkräftemarketing,<br />

aber der drohende Mangel ist damit<br />

noch lange nicht abgewendet. Besonders<br />

schwer auf dem Arbeitsmarkt haben<br />

es Menschen mit geringer Qualifikation.<br />

Der Fachkräftebedarf in unserer<br />

Region ist weiterhin konstant auf hohem<br />

Niveau.<br />

Eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />

und Weiterbildung sind die besten Versicherungen<br />

gegen Arbeitslosigkeit. Die<br />

Agentur für Arbeit und die Jobcenter sowie<br />

eine Vielzahl privatwirtschaftlicher<br />

und öffentlicher Einrichtungen beraten<br />

Foto: <strong>Verbund</strong> OM<br />

Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto


Foto: <strong>Verbund</strong> OM<br />

Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

Sie suchen Fachkräfte?<br />

Wirtschaftsregion<br />

Herzlich empfangen wurden wir zusammen mit Regionaldirektor Volker Raker von der Landessparkasse<br />

zu Oldenburg und Cloppenburgs Ersten Stadtrat Andreas Krems bei der Übergabe<br />

des Kindermalkalenders <strong>2013</strong> im Kindergarten »Abenteuerland« in Cloppenburg.<br />

Leiterin Ulrike Plaggenborg stellte uns die Einrichtung vor.<br />

Denkanstöße zum Meinungsaustausch über internationale Wettbewerbsfähigkeit und gesellschaftliche<br />

Akzeptanz der Nutztierhaltung zum Abschluss der EuroTier beim vierten Parlamentarischen<br />

Messeabend des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es: (v.l.n.r.) <strong>Verbund</strong>präsident<br />

Hans Eveslage, DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer, Niedersachsens Landwirtschaftsminister<br />

Gert Lindemann und der AEF-Vorsitzende Uwe Bartels.<br />

Wir sind für Sie da, wenn es darum geht einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu besetzen.<br />

Wir begleiten und unterstützen Sie – individuell, kompetent und schnell.<br />

Ihr gemeinsamer Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter Cloppenburg und Vechta.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

AG der Volks- und Raiffeisenbanken im Landkreis<br />

Cloppenburg · c/o Raiffeisenbank Garrel eG<br />

Sprecher: Ludger Ostermann<br />

Postfach 1260 · 49675 Garrel<br />

Tel. 04474/9499-20 · Fax 04474/9499-12<br />

posteingang@rbgarrel.de<br />

www.vr-networld-cloppenburg.de<br />

AG der Volksbanken im Landkreis Vechta<br />

c/o Volksbank Vechta eG<br />

Sprecher: Ludger Ellert<br />

Falkenrotter Straße 17 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/899-111 · Fax 04441/899-5111<br />

ludger.ellert@vbvechta.de<br />

www.vr-networld-kreisvechta.de<br />

Warnking Elektrotechnik GmbH<br />

Geschäftsführer: Stefan Warnking<br />

Holzhausen 14 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9235-0 · Fax 04441/9235-36<br />

info@warnking.de · www.warnking.de<br />

Waskönig+Walter Kabel-Werk GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Michael Waskönig<br />

Ostermoorstraße 143 · 26683 Saterland-Ramsloh<br />

Tel. 04498/88-0 · Fax 04498/88-900<br />

verkauf@waskoenig.de · www.waskoenig.de<br />

Gerhard Wilmering GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Leo Wilmering<br />

Marschstraße 45 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9311-0 · Fax 04441/9311-20<br />

bus@wilmering.de · www.wilmering-buslinien.de<br />

Zerhusen Kartonagen GmbH<br />

Geschäftsführer: Roland Zerhusen<br />

Postfach 1308 · 49396 Damme<br />

Tel. 05491/9688-0 · Fax 05491/9688-49<br />

info@zerhusen.de · www.zerhusen.de<br />

Agentur für Arbeit Vechta<br />

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höchstens 42 ct/min.<br />

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11


Auf gute<br />

Nachbarschaft<br />

Der ecopark an der Hansalinie A1 ist<br />

bereits Standort vieler erfolgreicher<br />

Unternehmen. Jetzt ist der nächste<br />

Bauabschnitt voll erschlossen. Schreiben<br />

auch Sie Ihre Erfolgsgeschichte<br />

im ecopark fort und entdecken Sie<br />

eine neue Idee von Arbeitsleben.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch:<br />

www.ecopark.de<br />

Erwerbslose, Beschäftigte und Unternehmen,<br />

unterstützen sie auf dem Weg zur<br />

künftigen Fachkraft beispielsweise mit<br />

Qualifizierungs- oder Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

die sich an den Markterfordernissen<br />

orientieren. Diese Angebote gilt<br />

es, verstärkt bekannt zu machen und wo<br />

nötig zu erweitern.<br />

Ermutigend ist auch der Verlauf der<br />

zweiten Jobmesse <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>,<br />

die am 12. und 13. Oktober 2012 in<br />

Vechta mit 173 Ausstellern auf dem Stoppelmarktgelände<br />

stattfand. Bereits im<br />

Jahre 2011 hatten die 103 Aussteller in<br />

Cloppenburg rund 8.000 Besuchern zahlreiche<br />

Ausbildungs- und Arbeitsplätze<br />

Wirtschaftsregion<br />

Als großer Bahnhof für unser gesundes Sommergemüse erwies sich das <strong>Oldenburger</strong>-<strong>Münsterland</strong>-Spargelessen<br />

2012 mit über 300 Gästen im Wilhelmshavener Gorch-Fock-Haus. Die<br />

offizielle Auftaktveranstaltung des <strong>Verbund</strong>es sowie der Dehoga-Verbände Cloppenburg<br />

und Vechta wartete mit gleich zwei Besonderheiten auf. Mit David McAllister eröffnete erstmals<br />

ein niedersächsischer Ministerpräsident die Spargelsaison. Eine Premiere feierten<br />

auch wir mit der Begrüßung der Gäste auf hoher See. Denn bevor das weiße Gold des <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>es in Form eines Vier-Gänge-Menüs serviert wurde, stand eine Besichtigung<br />

des JadeWeserPorts auf dem Programm.<br />

12<br />

vorstellen können. Der <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> hat die ideelle Trägerschaft<br />

übernommen und unterstreicht<br />

damit das Interesse der beiden Landkreise<br />

Cloppenburg und Vechta, sich dieses<br />

Themas anzunehmen. IHK, Handwerkskammern,<br />

die Kreishandwerkerschaften,<br />

die Agentur für Arbeit und das Jobcenter<br />

wirken ebenfalls mit. Die Medienpartnerschaft<br />

mit den örtlichen Tageszeitungen<br />

garantiert die Aufmerksamkeit einer großen<br />

Öffentlichkeit.<br />

Im Fachkräftemarketing ermutigen uns<br />

auch die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage<br />

des Instituts TNS Infratest, wonach<br />

mehr als ein Drittel der 14- bis 29-Jähri-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto


Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

Gänsehaut pur beim Unternehmerabend 2012:<br />

Der Filmrückblick der Ganseforth Medienproduktion<br />

auf zehn Jahre Unternehmerpreis<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> war eines<br />

der emotionalen Highlights.<br />

gen für die nächsten zehn Jahre den Bau<br />

oder Kauf einer Immobilie plant. Vor allem<br />

die eigene Altersvorsorge spielt dabei<br />

eine zentrale Rolle. 56 Prozent halten eine<br />

eigene Immobilie für die beste Altersvorsorge.<br />

Hier kann das <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> mit Sicherheit punkten wie<br />

das vom <strong>Verbund</strong> im vergangenen Jahr<br />

www.niedersachsenpark.de<br />

aktualisierte Faltblatt zu den regionalen<br />

Lebens-, Wohn- und Arbeitsverhältnissen<br />

zeigt. Es bündelt alle wesentlichen Argumente<br />

für ein Leben, Wohnen und Arbeiten<br />

im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> in der<br />

gebotenen Kürze auf aktuellem Stand.<br />

Kern der Veröffentlichung ist ein Lebenshaltungskostenvergleich.<br />

Zusammen mit<br />

dem Film über die Wirtschaftsregion und<br />

der OM-Bewerbermappe stellt der <strong>Verbund</strong><br />

den regionalen Unternehmen damit<br />

ein flankierendes Informationspaket für<br />

ihr Fachkräftemarketing zur Verfügung.<br />

Genauso ermutigend ist die Entwicklung<br />

des »<strong>Verbund</strong>es familienfreundlicher<br />

Unternehmen <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«<br />

zu einer der mitgliedsstärksten <strong>Verbund</strong>-<br />

Organisationen in Niedersachsen. Als Zusammenschluss<br />

kleiner und mittelständischer<br />

Unternehmen und kommunaler Arbeitgeber<br />

gibt er Impulse für eine bessere<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf – mit<br />

Informationsveranstaltungen, Qualifizierungsmaßnahmen,<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Jobvermittlungen und Netzwerkarbeit.<br />

Im Oktober feierte er sein 20-jähriges Jubiläum.<br />

Das Thema Familienfreundlichkeit<br />

wird weiter an Bedeutung gewonnen.<br />

Schließlich leistet das Tourismusmarketing<br />

über Wertschöpfung und Einkom-<br />

Sie können sofort<br />

loslegen.<br />

· 70 ha Industriefläche im Eigentum<br />

· Baurecht liegt vor<br />

· direkter Autobahnanschluss (BAB1)<br />

· variabler Grundstückszuschnitt<br />

Wirtschaftsregion<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

menserwerb hinaus einen Beitrag für die<br />

allgemeine Wahrnehmung, das Image einer<br />

Region, der keinesfalls unterschätzt<br />

werden sollte und wohl kaum ersetzt werden<br />

kann.<br />

Die von der touristischen Entwicklung<br />

beförderten Investitionen in die gastgewerblichen<br />

Strukturen sowie in das Freizeitangebot<br />

und die Infrastruktur der<br />

Städte und Gemeinden haben die Wohnund<br />

Lebensqualität nachhaltig erhöht.<br />

Folgerichtig verweisen bereits heute regionale<br />

Unternehmen in ihrer Internetpräsentation<br />

unter dem Menü »Karriere«<br />

mit einem Link auf das regionale Tourismusportalwww.oldenburger-muensterland.de.<br />

Denn von einem Wohnortwechsel<br />

ist oftmals eine ganze Familie betroffen.<br />

Dann hilft eine positive Grundbekanntheit<br />

der Region, die Sympathien<br />

weckt.<br />

In den kommenden Jahren gilt es somit,<br />

das positive Meinungsbild zur Wohn- und<br />

Freizeitqualität im Rahmen eines systematischen<br />

Fachkräftemarketings mit einem<br />

auf die Zielgruppen zugeschnittenen<br />

Kommunikationsmix weiter zu etablieren<br />

und den ansässigen Unternehmen verstärkt<br />

für ihre Kommunikation nutzbar zu<br />

machen. ■<br />

Wachstum live erleben<br />

im größten Gewerbe- und Industriegebiet in Niedersachsen<br />

13


Foto: Hellmeyer, privat<br />

Rechnet mit erfreulichen Konjunkturdaten, die »positive Akzente« setzen: Autor Folker Hellmeyer (51) ist seit April 2002 Chefanalyst der<br />

Bremer Landesbank. Als geschätzter Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er regelmäßig in der ARD,<br />

ZDF, auf n-tv, N24, DAF, der Deutschen Welle, Phoenix, CNBC Europe und den dritten Programmen zu sehen.<br />

FOLKER HELLMEYER, BREMER LANDESBANK<br />

Die Antwort der Eliten der kontinentaleuropäischen<br />

Politik und der<br />

EZB waren in der Vergangenheit<br />

weitgehend zögerlich und boten der Spekulation<br />

mangels homogener Positionierung<br />

Ansätze, ihre Gangart zu verschärfen.<br />

Seit Herbst 2011 gibt es eine erkennbare<br />

veränderte politische Haltung innerhalb<br />

der Eurozone, aber auch im IWF, die<br />

diesen Erfahrungen Rechnung trägt. Der<br />

Ansatz ist umfassender und flexibler und<br />

nicht mehr so solitär ordnungspolitisch orthodox,<br />

wie ihn sowohl die Bundesbank<br />

als auch die Bundesregierung bis Sommer<br />

Wirtschaftsregion<br />

<strong>2013</strong> wird besser als man glaubt<br />

Das Jahr 2012 war bis zum Spätsommer geprägt von einer sukzessiv zunehmenden Defizitkrise der Eurozone.<br />

Die Aggressivität der Spekulation aus den Finanzzentren London und New York heraus führte zu einer<br />

kritischen Lähmung und Destabilisierung der Konjunkturlagen in den Reformländern, die sich global belastend<br />

auswirkte. Jeglicher Konjunkturprognose muss daher eine Krisenanalyse vorangehen.<br />

2011 bevorzugten. Auch das Szenario eines<br />

potentiellen Zerfalls der Eurozone ist<br />

als Konsequenz nicht mehr länger aktuell.<br />

Unsere »Freunde« in London und New<br />

York waren und sind gezwungen, ihre aggressive<br />

Positionierung gegen den Euro<br />

und Risikoaktiva der Eurozone anzupassen.<br />

Die Marktbewegungen seit Herbst<br />

2012 tragen dieser Entwicklung Rechnung.<br />

Die Fakten, die in der Eurozone geschaffen<br />

wurden, sind beachtlich. Der Europäische<br />

Stabilitätsmechanismus (ESM) trat<br />

am 27. September 2012 in Kraft und wurde<br />

temporär um die nicht genutzten Mittel<br />

14 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität<br />

(EFSF) erweitert. Das Interventionsvolumen<br />

von zirka 700 Mrd. Euro ist<br />

erheblich und schließt ein Scheitern der<br />

am Tropf hängenden Reformländer auf<br />

mittelfristige Sicht aus. Das gilt um so<br />

mehr, als Irland und Portugal sich wieder<br />

partiell am Kapitalmarkt bedienen. Ein<br />

Wirtschaftspakt ist im Volumen von 120<br />

Mrd. Euro aufgesetzt. Zudem ist die Europäische<br />

Zentralbank (EZB) unter strikten<br />

Auflagen bereit, unbegrenzt Ländern unter<br />

dem ESM-Schirm mit Interventionen<br />

am Kapitalmarkt mit bis zu drei Jahren<br />

Laufzeit unter die Arme zu greifen. Damit


Tabelle: Hellmeyer | Daten: IWF<br />

Foto: M. Schuckart, Fotolia<br />

ist das Szenario vom Scheitern der Eurozone<br />

faktisch als Risiko der Vergangenheit<br />

zu klassifizieren. Für die Entwicklung der<br />

globalen Wirtschaftslage ist diese qualitative<br />

Veränderung von erheblicher Bedeutung.<br />

In diesem Zusammenhang stellt sich die<br />

Frage, ob diese Interventionspolitik der<br />

Eurozone sachlich gerechtfertigt ist, um<br />

eine sowohl qualitative als auch quantitative<br />

Prognose für das Jahr <strong>2013</strong> stellen zu<br />

können.<br />

Fakt ist, dass die Eurozone erhebliche<br />

Geburtsfehler aufweist. Die Eurozone ist<br />

lediglich eine Währungsunion, keine politische<br />

Union. Überdies haben sich selbst<br />

Deutschland und Frankreich als Schwergewichte<br />

dieser Union nicht an die Regeln<br />

gehalten. Diverse Länder schließlich sind<br />

losgelöst von den Eintrittskriterien in die<br />

Währungsunion aufgenommen worden.<br />

Wirtschaftsregion<br />

Tabelle 1 | Schuldenstatistik der westlichen Hauptwährungsräume<br />

Neuverschuldung Neuverschuldung Neuverschuldung Schuldenstand/<br />

in Prozent in Prozent in Prozent Privatverschuldung<br />

des BIP 2009 des BIP 2010 des BIP 2011 (2012) in Prozent des BIP<br />

Eurozone 6,4 % 6,2 % 4,1 % (3,2 %) 88 % / 70 %<br />

USA 13,0 % 10,5 % 9,6 % (8,2 %) 107 % / 88 %<br />

UK 10,4 % 9,9 % 8,6 % (8,1 %) 88 % / 99 %<br />

Japan 10,4 % 9,4 % 10,1 % (9,9 %) 235 % / 74 %<br />

Bei der Neuverschuldung und der öffentlichen Gesamtverschuldung steht die Eurozone zusammen<br />

mit Großbritannien deutlich besser da als die USA oder Japan.<br />

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt<br />

ist die 1998 gegründete gemeinsame<br />

Währungsbehörde der Mitgliedstaaten der<br />

Europäischen Währungsunion.<br />

Diese Geburts- und Verfahrensfehler sind<br />

in der 2007 beginnenden globalen Finanzund<br />

Wirtschaftskrise von den Märkten aggressiv<br />

abgestraft worden und haben eine<br />

eigenständige – für das Weltfinanzsystem<br />

und die Weltwirtschaft kritische – Einflussgröße<br />

gebildet.<br />

Der Blick auf die Bilanz der Veränderungen<br />

seit Ausbruch der europäischen Defizitkrise<br />

im Jahre 2009 ist erfrischend und<br />

ermutigend. Die politische Integration der<br />

Eurozone geht schneller voran, als es 2007<br />

vorstellbar gewesen wäre. Nationale Egoismen<br />

sind mittlerweile weniger ausgeprägt.<br />

Die fiskalischen Fakten deuten auf eine<br />

vom Finanzmarkt und den Wirtschaftsmedien<br />

weitgehend ignorierte Gesundung<br />

hin. Die Eurozone hebt sich bei entscheidenden<br />

Strukturdaten im Vergleich zu den<br />

USA, Japan und Großbritannien markant<br />

positiv ab. So nahm die Neuverschuldung<br />

der Wirtschaftsleistung in der Eurozone<br />

nach der größten Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

seit 1929/1932 von 6,4 Prozent im<br />

Jahre 2009 auf 6,2 Prozent im Jahr 2010,<br />

auf 4,1 Prozent per 2011 und auf 3,2 Prozent<br />

per 2012 ab. Im identischen Zeitraum<br />

stellte sich für die USA ausgehend vom<br />

Jahr 2009 eine Neuverschuldung in Höhe<br />

von 13 Prozent des BIP, per 2010 von 10,5<br />

Prozent, per 2011 von 9,6 und per 2012<br />

von 8,2 Prozent ein. In Großbritannien lagen<br />

diese Werte per 2009 bei 10,4 Prozent,<br />

per 2010 bei 9,9 Prozent, per 2011 bei 8,6<br />

Prozent und per 2012 bei 8,1 Prozent. Japan<br />

hat es im identischen Zeitfenster auf<br />

10,4 Prozent per 2009, auf 9,4 Prozent per<br />

2010, auf 10,1 Prozent per 2011 und auf<br />

9,9 Prozent per 2012 gebracht.<br />

Nicht nur bei der Neuverschuldung,<br />

sondern auch bei der öffentlichen Gesamtverschuldung<br />

stehen die Eurozone und<br />

Großbritannien mit 88 Prozent deutlich<br />

besser da als die USA mit 107 Prozent oder<br />

Japan mit 235 Prozent des BIP.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

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15


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Die positive Divergenz der Eurozone zu<br />

den Werten unserer direkten Konkurrenten<br />

im Sektor der großen Industrienationen<br />

könnte nicht augenfälliger sein. Mehr<br />

noch bestechen die Reformländer der Eurozone<br />

mit den aggressivsten Reformen in<br />

der Geschichte der Industrienationen, die<br />

mittelfristig das Potentialwachstum heben<br />

und einer Fehlallokation des Produktionsfaktors<br />

entgegen wirken. Die USA und Japan<br />

sind dagegen unverändert nicht willens,<br />

Reformen anzugehen. Entsprechend<br />

ist die Qualität der Neuverschuldung der<br />

Eurozone in der Tendenz investiv, wogegen<br />

sie den USA und Japan tendenziell<br />

konsumtiv ausfällt (Tabelle 1).<br />

Weil die Eurozone keinen einheitlichen<br />

politischen Raum darstellt, ist eine individuelle<br />

Länderbetrachtung erforderlich.<br />

Der Harvard-Ökonom Martin Feldstein<br />

hat im Frühjahr 2012 darauf verwiesen,<br />

dass die Reformländer der Eurozone ihre<br />

strukturellen Defizite weitgehend bereinigt<br />

haben. Die Reformländer sind maßgeblich<br />

mit konjunkturellen Defiziten belastet.<br />

Als Ausdruck der strukturellen Defizite<br />

sind die Primärhaushalte der öffentlichen<br />

Hand geeignet, denn sie entsprechen dem<br />

öffentlichen Haushaltssaldo abzüglich der<br />

auf die Staatsschuld zu entrichtenden Zinsen.<br />

Dieser Haushaltssaldo liegt laut Internationalem<br />

Währungsfond in der Eurozone<br />

2012 auf -0,5 Prozent des BIP, während<br />

die USA mit sportlichen -5,3 Prozent reüssieren.<br />

Großbritannien liegt bei -6,1 Prozent,<br />

Japan bringt es auf erhebliche -8,9<br />

Prozent. Italien sticht mit +3,0 Prozent<br />

vor Deutschland mit +1,0 Prozent positiv<br />

hervor. Alle Reformländer der Eurozone<br />

weisen deutlich bessere Primärhaushalte<br />

als USA, Japan und UK aus. In diesem Zu-<br />

16<br />

Wirtschaftsregion<br />

Tabelle 2 | Haushaltsdaten Europa versus USA, UK und Japan<br />

Land Haushalt Primärhaushalt Rating von Standard & Poor’s<br />

Italien - 2,6 % +3,0% BBB+<br />

Griechenland - 7,0 % - 1,0% CCC<br />

Portugal - 4,5 % +0,1 % BB<br />

Spanien - 7,0 % - 3,6% BBB-<br />

Frankreich - 4,5 % - 2,2 % AA+<br />

Irland - 8,3 % - 4,4% BBB+<br />

Deutschland - 0,7 % + 1,0% AAA<br />

Eurozone - 3,2 % - 0,5%<br />

UK - 8,1 % - 5,3% AAA<br />

USA - 8,2 % - 6,1 % AA+<br />

Japan - 9,9 % - 8,9% AA-<br />

Alle Reformländer der Eurozone weisen deutlich bessere Primärhaushalte als USA, Japan und<br />

UK aus. Die Bewertungen der Bonitäten durch Standard & Poor’s werfen allerdings mehr<br />

Fragen auf, als es Antworten gibt.<br />

sammenhang werfen die Bewertungen der<br />

Bonitäten durch Standard & Poor’s mehr<br />

Fragen auf, als es Antworten gibt. Der Ei -<br />

gentümerkreis dieser Agenturen liegt in<br />

der amerikanischen und angelsächsischen<br />

Finanzaristokratie. Weiterer Bewertung<br />

entziehen wir uns bewusst – die Gedanken<br />

sind frei (Tabelle 2).<br />

Eine Achillesferse und weitere Schwäche<br />

der Eurozone war das Ungleichgewicht<br />

zwischen den Nord- und den Südländern<br />

der Eurozone. Die Konkurrenzfähigkeit<br />

der südeuropäischen Länder hatte<br />

bis 2008 deutlich abgenommen. Entsprechend<br />

kam es zu defizitären Entwicklungen<br />

in der Waren- und Dienstleistungsbilanz<br />

dieser Länder, die durchaus das Adjektiv<br />

»kritisch« verdienten. Mit der Krise<br />

Wirft zuweilen Rätsel auf: Wegen des großen<br />

Einflusses der Ratingnoten auf das Tun und<br />

Lassen vieler Marktteilnehmer werden die<br />

Methoden von Standard and Poor’s zum<br />

Teil äußerst kritisch betrachtet.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Tabelle: Hellmeyer | Daten: IWF<br />

Foto: B64 at en.wikipedia


Tabelle: Hellmeyer | Daten: EuroStat<br />

sank die Bereitschaft der Finanzmärkte<br />

drastisch, diese Defizite weiter zu finanzieren.<br />

In der Konsequenz ergab sich damit<br />

der Aufbau der Targetsalden innerhalb<br />

des Systems der EZB.<br />

Die Reformpolitik der Südländer trägt<br />

in der Anpassung reichlich Früchte. Den<br />

Angaben des Statistischen Amtes der Europäischen<br />

Union (EuroStat) zufolge hat<br />

das Defizit Griechenlands von -33,6 Mrd.<br />

Euro per 2008 auf -8,6 Mrd. Euro um rund<br />

65 Prozent abgenommen. Das aktuelle Ex-<br />

Wirtschaftsregion<br />

Tabelle 3 | Waren- und Dienstleistungsbilanz der Krisenländer (Angaben in Mrd. Euro)<br />

Land 2007 2008 2009 2010 2011 2012 (p) <strong>2013</strong> (p)<br />

Griechenland -30,0 -33,6 -26,3 -20,2 -16,0 -11,9 -8,6 (-74,4 %)<br />

Portugal -13,5 -17,3 -12,5 -12,3 -6,7 -0,8 +1,2<br />

Spanien -70,8 -63,3 -19,5 -23,0 -8,5 +15,2 +29,0<br />

Italien -3,9 -13,1 -8,1 -30,2 -23,2 -5,7 +8,9<br />

Irland +17,1 +16,3 +24,9 +29,8 +33,6 +37,6 +41,2<br />

Die Reformpolitik der Südländer trägt erste Früchte. Laut Eurostat hat das Defizit Griechenlands<br />

von -34 Mrd. (2008) auf aktuelle -9 Mrd. Euro um rund 65 Prozent abgenommen.<br />

portvolumen bewegt sich mit gut 52 Mrd.<br />

Euro auf dem Niveau des Jahres 2007, obwohl<br />

die Wirtschaft in diesem Zeitraum<br />

um 25 Prozent eingebrochen ist. In Portugal<br />

ist das Defizit von -17,3 Mrd. Euro per<br />

2008 auf -0,8 Mrd. Euro um gut 95 Prozent<br />

gesunken. Die Exporte markieren 2012<br />

historische Höchstmarken bei 63,6 Mrd.<br />

Euro nach 47,2 Mrd. Euro per 2008. In<br />

Spanien fällt die Bilanz noch drastischer<br />

aus. Von einem historisch hohen Defizit<br />

per 2007 bei -70,8 Mrd. Euro ergab sich ei-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

ne Gesundung auf +15,2 Mrd. Euro per<br />

2012. Die Exporte markieren mit 338,2<br />

Mrd. Euro historische Höchstmarken.<br />

Mit dieser Gesundung entfällt das Kernproblem<br />

der Target-Salden. Deren heutiges<br />

Niveau ist Ausdruck der Kapitalflucht<br />

aus den Reformländern, die mit der unangemessenen<br />

Spekulation gegen die Reformländer<br />

korreliert. Sachlich hat sich<br />

die Divergenz zwischen Nord- und Südeuropa<br />

dynamisch abgebaut (Tabellen 3<br />

und 4).<br />

Zusammenfassend haben sich die strukturellen<br />

Merkmale der Eurozone gegenüber<br />

den Ausgangsjahren 2007/08 nachhaltig<br />

verbessert. Das gilt sowohl für die<br />

Ungleichgewichte zwischen Nord- und<br />

Südeuropa als auch für die strukturellen<br />

Haushalts- und Gesamthaushaltsdaten.<br />

Mit der Neuausrichtung der europäischen<br />

Politik hin zu mehr Solidarität und einer<br />

wehrhafteren Haltung gegen unangemessene<br />

Spekulation steht die Grundvoraussetzung<br />

für eine Entspannung der europäischen<br />

Defizitkrise mit positiven Folgen für<br />

die deutsche, die europäische und die globale<br />

Konjunkturlage. Diesem Szenario<br />

messen wir eine Wahrscheinlichkeit von<br />

80 Prozent zu. Die Restrisiken sind politischer<br />

und nicht ökonomischer Natur.<br />

Die „grüne“<br />

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17


Tabelle: Hellmeyer | Daten: EuroStat<br />

Die Frage, ob die Interventionspolitik<br />

der EZB und der kontinentaleuropäischen<br />

Politik sachlich gerechtfertigt ist, lässt sich<br />

dank der Reformen und der dargestellten<br />

strukturellen Reformerfolge durchweg positiv<br />

beantworten. Die Eurozone ist das Paradepferd<br />

im Vergleich mit den USA, mit<br />

Japan und dem Vereinigten Königreich.<br />

Paradepferde sollten nicht billig auf dem<br />

Altar der Spekulation geopfert werden,<br />

sondern angemessene Pflege erhalten!<br />

Wirtschaftsregion<br />

Tabelle 4 | Exportentwicklungen der europäischen Reformländer (Angaben in Mrd. Euro)<br />

Land 2007 2008 2009 2010 2011 2012 (p) <strong>2013</strong> (p)<br />

Griechenland 52,4 56,2 44,5 48,9 51,7 52,3 56,0 (+25,8%)<br />

Portugal 54,5 55,8 47,2 53,6 60,7 63,6 67,6 (+43,2%)<br />

Spanien 283,3 288,2 250,7 285,1 321,8 338,2 358,1 (+42,8%)<br />

Italien 448,4 448,2 360,9 413,2 454,5 477,3 505,5 (+40,1%)<br />

Irland 152,4 150,2 145,9 157,7 165,3 172,7 182,6 (+25,2%)<br />

Die Neuausrichtung der europäischen Politik hin zu mehr Solidarität und einer wehrhafteren<br />

Haltung gegen unangemessene Spekulation sorgte in den vergangenen Jahren für eine<br />

spürbare Entspannung der europäischen Defizitkrise.<br />

Die Weltwirtschaft hat im Zuge des Jahres<br />

2012 an Dynamik verloren. Gegenüber<br />

früheren globalen Zyklen fällt auf, dass es<br />

eine ausgeprägte Homogenität in der globalen<br />

Konjunkturlage gibt, die bei weiterer<br />

Forcierung der Finanzkrise Systemrisiken<br />

auslösen könnte. Daher ergab sich in der<br />

Vergangenheit ein hoher politischer Druck<br />

gegenüber den politischen Vertretern der<br />

Eurozone im Rahmen der G-10 und G-20-<br />

Veranstaltungen, der bis heute anhält.<br />

18 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Fakt ist, dass antizyklische ökonomische<br />

und finanzielle Kräfte in den westlichen<br />

Ländern nur sehr bedingt wirken, da insbesondere<br />

auf Kurzfristigkeit gepolte Bi -<br />

lanzierungsstandards, die in den 1990er<br />

Jahren aus den Finanzzentren New York<br />

und London implementiert wurden und in<br />

der westlichen Sphäre bestimmend sind,<br />

die Risikotragfähigkeit der Geschäftsmodelle<br />

der Realwirtschaft und vor allen Dingen<br />

des Finanzsektors nachhaltig beschädigten.<br />

Diese Standards wirken prozyklisch<br />

und damit in Krisen verschärfend.<br />

Der Dynamikverlust in der Weltwirtschaft<br />

war nicht Folge einer Sättigung im<br />

Rahmen der globalen Konjunkturzyklik<br />

(Lagerzyklus, Investitionsgüterzyklus),<br />

sondern maßgeblich Ausfluss der zunehmenden<br />

Defizitkrise der Eurozone, die<br />

systemische Risiken für das globale Finanzsystem<br />

und damit die globale Konjunkturlage<br />

bedingte. Es handelt sich entsprechend<br />

nicht um ein endogenes ökonomisches<br />

Risiko; vielmehr wurde die internationale<br />

Konjunkturlage durch ein<br />

politisches Risiko beeinträchtigt.<br />

Zuletzt wurden viele Wachstumsprognosen<br />

für das Jahr <strong>2013</strong> herabgestuft. Es<br />

handelt sich im starken Maße um eine Reaktion<br />

seitens der führenden internationa-


Die Finanzplätze von London und New York gelten<br />

als die beiden wichtigsten weltweit. Dennoch<br />

kann nicht jeder ihrer Bilanzierungsstandards<br />

ohne weiteres auf die Eurozone<br />

übertragen werden.<br />

len und nationalen Wirtschaftsinstitute,<br />

unter ihnen der IWF und die OECD, auf die<br />

jüngere Vergangenheit, die fraglos in der<br />

Tendenz enttäuschte.<br />

Vor dem Hintergrund der neuen politischen<br />

Konstellation in der Eurozone mit<br />

einer erhöhten Flexibilität und einer klaren<br />

Ansage, dass ein Scheitern der Eurozone<br />

um jeden Preis verhindert werden wird,<br />

ist es im hohen Maße wahrscheinlich, dass<br />

die Virulenz der Defizitkrise der Eurozone<br />

rückläufig sein wird. Mit dieser rückläufigen<br />

Virulenz nehmen die Risiken für die<br />

Real- und Finanzwirtschaft auf globaler<br />

Ebene ab und ebnen den Weg zu einer Aufholung<br />

der Untersättigungen im Lagerund<br />

Investitionsgüterzyklus. Daraus erwächst<br />

ein positives Überraschungspotential<br />

für die globale Konjunkturentwicklung.<br />

Zusätzliche Risiken für das dargestellte<br />

Positivszenario sind neben möglichen politischen<br />

Unwägbarkeiten der Eurozone<br />

(20 Prozent) gegeben. Das Thema der US-<br />

Haushaltskonsolidierung steht direkt<br />

nach den US-Präsidentschaftswahlen an.<br />

Es ist absehbar, dass eine die Konjunktur<br />

schonende Anpassungspolitik auf die<br />

Agenda kommt, die nicht geeignet ist, eine<br />

internationale Erholung der Konjunkturlage<br />

zu verhindern.<br />

In einer Gesamtbetrachtung der Rahmenbedingungen<br />

ist der Wendepunkt für<br />

eine verbesserte Konjunkturlage auf globaler,<br />

aber auch europäischer Ebene, mit<br />

einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit in realistischer<br />

Sichtweite. Seit Oktober 2012<br />

setzen internationale Wirtschaftsindikatoren<br />

überwiegend positive Akzente, die eine<br />

enge Korrelation zu der seit September<br />

2012 gegebenen Entspannung der europäischen<br />

Defizitkrise aufweisen.<br />

Der Blick auf die Krisenländer alleine<br />

verstellt den Blick für die Gesamtlage. Die<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 19<br />

Foto: Beboy (New York), QQ7 (London), beide Fotolia


Foto: erichon, Fotolia<br />

Schwellenländer kennen die Probleme der<br />

Staatsverschuldung und Privatverschuldung<br />

der westlichen Länder nicht in dieser<br />

kritischen Form. Die Schwellenländer stellen<br />

derzeit einen Anteil von rund 51 Prozent<br />

an der Weltwirtschaft und stehen für<br />

fünf der insgesamt sieben Milliarden Menschen<br />

auf der Welt. Rund 20 Prozent der<br />

Weltwirtschaft sind definiert durch starke<br />

Industrienationen. Damit sind 71 Prozent<br />

der Weltwirtschaft grundsätzlich gesund.<br />

Die Reformländer Europas inklusive des<br />

Vereinigten Königreiches machen acht<br />

Prozent der Weltwirtschaft aus. Derartig<br />

markante Reformen haben in der Geschichte<br />

der Industrienationen noch nie<br />

ihre Wirkung verfehlt. Ergo stoßen diese<br />

Länder zu den 71 Prozent in den nächsten<br />

sechs bis zwölf Monaten zu.<br />

Wirtschaftsregion<br />

Eine verbindliche Liste der »Schwellenländer« gibt es nicht, ihre Zahl schwankt je nach Liste (Weltbank, OECD, IWF, EG) zwischen zehn und<br />

150. Die Festlegung, ob ein Land ein Schwellenland ist, ist eine politische. Der Internationaler Währungsfonds (IWF) stellt 150 Länder<br />

in diese Kategorie, darunter Südafrika (Bild), Mexiko, Brasilien, Pakistan, China, Indien, die Philippinen, Thailand, Malaysia, Äthiopien,<br />

Ungarn, Polen, Sudan, Litauen, Ukraine, Russland und die Türkei. In jedem Fall aber bleibt die Tatsache: Schwellenländer kennen<br />

die Probleme der Staatsverschuldung und Privatverschuldung westlicher Länder nicht in dieser kritischen Form.<br />

20<br />

Ingenieurvermessung<br />

� Grob- und Feinabsteckungen<br />

� Topografische Geländeaufnahmen/<br />

Erstellung von Bestandsplänen<br />

� Gebäudeinnenaufmaß<br />

� Datenerfassung mittels<br />

differentiellem GPS<br />

� 3D-Laserscanning<br />

� Höhenbestimmung / Erstellung<br />

von Höhenplänen<br />

� Erdmassenermittlungen<br />

Japan und USA stehen für die restlichen<br />

21 Prozent. Die Reformunwilligkeit wird<br />

weichen. Aggressive Zins- und Geldpolitik<br />

– losgelöst von europäischen Stabilitätsgesichtspunkten<br />

– wird die Anpassungen begleiten.<br />

Unfälle nach dem Muster Eurozone<br />

sind hinsichtlich der obwaltenden politischen<br />

Gemengelage in beiden Ländern<br />

im höchsten Maße unwahrscheinlich.<br />

Vor diesem Hintergrund steht <strong>2013</strong> auf<br />

globaler Ebene ein Wachstum zwischen<br />

vier und 4,5 Prozent auf der Agenda. Für<br />

die Eurozone liegt unsere Prognose bei 0,5<br />

bis ein Prozent. Deutschland ist Schlüsselproduzent<br />

für die globale Wirtschaft, insbesondere<br />

die Investitionsgüterindustrie.<br />

Die von uns erwartete Beschleunigung der<br />

globalen Wirtschaft wird sich nachhaltig<br />

in der deutschen Konjunkturlage nieder-<br />

Archäologie und Denkmalpflege<br />

� denkmalpflegerische Aufmaßarbeiten<br />

� archäologische Baubegleitungen<br />

und Ausgrabungen<br />

� prospektorische Gutachten<br />

schlagen. Der Wachstumspfad per <strong>2013</strong><br />

sollte somit zwischen 1,5 und 2,0 Prozent<br />

angesiedelt sein.<br />

In dieser Krise ist es auffällig, dass die<br />

Preisinflation hartnäckig hoch geblieben<br />

ist. Die Eurozone reüssiert aktuell mit 2,7<br />

Prozent Verbraucherpreisanstieg im Jahresvergleich.<br />

Bei einer im »Mainstream«<br />

unerwarteten – an dieser Stelle jedoch favorisierten<br />

stärkeren – Erholung in der<br />

globalen Wirtschaft als bisher von den<br />

Wirtschaftsinstituten prognostiziert, steht<br />

verstärkter Inflationsdruck auf der Agenda.<br />

Bezüglich Inflation und potentiellem<br />

Wachstum bleibt die Ausrichtung auf realwirtschaftliche<br />

Aktiva – also Aktien, Immobilien,<br />

Rohstoffe und Edelmetalle – der<br />

richtige Weg, Vermögen zu sichern und<br />

mittelfristig auszubauen.<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>


Foto: Frank M. Rauch, Wikipedia<br />

Musterschüler von einst schwächeln: Der IWF<br />

sieht vor allem bei den USA (links) und Japan<br />

einen erheblichen Nachholbedarf bei<br />

der Konsolidierung der Staatsfinanzen.<br />

..............................<br />

• Autor Folker Hellmeyer war nach dem Abschluss<br />

seiner Banklehre und der Bankakademie<br />

von 1984 bis 1987 als Assistenz- und<br />

Kundenhändler im Devisenhandel der Deutsche<br />

Bank AG in Hamburg tätig. 1988 entsandte<br />

ihn die Bank als Kassahändler für ein<br />

Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück<br />

nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines<br />

JPY-Handelstisches. Im Februar 1990<br />

wechselte Hellmeyer als Freiverkehrsmakler<br />

im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum<br />

& Co. GmbH & Co. OHG. Von 1995 bis 2002<br />

war er zunächst als Senior Dealer und ab<br />

1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher<br />

des Zentralbanktisches bei der Landesbank<br />

Hessen-Thüringen tätig. Im Jahre<br />

1998 schloss Hellmeyer erfolgreich das ACI-<br />

Diplom ab. Seit April 2002 ist er Chefanalyst<br />

der Bremer Landesbank. ■<br />

Historische Fassade des Stammhauses Liebfrauenkirchhof:<br />

Die Wurzeln der Bremer<br />

Landesbank liegen in der im Jahre 1883 gegründeten<br />

»Bodencredit-Anstalt des Herzogtums<br />

Oldenburg«.<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 21<br />

Fotos: Sborisov (USA), Schwarck (Tokio), beide Fotolia


Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

D<br />

as gelte im übrigen »auch bei Gegenwind<br />

und in schwierigen Situationen«,<br />

sagte Grapentin, als<br />

er zur Laudatio für die Existenzgründer<br />

auf die Bühne der Vechtaer Uni-Aula trat,<br />

und betonte: »Nur unternehmerisches<br />

Handeln schafft Arbeit und Wohlstand.«<br />

Die insgesamt 366 Gäste der restlos ausverkauften<br />

Jubiläumsveranstaltung applaudierten<br />

dem LzO-Chef.<br />

»Selbstständigkeit ist die Grundlage für<br />

Beschäftigung und Wohlstand – das dürfen<br />

wir nie vergessen«, hatte zuvor der<br />

Präsident des <strong>Verbund</strong>es <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>, Cloppenburgs Landrat Hans<br />

Wirtschaftsregion<br />

»Nur unternehmerisches Handeln schafft Arbeit und Wohlstand«: Heinrich Schulz, Karl-Heinz Witte, Philipp Niehues, Jens Niehues und Frank<br />

Vulhop sind die stolzen Preisträger des »Unternehmerpreises <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> 2012«. Ausgezeichnet wurden sie beim zehnten<br />

Unternehmerabend des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es vor insgesamt 366 Gästen.<br />

CHRISTOPH GROTE, GESCHÄFTSFÜHRER DER<br />

DER OLDENBURGISCHEN VOLKSZEITUNG, VECHTA<br />

Der Unternehmerabend 2012<br />

»Unternehmer sind wichtige Hoffnungsträger. Sie sind Mutmacher und Vorbilder, für die Menschen, die<br />

hier leben. Für den Weg des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es in die Zukunft mit Selbstvertrauen und<br />

Zuversicht«. Martin Grapentin, Vorstandsvorsitzender der LzO, brachte es beim zehnten Unter nehmer -<br />

abend des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es in drei Sätzen auf den Punkt. »Sicherheit und Wohl stand entstehen<br />

nicht von selbst, sie müssen erzeugt werden«, so Grapentin.<br />

Eveslage, in seiner Begrüßung appelliert.<br />

»Für Vollbeschäftigung gibt es nichts Besseres<br />

als gut geführte mittelständische Familienunternehmen.<br />

Und wo wüsste man<br />

das besser als hier bei uns? Deshalb zeichnen<br />

wir zum zehnten Mal herausragende<br />

unternehmerische Leistungen mit dem<br />

Unternehmerpreis des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />

aus.«<br />

»Schon zum dritten Mal findet die Verleihung<br />

der Unternehmerpreise hier in<br />

unserer Aula statt«, freute sich Universitätspräsidentin<br />

Professor Dr. Marianne<br />

Assenmacher. »Das ist ein schönes Zeichen<br />

der <strong>Verbund</strong>enheit der Wirtschaft<br />

22 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> mit unserer<br />

Universität.« Der Erfolg des heimischen<br />

Unternehmertums sei ein Vorbild für die<br />

Uni Vechta. Für deren Weiterentwicklungsprozess<br />

hin zum »international<br />

sichtbaren Universitäts-Standort« warb<br />

sie um Unterstützung der Wirtschaft, und<br />

zwar »gar nicht unbedingt in materieller<br />

Hinsicht, sondern wenn es um ihre Erfahrungen<br />

geht«, so Assenmacher.<br />

Um Erfahrungen ging es auch im weiteren<br />

Verlauf des Abends. Und die drei<br />

Preisträger des Unternehmerpreises 2012<br />

des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es haben da<br />

durchaus unterschiedliche gemacht.


Ausgezeichnet für sein unternehmerisches<br />

Lebenswerk: Heinrich Schulz, Visbek<br />

Die erste Geschichte ist die eines jungen<br />

Mannes, der sich entschied, Existenzgründer<br />

zu sein. »Wer ohne irgendeinen<br />

nennenswerten finanziellen Background<br />

in die Selbständigkeit geht, muss von einer<br />

großen Idee, von einer besonderen<br />

Vorstellung geradezu gepackt gewesen<br />

sein«, sagte Laudator Jan Behrmann, Geschäftsführer<br />

der Amandus Kahl GmbH &<br />

Co. KG aus Reinbek bei Hamburg.<br />

20 Jahre alt war Heinrich Schulz, als er<br />

1954 in Visbek gemeinsam mit seinem<br />

Bruder Walter einen klassischen Handwerksbetrieb<br />

für Elektroninstallationen<br />

gründete. Noch nicht einmal Meister war<br />

er da, die Prüfung legte er erst 1961 ab. Im<br />

selben Jahr schied sein Bruder aus dem<br />

Geschäft aus, Heinrich führte den Betrieb<br />

allein weiter, der Name war Programm:<br />

»Heinrich Schulz Elektroanlagen«. 1970<br />

wurde die erste Steuerungsanlage für Tierernährung<br />

entwickelt, fünf Jahre später<br />

folgte eine elektronische Klimaregelung<br />

für Stallanlagen. 1977 kam eine Werkstatt<br />

für Motorenentwicklung hinzu.<br />

»Es waren die so genannten Aufbaujahre,<br />

da wurde sehr viel gearbeitet«, erinnert<br />

sich Jan Behrmann ans Unterneh-<br />

mertum in den Sechzigern und Siebzigern.<br />

»Samstags machte man allerdings<br />

schon etwas früher Feierabend, so gegen<br />

16 Uhr. Und es war die Zeit, in der es ganz<br />

viele Dinge noch gar nicht gab: Faxgeräte,<br />

PC, Handys – alles Dinge, die heute längst<br />

zum täglichen Leben gehören.«<br />

In Visbek, inmitten des Zentrums der<br />

europäischen Veredelungsindustrie und<br />

Tierwirtschaft, war es naheliegend, dass<br />

sich Schulz auf dem Agrarsektor engagierte,<br />

und dies mit Erfolg: Vor allem im<br />

Futtermittelgeschäft tätige Unternehmen<br />

fragten immer umfassendere Systeme zur<br />

Erfolgreiche Unternehmer brauchen eine gute Presse.<br />

Immer – nicht nur zum Frühstück.<br />

Wirtschaftsregion<br />

Unsere Unternehmen auf Erfolgskurs: Steigende Umsätze, immer mehr Mitarbeiter,<br />

neue Techniken, Innovationen. Die Welt wird es nie erfahren? Fehlanzeige.<br />

Die Oldenburgische Volkszeitung berichtet, was die Firmen im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

leisten. Und das ist nicht wenig.<br />

Martin Grapentin, Vorstandsvorsitzender der LzO und gern gehörter Stamm-Laudator (diesmal<br />

für »Shopjektiv«), am Rednerpult beim zehnten Unternehmerabend.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 23<br />

Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto


Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

Der diesjährige Preis für das »unternehmerische Lebenswerk« ging an Heinrich Schulz, den<br />

Senior-Chef von »Schulz Systemtechnik« aus Visbek (im Bild mit Ehefrau Ursula).<br />

Produktionssteuerung an. »Das war der<br />

Grund, weshalb wir uns Ende der siebziger<br />

Jahre erstmals mit Software beschäftigt<br />

haben. Das war schon ein gewaltiger<br />

Spagat für uns«, so Heinrich Schulz.<br />

Was wie ein gradliniger Aufstieg klingt,<br />

war alles andere: »Geprägt ist das Unternehmen<br />

durch eine Erfahrung unseres<br />

Preisträgers in den ersten Jahren der Selbständigkeit.<br />

Das Geld war knapp, die ver-<br />

einbarten Rückzahlungsraten auf Wechselbasis<br />

brachten ihn um den Schlaf.«, berichtete<br />

Behrmann. »Als logische Konsequenz<br />

hat das Unternehmen heute eine<br />

Eigenkapitalquote von weit über 50 Prozent,<br />

bezogen auf die Bilanzsumme. Dies<br />

liegt weit über dem, was in dieser Branche<br />

durchschnittlich üblich ist.« Und hatte zur<br />

Folge, dass zwölf Millionen Euro bauliche<br />

Investitionen in 2011 und 2012 mit eige-<br />

Gähn: Stinknormale<br />

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nen Mitteln gestemmt werden konnten.<br />

Schulz Systemtechnik war eine der ersten<br />

deutschen Firmen ihres Segments mit<br />

umfangreichen Investitionen sowohl in<br />

den neuen Bundesländern als auch in<br />

Mittelost- und Südosteuropa. So ist der<br />

Stammsitz in Visbek kontinuierlich gewachsen.<br />

Die erste Niederlassung im europäischen<br />

Ausland entstand 1996 im<br />

polnischen Breslau und wurde 2002 nach<br />

Posen verlegt. Mehr als 800 Mitarbeiter<br />

(O-Ton Heinrich Schulz: »Wenn ich ehrlich<br />

bin, hätte ich mir das so groß niemals<br />

vorgestellt.«) werden heute in der Hauptniederlassung<br />

sowie in sieben weiteren<br />

Standorten in Deutschland, den Niederlanden,<br />

Polen und Russland beschäftigt.<br />

Außerdem unterhält Schulz Vertriebsbüros<br />

in einigen Ländern Osteuropas und<br />

Nordafrika, betreut Kunden in mehr als<br />

30 Ländern auf allen Kontinenten. »Auch<br />

wenn das Unternehmen in den vergangenen<br />

Jahren ständig gewachsen ist – vorrangiges<br />

Ziel ist dies nicht«, betont Heinrich<br />

Schulz. »Für uns steht im Vordergrund,<br />

immer genug Arbeit für unsere<br />

Mitarbeiter zu haben, um ihre Arbeitsplätze<br />

zu sichern.«<br />

Jan Behrmann kennt aus eigener Zusammenarbeit<br />

das Erfolgsrezept des Vis-<br />

Was kommt eigentlich dabei raus, wenn man die neuen<br />

Hightech-Steckverbinder von ABL SURSUM mit einem<br />

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Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

beker Unternehmers: »Ich sehe zwei entscheidende<br />

Dinge: Erstens der Umgang<br />

mit seinen Kunden, geprägt von Vertrauen<br />

und sehr häufig einer Geschäftsfreundschaft.<br />

Zweitens intelligente Produkte,<br />

deren Entwicklungszyklen einer ungeheuren<br />

zeitlichen Veränderung unterliegen.<br />

Und unser Preisträger ist der Antreiber,<br />

sich diesen ständigen Herausforderungen<br />

neuer Entwicklungen zu stellen.«<br />

Logische Konsequenz ist die Vielseitigkeit<br />

von Schulz Systemtechnik. Die Kompetenzen<br />

der Firma reichen mittlerweile<br />

weit über die ursprünglichen Aktivitäten<br />

auf dem Feld der Elektrotechnik hinaus.<br />

Zentrale Bedeutung hat das Geschäftsfeld<br />

Industrieautomation mit einer Planungsabteilung<br />

an modernen CAD-Arbeitsplätzen,<br />

einer eigenen Softwareentwicklung<br />

sowie erfahrenen Monteuren, deren Engagement<br />

von der Planung über Software-Engineering,<br />

Schaltanlagenbau und<br />

Montage bis zur Überwachung der Inbetriebnahme<br />

reicht. Hinzu kommt das Betätigungsfeld<br />

Erneuerbare Energien mit<br />

den Schwerpunkten Photovoltaik, Holzgaserzeugung<br />

und Biogastechnik. Auch<br />

auf den Bau mechanischer Sondermaschinen<br />

hat sich die Unternehmensgruppe<br />

spezialisiert und bietet somit die optimale<br />

Ergänzung zu den zahlreichen Automatisierungsaufgaben.<br />

So vielseitig das<br />

Angebot, so schlicht ist das Firmenotto:<br />

»Wir bauen Lösungen.«<br />

»Der Erfolg eines gesamten Unternehmens<br />

wächst mit der Erfahrung, dem Engagement<br />

und der Stärke jedes einzelnen<br />

Mitarbeiters«, sagt Heinrich Schulz. »Diese<br />

Stärke wissen wir als traditionelles und<br />

innovatives Familienunternehmen besonders<br />

zu schätzen«. Auch um den Nachwuchs<br />

kümmert sich das Unternehmen.<br />

Eine eigene Lehrwerkstatt vermittelt den<br />

Wirtschaftsregion<br />

Laudator Jan Behrmann (rechts), Inhaber der »Amandus Kahl Gruppe« aus Reinbek bei<br />

Hamburg, überreichte den Preis für das unternehmerische Lebenswerk an Heinrich Schulz.<br />

Jahr für Jahr dreißig Auszubildenden das<br />

Know-how für ihre berufliche Zukunft.<br />

Heinrich Schulz war 28 Jahre Mitglied<br />

im Rat der Gemeinde Visbek und 20 Jahre<br />

Mitglied des Kirchenausschusses der<br />

katholischen Kirchengemeinde St. Vitus.<br />

Außerdem gehörte er zehn Jahre dem Innungsvorstand<br />

an.<br />

Seine ausgeprägte Bereitschaft, soziale<br />

Verantwortung zu übernehmen, ist im<br />

ganzen Unternehmen spürbar. Schulz-<br />

Mitarbeiter spenden regelmäßig für diverse<br />

Hilfsprojekte wie Hilfe für Malawi<br />

oder das Kinderhospiz Löwenherz in Syke.<br />

Seinen Mitarbeitern steht »Heinz«, wie er<br />

von allen genannt wird, sogar über das im<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> übliche hohe<br />

Maß hinaus zur Seite und hat immer ein<br />

offenes Ohr für ihre Probleme und Nöte.<br />

»Die Lebensleistung dieses Preisträgers<br />

ist ganz sicher der Aufbau eines international<br />

tätigen Unternehmens«, sagte Jan<br />

Behrmann. »Mindestens ebenso bedeutend<br />

ist jedoch die erfolgreiche Übergabe<br />

des Familienunternehmens in die nächste<br />

Generation.«<br />

Die Weiterführung seines ausgezeichneten<br />

Lebenswerkes hat Heinrich Schulz<br />

nämlich ausgezeichnet gesichert: Das<br />

operative Geschäft hat mittlerweile Sohn<br />

Tobias übernommen.<br />

»Welcher Unternehmer, der sein Familienunternehmen<br />

selbst aufgebaut hat,<br />

wünscht sich nichts sehnlicher, als eine<br />

gute und sichere Fortführung dessen, was<br />

er mit Fleiß, Umsicht und Hintanstellung<br />

persönlicher Wünsche und mit der Überwindung<br />

mancher Rückschläge erfolgreich<br />

geschaffen hat?«<br />

Behrmann weiß, dass dies nicht unbedingt<br />

einfach ist. »Jetzt kommt es darauf<br />

an, dass der Vater auch loslassen kann«,<br />

schilderte er. »Wir alle wissen, wie wich-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 25<br />

Willkommen bei mehr als 20 Jahren Erfahrung in der<br />

technischen Umsetzung von Licht, Ton und Bild für<br />

Veranstaltungen jeder Größenordnung. Verlassen Sie<br />

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Daraus bauen wir ein maßgeschneidertes Konzept<br />

„made in Vechta“.


Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

Zum »Unternehmer des Jahres 2012« kürte die Jury Karl-Heinz Witte, den Inhaber der<br />

gleichnamigen Unternehmensgruppe aus Lastrup (auf dem Bild mit Ehefrau Dörte).<br />

tig es ist, dass jüngeren Menschen Verantwortung<br />

übertragen werden muss, dass<br />

wir es akzeptieren müssen, dass sie auch<br />

Fehler machen dürfen. Das sagt sich einfach.<br />

Aber was alles muss der Unternehmer<br />

loslassen? Und welche Fragen stellt<br />

sich der Unternehmer in diesem Zusammenhang?«<br />

Viele Fragen, zum Beispiel<br />

die nach dem Verhältnis zu den Kunden.<br />

»Akzeptieren unsere Kunden meinen<br />

26<br />

Nachfolger, kann er unseren Kunden ein<br />

guter Berater bei ihren Problemen sein?<br />

Wie wird sein Verhältnis zu den Mitarbeitern<br />

sein? Welches Verhältnis hat er zu unseren<br />

Partnern in der Zuliefererindustrie?<br />

Zu Banken, Versicherungen, Verbänden,<br />

Behörden? Welche Einstellung hat er zur<br />

Einhaltung von Zusagen, Terminen, Liquidität,<br />

Auftragsbeständen, Lagervorräten,<br />

Forschung und Entwicklung, Investitio-<br />

Partner fürs Leben.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

nen?« Jan Behrmann weiß: »Das sind bewusste<br />

und unbewusste Fragen eines jeden<br />

Unternehmers.«<br />

Mindestens ebenso wichtig sei die Sicht<br />

des Nachfolgers auf die Dinge. »Die Übernahme<br />

der Nachfolge ist keine Selbstverständlichkeit«,<br />

unterstrich Behrmann.<br />

»Natürlich kennt der Unternehmensnachfolger<br />

die Hoffnungen und die in ihn gesetzten<br />

Erwartungen. Es ist aber nur natürlich,<br />

dass es für den jungen Unternehmensnachfolger<br />

auch Momente geben<br />

kann, in denen er sich überfordert fühlt<br />

und Ängste oder Selbstzweifel hat.«<br />

Genau in diesem Moment tue Heinrich<br />

Schulz genau das Richtige: Er bestärke<br />

seinen Sohn Tobias, er gebe ihm die Sicherheit,<br />

das Richtige zu tun. »Aber er<br />

sagt auch, dass der Unternehmensnachfolger<br />

seine Gesundheit nicht aufs Spiel<br />

setzen darf«, so Jan Behrmann. Sein Fazit<br />

in Sachen Schulz Systemtechnik: »Mittlerweile<br />

sind viele, viele Jahre vergangen,<br />

und der Nachfolger sitzt fest im Sattel. Er<br />

hat auf dem übernommenen Fundament<br />

mit der Hilfe seines Vaters das Unternehmen<br />

weiter ausgebaut.«<br />

Womit für die erste Geschichte des<br />

Unternehmerabends 2012 bereits das<br />

zweite Kapitel geschrieben wird.<br />

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Fotos: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

Ausgezeichnet als Unternehmer<br />

des Jahres: Karl-Heinz Witte, Lastrup<br />

Ein zweites Kapitel gibt es auch im Leben<br />

des nächsten Preisträgers, und zwar ein<br />

zweites unternehmerisches.<br />

Nach einer spektakulären Pleite rappelte<br />

sich Karl-Heinz Witte aus Lastrup unverzagt<br />

wieder auf und wurde nun im Alter<br />

von 85 Jahren als »Unternehmer des<br />

Jahres 2012« ausgezeichnet. Eine spannende<br />

Geschichte – und auch sonst ist<br />

Wittes Leben durchaus bunt. »Ich habe<br />

ihn vor 40 Jahren kennengelernt, optisch<br />

gestylt wie ein britischer Earl«, berichtete<br />

der Bremer Unternehmer Otto Anton<br />

Schwimmbeck, Vorstand der OAS AG, in<br />

seiner Laudatio. »Und er war einst ein gefürchteter<br />

Grasbahn-Fahrer.«<br />

Aber Hobbies sind das Eine, Unternehmertum<br />

das Andere. Und vor allen Dingen:<br />

Das ist lange her. Weshalb Karl-Heinz<br />

Witte von der gleichnamigen GmbH & Co.<br />

KG auch der bisher älteste Unternehmer<br />

des Jahres im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

ist. Die Wittes blicken auf eine lange Tradition<br />

als Familienunternehmer in Lastrup<br />

zurück.<br />

Vor mehr als 100 Jahren schon produzierten<br />

und vertrieben sie Landmaschinen<br />

sowie Zubehör für die Förderung und<br />

Verarbeitung von Kraftfutter. In den dreißiger<br />

Jahren sorgte Firmengründer und<br />

Agrarexperte Anton Witte mit der Entwicklung<br />

der Mahlturbine für eine Revolutionierung<br />

des Mühlenbaues.<br />

1957 übernahm sein Sohn Karl-Heinz<br />

die Awila Maschinenfabrik und entwickelte<br />

sie zu einem international anerkannten<br />

und weltweit tätigen Unternehmen weiter.<br />

Nach der Insolvenz des Unternehmens<br />

1996 startete Karl-Heinz Witte im<br />

Jahr darauf mit seinem Sohn Johannes<br />

Wirtschaftsregion<br />

Senator Otto Schwimmbeck, Vorstand der OAS Aktiengesellschaft, hielt die Laudatio auf<br />

Karl-Heinz Witte, den »Unternehmer des Jahres 2012«.<br />

noch einmal voll durch. Auf der ihm aus<br />

seinem privaten Vermögen verbliebenen<br />

landwirtschaftlichen Hofstelle in Schnelten<br />

gründete er die »Karl-Heinz Witte<br />

GmbH & Co. KG« für den Handel mit Maschinen,<br />

Geräten und Industrieanlagen.<br />

All dies »im zarten Alter von 70 Jahren«,<br />

so Schwimmbeck, in einem Alter also, in<br />

dem andere als Pensionär und Rentner<br />

die Früchte ihrer Arbeit genießen.<br />

Das Unternehmen expandierte rasant<br />

und entwickelte sich zu einer weltweiten<br />

Erfolgsgeschichte. Kurz nach der ersten<br />

Betriebsgründung entstand eine zweite<br />

neue Firma, die »Karl-Heinz Witte Technische<br />

Anlagen GmbH«, ein Großhandel mit<br />

Elektro- und Getriebemotoren sowie Förderspiralen<br />

und Förderschnecken. Jüngste<br />

Firma der Witte-Gruppe ist die »Karl-<br />

Heinz Witte Anlagenbau GmbH«, die Komponenten<br />

für Kraftfutterwerke projektiert<br />

und exportiert. Alle drei Unternehmen<br />

sind in Lastrup ansässig und beschäftigen<br />

rund 60 Mitarbeiter – eine faszinierende<br />

Entwicklung, die in erster Linie Karl-<br />

Heinz Witte persönlich zu verdanken ist.<br />

Bei allen, die ihn kennen, genießt er, sowohl<br />

als Unternehmerpersönlichkeit wie<br />

auch als Mensch, höchstes Vertrauen und<br />

Anerkennung. Unternehmergeist, Geradlinigkeit,<br />

Treue, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit,<br />

Ideenreichtum, Integrität und eine<br />

hohe soziale Verantwortung zeichnen ihn<br />

aus. Sein schlichter Grundsatz: »Mein<br />

Wort gilt«. »Und das noch mit 85 Jahren«,<br />

hob Laudator Schwimmbeck hervor.<br />

»Und zwar täglich!«<br />

»Eigentlich hätte ich ja den Juniorpreis<br />

haben müssen«, konterte ein jovialer Karl-<br />

Heinz Witte. »Als Existenzgründer. Und<br />

ich will den jungen Leuten hier sagen, wie<br />

man das macht: Man sollte seine Frau gut<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 27<br />

Ihr Messeauftritt – der erste Eindruck bei einem<br />

potentiellen Kunden. Firmenphilosophie, Leistungs-<br />

spektrum, Kompetenz und Sympathie sollen zum<br />

Ausdruck gebracht werden. Und genau das<br />

realisieren wir für Sie, wir machen Ihren Messeauf-<br />

tritt zum echten Erfolg.


Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

Die »Existenzgründer des Jahres 2012« sind (v.l.n.r.) Philipp Niehues, Frank Vulhop und<br />

Jens Niehues. Die Initiatoren der »Shopjektiv GmbH« aus Lohne erhielten ihren Preis von<br />

Martin Grapentin, Vorstandsvorsitzender der Landessparkasse zu Oldenburg.<br />

behandeln, damit man Ruhe in der Firma<br />

hat. Und man sollte Nächstenliebe haben<br />

für seine Mitarbeiter und alle Menschen.«<br />

Der Umsatz der Wittes stieg von rund<br />

1,4 Millionen Euro im Jahr 1998 auf zuletzt<br />

rund 27 Millionen Euro. »Das Unternehmen<br />

arbeitet überwiegend mit heimischen<br />

Zulieferern«, so Schwimmbeck.<br />

»Damit bleibt die Wertschöpfung hier in<br />

der Region.« 15 Jahre nach ihrer Grün-<br />

28<br />

dung hat die Firma Witte in diesem Jahr<br />

die Fertigstellung eines neuen Bürokomplexes<br />

und einer rund 1.500 Quadratmeter<br />

großen Hochregal-Lagerhalle gefeiert.<br />

Ach ja, und Hobbies gibt es natürlich<br />

auch noch: Witte fahre immer noch gern<br />

schnell, verriet Laudator Schwimmbeck.<br />

Keine Grasbahnrennen mehr, dafür seit<br />

kurzem einen Mercedes der besonders eiligen<br />

Spezies AMG. »Bei Mercedes hat<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

man mir gesagt, dass er wohl der älteste<br />

Erstkunde eines solchen Wagens ist.«<br />

Und damit ist sicherlich noch nicht das<br />

letzte Kapitel in der Geschichte des Unternehmers<br />

Karl-Heinz Witte geschrieben.<br />

Ausgezeichnet als Gründer des Jahres:<br />

Philipp Niehues, Jens Niehues und<br />

Frank Vulhop, Lohne<br />

Die dritte Geschichte des Unternehmerabends<br />

2012 ist die kürzeste, beschreibt<br />

sie doch gerade mal knapp zwei Jahre.<br />

»Existenzgründer sind nicht das Sahnehäubchen<br />

einer Volkswirtschaft. Sie sind<br />

vielmehr die Hefe im Teig«, sagte LzO-<br />

Chef Grapentin in seiner Laudatio auf die<br />

drei Gründer des Jahres. Ein großes Lob<br />

– bei dem sich Philipp Niehues, Jens Niehues<br />

und Frank Vulhop überlegt haben<br />

mögen, wie sie Sahne, Hefe und Teig erfolgreich<br />

über einen Onlineshop vermarkten<br />

können. Denn genau dies – die Vermarktung<br />

von Produkten übers Internet –<br />

ist das Geschäft ihrer Firma Shopjektiv.<br />

Die Shopjektiv GmbH & Co. KG aus Lohne<br />

wurde 2011 von Geschäftsführer Philipp<br />

Niehues gemeinsam mit den beiden<br />

Gesellschaftern der Werbeagentur Frank<br />

+ Frei, Jens Niehues und Frank Vulhop,<br />

gegründet. Damit reagierte das Trio auf


den zunehmenden Beratungsbedarf in<br />

Sachen eCommerce – und hat sich seither<br />

stetig weiterentwickelt. Binnen zweier<br />

Jahre verfünffachte sich der Zahl der festangestellten<br />

Mitarbeiter von drei auf 15,<br />

hinzu kommen aktuell zehn freie Mitarbeiter<br />

und Aushilfen.<br />

Martin Grapentin weiß um die Probleme<br />

derartig raschen Wachstums speziell<br />

in dieser Branche: »Qualifizierte Leute<br />

sind schwer zu bekommen. Das mag vielleicht<br />

daran liegen, dass Lohne nicht der<br />

Nabel der Welt ist. Aber ein Umzug in das<br />

vermeintlich hippe Berlin oder Hamburg<br />

kommt für unsere Gründer nicht in Frage.<br />

Sie sind alle Drei bodenständig und erdverwachsen<br />

und wollen es hier schaffen.«<br />

Zumal die Zahlen stimmen: Der Umsatz<br />

wuchs von 150.000 auf 650.000 Euro.<br />

»Wir bündeln alle für einen erfolgreichen<br />

Onlineshop notwendigen Kompetenzen<br />

wie technisches Verständnis und<br />

Marketing-Know-how unter einem Dach«,<br />

erklärte Shopjektiv-Geschäftsführer Phi -<br />

lipp Niehues das Konzept des Unternehmens.<br />

»So bieten wir unseren Kunden eine<br />

ganzheitliche eCommerce-Dienstleistung<br />

aus einer Hand«.<br />

Neben der strategischen Planung und<br />

Konzeption eines Projektes geht es dabei<br />

auch um die grafische und technische Umsetzung<br />

sowie die kontinuierliche Optimierung<br />

und Vermarktung von Internetseiten<br />

und Onlineshops. Damit steht ein<br />

breites Dienstleistungsangebot entlang<br />

der gesamten eCommerce-Wertschöpfungskette<br />

zur Verfügung, das die Lücken<br />

zwischen Unternehmensberatung, technischem<br />

Dienstleister, Marktforschungsunternehmen<br />

und Marketingagentur<br />

schließt. Kurz gesagt, so Niehues: »Wir<br />

machen Online-Shops besser.«<br />

Für Martin Grapentin ist Shopjektiv ein<br />

Musterbeispiel erfolgreicher Ideenfindung<br />

und Unternehmensentwicklung.<br />

»Letztlich sind es doch die Existenzgründer,<br />

die mit dafür sorgen, dass sich<br />

Deutschland nicht zu einer Old Economy<br />

entwickelt«, stellte er in seiner Laudatio<br />

auf die drei Preisträger fest. »Sie sind es,<br />

die dafür sorgen, dass wir uns immer wieder<br />

neu erfinden, dass Lücken geschlossen<br />

werden und Innovationen ihren Weg<br />

finden.« Deshalb sei es so wichtig, dass<br />

»im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ein existenzgründerfreundliche<br />

Klima herrscht«.<br />

Im Falle Shopjektiv kamen erste Impulse<br />

von außen. »Unsere Kunden haben damals<br />

vermehrt Anfragen zum Thema Onlineshopping<br />

und Social Media an uns<br />

herangetragen«, beschrieb Frank Vulhop<br />

die Motivation für die Ausgründung des<br />

neuen Unternehmens. »Diese Themenbereiche<br />

erfordern aber eine besondere Spe-<br />

Wirtschaftsregion<br />

zialisierung, die man als klassische Werbeagentur<br />

so nicht leisten kann.« LzO-<br />

Chef Grapentin jedenfalls ist seit seinem<br />

Besuch bei den Shopjektivlern in Lohne<br />

mächtig begeistert. »Wenn der Shop dann<br />

online ist, sind die Arbeiten ja noch nicht<br />

abgeschlossen«, wusste er zu berichten.<br />

»Stetige Pflege und Optimierung sind notwendig.<br />

Darum betrachten unsere Preisträger<br />

einen Auftrag nicht als isoliertes<br />

Projekt, sie sehen vielmehr eine nachhaltige<br />

Verantwortung für den Erfolg ihres<br />

Kunden. Und dieser Erfolg kann sich se-<br />

hen lassen: Die betreuten Shops machen<br />

mittlerweile mehr als 100 Millionen Euro<br />

Umsatz pro Jahr.«<br />

Das freut die drei Gründer. Und ihre<br />

Mitarbeiter haben auch was davon. Geschäftsführer<br />

Niehues versprach: »Sie<br />

werden den größten Berg Haribo in ihrem<br />

Büro finden, den sie jemals gesehen haben.«<br />

Nicht nur deshalb ist eines gewiss:<br />

Die dritte und letzte Geschichte des<br />

Unternehmerabends 2012 ist auf dem besten<br />

Wege, eine ganz große Erfolgsstory<br />

zu werden. ■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 29


OIL TOOLS<br />

Sales - Service - Rental


Foto: Hawita<br />

SIMON TABELING<br />

L<br />

ettland ist klein. Selbst der Freistaat<br />

Bayern hat mehr Fläche. Aber bei<br />

weitem nicht so viel Landschaft.<br />

Verlässt man die pulsierende Hauptstadt<br />

Riga, sieht man Kilometer lange Mischwälder,<br />

die sich mit kargen Hochmooren abwechseln.<br />

Natur, soweit das Auge reicht.<br />

Weit hinter den Hauptverkehrsstraßen<br />

liegt das Torfgebiet von Cesvaine, das die<br />

Firma Nordtorf bewirtschaftet. Nordtorf<br />

ist ein Tochterunternehmen der HAWITA-<br />

Gruppe aus Vechta.<br />

Insgesamt 3000 Hektar Torfabbaugebiet<br />

bewirtschaftet die HAWITA-Gruppe in<br />

Lettland. Die Flächen sind für deutsche<br />

Wirtschaftsregion<br />

Symbolische Eröffnung: Die Gesellschafter Hans und Simon Tabeling (links und rechts), Andra Minkevica von der »Staatlichen Investitions-<br />

und Entwicklungsagentur« sowie Geschäftsführer Bernhard Steingröver durchschneiden das rote Band vor dem Werkstor in Cesvaine<br />

im östlichen Lettland.<br />

Boomregion Baltikum<br />

Investoren profitieren in den baltischen Staaten von einem hervorragenden Investitionsklima und<br />

einer boomenden Wirtschaft. Die HAWITA-Gruppe aus Vechta hat sich in Lettland Torfvorkommen<br />

für mehr als 50 Jahre gesichert. Vorläufiger Höhepunkt des Engagements war im Oktober 2012 die<br />

Eröffnung eines hochmodernen Werkes für Blumen- und Pflanzenerde.<br />

Verhältnisse riesig. Sie sichern dem Unternehmen<br />

Rohstoffe zur Herstellung von<br />

Blumen- und Pflanzenerde für mehr als 50<br />

Jahre – während in Deutschland die Vorkommen<br />

langsam zu Ende gehen oder nur<br />

noch sehr schwer erschlossen werden können.<br />

Einen großen Empfang bereiten die lettischen<br />

Politiker dem Unternehmen, als es<br />

im Oktober 2012 das wohl modernste<br />

Substratwerk Europas in Cesvaine eröffnet.<br />

Die Kleinstadt liegt ungefähr zwei<br />

Autostunden von der Hauptstadt Riga entfernt.<br />

Der Torfabbau und das dazugehörige<br />

Werk sorgen für einen kleinen Auf-<br />

32 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

schwung. Es sind Arbeitsplätze entstanden,<br />

HAWITA ist größter Arbeitgeber in<br />

Cesvaine. »Ihr tolles Projekt ist beispielhaft<br />

für die positive Entwicklung dieses<br />

Landes«, lobt die deutsche Botschafterin,<br />

Andrea Wiktorin, anlässlich der Eröffnung<br />

des Standorts Cesvaine.<br />

Einstieg in den 90-er Jahren<br />

Rückblende: Mitte der 90-er Jahre des vorigen<br />

Jahrhunderts beginnt die Erfolgsgeschichte<br />

deutsch-lettischer Zusammenarbeit.<br />

Torfflächen werden in Deutschland<br />

immer kostbarer. Der Lohner Geschäftsmann<br />

Bernhard Steingröver sieht sich da-


Foto: Hawita<br />

Info | Hawita<br />

her nach alternativen Rohstoffquellen um<br />

und wird in Lettland fündig. Nach einigen<br />

Startschwierigkeiten – ausländische Investitionen<br />

werden noch durch Regulierungen<br />

des Staates behindert – gründet Steingröver<br />

im Jahr 1996 zusammen mit der<br />

HAWITA-Gruppe aus Vechta das Unternehmen<br />

Nordtorf.<br />

Mit jeder Menge Know-how nimmt die<br />

Erfolgsgeschichte ihren Lauf. Im Mai 2012<br />

übernimmt HAWITA Nordtorf schließlich<br />

zu 100 Prozent. Die Geschäftsführung<br />

liegt weiterhin bei Bernhard Steingröver,<br />

der seinen Lebensmittelpunkt schon vor<br />

vielen Jahren in die lettische Hauptstadt<br />

Riga verlegt hat.<br />

Wirtschaftsregion<br />

Die HAWITA-Gruppe mit Stammsitz in Vechta ist ein weltweit agierender Hersteller von Substraten<br />

und Pflanzgefäßen für den Gartenbau. Das Unternehmen hat mehr als 400 Mitarbeiter<br />

in acht Produktionsstätten und verfügt über gut 4.500 Hektar Moorflächen in<br />

Deutschland und dem Baltikum.<br />

Unter dem Label »Easypot« vertreibt HAWITA gebrauchsfertige Vliestöpfe als Vermehrungssystem<br />

für Zierpflanzen, Gehölze und Stauden. Unter der Marke »Technoplant« bietet<br />

die Gruppe hochwertige Pflanzgefäße aus Kunststoff an. Zum Unternehmen gehört<br />

außerdem eine hauseigene Spedition.<br />

In mehr als 80 Jahren Firmengeschichte hat sich die HAWITA-Gruppe zu einem Premiumhersteller<br />

von Produkten für den modernen Gartenbau entwickelt. Das Portfolio bedient<br />

alle Bereiche der »Grünen Branche« - vom Hobbygärtner bis hin zum Erwerbsgartenbau.<br />

Innovationsgeist, absolute Spitzenprodukte, Ausrichtung am Kunden und eine lückenlose<br />

Logistik – dafür steht die HAWITA-Gruppe unter dem Leitbild »Your plants in good hands«.<br />

Geschäftsführer sind Hans und Simon Tabeling sowie Hans-Bernd Haskamp. Mehr über HA-<br />

WITA gibt’s im Internet unter www.hawita-gruppe.de<br />

Torf aus dem Baltikum: Auf knapp 30 Quadratkilometern<br />

Lettland gewinnt die HAWI-<br />

TA-Gruppe alle Arten von Torf – unter anderem<br />

auch den wertvollen Sodentorf, der in<br />

tieferen Regionen gestochen wird.<br />

Derzeit betreibt HAWITA drei Produktionen<br />

in Lettland. Hauptstandort ist Akniste<br />

im Süden des Landes nahe der litauischen<br />

Grenze. Auf 500 Hektar werden<br />

dort alle Arten von Torf gewonnen, vorwiegend<br />

der wertvolle Sodentorf, der in<br />

tieferen Regionen gestochen wird.<br />

Zudem wird der frisch gewonnene Torf<br />

in Akniste ebenso wie in Cesvaine direkt zu<br />

Substrat verarbeitet. Es entstehen alle Arten<br />

von torfhaltigen Erden für den professionellen<br />

Gartenbau, zum Beispiel baltisches<br />

Traysubstrat, Kultursubstrat und<br />

Presstopferde. Für den Export in über 45<br />

Länder werden die Komponenten in Akniste<br />

und Cesvaine auf sechs beziehungsweise<br />

vier hochmodernen Linien verpackt.<br />

Am dritten Standort, in Ozoli, baut HAWI-<br />

TA Torf ab, der zu Ballen gepresst und exportiert<br />

wird. Insgesamt fördert die HA-<br />

WITA-Gruppe in Lettland fast eine Million<br />

Kubikmeter Substrat jährlich.<br />

Wirtschaft wächst rasant<br />

Lettland ist ein Boomland. Seit der Unabhängigkeit<br />

im Jahr 1991 wächst die Wirtschaft<br />

in dem 2,2 Millionen Einwohner<br />

zählenden Staat rasant. Die Zeiten maroder<br />

Betriebe wie zum Ende der Sowjetzeit<br />

sind lange vorbei. Umso größer ist der<br />

Schock, als die Wirtschaft im Zuge der Finanzkrise<br />

im Jahr 2008 stark einbricht.<br />

Doch nach einigen harten Reformen, die<br />

anderen Staaten wie Griechenland noch<br />

bevorstehen, geht es wieder steil aufwärts.<br />

Das Wirtschaftswachstum beträgt im Jahr<br />

2012 stolze fünf Prozent. Das ist Spitze im<br />

kriselnden Europa und lässt einen Beitritt<br />

zum Euroraum für die kommenden Jahre<br />

wahrscheinlich werden.<br />

Das Klima für Investitionen könnte<br />

kaum besser sein. Besonders die nationa-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

33


Foto: Hawita<br />

Wirtschaftsregion<br />

Alles pikobello: Das neue Werk der HAWITA-Gruppe in Cesvaine aus der Luft. Rund 12,5<br />

Millionen Euro haben die Vechtaer hier in Lettland ausgegeben – eine Investition, die sich<br />

mit Hilfe von Know-how aus dem <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> zweifellos bald auszahlt.<br />

REYM<br />

der Spezialist in Industriereinigung und Abfallmanagement<br />

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34 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

le Investitions- und Entwicklungsagentur<br />

hat sich als verlässlicher Partner seit der<br />

Unternehmensgründung 1996 erwiesen.<br />

Jedes Anliegen würde prompt und unbürokratisch<br />

bearbeitet. »Ich habe noch nie<br />

eine Absage bekommen«, sagt Steingröver.<br />

HAWITA schafft Arbeitsplätze<br />

Besonders willkommen sind Unternehmen,<br />

die nicht nur die Rohstoffe nutzen,<br />

sondern auch im Land selbst produzieren,<br />

also als Wirtschaftsfaktor dauerhaft vor<br />

Ort bleiben. So unterstützt die Regierung<br />

Investitionen, die gut bezahlte Arbeitsplätze<br />

schaffen. Denn Lettland erlebt seit Jahren<br />

ein Abwandern von Fachkräften in den<br />

Westen, weshalb die Europäische Union<br />

und die lettische Regierung solch ein Engagement<br />

wie das der HAWITA-Gruppe<br />

auch finanziell fördern. Immerhin arbeiten<br />

durchschnittlich 140 Menschen im<br />

Torfabbau und den beiden Substratwerken,<br />

zu Spitzenzeiten sind es bis zu 350.<br />

12,5 Millionen Euro hat die HAWITA-<br />

Gruppe in das neue Werk in Cesvaine investiert.<br />

Eine Investition, die sich mit Hilfe<br />

von Know-how aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> sicherlich bald auszahlt. Die<br />

Leitung des Werks hat der langjährige HA-<br />

Industrial Service our concern


WITA-Mitarbeiter Aloys Meyer übernommen.<br />

Er arbeitet die lettischen Mitarbeiter<br />

nach und nach in ihre neue Aufgabe ein.<br />

Schon beim Aufbau war Technik aus der<br />

Heimat gefragt. So stammen die Mischtechnologie<br />

und die Förderbänder von<br />

Warnking-Maschinenbau aus Vechta-Holzhausen.<br />

Das Unternehmen gehört europaweit<br />

zu den ganz wenigen Herstellern von<br />

Anlagen für Substrat- und Torfwirtschaft.<br />

Rund 40 LKW mit Maschinenbauteilen<br />

sind während der Bauphase aus Deutschland<br />

in das mehr als 1700 Kilometer entfernte<br />

Cesvaine gerollt.<br />

Hohe Vorschriften im Naturschutz<br />

Trotz der paradiesischen Zustände für Investoren,<br />

sind die Vorschriften, die an den<br />

Torfabbau geknüpft werden, ähnlich hoch<br />

wie in Deutschland. So sind mehr als 90<br />

Prozent aller Hochmoore in Lettland<br />

durch die Natura-2000-Verordnung der<br />

EU geschützt. Die im Abbau befindlichen<br />

Flächen wurden zum großen Teil schon zu<br />

Sowjetzeiten erschlossen, dann aber aufgrund<br />

des zusammenbrechenden Wirtschaftssystems<br />

nicht mehr genutzt. Es gibt<br />

staatliche Auflagen, die Flächen nach dem<br />

Abbau wieder zu vernässen und in einen<br />

ökologisch wertvollen Zustand zu verset-<br />

Wirtschaftsregion<br />

Deutsch-lettische Freundschaft: Geschäftsführer Bernhard Steingröver, Vechtas Landrat<br />

Albert Focke und HAWITA-Gesellschafter Hans Tabeling begutachten den Torf in der neuen<br />

Produktionsstätte in Cesvaine.<br />

Foto: Hawita


Fotos: Hawita<br />

zen, so dass der Torf im Laufe der Jahrzehnte<br />

wieder langsam nachwachsen<br />

kann und ein neues Hochmoor entsteht.<br />

Die Qualität des lettischen Torfs lässt Experten<br />

schwärmen. Im Abbau sind zwei<br />

verschiedene Arten: Soden- und Frästorf.<br />

Während der Frästorf von der Oberfläche<br />

gewonnen wird, wird der Sodentorf im Sodenstechverfahren<br />

aus der tiefe geholt.<br />

Frästorf wird mit großen Torfsaugern geerntet.<br />

Der Sodentorf wird mithilfe einer<br />

Stechmaschine gestochen und auf den Fel-<br />

Wirtschaftsregion<br />

Torfabbau in Lettland: Das Land ist nicht zuletzt deshalb für Substrathersteller so attraktiv,<br />

weil es alle Sorten von Torf in ausreichendem Maß gibt.<br />

dern mit der Hand gestapelt. In Lettland<br />

haben die Torffeldereine Mächtigkeit von<br />

bis zu neun Metern.<br />

Export in die ganze Welt<br />

Im Baltikum werden Weiß- und Schwarztorf<br />

gewonnen, die beide unterschiedliche<br />

Eigenschaften aufweisen und deswegen je<br />

nach den Bedürfnissen der Gärtner zusammengestellt<br />

werden. Weißtorf ist jünger<br />

und lässt noch Fasergewebe von Pflanzen<br />

erkennen, während Schwarztorf in tie-<br />

BEGEISTERUNG<br />

IN BEWEGTEN BILDERN!<br />

Von der Idee, über die Produktion bis zur zielgruppengerechten<br />

und medienübergreifenden<br />

Inszenierung begleiten wir unsere Kunden und<br />

arbeiten mit ihnen auf Augenhöhe – persönlich,<br />

kompetent und verbindlich. Gute Filme sind eben<br />

kein Zufall, sondern das Ergebnis konsequenter<br />

Planung, jahrelanger Erfahrung, Leidenschaft und<br />

modernster Technik.<br />

36 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

feren Schichten liegt und einen weitaus<br />

längeren Zersetzungsprozess hinter sich<br />

hat. Lettland ist nicht zuletzt deshalb für<br />

Substrathersteller so attraktiv, weil es alle<br />

Sorten von Torf in ausreichendem Maß<br />

gibt.<br />

99 Prozent der in Lettland hergestellten<br />

Substrate gehen in den Export. Derzeit wickeln<br />

die beiden Substratwerke in Akniste<br />

und Cesvaine besonders viele Großbestellungen<br />

nach Übersee ab. Dabei werden die<br />

Substrat nicht wie sonst üblich in Säcke<br />

verpackt sondern direkt in Container. Diese<br />

Container gehen vorwiegend in die Türkei,<br />

die Golfstaaten und nach Asien. Drei<br />

Viertel des Marktes liegen allerdings in Europa.<br />

Zu den Hauptabnehmern gehören<br />

Firmen in Italien, Deutschland, Polen, die<br />

Ukraine, Spanien, Portugal und Griechenland.<br />

So liefert ein Staat, der kleiner als<br />

Bayern ist, die Grundlage dafür, dass es in<br />

Gärten und Balkonen auf der ganzen Welt<br />

grünt und blüht. ■<br />

Hightech from Germany: Die vier modernen<br />

Abpacklinien des neuen Substratwerkes in<br />

Cesvaine stammen aus Deutschland.<br />

GANSEFORTH Medienproduktion GmbH<br />

Europa-Allee 6 I 49685 Emstek - ecopark<br />

TEL 04473 94 14 80<br />

FAX 04473 94 14 822<br />

EMAIL info@ganseforth-medienproduktion.de<br />

WWW ganseforth-medienproduktion.de<br />

FILM- & FOTOSTUDIO<br />

MIT DEN SCHWERPUNKTEN:<br />

IMAGE<br />

UNTERNEHMEN<br />

PRODUKT<br />

EVENT<br />

DOKU<br />

INTERNET<br />

PORTRAIT<br />

TV


Foto: IHR Ideal Home Range, Essen/Oldb.<br />

A<br />

uch wenn IHR derzeit bereits weltweit<br />

in mehr als 65 Länder exportiert,<br />

können wir uns keinen besseren<br />

Standort als das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

vorstellen. Wir bleiben der Region,<br />

den Menschen und der damit verbundenen<br />

Lebensfreude und Mentalität treu!<br />

Inspirieren, Visualisieren und Produzieren<br />

– all das findet in Essen unter einem<br />

Dach statt und macht die weltweit berühmte<br />

IHR-Qualität aus. Das war vor 36<br />

Jahren in dieser Form kaum absehbar: Als<br />

38<br />

Wirtschaftsregion<br />

Vier starke Persönlichkeiten – ein Team: »Schuster bleib bei deinen Leisten« – dieses Sprichwort ist Leitsatz und IHR-Erfolgsrezept gleichermaßen.<br />

Ihm folgen die vier geschäftsführenden Gesellschafter der Unternehmensgruppe. Sie alle sind langjährige Experten auf ihrem Gebiet<br />

und teilen sich seit Januar 2012 die Firmenleitung: (v. l.) Mario Bocklage verantwortet die Druckerei, Meike Kahler ist Leiterin der<br />

Designabteilung, Manfred Morthorst managt Vertrieb und Organisation, Horst Klären kümmert sich um Finanzen und Personalwesen.<br />

MANFRED MORTHORST, MEIKE KAHLER, HORST KLÄREN, MARIO BOCKLAGE<br />

IHR IDEAL HOME RANGE GMBH, ESSEN/ OLDB.<br />

Drei kleine Buchstaben erobern die Welt<br />

Ideal Home Range – international bekannt unter dem Kürzel »IHR« – steht weltweit für Tischdekoration,<br />

schönes Wohnen, Trend, Style und ein ganz besonderes Lebensgefühl, designed und made<br />

in Germany. Inspiriert durch kulturelle Einflüsse, Impressionen aus der angesagten Mode und dem<br />

Charme der länd lichen Idylle entstehen in der ehemaligen Dorfschule von Essen/Oldb. jedes Jahr<br />

mehrere saisonale Verkaufsrunden.<br />

das Unternehmen 1977 unter dem Namen<br />

IHR Kunstgewerbe gegründet wurde,<br />

rechnete niemand damit, dass diese drei<br />

Buchstaben einmal weltweit bekannt sein<br />

würden. Mit dem Entwerfen, Produzieren<br />

und Verkaufen von Servietten Geld zu verdienen<br />

und dabei 220 Mitarbeiter zu beschäftigen,<br />

war damals undenkbar.<br />

Am Anfang steht die Serviette<br />

Damals wie heute ist die Serviette der Ursprung<br />

sowie Dreh- und Angelpunkt einer<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

jeden IHR Kollektion. Ein mehrköpfiges<br />

Designerteam und ein Hausmaler sind<br />

ständig auf der Suche nach neuen Ideen<br />

und Inspirationen, die das IHR Empfinden<br />

für »Schöner Wohnen & Schenken«<br />

reflektieren und für jeden Anlass und Geschmack<br />

das Passende offerieren. »Warum<br />

in die Ferne schweifen, wenn das Gute<br />

liegt so nah« – dieser von Goethe in abgewandelter<br />

Form in seinem Gedicht »Erinnerungen«<br />

formulierte Satz wird bei<br />

IHR groß geschrieben.


Die Kollektionsentwicklung findet zwar<br />

auch mithilfe weltweiter Trendshows und<br />

Messen statt, beginnt bei IHR aber hauptsächlich<br />

vor der eigenen Haustür. Mitten<br />

im Grünen angesiedelt, erleben die Designer<br />

jeden Tag die Natur und das Leben<br />

von seiner schönsten Seite, das oft die<br />

Vorlage für neue Kreationen liefert. Die<br />

sich im Wind wiegende Blume, der beliebte<br />

Firmenhund, der im Garten tobt, das<br />

Laub, das im Herbst farbenfroh von den<br />

Bäumen fällt, Vögel, die auf der Terrasse<br />

im Winter um das ausgestreute Futter balgen,<br />

oder eine handgefertigte Decke aus<br />

Großmutters Zeiten, die auf dem Speicher<br />

plötzlich zum Vorschein kommt – all diese<br />

kleinen Dinge des Lebens bewegen die<br />

Designabteilung immer wieder zu großen<br />

Taten und neuen Einfällen.<br />

Mit ihrer Liebe zur Arbeit, mit Leidenschaft<br />

und guten Ideen gelingt es den kreativen<br />

Köpfen immer wieder, aktuelle<br />

Trends zu schaffen, neue Motive zu gestalten<br />

und die beliebten Servietten mit<br />

den dazu passenden Accessoires zu kreieren,<br />

die später einmal die Haute Couture<br />

der »Tischmodewelt« werden.<br />

IHR-Servietten gibt es in unterschiedlichen<br />

Größen und Formaten, wobei die<br />

»Lunch«-Version die wohl bekannteste ist.<br />

Wirtschaftsregion<br />

In der Kollektion sind sechs Größen erhältlich,<br />

die von der kleinen Cocktail-Variante<br />

mit 25 x 25 cm bis hin zur großen<br />

Dinner-Version mit 40 x 40 cm reichen.<br />

Servietten müssen aber keineswegs immer<br />

quadratisch sein. In den USA etwa ist<br />

die rechteckige sogenannte Buffet-Größe<br />

das verkaufsstärkste Format. Das »IHR<br />

Guest Towel«, wie es die Amerikaner nennen,<br />

ist dort so beliebt, dass es mit eigenen<br />

Motiven sogar in den Waschräumen des<br />

Weißen Hauses ausliegt.<br />

Es gibt auch runde Servietten, die gerade<br />

aktuell sehr gefragt sind, und die IHR<br />

in einer großen Vielzahl anbietet.<br />

Für IHR ist eine Serviette mehr als nur<br />

ein buntes Stück Papier, mit dem man dekorieren,<br />

seine Kleidung schützen oder<br />

sich den Mund abputzen kann. Für IHR ist<br />

die Serviette das, was für den Künstler die<br />

große Leinwand ist – der Platz, auf dem<br />

das Unternehmen seine Kunst zum Ausdruck<br />

bringen kann. Servietten sind also<br />

vergleichbar mit kleinen Meisterwerken,<br />

die zwar wahrscheinlich niemals ihren<br />

Weg in den Pariser Louvre finden werden,<br />

aber dafür Küchen sowie Wohn- und Esszimmer<br />

auf der ganzen Welt schmücken<br />

und das Leben dort jeden Tag ein wenig<br />

bunter machen. Das Wissen darum gibt<br />

Bunte Vielfalt: Servietten gibt es in unterschiedlichen<br />

Farben, Größen und Formaten.<br />

Eines haben allerdings alle IHR Tissue<br />

Produkte gemeinsam: Sie bestehen aus zu<br />

100 Prozent recyceltem Tissuematerial, das<br />

mit umweltschonenden Farben auf Wasserbasis<br />

bedruckt wird<br />

IHR Motivation und Energie und bestärkt<br />

das Unternehmen täglich in dem, was<br />

man vor Ort mit großer Leidenschaft und<br />

Liebe zum Detail tut.<br />

Jeder Mensch ist anders,<br />

jede Beckermann Küche auch!<br />

Die Küchen von heute sind<br />

Lebenswelten, Kochwerstatt, Kin-<br />

derzimmer und Salon. Neben<br />

aller technischen Perfektion wie<br />

z.B. elektrische Öffnungssysteme<br />

sowie softgedämpfte Türen und<br />

Auszüge sollen moderne Küchen<br />

Foto: IHR Ideal Home Range, Essen/Oldb.<br />

geschätzte Wohlfühlräume für<br />

die ganze Familie sein.<br />

Effektvoll und gleichzeitig sehr<br />

dezent. Der Rahmen macht den<br />

Unterschied. Futura bietet eine<br />

edle Fusion aus Aluminium mit<br />

modernmatten Lackoberflächen.<br />

Beckermann Küchen GmbH . Tenstedter Straße 50 . 49692 Cappeln . 04478 88-0 . info@beckermann.de<br />

leben . genießen . feiern<br />

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Foto: IHR Ideal Home Range, Essen/Oldb.<br />

Info | IHR Ideal Home Range GmbH, Essen/Oldb.<br />

Made in Germany<br />

Qualität hat bei IHR einen hohen Stellenwert.<br />

Der Anspruch ist, zu einhundert<br />

Prozent hinter dem stehen zu können,<br />

was erschaffen wird – angefangen von einem<br />

außergewöhnlichen Design bis hin<br />

zum finalen Top-Produkt.<br />

Nicht zuletzt deshalb wurde 1992 die<br />

IHR-Hausdruckerei Decoprint gegründet,<br />

die IHR genau diesen hohen Qualitätsanspruch<br />

an die eigene Marke ermöglicht<br />

und sichert. Man kann die Motive vom ersten<br />

Pinselstrich bis hin zum fertigen Serviettenpäckchen<br />

begleiten und hat jederzeit<br />

die Möglichkeit, das Produkt in seinen<br />

einzelnen Entwicklungsstufen anzusehen,<br />

anzufassen und zu überprüfen.<br />

Dieser »Luxus« ist bei IHR Standard und<br />

fester Bestandteil der Alles-unter-einem-<br />

Dach-Firmenphilosophie.<br />

Die IHR-Hausdruckerei<br />

Decoprint gehört zu einer der besten Flexodruckereien<br />

Deutschlands, deren Dienste<br />

auch von anderen namhaften Herstellern<br />

für die Produktion ihrer Waren in Anspruch<br />

genommen werden. Die moder-<br />

Wirtschaftsregion<br />

Die heutige IHR Ideal Home Range GmbH wurde am 5. Mai 1977 unter dem damaligen Namen<br />

»IHR-Kunstgewerbe« als Einzelunternehmen und fünf Mann starker Familienbetrieb<br />

von Ingrid und Hanjö Rick in Essen gegründet. Die dazugehörige Druckerei »Decoprint«<br />

GmbH folgte 1992. Heute obliegt die Firmenleitung der Unternehmensgruppe den geschäftsführenden<br />

Gesellschaftern Manfred Morthorst, Meike Kahler, Horst Klären und Mario<br />

Bocklage.<br />

IHR ist Hersteller und Vertreiber von hochwertiger Tischdekoration und Geschenkartikeln.<br />

Zum Angebot gehören Servietten, Tischläufer, Taschentücher, Kerzen, Glas-, Porzellan, Bone-China-<br />

und Keramikwaren, Wohntextilien, Holz-Accessoires und Geschenkartikel.<br />

Neben der eigenen Designabteilung unterhält die Ideal Home Range GmbH Kooperationen<br />

mit namhaften Designern, Verlagen und Museen, zu denen beispielsweise Villeroy & Boch,<br />

Emma Bridgewater, Julie Dodsworth, Cath Kidston, der Esslinger Kinderbuchverlag, das<br />

Londoner V&A-Museum und das Amsterdamer Rijksmuseum gehören.<br />

nen, effizienten und umweltfreundlichen<br />

Hochleistungsdruck- und Produktionsanlagen<br />

werden von engagierten und kompetenten<br />

Mitarbeitern geführt und sind<br />

zudem innovativ.<br />

So garantieren die automatischen Einrichtungshilfen,<br />

die eine Reduzierung der<br />

Justierzeit mit sich bringen, ein noch besseres<br />

Produktergebnis und einen geringeren<br />

Energieverbrauch bei höherer Leistung.<br />

Eine neu entwickelte Hybrid-Infrarottrocknung<br />

ermöglicht mit gleichbleibender<br />

Produktionsgeschwindigkeit eine<br />

Energieersparnis von 20 Prozent.<br />

Es war die FSC-zertifizierte Druckerei<br />

Decoprint, die 2008 als eine der Ersten<br />

überhaupt, ein zu 100 Prozent recyceltes<br />

Tissue vollflächig und qualitativ hochwertig<br />

mit umweltschonenden Farben auf<br />

Wasserbasis bedrucken konnte. Seit 2010<br />

dürfen alle IHR Servietten zudem das renommierte<br />

Umweltzeichen »Der Blaue<br />

Engel« tragen.<br />

Im April 2011 stellte IHR konsequent<br />

und mit großem Einsatz die gesamte Produktion<br />

um. Alle Tissue-Waren, zu denen<br />

neben Servietten auch Tischläufer und<br />

Taschentücher gehören, bestehen seiteher<br />

zu 100 Prozent aus recyceltem Tissue<br />

Material, das exklusiv für IHR hergestellt<br />

wird.<br />

Das Bedrucken von Tissue gilt in der<br />

Branche generell als schwierig, denn das<br />

weiche, saugstarke, mehrlagige Rohmaterial,<br />

das bei »Decoprint« teilweise von<br />

160 Kilogramm schweren und 1,60 Meter<br />

großen Rollen läuft, hat seine Tücken. Die<br />

dünnen Einzellagen etwa werden erst bei<br />

der Produktion – in einem Arbeitsgang<br />

mit dem Bedrucken – durch die Randprägung,<br />

die bei jeder Druckerei unterschiedlich<br />

ist, fest miteinander verbunden. Die<br />

Prägung ist gleichzusetzen mit einer Signatur,<br />

denn jede renommierte Druckerei<br />

hat durch das Muster ihre eigene Handschrift.<br />

So kann jeder versierte Fachmann<br />

anhand des Prägerandes die dazugehörige<br />

Druckerei erkennen.<br />

Das Bedrucken von gebrochenen Fasern<br />

allerdings, aus denen recyceltes Material<br />

im Gegensatz zu Frischfaserrohware<br />

besteht, ist im Vergleich zur Verarbeitung<br />

von Frischfaserrohware eine echte<br />

Herausforderung! Besonders stolz ist IHR<br />

daher auf die Verleihung des DFTA-Award<br />

2012, dem »Branchen-Oscar« des Flexodruck-Fachverbandes,<br />

der am 11.9.2012<br />

in Sindelfingen verliehen wurde. In der<br />

Kategorie Schmalbahn bis 600 mm konnte<br />

sich Decoprint deutschlandweit gegen<br />

zahlreiche Mitbewerber durchsetzen und<br />

die Jury in den Punkten Druckqualität, Innovation,<br />

Repro, Material, Komplexität,<br />

Marktneuheit, Druckverfahrenskonvertierung<br />

und Umweltaspekte überzeugen.<br />

Decoprint hat eine Jahreskapazität von<br />

etwa 42 Millionen Päckchen Servietten,<br />

die vor Ort gedruckt, geschnitten, kontrolliert<br />

und verpackt werden können.<br />

Weitere Meilensteine<br />

Entgegen der landläufigen Annahme, IHR<br />

habe immer schon Servietten gemacht,<br />

startete man 1977 mit der Produktion von<br />

Überall in Ihrer Nähe.<br />

Die Oldenburgische Landesbank für Sie<br />

vor Ort seit 1869.<br />

Hier zu Hause. Ihre OLB.


IHR-Neubau am Höger Damm: 2002 errichtete<br />

IHR hier neue Lagerhallen und einen modernen<br />

Bürokomplex. Der große Findling<br />

mit dem eingemeißelten Logo im Eingangsbereich<br />

ist ein Geschenk der Belegschaft.<br />

Rechts ein Blick in die Produktionsanlagen<br />

der werkseigenen und 2012 prämierten<br />

IHR-Druckerei »Decoprint«.<br />

handgefertigten Accessoires aus Kiefernholz,<br />

Segeltuch und Hanf. Besonders beliebt<br />

waren dabei die Serviettenspender,<br />

die den Grundstein für die heutige Serviette<br />

legten. Die Kunden verlangten nach<br />

Servietten zum Befüllen der Halter. So<br />

wurde eigentlich erst 1980 die Idee, Tissue-<br />

bzw. Zellstoffservietten als Gestaltungsobjekt<br />

zu verwenden, geboren.<br />

Der Ruf, der den IHR Servietten bald<br />

vorauseilte, überquerte schnell die Landesgrenzen.<br />

Bereits 1985 lag der Exportanteil<br />

bei 50 Prozent, so dass aus IHR<br />

Kunstgewerbe der Name »IHR Ideal Home<br />

Range« (frei übersetzt: »Schönes Zuhause«)<br />

wurde, um auch international verstanden<br />

zu werden. Das 1996 in Gloucestershire<br />

gegründete Tochterunternehmen<br />

»IHR Ideal Home Range UK Ltd.« steuert<br />

den Vertrieb der IHR-Produkte in Großbritannien.<br />

Im Jahr 2000 waren Produktvielfalt,<br />

Produktions- und Auftragslage so hoch,<br />

dass sich IHR zum Bau von größeren, neuen<br />

Lagerhallen mit angegliedertem, großem<br />

Bürokomplex entschied (vgl. Bild<br />

oben). Pünktlich zum 25-jährigen Firmenjubiläum<br />

im Mai 2002 konnten die<br />

Lagerhallen, Büroräume sowie ein Showroom<br />

feierlich eröffnet werden.<br />

Am 1. Januar 2012 haben sich die einstigen<br />

Firmengründer Ingrid und Hanjö<br />

Rick in den wohlverdienten Ruhestand<br />

verabschiedet und die Firmenleitung guten<br />

Gewissens in die Hände langjähriger<br />

IHR-Mitarbeiter gelegt. Seither leiten Geschäftsführer<br />

Manfred Morthorst, Diplom-Produktdesignerin<br />

Meike Kahler,<br />

Diplom-Betriebswirt Horst Klären und<br />

Druckereileiter Mario Bocklage das<br />

Unternehmen. ■<br />

IDEELLER TRÄGER<br />

MEDIENPARTNER<br />

Wirtschaftsregion<br />

3.<br />

WEITERE PARTNER<br />

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OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />

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Landkreis Cloppenburg<br />

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Landkreis Vechta<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 41<br />

Foto: IHR Ideal Home Range, Essen/Oldb.


Foto: Caroline Starmann/bitters.de<br />

Die Folgen der weiteren Entwicklung<br />

beschäftigen noch heute die<br />

aktuelle Tagespolitik. Die Krise<br />

zeigt eindrucksvoll die Auswirkungen,<br />

wenn der alleinige Zweck des Einsatzes<br />

von Geld in seiner maximalen Vermehrung<br />

gesehen wird und nicht in seiner<br />

Funktion als Dienst an den Menschen. Ist<br />

die Wertschöpfung auf der einen Seite immer<br />

automatisch mit Verlieren auf der anderen<br />

Seite verbunden? Steht dem Protagonisten<br />

Gewinn immer unweigerlich der<br />

Antagonist Ethik gegenüber? Oder lässt<br />

Wirtschaftsregion<br />

Hubertus Aumann, Leiter des Bischöflichen Stifterbüros in Vechta, weiß um das vor allem im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> durchaus gern und<br />

oft gezeigte Bewusstein eines Unternehmens für dessen gesellschaftliche Verantwortung, plädiert indes für eine breitere und strategisch<br />

optimierte Ausrichtung dieser »Corporate Social Responsibility«.<br />

HUBERTUS AUMANN<br />

BISCHÖFLICH MÜNSTERSCHES OFFIZIALAT, VECHTA<br />

Corporate Social Responsibility<br />

Auf der Generalversammlung 2008 der Bank im Bistum Essen stellte Kardinal Oscar Andrés Rodriguez<br />

Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras), zum Thema Geld und Ethik fest, dass »sich der<br />

Mensch als technischer Alleskönner, zugleich jedoch als ethisches Kleinkind entdeckt«. Diese zugespitzte<br />

Aussage ist sicherlich unter anderem dem Platzen der Immobilienblase in den USA und somit<br />

dem Beginn der Finanzkrise im August 2007 geschuldet.<br />

sich eine wirtschaftliche Entwicklung basierend<br />

auf ethischen Werten realisieren?<br />

Bei der Frage nach Ethik ist erst einmal<br />

deren Definition zu klären. Der Duden<br />

schreibt zum Begriff der Ethik: »1. Lehre<br />

vom sittlichen Wollen und Handeln des<br />

Menschen in verschiedenen Lebenssituationen;<br />

2. Normen und Maximen der Lebensführung,<br />

die sich aus der Verantwortung<br />

gegenüber anderen herleiten.«<br />

Es geht also um bewusste Entscheidungen,<br />

die ein Mensch in Verantwortung<br />

gegenüber seiner ihn umgebenden Welt<br />

42 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

trifft. Ein verantwortungsvoller Umgang<br />

sieht hier vor, die Ressourcen der Umwelt<br />

zu nutzen, aber nicht zu verbrauchen.<br />

Diese Art des Handelns wird auch als<br />

nachhaltig bezeichnet. Nach der Enquete-<br />

Kommission des Bundestages setzt sich<br />

der Begriff aus drei Komponenten zusammen<br />

– der ökologischen, der ökonomischen<br />

und der sozialen Nachhaltigkeit.<br />

Was heißt es aber nun für den Unternehmer,<br />

wenn seine moralischen Wertvorstellungen<br />

ihm, im Sinne eines ehrbaren<br />

Kaufmanns, ein ethisches Handeln


Grafik: Aumann/bitters.de<br />

Ökonomische<br />

Verantwortung<br />

Profit<br />

und damit nachhaltiges Wirtschaften nahelegen?<br />

Worauf ist dann zu achten bzw.<br />

was ist zu tun? Und heißt moralisches<br />

Handeln immer nur Geben oder gibt es<br />

auch eine Kosten-Nutzen-Relation?<br />

Verantwortungsvoll handelnde Unternehmer<br />

sind kein neues Phänomen.<br />

Schon seit der Industrialisierung erkannten<br />

Unternehmen, dass ihr wirtschaft-<br />

Ökologische<br />

Verantwortung<br />

Planet<br />

Nachhaltigkeit<br />

Wirtschaftsregion<br />

Soziale<br />

Verantwortung<br />

People<br />

Säulen-Modell Nachhaltigkeit: Nach der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages<br />

setzt sich der Begriff der Nachhaltigkeit aus drei Komponenten zusammen.<br />

licher Erfolg mit dem Wohlergehen ihrer<br />

Mitarbeiter eng verwoben ist. Robert<br />

Bosch äußerte 1935: »Meine Absicht geht<br />

dahin, neben der Linderung von allerhand<br />

Not vor allem auf die Hebung der<br />

sittlichen, gesundheitlichen und geistigen<br />

Kräfte des Volkes hinzuwirken«. Mit Millionenbeträgen<br />

förderte Bosch Krankenhäuser,<br />

Bildungseinrichtungen und Sied-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

lungsvereine zur Schaffung sozialen und<br />

gesunden Wohnraums, die nicht nur seinen<br />

Mitarbeitern zur Verfügung standen.<br />

Letztlich übertrug er sein ganzes Vermögen<br />

einem Stiftungskonstrukt.<br />

Ein weiteres Beispiel für Geben und<br />

Nehmen ist der Vertraute und politische<br />

Berater des römischen Kaisers Augustus,<br />

Gaius C. Maecenas. Er war der Meinung,<br />

dass das Geschäftemachen – ähnlich wie<br />

die Diplomatie und die Politik – freigiebig<br />

sein müsse, um seine Ziele erreichen zu<br />

können. Durch die von ihm geförderten<br />

Dichter erwarb er sich gesellschaftliche<br />

Anerkennung. Zudem schmeichelten die<br />

Künstler mit ihren Lobesdichtungen dem<br />

Kaiser, was wiederum zu staatlichen Bevorzugungen<br />

und Aufträgen führte. Die<br />

noch heute bekannte Bezeichnung Mäzen<br />

geht auf seinen Namen zurück.<br />

Verantwortungsvolles unternehmerisches<br />

Handeln findet aber nicht nur mit<br />

Millionenbeträgen und auf hoher Ebene<br />

statt, sondern kann auch bedeuten, einen<br />

Satz neue Trikots für den örtlichen Sportverein<br />

zu spenden oder den eigenen Zulieferer<br />

nach ökologischen und ethischen<br />

(Ausbeutung von Arbeitskräften, Kinderarbeit)<br />

Kriterien auszuwählen. Neue Modelle<br />

oder Beschreibungen erfordern<br />

WIR SCHAFFEN GROßES.<br />

� Geschäftsdrucksachen<br />

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43


neue Namen, die vor allem in der ökonomischen<br />

Welt englisch klingen müssen. So<br />

verhält es sich auch in diesem Fall. Corporate<br />

Social Responsibility (CSR) heißt das<br />

Zauberwort, das im deutschen Sprachgebrauch<br />

die gesellschaftliche Verantwortung<br />

von Unternehmen beschreibt.<br />

CSR stellt dabei kein klar definiertes<br />

Konzept dar, sondern vielmehr eine Leitidee,<br />

die unternehmensspezifisch mit Leben<br />

zu füllen ist. Die EU definiert CSR als<br />

die »Verantwortung von Unternehmen für<br />

ihre Auswirkung auf die Gesellschaft«<br />

und rückt dabei die vier Bereiche Arbeitsplatz,<br />

Gemeinwesen, Ökologie und Markt<br />

in den Vordergrund. Daraus ergeben sich<br />

Wirtschaftsregion<br />

Die vier Bereiche der Corporate Social Responsibility in Unternehmen<br />

Arbeitsplatz<br />

• Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz<br />

• Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

• Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf<br />

Tabelle: Aumann/bitters.de<br />

Gemeinwesen<br />

• Sozialkooperationen<br />

mit NPOs<br />

• Spenden<br />

• Sponsoring<br />

• Stiftung<br />

• Social<br />

Commissioning<br />

Ökologie<br />

• Betriebliche<br />

Energie- und<br />

Ressourceneffizienz<br />

• Klimaschutz<br />

• Umweltstandards<br />

Markt<br />

• Sozialverträgliche<br />

Produktion<br />

• Sozialstandards<br />

• Verbraucherschutz<br />

• faire<br />

Preisgestaltung<br />

Handlungsempfehlungen, wie und wo<br />

Unternehmer in ihrem Unternehmen beginnen<br />

können, sich Fragen zu stellen:<br />

Arbeitsplatz<br />

• Welche Veränderungs-/Verbesserungsvorschläge<br />

haben meine Mitarbeiter?<br />

• Empfehlen die Mitarbeiter mein Unternehmen<br />

als einen »guten Arbeitgeber« bei<br />

Freunden und Verwandten?<br />

• Sind meine Mitarbeiter bei bestimmten<br />

Entscheidungen mit einbezogen?<br />

• Gibt es individuelle Weiterbildungspläne<br />

in meinen Unternehmen?<br />

• Wurden die Fähigkeiten/Talente meiner<br />

Mitarbeiter entdeckt und gefördert?<br />

• Gibt es für wirtschaftliche Krisen Pläne<br />

im Umgang mit Mitarbeitern?<br />

Gemeinwesen<br />

• Welche Probleme/Aufgaben gibt es im<br />

Gemeinwesen aus meiner Sicht als Unternehmer?<br />

• Wie kann ich aus meiner Sicht als Unternehmer<br />

gesellschaftlichen Problemen<br />

entgegenwirken?<br />

• Unterstütze ich meine Mitarbeiter bei<br />

ihrem freiwilligen Engagement (Freistellung,<br />

sinnvolle Nutzung von Unternehmensressourcen)?<br />

• Lässt sich dieses freiwillige Engagement<br />

in die Personalentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

integrieren?<br />

• Ist mein gesellschaftliches Engagement<br />

als Unternehmer in die Unternehmenskommunikation<br />

mit eingebunden?<br />

• Welche Kooperationen mit regionalen<br />

gemeinnützigen Einrichtungen und Organisationen<br />

können für mein Unternehmen<br />

von Bedeutung sein?<br />

Umwelt<br />

• Gibt es eine Analyse, welche Umweltauswirkungen<br />

mein Unternehmen hat?<br />

• Liegen Pläne für Abfallminimierung<br />

und Recycling vor?


• Hat es eine qualifizierte Energieberatung<br />

meines Unternehmens gegeben, und<br />

wenn ja, wurden bereits alle Empfehlungen<br />

umgesetzt?<br />

• Gibt es ökologische Kriterien für die Anschaffung<br />

von Verbrauchsmaterialien<br />

oder Zulieferprodukten?<br />

Markt<br />

• Habe ich einen Überblick über die ökologischen<br />

und sozialen Auswirkungen<br />

meiner Produkte bzw. meines unternehmerischen<br />

Handelns?<br />

• Habe ich mich informiert, unter welchen<br />

ökologischen und sozialen Bedingungen<br />

meine Zulieferbetriebe und Geschäftspartner<br />

arbeiten?<br />

• Nutze ich alle Möglichkeiten, meine<br />

Produkte und Dienstleitungen für meine<br />

Kunden zu verbessern und zu optimieren?<br />

Auswirkungen von CSR<br />

In einer globalisierten Welt, in der durch<br />

den hohen Grad der Vernetzung und<br />

durch das zur Verfügung stehende technische<br />

Know-how ähnliche Produktionsprozesse<br />

entwickelt werden können, entstehen<br />

hinsichtlich Kosten und Qualität vielfach<br />

Produkte, die einander sehr ähnlich<br />

sind. Zudem stehen den Kunden vielfältige<br />

Informationen zur Verfügung, die sie in<br />

ihrem Kaufverhalten beeinflussen. Wenn<br />

der Liter Treibstoff genauso viel kostet wie<br />

beim Mitbewerber, dann spielt die Frage<br />

von CSR unter Umständen schlagartig eine<br />

gewichtige Rolle. So geschehen bei<br />

Shell, deren Plan, die Ölplattform Brent<br />

Spar im Meer zu versenken, zu Umsatzeinbußen<br />

von bis zu 30 Prozent führte.<br />

Howard Schultz, CEO der Kaffeehauskette<br />

Starbucks, plädierte 2012 dafür,<br />

Kommunen, in denen ein Unternehmen<br />

tätig ist, stärker als Stakeholder zu berücksichtigen.<br />

»Es reicht nicht mehr aus, nur<br />

die Interessen von Kunden, Mitarbeitern<br />

und Aktionären zu berücksichtigen. Als<br />

Unternehmer in dieser Welt ist es unsere<br />

Verantwortung – sogar Pflicht –, Nutzen<br />

für die Gemeinde zu stiften, in denen wir<br />

Geschäfte machen. Zum Beispiel in dem<br />

wir dazu beitragen, die Qualität der Bildung,<br />

das Einkommen, die Gesundheitsvorsorge,<br />

die Sicherheit und das gesamte<br />

tägliche Leben der Bürger zu verbessern.<br />

Dazu zählen auch die Zukunftsperspektiven<br />

der Menschen […]. Politiker […] sind<br />

nicht in der Lage, die Bedürfnisse ihrer<br />

Bürger zufrieden zu stellen und die<br />

schwankende Wirtschaft zu stabilisieren.<br />

In dieser Lage müssen private Organisationen<br />

einspringen. […] Wir müssen dieselbe<br />

Kreativität und dieselben<br />

Ressourcen für unser Umfeld einsetzen,<br />

die wir für unsere Produkte aufwenden.«<br />

Wirtschaftsregion<br />

Für den Unternehmer aus dem prosperierenden<br />

<strong>Oldenburger</strong> Süden, der in vielen<br />

Fällen sein gesellschaftliches Engagement<br />

schon unter Beweis gestellt hat, sind<br />

vielleicht weniger das Kaufverhalten, sondern<br />

mehr die Mitarbeitergewinnung und<br />

Mitarbeitermotivation von Bedeutung. Es<br />

braucht neben den geringen Lebenshaltungskosten<br />

und der Kinderfreundlichkeit<br />

schon weitere gute Argumente, um<br />

qualifiziertes Personal in eine ländliche<br />

Region wie das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

zu holen. In jedem Fall geht es um ein<br />

Deutsche Bank<br />

firmenkunden.db.com<br />

Die Deutsche Bank für den Mittelstand.<br />

Der deutsche Mittelstand ist weltweit erfolgreich und<br />

der Leistungsträger der deutschen Wirtschaft. Damit<br />

das auch trotz der zukünftigen Herausforderungen so<br />

bleibt, stehen wir ihm mit unserer umfangreichen<br />

Branchenerfahrung, innovativen Finanzlösungen und<br />

individueller Beratung als starker Partner seit über<br />

140 Jahren zur Seite – in Deutschland und weltweit.<br />

Darauf vertraut heute jedes vierte mittelständische<br />

Unternehmen – vom Freiberufler über das Familienunternehmen<br />

bis hin zur Aktiengesellschaft.<br />

durch CSR gewonnenes authentisches,<br />

positives Image, welches zu erheblichen<br />

Wettbewerbsvorteilen führen kann. Wer<br />

ist nicht gerne in einem Betrieb beschäftigt,<br />

in dem die Angestellten voller Stolz<br />

über ihre Unternehmenskultur berichten?<br />

Klartext<br />

Wenn der geneigte Unternehmer sich<br />

nach umfänglicher Erkenntnis den vier<br />

Bereichen des CSR gewidmet und seinen<br />

Betrieb als verantwortliches Unternehmen<br />

aufgestellt hat, wird er nicht erst<br />

Herausförderung<br />

������������������������Fähigkeit des Mittelstands, durch herausragende<br />

Leistungen anspruchsvolle Ziele in schwierigem Marktumfeld zu erreichen;<br />

unterstützt durch einen kompetenten und verlässlichen Bankpartner.<br />

Wir sprechen die Sprache des<br />

Mittelstands – nutzen Sie unser<br />

langjährige regionale Erfahrung:<br />

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Theodor Lanfermann<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 45


Stifter können entscheiden<br />

STEUERN ZAHLEN<br />

UND GESTEUERT<br />

WERDEN<br />

Grafik: Aumann/bitters.de/Fotolia<br />

STEUERN SPAREN<br />

UND SELBST STEUERN<br />

dann, sondern des öfteren auch schon<br />

vorher nach vielen Spendenanfragen entnervt<br />

den Telefonhörer beiseite legen. Seine<br />

innere Stimme wird mehr oder minder<br />

laut zu ihm sprechen: Spenden ja – aber<br />

doch nicht alles und jedem!<br />

Wirtschaftlicher Erfolg und gute Umsätze<br />

lassen sich im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

schlecht verheimlichen und ziehen<br />

die Verantwortlichen aus Vereinen<br />

und gemeinnützigen Organisationen magisch<br />

an. Diese setzen sich mit vollem Elan<br />

»für den guten Zweck« ein und sind in der<br />

Regel mit einem einfachen »Nein« nicht<br />

zufrieden gestellt. Sie erwarten eine plausible<br />

Begründung für die Ablehnung.<br />

Genau hier kann der Unternehmer seine<br />

unternehmerischen Qualitäten unter<br />

Beweis stellen und das Gemeinwesen<br />

nicht nur als lästiges Beiwerk betrachten,<br />

sondern durch strategische Planung gezielt<br />

in seine Unternehmenskommunikation<br />

einbinden. Planung hieße nicht<br />

mehr, mit der Gießkanne Förderung zu<br />

betreiben, sondern wenige konkrete Pro-<br />

Wirtschaftsregion<br />

Staat<br />

Gemeinwesen<br />

• Hilfeempfänger<br />

• Katastrophen<br />

• Kultur<br />

• Sport + Soziales<br />

• Projekte etc.<br />

jekte oder eine bestimmte soziale Einrichtung<br />

ausschließlich zu fördern.<br />

Eine so enge Verknüpfung oder Kooperation<br />

würde intensivere Absprachen mit<br />

sich bringen – und zweifellos auch ein<br />

Umdenken in der gemeinnützigen Organisation.<br />

Der Unternehmer wäre mehr als<br />

ein anonymer Geldgeber, dessen Logo hin<br />

und wieder erscheint, sondern würde in<br />

ein Non-Profit-Unternehmen investieren.<br />

Der damit verbundene Imagetransfer geht<br />

in beide Richtungen und lässt in der Regel<br />

nicht jede Kombination zu.<br />

Dabei darf die gemeinnützige Einrichtung<br />

nicht den Fehler machen, nur nach<br />

dem Geld zu schielen. Die Experten in der<br />

Einrichtung stehen für Vision und Ziele<br />

der Einrichtung und sind den in der jeweiligen<br />

Satzung beschriebenen Zwecken<br />

verpflichtet. Diese bilden den Korridor für<br />

kooperative Entwicklungen.<br />

Für den Fall, dass sich ein Unternehmer<br />

einem gemeinnützigen Thema stark verpflichtet<br />

fühlt, bietet sich neben der Kooperation<br />

mit einer gemeinnützigen Ein-<br />

46 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

richtung noch ein weiterer Weg an: Die<br />

Stiftung.<br />

Die Stiftung als Königsdisziplin im CSR<br />

Mit dem Gründen einer »eigenen« Stiftung<br />

kann ein Stifter die Förderung einer<br />

Herzensangelegenheit auf ewig verankern.<br />

Da vom Wesen her eine Stiftung nur<br />

sich selbst gehört, tritt der Stifter auf<br />

Wunsch lediglich als Vorsitzender oder als<br />

Teil eines Kuratoriums auf. In dieser Funktion<br />

hat er dann darauf zu achten, dass die<br />

von ihm festgelegten gemeinnützigen<br />

Zwecke satzungsgemäß verfolgt werden –<br />

eine zunehmend beliebtere Art, gesellschaftlich<br />

Verantwortung zu übernehmen,<br />

erkennbar an den derzeit vielen<br />

Neugründungen von Stiftungen.<br />

Diese Form des Gebens bietet die Möglichkeit,<br />

andere Förderer anzusprechen<br />

und einer sinnerfüllenden Beschäftigung<br />

nach dem Berufsleben nachzugehen. Man<br />

trifft Gleichgesinnte und kann konstruktiv<br />

im selbst gesteckten Rahmen mitgestalten.<br />

Würde sich die Stiftung im Verbraucher-,<br />

Klima- oder Gesundheitsschutz und<br />

Gemeinwesen engagieren, könnte sie in<br />

allen CSR-Bereichen aktiv sein. Die Entwicklung<br />

einer Stiftung sollte freilich<br />

nicht zuerst vom Unternehmensnutzen<br />

hergedacht werden, sondern als zentrale<br />

Aufgabe ein dem Unternehmer wichtiges<br />

gemeinnütziges Thema bearbeiten. Erst in<br />

weiteren Entwicklungsschritten könnten<br />

dann die Verschränkung mit dem Unternehmen<br />

untersucht und so günstige<br />

Wechselwirkungen zwischen Unternehmen<br />

und Stiftung hergestellt werden.<br />

Da Fragen zu diesem Thema immer sehr<br />

individuell sind, sollten sie durch ein persönliches<br />

Gespräch geklärt werden. Rufen<br />

Sie mich daher am besten persönlich an<br />

(Tel. 04441/872-118) oder kontaktieren<br />

Sie mich einfach direkt im Bischöflichen<br />

Stifterbüro, Bahnhofstr. 6, 49377 Vechta.<br />

Ich freue mich auf Ihre Fragen und Rückmeldungen!<br />

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Tag das Leben jedes Einzelnen bereichern. Mit modernen Technologien in<br />

Werkzeugbau und Produktion setzt RPC weltweit Standards in Qualität,<br />

Wirtschaftlichkeit und Flexibilität. Unsere Mitarbeiter sind entscheidender<br />

Bestandteil der erfolgreichen Unternehmensentwicklung und tragen durch<br />

ihr Engagement tatkräftig dazu bei, gemeinsam jeden Tag ein kleines Stück<br />

besser zu werden.<br />

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Foto: VRD, Fotolia<br />

Es kann keinen Zweifel daran geben,<br />

dass die Weichen für die zukünftige<br />

Energieversorgung vor Ort – quasi<br />

vor und hinter der eigenen Haustür – gestellt<br />

werden. »Ohne die Städte und Gemeinden<br />

wird die Energiewende nicht<br />

realisierbar sein«, zeigt sich der Deutsche<br />

Städte- und Gemeindebund in einer Stellungnahme<br />

überzeugt. Aber wo kann am<br />

besten angesetzt und mit wenig Aufwand<br />

viel erreicht werden?<br />

Klimaschutz und Energieeinsparung<br />

Das größte wirtschaftliche Potenzial bietet<br />

die Energie, die erst gar nicht ver-<br />

48<br />

Wirtschaftsregion<br />

Schöne neue Welt. Doch so einfach, wie anfangs gedacht, ist der Umstieg nicht. Der Netztausbau stockt und die Stromkosten steigen. Wie<br />

steht es um die Energiewende?<br />

LUDWIG KOHNEN, LEITER DER<br />

EWE- GESCHÄFTSREGION CLOPPENBURG/ EMSLAND<br />

Energiewende findet vor Ort statt<br />

Die Energiewende hat die Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft verändert und<br />

bringt neue Herausforderungen mit sich: Für die Energieversorgung insgesamt, aber<br />

insbesondere für Städte und Gemeinden, mit ihren Verwaltungen, Unternehmen und<br />

Bürgern. Der gewünschte Ausbau der erneuerbaren Energien, deren Anschluss an das<br />

Verteilnetz vor Ort, die Notwendigkeit der Stromspeicherung und Investitionen in<br />

Einsparprojekte – all dies liegt auch im Wirkungskreis von Kommunen.<br />

braucht wird. Hier decken sich die Ziele<br />

des kommunalen Klimaschutzes mit dem<br />

Ziel der Kostenreduzierung. Insofern ist<br />

es nur konsequent, das Thema Energieeinsparung<br />

ganz oben auf die Agenda zu setzen<br />

und in der Kommune nach den größten<br />

Einsparpotenzialen zu suchen.<br />

Nicht ohne Grund liegt deshalb der<br />

Schwerpunkt der Energie- und Klimaschutzprojekte,<br />

die Kommunen umsetzen,<br />

bei den eigenen Liegenschaften. Hier<br />

kann die Kommune unmittelbar Einfluss<br />

nehmen und gleichzeitig ihrer Vorbildfunktion<br />

gegenüber der Öffentlichkeit gerecht<br />

werden.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Ländlicher Raum besonders wichtig<br />

Die ländlichen Regionen und Flächengebiete<br />

in Deutschland – hier leben etwa die<br />

Hälfte der Menschen in Deutschland – haben<br />

entscheidende Bedeutung, um die<br />

Herausforderungen der Energiewende erfolgreich<br />

zu meistern: Hier sind die natürlichen<br />

Ressourcen Wind und Biomasse<br />

vorhanden. Gleichzeitig existieren hier<br />

genug Flächen für den Aufbau von regenerativen<br />

Energieerzeugungsanlagen wie<br />

Photovoltaik-, Wind- und Biogasanlagen.<br />

In der Fläche werden zudem die vorhandenen<br />

Ein- und Mehrfamilienhäuser zunehmend<br />

mit dezentralen Anlagen zur


Foto: EWE<br />

Die Zentrale der EWE AG an der Tirpitzstraße in Oldenburg.<br />

Strom- und Wärmeerzeugung ausgestattet.<br />

Die vorhandene Netzinfrastruktur –<br />

insbesondere bei den Verteilnetzen – ist<br />

darauf aber bislang nicht ausreichend<br />

ausgerichtet. Das zu gewährleisten ist eine<br />

der zentralen Herausforderungen für<br />

eine erfolgreiche Energiewende. Und<br />

eben dieser Forderung nach dem Ausbau<br />

der Infrastruktur in der Fläche muss die<br />

Politik durch besonnene Weichenstellung<br />

Rechnung tragen. Gleichzeitig muss aber<br />

GÜLLE ZU WASSER<br />

Aus Braun<br />

wird Blau.<br />

Nein, wir können Gülle nicht zu Gold machen.<br />

Aber mit unserem revolutionären Membranfi ltrations system<br />

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nützliches Substrat. Das funktioniert so effektiv, dass Sie<br />

die Reststoffe sinnvoll selbst nutzen oder gewinnbringend<br />

vermarkten können – wenn Sie mögen, auch als Parfum ;-)<br />

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Wirtschaftsregion<br />

auch berücksichtigt werden, dass die Kosten<br />

der Energiewende nicht überproportional<br />

zu Lasten von Kunden, Bürgern und<br />

Unternehmen in den Regionen gehen.<br />

Die Energiewende geht alle an<br />

Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe. Sie lässt sich nur gemeinsam<br />

umsetzen, im breiten Dialog<br />

und gesellschaftlichen Konsens. Nur so<br />

entsteht Akzeptanz – das erfordert aber<br />

auch von allen Teilen der Bevölkerung einen<br />

Beitrag.<br />

EWE hat sich zum Ziel gesetzt, die Energiewende<br />

mit den Menschen und Unternehmen<br />

gemeinsam zu gestalten. Kundennähe,<br />

Kompetenz und wettbewerbsgerechte<br />

Preise, darauf kommt es in einem<br />

Marktumfeld mit überregionalem<br />

Wettbewerb maßgeblich an.<br />

EWE bietet die Nähe zum Kunden durch<br />

seine regionale Präsenz. Mit Kundencentern<br />

und Servicepunkten bietet EWE für<br />

seine Kunden offene Anlaufstellen. Durch<br />

diese Nähe und den transparenten Informationsaustausch<br />

über Unternehmensentscheidungen,<br />

Produkte und Preise<br />

möchte EWE auch Vertrauen schaffen.<br />

Vertrauen ist auch die Grundlage für mögliche<br />

Kooperationen von EWE mit den<br />

Bürgerinnen und Bürgern, zum Beispiel<br />

in Form von Bürgerwindparks.<br />

Nachhaltige Energieversorgung<br />

gibt es nicht zum Nulltarif<br />

Der Umbau der Energieversorgung ist mit<br />

hohen Kosten verbunden. Sie entstehen<br />

durch den Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien, durch neue konventionelle Erzeugungsanlagen<br />

und durch Investitionen<br />

in Netze. Es ist absehbar, dass die po-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 49


Foto: EWE<br />

Die Aufbereitung von Biogas ist einer der neuen<br />

Schwerpunkte im Bereich der Erneuerbaren<br />

Energien bei EWE.<br />

litischen Mechanismen der Kostenumlage<br />

(durch Energiesteuern, Netzentgelte,<br />

EEG-Umlage und die geplante Haftungsumlage<br />

für den Netzanschluss von Off -<br />

shore-Anlagen) zu einem Anstieg der<br />

Energiepreise führen werden. Strom und<br />

Gas müssen aber auch in Zukunft für den<br />

privaten Verbrauch und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Industrie bezahlbar bleiben.<br />

Wirtschaftsregion<br />

Der beste Weg, steigende Energiekosten<br />

zu vermeiden, ist, weniger Energie zu verbrauchen.<br />

EWE bietet seinen Kunden deshalb<br />

bereits seit Jahren Energieberatungen<br />

an, damit diese Energieeinsparungen<br />

individuell verwirklichen können.<br />

Die Verteilnetze sind ein<br />

Erfolgsfaktor der Energiewende<br />

Das Nervensystem der Stromversorgung<br />

sind leistungsfähige Verteilnetze. Sie machen<br />

98 Prozent aller Stromnetze in<br />

Deutschland aus und sind für das Gelingen<br />

der Energiewende unerlässlich. Im<br />

Verteilnetz von EWE NETZ stammt bereits<br />

heute jede zweite durchgeleitete Kilowattstunde<br />

Strom aus erneuerbaren<br />

Energien. Damit ist das Ziel der Bundesregierung<br />

für das Jahr 2030 im EWE-Gebiet<br />

bereits erreicht. Der stetig wachsende und<br />

fluktuierende Strom aus erneuerbaren<br />

Energien muss aufgenommen werden.<br />

Dabei stößt das Netz aktuell zuweilen an<br />

seine Grenzen.<br />

Ziel ist es deshalb, die Verteilnetze nicht<br />

nur auszubauen, sondern auch zukünftig<br />

mit intelligenter Messtechnik und Kommunikationsinfrastruktur<br />

aufzurüsten,<br />

um sie so intelligent steuern zu können.<br />

Gleichzeitig gilt es, stets eine zuverlässige<br />

Versorgung zu garantieren. Diese gro-<br />

Sicherheit und Komfort.<br />

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ße technische Herausforderung erfordert<br />

hohe Investitionen. EWE hat bereits damit<br />

begonnen, sein Netz intelligent zu machen.<br />

Weil aber die Energiewende eine nationale<br />

Aufgabe ist, dürfen den einzelnen<br />

Regionen durch die Struktur ihres Versorgungsgebiets<br />

keine Nachteile entstehen.<br />

Der Ausbau erneuerbarer Energien erfolgt<br />

regional mit unterschiedlicher Geschwindigkeit<br />

und Stärke. Die Verteilnetzbetreiber<br />

müssen ihre Netze daher<br />

unterschiedlich stark ertüchtigen. Die<br />

Kosten für diesen EEG-getriebenen Netz -<br />

aus- und -umbau werden derzeit nur auf<br />

die Netzentgelte dieser Regionen umgelegt.<br />

Diese Netzausbaukosten bundesweit<br />

umzulegen, wäre hier nach Ansicht von<br />

EWE der gerechtere Weg.<br />

Regeneratives Energiepotenzial<br />

gezielt nutzen<br />

EWE hat sich entschieden, künftig zwei<br />

Schwerpunkte im Bereich der Erneuerbaren<br />

Energien zu setzen: Den Ausbau von<br />

Windenergie an Land und die Aufbereitung<br />

von Biogas. Beim Betrieb von Windkraftanlagen<br />

blickt EWE auf langjährige,<br />

positive und vergleichsweise risikoarme<br />

Erfahrungen zurück. Dennoch müssen<br />

die planerischen und genehmigungs-<br />

Unsere Stärke sind lückenlose Sicherheitskonzepte,<br />

die zusätzlich mit kinderleichter Bedienung punkten.<br />

Planung, Montage, Inbetriebnahme: Bei uns komplett<br />

aus einer Hand.


echtlichen Rahmenbedingungen weiterentwickelt,<br />

vereinfacht und beschleunigt<br />

werden. Dies gilt vor allem für Raumordnung,<br />

Flächennutzungspläne und Bauordnungen.<br />

Außerdem müssen die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen auf Bundesebene<br />

stabil bleiben, damit Investitionssicherheit<br />

gewährleistet ist.<br />

Im Bereich Biogasaufbereitung kann<br />

EWE auf besondere Kenntnisse bei der<br />

Planung, dem Bau und Betrieb von Anlagen<br />

zurückgreifen. Wir sind davon überzeugt,<br />

dass es ökologisch wie ökonomisch<br />

sinnvoller ist, aufbereitetes Biogas ins<br />

Erdgasnetz einzuspeisen und dezentral zu<br />

nutzen, anstatt es am Erzeugungsort nur<br />

für die Stromerzeugung zu verbrennen.<br />

Wirtschaftlichkeit von<br />

konventioneller Erzeugung sichern<br />

Innerhalb des Konzerns betreibt EWE neben<br />

den Erneuerbaren-Energien-Anlagen<br />

auch konventionelle Erzeugungsanlagen.<br />

In dem sich ändernden Energiemarkt stehen<br />

Investitionen in diese Anlagen unter<br />

steigenden Anforderungen an Flexibilität<br />

und Verlässlichkeit. Aufgrund des gesetzlich<br />

verankerten Einspeisevorrangs für<br />

Strom aus regenerativen Energien sinken<br />

die Laufzeiten konventioneller Kraftwerke<br />

und führen dazu, dass sich ihre Wirtschaftlichkeit<br />

verschlechtert. Auch diese<br />

Herausforderung gilt es zu meistern.<br />

Mit innovativen Produkten und<br />

Dienstleistungen Energieeffizienz steigern<br />

Zentrale Aufgaben für eine klimaverträgliche,<br />

sichere und wirtschaftliche Energieversorgung<br />

sind es, Energie einzusparen<br />

und effizienter zu nutzen. EWE hat<br />

damit begonnen, in der gesamten Wertschöpfungskette<br />

Effizienzpotenziale zu<br />

heben. Das senkt den Einsatz fossiler<br />

Brennstoffe, mindert den Ausstoß von<br />

Treibhausgasen und reduziert die Abhängigkeit<br />

von Energieimporten.<br />

Mit dem Ausbau effizienter Anlagen<br />

(GuD-Kraftwerke, KWK-Anlagen, Offshore-Wind)<br />

steigert EWE die Effizienz in der<br />

Erzeugung. Die Umsetzung von virtuellen<br />

Kraftwerken oder die Einführung von<br />

Brennstoffzellen zeigen, dass effiziente<br />

Erzeugung dezentral sein kann – unter<br />

anderem intelligente Verteilnetze und Demand-Side-Management,<br />

also die Steuerung<br />

der Verbrauchsseite, sorgen immer<br />

mehr dafür, dass Energie auch verlustfreier<br />

verteilt werden kann. Mit innovativen<br />

Produkten und Energiedienstleistungen<br />

hilft EWE den Industrie- und Gewerbekunden,<br />

Kommunen und Privathaushalten<br />

dabei, weniger und zielgerichteter<br />

Energie zu verbrauchen – und damit die<br />

Energiekosten zu senken.<br />

Wirtschaftsregion<br />

Für Contracting, Energieaudits, Energiemanagement<br />

sowie Mess- und Zählerdienstleistungen<br />

gibt es in Deutschland<br />

erheblichen Bedarf. Große Potenziale dieses<br />

Marktes können aber gegenwärtig<br />

nicht genutzt werden, weil rechtliche<br />

Hemmnisse den Vertrieb von Energiedienstleistungen<br />

behindern: So wird etwa<br />

Energieversorgern das Anbieten von<br />

Beratungs- und Sanierungsprojekten erschwert.<br />

Auch beim Contracting gibt es<br />

unnötige Hürden, obwohl es sich dabei<br />

um ein geeignetes Finanzierungs- und<br />

Dienstleistungsmodell zur verstärkten<br />

Einführung energieeffizienter und kostensparender<br />

Technologien (beispielsweise<br />

Mikro-KWK-Anlagen) handelt. Deshalb<br />

sollten Contracting-Anlagen genauso<br />

wie Eigenbetriebsanlagen von der EEG-<br />

Umlage befreit werden und rechtliche Unklarheiten<br />

(wie die Eigentumsfrage an der<br />

Anlage) geklärt werden.<br />

Im öffentlichen Sektor bestehen noch<br />

ganz erhebliche Energieeinsparpotenziale.<br />

Hierbei kommt vor allem der kommunalen<br />

Ebene eine besondere Bedeutung<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 51


Foto: EWE<br />

zu. Um diese Potenziale zu heben, sollten<br />

in den Kommunen Kompetenzen aufgebaut<br />

und an zentralen Anlaufstellen gebündelt<br />

werden.<br />

Erdgas sicher speichern<br />

Erdgas ist und bleibt ein wichtiger Energieträger<br />

zur Wärme- und zunehmend<br />

auch zur Stromerzeugung und wird auch<br />

wegen seiner geringeren CO2-Emissionen<br />

im Vergleich zu Braun- und Steinkohle ein<br />

bedeutender Faktor auf dem Weg in eine<br />

kohlenstoffarme Energieversorgung. Im<br />

Gegensatz zur Elektrizität lässt sich Gas<br />

effektiv speichern. Gasspeicher gewährleisten<br />

Versorgungssicherheit und spielen<br />

bei temporären Lieferbeeinträchtigungen<br />

eine zentrale Rolle. Sie bilden das wichtige<br />

Bindeglied zwischen dem kontinuierlichen<br />

Bezug von Erdgasproduzenten und<br />

der zeitlich schwankenden, bedarfsabhängigen<br />

Belieferung der Kunden.<br />

Wirtschaftsregion<br />

EWE in Huntorf bei Oldenburg: Gasspeicher helfen, kurzfristige Netzstabilität und Transportsicherheit<br />

in Engpasssituationen sicherzustellen.<br />

ECOFILM<br />

E COFILM<br />

Gasspeicher werden zunehmend auch<br />

benötigt, um kurzfristige Netzstabilität<br />

und Transportsicherheit in Engpasssituationen<br />

sicherzustellen. Zudem sorgen sie<br />

durch die Einlagerung von preisgünstig<br />

eingekauftem Gas und dessen Nutzung<br />

für günstigere Gasbeschaffungspreise<br />

und damit für eine wirtschaftliche, vorteilhafte<br />

Belieferung der Kunden. Das<br />

zeigt: In Gasmärkten mit volatileren Preisen<br />

kommt Speichern eine wichtige Funktion<br />

zu. EWE will sich zudem auf die verstärkte<br />

Vermarktung der Speicherkapazitäten<br />

konzentrieren.<br />

Schließlich können Gasspeicher im<br />

Kontext der »Power-to-Gas«-Technologie<br />

zukünftig dabei helfen, überschüssigen<br />

Windstrom zu speichern. Dafür sind allerdings<br />

wirtschaftliche Anreize und bessere<br />

Rahmenbedingungen erforderlich, um<br />

die nötige Infrastruktur zu erforschen und<br />

zu etablieren.<br />

52 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Energieforschung ausbauen<br />

Eine massive Aufgabe wie die Energiewende<br />

erfordert Weitblick und kreative<br />

Lösungen. Ohne einen erheblichen Ausbau<br />

der Investitionen in Forschung und<br />

Entwicklung werden Lösungen für die<br />

zentralen Fragen in der Energieversorgung<br />

der Zukunft nicht oder zu spät erreicht<br />

werden.<br />

EWE hat seine Aktivitäten im Bereich<br />

Forschung und Entwicklung in den letzten<br />

Jahren stark ausgebaut und arbeitet<br />

bereits gezielt an Lösungen hin zu einer<br />

effizienten und dezentralen Energieversorgung.<br />

Im Fokus muss dabei der Systemansatz<br />

stehen, erneuerbare Energien zu integrieren,<br />

um effizient und kostengünstig die<br />

Kunden sicher und zu jeder Zeit mit Energie<br />

zu versorgen. Das wissenschaftliche<br />

Cluster, das rund um die energiewirtschaftliche<br />

Forschung in Oldenburg entstanden<br />

ist, zeigt überdies die wertschöpfende<br />

Bedeutung von Wissenschaft und<br />

Forschung für die Region.<br />

Die Demonstration von Hochschulforschung<br />

in Praxisvorhaben benötigt finanzielle<br />

Unterstützung, da mit ihr hohe Risiken<br />

in der Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit<br />

für die Industriepartner verbunden<br />

sind. Zudem ist eine Koordinierung der<br />

Forschungsaktivitäten nötig, die auch dabei<br />

helfen kann, die erheblichen Chancen<br />

für den Wirtschaftsstandort zu nutzen.<br />

Von zentraler Bedeutung ist es, Anreize<br />

für Forschung und Innovation in der Wirtschaft<br />

zu setzen und nicht zu behindern.<br />

Daher müssen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

durch die Bundesnetzagentur<br />

fester Bestandteil des Regulierungssystems<br />

in der Energiewirtschaft<br />

werden. ■<br />

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Foto: Audi<br />

Bernard Südbeck wird am 11. Mai<br />

1900 in Hopen bei Lohne im Landkreis<br />

Vechta geboren. Nach Schulzeit<br />

und Kurzkarriere bei der Post arbeitet<br />

er für Hinners & Tapken aus Lohne, zieht<br />

in deren Auftrag 1919 nach Cloppenburg<br />

und wird Geschäftsführer der dortigen Filiale.<br />

Im Juni 1927 macht er sich an der<br />

Mühlenstraße selbstständig – mit dem<br />

Verkauf und der Reparatur von Wanderer-<br />

Fahrrädern, Pfaff-Nähmaschinen und<br />

BMW-Motorrädern. Dieser 1. Juni 1927<br />

ist die Geburtsstunde des Unternehmens.<br />

54<br />

Wirtschaftsregion<br />

Zum Beispiel A3: Der Audi A3 ist Marktführer im Premium-Kompakt-Segment und auch im Cloppenburger Autohaus Südbeck ein echter<br />

Renner im Programm. »Ich setze auf eine erfolgreiche Fortsetzung mit dem neuen A3«, sagt Firmenchef Andreas Rakers, dessen Firmengruppe<br />

außer Audi die Fahrzeuge der Marken Volkswagen, Skoda und Seat verkauft und betreut.<br />

ANDREAS RAKER<br />

Das Autohaus mit Tradition<br />

Seit 85 Jahren ist Südbeck in Cloppenburg ansässig. Und seit Jahrzehnten repräsentiert das<br />

traditionsreiche Autohaus die großen Marken rund um den VW-Konzern. Heute sind VW,<br />

Audi, Seat und Skoda unter dem Dach der Cloppenburger Firmengruppe vereint. Mit 70 Mitarbeitern,<br />

einem guten Gespür für aktuelle Markttrends und regionalem Selbstbewusstsein<br />

ist Südbeck ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im OM und engagierter Kooperationspartner<br />

zahlreicher Institutionen. Von solchen Superlativen wagte Firmengründer Bernard Südbeck<br />

nicht einmal zu träumen.<br />

Bereits elf Jahre später entstand am Hofkamp<br />

eine handfeste Autowerkstatt mit<br />

zwei Werkswohnungen und zehn Garagen<br />

– später unter der Leitung von Willi<br />

Tholen, der 1947 in Oldenburg die Meisterprüfung<br />

bestand und über Jahre hinweg<br />

das Gesicht des Autohauses prägte.<br />

Der Betrieb behauptete sich auch in den<br />

Nachkriegsjahren sehr gut und entwickelte<br />

sich zur führenden Adresse für Fahrzeuge<br />

der Auto Union, dem Vorgänger der<br />

heutigen Audi AG. Vor allem die Marke<br />

DKW war ein Verkaufsrenner.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

In den 30-er Jahren begann der Siegeszug<br />

des Volkswagens, der nach dem Kriegsende<br />

sogar weltweite Erfolge feiert. So stand<br />

auch die Firma Südbeck vor der Entscheidung<br />

zwischen DKW und VW, die zugunsten<br />

des Wolfsburger Autobauers ausfiel,<br />

sodass ab 1949 nur noch Volkswagen verkauft<br />

wurden.<br />

Das Wirtschaftswunder machte auch<br />

nicht vor Cloppenburg Halt; so stieg die<br />

Zahl der verkauften Autos von zwölf im<br />

Jahr 1949 auf etwa 100 Stück fünf Jahre<br />

später. Kontinuierlich wuchs ebenso die


Zahl der Mitarbeiter, sodass die Räumlichkeiten<br />

nicht mehr ausreichten, 1954<br />

eine Halle angebaut und die technische<br />

Ausstattung verbessert wurde. Schließlich<br />

zog der gesamte Betrieb im Rahmen<br />

einer Firmenvergrößerung 1960 an den<br />

Pingel Anton. Im gleichen Jahr verkaufte<br />

Südbeck seinen 1000. Volkswagen.<br />

Im Juli 1965 verstarb Bernard Südbeck<br />

und die Söhne Helmuth und Werner übernahmen<br />

den Betrieb.<br />

Die 80er kommen<br />

Die 80er Jahre waren für das Autohaus<br />

Südbeck eine Zeit voller Veränderungen.<br />

1984 verließ man das Gelände am Pingel<br />

Anton, um vorübergehend ein Provisorium<br />

an der Emsteker Straße zu beziehen.<br />

Ein Jahr später, im April 1985, wechselte<br />

das Team rund um den neuen Geschäftsführer<br />

Theodor Anders in die neue Betriebsstätte<br />

an der Daimlerstraße, wo das<br />

Unternehmen noch heute ansässig ist.<br />

Dennoch verschlechterte sich die finanzielle<br />

Lage des Betriebes in den folgenden<br />

Jahren zusehends. 1988 übernahmen die<br />

langjährigen Mitarbeiter Werner Raker<br />

und dessen Schwager Alfons Schrandt das<br />

Unternehmen als Geschäftsführer und Inhaber.<br />

Wirtschaftsregion<br />

Nach einer Zeit wirtschaftlicher Konsolidierung<br />

gründeten die neuen Inhaber<br />

1991 die Rasch Automobile GmbH, ein<br />

Tochterunternehmen, das bis heute Seat<br />

Automobile anbietet und über eine eigene<br />

Werkstatt verfügt. 1993 wuchs die Südbeck-Gruppe<br />

ein weiteres Mal: Das Autohaus<br />

am Stadion eröffnete und ist heute<br />

beliebter Anlaufpunkt in Sachen Gebrauchtwagen.<br />

Neue Generation<br />

Mitte der 90er verließen täglich 30 Fahrzeuge<br />

die Werkstatt. Dieser Entwicklung<br />

trug der Betrieb Rechnung, indem 1998<br />

eine neue Werkstatt samt VW-Verkaufshalle<br />

gebaut wurde. Der dortige Service<br />

ist preisgekrönt: Seit Anfang des neuen<br />

Jahrtausends wurde Südbeck bereits<br />

mehrfach als Service-Sieger Top 100 ausgezeichnet.<br />

2004 folgte der Generationenwechsel:<br />

Andreas Raker stieg in den Betrieb ein<br />

und unterstützte Vater und Onkel in der<br />

Geschäftsleitung. 2005 wurde das Gelände<br />

abermals vergrößert. Auf dem 2002 erworbenen<br />

Nachbargrundstück konnte der<br />

Audi-Hangar im Stil einer Flugzeughalle<br />

fertig gestellt werden. Dort fand die Marke<br />

Audi eine neue, eigene Heimat. Heute<br />

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Mitte der 60er Jahre war der VW Käfer das<br />

mit Abstand erfolgreichste Auto in Deutschland<br />

– natürlich auch bei Südbeck in Cloppenburg.<br />

Bereits in den 50ern lieferte Südbeck<br />

seinen tausendsten Volkswagen aus.<br />

ist die Südbeck-Gruppe mit ihren Marken,<br />

Dienstleistungen und 70 Beschäftigten<br />

ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region<br />

Cloppenburg und im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> und vielfältiger Kooperationspartner<br />

für örtliche Institutionen<br />

und Einrichtungen.<br />

Begehrliche und starke Marken<br />

Das Autohaus Südbeck bietet die komplette<br />

Bandbreite in Sachen Auto an. Auf der<br />

einen Seite steht Südbeck für Volkswagen<br />

– vom Kleinstwagen über Familienund<br />

Gewerbelösungen bis hin zum Ober-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 55<br />

Foto: Südbeck


einfach das Beste<br />

56<br />

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klasse-SUV. Ein weiterer Baustein ist die<br />

Sparte der VW-Nutzfahrzeuge: Transporter,<br />

Mehrsitzer und viele weitere Aufbaulösungen<br />

sind vor allem für gewerbliche<br />

Kunden aus allen Bereichen interessant.<br />

Auf der anderen Seite steht die Marke<br />

Audi für absoluten Premium-Anspruch.<br />

Südbeck präsentiert die Modelle des Ingolstädter<br />

Autobauers im Audi-Hangar.<br />

Dazu gesellt sich die Marke Skoda, die<br />

Südbeck als Servicepartner vertritt.<br />

Außerdem gehören die Rasch Automobile<br />

nach wie vor zur Südbeck-Gruppe, wo<br />

seit inzwischen mehr als 20 Jahren Seat<br />

zu Hause ist.<br />

Gebrauchte. So gut wie neu.<br />

Hinzu kommt das Thema »Gebrauchtwagen«.<br />

Aus einem Bestand von rund 200<br />

Fahrzeugen haben Interessenten stets die<br />

Möglichkeit, den passenden Gebrauchten<br />

zu finden. Die Gebrauchtwagenmarken<br />

»Audi Gebrauchtwagen: plus«, »VW Weltauto«<br />

und »Seat Selection« gewährleisten,<br />

dass alle gebrauchten Fahrzeuge höchsten<br />

qualitativen Ansprüchen genügen.<br />

Qualität ist das Stichwort: Südbeck<br />

stellt – wie auch die Vertragsmarken – das<br />

Thema »Kundenzufriedenheit« stets in<br />

den Vordergrund. »Unser Anspruch ist<br />

nicht nur, die Kunden im Verkauf oder<br />

beim Service zufrieden zu stellen. Wir<br />

wollen vielmehr unseren Kunden etwas<br />

bieten. Wir wollen begeistern«, sagt Andreas<br />

Raker, Inhaber und Geschäftsführer<br />

beim Autohaus Südbeck.<br />

Aus diesem ehrgeizigen Anspruch heraus<br />

stellten sich bereits Erfolge ein. Gleich<br />

mehrfach gehörte Südbeck zu den »Audi<br />

Top Service Partnern«. Auch VW listet<br />

Südbeck unter den »Top 100 Betrieben«.<br />

Leitbild setzt den Rahmen<br />

»Top-Leistungen können nur von einem<br />

top-motivierten Team erbracht werden«,<br />

weiß Raker. Logisch also, dass beim Autohaus<br />

Südbeck auf Teamarbeit sehr viel<br />

Wert gelegt wird. Neben Aus- und Weiterbildungsangeboten<br />

und der Einbeziehung<br />

der Mitarbeiter in wichtige Entscheidungsprozesse<br />

geht das Autohaus weitere<br />

Schritte, um Mitarbeiter immer wieder zu<br />

motivieren. Ein Beispiel ist die Mitarbeiterzeitschrift<br />

»Südbeck News«, die monatlich<br />

an alle Kollegen verteilt wird und<br />

neben vielen wissenswerten News auch<br />

Anekdoten zum Schmunzeln bereit hält.<br />

Jedenfalls ist jeder Mitarbeiter über die<br />

Vorgänge im Betrieb informiert.<br />

Ein Strategieteam aus Vertretern aller<br />

Abteilungen entwickelte 2009 mit einem<br />

neuen Firmenleitbild die Rahmenrichtlinien<br />

für alle Mitarbeiter. Seither weiß jeder<br />

im Betrieb, wie und zu welchem An-<br />

Wirtschaftsregion<br />

teil man zum Unternehmenserfolg beiträgt.<br />

Generell spiegelt das Leitbild Werte<br />

und Anspruch des gesamten Unternehmens<br />

wider.<br />

Südbeck gelingt es dabei, tatsächlich<br />

mehr als beachtenswerte Leistungen abzuliefern.<br />

Ende 2011 wurde Andreas Raker<br />

mit dem dritten Rang beim deutschlandweiten<br />

und markenübergreifenden<br />

Wettbewerb für junge Unternehmer im<br />

Kfz-Gewerbe ausgezeichnet. Unlängst sicherte<br />

sich das Autohaus Südbeck mit seinem<br />

Online-Auftritt und der dazu gehörigen<br />

Internet-Strategie Platz fünf beim<br />

»Internet Sales Award«, der alljährlich<br />

von der Fachzeitschrift »Kfz-Betrieb« vergeben<br />

wird. Auch der Audi AG blieben die<br />

außerordentlichen Leistungen im Autohaus<br />

Südbeck nicht verborgen; sie stattete<br />

ihren Partner mit dem Audi-Marketingpreis<br />

2011 aus.<br />

Konsequent marketingorientiert<br />

Generell zeigt sich das Autohaus Südbeck<br />

sehr marketingorientiert. Südbeck-Marketingleiter<br />

Udo Schene schildert das so:<br />

»Wir arbeiten immer marketingorientiert<br />

und versuchen stets, an Werten wie Image<br />

und Bekanntheit zu arbeiten. Das gelingt<br />

uns, denke ich, sehr gut.«<br />

Südbeck ist in Cloppenburg in der Tat<br />

bekannt für besondere Veranstaltungen<br />

und intensive Kooperationen. Udo Schene<br />

erläutert das genauer: »Wir nutzen den<br />

Audi-Hangar oder die VW-Halle immer<br />

wieder für Veranstaltungen. Im Kultursommer<br />

Cloppenburg etwa fand das Comedyevent<br />

Nightwash mit Kancki Deuser bei<br />

uns statt. Zur Premiere des neuen Audi A3<br />

haben wir den bekannten Friesoyther<br />

Metallgestalter Alfred Bullermann für einen<br />

faszinierenden Vortrag zum Thema<br />

Kreativität gewinnen können. Generell<br />

versuchen wir die geschaffenen Netzwerke<br />

in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />

immer wieder für uns zu nutzen, um unser<br />

Autohaus nach vorne zu bringen«.<br />

Südbeck geht dabei auch und vor allem<br />

neue Wege. So können beispielsweise alle<br />

Südbeck-Kunden neuerdings Inspektions-<br />

und Wartungstermine online über<br />

das Werkstattportal von Autoscout24 abrufen<br />

und terminieren.<br />

Auch bei der Mitarbeiter-Rekrutierung<br />

bedient man sich eines ausgefeilten Online-Tools.<br />

Marketingleiter Udo Schene ergänzt:<br />

Ȇber unsere Homepage gelangt<br />

man jetzt direkt zu einem Online-Bewerbungs-Formular,<br />

über das etwaige Bewerber<br />

Stellenangebote finden, ihr Profil eingeben,<br />

relevante Daten hochladen und<br />

sich schließlich bewerben können. Das ist<br />

zielgruppengerecht und am Ende äußerst<br />

komfortabel für alle Beteiligten.«<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>


Klasse in Cloppenburg: Links ein Foto von der<br />

Verleihung des renommierten »Audi Marketingpreises<br />

2012«, rechts im Bild ein spätsommerlicher<br />

Blick auf das Volkswagen-<br />

Center an der Daimlerstraße 9 .<br />

Ausblick<br />

Wie sich der Automarkt <strong>2013</strong> entwickeln<br />

wird ist, wie so oft, ein Blick in die Glaskugel.<br />

Entscheidend dürfte sein, in welchem<br />

Maße so genannte Volumenmodelle wie<br />

der neue VW Golf, der im November 2012<br />

mit seiner siebten Auflage Premiere feierte,<br />

am Markt Erfolge feiern. Auch der<br />

jüngst eingeführte neue Audi A3 wird sich<br />

als quotenstarkes Modell im Premium-<br />

Kompakt-Segment beweisen müssen.<br />

Spannend ist auch die weitere Entwicklung<br />

bezüglich alternativer Antriebe. Für<br />

den Sommer <strong>2013</strong> plant Volkswagen den<br />

Kleinstwagen up! als Elektrofahrzeug. Bereits<br />

Ende 2012 soll der up! als Erdgasfahrzeug<br />

auf den Markt kommen. Auch<br />

die Audi AG plant weitere Entwicklungen.<br />

Während die Modelle A6, A8 und Q5 bereits<br />

als Vollhybridfahrzeuge vom Band<br />

laufen, ist der Audi A3 als Gasfahrzeug in<br />

Planung. Unter dem Begriff »Audi balanced<br />

mobility« will das Unternehmen ein<br />

großes Ziel realisieren – eine ausgeglichene<br />

CO2-Bilanz über die gesamte Mobilitätskette.<br />

Ein Herzstück dieses Vorhabens<br />

ist das e-gas project, dessen Pilotanlage im<br />

emsländischen Werlte seinen Sitz hat; ein<br />

Meilenstein nicht nur für Audi, sondern<br />

vielleicht für die ganze deutsche Energiewirtschaft.<br />

Mit dem e-gas project stellt Audi<br />

drei Energieträger bereit – elektrischen<br />

Strom, Wasserstoff und Methangas. Sie<br />

eignen sich für ganz unterschiedliche Antriebskonzepte,<br />

nämlich für Elektroautos,<br />

für Brennstoffzellenfahrzeuge und für<br />

CNG- Fahrzeuge.<br />

Udo Schene resümiert selbstbewusst:<br />

»Wir sind mit unserem Autohaus und den<br />

dazu gehörigen Marken und Produkten<br />

bestens aufgestellt. Frei nach dem Motto<br />

Stillstand ist Rückschritt entwickelt sich<br />

unser Betrieb analog zu unseren Herstellermarken<br />

stets weiter«. ■<br />

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Wirtschaftsregion<br />

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57<br />

Fotos: Südbeck


Foto: Artur Synenko, Fotolia<br />

Die bei der Verarbeitung anfallenden<br />

Nebenprodukte – der Presskuchen<br />

und die Schalen – werden an<br />

die Mischfutterindustrie vermarktet oder<br />

selbst weiterveredelt. Dank des in der<br />

Branche einzigartigen Reinheitsgrades<br />

beim Schälen der Sonnenblumenkerne<br />

von 99,97 Prozent konnte sich die Goldene<br />

Mühle schnell als Marktführer in Europa<br />

etablieren. Durch das nachhaltige und<br />

vollintegrierte Produktionskonzept erzielt<br />

das Unternehmen maximale Wertschöpfung<br />

und Produktqualität.<br />

58<br />

Wirtschaftsregion<br />

Sunflower, good morning: Kleine Kerne sind die große Leidenschaft der Goldenen Mühle. Entdeckt hat Autor Ulrich Wendeln seine Leidenschaft<br />

für Sonnenblumenkerne in der Ukraine. Die endlosen, leuchtenden Sonnenblumenfelder auf den fruchtbaren Böden inspirierten<br />

ihn zur Geschäftsidee, das »Lachen der Sonne« in alle Länder der Welt zu transportieren.<br />

ULRICH WENDELN<br />

Da steckt Sonne drin<br />

Die Goldene Mühle GmbH mit Sitz in Garrel wurde 2004 von Inhaber und Geschäftsführer<br />

Ulrich Wendeln gegründet. Seit September 2006 betreibt das Unternehmen in Ladbergen im<br />

Tecklenburger Land mit 30 Mitarbeitern die europaweit größte und modernste Schälmühle<br />

mit integrierter Ölmühle und hat sich zum führenden Veredelungsspezialisten hochwertiger<br />

Sonnenblumenkerne und Sonnenblumenöle entwickelt. Aktuell verarbeitet die Goldene<br />

Mühle jährlich rund 80.000 Tonnen Sonnenblumensaat. Zu den Abnehmern zählen die<br />

europäische Backwarenindustrie und der deutsche Lebensmitteleinzelhandel.<br />

Der gesamte Produktionsprozess verläuft<br />

bei der Goldenen Mühle umweltschonend.<br />

Die Anlieferung der Rohwaren<br />

erfolgt umweltschonend per Schiff. Insgesamt<br />

gelingt es dem Unternehmen so,<br />

pro Jahr rund 60.000 Tonnen CO2 einzusparen.<br />

Die benötigte Energie wird mit<br />

Hilfe von Biomassevergasungsanlagen<br />

(Pyrolyse aus Holzpellets) und den dazugehörenden<br />

Blockheizkraftwerken erzeugt.<br />

Die angrenzende Energiezentrale<br />

wurde ebenfalls von Ulrich Wendeln konzipiert<br />

und erbaut.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Neue Produkte für den LEH<br />

Seit Sommer 2012 bietet die Goldene<br />

Mühle auch Endverbrauchern hochwertige<br />

Sonnenblumenkernprodukte über den<br />

Lebensmitteleinzelhandel an. Diese Produkte<br />

entsprechen ebenfalls in allen Aspekten<br />

den hohen Produktionsstandards<br />

und Qualitätsanforderungen der Goldenen<br />

Mühle. Den Anfang machte ein natives,<br />

kaltgepresstes Kernöl Cuvée aus 100<br />

Prozent geschälten Sonnenblumenkernen<br />

(in Europa einzigartig). Im Gegensatz<br />

zu handelsüblichen Sonnenblumenölen


Foto: Goldene Mühle<br />

aus der Warmpressung, die vor allem als<br />

geschmacksneutrale und kostengünstige<br />

Frittieröle genutzt werden, braucht das<br />

Kernöl Cuvée in Sachen Geschmack und<br />

Qualität den Vergleich mit erstklassigen<br />

Oliven- oder Kürbiskernölen nicht zu<br />

scheuen.<br />

Das Goldene Mühle Kernöl Cuvée ist ein<br />

natives, kaltgepresstes Sonnenblumenkernöl.<br />

Ein besonderes Merkmal ist die im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Sonnenblu-<br />

Wirtschaftsregion<br />

Hauptsache <strong>Münsterland</strong>: Die Produktionsstätte der Goldenen Mühle in Ladbergen im Tecklenburger<br />

Land, direkt am Dortmund-Ems-Kanal und an der A1.<br />

menölen sehr viel intensiver leuchtende,<br />

sonnenblumengelbe Farbe und der besonders<br />

nussige Geschmack. Für das<br />

Kernöl werden ausschließlich High-Oleic-<br />

Kerne verwendet. High-Oleic Sonnenblumen<br />

werden auf konventionelle Art gezüchtet.<br />

Der hohe Anteil einfach ungesättigter<br />

Omega-9-Fettsäuren führt dazu,<br />

dass das Öl erhitzt werden kann, so dass<br />

es sich auch zum Braten eignet. Herkömmliche<br />

Sonnenblumenöle hingegen<br />

Alle guten Dinge sind 3<br />

BODENSYSTEME<br />

Wir verstehen uns als Konzeptunternehmen im Bereich der Systembeschichtungen.<br />

In den drei Unternehmensschwerpunkten Bodensysteme, Fassadensysteme und<br />

Oberfl ächentechnik erarbeiten wir kundenbezogen ganzheitliche Problemlösungen<br />

basierend auf unseren bewährten Systembausteinen. Der Vorteil für Sie: individuelle<br />

Lösungen mit System, ein Ansprechpartner, Transparenz in den Kosten, Sicherheit<br />

in Qualität, Ausführung und Gewährleistung – garantiert.<br />

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enthalten Omega-6-Fettsäuren und eignen<br />

sich nicht zum Braten, da der Rauchpunkt<br />

geringer ist. Omega-9-Fettsäuren<br />

wirken sich außerdem besonders positiv<br />

auf das Herz-Kreislauf-System aus. Zusätzlich<br />

stabilisieren Omega-9-Fettsäuren<br />

den Cholesterinspiegel.<br />

Die für das Kernöl Cuvée verwendeten<br />

Sonnenblumenkerne werden in einem<br />

einzigartigen Verfahren gewonnen: Die<br />

Kerne werden gereinigt und mit modernsten<br />

Maschinen geschält. Diese State of<br />

the Art Technik und sorgfältige Kontrollen<br />

über Fotosortieranlagen garantieren, dass<br />

nur 100 Prozent geschälte Kerne in die<br />

Pressung gelangen. Diese werden in einem<br />

Kaltpressverfahren in nur einer Pressung<br />

verpresst. Damit stellt die Goldene<br />

Mühle sicher, dass es sich bei Kernöl Cuvée<br />

um ein naturbelassenes Öl handelt<br />

und alle natürlichen Inhaltsstoffe erhalten<br />

bleiben. Das Unternehmen garantiert<br />

100 Prozent puren Genuss.<br />

Das Goldene Mühle Kernöl Cuvée ist<br />

100 Prozent gentechnikfrei, wird ohne<br />

Zusatz von Geschmacksverstärkern, Farboder<br />

Konservierungsstoffen hergestellt<br />

und in lichtgeschützten 500-ml Dosen im<br />

ausgewählten Lebensmitteleinzelhandel<br />

angeboten.<br />

FASSADENSYSTEME OBERFLÄCHENTECHNIK<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 59


Wirtschaftsregion<br />

Blumen vom Nachbarn: Die Nähe Ladbergens zum Anbaugebiet Frankreich hat einen großen<br />

Vorteil – die Sonnenblumenkerne müssen nicht lange transportiert werden. Über Mosel<br />

und Rhein gelangen sie in kürzester Zeit ins Tecklenburger Land, werden dort in modernen<br />

Silos kurz zwischengelagert und auftragsbezogen frisch und perfekt verarbeitet.<br />

Weitere Produktinnovationen aus Sonnenblumenkernen<br />

werden im nächsten<br />

Jahr folgen – neben neuen Ölvariationen<br />

auch gesunde und schmackhafte Snackprodukte.<br />

Sonnenblumenschalen zu Kunststoff<br />

Ökologisches Denken und Handeln rücken<br />

immer mehr in den politischen und<br />

wirtschaftlichen Fokus unserer Gesellschaft.<br />

Zahlreiche Studien in den letzten<br />

Jahren haben gezeigt, dass die Belastungsgrenze<br />

unserer Ökosysteme erreicht<br />

ist und ein »Weiter so!« ökologisch, sozial<br />

und wirtschaftlich keine Option mehr ist.<br />

Vor diesem Hintergrund gründeten 2011<br />

die Unternehmer Ulrich Wendeln (Herstellung<br />

von Sonnenblumenprodukten)<br />

und Ulrich Meyer (Kunststoffverarbeitung)<br />

das Unternehmen SPC Sunflower<br />

Plastic Compound GmbH. »Unser Ziel war<br />

es, einen Biokunststoff aus Sonnenblumenschalen<br />

zu entwickeln, der einen sehr<br />

hohen Biofüllgrad hat und sich als technischer<br />

Biokunststoff trotzdem problemlos<br />

verarbeiten lässt. Dabei sollte nicht ein<br />

60<br />

Hauptprodukt und wertvoller Rohstoff,<br />

sondern ein Nebenprodukt verarbeitet<br />

werden«, erläutert Ulrich Wendeln.<br />

Nach intensiver Auseinandersetzung<br />

und Forschung wurden die bei der Sonnenblumenkernverarbeitung<br />

anfallenden<br />

Sonnenblumenkernschalen speziell aufbereitet<br />

und mit Kunststoff compoundiert<br />

bzw. zusammengefügt. Aus dieser Symbiose<br />

heraus entstand nach vielen Tests<br />

das völlig neuartige Produkt SPC-Sunflower<br />

Plastic Compound.<br />

Ökologische Verantwortung<br />

der Kunststoffbranche<br />

Auch in der Kunststoffbranche gilt es, umzudenken<br />

und biologische Kunststoffe als<br />

selbstverständlichen Teil in unsere Produktionsabläufe<br />

zu integrieren. Mit Biokunststoffen<br />

können wir den »ökologischen<br />

Kompass« neu ausrichten und eine<br />

völlig neue Ära einleiten. SPC bedient<br />

sich natürlicher Ressourcen und begibt<br />

sich in eine grüne Ökonomie. Der Markt<br />

im globalen Wettbewerb zeigt sich zunehmend<br />

von anspruchsvolleren Verbrau-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Foto: Goldene Mühle


Ich war eine Sonnenblume: Aus Sonnenblumenkernen<br />

macht die Goldene Mühle kaltgepresstes<br />

und hochqualitatives Sonnenblumenkernöl<br />

oder leckere Snackartikel.<br />

Ganz neu ist der Biokunststoff aus Sonnenblumenkernschalen;<br />

rechts im Bild die erste<br />

aus SPC gefertigte Produktkiste.<br />

chergruppen und kürzeren Produktlebenszyklen<br />

geprägt. Hier tragen Biokunststoffe<br />

dazu bei, unsere Lebensqualität<br />

in vielen Bereichen erheblich zu steigern.<br />

Mit SPC ist es nun gelungen, ein<br />

Nebenprodukt der Sonnenblumenkernverarbeitung<br />

mit Kunststoff zu vereinen<br />

und somit ebenso ressourcenschonend<br />

wie nachhaltig die Abhängigkeit der<br />

Kunststoffherstellung vom Rohöl um 30<br />

bis 70 Prozent zu reduzieren. Damit einhergehend<br />

beeinflusst die Verarbeitung<br />

von SPC den CO2-Haushalt sowie die<br />

Ökobilanz der daraus hergestellten Produkte<br />

sehr positiv.<br />

Bislang werden bei naturfaserverstärkten<br />

Polymeren vor allem Polyethylen<br />

(PE), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS)<br />

und Polyvinylchlorid (PVC) wegen der relativ<br />

niedrigen Preise eingesetzt. Diese<br />

Biokunststoffe sind jedoch unter anderem<br />

wegen ihres Kriechverhaltens und ihrer<br />

niedrigen Wärmeformbeständigkeit für<br />

die meisten strukturellen Anwendungen<br />

nicht geeignet. Tragende Elemente aus<br />

WPC (Wood Plastic Compound) müssen<br />

zudem wesentlich bessere mechanische<br />

Eigenschaften aufweisen.<br />

Der Einsatz von Hochleistungskunststoffen<br />

als Matrix ist durch die Vorgabe<br />

der Schmelztemperatur sehr stark eingegrenzt.<br />

Hinzu kommt der hohe Preis möglicher<br />

technischer Polymere, der wirtschaftlich<br />

kaum zu vertreten ist.<br />

»Mit SPC können wir – bei geringerer<br />

Schwindung als bei vorhandenen Polymeren<br />

– Verarbeitungstemperaturen über<br />

250°C realisieren und ein mit signifikant<br />

verbesserten mechanischen Eigenschaften<br />

neuen Biokunststoff zu einem akzeptablen<br />

Preis anbieten«, so Ulrich Wendeln.<br />

■<br />

Wirtschaftsregion<br />

Als inhabergeführtes mittelständisches<br />

Handelsunternehmen haben wir uns auf die Belieferung<br />

von Industrie und Handwerksbetrieben spezialisiert.<br />

Unseren Kunden sind wir ein treuer Partner.<br />

Wir handeln prozessorientiert und effizient,<br />

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Kompetenz und Lieferfähigkeit.<br />

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Verbindungsmaterialien nach Ihren Zeichnungen<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

61<br />

Fotos: Goldene Mühle


Foto: LzO<br />

V<br />

or allem angesichts solcher Krisen<br />

zeigt sich die heimische Wirtschaft<br />

– und insbesondere unsere<br />

Region – als wohltuender Hort der Stabilität<br />

und Solidität, wobei sich gewisse<br />

Auswirkungen in einer immer globaler<br />

werdenden Wirtschaft mit Sicherheit<br />

nicht vermeiden lassen, die jedoch vermutlich<br />

nur von untergeordneter Bedeutung<br />

für unsere Region bleiben werden.<br />

Doch wird diese Entwicklung stetig anhalten<br />

und ist auch in Zukunft weiterhin<br />

Platz und Akzeptanz für diese so wichti-<br />

62<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Norbert Moormann ist seit Mai 2012 Leiter des »LzO-Teams Agrar und erneuerbare Energien«. Der 36-jährige Diplom-Kaufmann sammelte als<br />

Firmenkundenberater in den Bereichen Löningen und Cloppenburg umfassende praktische Erfahrungen und stieß 2010 zum Agrar-Kompetenzteam<br />

der LzO.<br />

NORBERT MOORMANN, LEITER LZO AGRAR UND ENERGIE<br />

Fünf vor Zwölf für Agrar+ Ernährung?<br />

Wie steht es um die Zukunft der Agrar- und Ernährungswirtschaft? Auf den ersten Blick gut. Niedersachsen<br />

ist mit einem Produktionswert von mehr als neun Milliarden Euro das Agrarland Nummer eins in Deutschland<br />

– auch dank der starken Entwicklungen und Wachstumsraten im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>, das sich<br />

mittlerweile zur Boomregion im Nordwesten entwickelt hat. Welchen Wert die Stärke einer Branche besitzt,<br />

die einer beliebten Wendung zufolge stets Konjunktur hat (»gegessen wird immer«), zeigte sich vor allem<br />

in den zurückliegenden Jahren, in denen wir ausgehend von einer geplatzten Immobilienblase in den USA<br />

von einer weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise heimgesucht wurden.<br />

gen Branchen unserer Region vorhanden?<br />

Diese Frage kann man nach den vielen<br />

Diskussionen und Pressestimmen der<br />

letzten Monate berechtigterweise stellen.<br />

Es ist eine Vielzahl von Anforderungen<br />

und Ansprüchen, die sich aus den Entwicklungen<br />

der letzten Jahre ergeben und<br />

die es zu bewältigen gilt.<br />

Nach starken Jahren des Wachstums<br />

muss man auch erkennen, dass hier und<br />

da Grenzen erreicht sind. Daraus ergeben<br />

sich neue Herausforderungen für die<br />

Branche und auch Anforderungen der Ge-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

sellschaft, des Gesetzgebers und veränderte<br />

politische Rahmenbedingungen,<br />

die es zu beachten und zu bewältigen gilt.<br />

Der Begriff Nachhaltigkeit wird in jüngster<br />

Vergangenheit des Öfteren verwendet.<br />

Viele Unternehmen legen großen<br />

Wert auf eine nachhaltige Ausrichtung ihrer<br />

wirtschaftlichen Aktivitäten. Keine<br />

Branche dürfte dem Wort Nachhaltigkeit<br />

näher stehen als die Landwirtschaft.<br />

Der Begriff selber stammt dabei aus der<br />

Waldbewirtschaftung. Jeder über Generationen<br />

bestehende und gewachsene


Foto: Lichtmaler, Fotolia<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Ach, wenn’s doch nur so ruhig wäre: Die Europäische Union hat ihre gemeinsame Agrarpolitik<br />

seit Mitte der 80-er Jahre immer wieder erheblich reformiert und damit die Rahmenbedingungen<br />

für die Landwirtschaft entscheidend beeinflusst.<br />

landwirtschaftliche Betrieb ist an einer<br />

nachhaltigen Bewirtschaftung interessiert,<br />

da dies auch für die Zukunft den<br />

Fortbestand des eigenen Betriebes sicher<br />

stellt und schon in der Vergangenheit für<br />

eine erfolgreiche Übergabe des Hofes an<br />

die nächsten Generationen gesorgt hat.<br />

Man kann also gerade von der Landwirtschaft<br />

in diesem Bereich viel lernen und<br />

sich diese in Teilen zum Vorbild nehmen.<br />

Genauso sollte sich jedoch auch gerade<br />

die Landwirtschaft sehr kritisch mit ihrer<br />

eigenen Entwicklung auseinandersetzen<br />

und auf eine nachhaltige Bewirtschaftung<br />

achten, da vor allem die Landwirtschaft<br />

auf einen Einklang mit Natur und Umwelt<br />

angewiesen ist und sich nicht zuletzt<br />

durch verantwortliches Handeln die Akzeptanz<br />

der Bevölkerung gewinnen lässt,<br />

die heute mehr denn je ein wichtiger Anspruchsteller<br />

gegegenüber der »grünen<br />

Branche« ist – ob man es nun mag oder<br />

nicht. Gerade die politischen Rahmenbedingungen<br />

werden sich immer mehr an<br />

diesem Faktor orientieren, und immer<br />

weniger an den wirtschaftlichen oder betrieblichen<br />

Belangen des einzelnen Betriebes.<br />

Im folgenden Text sollen diese kritischen<br />

Einflussfaktoren und Aspekte näher<br />

beleuchtet und deren mögliche Auswirkungen<br />

betrachtet werden. Häufig bleiben<br />

bei schnellen und starken Wachstumsraten<br />

negative Faktoren zunächst<br />

unbeachtet. Im Laufe der Zeit allerdings<br />

sollte man sich auch mit – aus Sicht der<br />

Branche – kritischen Themen auseinandersetzen,<br />

um eine Lösung zu finden.<br />

Die EU-Agrarreform <strong>2013</strong>/2014: Eine<br />

Herausforderung für die Landwirtschaft?<br />

Die Europäische Union hat ihre gemeinsame<br />

Agrarpolitik seit Mitte der 80-er Jahre<br />

immer wieder erheblich reformiert und<br />

damit die Rahmenbedingungen für die<br />

Landwirtschaft entscheidend beeinflusst.<br />

Wie groß die Herausforderungen an die<br />

Agrarbranche auch in Zukunft sein werden<br />

und welche Anforderungen zu bewältigen<br />

sind, lässt sich sehr schön an den folgenden<br />

Zielen der EU-Kommission erkennen,<br />

die in Einklang zu bringen sind:<br />

• eine wachsende Bevölkerung mit<br />

Nahrungsmitteln versorgen<br />

• die Biomasse für die Energieversorgung<br />

der Zukunft produzieren<br />

• Klimaschutz<br />

• Artenvielfalt erhalten<br />

• ländliche Regionen stärken<br />

Dass die gemeinsame Agrarpolitik einen<br />

wichtigen Teil der EU-Politik darstellt,<br />

lässt sich sehr gut an den finanziellen Mitteln<br />

ablesen, die im EU-Haushalt zur Verfügung<br />

gestellt werden. Der Anteil im EU-<br />

Haushalt 2012 (129 Mrd. EUR), der für<br />

den Agrarhaushalt zur Verfügung gestellt<br />

wird, – umgangssprachlich auch gerne als<br />

»Agrarsubvention« bezeichnet – beträgt<br />

etwa 57 Milliarden Euro. Gerade die Ausgabe<br />

von Steuergeldern für Subventionen<br />

ist in der Vergangenheit aber immer wieder<br />

negativ behaftet gewesen und die Forderung<br />

nach Transparenz und Effizienz<br />

bei der Vergabe der Mittel entsprechend<br />

laut. Insbesondere für die anstehende<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Agromed Austria GmbH<br />

Vertriebsbüro Deutschland<br />

Stefan Stuke-Lefferding<br />

Norddöllen 26 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/987777-14 · Fax 987777-24<br />

stuke-lefferding@agromed.at<br />

www.agromed.at<br />

AniCon Labor GmbH<br />

Geschäftsführer: Dr. Klaus-Peter Behr<br />

Mühlenstraße 13a · 49685 Höltinghausen<br />

Tel. 04473/943822 · Fax 04473/943815<br />

behr@anicon.eu · www.anicon.eu<br />

Austing Mischfutterwerk GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Bernhard gr. Austing<br />

Oldorf 11 · 49401 Damme<br />

Tel. 05491/9797-10 · Fax 05491/9797-22<br />

b.austing@austing.de · www.austing.de<br />

Hubert Bahlmann GmbH & Co.<br />

Versandschlachterei Spezialmischfutterwerk KG<br />

Geschäftsführer: Jens Bahlmann<br />

Mühlenweg 30 · 49699 Lindern<br />

Tel. 05957/89-0 · Fax 05957/1239<br />

j.bahlmann@bahlmann-kalb.de<br />

www.bahlmann-kalb.de<br />

bela-pharm GmbH & Co. KG<br />

Dr. Stephan Bergmann<br />

Lohner Straße 19 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/873-0 · Fax 04441/873-140<br />

info@bela-pharm.com<br />

www.bela-pharm.com<br />

Milchwerke Gebr. Bermes GmbH<br />

Geschäftsführer: Engelbert Deux<br />

Dammer Straße 60 · 49451 Holdorf<br />

Tel. 05494/801-0 · Fax 05494/801-22<br />

info@milchwerke-bermes.de<br />

www.milchwerke-bermes.de<br />

Biofino GmbH<br />

Geschäftsführer: Christoph Reents<br />

Europa-Allee 7 · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/9413-0 · Fax 9413-11<br />

info@biofino.de<br />

www.biofino.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

63


64<br />

BOERRIES GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Ulrich Börries<br />

Mühlenberg 17 · 49699 Lindern<br />

Tel. 05957/965475 · Fax 05957/965476<br />

buero@pigpower.de<br />

www.pigpower.de<br />

Böseler Goldschmaus GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Josef Hempen<br />

Industriestraße 10–12 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/895-0 · Fax 04474/895-119<br />

info@goldschmaus.de<br />

www.boeseler-goldschmaus.de<br />

Brand Qualitätsfleisch GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Paul Brand<br />

Brandstraße 21 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/9236-0 · Fax 04442/72186<br />

brand.lohne@ewetel.net<br />

www.brand-lohne.de<br />

H. Bröring GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Dr. Walter Helms,<br />

Ulrich von Glahn<br />

Ladestraße 2 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/970-0 · Fax 04443/970-117<br />

info@broering.com · www.broering.com<br />

August Bruns Landmaschinen GmbH<br />

Geschäftsführer: Walter Bruns<br />

Eisenbahnstraße 12 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/189-0 · Fax 04471/189-80<br />

info@abc-bruns.de<br />

www.abc-bruns.de<br />

D & S Holding GmbH<br />

Geschäftsführer: Herbert Dreckmann<br />

Hoher Kamp 1 · 49632 Essen Oldb.<br />

Tel. 05434/923647-0 · Fax 923647-20<br />

hd@d-s-holding.de<br />

Danish Crown Fleisch GmbH<br />

Geschäftsführer: Steen Sönnichsen<br />

Waldstraße 7 · 49632 Essen/Oldb.<br />

Tel. 05434/85-0 · Fax 05434/85-33<br />

snn@danishcrown.dk<br />

www.danishcrown.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Neben der dynamischen Entwicklung der »normalen« landwirtschaftlichen Produktion ist im<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> auch der junge Betriebszweig »Erneuerbare Energien« in den<br />

letzten Jahren sehr stark und dynamisch gewachsen und hat einen Großteil der heimischen<br />

Landwirte zum Energiewirt gemacht.<br />

Neuordnung der Agrarförderung nach<br />

Ablauf der aktuellen Förderperiode Ende<br />

<strong>2013</strong> gibt es vielfältige Diskussionen. Zudem<br />

wird in der Bevölkerung immer mehr<br />

die Frage nach der Sinnhaftigkeit von<br />

Subventionszahlungen gestellt. Und es<br />

gibt nicht wenige Experten und Politiker,<br />

die dem freien Markt lieber das Schaffen<br />

bzw. Abschaffen von Angebot und Nachfrage<br />

überlassen würden.<br />

So hat sich in der jüngsten Vergangenheit<br />

immer stärker eine Förderung entwickelt,<br />

die sich kaum noch an den Kriterien<br />

von Angebot und Nachfrage und damit an<br />

die Produktion im engeren Sinne richtet.<br />

Die Förderung orientiert sich heute zwar<br />

immer noch an der Fläche, aber auch immer<br />

stärker an Standards der Betriebsführung,<br />

an ökologischen Aspekten und anderen<br />

Anforderungen. Man spricht hier<br />

auch gerne von Cross-Compliance-Vorgaben.<br />

Dabei kommt man schnell zum Thema<br />

»Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger<br />

an eine Reform der gemeinsamen Agrarpolitik«.<br />

Die Politik wird sich letztendlich<br />

an der Mehrheit ihrer Wähler orientieren<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

und diesen auch ihre Entscheidungen begründen<br />

müssen. Dies hat zur Folge, das<br />

die Politik die Zahlungen der EU-Prämien<br />

nicht mehr nur mit der Produktion von<br />

»günstigen« heimischen Lebensmitteln<br />

und dem Erhalt einer starken und modernen<br />

Landwirtschaft begründet, sondern<br />

der Landwirt immer mehr als ein wichtiger<br />

Faktor beim Erhalt unserer Kulturlandschaft<br />

gesehen wird, und die Zuwendungen<br />

letztendlich eine Art Bezahlung<br />

für diese Dienstleistung darstellen sollen.<br />

Dadurch verlagert sich der Schwerpunkt<br />

immer mehr in Bereiche, die nur am Rande<br />

die Produktion betreffen bzw. Anforderungen<br />

an die Produktion stellen, die in<br />

anderen Regionen der Erde, wo teils wichtige<br />

Wettbewerber produzieren, nicht verlangt<br />

werden und damit auch nicht deren<br />

Kosten dort beeinflussen.<br />

Auf der anderen Seite ist es Landwirten<br />

jeoch auch wichtig, für die tägliche Arbeit<br />

auch weiterhin auf Akzeptanz in der Bevölkerung<br />

zu stoßen. Wenn in der Vergangenheit<br />

Wälle, Büsche und Bäume entfernt<br />

wurden, um größere Schläge zu<br />

schaffen, und dabei nicht immer auf das<br />

Foto: Thomas Otto, Fotolia


Landschaftsbild und die Natur geachtet<br />

wurde, ist dies mit Sicherheit auch nicht<br />

immer förderlich für ein positives Image<br />

gewesen. Zukünftig wird auch die Bewirtschaftung<br />

der Felder eine immer größere<br />

Beachtung finden, was zu weiteren Vorgaben<br />

bei der Einhaltung von Fruchtfolgen<br />

und einer möglichen (Wieder-)Einführung<br />

sogenannter Stilllegungsflächen aus<br />

ökologischen Aspekten heraus führen<br />

könnte – ein Trend, der sich derzeit in den<br />

Reformvorschlägen sehr stark abzeichnet.<br />

Klar wird bei den vielen Vorschlägen<br />

immer wieder, dass die Interessen zwischen<br />

Nord und Süd und Ost und West<br />

differieren und aufgrund der stark unterschiedlichen<br />

landwirtschaftlichen Strukturen<br />

eine Reform nicht nur Gewinner<br />

produzieren kann, mithin also kaum alle<br />

Interessengruppen befriedigt werden<br />

können. Vor diesem Hintergrund wird es<br />

besonders spannend, wie auch zukünftig<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft<br />

erhalten werden kann und die ökologischen<br />

Aspekte trotzdem sinnvoll Beachtung<br />

finden. Die Direktzahlungen können<br />

dabei immer mehr als Abgeltung für<br />

gesellschaftlich gewünschte Standards<br />

betrachtet werden. Diese Standards dienen<br />

letzlich auch dem Allgemeinwohl und<br />

werden auf diese Art und Weise pauschal<br />

abgegolten, weil sie über den Markt aktuell<br />

nicht honoriert werden.<br />

Die Veränderungen, die mit der Agrarreform<br />

<strong>2013</strong> zu erwarten sind, müssen<br />

auch weiterhin die Landwirtschaft in die<br />

Lage versetzen, sich den regionalen, nationalen<br />

und internationalen Herausforderungen<br />

stellen zu können. Dabei geht es<br />

weit über das Thema Einkommen oder<br />

Angebot und Nachfrage hinaus. Agrarpolitik<br />

wird zu einer Art Gesellschaftspolitik,<br />

die auch die Frage der Welternährung in<br />

den Vordergrund rückt und vielfältige andere<br />

Ansprüche zu befriedigen hat.<br />

Neue gesellschaftliche Ansprüche<br />

an die Veredelungswirtschaft<br />

Neben den Herausforderungen, die auf<br />

internationaler Ebene (EU) auf die Landwirtschaft<br />

einwirken, gibt es auch vielfältige<br />

Anforderungen auf nationaler Ebene,<br />

die es zu bewältigen gilt. Gerade die Politik<br />

versucht hier gesellschaftspolitische<br />

Anforderungen in Gesetze und Verordnungen<br />

zu fassen und damit Einfluss bzw.<br />

eine Steuerungsfunktion zu übernehmen.<br />

Vor allem Veredlungsregionen wie das <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> sind davon sehr<br />

stark betroffen und geben oftmals sogar<br />

den Anlass für Veränderungen.<br />

Veredelung ist in seinem Wortsinn ein<br />

positiver Begriff: Aus einem Produkt wird<br />

Ernährungswirtschaft<br />

ein noch höherwertiges Produkt hergestellt.<br />

In der Landwirtschaft wird damit<br />

die Verarbeitung der Ernte zu Futter und<br />

dann weiter zu tierischen Erzeugnissen<br />

wie Fleisch, Milch und Eiern beschrieben.<br />

Dieser Zweig der Landwirtschaft hat sich<br />

in den letzten Jahren überaus positiv und<br />

überproportional stark entwickelt und<br />

vor allem im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> zu<br />

starkem Wachstum geführt. Das weltweite<br />

Bevölkerungswachstum und die Veränderungen<br />

der Verzehrgewohnheiten in<br />

Schwellenländern werden auch zukünf-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

tig weiter für Wachstumspotenzial sorgen,<br />

aber die Veredelungsregionen auch<br />

vor große Herausforderungen stellen.<br />

Die Veredelungswirtschaft wird dabei<br />

von zwei Seiten unter Druck gesetzt. Einerseits<br />

führt das ständige Wachstum über<br />

den Export zu starken Abhängigkeiten<br />

von Auslandsmärkten und deren Entwicklungen.<br />

Exportstopps und politische Veränderungen<br />

können da schnell zu erheblichen<br />

Einflussfaktoren auf die heimische<br />

Landwirtschaft werden. Außerdem ist<br />

man dem globalen Wettbewerbsdruck<br />

65


66<br />

DesFa Hygiene GmbH<br />

Geschäftsleitung: Frank und Martin Niemann<br />

Daimlerstraße 1 · 49696 Molbergen<br />

Tel. 04475/91830-0 · Fax 04475/91830-49<br />

info@desfa.de · www.desfa.de<br />

Deutsche Frühstücksei GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Hermann Pulsfort,<br />

Andreas Janzen<br />

Hörster Wall 1 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05495/955-0 · Fax 05495/955-166<br />

info@deutsche-fruehstuecksei.de<br />

www.deutsche-fruehstuecksei.de<br />

Friedrich Diekgerdes Landhandels GmbH<br />

Geschäftsführer: Fritz Diekgerdes<br />

Bahnhofstraße 61 · 49688 Hemmelte<br />

Tel. 04477/9494-0 · Fax 04477/9494-20<br />

dima@diekgerdes-landhandel.de<br />

www.diekgerdes-landhandel.de<br />

Frischehof Döpke GmbH<br />

Geschäftsführer: Andreas Döpke<br />

Friesoyther Straße 1 · 49681 Varrelbusch<br />

Tel. 04471/3932 · Fax 04471/933012<br />

info@frischehof.de<br />

www.frischehof.de<br />

egga GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Frank Pille<br />

Gewerbering 31a · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/945-0 · Fax 04442/945-300<br />

info@egga-lohne.de<br />

Eichkamp GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Reinhard Voßmann<br />

Eichkamp 16 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/9898-0<br />

Fax 04474/9898-99<br />

info@eichkamp.de<br />

www.eichkamp.de<br />

Eifrisch-Vermarktung GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Markus Pille<br />

Gewerbering 31a · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/945-0 · Fax 04442/945-200<br />

markus.pille@eifrisch.de<br />

www.eifrisch.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Das LzO-Experten-Duo für Spezialthemen in der Landwirtschaft: Autor Norbert Moormann<br />

und Sparkassen-Betriebswirtin Katja Suhr wissen, was los ist.<br />

ausgesetzt und hat sich den globalen<br />

Märkten zu stellen. Auf der anderen Seite<br />

wird es der Veredelungswirtschaft hierzulande<br />

nicht gerade leicht gemacht. Die<br />

Erweiterung von Produktionsanlagen<br />

wird immer aufwändiger, und Vorbehalte<br />

in der Bevölkerung sowie umweltrechtliche<br />

Fragestellungen werden zu starken<br />

Einflussfaktoren, die es zu beachten gilt.<br />

Eine nach Tier- und Umweltschutz ausgerichtete<br />

Produktion wird in Zukunft –<br />

auch wegen der kritischen Hinterfragung<br />

durch Verbraucher und Medien – unverzichtbar<br />

werden. Dabei ist leider nicht immer<br />

eine objektive Betrachtung dieser Anspruchsgruppen<br />

erkennbar. Unkenntnis<br />

und Ignoranz in der Bevölkerung sind ein<br />

häufiges Problem. Ein kleiner Nachbarschaftswiderstand<br />

wird schnell institutionalisiert<br />

und nicht mehr vor Ort geführt,<br />

sondern durch Institutionen wie etwa den<br />

NABU, PETA und andere NGO’s instrumentalisiert.<br />

Dennoch ist es für die Agrar-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

branche unverzichtbar, sich diesen neuen<br />

gesellschaftspolitischen Anforderungen<br />

zu stellen und sich kritisch damit auseinanderzusetzen.<br />

Transparenz und Kommunikation<br />

können dabei wichtige<br />

Schlüssel zum Erfolg sein. Man darf nicht<br />

vergessen, dass die Zukunftsfähigkeit der<br />

heimischen Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

in besonderem Maße auch von der<br />

Akzeptanz und Legitimation durch die<br />

Bevölkerung abhängt.<br />

Zweifellos sind in einigen Regionen die<br />

Grenzen der Belastbarkeit erreicht und<br />

die Einwände von Bevölkerung und Politik<br />

ernst zu nehmen. Nicht zuletzt angesichts<br />

des starken Zubaues der letzten<br />

Jahre im Biogasbereich und des anhaltenden<br />

Booms bei Stallbauten – oft auch<br />

durch politische Signale ausgelöst –, sind<br />

Steuerungsmaßnahmen unerlässlich. Dabei<br />

ist es offenbar zunehmend schwieriger,<br />

einen gesunden Mittelweg zu finden<br />

und allen Ansprüchen gerecht zu werden.<br />

Foto: LzO


Die Politik will aktuell den Bau von Ställen<br />

im Außenbereich massiv einschränken.<br />

Betroffen wären vor allem flächenarme<br />

Familienbetriebe, die charakteristisch<br />

für die Veredelungsregion <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> sind. Dabei wird in Einzelfällen<br />

schon das Überschreiten von relativ<br />

geringen Bestandsgrößen zu einem Wegfall<br />

der Privilegierung führen. Bauanträge<br />

werden nur nach Aufstellung von Bebauungsplänen<br />

und unter Einhaltung umfangreicher<br />

Anforderungen, wie zum Beispiel<br />

einer Umweltverträglichkeitsprüfung,<br />

genehmigungsfähig sein. Da diese<br />

Vorgaben vor allem flächenarme Betriebe<br />

existenziell trifft, wird sich der Flächenhunger<br />

und die Pachtpreisproblematik<br />

gerade in unserer Region wohl weiter verschärfen.<br />

Dies zeigt nur zu gut, dass es zukünftig<br />

schwieriger werden wird, sich<br />

weiter zu entwickeln und zu wachsen.<br />

Ein weiteres stark diskutiertes Thema<br />

der Branche ist die sogenannte Bundesund<br />

Landesverbringungsverordnung, die<br />

das Inverkehrbringen und Befördern von<br />

Wirtschaftsdüngern regelt. Wegen der hohen<br />

Viehdichte und den damit verbundenen<br />

Nährstoffüberhängen hat dieses Thema<br />

eine ganz besondere Bedeutung für<br />

die Agrarbranche unserer Region und den<br />

Schutz des Grundwassers. Betroffen sind<br />

neben landwirtschaftlichen und gewerblichen<br />

Tierhaltern auch die Gärreste aus<br />

Biogasanlagen sowie Lohnunternehmer<br />

und Importeure von Wirtschaftsdüngern.<br />

Neben der Einhaltung der guten fachlichen<br />

Praxis und umfangreicher Aufzeichnungs-<br />

und Dokumentationspflichten<br />

sind künftig strengere Anforderungen<br />

an Lagerraumkapazitäten bzw. Lagerdauer,<br />

Sperrfristen und Ausbringungszeiträume<br />

nach der Ernte einzuhalten.<br />

All diese nationalen gesetzlichen Einflussfaktoren<br />

zeigen, unter welch enormen<br />

Anstrengungen künftig Entwicklungen<br />

und Wachstum überhaupt noch möglich<br />

sein werden. Es gilt, ein gesundes<br />

Maß zwischen den Notwendigkeiten der<br />

Agrarbranche und den berechtigten Ansprüchen<br />

der Bevölkerung zu finden.<br />

Hier wird es zukünftig auch weiter<br />

enormes Konfliktpotenzial geben – mit<br />

starken Auswirkungsmöglichkeiten auf<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen<br />

Veredelungswirtschaft, die sich allerdings<br />

auch selbst in der Verantwortung sehen<br />

muss, um nachhaltig und glaubwürdig an<br />

der Problemlösung mitzuwirken. Nichts<br />

wäre dramatischer, als das Heft des Handelns<br />

aus der Hand zu geben und am Ende<br />

vor nicht sachgerechten Vorgaben zu<br />

stehen, die von der Branche nicht mehr zu<br />

bewältigen sind. Ebenso muss sich die<br />

Agrarbranche jedoch auch ihrer Verant-<br />

Ernährungswirtschaft<br />

wortung für Natur und Umwelt bewusst<br />

sein und hier nachhaltig und für kommende<br />

Generationen verantwortlich handeln.<br />

Die Natur ist die Grundlage für bäuerliche<br />

Arbeit und somit ihr wichtigstes Kapital.<br />

Erneuerbare Energien: Junger<br />

Betriebszweig mit Potenzial?<br />

Neben der dynamischen Entwicklung der<br />

»normalen« landwirtschaftlichen Produktion<br />

ist im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> auch<br />

der junge Betriebszweig »Erneuerbare<br />

Energien« in den letzten Jahren sehr stark<br />

Verantwortung<br />

übernehmen...<br />

...muss man nicht nur wollen.<br />

Man muss es können.<br />

Premium Puten aus Kartzfehn<br />

Moorgut Kartzfehn von Kameke GmbH & Co. KG<br />

Kartz-v.-Kameke-Allee 7 · 26219 Bösel · Tel. 04494 88188<br />

und dynamisch gewachsen und hat einen<br />

Großteil der heimischen Landwirte – neben<br />

ihrem Job als Tierwirt und Ackerbauer<br />

– obendrein zum Energiewirt gemacht.<br />

In der Weser-Ems-Region werden schon<br />

heute prozentuale Anteile von Strom aus<br />

erneuerbaren Energien am Energiemix<br />

erreicht, die für Deutschland insgesamt<br />

erst in einigen Jahren definiert sind und<br />

das starke Wachstum der Vergangenheit<br />

in diesem Bereich dokumentieren. Diese<br />

Entwicklung wurde durch die interessanten<br />

Installationsmöglichkeiten von Photo-<br />

Kartzfehner<br />

Forschung:<br />

Immer einen<br />

Schritt voraus!<br />

www.kartzfehn.de<br />

Als größter unabhängiger Putenvermehrungsbetrieb in Europa und Pionier<br />

der Putenhaltung in Deutschland blicken wir auf über 50 Jahre<br />

Erfahrung zurück. Solide gewachsene Tradition und Innovation durch<br />

eigene Forschung bilden die Basis für erstklassige Premium-Qualität<br />

und Service. 100% eigene Elterntiere in Deutschland und bestens ausgebildete<br />

Mitarbeiter garantieren höchste Sicherheit im gesamten<br />

Produktionsprozess, vom Elterntier über das Brutei bis zum Küken.<br />

Diese Verantwortung übernehmen wir. Weil wir es können.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

67


68<br />

ELO · Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG<br />

Geschäftsführer: Werner Freese<br />

Lange Straße 7 · 49377 Langförden<br />

Tel. 04447/9620-102 · Fax 04447/9620-190<br />

w.freese@elo-online.de<br />

www.elo-online.de<br />

ELO-FROST GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Christoph Hövelkamp<br />

und Werner Freese<br />

Mittelwand 13 · 49377 Vechta-Langförden<br />

Tel. 04447/9691-0 · Fax 04447/9691-691<br />

info@elo-frost.de · www.elo-frost.de<br />

Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh<br />

im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> eG<br />

Geschäftsführer: Heinrich Krieger<br />

Westerbakumer Straße · 49456 Bakum<br />

Tel. 04446/9686-0 · Fax 04446/9686-50<br />

info@eg-im-om.de · www.eg-im-om.de<br />

EW GROUP GmbH<br />

Assistent der Geschäftsführung:<br />

Christian Deeken<br />

Norddöllen 51 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/970-233 · Fax 04445/970-238<br />

christian.deeken@ew-group.de<br />

Fleisch-Krone-Feinkost GmbH<br />

Geschäftsführer: Norbert Dreckmann<br />

Waldstraße 7 · 49632 Essen/Oldb.<br />

Tel. 05434/9460-0 · Fax 05434/9460-60<br />

info@fleisch-krone.com<br />

www.fleisch-krone.com<br />

Fleming + Wendeln GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Josef Abeling<br />

Auf’m Halskamp 12 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/8907-0 · Fax 04474/8907-800<br />

info@fuw.net<br />

www.fleming-wendeln.de<br />

ForFarmers Bela GmbH<br />

Geschäftsführer: Henk Eggink<br />

Industriestraße 3–7<br />

49377 Vechta-Langförden<br />

Tel. 04447/808-0 · Fax 04447/1486<br />

info@forfarmers.eu · www.forfarmers.eu<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Interessant – und nicht nur auf Stalldächern: Eine neue Solaranlage auf das Dach zu setzen<br />

ist immer noch lohnenswert – trotz der drastischen gekürzten Vergütungssätze für ins Netz<br />

eingespeisten Sonnenstrom.<br />

voltaikanlagen auf den vielen vorhandenen<br />

Stalldächern, den günstigen Küstenstandorten<br />

für Windparks und den<br />

starken Zubau an Biogasanlagen erreicht.<br />

Mittlerweile sind auch hier Grenzen erreicht,<br />

und der Zubau hat sich deutlich<br />

verlangsamt – nicht zuletzt durch gesetzliche<br />

Anpassungen im EEG. Vor allem im<br />

Bereich Biogas wurde mit der EEG-Novelle<br />

Anfang 2012 das Potenzial deutlich eingegrenzt,<br />

später dann auch im Bereich<br />

Photovoltaik durch die deutlichen Kürzungen<br />

der garantierten Einspeisevergütung.<br />

Allerdings ist auch der Flächenbedarf<br />

einer Biogasanlage in der Regel<br />

enorm und stößt in einer viehdichten Region<br />

schnell an seine Grenzen. Ausgenommen<br />

sind davon die so genannten<br />

»Gülleanlagen« bis 75 kW, die gerade in<br />

unserer Region eine sinnvolle Gülleverwertung<br />

als komprimierter Dünger übernehmen<br />

könnten. Die Entwicklungen sind<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

hier jedoch noch am Anfang und die Anlagenpreise<br />

teilweise sehr ambitioniert.<br />

Hier gilt es, den Einzelfall zu betrachten<br />

und eine Investitionsentscheidung gut zu<br />

durchdenken.<br />

In den vergangenen Jahren wurden jedoch<br />

bereits viele Investitionen in die erneuerbaren<br />

Energien getätigt. Zahlreiche<br />

Betriebe haben sich interessante zusätzliche<br />

Einkommensquellen erschlossen, um<br />

künftig unabhängiger agieren zu können.<br />

Es sind aber auch erhebliche Investitionsvolumen<br />

gestemmt und damit hohe Risiken<br />

eingegangen worden, die es zunächst<br />

zu bedienen und zu managen gilt. Zukünftig<br />

wird dieser Betriebszweig vermutlich<br />

nachhaltig zur Stabilisierung der<br />

Ertragslage der landwirtschaftlichen Betriebe<br />

beitragen und die Wirtschaftskraft<br />

der Region weiter stärken, da nicht unerhebliche<br />

Einnahmen aus dem Stromverkauf<br />

in die Region fließen werden und<br />

Foto: Volker Wille, Fotolia


vielleicht sogar zu einem Stück energetischer<br />

Unabhängigkeit beitragen können.<br />

Risikomanagement und Grenzen<br />

der Risikotragfähigkeit<br />

All diese Entwicklungen zeigen, dass der<br />

moderne Landwirt von heute kaum noch<br />

mit seinem Vorgänger von vor zehn oder<br />

zwanzig Jahren vergleichbar ist.<br />

Der Strukturwandel hat sich rasend<br />

schnell fortgesetzt und zu vielen Veränderungen<br />

geführt. Es wurde expandiert,<br />

in Technik investiert, es wurden neue Betriebszweige<br />

erschlossen. Der Strukturwandel<br />

begünstigt dabei seit Jahren größere<br />

Betriebseinheiten mit modernster<br />

technischer Ausstattung und führt immer<br />

mehr zum Ausscheiden von Klein- und<br />

Kleinstbetrieben aus dem Markt.<br />

Der Landwirt ist heute der »Manager«<br />

eines mittelständischen Unternehmens<br />

mit den entsprechenden Anforderungen<br />

an Ausbildung und Know-how. Er muss<br />

den täglichen Arbeitsablauf meistern und<br />

Investitionsvolumina bewältigen, die<br />

schnell mal die Verschuldung eines Betriebes<br />

verdoppeln oder verdreifachen<br />

können.<br />

So sind nicht nur die Chancen auf zusätzliche<br />

Erträge und Expansion gestiegen,<br />

sondern auch die Risiken, die es zu<br />

beachten und abzusichern gilt. Die Globalisierung<br />

und Liberalisierung der Agrarmärkte,<br />

Witterungsextreme, rechtliche<br />

Entwicklungen und zunehmende Volatilitäten<br />

an den Absatz- und Beschaffungsmärkten<br />

sind dabei nur einige Beispiele,<br />

die man hier nennen kann. Diese vielfältigen<br />

Risiken und die immer nur begrenzte<br />

Risikotragfähigkeit eines Betriebes sollten<br />

das Risikomanagement heute zu einer<br />

zentralen Aufgabe eines landwirtschaftlichen<br />

Unternehmens machen. Dabei gilt<br />

es, die Risiken zu identifizieren, sie zu bewerten,<br />

sie – wenn möglich – zu steuern<br />

und letztendlich auch eine permanente<br />

Risikokontrolle zu haben. Dabei können<br />

Absicherungsmöglichkeiten wie Termingeschäfte<br />

oder Abschlüsse von speziellen<br />

Versicherungen durchaus helfen.<br />

Es ist jedoch unerlässlich, sich einen<br />

Überblick über die Risikotragfähigkeit des<br />

eigenen Betriebes zu verschaffen. Dabei<br />

müssen verschiedene Parameter – etwa<br />

das laufende verfügbare Einkommen oder<br />

das verfügbare liquidierbare Vermögen –<br />

mit möglichen Risiken ins Verhältnis gesetzt<br />

werden. Diese stark vereinfachte<br />

Sichtweise ist in der Regel jedoch nicht<br />

ausreichend, um die komplexen und umfangreichen<br />

Risiken umfassend und abschließend<br />

beleuchten zu können. Dafür<br />

gibt es bei den örtlichen Verbänden und<br />

der Landwirtschaftskammer vielfältige<br />

Ernährungswirtschaft<br />

und umfangreiche Angebote, die wertvolle<br />

Hilfe leisten können.<br />

Auch aus Bankensicht werden diese<br />

Themen immer bedeutsamer und künftig<br />

weiter intensive Beachtung in den Kreditvergabeprozessen<br />

finden. Das Thema<br />

»Rating« ist ja bereits seit Jahren ein bekanntes<br />

und intensiv diskutiertes Mittel,<br />

anhand dessen ein landwirtschaftlicher<br />

Betrieb mittels Kennzahlen und weiterer<br />

weicher Faktoren bewertet werden kann.<br />

Landwirte sind jedoch trotz allem auch<br />

weiterhin eine attraktive Zielgruppe für<br />

Banken, da die Eigenkapitalquote im Vergleich<br />

zu anderen Branchen in der Regel<br />

relativ hoch ist und es sich bei der Erzeugung<br />

von Nahrungsmitteln um einen<br />

langfristigen Wachstumsmarkt handelt.<br />

Überdies haben Landwirte trotz allem eine<br />

eher konservative Einstellung in Finanzierungsfragen.<br />

Doch auch die Banken<br />

haben sich den veränderten Rahmenbedingungen<br />

und den massiv gestiegenen<br />

Anforderungen an einen Firmenkundenberater<br />

im Bereich Landwirtschaft anzupassen<br />

und versuchen, mit speziellen<br />

Gemeinsam stark<br />

www.wiesenhof-werder.de<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

WIESENHOF<br />

und WERDER:<br />

für die Region!<br />

69


70<br />

Aalhof Götting<br />

Inhaber: Gerhard Götting<br />

Bether Dorfstraße 41 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/3921 · Fax 04471/3837<br />

info@aalhof.de<br />

www.aalhof.de<br />

Goldene Mühle GmbH<br />

Geschäftsführer: Michael Zube<br />

Auf’m Halskamp 12 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/8907-653 · Fax 04474/8907-44<br />

m.zube@goldene-muehle.de<br />

www.goldene-muehle.de<br />

GS agri eG<br />

Geschäftsführer: Anton Krömer<br />

Raiffeisenstraße 4 · 49685 Schneiderkrug<br />

Tel. 04447/802-0 · Fax 04447/802-900<br />

info@gs-agri.de<br />

www.gs-agri.de<br />

Heidemark Mästerkreis GmbH & Co. KG<br />

Marketingleiterin: Anke Kölling<br />

Lether Gewerbestraße 2 · 26197 Ahlhorn<br />

Tel. 04435/9730-0 · Fax 04435/9730-4100<br />

www.heidemark.de<br />

Moorgut Kartzfehn von Kameke GmbH & Co. KG<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung:<br />

Ewald Drebing<br />

Postfach 1261 · 26217 Bösel<br />

Tel. 04494/88-188 · Fax 04494/88-189<br />

vertrieb@kartzfehn.de · www.kartzfehn.de<br />

Kreuzritter GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Dr. Stephan Susen<br />

Am Hövel 12 · 49439 Mühlen<br />

Tel. 05492/970-900 · Fax 970-888<br />

info@kreuzritter.net<br />

www.kreuzritter.net<br />

Labor hinterm Esch GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführerin: Dr. Barbara Storck<br />

Hinterm Esch 42 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/9414-0 · Fax 04474/9414-15<br />

labor@hinterm-esch.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Was erwartet uns in der Zukunft? Soviel ist sicher: Wir werden im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

weiterhin eine starke Agrarwirtschaft vorfinden. Es sind jedoch Anpassungen erforderlich,<br />

die sich stärker an den Ansprüchen anderer gesellschaftlicher Gruppen orientieren müssen.<br />

Agrarkundenbetreuern und Agrarkompetenzzentren<br />

sich den deutlich gewachsenen<br />

Ansprüchen der Branche zu stellen.<br />

Die Landessparkasse zu Oldenburg<br />

(LzO) hat als einer der führenden Finanzdienstleister<br />

im Nordwesten das »Team<br />

LzO Agrar und Energie« als zentrales<br />

Kompetenz-Team aufgebaut. Dieses ist im<br />

gesamten Geschäftsgebiet der LzO von<br />

der friesischen Nordseeküste bis zum<br />

Dümmer im Süden tätig. So ist es möglich,<br />

umfassendes und branchenspezifisches<br />

Fachwissen sowie Vergleichswerte<br />

und einen großen Erfahrungsschatz zentral<br />

zur Verfügung zu stellen. Neben fachkompetenter<br />

Unterstützung der Firmenkundenberater<br />

vor Ort hat das Team auch<br />

die Aufgabe, Kontakte zu den Beratungseinrichtungen<br />

der Landwirtschaft und<br />

Behörden zu halten, qualifizierte Beratung<br />

zu Sonderfinanzierungen zur Verfü-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

gung zu stellen, umfangreiches Knowhow<br />

zu öffentlichen Förderdarlehen vorzuhalten<br />

und den regelmäßigen Newsletter<br />

zu aktuellen Themen der Agrarbranche<br />

herauszugeben.<br />

Ernährungswirtschaft im OM:<br />

Eine beispielhafte Entwicklung im<br />

Fahrwasser der Landwirtschaft<br />

Neben der »originären Landwirtschaft« –<br />

wenn man diesen Begriff denn überhaupt<br />

noch so verwenden kann – entwickelte<br />

sich im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> eine<br />

starke Agrar- und Ernährungsindustrie,<br />

die wiederum eine beeindruckende Lebensmittel-Wertschöpfungskette<br />

in der<br />

Region etabliert hat. Viele Marktführer<br />

stammen aus der Region und sind mittlerweile<br />

weltweit aktiv. Der Begriff der Wertschöpfungskette<br />

bezeichnet die »Gesamtheit<br />

aller Stufen der Produktion und Dis-<br />

Foto: Muehlberg, Fotolia


tribution eines Produktes von der Rohstoffgewinnung<br />

bis zum Endverbraucher«.<br />

Diese Wertschöpfungsketten für<br />

beispielsweise Schweinefleisch oder Geflügel<br />

sind meist sehr komplex und umfassen<br />

eine Vielzahl an Zulieferern. Die erfolgreiche<br />

Entstehung solcher Wertschöpfungsketten<br />

und deren wirtschaftliche Bedeutung<br />

für eine ganze Region lässt sich<br />

insbesondere an der Entwicklung des <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>es ablesen. Etwa<br />

die Hälfte aller in Niedersachsen mit der<br />

Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln<br />

beschäftigten Betriebe befinden sich<br />

im ehemaligen Regierungsbezirk Weser-<br />

Ems und davon wiederum viele in den<br />

Landkreisen Cloppenburg und Vechta.<br />

Neben der Geflügelbranche, die weit<br />

vorne liegt, finden sich auch Produktionszweige<br />

wie Kartoffeln, Gemüse oder die<br />

Futtermittelbranche. Diese Unternehmen<br />

sind ebenfalls überproportional stark und<br />

belegen führende Positionen in Deutschland.<br />

Mit mehr als 14 Milliarden Euro erwirtschafteten<br />

im Jahre 2010 die Firmen<br />

in Weser-Ems rund 58 Prozent aller Branchenumsätze<br />

in Niedersachsen.<br />

Auch am Arbeitsmarkt kann man diese<br />

Entwicklungen ablesen. Mit sehr niedrigen<br />

Arbeitslosenzahlen und einer Situation,<br />

in der man fast von Vollbeschäftigung<br />

und Arbeitskräftemangel sprechen<br />

kann, zeigt sich diese positive Entwicklung<br />

im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>, wo etwa<br />

die Hälfte aller Beschäftigten im verarbeitenden<br />

Gewerbe in der Ernährungswirtschaft<br />

zu finden sind – mit einer im<br />

Vergleich zu anderen Regionen außerordentlich<br />

guten Produktivität.<br />

Auch zukünftig werden sich für die Ernährungswirtschaft<br />

neue Chancen ergeben.<br />

Die Weltbevölkerung wächst. Derzeit<br />

leben sieben Milliarden Menschen auf der<br />

Erde. 2020 schätzen Forscher diese Zahl<br />

auf 7,7 Milliarden, 2050 schließlich kann<br />

man mit mehr als neun Milliarden Erdbewohnern<br />

rechnen. All diese Menschen<br />

wollen essen und trinken. Und in vielen<br />

Regionen der Wachstums- und Schwellenländer<br />

wird die Nachfrage nach besserer<br />

und hochwertigerer Nahrung weiter<br />

steigen. Hier gilt es sich am Weltmarkt zu<br />

positionieren, um auch zukünftig weiter<br />

Wachstum zu generieren und Absatzmärkte<br />

für heimische Produkte zu erschließen.<br />

Vor dem Hintergrund stagnierender<br />

Bevölkerungszahlen in den traditionellen<br />

heimischen Märkten ist dies<br />

wichtiger denn je.<br />

Für 2020 rechnen FAO und OECD damit,<br />

dass sich weltweit die Importmengen<br />

für Geflügel, Schwein und Käse im Vergleich<br />

zum Jahre 2010 um 17 bis 25 Prozent<br />

steigern. Das zeigt nochmals deut-<br />

Ernährungswirtschaft<br />

lich die besondere Dynamik an den Nahrungsmittelmärkten.<br />

Ein Anteil von 30 Prozent, der in der Ernährungswirtschaft<br />

(BRD) auf Exportaktivitäten<br />

entfällt, deutet bereits heute die<br />

hohe Wettbewerbsfähigkeit der heimischen<br />

Branche an, deren positive Entwicklung<br />

sich an der Gesamtentwicklung<br />

des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es ablesen<br />

lässt. Seit der Wiedervereinigung hat sich<br />

die Zahl der Exporte verdreifacht und allein<br />

in den letzten zehn Jahren verdoppelt.<br />

Für die Zukunft ist es besonders<br />

wichtig, sich entsprechend auf den Weltmärkten<br />

zu positionieren und mit wettbewerbsfähigen<br />

Produkten und Preisen am<br />

Markt zu sein, um auch weiterhin am dynamischen<br />

Wachstum dieser Branche teilnehmen<br />

zu können.<br />

Die LzO als Partner<br />

Auch die LzO versteht sich seit Jahren als<br />

Partner der hiesigen Agrar- und Ernährungswirtschaft.<br />

Wir begleiten dabei die<br />

verschiedensten Unternehmen des Lebensmittelsektors<br />

entlang der gesamten<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

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71


72<br />

Jungpflanzen Lüske<br />

Geschäftsführer: Josef Lüske<br />

Kirchstraße 29 · 49685 Höltinghausen<br />

Tel. 04473/9722-0 · Fax 04473/9722-39<br />

info@lueske.de<br />

www.lueske.de<br />

LVL Lebensmittel- und Veterinärlabor GmbH<br />

Geschäftsführer: Rolf Harms<br />

ecopark Allee 6 · 49685 Emstek-Drantum<br />

Tel. 04473/9288-0 · Fax 04473/9288-99<br />

rolf.harms@lvl.de · www.lvl.de<br />

Mählmann Gemüsebau GmbH & Co. KG<br />

Inhaber: Wolfgang Mählmann<br />

Im Siehenfelde 13 · 49692 Cappeln<br />

Tel. 04478/9480-0 · Fax 04478/9480-50<br />

info@maehlmann-gemuesebau.de<br />

www.maehlmann-gemuesebau.de<br />

Meistermann Kornspezialitäten<br />

Willibald Meistermann<br />

Kirchstraße 22 · 49456 Bakum<br />

Tel. 04446/353 · Fax 04446/1693<br />

meistermann-bakum@t-online.de<br />

www.korn-spezialitaeten.de<br />

MIAVIT GmbH<br />

Geschäftsführer: Stefan Niemeyer<br />

Robert-Bosch-Straße 3<br />

49632 Essen/Oldb.<br />

Tel. 05434/82-0 · Fax 05434/8282<br />

info@miavit.de<br />

www.miavit.de<br />

Erdbeerhof Osterloh<br />

Geschäftsführer: Ulrich Osterloh<br />

Halter 21 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04447/8988 · Fax 04447/85708<br />

erdbeerhof.osterloh@t-online.de<br />

www.erdbeerhof-osterloh.de<br />

OVO Betriebsgesellschaft mbH<br />

Geschäftsführer: Werner Thöle<br />

Alte Dorfstraße 4<br />

49377 Vechta-Spreda<br />

Tel. 04447/574 · Fax 04447/1369<br />

werner.thoele@t-online.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Der LzO-Bereich »Corporate Banking« unter der Leitung von Franz-Josef Wiese (rechts) und<br />

Andreas Lauterbach erfüllt die besonderen Ansprüche mittelständischer Unternehmen,<br />

deren Anforderungen an Beratung und strukturierten Finanzierungsprodukten nicht<br />

mehr mit denen des Handwerkers bzw. Gewerbetreibenden zu vergleichen sind.<br />

Wertschöpfungskette – angefangen von<br />

der Urproduktion über die Verarbeitung<br />

bis hin zur Distribution. Sämtliche in unserer<br />

Region anzutreffenden Unternehmensgrößen<br />

werden dabei von uns flächendeckend<br />

gerne und aktiv betreut, da<br />

wir die Chancen, die Risiken und das<br />

Marktumfeld durch unsere regionale Nähe<br />

zu unseren Kunden kennen und beurteilen<br />

können.<br />

Wir freuen uns natürlich besonders<br />

über die überregional und weltweit geschätzte<br />

Leistungsfähigkeit unserer Kunden<br />

der Agrar- und Ernährungswirtschaft,<br />

die den agilen und innovativen<br />

Charakter der Region entscheidend geprägt<br />

und dabei mitgewirkt haben, dass<br />

unsere Region weit über unsere Grenzen<br />

hinaus positiv wahrgenommen wird. Hervorzuheben<br />

ist dabei ebenso das effektive<br />

Zusammenwirken mit vielen anderen<br />

Wirtschaftszweigen, die auch von dieser<br />

Entwicklung profitieren konnten und sich<br />

infolge dessen ebenfalls stark entwickelt<br />

haben. Auch wir haben als regionales Kre-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

ditinstitut durch die Finanzierung vieler<br />

Unternehmen und Projekte am Wachstum<br />

der Region teilgenommen und im Vergleich<br />

zu Sparkassen in anderen Regionen<br />

ein überproportionales Wachstum erzielt<br />

– getragen von einer sehr gesunden<br />

und krisenresistenten Wirtschaft in unserem<br />

Geschäftsgebiet. Gerade deshalb fühlen<br />

wir uns auch besonders den Unternehmen<br />

der Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

verbunden und verpflichtet.<br />

Die LzO hat seit einigen Jahren ihre Beratungsaktivitäten<br />

in neun dezentralen<br />

Regionaldirektionen konzentriert, um eine<br />

gleichbleibend hohe Beratungsqualität<br />

und Expertise in der Fläche gewährleisten<br />

zu können. Für die besonderen Erfordernisse<br />

der mittlerweile stark gewachsenen<br />

mittelständischen Unternehmen, deren<br />

Anforderungen an Beratung und an<br />

strukturierten Finanzierungsprodukten<br />

nicht mehr mit dem Handwerker vor Ort<br />

und dem üblichen Gewerbetreibenden zu<br />

vergleichen sind, wurde in der Zentrale<br />

eine besondere Betreuungs- und Bera-<br />

Foto: LzO


Akzeptanz durch Transparenz: Die aus der<br />

heutigen Arbeitsteilung resultierende Entfremdung<br />

der Konsumenten von der landwirtschaftlichen<br />

Produktion beeinträchtigt<br />

die Akzeptanz von modernen Verfahren im<br />

Ackerbau und bei der Nutztierhaltung.<br />

tungseinheit über Jahre etabliert: Der Bereich<br />

»Corporate Banking« unter der Leitung<br />

von Franz-Josef Wiese und Andreas<br />

Lauterbach. Durch dieses Team mit seinen<br />

langjährig erfahrenen Firmenkundenberatern<br />

und Vertriebsassistenten mit<br />

speziellen Branchen-Know-how ist sicher<br />

gestellt, dass auch sehr spezielle und komplexe<br />

Finanzierungslösungen konzipiert,<br />

umgesetzt und anschließend begleitet<br />

werden.<br />

Damit korrespondiert unser Beratungsspektrum<br />

mit den stetig steigenden Anforderungen<br />

unserer Kunden, und wir<br />

sind auch künftig gut gerüstet, um an der<br />

Seite unserer Unternehmenskunden weitere<br />

Wachstumsschritte in einem sehr innovativen<br />

und dynamischen Markt kompetent<br />

begleiten zu können.<br />

Fazit und Ausblick<br />

Was erwartet uns in der Zukunft? Werden<br />

wir alle Herausforderungen bewältigen<br />

können? Soviel ist sicher: Wir werden hier<br />

auch weiterhin eine starke Agrarwirtschaft<br />

vorfinden. Es sind jedoch Anpassungen<br />

erforderlich, die sich in Zukunft<br />

noch stärker an den Ansprüchen anderer<br />

gesellschaftlicher Gruppen zu orientieren<br />

haben. Dies kann jedoch neben einigen<br />

negativen Auswirkungen viel Positives bewirken<br />

und vor allem für die Zukunft die<br />

Akzeptanz und den Ausbau einer nachhaltigen<br />

Produktion, auch unter Beachtung<br />

ökologischer Aspekte fördern, ohne<br />

dabei den Einfluss von Minderheiten – die<br />

nicht immer die Meinung der Gesamtbevölkerung<br />

vertreten, obwohl das medial<br />

zuweilen den Eindruck erweckt – zuviel<br />

Raum zu bieten. Dies wird wohl eine der<br />

größten Herausforderungen sein, der nur<br />

durch offensives, aber auch einsichtiges<br />

Handeln begegnet werden kann. ■<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Ausbildung, wie ich sie mag!<br />

Sie sind motiviert, aufgeschlossen und kommunikationsstark? Eigenverantwortung<br />

und Engagement zeichnen Sie aus? Dann bewerben Sie sich bei uns um einen<br />

Ausbildungsplatz zum 1. August <strong>2013</strong>!<br />

� Duales Studium Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

� Duales Studium Business Administration on<br />

� Fachkraft für Lagerlogistik<br />

� Fachkraft für Lebensmitteltechnik<br />

� Fachkraft für Verfahrenstechnologie<br />

� Industriekaufmann/-frau<br />

� Mechatroniker/-in<br />

� Tierwirt/-in<br />

Ausbildung bei Heidemark ist mehr – entdecken Sie, was dahinter steckt.<br />

Als einer der führenden Anbieter von Gefl ügel-Spezialitäten in Deutschland<br />

bieten wir jungen Leuten abwechslungsreiche und vielfältige Berufschancen.<br />

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Heidemark Mästerkreis GmbH & Co. KG<br />

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Lether Gewerbestraße 2 ∙ 26197 Ahlhorn<br />

Telefon: 04435 9730-114 ∙ www.heidemark.de<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

www.heidemark.de<br />

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73<br />

Foto: Darius Dzinnik, Fotolia


Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Uwe Bartels, niedersächsischer Landwirtschaftsminister a.D. und langjähriger Bürgermeister Vechtas wurde im Oktober 2012 von den Mitgliedern<br />

des »Agrar- und Ernährungsforum <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>« (AEF) einstimmig als neuer Vorsitzender gewählt.<br />

UWE BARTELS<br />

Das Agrar- und Ernährungsforum<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> (AEF)<br />

bildet nicht nur die primäre Agrarund<br />

Ernährungswirtschaft ab; unter seinen<br />

Mitgliedern finden sich auch Akteure<br />

der vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweige.<br />

Sowohl die Verpackungs- wie<br />

auch die zuliefernde Kunststoffindustrie,<br />

die Futtermittelbranche, die Stalleinrichter,<br />

Landtechnik, Veterinäre und nicht zuletzt<br />

die unabhängigen Labors identifizieren<br />

sich mit den Zielen des Vereins.<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Wirtschaftsmotor Agrarund<br />

Ernährungsbranche<br />

Dass im Wirtschaftsraum OM an den Stellschrauben der Zukunft gedreht wird, ist nicht zuletzt der<br />

Verdienst der heimischen Agrar- und Ernährungsbranche. Die Branche ist der Wirtschaftsmotor unserer<br />

Region und muss alles daran setzen, diesen Erfolgsstatus weiterhin für sich zu beanspruchen.<br />

Flankenschutz bietet dabei das Agrar- und Ernährungsforum <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> e.V. Der Verein –<br />

bestehend aus derzeit 60 Unternehmen der Branche – hat sich 2006 formiert, um die wirtschaftlichen<br />

Belange innerhalb und außerhalb der Region zu fördern.<br />

Somit versteht sich das AEF als Interessenvertreter<br />

der gesamten Branchen-<br />

Wertschöpfungskette – ein enormes Potenzial.<br />

Mit Ewald Drebing, dem ersten<br />

Vorsitzenden des Vereins und Geschäftsführer<br />

des Moorguts Kartzfehn von Kameke<br />

GmbH & Co. KG aus Bösel sowie dem<br />

Engagement seiner Vorstandskollegen<br />

hat sich das AEF im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

formiert und sich zu einer erfolg -<br />

reichen institutionellen Wirtschaftskraft<br />

etabliert.<br />

74 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Im Oktober 2012 haben die Mitglieder des<br />

AEF mich in das Amt des neuen Vorsitzenden<br />

gewählt. Als ehemaliger Landwirtschaftsminister<br />

Niedersachsens und ehemaliger<br />

Bürgermeister Vechtas ist es mein<br />

vorrangiges Ziel, meine Branchenerfahrung<br />

und meine <strong>Verbund</strong>enheit zur Region<br />

miteinander zu verknüpfen. Dieser<br />

Brückenschlag gelingt nur durch ein gewachsenes<br />

Netzwerk auf politischer, gesellschaftlicher<br />

und wirtschaftlicher Ebene.<br />

Die AEF-Mitglieder haben für den ges-


Foto: Kzenon, Fotolia<br />

amten Vorstand eine neue Runde eingeläutet.<br />

Es gilt die Maxime, die heimische<br />

Branche in ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu<br />

stärken und die Akzeptanz innerhalb des<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es für deren Belange<br />

zu steigern.<br />

Zudem sieht sich das AEF auch mit großen<br />

Herausforderungen konfrontiert: Zunehmendes<br />

Misstrauen des Verbrauchers<br />

in die Branche, aggressive und belastende<br />

Berichterstattungen, die aktuelle Tierwohl-<br />

und Antibiotikaeinsatzdebatte, Flächenkonflikte<br />

und Nährstoffüberschüsse;<br />

das sind Handlungsfelder, denen sich die<br />

Branche und das AEF mit neuen Zielsetzungen<br />

stellen muss.<br />

Herausforderung: Die Erwartungen<br />

der Verbraucher und die Kommunikation<br />

Die intensive Nutztierhaltung ist zunehmend<br />

in die Kritik geraten. Bestandsgrößen<br />

und Haltungsformen sowie die aus<br />

der Tierproduktion resultierende Umweltbelastung<br />

werden in besonderem Maße<br />

von Natur- und Tierschutzverbänden<br />

in Frage gestellt. Für die Medien sind die<br />

Tierhaltung und der Fleischkonsum ein<br />

lohnendes Thema geworden. Die Medien<br />

haben jährlich Platz für rund 220 Skandale<br />

– darin findet sich die Agrar- und Ernährungsbranche<br />

zu fast 80 Prozent wieder.<br />

Noch nie ist in Deutschland so heftig über<br />

Fleischkonsum diskutiert worden wie<br />

heute. Die Kritik richtet sich sowohl auf<br />

die Höhe des Fleischkonsums als auch auf<br />

die Art der Fleischproduktion, die Anzahl<br />

und Größe der Stallneubauten und auf<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Der Verbraucher, das unbekannte Wesen: Der Lebensmittelhandel weiß seit langem, dass es<br />

zuweilen extreme Schwankungen zwischen der politisch korrekten Meinung des Verbrauchers<br />

und seinem tatsächlichen Verhalten an der Ladentheke gibt.<br />

die Schlachtprozesse. Die Folge: Glaubwürdigkeit,<br />

Zuverlässigkeit und Transparenz<br />

des Fleischsektors werden in der Öffentlichkeit<br />

erheblich angezweifelt.<br />

Skandalberichte betreffen mal den einen,<br />

dann einen anderen. Aber immer ist<br />

es die gesamte Kette, die an Ansehen einbüßt<br />

und wirtschaftliche Schäden hinnehmen<br />

muss. Umfragen zeigen regelmäßig<br />

eine große Lücke zwischen den Vorstellungen<br />

der Verbraucher und der Wirklichkeit<br />

in modernen Betrieben. Das gilt<br />

insbesondere für die Tierhaltung.<br />

Die Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

hat mit großem Engagement die Lebensmittelsicherheit<br />

und die Qualitätsansprüche<br />

der Gesellschaft durch verbesserte<br />

Produktionstechniken und produktionsübergreifende<br />

Eigenkontrolle erhöht.<br />

Dennoch hat die Branche die zunehmend<br />

stärker werdende Bewegung von Verbrauchern,<br />

die mehr ethische und moralisch<br />

geprägte Qualitätsansprüche verlangen,<br />

unterschätzt. Das mag daran liegen, dass<br />

diese Verbrauchererwartungen komplex<br />

und bisweilen äußerst schwer darstellbar<br />

sind. Zum anderen aber liegt es daran,<br />

dass es extreme Schwankungen zwischen<br />

der politisch korrekten Meinung des Verbrauchers<br />

und dem tatsächlichen Verhalten<br />

an der Ladentheke gibt.<br />

Bereits vor fünf Jahren wurde im Wissenschaftsverbund<br />

FAEN (= Forschungsverbund<br />

Agrar - und Ernährungswirtschaft<br />

Niedersachsen) ein Forschungsauftrag erteilt,<br />

der ein Leitbild für eine nachhaltige<br />

Tierproduktion erarbeiten sollte. Das Er-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Ovobest Eiprodukte GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Dr. Bernard Schneppe<br />

Hörster Wall 1 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05495/955-0 · Fax 05495/955-250<br />

bernard.schneppe@ovobest.de<br />

www.ovobest.de<br />

PHW-Gruppe Lohmann & Co. AG<br />

Prokuristin: Renate Grothkopf<br />

Paul-Wesjohann-Str. 45<br />

49429 Visbek-Rechterfeld<br />

Tel. 04445/891-425 · Fax 04445/891-336<br />

renate.grothkopf@wiesenhof.de<br />

www.phw-gruppe.de<br />

Plantaflor Humus Verkaufs-GmbH<br />

Geschäftsführer: Frank Blömer<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 4 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9263-0 · Fax 04441/9263-44<br />

info@plantaflor.de · www.plantaflor.de<br />

Schne-frost Ernst Schnetkamp GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Ernst-Rainer Schnetkamp<br />

Vinner Weg 3 · 49624 Löningen<br />

Tel. 05432/9481-0 · Fax 05432/9481-19<br />

info@schne-frost.de · www.schne-frost.de<br />

Werner Schulte GmbH & Co. KG<br />

Lastruper Wurstwaren<br />

Geschäftsführer: Sarah Dhem<br />

Ruhrbachstraße 8 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/1313 · Fax 04472/8448<br />

info@schulte-lastrup.de<br />

www.schulte-lastrup.de<br />

Schweinebesamungsstation Weser-Ems e.V.<br />

Geschäftsführer: Werner Taphorn<br />

Am Osterfeld 13 · 49661 Cloppenburg-Bethen<br />

Tel. 04471/9167-0 · Fax 04471/9167-50<br />

schweinebesamung@t-online.de<br />

www.schweinebesamung.de<br />

SFB Fleisch- und Kühlcentrale GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Jürgen Rohn<br />

Industriestraße 22 · 49451 Holdorf<br />

Tel. 05494/984-18 · Fax 05494/984-29<br />

rohn@sfbholdorf.de<br />

www.sfholdorf.de<br />

75


SGS Germany GmbH<br />

Director Agricultural<br />

Services & CTS Food Germany:<br />

Dr. Christian Hummert<br />

Europa-Allee 12 · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/9439-0 · Fax 04473/9439-48<br />

de.agr.ctsfood@sgs.com · www.de.sgs.com<br />

Steinemann GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Ulrich Steinemann<br />

Bahnhofstraße 78/80 · 49439 Steinfeld<br />

Tel. 05492/807-0 · Fax 05492/807-16<br />

info@steinemann.de<br />

www.steinemann.de<br />

Gebr. Stolle GmbH<br />

Marketingleiter: Albert Focke<br />

Ahlhorner Straße 98 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/898-171 · Fax 04445/898-188<br />

albert.focke@stolle.de<br />

www.stolle.de<br />

H. Thamann & Leiber GmbH<br />

Geschäftsführer: Jan Thamann<br />

Bahnhofstraße 24<br />

49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05493/509-0 · Fax 05493/509-62<br />

info@tafu.de · www.tafu.de<br />

Hermann Thole GbR<br />

Geschäftsführer: Hermann Thole<br />

Alte Heerstraße 56<br />

49624 Löningen/Benstrup<br />

Tel. 05432/3472 · Fax 05432/3761<br />

hermann.thole@t-online.de<br />

Tulip Food Company GmbH<br />

Werksleiter: Andreas Göring<br />

Schwege 52 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/9625-0<br />

Fax 04443/9625-44<br />

info@tulip.de · www.tulip.de<br />

Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />

Geschäftsführer: Dr. Tim Pöpken<br />

Sedelsberger Straße 2<br />

26169 Friesoythe<br />

Tel. 04491/294-0 · Fax 04491/294-200<br />

tim.poepken@msd.de · www.msd.com<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Ernährungswirtschaft<br />

gebnis ist vor einem Jahr vorgelegt und<br />

diskutiert worden. Daraus entsprungen<br />

ist die Transparenzoffensive der niedersächsischen<br />

Geflügelwirtschaft. Verbraucher<br />

erhalten in einer Vielzahl von unterschiedlichen<br />

Geflügelställen Zugang und<br />

können sich so ein eigenständiges Bild davon<br />

machen, dass die Betriebsgröße nicht<br />

zwangsläufig der Umweltverträglichkeit<br />

und Tiergerechtigkeit entgegensteht. Erste<br />

Erfahrungen zeigen, dass rund 90 Prozent<br />

der Besucher den Tierhaltern nach<br />

dem Rundgang bestätigten, eine andere<br />

Sichtweise auf die moderne Tierhaltung<br />

erhalten zu haben. Wünschenswert ist die<br />

Ausweitung dieser Blaupause auch auf<br />

die Rotfleischbranche.<br />

Ein essenzieller Bestandteil ist dabei<br />

auch eine gemeinsame Ausrichtung der<br />

Kommunikation. Dabei geht es nicht primär<br />

um den finanziellen Verlust des einzelnen<br />

Unternehmens, sondern in erster<br />

Linie um die verlorene Reputation der<br />

gesamten Branche.<br />

Das AEF beabsichtigt, gemeinsam mit<br />

den Medienexperten des Steinbeis-Institutes<br />

ein Krisen- und Sicherheitszentrum<br />

einzurichten. Hier sollen alle Teile der<br />

Branche, auch die vor- und nachgelagerten<br />

Segmente, auf mögliche Krisensituationen<br />

vorbereitet und im Krisenfall den<br />

einzelnen Unternehmen zur Seite stehen.<br />

Darüber hinaus soll langfristig ein Frühwarnsystem<br />

für die gesamte Branche installiert<br />

werden.<br />

76 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Mehr als sechzig niedersächsische Geflügel-Betriebe öffnen seit August 2012 ihre Ställe für<br />

die Öffentlichkeit. Diese Transparenzoffensive will über die Geflügelhaltung informieren<br />

und ein realistisches Bild vom Alltag der Landwirte zeigen.<br />

Herausforderung<br />

Tierwohl und Tiergesundheit<br />

Resultierend aus der FAEN-Studie stellt<br />

sich dem AEF eine weitere Herausforderung:<br />

die Verbesserung des Tierschutzes<br />

und des Tierwohls. Hier ist die Entwicklung<br />

von Haltungsformen und Haltungssystemen<br />

für Nutztiere, die zu einer Verbesserung<br />

der Tiergesundheit und des<br />

Tierwohls führen, erforderlich. Dabei<br />

unterstützt das AEF den Tierschutzplan<br />

des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung,<br />

Landwirtschaft, Verbraucherschutz<br />

und Landesentwicklung und wird an<br />

dessen Umsetzung mitwirken, um möglichst<br />

schnell nicht mehr vertretbare Eingriffe<br />

an den Tieren zu vermeiden.<br />

Die Suche nach tierschutzfreundlicheren<br />

Alternativen in Haltung und Zucht<br />

muss zügig vorangebracht werden, damit<br />

die Umstellung ohne wirtschaftliche Friktionen<br />

ablaufen kann. Tierschutz- und<br />

Tierwohlprojekte müssen unterstützt<br />

werden. Dabei denkt das AEF auch an die<br />

Tierhalter, die den möglicherweise entstehenden<br />

Mehraufwand idealerweise über<br />

den Preis bezahlt bekommen müssen.<br />

Es gibt bereits einige Initiativen, mit denen<br />

dem Verbraucher besonders gekennzeichnetes<br />

Fleisch aus tierschutzgerechteren<br />

Haltungen angeboten werden soll.<br />

Das AEF hält das Vorgehen des Deutschen<br />

Tierschutzbundes, gemeinsam mit Teilen<br />

des LEH und Mästern des Schweine- und<br />

Geflügelbereiches, tierschutzfreundlich<br />

Foto: Branex, Fotolia


Foto: Talsen, Fotolia<br />

erzeugte Produkte unter einem Tierschutzlabel<br />

anzubieten, für zielführend.<br />

Herausforderung Antibiotikaeinsatz<br />

Wie können die Landwirte und Mäster für<br />

das Thema »Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes«<br />

sensibilisiert werden? Für den<br />

Wirtschaftsraum OM ist auch die aktuelle<br />

Antibiotika-Diskussion eine Herausforderung.<br />

Die bekannt gewordenen Mengen<br />

sind beunruhigend und verunsichern die<br />

Öffentlichkeit.<br />

Es muss gelingen, den Antibiotikaeinsatz<br />

in der Nutztierhaltung in den nächsten<br />

Jahren erheblich zu reduzieren und<br />

das Medikament nur noch aus therapeutischen<br />

Gründen einzusetzen. Flankiert<br />

von einem optimalen Stallmanagement<br />

dürfte so der Mengeneinsatz drastisch gesenkt<br />

werden. Dass bereits 2.000 der<br />

15.000 niedersächsischen Tierhalter sich<br />

in den vergangenen Monaten zur Verringerung<br />

des Antibiotika-Einsatzes von Experten<br />

haben beraten lassen, wertet das<br />

AEF als positives Signal seitens der Tierhalter<br />

und wird auch dieses Thema für<br />

das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> inhaltlich<br />

begleiten und forcieren.<br />

Herausforderung Nährstoffproblematik<br />

Mit dem Projekt »Bioenergie-Region Südoldenburg«<br />

will das AEF den »Dreiklang<br />

Gesellschaft – Veredlung – Bioenergie«<br />

wiederherstellen. Eine Aufgabe des Projektes<br />

ist es, die vorhandenen Energiepotentiale<br />

der Nebenprodukte aus der Veredlungswirtschaft<br />

der Landkreise Vechta<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Antibiotika sind das wichtigste Instrument zur Behandlung von Infektionskrankheiten. Doch<br />

auch in Deutschland nehmen die Fälle von Antibiotika-Resistenzen zu. Damit können Mediakamente<br />

bei erkrankten Menschen oder erkrankten Tieren ihre Wirkung verlieren. Da<br />

jeder Einsatz von Antibiotika letztlich die Resistenz fördern kann, muss sichergestellt sein,<br />

dass Antibiotika vor allem bei Tieren, von denen Lebensmittel gewonnen werden, nur dann<br />

eingesetzt werden, wenn sie unbedingt erforderlich sind.<br />

und Cloppenburg besser auszunutzen.<br />

Das Projekt wird vom Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) gefördert. Insbesondere<br />

sollen mit Hilfe der Bioenergie<br />

Lösungsansätze erarbeitet werden, die<br />

zur Entschärfung der Nährstoffüberschussproblematik<br />

in Südoldenburg beitragen<br />

und gleichzeitig die regionale<br />

Wertschöpfung steigern.<br />

Fazit<br />

Nicht alle angesprochenen Herausforderungen<br />

wird das AEF zeitnah bewältigen<br />

können. Der Verein hat sich diese wichtigen<br />

– und derzeit im Fokus der Öffentlichkeit<br />

stehenden – Probleme auf die Fahne<br />

geschrieben. Dafür werden Handlungsempfehlungen<br />

in den Gremien erarbeitet<br />

und entsprechend kommuniziert.<br />

Das AEF fordert für diese Arbeitsgruppen<br />

die Expertise von Wirtschaftsvertretern,<br />

Wissenschaftlern, Regionalökonomen,<br />

Veterinären und Tierschutzorganisationen<br />

heraus. Dabei sollen Leuchtturm-<br />

bzw. Pilotprojekte alle Akteure von<br />

der Notwendigkeit und dem Erfolg eines<br />

Paradigmenwechsels der einzelnen Branchensegmente<br />

überzeugen.<br />

Das AEF kann und will das. Für den Verbraucher,<br />

für die Landwirte, für die Unternehmer<br />

und für das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>.<br />

Das AEF lädt alle interessierten Unternehmer<br />

ein, sich dem Verein anzuschließen<br />

oder an einer der initiierten Arbeitsgruppen<br />

mitzuwirken. ■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH<br />

Geschäftsführer: Dr. Andreas Dreishing<br />

und Dr. Bernhard Wesseling<br />

Bahnhofstraße 30 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05493/98700 · Fax 05493/98790<br />

info@vilomix.com · www.vilomix.com<br />

VION Emstek GmbH<br />

Geschäftsführer: Dr. Uwe Terkhorn<br />

Wilhelm-Bunsen-Straße 15 · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/807-302 · Fax 04473/807-201<br />

uwe.terkhorn@vionfood.com<br />

www.vion-emstek.de<br />

Wernsing Feinkost GmbH<br />

Geschäftsführer: Stefan Wernsing<br />

Kartoffelweg 1 · 49632 Essen/Oldb.<br />

Tel. 05438/51-01 · Fax 05438/51-200<br />

info@wernsing.de · www.wernsing.de<br />

Holzmühle Westerkamp GmbH<br />

Geschäftsführer: Arnold Westerkamp<br />

Norddöllen 26 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/987777-0 · Fax 04445/7332<br />

info@westerkamp-gmbh.de<br />

www.westerkamp-gmbh.de<br />

Wiesenhof-Pilzland<br />

Geschäftsführer: Christian Nacke<br />

Paul-Wesjohann-Straße 43<br />

49429 Visbek-Rechterfeld<br />

Tel. 04445/970-102 · Fax 04445/970-119<br />

info@wiesenhof-pilzland.de<br />

www.wiesenhof-pilzland.de<br />

Tierärztliche Gemeinschaftspraxis<br />

Dres. Windhaus & Hemme<br />

Dr. Heinrich Windhaus<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 246 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/914747 · Fax 04441/914748<br />

tierarztpraxis.windhaus@ewetel.net<br />

www.tierarztpraxis-windhaus.de<br />

Wulfa-Mast GmbH<br />

Geschäftsführer: Bernd Neteler<br />

Postfach 1207 · 49408 Dinklage<br />

Tel. 04443/898-0 · Fax 04443/898-66<br />

info@wulfa.de · www.wulfa.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

77


Foto: agma data<br />

HELMUT VOSSMANN<br />

Das stellt die Software-Branche vor<br />

immer neue Herausforderungen.<br />

Andere Faktoren, die die Software<br />

berücksichtigen muss, sind die Globalisierung<br />

(Wechselkursschwankungen, Sprachen)<br />

und nicht zuletzt die oft geforderte<br />

Mobilität: Die Verantwortlichen möchten<br />

schließlich auch unterwegs ständig Zugriff<br />

aufs System haben.<br />

Auch die Spezialisierung nimmt immer<br />

mehr zu: Viele Unternehmen setzen folglich<br />

auf fokussierte Branchenlösungen –<br />

wie zum Beispiel die von agma data. Da-<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Nikolausdorf bei Garrel, Landkreis Cloppenburg: Familie Voßmann fühlt sich wohl im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. Helmut Voßmann (zweiter<br />

von rechts) begann 1987 mit großem Idealismus und einer zukunftsträchtigen Idee. Die ersten Firmenräume befanden sich damals<br />

noch im Keller des Wohnhauses an der Pfarrer-Kock-Straße – rund um den ersten Firmen-Computer für 13.500 Mark. Seit 1990 arbeitet<br />

Ehefrau Gisela (erste von rechts) im Betrieb mit. Aus der Personengesellschaft wurde damals eine GmbH, die heute mit rund 20 Mitarbeitern<br />

Kunden in ganz Deutschland und Österreich bedient.<br />

PC-Monitoring vom Hof bis zum Teller<br />

Die Branchenlösungen und mobilen Anwendungen von agma data sind bundesweit gefragt. Denn Unternehmen<br />

setzen immer mehr auf flexible und mobile Systeme für die Ressourcenplanung und Steu -<br />

erung ihrer Geschäftsprozesse. Dabei müssen die Softwarehersteller nicht nur mitdenken, sondern dem<br />

Markt immer einen Schritt voraus sein. Vor allem, wenn die Konjunktur schwächelt, wird die Forderung<br />

nach effizienteren Systemen, die zur Kosteneinsparung beitragen, immer lauter.<br />

bei können Anwender einen Großteil der<br />

branchenspezifischen Entwicklung bedarfsgerecht<br />

mitgestalten.<br />

Branchenlösungen für<br />

Lebensmittelhersteller und -händler<br />

Vor allem Lebensmittelproduzenten wünschen<br />

einen einheitlichen Überblick über<br />

Zahlenwerk, Nachfrage und Produktionskapazitäten.<br />

Softwarefirmen müssen deshalb<br />

globale und flexible Systeme anbieten,<br />

um Neukunden gewinnen und Bestandskunden<br />

halten zu können.<br />

78 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Im Trend werden auch künftig die Cloud-<br />

Anwendungen sein: Bei hybriden Konzepten<br />

ist der Wechsel zwischen installierter<br />

Version und on-demand-genutzter Software<br />

problemlos möglich. Auch mobile<br />

Lösungen sind stark im Kommen: Sinkende<br />

Verbindungskosten, mehr Notebooks<br />

in Unternehmen und die steigende Anzahl<br />

von Home-Office-Arbeitsplätzen fordern<br />

das geradezu heraus. Wer diese Ansprüche<br />

befriedigen und optimale Lösungen<br />

anbieten kann – wie agma data das seit<br />

1987 tut – hat die besseren Karten.


Spezialisiert seit 25 Jahren<br />

agma data besteht seit 25 Jahren und hat<br />

die Entwicklung seiner Branche hautnah<br />

erlebt. Ob Fleisch-, Fisch- oder Lebensmittelverarbeitung,<br />

ob Großunternehmen<br />

oder mittelständischer Betrieb – immer<br />

mehr Kunden setzen auf intelligente<br />

und individuell zugeschnittene Softwarelösungen<br />

vom Branchenprofi. Für agma<br />

data stand schon bei der Firmengründung<br />

fest, dass man sich als Unternehmen zunächst<br />

spezialisieren muss, um sich von<br />

den Mitbewerbern abzuheben. Es ist eine<br />

wichtige Grundlage, dass man die Branche,<br />

für die man Programme macht, inund<br />

auswendig kennt. Denn nur wer die<br />

Anwenderbedürfnisse genau kennt, kann<br />

perfekte Softwarelösungen kreieren.<br />

Wissen, was Anwender wirklich wollen<br />

Bei agma data vereinten sich die Leidenschaft<br />

des Gründers für IT mit der Leidenschaft<br />

für Lebensmittel. Letztere brachte<br />

er als Sohn eines Viehkaufmanns von<br />

Haus aus mit. So entstand ein leistungsstarker<br />

Branchenprofi, der sich die Entwicklung<br />

von maßgeschneiderter Software<br />

für die Lebensmittelproduktion auf<br />

die Fahnen geschrieben hat. Eine agma<br />

data-Spezialität im Hardwarebereich ist<br />

typisch für das tiefgehende Verständnis<br />

Ernährungswirtschaft<br />

der Kundenbedürfnisse: In der Fleischverarbeitung<br />

bestand häufig das Problem,<br />

dass die Produktionsräume mit Dampfstrahlern<br />

gereinigt wurden. Weil aber<br />

Rechner und Softwaresysteme naturgemäß<br />

feuchteempfindlich sind, hat agma<br />

data eigens schützende Edelstahlgehäuse<br />

entwickelt.<br />

Kundenorientierung wird großgeschrieben<br />

Bei agma data wird viel Wert auf die enge<br />

Zusammenarbeit mit dem Kunden gelegt.<br />

Die Philosophie: Der Kunde steht im<br />

Mittelpunkt, seine Bedürfnisse und Wünsche<br />

müssen immer in die individuellen<br />

Softwarelösungen miteinfließen. Auch<br />

die hohe Flexibilität ist ein Vorteil von agma<br />

data. Denn der Lebensmittelmarkt<br />

unterliegt einem ständigen Wandel – zum<br />

Beispiel durch immer wieder neue Verordnungen<br />

und Gesetze, nach denen man<br />

sich richten muss.<br />

Weiterhin steht agma data für ein gutes<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis, das für viele<br />

Unternehmen in Zeiten der Rationalisierung<br />

immer mehr an Bedeutung gewinnt.<br />

Mehr als 250 zufriedene Kunden belegen,<br />

dass dieses Konzept aufgeht. Sie alle<br />

haben ihr Tagesgeschäft durch die individuellen<br />

Softwarelösungen von agma data<br />

optimiert. Unter den Kundenadressen fin-<br />

Unser Herz schägt für die Landwirtschaft.<br />

Vom Acker bis zum Futter.<br />

H. Bröring GmbH & Co. KG<br />

Ladestraße 2 49413 Dinklage<br />

Telefon 0 44 43 97 0-0 e-Mail: info@broering.com<br />

den sich so illustre Namen wie Dr. Oetker,<br />

Faller Konfitüre Schwarzwald oder Gosch<br />

auf Sylt.<br />

Offenes, zukunftsfähiges Netzwerk<br />

Genaue Kenntnis der Kunden hilft dabei,<br />

vorhandene Lösungen sinnvoll zu vernetzen<br />

und mögliche Lücken zu schließen,<br />

um Potenziale so kostengünstig wie möglich<br />

voll ausschöpfen zu können. Ob für<br />

den Handel, die Produktion oder den Filialbetrieb:<br />

agma data stellt passende Programm-Module<br />

zusammen und verbindet<br />

sie zu einem sinnvollen Ganzen. Vorhandene<br />

Lösungen werden integriert, und es<br />

entsteht ein offenes Netzwerk, das es<br />

möglich macht, auf alle Veränderungen<br />

der Zukunft flexibel zu reagieren.<br />

Service: flexibel, erreichbar, praxisnah<br />

Bei Kunden zählen Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit<br />

und Qualität. agma data<br />

übernimmt die Organisationsberatung,<br />

erstellt ein Lasten- und Pflichtenheft, Ist-<br />

Analysen und Soll-Konzepte. agma data<br />

führt vordefinierte Branchenlösungen<br />

ein, bietet Einzel- und Gruppenschulungen<br />

an und übernimmt die Praxisbegleitung<br />

durch Fachberater aus der Lebensmittelindustrie.<br />

Das Unternehmen aus Nikolausdorf<br />

setzt dabei ganz auf Service:<br />

www.broering.com


Es gibt eine telefonische Hotline, Softwarepflege<br />

durch regelmäßige Updates,<br />

Netzwerkbetreuung sowie Online-Schulungen.<br />

agma data entwickelt die Standardbranchensoftware<br />

und erstellt kundenspezifisch<br />

releasefähige Lösungen für<br />

die Bereiche Beschaffung, Zerlegung,<br />

Viehwirtschaft, Lager, Produktion, Kalkulation,<br />

Absatz, Filialanbindung, Qualitätssicherung,<br />

Rechnungswesen, EDI-Lösungen<br />

und Prozesssteuerung.<br />

iFood: programmiert auf Zukunft<br />

Um sich in der Softwarebranche etablieren<br />

zu können, brauchte agma data das<br />

notwendige Werkzeug. Nach 15 Jahren<br />

wurde die bewährte Branchensoftware<br />

»Pyramodul« von iFood abgelöst, dem ersten<br />

ERP-System für die Lebensmittelbranche,<br />

das vollständig auf Web-2.0-<br />

Technologie basiert. Drei Jahre lang hat<br />

agma data das Programm in Zusammenarbeit<br />

mit seinen Kunden aus der Lebensmittelbranche<br />

entwickelt. So flossen Bedürfnisse<br />

der mittelständischen Industrie-<br />

und Handwerksbetriebe ebenso ein<br />

wie die von Großunternehmen – allesamt<br />

Anwender, die iFood im Alltag nutzen.<br />

Arbeitsprozesse abbilden und optimieren<br />

iFood bildet die Arbeitsprozesse auf allen<br />

Unternehmensebenen – in der Technik,<br />

im Tagesgeschäft, im Management – ab<br />

und ermöglicht Optimierungen. Je nach<br />

Kundenanforderung werden die passenden<br />

Einzelmodule konfiguriert und eingesetzt.<br />

So entsteht für jeden einzelnen<br />

Betrieb ein individuelles, bedarfsgerechtes<br />

Werkzeug. Vorteilhaft ist dabei die<br />

leicht zu bedienende Benutzeroberfläche,<br />

die auf allen Internet-Browsern sowie auf<br />

mobilen Endgeräten nutzbar ist.<br />

80<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Agma data an Bord: Heute arbeiten in der Firma bis zu 20 Kollegen. Vor allem die lange<br />

Betriebszugehörigkeit vieler Mitarbeiter macht das Know-how des Unternehmens aus. Die<br />

Kunden schätzen dabei die Kontinuität ihrer Ansprechpartner.<br />

agma data hat bundesweit einen Namen<br />

Der IT-Dienstleister aus Nikolausdorf im<br />

Landkreis Cloppenburg genießt bundesweit<br />

einen guten Ruf. 1987 gründete der<br />

Tierwirtschaftsmeister Helmut Vossmann<br />

die agra data, aus der die heutige agma<br />

data GmbH wurde.<br />

In den Anfangsjahren gehörten noch<br />

vorwiegend Viehhändler zur Kundschaft.<br />

Heute fragen eher lebensmittelproduzierende<br />

Betriebe Dienstleistungen, Hardware<br />

und natürlich die Branchen-Programme<br />

des Unternehmens an.<br />

In Nikolausdorf werden Wünsche wahr<br />

Von größtem Wert ist für die Kunden der<br />

direkte Draht zum Programmierer, weil<br />

die Software bedarfsgerecht auf ihren jeweiligen<br />

Betriebsablauf abgestimmt wird.<br />

Heute werden alle Produktionsschritte<br />

vom Hof bis zum Teller mit der eigenen<br />

Software geplant und gesteuert. Unter anderem<br />

setzt die Garreler Firma Eichkamp<br />

auf das Programm aus Nikolausdorf. Kunden<br />

in Deutschland und Österreich arbeiten<br />

rationell und profitabel mit Programmen<br />

aus Nikolausdorf.<br />

Von Anfang an verstand das Unternehmen<br />

sich als Dienstleister, der seine Software<br />

auf die Betriebsbedürfnisse seiner<br />

Kunden bezahlbar zuschneidet. So ist<br />

über die Jahre eine Standard-Branchenlösung<br />

gewachsen, die als ERP oder Warenwirtschaftssystem<br />

erfolgreich ist.<br />

Helmut Voßmann: Gründer und Macher<br />

Voßmann wurde 1959 in Cloppenburg geboren.<br />

Nach seinem Schulbesuch begann<br />

er eine Ausbildung zum Tierwirtschaftsgehilfen<br />

– ein damals junger Beruf, den er<br />

im Moorgut Kartzfehn lernte. Schon während<br />

der Ausbildung war die beratende<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Foto: agma data


agma data, einst und jetzt: Links ein Foto aus<br />

den späten 80er Jahren mit blauem Dienst-<br />

Golf. Rechts ein aktueller Blick in den agmadata-Besprechungsraum.<br />

Ob Fleisch-, Fischoder<br />

Lebensmittelverarbeitung, ob Großunternehmen<br />

oder Mittelstand – immer mehr<br />

Kunden setzen auf intelligente und individuell<br />

zugeschnittene Softwarelösungen aus<br />

Nikolausdorf.<br />

Tätigkeit wichtig, lernte und arbeitete er<br />

auch im Ausland. Nach der Leitung einer<br />

Großgeflügelfarm übertrug man ihm die<br />

Aufgabe als Kundenberater für Putenmäster.<br />

Parallel legt er die Prüfung als Tierwirtschaftsmeister<br />

ab.<br />

In weiteren fünf Jahren bei verschiedenen<br />

Firmen vertiefte Voßmann seine<br />

Kenntnisse als Berater. Gleichzeitig war<br />

er mit dem Umstellen der Produktion auf<br />

eine EDV-gestützte Basis betraut. 1986<br />

wurde er selbstständiger EDV-Kaufmann<br />

und gründete ein Jahr später die Firma<br />

agma data.<br />

Die Geschäftsidee von Helmut Vossmann<br />

bestand zunächst im Angebot einer<br />

EDV-Unterstützung bei Zucht, Mast und<br />

Fleischproduktion. Landwirte und fleischverarbeitende<br />

Betriebe waren sein Klientel.<br />

Der Einkauf und Verkauf wurde rechnergestützt<br />

geplant, gesteuert, überwacht<br />

und abgewickelt.<br />

Ständige Erreichbarkeit und Dienstleistungsstärke<br />

sind bis heute die Maxime<br />

von Voßmann. Darauf können sich die<br />

Kunden verlassen. Damals wurde er für<br />

eine Anschaffung, die der ständigen Erreichbarkeit<br />

diente, noch belächelt: Er<br />

kaufte ein Autotelefon fürs seinerzeit akutelle<br />

C-Netz. Kostenpunkt: Siebentausend<br />

Mark.<br />

Aus dem fachkundigen Umgang mit<br />

Tieren als Tierwirt und seiner Idee »Computer<br />

für Landwirte« wurde zunächst die<br />

EDV-Beratung und dann die Softwareentwicklung.<br />

Helmut Voßmanns großer Vorteil: Er<br />

hat das Metier von Grund auf gelernt und<br />

spricht dieselbe Sprache wie seine Kunden.<br />

Deshalb versteht man sich. ■<br />

Ernährungswirtschaft<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

81<br />

Fotos: agma data


Foto: Petra Hellmann<br />

Idylle in Mühlen: Dr. Stephan Susen vor dem Firmensitz der Kreuzritter GmbH & Co. KG, dem »Meyerhof« in Mühlen – ein historischer<br />

Bauernhof, umgeben von einem parkähnlichen Gelände. Das Unternehmen stellt klassische deutsche Spirituosen auf internationalem<br />

Niveau her. Dabei wird der Firmen-Philosophie entsprechend das Gütesiegel »Made in Germany« in der Destillierkunst mit außergewöhnlichen<br />

Rezepturen verbunden.<br />

DR. STEPHAN SUSEN, GESCHÄFTSFÜHRER<br />

DER KREUZRITTER GMBH & CO. KG, MÜHLEN<br />

E<br />

in Extrakt aus elf Kräutern bildete<br />

die Basis des gemeinschaftlichen<br />

unternehmerischen Handelns der<br />

Kreuzritterinitiatoren. Im Eigenversuch<br />

testete das Trio dessen Wirksamkeit bei<br />

Magenbeschwerden jedweder Art und<br />

zeigte sich begeistert. Allerdings war die<br />

Essenz zu diesem Zeitpunkt noch weit davon<br />

entfernt, auch geschmacklich zu<br />

überzeugen. Erst in der ausgewogenen<br />

Kombination mit 47 weiteren Kräutern<br />

entstand das wohlschmeckende Elixirum<br />

Digestivum, das unter dem Markennamen<br />

»Kreuzritter« inzwischen landauf, landab<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Geistvolle Kräuter<br />

Aller guten Dinge sind drei – frei nach diesem Motto gründeten ein Mediziner, ein Ernährungswissenschaftler<br />

und ein Spirituosenexperte die Kreuzritter GmbH & Co. KG. Mit anspruchsvollen geistigen<br />

Getränken starteten sie 2004 einen erfolgreichen Feldzug gegen Billigschnaps und klebrige Liköre.<br />

Mittlerweile umfasst das Portfolio sechs edle Elixiere, fruchtige Marmeladen und Kräutertee.<br />

für Furore sorgt. Mit Erreichen der obersten<br />

Zielvorgabe »Wirken und schmecken<br />

soll er!« verschrieben wir uns der Aufgabe,<br />

weitere hochwertige Kräuterliköre und<br />

Aquavite für anspruchsvolle Klienten zu<br />

kreieren und damit eine Lücke im Handel<br />

und in der Gastronomie zu schließen:<br />

Dreiling, Herzdame, Goldengel, Zingiba<br />

und Basilico komplettieren im Spirituosensegment<br />

die Kreuzritterfamilie.<br />

Rendezvous der Kräuter und Früchte<br />

So unterschiedlich die Sechs auch sind –<br />

der Blick auf die jeweiligen Ingredienzien<br />

82 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

offenbart erstaunliche Gemeinsamkeiten<br />

und liest sich wie das »Who is Who« der<br />

Kräuterkunde. Da begegnen sich unter<br />

anderen allseits bekannte Weggefährten<br />

wie Schachtelhalm, Schafgarbe und<br />

Spitzwegerich ebenso wie das zumindest<br />

dem Namen nach märchenhaft anmutende<br />

Tausendgüldenkraut, um mit zarten<br />

Kamillen- und Holunderblüten sowie<br />

fremdländischen Gewächsen wie Koriander,<br />

Ingwer und Angosturarinde ein wahres<br />

Aroma-Feuerwerk zu entfalten. Dabei<br />

kommen nur erstklassige Rohstoffe und<br />

ebenso aufwendige wie ungewöhnliche


Fotos: Kreuzritter<br />

Rezepturen zum Einsatz. Das Ergebnis<br />

sind international wettbewerbsfähige<br />

Premium-Produkte made in Germany.<br />

Mixen ist eine Kunst<br />

Für unsere Destillate verwenden wir ausschließlich<br />

natürliche Zutaten und verzichten<br />

auf die Beigabe künstlicher Aromen<br />

oder anderer Zusatzstoffe. Frisch mit<br />

Alkohol extrahierte Kräuter, sogenannte<br />

Mazerate, zugekauft bei den besten Her-<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Klassiker von Kreuzritter: Für alle Destillate aus Mühlen werden ausschließlich natürliche<br />

Zutaten hoher Qualität verwendet. Auf die Beigabe künstlicher Aromen oder anderer<br />

Zusatzstoffe wird gänzlich verzichtet.<br />

stellern der Branche, Früchte, Wurzeln,<br />

Fruchtsäfte, hochwertige Obst- und Kornbrände<br />

– wir haben einen extrem vielfältigen<br />

Sortenbedarf mit höchstem Qualitätsanspruch.<br />

Und wir lassen uns Zeit.<br />

Rund ein Jahr lang tüfteln wir an der jeweiligen<br />

konkreten Zusammensetzung,<br />

bei der es vor allem auf ein fein abgestimmtes<br />

Mischungsverhältnis der einzelnen<br />

Inhaltsstoffe ankommt. Individuelle<br />

Kopfnoten, die der Spirituose ihren typi-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

schen Charakter geben, müssen definiert<br />

werden und erhalten durch harmonierende<br />

Früchte oder Kräuteressenzen ihr unvergleichliches<br />

Aroma. Der ein oder andere<br />

Hauch kontrastierender Extrakte setzt<br />

abschließend interessante Akzente, bevor<br />

ein versierter Abfüller das Resultat unserer<br />

Destillierkunst für die Abfüllung in<br />

größeren Chargen umsetzt. Gleich zwei<br />

dieser Spezialisten genießen unser Vertrauen.<br />

Beide haben ihren Sitz in Westfalen<br />

und präsentieren sich klein aber fein<br />

mit dem Charme und Know-how traditionsreicher<br />

Manufakturen. Einer von ihnen<br />

setzte schon lange vor unserer Zeit<br />

auf Qualität aus dem <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>:<br />

Seine jahrzehntealte Abfüllstraße<br />

trägt das Logo der Alwid-Sondermaschinen<br />

GmbH aus Dinklage.<br />

Aqua vitae: Wasser des Lebens<br />

Dass wir mit unseren klassischen deutschen<br />

Spirituosen auch im internationalen<br />

Vergleich bestehen können, zeigte sich<br />

bei gleich vier unserer geistvollen Erzeugnisse<br />

unmittelbar nach der Markteinführung:<br />

Kreuzritter, Dreiling, Herzdame<br />

und Zingiba sind stolze Träger diverser<br />

Auszeichnungen und glänzen mit Silberoder<br />

gar Goldmedaillen.<br />

83


Foto: Kreuzritter<br />

Die Herzdame von Kreuzritter ist ein echter<br />

Tausendsassa und verführt als Aperitif pur<br />

auf Eis oder auch als spritziger Begleiter von<br />

Sekt, Saft oder in Cocktails.<br />

Während der Digestif Kreuzritter mit<br />

seiner speziellen Mixtur aus Kräuter- und<br />

Gewürzauszügen höchst würzig, zugleich<br />

samtig-warm und weder zu süß noch zu<br />

bitter daherkommt, präsentiert sich unser<br />

Aquavit Dreiling mit unvergleichlicher<br />

Milde. Die basiert auf der Verwendung<br />

dreier hochwertiger fassgelagerter Brände<br />

aus Weizen, Roggen und Dinkel, die<br />

ihm auch seinen Namen gaben. Der Begriff<br />

Aquavit leitet sich ab aus der lateini-<br />

Ernährungswirtschaft<br />

schen Bezeichnung Aqua Vitae, also: Wasser<br />

des Lebens. So taufte ein französischer<br />

Arzt und Alchimist vor rund 700 Jahren<br />

das von ihm erzeugte Feuerwasser, das in<br />

kurzer Zeit einen beeindruckenden Siegeszug<br />

durch das Abendland antrat. Mit<br />

Kümmel und Anis als wichtigsten Essenzen<br />

wurde und wird er in Skandinavien<br />

ebenso gerne getrunken wie in Deutschland<br />

und Holland sowie im Baltikum.<br />

Während der typische Aquavit ein eher<br />

derber Schnaps ist, interpretiert der Dreiling<br />

diese Idee auf die feine Art. Auf der einen<br />

Seite ist er ein typischer Aquavit mit<br />

einer deutlichen Kümmel- und Anisnote<br />

sowie Nelken und Dill. Doch seine komplexe<br />

Rezeptur mit Koriander, Ingwer und<br />

Zitronengras, dazu Fenchel, Iriswurzel,<br />

Kamille und Macisblüte geben ihm ein<br />

einzigartiges, vielschichtiges Aroma.<br />

Gutes aus der Region<br />

Auch unsere Herzdame und unser Goldengel<br />

können auf eine lange Tradition zurückblicken.<br />

Schließlich kannten schon<br />

unsere Urahnen selbst aufgesetzte Liköre<br />

aus Früchten und Alkohol. Für unser Elixier<br />

de Plaisir, wie wir unsere Herzdame<br />

liebevoll nennen, mussten wir nicht in die<br />

Ferne schweifen: Die in ihm verwendeten<br />

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Hauptzutaten Schlehen, Holunder- oder<br />

Brombeeren wachsen in unserer Region<br />

in fast jedem Garten.<br />

In der Verbindung mit dem Geist von<br />

Himbeeren und Zwetschgen, etwas Zitronensaft<br />

und einem Hauch echter Minze<br />

entfalten sie – unterstützt von Auszügen<br />

aus der Galgant-Wurzel – eine leichte<br />

Herbheit und geschmackliche Kraft, die<br />

ihresgleichen sucht. Die frisch verarbeiteten<br />

Holunderblüten in unserem Goldengel<br />

wecken Erinnerungen an fröhliche<br />

Frühsommertage und verleihen ihm sein<br />

unverwechselbares fruchtiges Aroma, das<br />

mit der leichten Würzigkeit von Salbei eine<br />

ideale Ergänzung erfährt.<br />

Asiatische Grüße<br />

Ebenso vielseitig wie der Goldengel sind<br />

die beiden jüngsten Kreationen Zingiba<br />

und Basilico. Als Aperitif-Liköre bieten sie<br />

unzählige Genussvarianten, bei denen<br />

der Mix-Fantasie keine Grenzen gesetzt<br />

sind. Mit Ingwer und Zitronengras entführt<br />

der Zingiba – dessen Name eine Abwandlung<br />

der botanischen Bezeichnung<br />

für Ingwer ist – in asiatische Gefilde. Sein<br />

frischer Geschmack mit der leicht scharfen<br />

Note wird vom Duft und Aroma des Zitronengrases<br />

ergänzt.<br />

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Foto: Kreuzritter<br />

Für den Zingiba von Kreuzritter werden Mazerate<br />

der Pflanzen verwendet, denen man frischen<br />

Ingwersaft – der auch für die Trübung<br />

des Likörs verantwortlich ist – hinzufügt.<br />

Auch beim Basilico stand der Name der<br />

Grundessenz – Ocimum basilicum – Pate.<br />

Die Gewürzpflanze hat ihren früheren Ruf<br />

als Aphrodisiakum heute eingetauscht gegen<br />

einen festen Platz in der modernen,<br />

vor allem mediterranen Küche. Ihr würzig-süßlicher<br />

Geschmack passt zu vielen<br />

Gerichten und findet eine frische Ergänzung<br />

im belebenden Geschmack der Zitrone.<br />

Diese Kombination macht sich aber<br />

nicht nur in der Küche gut, sondern ist<br />

Ernährungswirtschaft<br />

auch eine wunderbare Basis für unseren<br />

prickelnden Aperitif-Likör. Wir mazerieren<br />

getrocknetes Basilikum, da frisches<br />

sowohl Aroma als auch Farbe sehr schnell<br />

einbüßt. Dieses Mazerat bereichern wir<br />

mit Zitronensaft als frischen Kontrapunkt<br />

zum würzigen Basilikum. Das Ergebnis ist<br />

ein perfekter Solitär, der mit einem frischen<br />

Basilikum-Blatt und einer Zitronenzeste<br />

garniert zugleich vielfältig mit Sekt,<br />

Saft oder in Cocktails zu mixen ist.<br />

Eine kleine Liebhaberei<br />

Kreuzritter und Dreiling müssen vor dem<br />

Abfüllen zunächst ein paar Wochen ruhen,<br />

damit sie ihr volles Aroma entfalten<br />

können. Erst dann werden sie wie unsere<br />

anderen vier Destillate in Flaschen abgefüllt,<br />

etikettiert und für den Versand vorbereitet.<br />

Von Mühlen, der bekannten Pferde-<br />

und Reiterstadt im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>,<br />

treten sie ihre Reise in alle Teile<br />

der Republik und neuerdings auch nach<br />

Osteuropa sowie in die Schweiz und die<br />

Niederlande an. Insgesamt steigen die Anfragen<br />

aus dem Ausland, sodass wir die<br />

Exportaktivitäten zukünftig weiter steigern<br />

werden. Das gilt allerdings zunächst<br />

lediglich für unsere Spirituosen. Die von<br />

uns mit der gleichen Sorgfalt mit aus-<br />

Qualität vom<br />

Gemüse-Experten<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

schließlich natürlichen Zutaten hergestellten<br />

Marmeladen sind für uns eher eine<br />

kleine Liebhaberei, die wir ausschließlich<br />

für den deutschen Markt produzieren.<br />

»Wirken und schmecken soll er!«<br />

Das gilt auch für den jüngsten Spross der<br />

Kreuzritterfamilie – unsere zwei Kräuter-<br />

Tees, die wir unter dem Markennamen Indian<br />

Herbs seit dem letzten Jahr vermarkten.<br />

Die zu 100 Prozent natürlichen Zutaten<br />

wirken belebend (Mumbai Safari)<br />

oder harmonisierend (Kerala Harmony)<br />

und sind weitestgehend aus unseren alkoholischen<br />

Destillaten bekannt: Je nach<br />

Sorte kommen unter anderem Zitronengras,<br />

Hagebuttenschalen, Ingwer, Limonenfrüchte,<br />

Koriander, Tulsi (Heiliges Basilienkraut)<br />

und Kornblumenblüten oder<br />

Fenchel, Anis, Kümmel, Gingsengwurzeln,<br />

Schafgarbenkraut und Melissenblätter<br />

zur Verwendung. Dabei folgt die Entwicklungsgeschichte<br />

unseres Tees dem<br />

altbekannten Muster: Am heimischen Küchentisch<br />

haben wir die Kräuter probiert<br />

und in immer wieder neuen Kombinationen<br />

solange zusammengestellt, bis das Ergebnis<br />

der Firmen-Philosophie »Wirken<br />

und schmecken soll er!« entsprach. ■<br />

Wir bieten Ihnen eine große Vielfalt an erntefrischem Gemüse aus dem <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. Kontrollierter Anbau und QS-<br />

GAP-Zertifi zierung garantieren unseren hohen Qualitätsstandard. Als weiteren Service für Sie liefern wir Ihre Ware „just in time“.<br />

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85


Foto: Eichkamp<br />

Convenience ist in besten Küchen zuhause<br />

Qualität und Convenience sind kein<br />

Widerspruch. Produkte mit einem hohen<br />

Convenience-Grad haben in den besten<br />

Küchen einen festen Platz, wenn bestimmte<br />

Anforderungen seitens der Verwender<br />

erfüllt werden und die Produkte<br />

frei von Konservierungs-, Aroma- und Zusatzstoffen<br />

sind. Viele Gastronomen kommen<br />

im täglichen Betrieb nicht mehr ohne<br />

diese vorgefertigten Produkte aus. Vor<br />

allem das Cook-and-Chill-Verfahren bie-<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Eichkamp ist Hersteller von tiefgekühlten und frischen hochwertigen Convenience-Produkten. Dazu zählen klassische Artikel der Gemeinschaftsverpflegung<br />

wie Rouladen und Paprikaschoten oder auch gefüllte Frikadellen-Snacks. Unter der Marke »New Leaf« bietet das Unternehmen<br />

ein umfangreiches TK-Convenience-Sortiment mit Fingerfood-Produkten und Snacks an.<br />

VERENA VOSSMANN UND REINHARD VOSSMANN<br />

Nachhaltig und frei von Zusatzstoffen<br />

Die Lebensmittelbranche entwickelt eine immer größere Dynamik. Im Lebensmitteleinzelhandel und<br />

in der Großküchenversorgung gewinnt eine frische und nachhaltige Ernährung immer mehr an<br />

Bedeutung. Auch bei Convenience-Produkten legen die Kunden zunehmend Wert auf naturbelassene<br />

und gesunde Zutaten ohne Zusatzstoffe. Für Qualität, Frische, Gesundheitsaspekte und Komfort ist<br />

der Verbraucher auch bereit, höhere Preise zu akzeptieren. Gleichzeitig bringt es der berufliche<br />

Wandel mit sich, dass immer mehr Menschen außer Haus essen. Daher sind auch Convenience-<br />

Produkte und Snacks sehr gefragt.<br />

tet einen sehr hohen Convenience-Grad<br />

und bekommt in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

eine immer größere Bedeutung.<br />

Bei Cook and Chill handelt es sich um<br />

ein spezielles Regenerationsverfahren.<br />

Und auch hier setzt Eichkamp aus Garrel<br />

Akzente: Das sind fix und fertig gegarte<br />

Produkte, die direkt nach der Herstellung<br />

schonend gefroren und einfach regeneriert<br />

werden können. Eine aufwändige<br />

und zeitintensive Zubereitung und komplizierte<br />

Planungsprozesse entfallen.<br />

86 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Cook and Chill ist flexibel, planungssicher<br />

und wirtschaftlich. Daher eignet es sich<br />

auch für Großverbraucher der Gemeinschaftsverpflegung<br />

wie Kantinen, Krankenhäuser<br />

und Mensen.<br />

Convenience als Schwerpunkt<br />

Convenience-Produkte sind Schwerpunkt<br />

von Eichkamp. Das Unternehmen produziert<br />

diese Produkte mit Mehrwert für<br />

Großverbraucher und Verbraucher. Dar -<br />

über hinaus ist Eichkamp Partner der


Foto: Eichkamp<br />

weiterverarbeitenden Lebensmittelindustrie.<br />

Das Unternehmen entwickelt kundenindividuelle<br />

Produktlösungen.<br />

Eichkamp setzt dabei auf kreative Rezepturen<br />

und vielfältige Herstellungsmöglichkeiten.<br />

Dabei steht immer das<br />

Eichkamp-Prinzip im Vordergrund. So ist<br />

das Unternehmen bestrebt, seine ausge-<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Eichkamp bietet ein vielseitiges Sortiment gefüllter Paprikaschoten. Ob rote oder grüne Schoten<br />

– sie sind immer üppig gefüllt mit leckeren Fleischzubereitungen oder vegetarischen<br />

Kompositionen und können einfach und schnell zubereitet werden.<br />

zeichneten Produkte immer noch ein bisschen<br />

besser zu machen. Dazu gehört<br />

auch der Verzicht auf künstliche Zusatzstoffe.<br />

Wie viele Zusatzstoffe sind nötig,<br />

wie viele sind verzichtbar? Eichkamp hat<br />

das für sich ganz klar definiert und verzichtet<br />

nahezu komplett auf künstliche<br />

Zusatzstoffe. Das gilt für das gesamte Sor-<br />

WEDA-Flüssigfütterung: Die läuft und läuft und läuft …<br />

Computergesteuerte Flüssigfütterungssysteme von WEDA sind echte Langstreckenwunder und<br />

unverzichtbar wenn es um den schnellen Transport großer Futtermengen über weite Distanzen<br />

geht. Als führender Hersteller bieten wir Ihnen maßgeschneiderte Lösungen, die durch ihre<br />

wegweisende Technik ein Höchstmaß an Effi zienz und Variabilität bieten. Mit WEDA kommt Ihr<br />

Futter immer an: wann, wo und wieviel sie wollen – garantiert.<br />

timent aus Fleisch und vegetarischen Produkten<br />

für den Kühl- und Tiefkühlbereich.<br />

New Leaf<br />

Auch das Segment Finger- und Barfood<br />

für die Szenegastronomie spielt bei Eichkamp<br />

eine wichtige Rolle. Unter der Marke<br />

»New Leaf« bedienen die Garreler den<br />

deutschen und europäischen Markt mit<br />

Fingerfood-Spezialitäten aus der internationalen<br />

Küche. Zum Sortiment gehören<br />

bis zu 30 Artikel für die moderne Gastronomie.<br />

Vermarktet wird über Großhändler.<br />

Der Markt entwickelt sich langsam<br />

aber stetig. »New Leaf« bietet Gastronomen<br />

Spitzenprodukte mit authentischem<br />

Erlebnis-Charakter, die vielseitig einsetzbar<br />

sind: Als Finger- und Barfood, als Appetizer,<br />

im Buffet, zum Grillen, als Take-<br />

Away oder Tellermitte für ein Menü.<br />

Eichkamp setzt auf Qualität<br />

Eichkamps Spezialitäten entsprechen<br />

höchsten Sicherheits- und Qualitätsstandards.<br />

Sie sind nach allen zentralen, internationalen<br />

Standards zertifiziert. Erst<br />

kürzlich wurde das Unternehmen von der<br />

renommierten Zertifizierungsstelle SGS<br />

(Deutschland) GmbH bei BRC und IFS erneut<br />

mit der höchst möglichen Qualitäts-<br />

Unschlagbar<br />

auf langen<br />

Strecken.


Foto: Eichkamp<br />

Higher Level für Eichkamp: Das Unternehmen<br />

ist nach dem »British Retail Consortium«<br />

(BRC) und dem »International Food Standard«<br />

(IFS) zertifiziert – beide Male mit der<br />

Bestnote »Higher Level«.<br />

stufe »Higher Level« ausgezeichnet. Das<br />

QS-Prüfzeichen auf den Waren signalisiert<br />

den Verbrauchern die durchgängige<br />

Qualitätssicherung für mehr Lebensmittelsicherheit.<br />

Außerdem hat Eichkamp<br />

ein eigenes Qualitätsmanagement. Täglich<br />

werden bei Verkostungen der Produk-<br />

88<br />

Ernährungswirtschaft<br />

te Aussehen, Geschmack, Konsistenz und<br />

Geruch geprüft. Zudem legt das Unternehmen<br />

großen Wert auf die persönliche<br />

und berufliche Qualifikation der Mitarbeiter.<br />

Regelmäßige Aus- und Weiterbildungen<br />

sind selbstverständlich.<br />

Für den europäischen Markt gerüstet<br />

Firmengründer und Landwirt Reinhard<br />

Voßmann wollte »mehr, als nur Geflügel<br />

züchten«. Seine Idee war es, das Fleisch<br />

selbst zu hochwertigen Produkten zu verarbeiten.<br />

1996 gründete er das Unternehmen<br />

Eichkamp. Sein Mut wurde mit Erfolg<br />

belohnt. Zum zehnjährigen Jubiläum<br />

2006 wurde die neue 9.000 Quadratmeter<br />

große Produktionshalle eingeweiht<br />

und die Produktionsfläche des Betriebes<br />

auf insgesamt 18.000 Quadratmeter verdoppelt.<br />

Das Unternehmen ist bestens für<br />

den europäischen Markt aufgestellt. Seit<br />

1996 hat sich der Umsatz mehr als versechsfacht.<br />

Die Mitarbeiterzahl ist von anfangs<br />

30 auf heute rund 200 gestiegen.<br />

Damit ist Eichkamp einer der größten Arbeitgeber<br />

in Garrel.<br />

Kontinuierliche Zuwächse<br />

Eichkamp legt großen Wert darauf, dass<br />

alle Produkte schnell und einfach zuzube-<br />

reiten sind und damit genau den Geschmack<br />

der Zeit treffen. Denn der Trend<br />

zur schnellen Küche ist längst nicht mehr<br />

nur bei berufstätigen Singles, sondern immer<br />

mehr auch bei Familien mit Kindern<br />

zu beobachten.<br />

Die Eichkamp-Spezialitäten verzeichnen<br />

seit Jahren kontinuierliche Zuwächse<br />

– entgegen dem Branchentrend und der<br />

konjunkturellen Lage.<br />

So hat sich Eichkamp in nur 15 Jahren<br />

europaweit einen Namen gemacht – im<br />

Lebensmitteleinzelhandel, im Großhandel<br />

und in der weiterverarbeitenden Lebensmittelindustrie.<br />

Wichtiges Kapital bei Eichkamp sind die<br />

Mitarbeiter. Sie stehen nicht nur hinter<br />

der Eichkamp-Idee, sie leben sie auch.<br />

Eichkamp-Mitarbeiter produzieren nicht<br />

nur Lebensmittel: Sie essen diese auch<br />

gerne. Denn nur wer die Sicht des Kunden<br />

teilt, hat wirklich gute Einfälle für noch<br />

mehr Kundenzufriedenheit.<br />

Zu den Produkten gehören echte Klassiker<br />

der Gemeinschaftsverpflegung wie<br />

Rouladen und gefüllte Paprika, aber auch<br />

Fleisch- und Wurstspezialitäten sowie Geflügel-Produkte.<br />

Die vegetarischen Artikel runden das<br />

umfangreiche Sortiment ab. ■<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>


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Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

Kilmerstuten in der Hauptstadt: Mit den Bäcker- und Fleischerinnungen der Kreishandwerkerschaften Cloppenburg und Vechta stellte der<br />

<strong>Verbund</strong> OM auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin das neue eingetragene Markenzeichen »Original Kilmerstuten <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>« vor – ein Riesenerfolg, wie das Foto eindrucksvoll dokumentiert. Rechts im Bild Autor Ludger Freese mit Zylinder.<br />

LUDGER FREESE<br />

A<br />

ls Gregor in seine Siedlung einbiegt,<br />

sieht er schon von weitem<br />

das geschmückte Haus. Im Garten<br />

steht ein hölzener Storch, von handwerklich<br />

geschickten Nachbarn gebastelt, im<br />

Schnabel eine kleine Puppe mit der Aufschrift<br />

Maria. Gregor schießen die Tränen<br />

in die Augen – er ist sichtlich gerührt, als<br />

er die zahlreichen Glückwünsche der<br />

Nachbarn und Freunde entgegen nimmt.<br />

Die lange Wäscheleine mit Windeln, Kin-<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Kilmerstuten als Index für<br />

Demographie in Deutschland<br />

Kerstin und Gregor freuen sich auf die Geburt ihres dritten Kindes. Das junge Paar hat der kleinen<br />

Tochter den Namen Maria gegeben – eine glückliche Familie. Die Mutter mit dem Neugeborenen liegt<br />

noch im Krankenhaus. Vater Gregor verabschiedet sich bei den beiden um rechtzeitig wieder zu Hause<br />

zu sein. Nachbarn, Freunde und Arbeitskollegen haben sich angemeldet, um zum jungen Erdenbürger<br />

herzliche Glückwünsche zu überbringen.<br />

derkleidung und einigen Spielsachen reichen<br />

bis zum Dachgiebel. Das ganze Gebäude<br />

wird mit einem großes Strahler beleuchtet,<br />

damit jeder erkennen kann: Hier<br />

ist ein Kind geboren. Aus den Boxen tönt<br />

Santanas Song »Maria, Maria«.<br />

Alle freuen sich mit der jungen Familie.<br />

Der Grill wird angezündet, die gekühlten<br />

Getränke verteilt. Dann kommt die Frage,<br />

auf die Gregor schon lange wartet: »Wann<br />

sollen wir die den Kilmerstuten bringen?«<br />

90 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Die Arbeitskollegen erinnern sich noch<br />

sehr gut an den letzten Kilmerstuten, der<br />

bis heute für ausgiebigen Gesprächsstoff<br />

in der Firma sorgt.<br />

Gregor und Kerstin haben sich dafür bereits<br />

eine gemeinsame Antwort überlegt:<br />

»Wir freuen uns auf den Kilmerstuten von<br />

Euch. Und wir werden dieses Mal eine<br />

große Kilmerstuten-Party mit allen Gruppen<br />

zusammen machen. Firma, Nachbarn,<br />

Fußballverein und die Gruppe der


Foto: Benedikt Ansmann, Steinfeld<br />

Cheerleader kommen alle zu einer Mega-<br />

Kilmerstuten-Party!« Das hatten Kerstin<br />

und Gregor auch bei den beiden anderen<br />

Kindern so gemacht. Ein Termin ließ sich<br />

schnell finden. Und die großen Rosinenbrote<br />

dafür wurden – wie beim Kilmerstuten<br />

traditionell üblich – bei den örtlichen<br />

Bäckereien bestellt.<br />

Endlich brach der besagte Kilmerstuten-Tag<br />

an. Durchs Dorf liefen an diesem<br />

Abend viele Leitern mit den großen Broten,<br />

die alle das gleiche Ziel hatten: Kerstin<br />

und Gregor. Wie auf einer Sternfahrt<br />

kamen alle lustigen und fröhlichen Gruppen<br />

zur großen Fete. Die Fußballer trafen<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Der Kilmerstuten geht auf uralte Traditionen zurück. Der Name stammt von dem heute längst<br />

vergessenen Wort »Kilmer« (Kindstaufe) ab. Verwandte und Nachbarn brachten den jungen<br />

Eltern einen Kilmerstuten, Butter, Zucker und Kaffee, um die Mutter zu entlasten und<br />

Freude und Unterstützung zu bekunden. Das Bild zeigt einen Schnappschuss vom Kilmerstutenzug<br />

für Max Trumme im Jahre 2010 in Harpendorf.<br />

sich vorab in der Gaststätte Unter der Linde,<br />

um ihren Kilmerstuten entsprechend<br />

zu schmücken. Auf der gut zwei Meter<br />

langen Leiter lag das Rosinenbrot. Mit Zuckerguss<br />

war in großen Buchstaben Maria<br />

auf das Brot geschrieben. Die Fußballer<br />

mit ihren Frauen waren alle in schwarzen<br />

Hosen und weißem Hemd gekommen.<br />

Die Männer hatten sogar schwarze Zylinder<br />

dabei, für die Frauen wurden kleine<br />

Häubchen aus Servietten gebastelt.<br />

Für alle Teilnehmer lagen feine Fliegen<br />

bereit – natürlich rot-weiß. »Bei der Geburt<br />

eines Mädchens ist die Farbe rot im<br />

Vordergrund, bei einem Jungen wird alles<br />

in hellblau geschmückt«, erklärt Torwart<br />

Sebastian seiner Freundin, die zum ersten<br />

Mal bei einem Kilmerstuten dabei ist. An<br />

der Leiter wurden einige bunte Luftballons<br />

gebunden; mit den liebevoll gebundenen<br />

Schleifchen dazwischen ergab das<br />

ein sehr farbenfrohes und stimmiges Gesamtbild.<br />

Viele fleißige Hände schmückten<br />

die Leiter mit dem Kilmerstuten weiter.<br />

Die Leiter wurde zwischen zwei Stühlen<br />

geklemmt, denn es mussten ja noch einige<br />

Utensilien für das kleine Kind<br />

angebunden werden. Einige Strampel,<br />

Windel und Badezusätze aus dem Drogeriemarkt<br />

wurden dem Gesamtwerk zugefügt.<br />

»Jetzt fehlt nur noch das Paket Kaffee<br />

und die Butter«, rief Trainer Jörg in die<br />

Runde. Butter und Kaffee müssen die jeweilige<br />

Gruppen mit dem Kilmerstuten<br />

mitbringen.<br />

Bevor es nun los geht und die Leiter<br />

durchs Dorf getragen wird, werden noch<br />

schnell die Liederhefte verteilt. »Lasst uns<br />

mal ein Lied zu Probe singen – auf der<br />

dritten Seite das Lied unten. Eins, zwei,<br />

drei: Hoch auf den gelben Wagen!«<br />

Der Fußballclub zeigt, dass sein zweiter<br />

Tabellenplatz auch etwas mit guter Sangeskunst<br />

und Gemeinschaft zu tun hat.<br />

Die zwölf Lieder aus dem Heft werden<br />

eingesteckt. Jeder Teilnehmer bekommt<br />

noch einen kleinen »Minipokal« umgehängt,<br />

damit die flüssige Wegzehrung<br />

auch unterwegs mal schnell zum Mund<br />

geführt werden kann. Nach fast einer<br />

Stunde ist die Kilmerstutentruppe fertig<br />

für den Gang durchs Dorf.<br />

Draußen vor dem Lokal wurde lauthals<br />

gesungen, und am Ende des Zuges trugen<br />

einige eine leuchtend rote Warnweste, damit<br />

die Autofahrer rechtzeitig gewarnt<br />

werden. Die erste Einkehr war nur weni-<br />

Perfekte Lösungen für jedes Förderproblem…<br />

Vechtaer Straße 81 · 49424 Lutten<br />

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ge hundert Meter neben dem Startpunkt.<br />

Der Gastwirt hatte schon von der Kilmerstuten-Party<br />

gehört und gab bereitwillig<br />

einen Schnaps aus. Es wurde viel gesungen.<br />

Die ersten Bilder wurden gemacht.<br />

»Ich poste mal eins bei Facebook«, freute<br />

sich Claus. Es dauerte nicht sehr lange, da<br />

kam eine erste Antwort von den Damen<br />

der Cheerleader. Sie waren zeitgleich im<br />

Ort auf Tour und hatten scheinbar auch<br />

schon viel Spaß. Die Fußballer zog es weiter<br />

zum nächsten Haus. Werner klingelte<br />

an einem für ihn wildfremden Haus:<br />

»Sind wir hier richtig mit dem Kilmerstuten?«,<br />

fragte er dem sichtlich verwunderten<br />

Rentner. Dieser erkannte aber schnell<br />

den Spaß und holte etwas gegen die trockene<br />

Kehle. Zum Dank dafür wurde das<br />

Lied auf der achten Seite in allen Strophen<br />

gesungen.<br />

Die Truppe zog weiter. Der Kilmerstuten<br />

thronte auf der Leiter. Auch die vielen<br />

Schwankungen und Fast-Abstürze konnten<br />

dem langen Brot nichts anhaben.<br />

»Lasst uns mal beim Fleischer Freese reinschauen,<br />

ob die auch Schinken und Käse<br />

zu Gregor gebracht haben«, fordert Torwart<br />

Sebastian unter dem Gejohle der andere.<br />

Alle standen gerade vor dem Geschäft.<br />

Der Lärm der Truppe erübrigte ein<br />

Klingeln an der Haustür. »Habt ihr genug<br />

Knochenschinken und Käse für Gregor<br />

und Kerstin geschnitten?«, wurde fröhlich<br />

gefragt, denn traditionell müssen die Eltern<br />

beim Kilmerstuten für die Auflage<br />

des Brotes sorgen. Im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

werden dazu roher Schinken und<br />

Käse gereicht. Genau diese Mischung aus<br />

Schinken und Käse macht den Kilmerstuten<br />

aus. Das süße Brot mit dem Zuckerguss,<br />

die großen Rosinen im Brot schmecken<br />

einfach richtig gut zum Schinken.<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Der Original »Kilmerstuten <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>« wird ausschließlich aus Weizenmehl,<br />

Margarine oder Butter, Eiern, Hefe, Salz, Wasser, Milch und Zucker zubereitet und besteht<br />

zu mindestens 40 Prozent aus großbeerigen Rosinen.<br />

Ludger Freese und seine Frau Carola<br />

öffnen die Tür und reichten der durstigen<br />

Truppe frisch gezapfte Bierchen. »Mit<br />

wievielen Scheiben Schinken pro Person<br />

muss man dabei eigentlich rechnen?«,<br />

fragt Trainer Jörg das fachkundige Ehepaar<br />

Freese. »Wir rechnen immer sechs<br />

Das Eichkamp-Erfolgsrezept:<br />

Gutes noch ein bißchen besser machen!<br />

Unser Erfolgrezept basiert auf den richtigen Zutaten: Frische Produkte, Guter Geschmack,<br />

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Scheiben Schinken und drei Scheiben Käse<br />

für den Kilmerstuten pro Person«, antwortet<br />

Carola Freese. Die Mannschaft ist<br />

etwas in Eile und verabschiedet sich mit<br />

einem passenden Lied: »Alles hat ein Ende,<br />

nur die Wurst hat zwei«. So nimmt der<br />

Kilmerstuten-Sternengang im Dorf lang-<br />

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Eichkamp 16 · 49681 Garrel<br />

Telefon: +49 (0)44 74 / 98 98 - 0<br />

www.eichkamp.de<br />

Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto


sam Fahrt auf. Überall hört man Gesang<br />

und fröhlich Stimmen. Beim Besuch im<br />

Gasthaus Hermes treffen drei Kilmerstuten-Gruppen<br />

gleichzeitig ein – die Damen<br />

der Cheerleader-Gruppe, die Fußballer<br />

und die Arbeitskollegen ziehen mit den<br />

riesigen Kilmerstuten in die Gaststube<br />

ein. Es wird laut, und dank der unschiedlichen<br />

Gesänge ist das eigene Wort kaum<br />

noch zu verstehen. Alle freuten sich über<br />

die Geburt des Kindes und feierten mit.<br />

Am Tisch sitzen einige Auswärtige aus<br />

Hamburg, die mit der Tradition des Kilmerstutens<br />

nichts anfangen konten. Claudia<br />

von den Cheerleadern erklärte es in ihren<br />

Worten: »Das kommt von ganz früher<br />

her. Kilmer heißt übersetzt Kindstaufe.<br />

Das Wort gibt es heute aber nicht mehr!<br />

Nachbarn und Verwandte brachten früher<br />

den Eltern immer einen Kilmerstuten,<br />

Brot, Butter, Kaffee und andere Lebensmittel,<br />

um die Mutter zu entlasten und<br />

Unterstützung zu bekunden. Heute ziehen<br />

wir zu Gregor und Kerstin, um mit ihnen<br />

die Geburt der kleinen Maria zu<br />

feiern. Der Kilmerstuten ist ungefähr anderthalb<br />

Meter lang, und dazu gibt es<br />

Schinken, Käse und Kaffee«.<br />

Die Hamburger freuen sich über die<br />

sachkundige Aufklärung von Claudia. Gemeinsam<br />

wird auf die Zukunft und viele<br />

weitere Kilmerstuten angestoßen.<br />

Im Hintergrund der Gaststätte läuft eine<br />

Talkshow im Fernsehen. Die meisten<br />

Gäste bekommen davon kaum etwas mit.<br />

Im TV sitzen die üblichen Teilnehmer bei<br />

Günter Jauch. Das große Thema ist die<br />

demographische Entwicklung in Deutschland<br />

und ihre Folgen.<br />

Als die singenden Gruppen die Gastwirtschaft<br />

verlassen, kehrt wieder Ruhe<br />

ein, die Sendung lässt sich wieder einiger-<br />

EW GROUP<br />

maßen verstehen. »Durch die höhere Lebenserwartung<br />

der Bevölkerung und die<br />

rückläufige Geburtenrate steigt der Anteil<br />

älterer Menschen gegenüber dem Anteil<br />

Jüngerer«, sagt ein Politiker. Als Beispiel<br />

führt der Bundestagsabgeordnete an:<br />

»Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> um Cloppenburg<br />

und Vechta: Hier gibt’s satte Wälder,<br />

vogelreiche Moorgebiete, köstliche<br />

Spargel- und Kohlgerichte – und die höchste<br />

Geburtenrate Deutschlands«.<br />

Die Sendung wird von den Hamburger<br />

Gästen aufmerksam verfolgt. Draußen<br />

hört man noch den Gesang der Kilmerstuten-Gruppe.<br />

Einer der Hamburger bringt<br />

den Abend auf den Punkt: »Man könnte<br />

diesen Kilmerstuten gut als Index für die<br />

Demographie heranziehen: Je mehr Kilmerstuten<br />

gebracht werden, desto weniger<br />

Demographieprobleme würde es in<br />

Deutschland geben«.<br />

Die zahlreichen Kilmerstuten-Gruppen<br />

treffen schließlich bei Gregor und Kerstin<br />

ein. Die langen Brote werden mit großem<br />

Aufwand ins Haus getragen und dort zerteilt.<br />

Der Tische ist gedeckt, der Kaffee gekocht.<br />

Auf der langen Tischtafel im Garten<br />

stehen die wunderschönen Schinkenund<br />

Käseplatten, verziert mit Butterröschen<br />

und kleinen Gurken. Die Gruppen<br />

setzen sich ungezwungen zusammen und<br />

genießen nach dem anstrengen Marsch<br />

die Spezialität aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>. Der starke Kaffee tut allen<br />

gut. Zahlreiche Bilder werden gemacht –<br />

für die Vereinshomepage, für die Dorf-<br />

Chronik und für den Foto-Wettbewerb auf<br />

www.kilmerstuten.de. Das junge Elternpaar<br />

ist glücklich über diesen schönen<br />

Kilmstuten-Abend.<br />

Im Verlauf des Abends werden noch viele<br />

Geschichten rund um den Kilmerstuten<br />

In der Welt zu Hause, lokal tief verwurzelt.<br />

Unsere Tochtergesellschaften in Visbek:<br />

Ernährungswirtschaft<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

erzählt und ausgetauscht. Fast jeder in der<br />

geselligen Runde kann etwas dazu beitragen.<br />

»Für mich beginnt der Stoppelmarkt<br />

immer erst, wenn ich einen Kilmerstuten<br />

bei Ludger Fischer esse«, erzählt Michael<br />

seinem Tischnachbarn. Ulli, der nur noch<br />

schwer zu verstehen ist, meint: »Ich war<br />

auf der Grünen Woche in Berlin und freue<br />

mich immer auf etwas aus der Region: Kilmerstuten<br />

in Berlin! Dafür lasse ich jede<br />

Currywurst stehen«. Georg und Irene haben<br />

zurzeit ihre Tochter in Frankreich.<br />

»Als wir die Gasteltern besuchten, haben<br />

wir nach einem idealem Geschenk aus<br />

dem <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> Ausschau<br />

gehalten. Da habe ich bei unserem Bäcker<br />

und Fleischer gesehen, dass es eine tolle<br />

Dose aus Metall gibt: Kilmerstuten to go.<br />

Mit diesen Dosen und ihrem regionalen<br />

Inhalt haben wir den Franzosen eine große<br />

Freude bereitet«.<br />

Der Kilmerstuten-Abend im Garten bei<br />

Gregor und Kerstin war noch lange nicht<br />

vorüber. Fast die ganze Nacht hindurch<br />

wurde noch Kilmerstuten gegessen. Immer<br />

wieder hatte jemand eine Schnitte<br />

dabei, mal mit, mal ohne Schinken – wichtig<br />

war nur: Kilmerstuten.<br />

Die Fußballmannschaft war die letzte<br />

Gruppe am Abend. Sie führten noch mit<br />

ihrer Kilmerstutenleiter einen Tanz auf,<br />

der jetzt bei YouTube als Video zu sehen<br />

ist. Das Heimspiel am Tag nach dem Kilmerstuten<br />

wurde dafür erwartungsgemäß<br />

verloren. Trainer Jörg augenzwinkernd:<br />

»Wer für unseren Nachwuchs ein<br />

Heimspiel verliert, hat eigentlich gewonnen.<br />

In Zukunft aber werden auch wir<br />

wieder siegen und – wie ich meine Mannschaft<br />

kenne – wird noch der eine oder<br />

andere Kilmerstuten zwangsläufig dazukommen«.<br />

■<br />

93


Foto: Fleisch-Krone Feinkost GmbH<br />

Test-Esser bei Fleisch-Krone in Essen/Oldenburg: Frische Qualität ist oberstes Gebot bei Fleisch Krone. In mehr als 15 Jahren hat sich das<br />

Unternehmen als einer der führenden Anbieter im europäischen Food-Markt etabliert – mit einem außergewöhnlichen Vollsortiment aus<br />

TK-Convenience, SB-Frischfleisch und SB-Frischfleisch-Convenience für den Lebensmitteleinzelhandel, für Industrie und Gastronomie.<br />

NORBERT DRECKMANN<br />

Clean Label, Food Safety und Nachhaltigkeit<br />

sind das Gebot der Stunde<br />

und werden das zukünftige<br />

Denken und Handeln bestimmen. Keine<br />

Talkshow, keine Fachpublikation, in denen<br />

nicht der Verbraucherwunsch nach<br />

natürlichen und sicheren Lebensmitteln<br />

zum Ausdruck kommt. Die Konsumenten<br />

sind sensibilisiert und achten verstärkt<br />

auf Clean-Label-Produkte. Darum haben<br />

wir diese Philosophie bereits frühzeitig in<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Clean Label und Food Safety:<br />

Die Erfolgsrezepte für die Zukunft<br />

Die Fleisch-Krone Feinkost GmbH in Essen hat sich als einer der führenden Anbieter im<br />

europäischen Food-Markt etabliert – mit einem außergewöhnlichen Vollsortiment aus TK-<br />

Convenience und SB-Frische-Convenience. Von unseren Anfängen bis heute hat sich der<br />

Markt gewandelt. Natürlich steht weiter das gute Produkt im Mittelpunkt, doch durch das<br />

veränderte Ernährungsverhalten und die Sensibilisierung der Verbraucher sind auch<br />

andere Tugenden gefragt.<br />

der Unternehmenskultur festgeschrieben.<br />

Das heiß im Klartext: Weniger ist mehr!<br />

Wie in der guten Küche verwenden wir<br />

ausschließlich natürliche Zutaten und<br />

verzichten auf E-Nummern. Konkret<br />

bdeutet das den Verzicht auf Konservierungsstoffe,<br />

Geschmacksverstärker, Farbstoffe,<br />

künstliche Aromen, Verdickungsmittel<br />

und modifizierte Stärken. So rücken<br />

der authentische Geschmack und die<br />

natürliche Optik der Fleisch-Spezialitäten<br />

94 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

in den Mittelpunkt. Über ein Qualitätssiegel<br />

auf den Verpackungen kann der Verbraucher<br />

die Clean-Label-Produkte identifizieren<br />

und sich beim Genuss von der<br />

besonderen Güte überzeugen.<br />

Food Safety: Mit Sicherheit zum Erfolg<br />

Bei unserem Engagement für bessere Lebensmittel<br />

gehen wir aber noch einen<br />

Schritt weiter. Clean Label kann nur dann<br />

glaubwürdig sein, wenn ganzheitlich


Foto: Fleisch-Krone Feinkost GmbH<br />

auch Food Safety und Nachhaltigkeit im<br />

Zentrum der Produktpolitik stehen. Denn<br />

nur so ist es gewährleistet, das wertvolle<br />

Gut Lebensmittel vor Manipulationen zu<br />

schützen und die natürlichen Ressourcen<br />

der Umwelt zu schonen. Mit einem vierstufigen<br />

Qualitätsmanagement kommen<br />

wir deshalb unserer gesellschaftlichen<br />

Verpflichtung für den Umweltschutz,<br />

Transparenz bei Herkunft der Rohwaren<br />

und höchste Sicherheit nach.<br />

Frische Qualität<br />

Wir garantieren von der Aufzucht bis zum<br />

Endprodukt die absolute Nachhaltigkeit<br />

der frischen Rohware. Unser Unterneh-<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Clean Label liegt im Trend: Kräuterbutter- und Western Steaks von Fleisch-Krone.<br />

men liegt mitten im Haupterzeugergebiet<br />

für Schweinefleisch und steht im engen<br />

Dialog mit den Bauern. Die intensive Kooperation<br />

mit einem regionalen Schlachtbetrieb<br />

auf dem Firmengelände sorgt dabei<br />

nicht nur für absolute Frische, sondern<br />

fördert auf kurzen Wegen auch die<br />

Umweltbilanz.<br />

Perfekte Sicherheit<br />

Als einer der wenigen Produzenten in<br />

Deutschland besitzen wir das IFS Higher<br />

Level-Zertifikat für einen geschlossenen<br />

Produktionskreislauf unter einem Dach.<br />

Hinzu kommt: Das QS-System greift unter<br />

ständiger wissenschaftlicher Begleitung<br />

auf alle Bereiche des Produktionsprozesses<br />

zu. So ist beim Geschmack, in der Prozesskette,<br />

bei der Kontrolle und im Service<br />

höchste Qualität gewährleistet.<br />

Zukunftsorientierte Innovation<br />

Auch bei den Rezepturen setzen wir neue<br />

Maßstäbe. Durch enge Kooperationen mit<br />

Hochschulen forschen Spezialisten ständig<br />

nach dem besten Produkt nach Clean-<br />

Label-Standards. So können sich Kunden<br />

und Verbraucher auf Produkte freuen, die<br />

ohne Geschmacksverstärker, ohne künstliche<br />

Aromen und Farbstoffe und ohne<br />

modifizierte Stärke bei vollem Geschmack<br />

begeistern.<br />

Umweltbewusste Technologie<br />

Unsere modernsten Produktionsanlagen<br />

sichern Qualität, Flexibilität und sind<br />

gleichzeitig auf eine hohe Klimaeffizienz<br />

ausgerichtet – wie etwa die fünf Spiralfroster,<br />

die bei sehr geringem Energieverbrauch<br />

einen wichtigen Beitrag zur Umweltentlastung<br />

leisten. Und das ist nur ein<br />

Beispiel dessen, wie wir mit einem hohen<br />

Technologie-Investment die Nachhaltigkeit,<br />

Zuverlässigkeit und Sicherheit der<br />

Produkte auf Jahrzehnte hinaus sichern.<br />

Beste Qualität, stets frisch geliefert<br />

Doch was nützt die beste Philosophie,<br />

wenn Sie nicht in allen Unternehmensbereichen<br />

gelebt wird? Darum ist auch unsere<br />

Logistik konsequent auf Qualität und<br />

Frische ausgerichtet. Das hochmoderne<br />

Kühllager und ein eigener Fuhrpark mit<br />

Docking-Systemen sichern ständige Verfügbarkeit<br />

und eine geschlossene Kühlkette<br />

von der Produktion bis in die TK-<br />

Theke. Gleichzeitig orientiert sich unser<br />

Transportwesen am nachhaltigen Um-


weltschutz. Aufgrund der direkten Anbindung<br />

von Zerlegebetrieb und Weiterverarbeitung<br />

halten wir die Wege kurz und<br />

verbessern so die Öko-Bilanz.<br />

Vielfältiger Genuss auf der Höhe der Zeit<br />

Clean Label und Food Safety sind für die<br />

Mitarbeiter und mich eine Herzensangelegenheit<br />

und unverzichtbarer Bestandteil<br />

unserer täglichen Arbeit. Doch das alles<br />

wäre nichts ohne unsere Produkt-<br />

Philosophie: Fleischprodukte auf höchstem<br />

Niveau.<br />

Mit dem Essen ist es wie mit der Mode,<br />

heute so und morgen so. Mal liegt in der<br />

Beliebtheitsskala die deutsche Küche weiter<br />

vorn, mal wird Ethno-Food favorisiert.<br />

Mal verlangt der Konsument nach herzhaften<br />

Gerichten, mal geht der Trend zur<br />

leichten Küche. Um auf die Schwankungen<br />

im Verbrauchergeschmack und die<br />

unterschiedlichen Bedarfsstrukturen flexibel<br />

reagieren zu können, ist unser Sortiment<br />

immer auf der Höhe der Zeit. Unsere<br />

Experten erkennen die Trends und setzen<br />

Sie um – mit Produkten, die dem Zeitgeist<br />

entsprechen und auf die neuen<br />

Anforderungen in der Zubereitung ausgerichtet<br />

sind. Beste Beispiele sind die fettfrei<br />

gebratene Frikadelle mit nur acht Pro-<br />

96<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Nichts drin, was nicht hinein gehört: Wie in der guten Küche verwendet Fleisch-Krone ausschließlich<br />

natürliche Zutaten und verzichtet auf E-Nummern.<br />

zent Fettanteil, die kombidämpfergeeigneten<br />

Produkte oder die Artikel für die<br />

Schulverpflegung – ohne Geschmacksverstärker<br />

und Konservierungsstoffe. Hinzu<br />

kommen besondere Highlights der inter-<br />

nationalen Trendküche wie die Mini-Köttbullar,<br />

deren Siegeszug in schwedischen<br />

Möbelhäusern begann. Auch unsere kleinen<br />

Finger-Food-Köstlichkeiten sind ein<br />

echtes Geschmackserlebnis für die neuen,<br />

ERZEUGERGEMEINSCHAFT FÜR QUALITÄTSVIEH<br />

IM OLDENBURGER MÜNSTERLAND EG<br />

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Die Profis für die<br />

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Foto: Fleisch-Krone Feinkost GmbH


trendigen Dareichungsformen wie Flying-<br />

Buffet oder BarFood. Gang groß im Geschäft<br />

sind unsere Kunden mit den XXL-<br />

Produkten. Die Restaurants mit den großen<br />

Portionen boomen, und wir bieten<br />

mit dem Schweinelachsschnitzel »Austria«<br />

herzhaften Genuss in Übergröße.<br />

Starkes Programm mit Fernseh-Stars<br />

Regionale Spezialitäten belegen in der Beliebtheitsskala<br />

der Verbraucher immer die<br />

vordersten Plätze. Dieser Entwicklung<br />

tragen wir mit unserem abwechslungsreichen<br />

Programm aus Schnitzel- und Steakklassikern<br />

Rechnung – herzhaft im Geschmack,<br />

einfach und schnell in der Zubereitung,<br />

ein echter Hochgenuss und absolut<br />

conveniencegerecht. Dabei legen wir<br />

besonderen Wert auf beste Zutaten und<br />

ausgewählte Rezepturen. Das beginnt mit<br />

dem beliebten Schweineschnitzel oder<br />

der mediterranen Variante »Toskana« und<br />

reicht bis zum Kräuterbutter-Steak.<br />

Weitere Highlights sind unser Cordon<br />

Bleu und die Spare Ribs, die schon mehrfach<br />

zu »Fernseh-Stars« erkoren wurden.<br />

Deutschlands führende TV-Wissensmagazinformate<br />

Galileo (Pro 7) und Wissenhunger<br />

(Vox) rückten unsere beliebten<br />

Produkte gleich dreimal in den Mittel-<br />

Ernährungswirtschaft<br />

punkt einer spannenden Reportage.<br />

Für uns sind diese Sendungen eine Auszeichnung<br />

für unsere Arbeit und ein Ritterschlag<br />

für die Qualität unserer Produkte.<br />

Natürlich steigt damit auch die Nachfrage<br />

bei unseren Handelspartnern, die<br />

mit unseren Produkten die Grundlage für<br />

gute Geschäfte legen können.<br />

SB-Convenience:<br />

Genießen wie im Restaurant<br />

Unser Frischesortiment wird in idealer<br />

Weise von SB-Convenience-Produkten ergänzt.<br />

Ob Frikadellen oder Schnitzel aus<br />

Puten-, Hähnchen- oder Schweinefleisch:<br />

Die fertigen Gerichte begeistern durch<br />

perfekte Qualität und einen hervorragenden<br />

Geschmack. Das hat sich in der Branche<br />

herumgesprochen. Auch im europäischen<br />

Ausland vertrauen die Kunden auf<br />

den Genuss aus Essen/Oldenburg.<br />

Erfolgreich in die Zukunft<br />

Ich denke, wir von Fleisch Krone sind auf<br />

einem hervorragenden Weg. Im harten<br />

Wettbewerb sind wir als Marke hervorragend<br />

aufgestellt. Auch wenn der Anteil<br />

der Handelsmarken mit 40 Prozent an Bedeutung<br />

gewinnt, ist es doch die Marke,<br />

die dem Verbraucher eine klare Orientie-<br />

Nur die Marke verspricht Qualität, Tradition,<br />

außergewöhnliche Produktvorteile<br />

und Perfektion. Hier weiß der Endverbraucher,<br />

was er für sein gutes Geld bekommt.<br />

Mit dem Kauf dokumentiert er:<br />

»Ich kaufe nicht ein x-beliebiges Produkt.<br />

Ich setzte auf Qualität und zahle gerne etwas<br />

mehr dafür«.<br />

Das Bekenntnis zur Marke ist somit immer<br />

auch eine Visitenkarte für die eigene<br />

Persönlichkeit. Dieser Philosophie haben<br />

wir uns seit rund 20 Jahren verschrieben<br />

und uns als innovativer Partner in Handel<br />

und Gastronomie einen guten Ruf erarbeitet.<br />

Wir denken im Kopf unserer Kunden,<br />

bieten ein unverwechselbares Sortiment<br />

und forcieren die Nachfrage mit umsatzstarken<br />

VKF-Kampagnen. Das verschafft<br />

uns eine Alleinstellung, die sich<br />

positiv auf unsere Handelsbeziehungen<br />

auswirkt.<br />

Hinzu kommt: Qualität, Glaubwürdigkeit<br />

und Sicherheit sind fundamentale<br />

Grundlagen unserer Markenpolitik. Nur<br />

aus einem ehrlichen Stück Fleisch lässt<br />

sich ein ehrliches Produkt mit hohem Genusswert<br />

herstellen. Darum setzen wir<br />

konsequent auf Clean Label und Food Safety.<br />

Und darum haben wir uns die Krone<br />

des guten Geschmacks verdient. ■<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

97


Foto: Worthmann Maschinenbau<br />

Auch der Export schwächelt. Gerade<br />

Richtung USA. Aus wirtschaftspolitischen<br />

Gründen halten die USA<br />

ihre Konsumenten dazu an, vornehmlich<br />

US-Produkte zu kaufen. Asiatische und<br />

osteuropäische Länder bringen selbst immer<br />

mehr hochwertige Maschinen auf<br />

den Markt. Vor diesem Hintergrund sind<br />

die Unternehmen des Maschinenbaus in<br />

Deutschland immer stärker gezwungen,<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Die Worthmann Maschinenbau GmbH aus Barßel schwimmt in der Riege der deutschen Erfolgsmaschinenbauer ganz vorne mit. Gründer und<br />

Geschäftsführer Frank Worthmann hat die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen seiner Branche bereits früh erkannt.<br />

DANIEL MEIER<br />

Immer einen Schritt<br />

weiter als der Wettbewerb<br />

Auf der Überholspur wird es immer voller. Hier tummeln sich immer mehr Autos aus China, Indien und anderen<br />

asiatischen Ländern. Da müssen die Deutschen schon richtig Gas geben. Das gilt in besonderer Weise für die Automobilindustrie<br />

und deren Zulieferer wie Worthmann Maschinenbau aus Barßel-Harkebrügge. Sie bekommen<br />

nach vielen Jahren Rückenwind immer häufiger auch den Gegenwind zu spüren. Der Preiskampf tobt – teilweise<br />

bis an die Schmerzgrenze des wirtschaftlich Zumutbaren. Steigende Energiekosten und höhere Materialpreise<br />

führen zwangsläufig zur Verteuerung der Produkte und bremsen die Einkaufslust der Kunden.<br />

permanente Optimierungen in der Organisation<br />

und der Fertigung vorzunehmen,<br />

die Automatisierungsgrade zu steigern, in<br />

der Produktentwicklung führend zu sein<br />

und den immer steigenden Anforderungen<br />

an Aussehen, fertigungsoptimiertem<br />

Design, Funktionalitäten und deren Realisierung<br />

gerecht zu werden. Der Aufwand<br />

für Forschung, Entwicklung und Produktfindung<br />

wird künftig steigen.<br />

98 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Chancen bestehen im Maschinenbau<br />

darin, neben der permanenten Verbesserung<br />

vorhandener Produkte und deren<br />

Produktionsoptimierung, sich auch neuen<br />

Märkten wie zum Beispiel der Windkraft,<br />

den alternativen Energien, neuen Produktionstechniken<br />

oder Leichtbau-Produkten<br />

(Gewichtseinsparung im Automobilbau)<br />

zuzuwenden und zu versuchen, sich organisatorisch<br />

weltweit aufzustellen, um von


Fotos: Worthmann Maschinenbau<br />

den zukünftigen Entwicklungen in allen<br />

Bereichen eines Unternehmens orts- und<br />

zeitnah profitieren zu können. Dies gilt besonders<br />

für Länder wie China, Indien, Russland,<br />

Brasilien und Vietnam, aber auch<br />

für die Türkei und den mittleren Osten.<br />

Wirtschaftskrisen meistern<br />

Allerdings können Wirtschaftskrisen oder<br />

die Aussicht darauf gerade in der Automobilindustrie<br />

verheerend sein. Unkonventionelle<br />

Lösungen sind daher gefragt.<br />

Mit solchen hat Worthmann die letzte<br />

große Wirtschaftskrise glänzend überstanden.<br />

Die Auftragsbücher waren überwiegend<br />

voll. Einzelne freie Kapazitäten<br />

wurden effektiv genutzt, um gestärkt aus<br />

der Krise hervorzugehen. Eine nur sehr<br />

kurze Auftragsflaute in der zweiten Jahreshälfte<br />

2009 wurde genutzt, um Mitarbeiter<br />

fortzubilden und Entwicklungsund<br />

Fertigungsprozesse zu verbessern.<br />

Das hat Worthmann geholfen, sich gegenüber<br />

Wettbewerbern besser zu positionieren<br />

und neue Aufträge zu gewinnen.<br />

Doch die Wirtschaftskrise hat auch<br />

deutlich gemacht, dass es gefährlich ist,<br />

zu sehr von einer einzigen Branche wie<br />

der Automobilindustrie bestimmt zu sein.<br />

Fast 70 Prozent der Worthmann-Kunden<br />

sind der Automobilindustrie zuzuordnen.<br />

Für sie projektiert und entwickelt das<br />

Unternehmen mit über 90 Mitarbeitern<br />

Fertigungslinien. Außerdem entstehen<br />

Ultraschalldichtigkeitsprüfanlagen sowie<br />

Maschinen zur Qualitätssicherung in Industriebetrieben.<br />

Um nicht nur von Kunden im Automotive-Bereich<br />

abhängig zu sein, setzen die<br />

Barßeler zusätzlich auf neue Partner. Eine<br />

große Zukunft wird den alternativen<br />

Energien zugeschrieben. In Norddeutschland<br />

vor allem der Windkraft. Auf dieses<br />

Pferd ist Worthmann vor wenigen Jahren<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Prozessautomatisierung: Steigende Personalkosten, wachsende Qualitätsanforderungen<br />

und das Bewusstsein für ergonomische Arbeitsplätze machen die Automatisierung von Fertigungsprozessen<br />

interessant.<br />

aufgesprungen. Das Unternehmen weiß,<br />

dass hier große Chancen, aber auch noch<br />

viele Hürden liegen.<br />

Statt dabei zu helfen, diese zu überwinden,<br />

sorgt die deutsche Politik oft für Verwirrungen<br />

in puncto neue Energien. Für<br />

Maschinenbau-Unternehmen wie Worthmann<br />

ist es daher nicht einfach, erfolgreich<br />

und zukunftsweisend zu planen. Dabei<br />

müsste die deutsche Wirtschaft eigentlich<br />

vor Augen haben, dass das wirtschaftliche<br />

Florieren zum großen Teil dem<br />

deutschen Maschinenbau zu verdanken<br />

ist, der weltweit führend ist.<br />

Und das wiederum hat mit der mittelständischen<br />

Struktur dieser Branche zu<br />

tun. Es gibt nämlich nur wenige Großunternehmen<br />

und viele kleine und mittlere<br />

Familienbetriebe. Die deutschen Maschinenbauer<br />

produzieren für alle Hightech-Branchen<br />

und schaffen die Basis für<br />

deren Erfolg sowie das Wachstum der<br />

deutschen Wirtschaft – egal, ob im Fahrzeug-,<br />

Schiff-, Flugzeugbau, der Ernährungswirtschaft<br />

oder der chemischen Industrie.<br />

Der deutsche Maschinenbau ist eine Erfolgsgeschichte,<br />

denn kein Land hat eine<br />

höhere Dichte an Maschinenbauern. In<br />

Deutschland sind es rund 6.000 Betriebe.<br />

Fast jeder siebte Beschäftige des verarbeitenden<br />

Gewerbes arbeitet bei einem Maschinenbau-Unternehmen.<br />

Der deutsche<br />

Maschinenbau schafft trotz der hohen<br />

Lohnkosten Arbeitsplätze in Deutschland<br />

und er gehört zu den Branchen mit einer<br />

der höchsten Ausbildungsquoten. Deutsche<br />

Maschinenbauunternehmen und ihre<br />

Produkte genießen weltweit einen guten<br />

Ruf und hohe Wertschätzung. Doch<br />

nur durch ständige Weiterbildung, Motivation<br />

und Förderung der Mitarbeiter kann<br />

der Technologievorsprung gehalten und<br />

weiter ausgebaut werden.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

AD AGRO systems GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführender Gesellschafter: Uwe Heider<br />

Wöstendöllen 24 • 49424 Visbek<br />

Tel. 04447/801-4300 • Fax 801-54330<br />

info@ad-agro.de • www.ad-agro.de<br />

APULLMA Maschinenfabrik<br />

A. Pulsfort GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Peter Pulsfort<br />

Vechtaer Straße 81 · 49424 Lutten<br />

Tel. 04441/9296-0 · Fax 04441/9296-20<br />

info@apullma.de · www.apullma.de<br />

Arens Rohrleitungsbau GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Gerhard Steenhoff<br />

Sater Landstraße 4 · 26683 Saterland<br />

Tel. 04498/9245-0 · Fax 04498/9245-45<br />

info@arens-rohrleitungsbau.de<br />

www.arens-rohrleitungsbau.de<br />

AWILA Anlagenbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Werner Meyer<br />

Dillen 1 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/892-0 · Fax 04472/892-220<br />

info@awila.de · wwww.awila.de<br />

BAOS Anhängerbau GmbH, Werk II<br />

Geschäftsführer: Gerhard Rempe<br />

Beverbrucher Damm 75<br />

49681 Garrel-Beverbruch<br />

Tel. 04435/973930 · Fax 04474/508599<br />

GRempe@BAOS-Anhaenger.de<br />

www.baos-anhaenger.de<br />

E. Becker GmbH Maschinenbau<br />

Technischer Betriebsleiter: Benjamin Sander<br />

Geschäftsführer: Thorsten Bruns<br />

Zum Gewerbegebiet 13 · 49696 Molbergen<br />

Tel. 04475/92898-0 · Fax 04475/92898-29<br />

info@maschinenbau-becker.de<br />

www.maschinenbau-becker.de<br />

Ludwig Bergmann GmbH Maschinenfabrik<br />

Geschäftsführerin:<br />

Dr. Jutta Middendorf-Bergmann<br />

Hauptstraße 64-66 · 49424 Goldenstedt<br />

Tel. 04444/2008-0 · Fax 04444/2008-88<br />

info@l-bergmann.de<br />

www.bergmann-goldenstedt.de<br />

99


Big Dutchman International GmbH<br />

Leiter Kommunikation und Werbung:<br />

Andreas Böske<br />

Auf der Lage 2 · 49377 Vechta-Calveslage<br />

Tel. 04447/801-0 · Fax 04447/801-237<br />

big@bigdutchman.de · www.bigdutchman.de<br />

bwe biogas weser-ems GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Rainer Noack<br />

Zeppelinring 12-16 · 26169 Friesoythe<br />

Tel. 04491/93800-0 · Fax 04491/93800-44<br />

info@biogas-weser-ems.de<br />

www.biogas-weser-ems.de<br />

Bilfinger EMS GmbH<br />

Prokurist: Roland Päplow<br />

Hohe Tannen 11 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/1820 · Fax 04471/182-128<br />

info@ems-clp.de · www.ems.bilfinger.de<br />

BOSCHE GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Jürgen Bosche<br />

Reselager Rieden 3 · 49401 Damme<br />

Tel. 05491/999689-0 · Fax 05491/999689-9<br />

info@bosche.eu<br />

www.bosche.eu<br />

Claaßen Maschinen- & Metallbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Thomas Claaßen<br />

Krähenweg 19 · 26683 Saterland-Scharrel<br />

Tel. 04492/9150-0 · Fax 04492/9150-10<br />

info@claassen-maschinenbau.de<br />

www.claassen-maschinenbau.de<br />

Compro Electronic GmbH<br />

Thorsten Pieper<br />

Beim Alten Flugplatz 3 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/89112-50<br />

Fax 04441/89112-55<br />

info@compro.de · www.compro.de<br />

EnviTec Biogas AG<br />

Vorstandsvorsitzender:<br />

Olaf von Lehmden<br />

Industriering 10a · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/8065-100 · Fax 8065-110<br />

info@envitec-biogas.de<br />

www.envitec-biogas.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Worthmann ist auch international führend<br />

Die Worthmann Maschinenbau GmbH in<br />

Barßel schwimmt in der Riege der deutschen<br />

Erfolgsmaschinenbauer ganz vorne.<br />

Denn ihr Gründer und Geschäftsführer<br />

Frank Worthmann hat die Möglichkeiten<br />

aber auch Grenzen schon früh erkannt.<br />

Das Unternehmen ist nicht nur einer<br />

der führenden Sondermaschinenhersteller<br />

in der Region Weser-Ems, sondern sucht<br />

auch europa- und weltweit seinesgleichen.<br />

Das Unternehmen, das zunächst mit<br />

einer 500 Quadratmeter großen Halle im<br />

Saterland begann, hat sich auf individuelle<br />

Gesamtlösungen im Maschinen- und<br />

Anlagenbau spezialisiert und eine stete<br />

Entwicklung nach oben erlebt. Heute planen,<br />

konstruieren, fertigen, montieren<br />

und testen die über 90 Mitarbeiter auf einer<br />

6.200 Quadratmeter großen Produktionsfläche.<br />

Unter den Beschäftigten sind<br />

Maschinenbauingenieure, Elektroingenieure,<br />

technische Zeichner, Zerspanungsmechaniker,<br />

Elektroniker und Mechatroniker.<br />

Das Unternehmen ist mit seinen<br />

Kunden ins Ausland gegangen und hat<br />

Vertriebsbüros in China, den USA, Italien,<br />

Indien, Brasilien und weiteren Ländern<br />

eröffnet.<br />

Schwerpunkte in der Entwicklung und<br />

Produktion bilden der Sondermaschinenbau<br />

und die Fertigung von Baugruppen in<br />

Serien- oder Einzelteilfertigung, die spezielle<br />

Anforderungen erfüllen müssen.<br />

Hohe Qualität, Erfahrung und Know-how<br />

haben das Unternehmen zum Spezialisten<br />

in den Bereichen Bearbeitungslinien<br />

für Kraftstoffsysteme, Prüfvorrichtungen<br />

und Faserverbundstoffe gemacht. Zu den<br />

Kunden zählen namhafte Automobilhersteller,<br />

deren Zulieferer, Windenergieunternehmen,<br />

Baumaschinenhersteller sowie<br />

viele andere.<br />

100 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Als weltweit aktiver »Full Service Supplier« bietet Worthmann von der Planung über die Herstellung,<br />

Montage und Inbetriebnahme bis zum After Sales Service alle Leistungen des modernen<br />

Sondermaschinenbaus und somit individuelle Lösungen aus einer Hand.<br />

Windenergie<br />

In Kooperation mit dem Institut für Konstruktionstechnik<br />

der Bremer Universität<br />

(BIK) arbeitet Worthmann Maschinenbau<br />

an einer Rationalisierung und Prozessoptimierung<br />

bei der Herstellung von Flügeln<br />

für Windkraftanlagen.<br />

Denn die bisherige Produktion dieser<br />

bis zu 60 Meter langen Flügel erfolgte<br />

überwiegend in Handarbeit. Um die Produktionszahlen<br />

zu erhöhen und die Qualität<br />

zu verbessern, arbeitet Worthmann<br />

Maschinenbau an der Entwicklung von<br />

Roboterprozessen. Das Material (Glasfaser<br />

oder Kohlefaser) muss sehr exakt und verzugsfrei<br />

bewegt und geschnitten werden,<br />

damit die gewünschten Materialeigenschaften<br />

wie Steifigkeit oder Festigkeit<br />

gewährleistet sind.<br />

Der erste Vollautomat für den Zuschnitt<br />

und das positionsgenaue Ablegen des<br />

Geleges in eine Form wurde bereits 2004<br />

fertiggestellt. Dann wurde der sogenannte<br />

»Large Area Robot« entwickelt – ein<br />

mobiles Robotersystem zur Herstellung<br />

von großflächigen Faserverbundstrukturen<br />

für zum Beispiel Windkraftflügel oder<br />

Flugzeugbauteile. Damit wird die Fertigung<br />

von Faserverbundbauteilen beschleunigt<br />

und es werden Qualitätsstandards gesetzt.<br />

Ein weiterer Meilenstein ist die Entwicklung<br />

und Realisierung einer vollautomatischen<br />

Verklebevorrichtung für Offshore<br />

Rotorblätter. Die Rotorblätter bestehen<br />

aus vier einzelnen Segmenten, die auf<br />

einer Länge von 60 Metern verklebt werden.<br />

Um die hohen Qualitätsansprüche für<br />

die Verklebung einzuhalten, müssen die<br />

Segmente millimetergenau montiert werden.<br />

Für diese Vorrichtung wurde eine eigene<br />

Software entwickelt, die bis zu 36<br />

Servoachsen simultan steuern kann.<br />

Fotos: Worthmann Maschinenbau


Dichtigkeitsprüfanlagen<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung<br />

und Produktion von individuellen<br />

Dichtigkeitsprüfanlagen wie zum Beispiel<br />

mit Ultraschall, Helium, Testgas und<br />

Druckdifferenz. Hierzu wurde im Jahre<br />

2001 die Firma Maceas gegründet. Die<br />

Maceas GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

der Worthmann Maschinenbau<br />

GmbH und der Prosensys GmbH. Die<br />

sechs Buchstaben des Firmennamens stehen<br />

für »Machine Building«, »Applications<br />

in Ultrasound«, «Computer Aided Measuring<br />

System« sowie «Electric and Accoustic<br />

Sensor Technology«. Maceas vereint<br />

Maschinenbau und Messtechnik. Schwerpunkt<br />

ist die Entwicklung und Herstellung<br />

von Ultraschallprüfanlagen und Maschinen<br />

zur Qualitätssicherung in Industriebetrieben.<br />

Am Anfang stand ein Auftrag der Kautex<br />

Textron GmbH & Co. KG aus Bonn zur<br />

Entwicklung einer Anlage für die automatisierte<br />

Dichtigkeitsprüfung von Kunststoff-Kraftstoffbehältern.<br />

Der Automobilzulieferer<br />

suchte nach einer Alternative<br />

zum üblichen, relativ umständlichen manuellen<br />

Verfahren (Sichtprüfung im Wasserbad)<br />

und zur Helium-Dichtheitsprüfung.<br />

Die eigentliche Idee für die Neuent-<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

wicklung stammte vom Fraunhofer-Institut<br />

IBMT aus Sankt Ingbert, die sich mit<br />

einem Verfahren beschäftigte, das es erlaubte,<br />

Gasblasen per Ultraschall absolut<br />

zuverlässig zu orten.<br />

Maceas unterstützt den Kunden bei der<br />

Lösung aller Aufgabenstellungen vom<br />

Consulting bis zur Lieferung einer kompletten<br />

Leck-Test-Anlage oder einer Anlagenempfehlung.<br />

Dies hat Maceas auch<br />

den Beinamen »The Leak Testing Company«<br />

eingebracht. Das Verfahren der Prüfung<br />

mit Ultraschall stammt ursprünglich<br />

aus der Medizintechnik und hilft, minimale<br />

Lecks zum Beispiel in Kraftstofftanks,<br />

Zylinderkopfhauben, Kraftstoffleitungen,<br />

Armaturen oder Alufelgen aufzuspüren.<br />

Diese Technologie entwickelte das Worthmann-Team<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Kunden weiter. Die Anlagen werden kundenspezifisch<br />

erstellt: Maceas arbeitet<br />

von Anfang an mit dem Kunden sehr eng<br />

zusammen. Diese Flexibilität ist möglich,<br />

weil das Unternehmen alle Entwicklungsund<br />

Produktionsbereiche unter einem<br />

Dach vereint und nicht auf Zulieferer angewiesen<br />

ist. Durch die gebündelten<br />

Kernkompetenzen an einem Standort<br />

kann schnell auf veränderte Anforderungen<br />

des Kunden reagiert werden.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

FOPAC Maschinenbau GmbH<br />

Geschäftsleiter: Wolfgang Kern<br />

Industriestraße 17 · 26676 Barßel<br />

Tel. 04499/82-0 · Fax 04499/82-182<br />

info@fopac.de<br />

www.fopac.com<br />

Grimme Landmaschinenfabrik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Marketingleiter: Jürgen Feld<br />

Hunteburger Straße 32 · 49401 Damme<br />

Tel. 05491/666-2616<br />

Fax 05491/666-2772616<br />

j.feld@grimme.de<br />

www.grimme.de<br />

HUWECA Hubert Weßjohann<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Josef Vagelpohl<br />

Bokeler Straße 14 · 49692 Cappeln<br />

Tel. 04478/9481-0 · Fax 04478/9481-18<br />

info@huweca.de · www.huweca.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

101


Baugruppenherstellung<br />

Ein weiteres Standbein ist die Produktion<br />

von Baugruppen. Als Systemlieferant hat<br />

sich das Unternehmen auf die Herstellung<br />

komplexer Teilegruppen spezialisiert. Diese<br />

werden in Kleinserie oder als Einzelteile<br />

mit besonderen Anforderungen produziert.<br />

Hierzu gehört auch der Prototypenbau.<br />

Auch Teilbereiche von Maschinen<br />

werden in Barßel-Harkebrügge hergestellt.<br />

Dabei können spezielle Anforderungen<br />

an Bauteile aus den unterschiedlichen<br />

Branchen berücksichtigt werden. Um hoch-<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

komplexe Prozesse ermöglichen zu können,<br />

ist ein weitreichendes Fachwissen erforderlich.<br />

Deshalb werden die Mitarbeiter<br />

permanent geschult und weitergebildet.<br />

Service wird groß geschrieben<br />

Bei Worthmann wird Service groß geschrieben:<br />

Die Mitarbeiter, die eine Maschine<br />

entwickelt und gebaut haben, stellen<br />

sie auch vor Ort beim Kunden auf und<br />

nehmen sie in Betrieb. Und auch nach der<br />

Inbetriebnahme der Anlage ist Worthmann<br />

für seine Kunden da: Für den After-<br />

PRODUCING HEALTH<br />

worldwide<br />

Producing Health – unser Motto ist Auftrag<br />

und Verpflichtung zugleich. Als<br />

familiengeführtes Unternehmen in der<br />

Pharmabranche und als einer von<br />

Deutschlands führenden Herstellern<br />

von Tierarzneimitteln steht die Tiergesundeit<br />

stets im Mittelpunkt unseres<br />

Handelns – weltweit!<br />

bela-pharm GmbH & Co.KG<br />

Lohner Straße 19 · 49377 Vechta · Germany<br />

Telefon: + 49 44 41 / 873 - 0<br />

Telefax: + 49 44 41 / 873 - 140<br />

E-Mail: info@bela-pharm.com<br />

www.bela-pharm.com<br />

Producing Health – our motto is order<br />

and engagement at the same time. As a<br />

family-owned company in the pharmaceutical<br />

industry and as one of<br />

Germany’s leaders in manufacturing of<br />

animal medicine the animal health<br />

always stands in the center of our actions<br />

– worldwide!<br />

102 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

www.werbeagentur-hagedorn.de<br />

Sales-Service wurde 2009 die Firma<br />

@work ins Leben gerufen. Kompetente<br />

Mitarbeiter bieten einen flexiblen, weltweit<br />

aktiven Service. So kann die ständige<br />

Produktion und Verfügbarkeit der Anlagen<br />

sichergestellt werden. Ein umfangreiches<br />

Ersatzteillager sowie exzellente Verbindungen<br />

zu den wichtigsten Systemlieferanten<br />

runden das Service-Angebot ab.<br />

Motivierte Mannschaft<br />

Rund 20 Mitarbeiter sind in der Konstruktion<br />

und Entwicklung beschäftigt, 36 in<br />

der Produktion. Hinzu kommen Auszubildende<br />

in verschiedenen Berufen und<br />

weitere Mitarbeiter in Vertrieb, Einkauf,<br />

Lager, Buchhaltung und Verwaltung. Die<br />

Mitarbeiter sind hochmotiviert und verlässlich.<br />

Das ist eine wichtige Voraussetzung<br />

für die erfolgreiche Entwicklung des<br />

Unternehmens.<br />

Hochmoderne Ausstattung<br />

Auch in puncto technischer Ausstattung ist<br />

Worthmann zukunftsweisend aufgestellt.<br />

Das gilt für den Stahlbau, die Blechbearbeitung<br />

und Zerspanung ebenso wie für die<br />

Montage, Oberflächenbehandlung, Elektrotechnik<br />

und Maschinensteuerung/SPS<br />

Programmierung. Der Maschinenpark wird<br />

ständig erweitert. Neben modernen CNCgesteuerten<br />

5-Achs-Bearbeitungscentren<br />

und einer Portal-Fräsmaschine für die Bearbeitung<br />

großer Bauteile steht seit neuestem<br />

auch eine Laserschneidanlage für die<br />

Blechbearbeitung in den Fertigungshallen.<br />

Seit 2011 ist Worthmann außerdem zertifizierter<br />

Schweißfachbetrieb nach DIN<br />

18800-7 Klasse E. In der Konstruktion werden<br />

mo-dernste Technologien und Software<br />

für Programmierung und Planung<br />

genutzt. Das Unternehmen bietet mechanische<br />

und elektrische Konstruktion, Berechnung,<br />

Simulation sowie Zeichnungs- und<br />

Schaltplanerstellung. Außerdem werden<br />

Konzept- und Machbarkeitsstudien erstellt.<br />

Gearbeitet wird mit CATIA V5, Inventor<br />

2010, ePlan P8 oder WinCC.<br />

Auch organisatorisch ist Worthmann gut<br />

aufgestellt. Das ERP-System mit integrierter<br />

Betriebsdatenerfassung sorgt mit der automatisierten<br />

Schnittstelle zum CAD für einen<br />

schnellen Datenaustausch zwischen Konstruktion,<br />

Disposition und Fertigung. Aktuelle<br />

Auftragsdaten, Fertigungsstand und laufende<br />

Projektkosten sind für die Entscheider<br />

jederzeit schnell verfügbar und ermöglichen<br />

eine zielgerichtete Projektsteuerung. Auch<br />

die Verarbeitung originärer CAD-Daten im<br />

verbundenen CAM-System sorgt für eine<br />

effiziente Fertigungssteuerung.<br />

Dass Worthmann über ein zertifiziertes<br />

Managementsystem nach ISO 9001:2008<br />

verfügt, versteht sich von selbst. ■


Feedback Fehlanzeige! Was ist wirklich wichtig<br />

für die Mitarbeiterzufriedenheit in Deutschland?<br />

Hanzehogeschool Groningen und Perso Plankontor starten Studie „Mitarbeiterzufriedenheit in<br />

Deutschland“.<br />

E<br />

rwerbstätige in Deutschland<br />

legen im Job<br />

genauso viel Wert auf<br />

fundiertes Feedback,<br />

Anerkennung und Wertschätzung<br />

wie auf die vermeidlich<br />

wichtigen Themen Gehalt<br />

und Work-Life-Balance.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt<br />

die Studie „Mitarbeiterzufriedenheit<br />

in Deutschland“<br />

der Hanzehogeschool Groningen<br />

und Perso Plankontor.<br />

Marlies Thoben Jans, Geschäftsführerin<br />

bei Perso Plankontor<br />

Laut der aktuellen Studie, bei<br />

der unter anderem die Mitarbeiter-Zufriedenheit<br />

von<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern<br />

in Deutschland<br />

unter die Lupe genommen<br />

wurde, ist entgegen der altbekannten<br />

Annahme das Gehalt<br />

doch nicht der alles entscheidende<br />

Faktor. Mindestens ge-<br />

nauso wichtig wie eine faire<br />

Bezahlung sind Themen wie<br />

Wertschätzung und Anerkennung<br />

für ihre Leistungen.<br />

Insbesondere regelmäßige,<br />

konstruktive Kritik und<br />

angemessenes Feedback<br />

auf Augenhöhe führen zu<br />

einer stark gesteigerten<br />

Zufriedenheit und einer<br />

deutlich höheren Motivation.<br />

Die Arbeitsbelastung steigt<br />

stetig<br />

Über 85 Prozent der Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer<br />

geben an, dass ihre<br />

Arbeit in den letzten beiden<br />

Jahren deutlich anstrengender<br />

geworden ist. Jüngere,<br />

belastbarere Arbeitskräfte<br />

beklagen sich vermehrt<br />

über den Arbeitsdruck im<br />

Allgemeinen, während die<br />

Älteren hingegen eher von<br />

einer schlechten Arbeitsat-<br />

�����������������������������<br />

werden. Zeitdruck und ein<br />

angespanntes Arbeitsklima<br />

sind oft die ausschlaggebenden<br />

Faktoren für die Unzufriedenheit<br />

am Arbeitsplatz.<br />

Anerkennung? Ist bei mir<br />

gar nicht vorgesehen.<br />

Über 50 Prozent der Befragten<br />

bekommen überhaupt<br />

keine wertschätzende Rückmeldung<br />

für ihre Arbeitsleistung,<br />

und das obwohl<br />

ein Großteil der Befragten<br />

angab, dass Anerkennung<br />

Hintergrundinformationen zu „Perso Plankontor Studie<br />

Mitarbeiterzufriedenheit“:<br />

Für die Studie wurden von Juni bis September 2012 über<br />

1000 Erwerbstätige in Deutschland ab 18 Jahren hinsichtlich<br />

ihrer Arbeitsplatzzufriedenheit und der möglichen<br />

Beweggründe für einen Stellenwechsel befragt. Die<br />

befragten Personen repräsentieren einen Querschnitt der<br />

entsprechenden Bevölkerungsgruppe in Deutschland. Die<br />

Befragung wurde online mithilfe eines interaktiven Fragebogens<br />

durchgeführt.<br />

ANZEIGE<br />

und Wertschätzung die<br />

wichtigsten Faktoren für<br />

die persönliche Zufriedenheit<br />

am Arbeitsplatz sind.<br />

Nimmt man hingegen<br />

das Gehalt als Grundlage<br />

für die Anerkennung und<br />

Wertschätzung der Arbeitsleistung,<br />

dann sehen sich<br />

selbst etwa 43 Prozent<br />

als unterbezahlt an. Ein<br />

Großteil der Befragten gibt<br />

an, dass ihnen die Sicherheit<br />

des Arbeitsplatzes sehr<br />

wichtig ist, sie jedoch dieses<br />

Thema nicht an erster<br />

Stelle sehen. Fast die Hälfte<br />

aller Befragten nimmt den<br />

Stress bei der Arbeit mit nach<br />

Hause und kann sich nicht<br />

gut von der Arbeit erholen.<br />

Fazit: „Die wichtigste Voraussetzung<br />

für gemeinsames,<br />

Ich leiste Wertarbeit.<br />

Mein Arbeitgeber kümmert sich um geregelte Arbeitszeiten,<br />

einen Ausgleich der Überstunden und eine gute<br />

Entlohnung. So verstehe ich Wertschätzung.<br />

Telefon 04472 6880-0<br />

info@perso-plankontor.de<br />

produktives und erfolgreiches<br />

Arbeiten sind motivierte<br />

und zufriedene Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter“, fasst<br />

Marlies Thoben-Jans, Geschäftsführerin<br />

bei Perso<br />

Plankontor, zusammen.<br />

„Nach Durchführung unse-<br />

Perso Plankontor liefert<br />

motivierte Fachkräfte<br />

rer Studie kennen wir die<br />

Anforderungen und Wünsche<br />

der Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer an<br />

ihren Job jetzt noch besser<br />

und werden unsere Arbeit<br />

zukünftig noch weiter in<br />

Richtung Wertschätzung,<br />

Zufriedenheit und Wertarbeit<br />

ausrichten können.“<br />

PERSO PLANKONTOR Nord<br />

GmbH<br />

Unnerweg 88 49688 Lastrup<br />

MEDIZIN & PFLEGE ENGINEERING OFFICE INDUSTRIE & TECHNIK EDV & IT


Foto: Kessens<br />

Innovationen aus Lastrup: Die richtige Lösung steht für Franz-Josef Kessens (Mitte) und sein Team stets an erster Stelle.<br />

FRANZ- WILHELM LIEFFEN<br />

A<br />

ußerdem – und damit ist auch das<br />

nicht so ganz ernst gemeinte Gesprächsthema<br />

beendet – habe er<br />

längst den Zeitpunkt verpasst: »Ich bin<br />

schon 46«, sagt Franz-Josef Kessens mit<br />

einem Augenzwinkern. Lebens- und Geschäftspartnerin<br />

Christa Greis hatte<br />

schon vorher schmunzelnd abgewunken.<br />

Der Unternehmensgründer und Chef<br />

der Firma Kessens in Lastrup (Landkreis<br />

Cloppenburg) hat sich auf die technischen<br />

Lösungen für Agrar- und Industriebetriebe<br />

spezialisiert und sich nicht nur in<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Aus Lastrup nach ganz Europa<br />

Eigentlich wollte er mit 45 in Rente gehen, erzählt er und lässt für einen kleinen Moment die ihm eigene<br />

Ironie aufblitzen, während er sich hemdsärmlig in den Bürostuhl lehnt. Verunsicherung für ein paar Sekunden:<br />

Soll man ihm den Ruhestands-Wunsch abnehmen? Doch dann wird schnell klar: Der Mann steckt voller<br />

Kraft und Energie, voller Ideen und Tatenrang, voller Elan und Spannung – von Frührente weit entfernt,<br />

von Pause machen keine Rede, von vorzeitiger Ernte der vorhandenen Früchte weit und breit keine Spur.<br />

Obwohl der fruchtbare Boden im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> es sicher zuließe.<br />

der heimischen Region, sondern in ganz<br />

Europa einen unverwechselbaren Ruf erarbeitet.<br />

Zufällig entstand dieser Erfolg<br />

nicht: Der gebürtige Lastruper, »aus dem<br />

Ortsteil Schnelten, um genau zu sein«, beschäftigte<br />

sich mit der Materie von der Pike<br />

auf, weil er aus eigenem Interesse, aus<br />

einer eigenen Leidenschaft heraus die besten<br />

Antworten auf alltägliche und spezielle<br />

Herausforderungen in der Agrartechnik<br />

und im Anlagenbau suchte. So<br />

schaffte Franz-Josef Kessens die Voraussetzung<br />

für seine Firmen-Philosophie:<br />

104 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Der Wunsch des Kunden wird bei Kessens<br />

nicht in eine vorgefertigte Schablone gedrückt<br />

oder stereotypisch abgefertigt. Das<br />

professionelle Team sucht und findet individuelle<br />

Lösungen für jeden Anspruch, für<br />

jede auch noch so kompliziert erscheinende<br />

Problemstellung. Die Aufgaben sind<br />

dabei klar verteilt: Der Auftraggeber formuliert<br />

das Wunschziel, für die richtige<br />

Schrittfolge sorgt die hochkarätige Kessens-Mannschaft.<br />

Das Geheimnis des Erfolges: Die richtigen<br />

Leute am richtigen Platz – mit viel


Foto: Kessens<br />

Kompetenz Getreidewirtschaft: Kessens-Projekt in Norddeutschland.<br />

fachlichem Know-how und einer Portion<br />

gesundem Menschenverstand. Es gibt also<br />

kein Problem, das nicht gelöst wird:<br />

»Bevor ich sage, das geht nicht, muss<br />

schon was kommen«, unterstreicht Franz-<br />

Josef Kessens. Man kann es ihm glauben.<br />

Von Schnelten in die Schweiz,<br />

von Lastrup nach ganz Europa<br />

Was bietet Kessens, das die Kunden in Polen,<br />

Österreich, Rumänien, Italien, Tschechien,<br />

Serbien und Frankreich so zufrieden<br />

macht? Kurz gesagt: Effiziente Lösungen<br />

in den Bereichen Lager-, Förder-, Verarbeitung-<br />

und Stalltechnik.<br />

Das Unternehmen im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> plant, baut, liefert und montiert<br />

Einzelkomponenten oder komplette<br />

Anlagen. Zum Angebots-Menü gehört also<br />

der Neubau genauso wie die Modernisierung<br />

oder die Erweiterung vorhandener<br />

Systeme.<br />

Ansprüche der heutigen Zeit erfordern<br />

eine nachhaltige Stallwirtschaft unter Berücksichtigung<br />

betriebswirtschaftlicher<br />

Notwendigkeiten und damit innovative<br />

Lösungen für Fütterung, Haltung und Versorgung<br />

der Tiere bei maximaler Auslastung<br />

der Stallgegebenheiten. Dieses Komplett-Paket<br />

wird in Lastrup geschnürt. Zuverlässig,<br />

professionell und bedarfsgerecht<br />

– von der Futterwagenbeschickung<br />

bis zum Breifutterautomaten, von der Förderspirale<br />

bis zum Außensilo. Im Segment<br />

Stalltechnik für die Schweinehaltung<br />

versteht sich Kessens auf Sauenhaltung,<br />

Aufzucht, Mast, Bodensysteme,<br />

Aufstallung, Fütterung, Wasserversorgung<br />

und Reinigung. In der Getreidetechnik<br />

ist die lösungsorientierte Produkt-Palette<br />

genauso speziell wie umfangreich:<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Ob Vorreiniger, Mahl- und Mischanlagen,<br />

die fahrbare Rohrförderschnecke, Elevatoren,<br />

Fördergebläse oder das verzinkte<br />

Verladesilo – Kessens bietet ein Sortiment,<br />

das seinesgleichen sucht. Dabei überzeugt<br />

das länderübergreifend bekannte<br />

Kessens-Effizienz-Konzept – und zwar<br />

nicht nur vor und während der Bauphase,<br />

sondern auch nach der Realisierung. In<br />

Phase eins geht es um Beratung, Bedarfsanalyse<br />

und Planung. Phase zwei umfasst<br />

die Schritte Konstruktion, Fertigung und<br />

Lieferung, Phase drei ist die Montage und<br />

Inbetriebnahme. Zur vierten Phase gehören<br />

der Service und die Wartung der Anlage<br />

(After Sales Service).<br />

Während der Agrartechnikbereich von<br />

Anfang an zu den professionellen Leistungen<br />

der Firma Kessens gehörte, bezeichnet<br />

der Unternehmenschef den Anlagenbau<br />

als »Zufallsprodukt« in der Entwicklung.<br />

Heute gehört dieser Bereich zur weiteren<br />

Kernkompetenz des Betriebs.<br />

Mehrere hundert Kunden in ganz Europa<br />

setzen auf die Beratungsstärke und die<br />

Zuverlässigkeit. »Wir sind das Beste, was<br />

einem Kunden passieren kann«, sagt der<br />

gelernte Schlosser und studierte Maschinenbautechniker<br />

nicht ohne Stolz und<br />

voller Selbstvertrauen.<br />

Das Ergebnis der vergangenen Jahre<br />

gibt ihm recht – weil im Kessenschen Erfolgsrezept<br />

die Zutaten stimmen, weil die<br />

Zubereitung exzellent gelingt und die<br />

richtige Würze den hervorragenden Geschmack<br />

bestimmt. Bei Kessens kauft der<br />

Kunde nicht von der Stange. Ihm werden<br />

vielmehr maßgeschneiderte und realistische<br />

Wege für die individuelle Situation<br />

nachvollziehbar dargestellt und schnörkellos<br />

umgesetzt.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Kessens – Technik mit System GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Franz-Josef Kessens<br />

Unnerweg 84 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/9400-90 · Fax 04472/9400-99<br />

kessens@kessens-technik.de<br />

www.kessens-technik.de<br />

M. Knake Blechbearbeitung<br />

und Gerätebau GmbH<br />

Geschäftsführer: Thomas Grieshop<br />

Alter Flugplatz 5 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9748-0 · Fax 04441/9748-99<br />

kontakt@knake.com · www.knake.com<br />

Peter Kröger GmbH Nutzfahrzeuge<br />

Geschäftsführer: Peter Kröger<br />

Rechterfeld – Bloge 4 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/9636-0 · Fax 04445/9636-66<br />

info@agroliner.de · www.agroliner.de<br />

Kurre Spezialmaschinenbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Reinhold Kurre<br />

und Stefan Plaggenborg<br />

Industriestraße 5 · 26683 Saterland-Ramsloh<br />

Tel. 04498/9250-0 · Fax 04498/9250-50<br />

info@kurre.net · www.kurre.net<br />

Maschinenfabrik Meyer-Lohne GmbH<br />

Geschäftsführer: Hubert Meyer<br />

Am Hövel 1 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/941-0 · Fax 04442/941-20<br />

info@meyer-lohne.de<br />

www.meyer-lohne.de<br />

nordluft Wärme- und Lüftungstechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Harry Sauerberg<br />

Robert-Bosch-Straße 5 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/889-33 · Fax 04442/889-59<br />

h.sauerberg@nordluft.com · www.nordluft.com<br />

Prüllage Systeme GmbH<br />

Geschäftsführer: Heinz Prüllage,<br />

Ludger Prüllage und Josef Prüllage<br />

Gewerbering 6 · 49451 Holdorf<br />

Tel. 05494/98000-0 · Fax 05494/6544<br />

info@pruellage.de · www.pruellage.de<br />

105


REBO Landmaschinen GmbH<br />

Geschäftsführer: Alexander Bruns<br />

Am Bahnhof 32 · 49429 Visbek-Rechterfeld<br />

Tel. 04445/9621-0 · Fax 04445/9621-33<br />

mail@rebo.de<br />

www.rebo.de<br />

Hermann Schickling Maschinenbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Hermann Schickling<br />

Visbeker Damm 1a · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/9669-0 · Fax 04445/9669-66<br />

m.schickling@hschickling.de<br />

www.hschickling.de<br />

SCHULZ Systemtechnik GmbH<br />

Geschäftsführer: Heinrich und Tobias Schulz<br />

Schneiderkruger Straße 12 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/897-0 · Fax 04445/897-300<br />

info@schulz.st<br />

www.schulz-gruppe.st<br />

SEVA Energie AG<br />

Vorstandsvorsitzender: Dr. Friedrich Trautwein<br />

Vorstand: Jan Pille, Dr. Bernd Maybüchen<br />

Europa-Allee 14/ecopark · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/9281-0 · Fax 04473/9281-10<br />

info@seva.de · www.seva.de<br />

Erich Stallkamp ESTA GmbH<br />

Geschäftsführer: Erich Stallkamp<br />

In der Bahler Heide 4 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/9666-0 · Fax 04443/9666-60<br />

info@stallkamp.de<br />

www.stallkamp.de<br />

Stanitech GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Ralph und<br />

Reinhard Holzenkamp<br />

Holzhausen 16 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9989-0 · Fax 9989-60<br />

rholzenkamp@stanitech.de<br />

www.stanitech.de<br />

Vodde Maschinen- und Metallbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Peter Kenkel<br />

und Alfons Vodde<br />

Turmtannen 10 · 49451 Holdorf<br />

Tel. 05494/9897-0 · Fax 9897-50<br />

info@vodde.de · www.vodde.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Im Anlagenbau sind kaum Grenzen gesetzt:<br />

»Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein<br />

Kunde anruft und fragt, ob der eine oder<br />

der andere Mischer oder das Förderaggregat<br />

auch für ihn einsetzbar ist, obwohl er<br />

aus einer ganz anderen Branche kommt«,<br />

berichtet Franz-Josef Kessens. Als Beispiel<br />

nennt er den Unternehmer in der Nahrungsmittelindustrie,<br />

der am Ende der<br />

Komponentenlinie einen Pizzateig im<br />

wahrsten Sinne »eintüten« möche. Zwischen<br />

Rohprodukt und Versandsack klaffte<br />

eine Lücke, die möglichst effizient geschlossen<br />

werden musste. Kessens schloss<br />

sie mit Bravour. »Wir scheuen uns nicht,<br />

frei zu denken, wir sind nicht in eingeengten<br />

Schienen unterwegs«, stellt der Lastruper<br />

klar. Kurzum: Es wird gefertigt,<br />

was zu fertigen ist. Geht nicht, gibt’s<br />

nicht – ob in der Kunststoff-Verarbeitung,<br />

in der Abwassertechnik oder in völlig angebotsfremden<br />

Bereichen.<br />

Das zeigt auch das Beispiel einer außergewöhnlichen<br />

Anfrage aus Österreich, die<br />

so gar nicht ins ureigene Kessens-Sortiment<br />

passt: Ein Projektleiter suchte nach<br />

einer technischen Idee für ein Heim, in<br />

dem schwer erziehbare Jugendliche lebten.<br />

Die jungen Leute sollten eigene Erfahrungen<br />

machen und lernen, sich selbst<br />

spüren zu können. Das Ergebnis: Kessens<br />

106 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Existenzgründer des Jahres 2009 (v. l.n. r.): Lastrups Bürgermeister Jürgen Focke, Preisträger<br />

Franz-Josef Kessens und Laudator Martin Grapentin bei der Preisübergabe.<br />

baute eine »Mais-Dusche« mit einem technischen<br />

Kreislauf, der die Körner immer<br />

wieder in die »Brause« beförderte. Eine<br />

kleine, aber geniale Erfindung, die die<br />

Lastruper Flexibilität und das individuelle<br />

Verständnis bestens unter Beweis stellt.<br />

So gesehen ist Franz-Josef Kessens auch<br />

ein Tüftler, der gerne ausprobiert, neue<br />

Kreationen schafft, ungewohnte Wege<br />

geht und solange grübelt, bis er die Lösung<br />

gefunden hat. »Manchmal zwölf bis<br />

vierzehn Stunden am Tag, gerne auch am<br />

Wochenende«, erzählt seine Lebenspartnerin<br />

Christa Greis, die in der Geschäftsleitung<br />

tätig ist. »Ohne ihre Hilfe hätten<br />

wir es nicht geschafft«, verrät der Chef, sie<br />

sei das positive Korrektiv im besten Sinne.<br />

Die Beiden würden sich wunderbar ergänzen,<br />

und in den unterschiedlichen<br />

Aufgabenbereichen sei es überhaupt kein<br />

Problem, zusammen zu arbeiten und zusammen<br />

zu leben. Eine starke Frau an seiner<br />

Seite und ein kompetentes und zuverlässiges<br />

Team – das seien die tragenden<br />

Säulen des Unternehmens.<br />

Bei seinen Mitarbeitern setze er auf<br />

Kontinuität, so Kessens. Damit habe sich<br />

ein homogenes Gefüge entwickelt, das<br />

den stetig wachsenden Ansprüchen des<br />

Marktes gerecht werden könne. »Darum<br />

ist mir die Teampflege so wichtig. Darauf<br />

Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto


Alles von Kessens: Ganz links ein so genannter<br />

»Becherelevator« für die senkrechte Förderung<br />

von Getreide, in der Mitte ein GFK-<br />

Außensilo mit Tragring, rechts ein verzinkter<br />

Verladesilo.<br />

lege ich größten Wert«, betont Franz-Josef<br />

Kessens. Hervorragende Voraussetzungen<br />

also für das expandierende Unternehmen,<br />

in eine positive Zukunft zu blicken:<br />

»Wir wollen noch besser werden<br />

und wollen weiter wachsen«, erklärt der<br />

Boss, »und zwar nicht ungern«. Dabei gibt<br />

er durchaus zu, vom eigenen Erfolg zuweilen<br />

selbst überrascht zu sein. Und<br />

wann gibt’s Urlaub? »Für mich ist es hier<br />

jeden Tag wie Urlaub«, sagt Kessens, verschränkt<br />

die Arme hinterm Kopf und<br />

sucht bei seiner Partnerin um Bestätigung<br />

für die erholsamen Qualitäten des Arbeitsplatzes:<br />

»Naja, das Jahr ist ja noch<br />

nicht vorbei«, lenkt er ein. Und wer weiß:<br />

Vielleicht klappt’s ja doch noch mit der<br />

Rente mit 55. ■<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

Franz-Josef Kessens absolviert seine<br />

Ausbildung zum Schlosser in Lastrup,<br />

arbeitete zwei Jahre lang als Monteur<br />

in Griechenland, studierte Maschinenbautechnik<br />

und war danach in einem<br />

Ingenieurbüro tätig. Nach der<br />

Entscheidung für die Selbständigkeit<br />

folgte 2004 die Ansiedlung der Firma<br />

Kessens im Gewerbegebiet in Lastrup.<br />

2007 waren noch sieben Mitarbeiter<br />

bei der Firma beschäftigt, heute sind<br />

es 17 – in den Bereichen Planung, Logistik,<br />

Konstruktion, Montage und<br />

Lager. Auf dem rund 25.000 Quadratmeter<br />

großen Betriebsgelände soll im<br />

nächsten Jahr zur bereits bestehenden<br />

Halle eine neue rund 2.000 Quadratmeter<br />

große Halle errichtet werden.<br />

Im Jahre 2009 wurde Kessens<br />

vom <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

als »Existenzgründer des Jahres«<br />

ausgezeichnet.<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Das Beste, was wir für Tiere tun können, …<br />

MSD Animal Health ist ein weltweit tätiges, forschungsorientiertes Unternehmen,<br />

das ein weites Spektrum an Veterinärmedizin und Dienstleistungen entwickelt,<br />

herstellt und vermarktet. Wir bieten eines der innovativsten Portfolios in der<br />

Branche, das Produkte für die Prävention, Behandlung und Kontrolle von Krankheiten<br />

bei Nutz-und Heimtieren umfasst.<br />

Wir suchen Auszubildende für folgende Ausbildungsberufe:<br />

· Pharmakant/in<br />

· Chemielaborant/in<br />

für den Ausbildungsbeginn zum 01.08.2014 in Friesoythe<br />

Ausbildung:<br />

3½-jährige praktische und theoretische<br />

Ausbildung sowie Mitarbeit<br />

im Werk Friesoythe, theoretische<br />

Ausbildung an der Berufsschule<br />

Oldenburg<br />

… tun wir für uns.<br />

Ihr Profi l:<br />

� Mindestens Realschulabschluss<br />

� Gute Schulnoten in den naturwissenschaftlichen<br />

Fächern<br />

� Praktika und Projektarbeiten in<br />

naturwissenschaftlichen Berufen<br />

sind willkommen<br />

� Englischkentnisse<br />

Interessiert? Dann senden Sie uns Ihre aussagekräftige Bewerbung bis zum<br />

15.11.<strong>2013</strong> per E-Mail an HR-Friesoythe@merck.com.<br />

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Personalabteilung · Sedelsberger Straße 2 · 26169 Friesoythe · Tel: +49 4491 294-0<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 107<br />

Fotos: Kessens


Foto: Prüllage Systeme GmbH, Holdorf<br />

Hilfreich ist dabei die vorausschauende<br />

Konzeption und Umsetzung<br />

aus einer Hand. Denn eine Maschine,<br />

die nicht so funktioniert wie sie<br />

soll, kann wieder verkauft werden, ein<br />

Stall jedoch nicht so einfach.<br />

Bei modernen Ställen für die Schweineund<br />

Geflügelhaltung wird immer stärker<br />

auch Wert darauf gelegt, die Arbeitszeit<br />

der Betreiber zu reduzieren, um die Rundum-die-Uhr-Belastung<br />

der bäuerlichen<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Die Prüllage Systeme GmbH wurde vor 23 Jahren von den Brüdern Heinz, Josef und Ludger gegründet. Der Schwerpunkt lag zunächst im<br />

Vertrieb von Stalleinrichtungen. Später verstärkte man sich durch ein eigenes Technikerteam, so dass heute komplette Stallkonzepte bis<br />

hin zur Elektroinstallation angeboten werden können. Gleichzeitig konnte die Automatisierungstechnik als weiterer Unternehmenszweig<br />

ausgebaut werden. Neben Betrieben des landwirtschaftlichen Sektors zählen Industrieunternehmen und Kommunen zum Kundenkreis<br />

des Holdorfer Unternehmens.<br />

BJÖRN PRÜLLAGE<br />

Komplettlösungen für Stallanlagen<br />

sind der Schlüssel zum Erfolg<br />

Der Bau eines neuen Stalles für Schweine und Geflügel will gut überlegt und geplant sein. In modernen<br />

Ställen spielen Maßnahmen zum Wohl der Tiere, zur Leistungssteigerung, zur Arbeitsentlastung der<br />

Stallbetreiber und zum Umweltschutz eine immer größere Rolle. Weil in dieser Hinsicht sehr viele<br />

Aspekte zu berücksichtigen sind, ist eine umfassende und individuelle Planung und Projektierung<br />

entscheidend. Es müssen alle bekannten leistungsfördernden und leistungsstabilisierenden Faktoren der<br />

Stallbauplanung und natürlich die gesetzlichen Auflagen bedacht werden.<br />

Familien zu vermindern. Automatisierung<br />

ist dabei ein wichtiges Stichwort.<br />

Wichtig ist vor allem aber das Wohlergehen<br />

der Tiere, das von vielen Faktoren<br />

und Wechselwirkungen abhängt.<br />

Optimale Stallbedingungen sind der<br />

Grundstein für gesunde, leistungsbereite<br />

Tiere und damit für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg. Immer mehr Stallbetreiber erkennen,<br />

dass nur Komplettlösungen, bei denen<br />

alle Erfordernisse und Maßnahmen<br />

108 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

von Anfang an aufeinander abgestimmt<br />

werden, der Schlüssel zum Erfolg sind.<br />

Schnell, kundenfreundlich, kostengünstig<br />

Prüllage Systeme hat in rund 23 Jahren<br />

umfangreiche Erfahrungen gesammelt,<br />

die das Unternehmen in seine Konzeptionen<br />

für Schweine- und Geflügelställe einbringt.<br />

Prüllage Systeme hat zahlreiche<br />

Eigenentwicklungen auf den Weg gebracht,<br />

die Landwirten zu noch mehr Er-


Foto: Prüllage Systeme GmbH, Holdorf<br />

folg verhelfen. Ziel ist immer eine schnelle,<br />

kundenfreundliche und kostengünstige<br />

Umsetzung der Vorhaben. Lösungen<br />

von der Stange sind dabei kein Thema:<br />

Ausgefeilte individuelle Planungen und<br />

Konzepte sind das Erfolgsrezept. Spezifischen<br />

Anforderungen und Wünsche der<br />

Kunden werden groß geschrieben. Denn<br />

jeder Tierbestand ist anders.<br />

Flexibilität ist Trumpf<br />

Dabei ist auch klar: Alles ist ständig im<br />

Wandel – die Entwicklung der Betriebe,<br />

die Anforderungen und auch die sich immer<br />

wieder ändernden Gesetze. Deshalb<br />

setzt Prüllage auf flexible Systeme und hat<br />

in dieser Weise bereits vielfältige Projekte<br />

im Sauen-, Ferkelaufzucht- und Mastbereich<br />

in Form von intelligenten und hochflexiblen<br />

Stallsystemen realisiert.<br />

Gleiches gilt für die Stalltechnik im Geflügelbereich.<br />

Hier kann Prüllage auf viele<br />

erfolgreiche Stalleinrichtungen für Broiler,<br />

Enten, Legehennen oder Puten verweisen.<br />

Das Unternehmen stellt sich immer<br />

wieder neuen Herausforderungen.<br />

Denn nur so sind Höchstleistungen möglich.<br />

Prüllage stellt sich auf alle Kundenwünsche<br />

ein. Dafür wurden großzügige Produktions-<br />

und Lagerflächen geschaffen,<br />

die kundenspezifische Lösungen ermöglichen.<br />

Ein eigener Schaltschrankbau ist<br />

die Basis für eine individuelle Automatisierungsstechnik.<br />

Das Unternehmen setzt<br />

auf eigene Montageteams und Elektroinstallateure,<br />

die sofort und flexibel dort<br />

eingesetzt werden können, wo sie benötigt<br />

werden.<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Komfortable Web-App von Prüllage: Smartphones können die Prüllage-Fütterungssystem-<br />

Software »PR-Feed-Control« von jedem Punkt der Welt aus steuern und kontrollieren.<br />

Umfassender Service ist wichtig<br />

Prüllage Systeme ist für umfassende Serviceleistungen<br />

bekannt. Dazu hält das<br />

Unternehmen eine eigene Transportlogistik,<br />

Montagefahrzeuge und einen 24-<br />

Stunden-Service an 365 Tagen im Jahr<br />

vor. Prüllage Systeme ist ständig erreichbar<br />

und immer schnell vor Ort. Das Unternehmen<br />

legt Wert darauf, seine Kunden<br />

rundum bestens zu betreuen – und zwar<br />

von Anfang an, also von der Konzeption<br />

über die Ausführung bis hin zur kompletten<br />

Inbetriebnahme.<br />

Kompetenz und Präzision<br />

Umfassende Kompetenz und Präzisionsarbeit<br />

sind bei Prüllage unbedingte Voraussetzungen<br />

für erfolgreiche Projekte.<br />

Denn nur die stets fachgerechte Installation<br />

garantiert eine einwandfreie Funktion<br />

und höchsten Nutzungsgrad der Systeme.<br />

Bei Prüllage kommen nur neueste Techniken<br />

zur Anwendung und es wird ausschließlich<br />

nach aktuellsten Vorschriften<br />

gearbeitet. Das Holdorfer Unternehmen<br />

kauft nicht einfach Komponenten zu, sondern<br />

entwickelt und produziert viele Produkte<br />

komplett selbst, so dass diese immer<br />

den aktuellen Anforderungen entsprechend<br />

optimiert werden können.<br />

Die eigenen Produkte werden in erster<br />

Linie für die leistungsstarken und tiergerechten<br />

Stallkonzepte hergestellt, die das<br />

Unternehmen selbst konzipiert und entwickelt.<br />

Zugekauft werden nur Komponenten,<br />

die den eigenen Vorgaben und<br />

Qualitätsmerkmalen entsprechen. Dabei<br />

vertraut Prüllage ausschließlich auf lang-<br />

Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Harald Vogelsang<br />

Holthöge 10–14<br />

49632 Essen/Oldb.<br />

Tel. 05434/83-0 · Fax 05434/83-10<br />

info@vogelsang-gmbh.com<br />

www.vogelsang-gmbh.com<br />

WEDA Dammann & Westerkamp GmbH<br />

Marketingleiter: Carsten Bergstedt<br />

Am Bahnhof 10 · 49424 Lutten<br />

Tel. 04441/8705-0 · Fax 04441/5500<br />

c.bergstedt@weda.de<br />

www.weda.de<br />

Wessel Stahl- und Metallbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Ludger Wessel<br />

Münsterstraße 73 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/2288 · Fax 04441/84395<br />

info@wessel-metallbau.de<br />

www.wessel-metallbau.de<br />

Witte Lastrup GmbH<br />

Geschäftsführer: Johannes Witte<br />

Schnelter Straße 42 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/9404-0 · Fax 04472/9404-40<br />

j.witte@witte-lastrup.de<br />

www.witte-lastrup.de<br />

H. Wolking Mühlenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer:<br />

Heinrich Wolking<br />

Bakumer Straße 13<br />

49377 Vechta-Calveslage<br />

Tel. 04441/9298-0<br />

Fax 04441/9298-44<br />

info@wolking-muehlenbau.de<br />

www.wolking-muehlenbau.de<br />

Worthmann Maschinenbau GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Frank Worthmann<br />

Königstraße 2<br />

26676 Barßel<br />

Tel. 04497/9269-0<br />

Fax 04497/9269-18<br />

info@worthmann-ma.de<br />

www.worthmann-ma.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 109


Foto: Prüllage Systeme GmbH, Holdorf<br />

Planung inklusive: Prüllage übernimmt auf<br />

Wunsch die Projektierung von den Architektenleistungen<br />

bis hin zur Standortbe -<br />

stimmung. Dann wird ein auf den Kunden<br />

zugeschnittenes Konzept entwickelt.<br />

jährige und leistungsstarke Partner, die<br />

beste Qualität und Funktionalität garantieren<br />

können.<br />

Begleitung von Anfang an<br />

Prüllage verwirklicht komplette Stallkonzepte<br />

für die Geflügel- und Schweinehaltung.<br />

Der Kunde will heute Komplettleistungen.<br />

Deshalb übernimmt Prüllage bereits<br />

die Projektierung von den Architektenleistungen<br />

bis hin zur Standortbestimmung.<br />

Dann wird ein auf den Kunden zugeschnittenes<br />

Konzept entwickelt. Es<br />

orientiert sich nicht nur am neuen Objekt,<br />

sondern bezieht auch bereits bestehende<br />

Hofanlagen mit ein. Das Vorhaben wird<br />

individuell und genau auf die Anforderungen<br />

des Kunden angepasst. Das gilt für<br />

Sauenanlagen mit Deck-, Warte- und Abferkelbereich,<br />

Ferkelaufzuchtstall und<br />

Schweinemaststall ebenso wie für Masthähnchenlösungen,<br />

Puten-, Putenaufzuchtställe<br />

oder Entenställe sowie Brutund<br />

Konsumeiproduktionskonzepte.<br />

Fon: 04473 / 94380<br />

www.anicon.eu<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Schlüsselfertiges Bauen<br />

Auch Bauherren im landwirtschaftlichen<br />

Stallbau wünschen heutzutage schlüsselfertige<br />

Leistungen. Diesen Trend unterstützt<br />

Prüllage mit seinen schlüsselfertigen<br />

Stallprojekten. Das heißt, von den ersten<br />

Beratungsgesprächen über die Architektenleistung<br />

über die Rohbauarbeiten<br />

bis hin zur Stalltechnik verwirklicht Prüllage<br />

Systeme alles aus einer Hand. Das<br />

Unternehmen vereinigt Stalleinrichtung,<br />

Fütterungstechnik, Klimatechnik und<br />

Elektrotechnik unter einem Dach. Das hat<br />

den Vorteil, dass die gesamte Stalltechnik<br />

genau aufeinander abgestimmt ist und alle<br />

Komponenten perfekt miteinander zusammen<br />

arbeiten. Die Automatisierungstechnik<br />

wird dabei komplett von Prüllage<br />

entwickelt und hergestellt – und nicht nur<br />

die: Mit eigenen Ingenieuren und Programmierern<br />

entwickelt der Systemanbieter<br />

auch die gesamte Software für Fütterungssteuerung,<br />

Lüftungssteuerung<br />

und Stallmanagement. So können alle<br />

Hardwarekomponenten in einem Stall<br />

miteinander verknüpft und synchronisiert<br />

werden, so dass sich der gesamte<br />

Stall oder auch komplette Höfe zentral<br />

überwachen, steuern und visualisieren<br />

lassen.<br />

Synchronisierung ermöglicht auch<br />

Auskunft über Unregelmäßigkeiten<br />

Durch die Synchronisierung aller Stalldaten<br />

– wie zum Beispiel Fütterung, Lüftung<br />

und Wasserversorgung – können Änderungen<br />

im Verhalten der Tiere schnellstens<br />

erkannt werden, so dass umgehend<br />

ohne Zeitverlust auf Krankheiten und Unregelmäßigkeiten<br />

regiert werden kann.<br />

Im Bereich Fütterung hat Prüllage das<br />

Produkt PR-Feed-Control entwickelt. Mit<br />

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der innovativen Steuerungssoftware kann<br />

die Fütterung von Schweinen in mehreren<br />

Ställen gleichzeitig zentral gesteuert und<br />

überwacht werden. Ob Ferkelaufzucht-,<br />

Sauen- oder Mastställe – in jeder Stallung<br />

können individuelle Fütterungsarten gewählt<br />

werden. Die Steuerungssoftware<br />

basiert auf Windows-Strukturen, so dass<br />

die Bedienung komfortabel und einfach<br />

ist. Doch mit PR-Feed-Control kann nicht<br />

nur die Fütterung überwacht werden:<br />

Auch Energieverbrauch und Kosten bleiben<br />

immer im Blick des Schweinehalters.<br />

Die neueste Applikation von PR-Feed-<br />

Control ist die PR-F-Matic. Damit ist nun<br />

auch eine Flüssigfütterung über PR-Feed-<br />

Control realisierbar, mit einem Trogsensor<br />

sogar eine Fresszeitsteuerung. Dabei<br />

werden die Trogsensoren kontinuierlich<br />

abgefragt und die Zeiten bis zur Leermeldung<br />

für jeden Trog gemessen. So kann<br />

der Landwirt Sollzeiten sowie Zu- und Abschläge<br />

zu jeder Fresszeit festlegen.<br />

Ebenfalls neu ist die Webapplikation<br />

PR-Feed-Control.Net für jedes internetfähige<br />

Smartphone. Mit dieser kostenlosen<br />

Web-App hat der Landwirt von jedem Ort<br />

in der Welt die volle Kontrolle über das<br />

Fütterungssystem PR-Feed-Control. Die<br />

einfache Bedienung mit dem Smartphone<br />

macht die automatisierte Fütterung von<br />

Prüllage noch übersichtlicher und sicherer.<br />

Alarmmeldungen werden direkt über<br />

die Push-Funktion auf dem Smartphone<br />

gemeldet und können sofort eingesehen<br />

werden. Mit dem Klimaregler Climatic-<br />

2NET kann die gesamte Stallautomatisierung<br />

in einem Stall beziehungsweise auf<br />

einem Hof miteinander vernetzt werden,<br />

so dass die komplette Anlage vom PC oder<br />

über die neue Web-Applikation zu überwachen<br />

und zu steuern ist.<br />

Ihr Partner<br />

in der Lebensmittelkette<br />

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Am Standort Holdorf wurde 1998 das heutige<br />

Betriebsgebäude errichtet. Hier stehen auf<br />

einem Gelände von rund 20.000 Quadratmetern<br />

fünf Lagerhallen und 800 Quadratmeter<br />

Produktionsfläche zur Verfügung.<br />

Hygiene hat besondere Bedeutung<br />

Optimale Hygiene ist eine wichtige Voraussetzung<br />

für eine gesunde und erfolgreiche<br />

Tierhaltung. Daher werden alle<br />

Produkte im Hause Prüllage unter Hygienegesichtspunkten<br />

entwickelt und konstruiert.<br />

Das bedeutet unter anderem,<br />

dass die Produkte leicht zu reinigen sind.<br />

Verschmutzungen können sofort erkannt<br />

und beseitigt werden.<br />

Langjährige Erfahrung<br />

Die Prüllage Systeme GmbH wurde 1989<br />

von den Brüdern Heinz, Josef und Ludger<br />

gegründet. Der Schwerpunkt lag zunächst<br />

im Vertrieb von Stalleinrichtungen.<br />

Später verstärkte sich das Unternehmen<br />

durch ein eigenes Technikerteam, so<br />

dass heute komplette Stallkonzepte bis<br />

hin zur Elektroinstallation angeboten<br />

werden können. Gleichzeitig konnte die<br />

Automatisierungstechnik als weiterer<br />

Unternehmenszweig ausgebaut werden.<br />

Neben Betrieben des landwirtschaftlichen<br />

Sektors zählen inzwischen auch Industrieunternehmen<br />

und Kommunen<br />

zum Kundenkreis.<br />

Am heutigen Standort in Holdorf wurde<br />

1998 das erste Betriebsgebäude errichtet.<br />

Hier stehen auf einem Gelände von<br />

20.000 Quadratmetern fünf Lagerhallen<br />

sowie 800 Quadratmeter Produktionsfläche<br />

zur Verfügung. Dadurch kann der individuelle<br />

Kundenwunsch für jede Auftragsgröße<br />

umgesetzt werden.<br />

Mittlerweile zählen mehr als 50 Mitarbeiter<br />

zur Prüllage Systeme GmbH. Die<br />

Gründung der rumänischen Tochtergesellschaft<br />

»Prüllage Systeme Romania«<br />

sowie Projekte in Russland, Ukraine, Polen,<br />

Schweiz, Österreich und den Niederlanden<br />

zeigen, dass das Konzept auch<br />

über die Grenzen Deutschlands hinweg<br />

angenommen wird. ■<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Produktion – Form – Funktion<br />

Qualität in Serie!<br />

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Unsere hochwertigen Betonprodukte erfüllen alle Kriterien<br />

für eine rationelle und kostengünstige Ausführung landwirtschaftlicher<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 111<br />

Foto: Prüllage Systeme GmbH, Holdorf


Foto: Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH<br />

Die Wurzeln der Hugo Vogelsang<br />

Maschinenbau GmbH liegen im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>. Gegründet<br />

als Sägewerk 1929, entwickelte sich<br />

das Unternehmen in den ersten Jahrzehnten<br />

vom regionalen Handwerksbetrieb<br />

zum bedeutenden Hersteller für landwirtschaftlich<br />

genutzte Fasswagen im norddeutschen<br />

Raum. So erbrachte Vogelsang<br />

mit gut 20.000 Holzfässern bis 1954 eine<br />

beachtliche Produktionsleistung.<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Vogelsang-Technik bei der Arbeit: Der »SwingMax 36«, ein neues Schleppschlauchsystem mit einer Arbeitsbreite von 36 Metern.<br />

HARALD VOGELSANG<br />

Vogelsang: Vom Handwerksbetrieb zum<br />

internationalen Maschinenbauunternehmen<br />

Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> zeigt sich heute geprägt von Maschinen- und<br />

Anlagenbauern, die im Bereich Agrar- und Kunststofftechnik tätig sind. Auch die<br />

Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH hat an diesem Wirtschaftsstandort ihre<br />

Wurzeln und sich im Laufe der Jahre vom regionalen Landmaschinenhersteller<br />

zu einem internationalen Spezialanbieter von Pump-, Zerkleinerungs-, Verteilund<br />

Ausbringtechnik entwickelt.<br />

Erfindung der elastomerbeschichteten<br />

Drehkolbenpumpe<br />

Eine entscheidende Wende in der Produktausrichtung<br />

erfuhr das Unternehmen<br />

mit Helmut Vogelsang, dem Sohn<br />

des Firmengründers, der 1960 die Firmenleitung<br />

übernahm. Unter seiner Federführung<br />

entwickelte das Unternehmen<br />

eine Pumptechnik, die sich für viskose<br />

– also zähflüssige und mit Fremdkörpern<br />

belastete – Flüssigkeiten eignet und<br />

112 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

am Fahrzeug mitführbar ist: Die elastomerbeschichtete<br />

Drehkolbenpumpe. Im<br />

Jahr 1970 patentiert, bildet sie bis heute<br />

die Grundlage für das Vogelsang-Technologiespektrum<br />

und wird in zahlreichen<br />

Bereichen der Biogas-, Abwasser- und<br />

Entsorgungstechnik eingesetzt. So wird<br />

die Pumpe in unterschiedlichen Ausführungen<br />

in Biogasanlagen, in Klärwerken,<br />

bei der Verteilung von Gülle auf dem Feld<br />

und auch in Reisezugdepots für das Ent-


Info | Wichtige Innovationsschritte bei Vogelsang<br />

sorgen von Fäkalien und die Versorgung<br />

mit Frischwasser genutzt. Mit Erfindung<br />

der Drehkolbenpumpe ging Vogelsang einen<br />

wichtigen Schritt auf dem Weg zum<br />

Maschinenbauunternehmen.<br />

Stetige Produktinnovationen<br />

Ein weiterer Meilenstein in der Vogelsang-<br />

Historie war die Erfindung der so genannten<br />

Schleppschlauchtechnik im Jahr 1980.<br />

Über Schläuche, die an Landmaschinen<br />

angebracht sind, lässt sich bodennah und<br />

damit umweltschonend die Gülle ausbringen.<br />

Vogelsang entwickelte diese Technik<br />

bis heute weiter und bietet inzwischen Gestänge<br />

mit Arbeitsbreiten von bis zu 36<br />

Metern an. Erst zur EuroTier 2012 im November<br />

letzten Jahres stellte Vogelsang<br />

mit dem SwingMax 36 die neueste Weiterentwicklung<br />

der Ausbringtechnik vor. Auf<br />

Wirtschaftliche Lösungen,<br />

die in der Praxis überzeugen -<br />

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echselsysteme<br />

Sondermaschinen<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

• 1970 Erfindung der Drehkolbenpumpe<br />

• 1980 Erfindung der Schleppschlauchtechnik<br />

• 1985 Einführung des DropStop-Systems<br />

• 1990 Erfindung des ersten RotaCut®-Nasszerkleinerers<br />

• 1995 Fertigung der ersten QuickService-Pumpe<br />

• 1996 Einführung der Vakuumentsorgung für Reisezugwagen<br />

• 1998 Einführung des ExaCut-Verteilers<br />

• 1999 Entwicklung des HiFlo®-Kolbens<br />

• 2001 Patentierung des Teleshift-Systems für Schleppschlauchgestänge<br />

• 2004 Entwicklung des QuickMix-Feststoffdosierers<br />

• 2005 Markteinführung des CFC® für Schleppschlauchgestänge<br />

• 2007 Patentierung des Injection Housing<br />

• 2007 Patentierung der Cartridge-Dichtung<br />

• 2008 Markteinführung BioCrack®<br />

• 2010 Markteinführung SwingDrive<br />

• 2011 Markteinführung XTill®<br />

• 2011 Markteinführung EnergyJet®<br />

einer Arbeitsbreite von 36 Metern lässt<br />

sich damit die Gülle wirtschaftlich und<br />

exakt verteilen.<br />

Mit weiteren Produktneuheiten wie der<br />

IQ-Serie, einer Drehkolbenpumpe für anspruchsvolle<br />

Anwendungen etwa im chemischen<br />

Bereich, den XTill-Landmaschinen<br />

für die streifenförmige Bodenbearbeitung<br />

und gleichzeitige Einbringung der<br />

Gülle in den Ackerboden sowie dem EnergyJet,<br />

einem System für die einfache Einbringung<br />

und Verarbeitung von nachwachsenden<br />

Rohstoffen wie Gras oder<br />

Mais in Biogasanlagen, war Vogelsang<br />

2011 und 2012 auf zentralen Messen wie<br />

der Agritechnica in Hannover und der<br />

IFAT Entsorga in München präsent. Die<br />

breite Angebotspalette und das kontinuierliche<br />

Platzieren von Produktinnovationen<br />

sind ein strategisches Grundprinzip<br />

Qualität Qualitä Qua uali lit itä tä ät<br />

„Made „Ma Made de e in Goldenstedt“<br />

Go Gold lde den ens nste tedt dt“<br />

und sichern den Wettbewerbsvorteil für<br />

Vogelsang. Im Vordergrund steht die Benutzerfreundlichkeit<br />

der Anwendungen:<br />

engineered to work lautet folgerichtig der<br />

Slogan, den sich Vogelsang auf die Fahnen<br />

schreibt. Stillstand passt da so gar<br />

nicht in die Unternehmensphilosophie.<br />

Nur unter diesen Aspekten gelingt es Vogelsang<br />

bis heute, sich erfolgreich in den<br />

Branchen Industrie, Agrar, Biogas, Bahn<br />

und Abwasser zu behaupten.<br />

Regionaler Arbeitgeber mit<br />

internationaler Ausrichtung<br />

Damit einher geht auch ein stetiges<br />

Wachstum, insbesondere seit den 1990-er<br />

Jahren. Seither stieg die Mitarbeiterzahl<br />

von 100 auf knapp 480 weltweit an. Es<br />

wurden neue Produktionshallen am<br />

Hauptsitz errichtet und der Maschinen-<br />

Erfinder der Drehkolbenpumpe: Helmut Vogelsang<br />

in den frühen 60er Jahren.<br />

Ludwig Bergmann GmbH · Maschinenfabrik<br />

Hauptstrasse 64-66<br />

· 49424 Goldenstedt/Germany · Fon: 04444 - 20 08-0 · Fax: 04444 - 20 08 88 · www www.bergmann-goldenstedt.de<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 113<br />

Fotos: Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH


Foto: Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH<br />

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Maschinen- und Anlagenbau<br />

Vogelsang im Einsatz: Die neue Vogelsang-XTill-Landmaschine für die streifenförmige Bodenbearbeitung<br />

(oben) sorgt für hervorragende Ergebnisse (Bild unten).<br />

114 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

park erweitert. Heute produzieren allein<br />

in Essen mehr als 320 Mitarbeiter auf über<br />

12.000 Quadratmetern Hallenfläche mithilfe<br />

hochmoderner Fertigungsmaschinen<br />

die qualitativ hochwertigen Vogelsang-Produkte.<br />

Um die Anforderungen der jeweiligen<br />

Märkte zu erfüllen, setzt Vogelsang auf die<br />

Ausbildung von Fachkräften und eine individuelle<br />

Vertriebsstruktur. Die findet ihren<br />

Ursprung in der Gründung der ersten<br />

Tochtergesellschaft in Dänemark 1988. In<br />

den folgenden Jahren entstand ein globales<br />

Netzwerk aus Tochtergesellschaften<br />

und Niederlassungen.<br />

Die neuesten Niederlassungen wurden<br />

im Jahre 2012 in Finnland und Südkorea<br />

gegründet, sodass das Netzwerk inzwischen<br />

weltweit 19 Töchter und Niederlassungen<br />

sowie zwei Fertigungsstandorte<br />

umfasst. Niedersachsen bleibt dabei jedoch<br />

wichtigster Standort.<br />

Auszeichnung mit Niedersächsischem<br />

Außenwirtschaftspreis<br />

Bestärkt in dieser Vertriebsstrategie sah<br />

sich Vogelsang auch durch die Auszeichnung<br />

mit dem Niedersächsischen Außenwirtschaftspreis<br />

in der Sonderkategorie<br />

Großunternehmen.<br />

Im April 2012 nahm der Maschinenbaukonzern<br />

den renommierten Preis für sein<br />

nachhaltiges Wachstum, das Gründen eigener<br />

Gesellschaften als Vertriebsorganisation<br />

und für den hohen Anteil an Auszubildenden<br />

in der Belegschaft von Herrn<br />

Jörg Bode, dem Niedersächsischen Minister<br />

für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, entgegen.<br />

Damit setzte sich Vogelsang gegen zwei<br />

weitere Wettbewerber in der erstmals gewerteten<br />

Sonderkategorie durch.


Das Prinzip der Drehkolbenpumpe: Ganz links<br />

Schritt eins (Ansaugen des Mediums), in der<br />

Mitte Schritt zwei (Transport des Medium<br />

durch die Pumpe an der oberen und unteren<br />

Gehäusehalbschale), ganz rechts die schematische<br />

Darstellung der Förderung des Mediums<br />

auf der Druckseite. Die Förderrichtung<br />

kann durch eine Drehrichtungsänderung<br />

gewechselt werden.<br />

Schon in den 60er Jahren hat Vogelsang<br />

die elastomerbeschichtete Drehkolbenpumpe<br />

entwickelt und 1970 das Patent erteilt<br />

bekommen: Aufgrund der kontinuierlichen<br />

Weiterentwicklung hat das Unternehmen<br />

bis heute seinen technologischen Vorsprung<br />

aufrecht erhalten und gilt als internationaler<br />

Marktführer für elastomerbeschichtete<br />

Drehkolbenpumpen.<br />

Die auf die Drehkolben aufvulkanisierte<br />

Elastomerbeschichtung macht die Drehkolbenpumpe<br />

besonders robust und fremdkörperunempfindlich.<br />

Die Pumpen werden sowohl<br />

in der chemischen als auch in der Öl-,<br />

Schifffahrts- und Lebensmittelindustrie verwendet.<br />

Da die Drehkolben nahezu berührungsfrei<br />

laufen, ist die Pumpe trockenlauf -<br />

unempfindlich und in einem weiten Drehzahlbereich<br />

einsetzbar. So kann sie sich hervorragend<br />

an verschiedene Viskositäten,<br />

Förderhöhen und Fördermengen, Leitungslängen<br />

und an schwankende Druckverhältnisse<br />

anpassen.<br />

..............................<br />

Erweiterung der Produktionsfläche<br />

Zugleich sieht Vogelsang die Auszeichnung<br />

als Auftrag, sich auch zukünftig für<br />

den Wirtschaftsstandort <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> einzusetzen. Das zeigt sich<br />

unter anderem in der Erweiterung der<br />

Produktionsanlagen auf dem Werksgelände<br />

in Essen/Oldb. Mit dem Neubau einer<br />

dreigeschossigen Halle für Produktion<br />

und Büroräume erweitert das Unternehmen<br />

seine Nutzfläche um mehr als 5.600<br />

Quadratmeter. Vogelsang will auch in Zukunft<br />

sein internationales Wachstum weiter<br />

verfolgen und seinen Markterfolg<br />

durch Investitionen in Forschung und<br />

Entwicklung konsequent ausbauen. ■<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

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115<br />

Fotos: Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH


Foto: JiSIGN, Fotolia<br />

Bis zum Jahre 2020 sollen alleine in<br />

Niedersachsen jährlich rund acht<br />

Milliarden Kilowattstunden durch<br />

Biogas erzeugt werden – doppelt soviel,<br />

wie durch die Solarenergie. 1.000 Megawatt<br />

an Leistung werden dafür benötigt.<br />

Dazu eine aktuelle Zahl: Gegen Ende des<br />

Jahres 2011 war – mit 650 Megawatt auf<br />

rund 1.300 Anlagen verteilt – etwa ein<br />

Viertel des gesamtdeutschen Biogasertrags<br />

in Niedersachsen installiert.<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Biogas eignet sich neben der Eigennutzung in der Landwirtschaft auch als Beitrag zum Energiemix aus erneuerbaren Energien – weil es im<br />

Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energieträgern wie Wind oder Sonne kontinuierlich verfügbar ist. Außerdem lassen sich Biomasse<br />

und Biogas speichern, wodurch zur Energieversorgung in Spitzenzeiten beigetragen werden kann. Deswegen bietet sich dieser Bioenergieträger<br />

zum Ausgleich kurzfristiger Schwankungen im Stromangebot der Wind- und Sonnenenergie an.<br />

UWE HEIDER<br />

Biogas als Chance für Weser-Ems<br />

Zur angestrebten Energiewende in Deutschland gehört zwangsläufig auch<br />

die Energie- und Wärmegewinnung durch den Einsatz von Biogasanlagen.<br />

Doch gerade diese saubere Technologie sorgt vielerorts für Unmut,<br />

Bürgerinitiativen wehren sich gegen aufkommenden Gestank und selbst<br />

Umweltaktivisten sehen die sogenannte Vermaisung der Landschaft als<br />

ernstzunehmendes Problem.<br />

Der Mais ist in Deutschland mit Abstand<br />

die Energiepflanze Nummer eins, wenn es<br />

um die Erzeugung von Biogas geht. Ganze<br />

88 Prozent macht er an den pflanzlichen<br />

Gärsubstraten aus. Das macht sich<br />

auch auf dem Acker bemerkbar: Der Maisanteil<br />

an der Gesamtfläche hat in den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich zugenommen.<br />

In Niedersachsen wird auf einem<br />

Drittel der Ackerfläche Mais angebaut.<br />

Hiervon wiederum ist jeder dritte<br />

116 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Hektar so genannter Energiemais. Diese<br />

Entwicklung wird in der Bevölkerung<br />

nicht unkritisch gesehen. Bei der Suche<br />

nach Alternativen ist die Zuckerrübe laut<br />

Landwirtschaftskammer Niedersachsen<br />

ein vielversprechender Kandidat. Im 3N-<br />

Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk<br />

Nachwachsende Rohstoffe in Werlte<br />

werden weitere Alternativen auf Herz und<br />

Nieren geprüft. Aufgrund der naturbedingten<br />

Anbauzyklen dauert es allerdings


Foto: DOC RABE Media, Fotolia<br />

seine Zeit, bis Ergebnisse vorliegen. Als<br />

Ersatz für den Mais kommt neben diversen<br />

Hirsearten auch die durchwachsene<br />

Silphie als potenzieller Energielieferant in<br />

Frage. Gegenwärtig allerdings scheint die<br />

Zuckerrübe die besten Chancen auf dem<br />

Feld zu haben. Und in Niedersachsen ist<br />

die Rübe als Biogassubstrat kein Neuling.<br />

In den klassischen Rübenanbaugebieten<br />

wie dem südlichen und östlichen Niedersachsen<br />

findet schon heute ein Teil der Zuckerrüben<br />

den Weg in den Fermenter. Das<br />

betrifft vor allem die über die vertraglich<br />

vereinbarte Menge geernteten Überrüben,<br />

aber auch kleinere gezielt für die Biogasgewinnung<br />

angebaute Rübenmengen.<br />

Auch in Gebieten, in denen die Zucker -<br />

rübe bislang keine Rolle spielte, wird über<br />

ihren Anbau als Energiepflanze nachgedacht.<br />

Das gilt zum Beispiel für das Emsland.<br />

Nährstoffreiche Böden und höhere<br />

Niederschläge versprechen auch dort<br />

durchaus hohe Rübenerträge.<br />

Vieles spricht dafür, die Zuckerrübe als<br />

Ergänzung zum Mais für die Biogasgewinnung<br />

einzusetzen. Durch ihren hohen Zuckeranteil<br />

enthält sie viel Energie. Auch<br />

die Methanausbeute kann sich sehen lassen.<br />

Nach bisherigen Erfahrungen aus der<br />

Praxis lässt sich schon mit einem Rübenanteil<br />

von 20 bis 30 Prozent im Gärsubstrat<br />

der Methangehalt im Biogas um zwei<br />

Prozent steigern.<br />

Akzeptanz gefordert<br />

Trotz positiver Entwicklungen benötigt<br />

Biogas an sich wieder eine höhere Akzeptanz<br />

in der Bevölkerung. Nicht nur, weil in<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Biogas ist ein brennbares Gas, das durch die Vergärung von Biomasse jeder Art erzeugt wird. In<br />

Biogasanlagen können sowohl Abfälle als auch eigens dafür produzierte Energiepflanzen<br />

vergoren werden. Das Gas wiederum wird zur Erzeugung von elektrischer Energie, zum Betrieb<br />

von Fahrzeugen oder zur Einspeisung in Gasversorgungsnetze eingesetzt.<br />

unserer landwirtschaftlich geprägten Region<br />

die Energiegewinnung gut gewährleistet<br />

werden kann, sondern vor allem,<br />

weil auch die regionale Wertschöpfung eine<br />

Rolle spielt – zum einen als zweites<br />

Standbein für die Landwirtschaft, zum<br />

anderen, weil die Thematik innovative<br />

Unternehmen hervorgebracht hat, die<br />

mittlerweile Weltgeltung haben.<br />

Uwe Heider, geschäftsführender Gesellschafter<br />

des Visbeker Biogasanlagenbauers<br />

AD AGRO, der in der hiesigen Region<br />

bereits rund 20 Biogasanlagen gebaut hat,<br />

muss sich täglich mit Vorbehalten auseinandersetzen.<br />

Zum Teil seien diese unsachlich:<br />

»Die höhere Nitratbelastung in<br />

Grundwasser und Boden sehe ich durchaus<br />

kritisch, aber dabei darf man nicht außer<br />

Acht lassen, dass erhebliche Güllemengen<br />

in der Landwirtschaft unabhängig<br />

von Gärresten aus Biogasanlagen als<br />

Dünger auf die Flächen kommen. Wir beschäftigen<br />

uns seit langem mit der Landwirtschaft<br />

und wissen sehr genau, dass<br />

Gülle, Kot und Mist Fluch und Segen zugleich<br />

bedeuten können«, so Heider.<br />

Auch das Argument der Preissteigerung<br />

bei Pachtflächen und Futtermitteln sei<br />

nicht ausschließlich auf die Einsatzmengen<br />

an Mais für Biogasanlagen zurückzuführen:<br />

»Fakt ist, dass etwa 22 Prozent des<br />

Maisanbaus in Deutschland für die energetische<br />

Umsetzung verbraucht werden.<br />

Gleichzeitig wurden in den letzten Jahren<br />

die Tierbestände ausgeweitet. Beide Entwicklungen<br />

haben sicherlich dazu beigetragen,<br />

dass die verfügbaren Flächen stärker<br />

nachgefragt wurden«, findet Heider.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

117<br />

Die Spezialisten für<br />

■ Mischfutterwerke für Tierfutter<br />

■ Siloanlagenbau<br />

■ Premix- und Mineralfutterwerke<br />

■ Fördertechnik für Schüttgüter<br />

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Siebtechnik<br />

■ Pelletieranlagen<br />

■ Hygienisierungssysteme<br />

■ Filteranlagen<br />

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Außerdem sei der Mais noch die Energiepflanze,<br />

die den niedrigsten flächenbezogenen<br />

Anbaubedarf im Verhältnis zur<br />

Energiegewinnung hat.<br />

Ein weiterer Vorteil von Biogas ist, dass<br />

man die Geruchsemissionen, die bei Gülle<br />

durch die organischen Bestandteile verursacht<br />

werden, in Energie umwandelt<br />

und somit reduziert. Tatsache sei, so Heider,<br />

dass es stark unterschiedliche Ausprägungen<br />

innerhalb Deutschlands gebe:<br />

»In unserer Region sind die Anbauflächen<br />

begrenzt, und es ist sicher eine deutlichere<br />

Belastung bei Umwelt, Pacht- und Futterpreisen<br />

zu registrieren – vor allem im<br />

Vergleich mit so großen Ackerbau- und<br />

Flächenländern wie Mecklenburg-Vorpommern<br />

oder Brandenburg. Dort wird<br />

der Mais sehr effektiv vor Ort in Biogasanlagen<br />

eingesetzt – auch von der Logistik<br />

her eine effiziente und umweltschonende<br />

Angelegenheit. Außerdem werden dort<br />

dringend benötigte Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Diese Konzepte stehen nicht in Konkurrenz<br />

zu den gewachsenen landwirtschaftlichen<br />

und ernährungswirtschaftlichen<br />

Strukturen, wie sie sich seit rund<br />

60 Jahren so überaus erfolgreich im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> entwickelt haben.<br />

In Flächenländern leisten diese Konzepte<br />

einen wesentlichen Beitrag zur politisch<br />

gewollten Energiewende Deutschlands«,<br />

so Heider.<br />

EEG förderte bislang den Anlagenbau<br />

Die Monokultivierung der Flächen ist<br />

übrigens in der aktuellen Fassung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) berücksichtig<br />

worden. Anreize und Malussysteme<br />

wurden geschaffen, um alternative<br />

Anbaupflanzen einzusetzen. Dazu Uwe<br />

Heider: »Das alte EEG hat zu einen enormen<br />

Boom bei landwirtschaftlichen Biogasanlagen<br />

bis 500 Kilowatt Leistung geführt.<br />

Besonders im Landkreis Cloppenburg<br />

sind zahlreiche Biogasanlagen entstanden,<br />

die erheblich zur Produktion<br />

erneuerbarer Energien beitragen. In Weser-Ems<br />

stammen rund zehn Prozent des<br />

verbrauchten Stroms aus Biogas, in Gesamt-Niedersachsen<br />

sind es fünf Prozent<br />

und in Deutschland nur rund drei Prozent.<br />

Dabei ist zu erwähnen, dass Biogasanlagen<br />

speicherfähige Energie produzieren.<br />

Die kann dann in Strom und Wärme<br />

beziehungsweise Kälte verwandelt werden,<br />

wenn sie benötigt wird«, so Heider.<br />

Diese Möglichkeiten stecken bei anderen<br />

regenerativen Energien wie der Solaroder<br />

Windkraft noch in den Kinderschuhen.<br />

Sie lassen sich derzeit nur effektiv<br />

über Pumpspeicherkraftwerke gewährleisten,<br />

die allerdings kaum vorhanden<br />

sind.<br />

118<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Biogas-Einspeisung<br />

Kombi-Anlagen vor allem für<br />

Produktionsbetriebe lukrativ<br />

Bioenergie ist für Produktionsbetriebe lukrativ.<br />

Das aktuelle EEG ist insbesondere<br />

auf Anlagen in einer Größenordnung von<br />

750 Kilowatt fokussiert. »Da im neuen<br />

EEG auch Abfallstoffe, zum Beispiel aus<br />

der Ernährungswirtschaft, zusammen<br />

mit Energiepflanzen in Biogasanlagen<br />

eingesetzt werden können, werden solche<br />

Kombi-Anlagen für viele heimische Produktionsbetriebe<br />

sehr lukrativ«, erklärt<br />

Heider. Zudem lassen sich Biogasanlagen<br />

so konstruieren, dass sie zeitlich flexibel<br />

und damit bedarfs- und marktgerecht<br />

Strom erzeugen. Außerdem bieten sie<br />

neue Marktchancen für die hiesige Wirtschaft:<br />

»Biogasanlagen sind regionale<br />

Wirtschaftsmotoren – von der Projektierung<br />

bis zum Bau und Betrieb können<br />

Unternehmen, Planer, Handwerker und<br />

Dienstleister aus der Region direkt eingebunden<br />

werden«, ist Heider überzeugt-<br />

Auch die von Landwirtschaftsministerin<br />

Ilse Aigner kürzlich eröffnete Debatte<br />

über die Wegwerfmentalität der Deutschen<br />

im Bereich Lebensmittel könnte ein<br />

Umdenken hervorrufen.<br />

Laut Berechnung könnten die monierten<br />

elf Millionen Tonnen weggeworfener<br />

Lebensmittel in Deutschland gut 550.000<br />

Haushalte mit Energie versorgen. Das gilt<br />

natürlich auch für Betriebe unserer Region,<br />

die diese Reststoffe und einen großen<br />

Energiebedarf haben. Mit lokalen Lösungen<br />

auf dem Betriebsgelände lässt sich<br />

eine optimale Nutzung gewährleisten.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Foto: AD AGRO


Links im Bild die Biogasanlage in Westrittrum,<br />

rechts die TMZS Biogas GmbH, Melle.<br />

EEG mit Einschnitten<br />

Die Erneuerbaren im allgemeinen müssen<br />

sich seit langem mit dem Vorwurf auseinandersetzen,<br />

eine subventionsgetriebene<br />

Wirtschaft hervorgerufen zu haben. Die<br />

Solarbranche hat es im vollen Umfang getroffen<br />

und erlebte erst kürzlich drastische<br />

Einschnitte in der Vergütungsstruktur.<br />

Auch im Biogasbereich sind mit dem<br />

aktuellen EEG erhebliche Kürzungen realisiert<br />

worden. Dies gilt vor allem für landwirtschaftlichen<br />

Anlagen bis 500 Kilowatt.<br />

In Zukunft ist es wichtig, dass die<br />

Biogasbranche Forschung und Weiterentwicklung<br />

nicht vernachlässigt, um größere<br />

Nachhaltigkeit und Konkurrenzfähigkeit<br />

der Anlagen zu erreichen.<br />

Unternehmen wie AD AGRO arbeiten<br />

an innovativen Lösungen für die vollständige<br />

Verwertung der Inputstoffe, um umweltfreundlich<br />

elektrische und thermische<br />

Energie mit hohem Wirkungsgrad zu<br />

erzeugen. Doch wie lässt sich eine neue<br />

Technologie mit den über Jahrzehnte gewachsenen<br />

Strukturen im Agrarsektor<br />

vereinbaren? Jeder Anbau-Hektar für die<br />

Energieversorgung ist einer weniger für<br />

die Ernährung der Bevölkerung.<br />

Heider vertritt dazu eine klare Position:<br />

»Die Veredelungs- und Ernährungswirtschaft<br />

bleibt Schwerpunkt der hiesigen<br />

Region. Zukünftige Konzepte zur Produktion<br />

erneuerbarer Energien müssen deshalb<br />

auf der Grundlage landwirtschaftlicher<br />

Nebenprodukte und biogener Restund<br />

Abfallstoffe aus der Nachrungsmittelproduktion<br />

entwickelt werden«.<br />

AD AGRO habe sich bereits darauf ausgerichtet<br />

und entsprechende Komplettlösungen<br />

in der Entwicklung. »Die Standardlösung<br />

hat ausgedient, denn es gibt<br />

viele Formen der Bioenergie. Nur mit individuellen<br />

und auf die Gegebenheiten<br />

vor Ort ausgerichteten Lösungen wird es<br />

zu einer Win-win-Situation für alle Beteiligten<br />

kommen«. ■<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

start innovations – get more …<br />

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Rotorblätter<br />

Fertigungslinien für<br />

Kraftstoff behälter<br />

Dichtigkeitsprüfvorrichtungen<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 119<br />

Foto: AD AGRO


Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

RUDI HOCKMANN, GESCHÄFTSFÜHRER<br />

VERBUND OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />

Die wichtigsten Kunststoffstandorte<br />

des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />

unter Einschluss der Produzenten<br />

von Kabeln und Steckverbindungen sind<br />

nach den Angaben der Unternehmen in der<br />

Unternehmensdatenbank von RegIS-online<br />

Kunststofftechnik<br />

Die Beschäftigung in der Gummi- und Kunststoffverarbeitung stieg in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta seit 2000 Jahr für Jahr um durchschnittlich<br />

3,4 Prozent. Entsprechend rasant stieg der Anteil an Beschäftigung in der niedersächsischen Kunststoff- und Gummiindustrie<br />

von neun auf 14 Prozent.<br />

Kunststoffboom im OM<br />

Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist mit 6.031 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die führende Kunststoffregion<br />

Niedersachsens. Seit 2000 wurden 1.663 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze<br />

geschaffen. Dieser Anstieg um 38 Prozent lag deutlich über dem allgemeinen Beschäftigungswachstum des<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es von 26 Prozent. Die Beschäftigung in der Gummi- und Kunststoffverarbeitung<br />

stieg in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta seit 2000 Jahr für Jahr um durchschnittlich 3,4 Prozent.<br />

Entsprechend rasant stieg der Anteil an Beschäftigung in der niedersächsischen Kunststoff- und Gummiindustrie<br />

von neun auf 14 Prozent.<br />

die Stadt Lohne mit über 3.302 Beschäftigten,<br />

gefolgt von der Stadt Damme mit<br />

1.409, der Stadt Cloppenburg mit rund<br />

1.000, der Stadt Friesoythe mit 649 und<br />

der Gemeinde Saterland mit 490. Hinzu<br />

kommen die Stadt Vechta mit über 318,<br />

120 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

die Gemeinde Steinfeld mit über 259, die<br />

Gemeinde Emstek mit 225, die Gemeinde<br />

Holdorf mit 135, die Gemeinde Bösel mit<br />

56, die Gemeinde Goldenstedt mit 43, die<br />

Stadt Dinklage mit 34 und die Gemeinde<br />

Molbergen mit neun Beschäftigten.


Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Nds. (LSKN)<br />

Beschäftigungsentwicklung in der Kunststoffindustrie im Vergleich<br />

2001 bis 2011 (2000 = 100 %)<br />

119<br />

109<br />

104<br />

101<br />

104<br />

103 103<br />

105<br />

98<br />

2001<br />

97<br />

96<br />

2002<br />

99 99<br />

2003<br />

98<br />

96<br />

2004<br />

96<br />

94<br />

2005<br />

96<br />

93<br />

2006<br />

100<br />

96<br />

2007<br />

102<br />

96<br />

2008<br />

96<br />

95<br />

2009<br />

98<br />

96<br />

2010<br />

102<br />

97<br />

2011<br />

Die Kunststoffverarbeitung ist im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg aus Nachfrageimpulsen aus<br />

der Torfproduktion und der Korkverarbeitung<br />

hervorgegangen. Aus der Nachfrage<br />

nach Torfsäcken und Flaschenkorken aus<br />

Kunststoff entwickelten sich in den fünfziger<br />

Jahren erste Betriebe der Kunststoffverarbeitung.<br />

*Burwinkel fertigt Kunststoffe in Bestform -<br />

z.B. Spritzgussteile für die Spielzeugindustrie.<br />

114<br />

Kunststofftechnik<br />

Deutschland Niedersachsen <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

124<br />

150<br />

135<br />

120<br />

105<br />

90<br />

Nach der Fertigstellung der Bundesautobahn<br />

A1 »Hansalinie« bauten tatkräftige<br />

Unternehmerpersönlichkeiten mit ihren<br />

motivierten Mitarbeitern rasch eine hochmoderne<br />

Kunststoffindustrie auf.<br />

Die Kunststoff verarbeitenden Unternehmen<br />

des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />

sind international ausgerichtet. Sie bieten<br />

ein umfassendes Angebotsspektrum an<br />

136<br />

142<br />

Rienshof 7 · 49439 Mühlen · Telefon 05492 - 9667 - 0 · www.burwinkel-kunststoffe.de<br />

Wie verpackt man<br />

eigentlich Seifenblasen?*<br />

So wie wir.<br />

atka Kunststoffverarbeitung GmbH<br />

Geschäftsführer: Gregor Sieve<br />

Südring 25 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/9268-0<br />

Fax 04442/9268-11<br />

info@atka.de<br />

www.atka.de<br />

Burwinkel Kunststoffwerk GmbH<br />

Geschäftsführer: Martin Burwinkel<br />

Rienshof 7 · 49439 Mühlen<br />

Tel. 05492/9667-0<br />

Fax 05492/9667-66<br />

info@burwinkel-kunststoffe.de<br />

www.burwinkel-kunststoffe.de<br />

Dettmer Verpackungen GmbH<br />

Geschäftsführer: Jürgen Sawadka<br />

Postfach 1309 · 49380 Lohne<br />

Tel. 04442/9323-0<br />

Fax 04442/9323-53<br />

service@de-lo.de · www.de-lo.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 121


122<br />

Kröger Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Hans-Jürgen Kröger<br />

Fladderweg 14 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/70310-0 · Fax 04442/70310-10<br />

info@kroeger-vertrieb.de<br />

www.kroeger-vertrieb.de<br />

Kronen-Hansa-Werk GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Rolf Prasuhn<br />

Gewerbering 17 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/8008-0 · Fax 04442/8008-99<br />

info@kronen-hansa-werk.com<br />

www.kronen-hansa-werk.com<br />

LKR Recyclate<br />

Lohner Kunststoffrecycling GmbH<br />

Geschäftsführer: Jan-Hendrik Wilming<br />

Buchholzstraße 42-44 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/97800-0 · Fax 04441/97800-1<br />

info@recyclate.de · www.recyclate.de<br />

M.D.S. Meyer GmbH<br />

Geschäftsführer: Siegfried Meyer<br />

Hansatal 2 · 49456 Bakum<br />

Tel. 04446/9677-0 · Fax 04446/9677-10<br />

infos@mds-dichtungen.de<br />

www.mds-dichtungen.de<br />

Kompetenz<br />

TEC<br />

in Kunststoff<br />

MERKUTEC GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Markus Mechelhoff<br />

Holdorfer Straße 71 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/504992-10<br />

Fax 04443/504992-99<br />

kontakt@merkutec.de · www.merkutec.de<br />

M.O.L. Gummiverarbeitung<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Hubert Buschermöhle<br />

Gutenbergstraße 14 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9245-0 · Fax 04441/7152<br />

hubert.buschermoehle@mol-elastomer.de<br />

www.mol-elastomer.de<br />

Mondi Halle GmbH, plant Steinfeld<br />

Werksleiter: Alfons Kruse<br />

Handorfer Straße 98 · 49439 Steinfeld<br />

Tel. 05492/417-0 · Fax 05492/417-209<br />

contact.steinfeld@mondigroup.com<br />

www.mondigroup.com<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Kunststofftechnik<br />

Umsatzentwicklung in der Kunststoffindustrie im Vergleich<br />

2001 bis 2011 (2000 = 100 %)<br />

132<br />

132<br />

124<br />

106 6<br />

102 103 3<br />

101<br />

98<br />

113<br />

110<br />

112<br />

108<br />

143<br />

138<br />

136<br />

123<br />

117<br />

129<br />

119<br />

127<br />

127<br />

110<br />

106<br />

3<br />

0<br />

112<br />

108 8107 112<br />

Verpackungsbehältern und -folien, Profilen<br />

und technischen Teilen, Rohren und<br />

Gummiformteilen, Kabeln und Steckverbindungen.<br />

Sie sind Entwicklungspartner<br />

für Markenhersteller der internationalen<br />

Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik- und<br />

Automobilindustrie sowie des weltmarktorientierten<br />

Maschinen- und Anlagenbaus.<br />

Es bestehen komplexe vor- und nachgelagerte<br />

Strukturen in den Bereichen Werkzeugbau,<br />

Recycling und Dienstleistungen.<br />

Die Kunststoffverarbeitung ist eine vielfältige<br />

Branche. Verpackungen, technische<br />

Teile für die Elektro- und Automobilindustrie<br />

sowie Produkte für die Möbel-,<br />

Bau- und Freizeitindustrie sind typische<br />

Erzeugnisse. Auch die regionalen Kunststoffunternehmen<br />

sind Zulieferer ganz<br />

verschiedener Wertschöpfungsketten.<br />

Hergestellt werden unter anderem Bauelemente,<br />

Spritzgussteile, Tiefziehteile<br />

oder Verpackungsmaterialien für die Lebensmittelindustrie.<br />

Zudem hat ihre Bedeutung<br />

als Zulieferer für die Automobilindustrie<br />

in den letzten Jahren noch einmal<br />

deutlich zugenommen.<br />

Die Vielfalt der Zulieferbeziehungen<br />

spiegelt sich auch in den Unternehmensstrategien<br />

wieder. Einige Unternehmen<br />

sind auf verschiedene Zielbranchen ausgerichtet,<br />

um die Gesamtauslastung des Maschinenparks<br />

bei immer wieder auftretenden<br />

Nachfrageschwankungen einzelner<br />

Branchen zu sichern. Andere Unternehmen<br />

haben sich exklusiv auf eine Zielbranche<br />

spezialisiert und bieten ein auf deren Anforderungen<br />

perfekt angepasstes Dienstleistungsangebot.<br />

Einige Unternehmen<br />

sind auf Großserien ausgerichtet, andere<br />

haben sich in den frei bleibenden Nischen<br />

für Mittel- und Kleinserien eingerichtet.<br />

Die Menge der verarbeiteten Kunststoffe<br />

ist 2011 im Vergleich zu 2009 um 10,5<br />

129 128<br />

167<br />

143<br />

138<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Deutschland Niedersachsen <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

195<br />

165<br />

135<br />

105<br />

75<br />

Prozent auf rund elf Millionen Tonnen<br />

gestiegen. Insbesondere der Fahrzeugbau<br />

mit 23 Prozent, aber auch die Medizintechnik,<br />

Landwirtschaft und Haushaltswaren<br />

legten beim Kunststoffeinsatz überdurchschnittlich<br />

zu.<br />

Der Elektro- und Elektronikbereich sowie<br />

das Bauwesen verliefen mit fünf und<br />

6,5 Prozent Mengenplus dagegen eher<br />

verhalten. Verpackungen als nach wie vor<br />

mit Abstand größtes Einsatzgebiet für<br />

Kunststoffe expandierten um knapp neun<br />

Prozent.<br />

Etwa ein Drittel aller in Deutschland<br />

produzierten Kunststoffe werden zu Verpackungen<br />

verarbeitet. Die Vielfalt der<br />

Produkte reicht von der Lebensmittelfolie<br />

über die PET-Flasche bis hin zum Gefahrgutbehälter.<br />

Der zweitgrößte Bereich ist<br />

mit 23 Prozent die Bauwirtschaft mit<br />

Fenstern, Türen, Fassadenelementen und<br />

Rohren. Der drittgrößte Bereich ist der<br />

Fahrzeugbau. Heute bestehen etwa 15<br />

Prozent eines Autos aus Kunststoff. An<br />

vierter Stelle steht der Einsatz in der<br />

Elektro- und Elektronikindustrie.<br />

Kunststoffe haben exzellente Isoliereigenschaften<br />

und sind darüber hinaus<br />

sowohl flexibel als auch widerstandsfähig.<br />

Vom Kabel über das Handy bis zum<br />

Laptop: Kunststoffe sind aus modernen<br />

Elektro- und Elektronikgeräten nicht<br />

mehr wegzudenken. Kunststoffmöbel sind<br />

feuchtigkeitsbeständig, stoßfest, leicht<br />

zu reinigen und dadurch überaus hygienisch.<br />

Knapp vier Prozent aller in<br />

Deutschland verarbeiteten Kunststoffe<br />

gehen in die Möbelindustrie.<br />

Kunststoffprodukte leisten durch ihr<br />

geringes Gewicht sowie ihre vielfältigen<br />

Verwertungsmöglichkeiten einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Umweltschutz und<br />

zur Ressourcenschonung. Immer weniger<br />

194<br />

Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Nds. (LSKN)


Kunststoffe werden gebraucht, um die<br />

gleichen oder anspruchsvollere Ziele zu<br />

verwirklichen. So sind zum Beispiel Verpackungen<br />

etwa 28 Prozent leichter als<br />

vor zehn Jahren. Technische Kunststoffteile<br />

für die Automobilindustrie tragen<br />

zur Reduzierung des Benzinverbrauchs<br />

bei. Darüber hinaus werden Kunststoffabfälle<br />

als Ressource genutzt. Die zu Abfall<br />

gewordenen Kunststoffe (Post-Consumerund<br />

Verarbeitungsabfälle) wurden 2011<br />

zu 42 Prozent werkstofflich und zu einem<br />

Prozent rohstofflich – nur bei den Verpackungsabfällen<br />

– verwertet. 56 Prozent<br />

gingen in energetische Verwertungswege.<br />

Rein rechnerisch wurden damit 99 Prozent<br />

der gesamten Kunststoffabfallmenge<br />

von knapp 5,5 Millionen Tonnen verwertet.<br />

Das werkstoffliche Recycling stieg im<br />

Zeitraum von 2009 bis 2011 um 280.000<br />

auf rund 2,2 Millionen Tonnen. Die Kunststoffverwertung<br />

hat sich als ein wichtiger<br />

Bestandteil und Wirtschaftsfaktor der<br />

Kunststoffwertschöpfung etabliert.<br />

Konjunkturell mehren sich die Anzeichen,<br />

dass der seit Mitte 2009 mehr oder<br />

minder ununterbrochene Aufschwung sein<br />

Ende gefunden hat. Nach den offiziellen<br />

Zahlen des Statistischen Bundesamtes lag<br />

der Umsatz der Kunststoffverarbeitung im<br />

Kunststofftechnik<br />

Deutschlands Kunststoffverarbeitung nach Anwendung 2011<br />

(Gesamt: 11,9 Millionen Tonnen)<br />

Sonstiges 13,7 %<br />

Medizin 2,2 %<br />

Haushaltswaren 3,0 %<br />

Landwirtschaft 3,1 %<br />

Möbel 3,8 %<br />

Elektro und Elektronik 6,2 %<br />

Fahrzeugbau 9,9 %<br />

ersten Quartal des Jahres mit knapp 11,6<br />

Milliarden Euro noch knapp drei Prozent<br />

über dem Vorjahresquartal. Im zweiten<br />

Quartal waren es mit 11,9 Milliarden Euro<br />

bereits gut ein Prozent weniger als im<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Verpackung 34,7 %<br />

Bau 23,4 %<br />

gleichen Zeitraum 2011. Vorreiter war<br />

dabei das Segment der Herstellung von<br />

Platten, Folien, Schläuchen und Profilen<br />

aus Kunststoffen, zu dem auch die Rohrproduktion<br />

gehört.<br />

50 Jahre delo. – 50 Jahre<br />

für perfekte Produkte.<br />

Seit 1961 ist delo mit seinen Kunden zusammengewachsen:<br />

Denn seit 50 Jahren heißt Kundenorientierung bei delo, das<br />

Produkt unserer Kunden im Fokus zu haben. Und das ist<br />

nicht nur eine Frage des Geschmacks.<br />

In allen Marktsegmenten müssen sie<br />

in vielerlei Hinsicht perfekt sein:<br />

wirtschaftlich, funktional und visuell.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass<br />

individuelle Verpackungsfolien und<br />

Folienverpackungen Ihr Produkt vervollständigen – zum<br />

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delo: Dettmer Verpackungen GmbH · Gewerbering 19 · 49393 Lohne · Deutschland<br />

Tel +49 4442 9323-0 · Fax +49 4442 9323-53 · service@de-lo.de<br />

123<br />

Quelle: Kunststoff-Information 2012


NORDFOLIEN GmbH<br />

Geschäftsführer: Axel Schwilp<br />

Am Tannenkamp 21 · 49439 Steinfeld<br />

Tel. 05492/88-0 · Fax 05492/88-558<br />

info@nordfolien.com<br />

www.nordfolien.com<br />

Gebr. Ostendorf<br />

Kunststoffe GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer:<br />

Holger Büscherhoff<br />

Rudolf-Diesel-Straße 6-8 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/874-50 · Fax 04441/874-66<br />

H.Buescherhoff@ostendorf-kunststoffe.com<br />

Pöppelmann GmbH & Co. KG<br />

Kunststoffwerk-Werkzeugbau<br />

Bakumer Straße 73<br />

49393 Lohne<br />

Tel. 04442/982-0<br />

Fax 04442/982-112<br />

info@poeppelmann.com<br />

www.poeppelmann.com<br />

RPC Bramlage GmbH<br />

Thorsten Fischer<br />

Brägeler Straße 70 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/881-0<br />

Fax 04442/881-252<br />

info@rpc-bramlage.de<br />

www.rpc-bramlage.de<br />

WELA-Plast Recycling GmbH<br />

Geschäftsführer: Thomas Wichelmann<br />

Westerriede 11 · 49424 Goldenstedt<br />

Tel. 04444/96096-0<br />

Fax 04444/9609618<br />

info@wela-plast.de<br />

www.wela-plast.de<br />

ZF Friedrichshafen AG<br />

Leiter Kommunikation<br />

Division Fahrwerktechnik:<br />

Alexander Hesselbarth<br />

Dr.-Jürgen-Ulderup-Platz 1<br />

49401 Damme<br />

Tel. 05474/60-2190<br />

Fax 05474/60-2199<br />

alexander.hesselbarth@zf.com<br />

www.zf.com<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Kunststofftechnik<br />

Deutschlands Post-Consumer Kunststoffabfälle nach Herkunft 2011<br />

(Gesamt: 4,4 Tonnen)<br />

Sonstiges 12,3 %<br />

Haushaltswaren 4,8 %<br />

Fahrzeugbau 4,8 %<br />

Elektro und Elektronik 5,4 %<br />

Landwirtschaft 5,5 %<br />

Bau 8,4 %<br />

Als eines der beiden großen Segmente<br />

stand hier der Umsatz nach sieben Monaten<br />

mit 10,1 Milliarden Euro rund 1,6<br />

Prozent unter dem Vergleichswert des<br />

Vorjahres. Dagegen lagen die »Sonstigen<br />

Kunststoffwaren« – zwei Drittel technische<br />

Teile, ein Drittel Konsumwaren – mit kumulierten<br />

10,45 Milliarden Euro noch 1,2<br />

Prozent über Vorjahr. Die »Verpackungsmittel«<br />

(4,2 Milliarden Euro, +0,7 Prozent)<br />

und der »Baubedarf« (2,7 Milliarden<br />

Euro, +1,1 Prozent) waren ebenfalls noch<br />

leicht positiv. Eines allerdings verbindet<br />

alle Segmente: Die im Jahresverlauf sich<br />

eindeutig abschwächende Tendenz. 33<br />

Prozent der Befragten des Kunststoffbarometers<br />

zeigten sich zuletzt skeptisch in<br />

Bezug auf die Entwicklung der Geschäfte<br />

in der zweiten Jahreshälfte 2012, wobei<br />

Inlands- und Exporteinschätzungen keine<br />

nennenswerte Abweichung aufwiesen. 20<br />

Prozent gaben an, die zum Jahresbeginn<br />

geplanten Investitionen zu reduzieren.<br />

Im Beschäftigungsbereich planten zwar<br />

weiterhin mit 15 Prozent nur recht wenige<br />

Unternehmen einen Abbau, aber mit<br />

18 Prozent war auch der Anteil der Unternehmen<br />

mit Plänen für eine Steigerung<br />

der Beschäftigtenzahl in den kommenden<br />

Monaten deutlich zurückgegangen.<br />

Die europäische Schuldenkrise überschattet<br />

derzeit die gesamte Wirtschaftsentwicklung.<br />

Mit 65 Prozent rechnen<br />

knapp zwei Drittel der Branchenunternehmen<br />

mit negativen Auswirkungen auf<br />

ihre Geschäfte. Die Auftragseingänge in<br />

der deutschen Elektroindustrie waren mit<br />

einem Minus von fünf Prozent auch im<br />

August 2012 hinter dem Vorjahreswert<br />

zurückgeblieben. Die Erwartungen für die<br />

nächsten sechs Monate waren im Septem-<br />

124 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Verpackungen 60,7 %<br />

ber per Saldo den dritten Monat in Folge<br />

negativ. Zwölf Prozent der Elektrounternehmen<br />

rechneten mit steigenden, 62<br />

Prozent mit gleich bleibenden und 26 Prozent<br />

mit sinkenden Geschäften.<br />

Produktionskürzungen, Stellenabbau,<br />

Werksschließungen, fehlende Teile – der<br />

Gegenwind für die europäischen Automobilbauer<br />

auf den Heimatmärkten ist so<br />

stark geworden, dass auch die bisher guten<br />

Geschäfte in Asien und Nordamerika<br />

die Delle nur noch knapp ausgleichen<br />

können. Für Zulieferer bedeutet diese<br />

Entwicklung eine Erhöhung des seit Beginn<br />

der Wirtschaftskrise ohnehin bestehenden<br />

Konsolidierungsdrucks. Das<br />

macht sich insbesondere in einem massiven<br />

Preisdruck bemerkbar. Während die<br />

Preissteigerungen bei den Kunststoffen,<br />

die seit 2009 rund 13 Prozent über alle<br />

Materialien und bis zu 30 Prozent für<br />

technische Polymere betrugen, konnten<br />

die Zulieferer nur um 1,9 Prozent höhere<br />

Preise für fertige Teile durchsetzen.<br />

2012 wurden in Europa wahrscheinlich<br />

so wenige Autos verkauft wie seit 20<br />

Jahren nicht mehr. Schon 2007, als die<br />

Autoverkäufe in Europa Rekordniveau erreichten,<br />

litt die Branche unter Überkapazitäten,<br />

die bisher kaum abgebaut wurden.<br />

Die Autoindustrie verfügt in Europa<br />

über genug Belegschaften und Fabriken,<br />

um mehr als fünfzehn Millionen Autos im<br />

Jahr vom Band laufen zu lassen. Tatsächlich<br />

verkauft wurden jedoch 2012 nur<br />

knapp zwölf Millionen. Während die<br />

Märkte in den USA und Russland laut<br />

Automobilverband VDA zwischen Januar<br />

und August um jeweils mehr als 14 Prozent<br />

wuchsen und China trotz allem noch<br />

um 9,5 Prozent zulegte, war im Euroraum<br />

Quelle: Kunststoff-Information 2012


ein Minus von sieben Prozent beim Pkw-<br />

Absatz zu verzeichnen.<br />

Die deutsche Medizintechnik-Industrie<br />

hat ihren Wachstumskurs vor allem im<br />

Ausland zu Beginn des Jahres 2012 noch<br />

fortgesetzt. Weltweit wird der Einsatz von<br />

Kunststoffen in der Medizintechnik weiter<br />

kontinuierlich ansteigen. In Europa soll er<br />

infolge höherer Gesundheitsstandards und<br />

einer alternden Bevölkerung bis 2018<br />

wertmäßig um jährlich 8,6 Prozent auf<br />

gut eine Milliarde Euro anwachsen. Der<br />

Geschäftsklimaindex der Kunststoffrohrhersteller<br />

in Deutschland ist im zweiten<br />

Quartal 2012 stark eingebrochen. Insbesondere<br />

Rohstoffpreiserhöhungen, ver -<br />

schobene oder gestrichene Bau- und Großprojekte<br />

sowie Auftragsrückgänge wirkten<br />

sich von April bis Juni negativ auf die Absatzmengen<br />

der Kunststoffrohrhersteller<br />

aus. Die Hersteller rechnen in allen Bereichen<br />

– mit Ausnahme der Haustechnik –<br />

weiterhin mit Absatzzahlen unter Vorjahresniveau.<br />

Auch in der Verpackungsbranche<br />

schlägt die Abkühlung nach Angaben<br />

der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen<br />

durch. Für die letzten drei Monate<br />

des Jahres 2012 wurde ein weiterer<br />

Konjunkturrückgang erwartet.<br />

Die Kunststoffindustrie im <strong>Oldenburger</strong><br />

Land verzeichnete im ersten Halbjahr<br />

2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

ein moderates Umsatzwachstum von drei<br />

Prozent auf 986 Millionen Euro (+29<br />

Millionen Euro). Ein Plus von bis zu zehn<br />

Prozent gab es im Landkreis Vechta. Der<br />

Exporterlös nahm um drei Prozent auf<br />

296 Millionen Euro ab. Die Exportquote<br />

verringerte sich um zwei Prozentpunkte<br />

auf 30 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten<br />

stieg kräftig an. In den 37 Betrieben mit<br />

Kunststofftechnik<br />

mehr als 50 Beschäftigten waren rund<br />

9.000 Mitarbeiter tätig, ein Plus von fast<br />

fünf Prozent.<br />

Die Kunststoffindustrie ist in hohem<br />

Maße abhängig von der Entwicklung des<br />

Rohölpreises, der die Kostenstruktur erheblich<br />

prägt und unter ständigen Anpassungs-<br />

und Rationalisierungsdruck setzt.<br />

Nach dem aktuellen Kunststoffbarometer<br />

bilden der Anstieg und die extreme Volatilität<br />

der Rohstoffpreise für fast 70 Prozent<br />

der Unternehmen die größte Herausforderung.<br />

Um starke Preisschwankungen<br />

auffangen zu können, setzen einige verstärkt<br />

auch auf Lagerhaltung. Hier bieten<br />

die Standorte im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

aufgrund der vergleichsweise günstigen<br />

Grundstückspreise einen Standortvorteil.<br />

Über 70 Prozent der Kunststoffmaschinenbauer<br />

müssen sich in besonderem<br />

Maße mit dem globalen Wettbewerb<br />

auseinandersetzen. Im Branchenschnitt<br />

ist dies für rund 48 Prozent der Fall. Nur<br />

knapp dahinter rangieren mit 47 Prozent<br />

die Energiekosten. Hier sind besonders<br />

die Recycling-Betriebe mit ihrem hohen<br />

Bedarf betroffen, für fast zwei Drittel dieser<br />

Gruppe ist die Frage brennend. Klar<br />

überdurchschnittliche Anteilswerte zeigen<br />

auch die kontinuierlich produzierenden<br />

Unternehmen der Erzeugung, Verarbeitung<br />

und Anwendung, von denen sich<br />

jeweils über 50 Prozent betroffen zeigen.<br />

Die Sicherung und Steigerung der Rendite<br />

ist für rund 40 Prozent der Branche ein<br />

besonderes Thema, wobei auch hier die<br />

Maschinenbauer mit knapp über 20 Prozent<br />

die am geringsten betroffene Gruppe<br />

ist. Vom Fachkräftemangel hingegen – im<br />

Schnitt der Gesamtbefragung ebenfalls<br />

von 40 Prozent genannt – sind diese be-<br />

sonders betroffen: Mehr als 70 Prozent<br />

des besonders ingenieurintensiven Industriezweigs<br />

haben Schwierigkeiten, ausreichend<br />

qualifiziertes Personal zu finden.<br />

Mit Blick auf Ressourcenschonung und<br />

Energieeffizienz werden Netzwerke zwischen<br />

Industrie und Forschung wichtiger<br />

werden, um Zukunftstechnologien wie<br />

Materialsubstitution und Leichtbau voranzutreiben<br />

und serientaugliche Produktionstechnologien<br />

entlang der gesamten<br />

Prozesskette zu entwickeln. So wurde der<br />

Energieverbrauch der Verarbeitungsmaschinen<br />

in den letzten Jahren intensiv erforscht.<br />

Ein weiteres Stichwort ist Materialsubstitution:<br />

Immer leichtere und dünnwandigere<br />

Konstruktionen aus Kunststoff<br />

ersetzen andere schwere Metallbauteile<br />

und schonen auf vielfältige Art und Weise<br />

natürliche Ressourcen. Mit Blick auf die<br />

Materialeffizienz sind ein konsequent<br />

kunststoffgerechtes Bauteildesign und<br />

die Entwicklung neuer Verfahrenstechniken<br />

von zunehmender Bedeutung. Ein bedeutender<br />

Treiber ist die Automobilindustrie.<br />

Hier wird intensiv daran gearbeitet,<br />

das Gesamtfahrzeuggewicht zu reduzieren<br />

und die CO 2-Bilanz zu verbessern.<br />

Auf dem internationalen Kunststoffmarkt<br />

haben Biokunststoffe derzeit noch<br />

einen verhältnismäßig geringen Stellenwert,<br />

der sich Prognosen zufolge jedoch<br />

in den nächsten Jahren deutlich erhöhen<br />

wird. Als Biokunststoff werden Kunststoffe<br />

bezeichnet, die auf Basis von nachwachsenden<br />

Rohstoffen erzeugt werden<br />

(bio-basierte Kunststoffe). Im Gegensatz<br />

zu fossilen Rohstoffen ist die Herstellung<br />

von Biokunststoff CO 2-neutral, da der<br />

Stoff- und Energiekreislauf geschlossen<br />

ist. Nachdem der Fokus lange Zeit auf<br />

Ein Produkt aus dem Hause Gebr. Ostendorf Kunststoffe GmbH & Co. KG<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 125


Quelle: Kunststoff-Information 2012<br />

Produkte und technische Anwendungen<br />

gerichtet war, treten mit dem wachsenden<br />

Marktanteil und der zunehmenden<br />

Produktvielfalt vermehrt Fragen wie die<br />

Prozess-Stabilität in den Vordergrund.<br />

Zunehmend erobern auch sauberkeitsrelevante<br />

Kriterien den Bereich der Kunststoffproduktion.<br />

Insbesondere Kunden aus<br />

den Bereichen Pharmazie, Medizintechnik<br />

und Kosmetik fordern mehr und mehr<br />

Partikel- und Keimfreiheit. Die bislang vorherrschenden<br />

Anforderungen wie etwa<br />

Schnelligkeit und Effizienz sowie weitgehende<br />

Wartungsfreiheit müssen um partikelfreie<br />

Fertigung ergänzt werden. Da<br />

Kunststoffverarbeitung im Reinraum zu<br />

den kompliziertesten Produktionen zählt,<br />

ist dies allerdings keine leichte Aufgabe.<br />

Spezielle Verfahrenstechniken haben Einzug<br />

gehalten, die immer innovativeren<br />

Entwicklungen unterliegen.<br />

Innovationsfähigkeit bleibt somit der<br />

wesentliche Erfolgsfaktor für die Kunststoffverarbeitung<br />

in Deutschland und im<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. 1 Schon bei einer<br />

Befragung durch den <strong>Verbund</strong> im Jahre<br />

2001 gaben die regionalen Kunststoffunternehmen<br />

einer Wettbewerbsstrategie<br />

der Qualitätsführerschaft die höchsten<br />

Erfolgschancen. Eine solche Strategie setzt<br />

eine (kosten-)intensive Forschungs- und<br />

Entwicklungsarbeit voraus, die rasch<br />

neue Marktstandards schafft. Doch schon<br />

2001 herrschte aus Sicht von mindestens<br />

30 Prozent der Unternehmen sehr starker<br />

bis starker Mangel an Werkzeug- und Verfahrensmechanikern,<br />

IT-Fachkräften, Mechatronikern,<br />

Maschinenbauingenieuren<br />

und Energieelektronikern. Sehr hoher bis<br />

hoher Weiterbildungsbedarf wurde mehrheitlich<br />

in den Bereichen Fremdsprachen,<br />

Informations- und Kommunikationstech-<br />

nologie sowie Konstruktions- und Fertigungstechnik<br />

gesehen. Je stärker sich die<br />

Unternehmen auf die Qualitätsführerschaft<br />

konzentrierten, desto stärker stieg<br />

der Bedarf an Maschinenbauingenieuren,<br />

Wirtschaftsingenieuren, Betriebswirten,<br />

Diplom-Kaufleuten und IT-Fachkräften.<br />

Bei diesen Qualifikationen hatte das <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> in 2001 aus Sicht<br />

der Unternehmen ein Standortproblem.<br />

Die Aus- und Weiterbildung von Spitzenfachkräften<br />

dürfte auch weiter entscheidend<br />

für die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen<br />

Kunststofftechnik und damit die<br />

Zukunft des Kunststoffstandortes <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> sein. 2 ■<br />

1 vgl. Forschungsinstitut für Regional- und Clustermanagement,<br />

»Können Kunststoff-Cluster 20 % mehr Wachstum schaffen?«<br />

Standortkompetenzen, Cluster und Prognosen:<br />

Basisinformationen für die Unternehmensstrategie,<br />

Dezember 2008. www.institut-clustermanagement.de<br />

2 Die Auswertung der Unternehmensbefragung von 2001<br />

kann per E-Mail über info@om23.de beim <strong>Verbund</strong><br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> angefordert werden.<br />

Die Kunst,<br />

Stoffe mit Konzept zu recyceln<br />

� Logistik � Lagerung � Sortentrennung � Vermahlung<br />

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*Seit 1992 ist das Recyceln von Kunststoffen sowie die Entwicklung<br />

wirtschaftlicher Recycling-Konzepte unsere Spezialität.<br />

Kunststofftechnik<br />

Aktuelle Herausforderungen für die deutsche Kunststoffbranche<br />

Juli 2012<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Finanzierung<br />

Fachkräftemangel<br />

Renditesicherung<br />

Energiekosten<br />

Globaler Wettbewerb<br />

Steigende Rohstoffkosten<br />

Lohner Kunststoffrecycling GmbH · Buchholzstraße 42-46 · D-49377 Vechta · Tel.: 0 44 41 / 9 78 00-0 · Fax: 0 44 41 / 9 78 00-1 · E-Mail: info@recyclate.de · Internet: www.recyclate.de<br />

126 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>


„Ich bin ein Pöppelmann.“<br />

Einer von über 1.650. Seit 1949 haben sie das<br />

Familienunternehmen zu einem führenden<br />

Hersteller in der kunststoffverarbeitenden Industrie<br />

entwickelt.<br />

Mit über 450 Spritz gussmaschinen, Tiefziehanlagen<br />

und Extrudern. Weltweit – und in Lohne. Von CAD-<br />

gesteuerten Ent wicklungstools und Rapid Prototyping<br />

über höchste Präzision im eigenen Werkzeugbau bis<br />

hin zu einer effizienten Serienproduktion. Für praxis-<br />

orientierte Lösungen aus Kunststoff in allen Geschäfts-<br />

bereichen: KAPSTO∏ – Kunststoff-Schutzelemente in<br />

über 3.000 Ausführungen zum Schutz vor Beschädigung<br />

und Verschmutzung bei Transport, Lagerung und<br />

Lackierung. K-TECH∏ – technische Spritzgussteile mit<br />

höchstem Qualitätsanspruch für die Automobil-,<br />

Elektro- und Solarindustrie sowie für den Maschinen-<br />

und Apparatebau. FAMAC∏ – technische Funktionsteile<br />

und moderne Verpackungen für die Lebensmittel-,<br />

Pharma- und Kosmetikindustrie sowie für die<br />

Medizintechnik. TEKU∏ – Pflanztöpfe und Anzuchtsysteme<br />

für den kommerziellen Gartenbau.<br />

In über 70 Ländern schätzt man heute die Vielfalt<br />

und Qualität „made by Pöppelmann“. Und damit das<br />

auch so bleibt, entwickeln sich Pöppelmänner immer<br />

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Foto: Adolf-Kolping-Schule Lohne<br />

Neue Technik in neuem Gewand: Das Innovationszentrum an der Adolf-Kolping-Schule in Lohne.<br />

GREGOR WARNKING<br />

I<br />

m Jahre 1978 konnte kaum jemand in<br />

der Adolf-Kolping-Schule erahnen,<br />

welche Bedeutung der Beruf des<br />

Kunststoff-Formgebers für die Schule und<br />

die kunststoffverarbeitende Industrie einmal<br />

erlangen würde. Damals war die Zahl<br />

der Auszubildenden in diesem Beruf eher<br />

niedrig. Er musste konkurrieren mit tradierten<br />

Berufen aus Industrie und Handwerk.<br />

Erst Mitte der 90er Jahre stabilisierten<br />

sich die Zahlen auf höherem Niveau;<br />

Kunststofftechnik<br />

Von der Berufsschule zum Innovationszentrum<br />

Die Teilzeitberufsschule mit ihrer fachtheoretischen beruflichen Bildung war und ist immer noch die<br />

Hauptaufgabe der Adolf-Kolping-Schule Lohne. Die Schule ist aber gleichzeitig auch Spiegelbild der<br />

wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung ihrer Region. Dies gilt vor allem für die heimische<br />

Kunststoffindustrie sowie elektro- oder metalltechnische Berufe. Der überall beklagte Fachkräftebedarf<br />

in diesen Bereichen spiegelt sich unmittelbar wider in den Schülerzahlen der entsprechenden Berufsschulklassen:<br />

Sie sind in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gestiegen.<br />

heute werden rund 70 Jugendliche per<br />

anno ausgebildet. Der Beruf selbst erfuhr<br />

mit seiner ersten Neuordnung 1997 eine<br />

erhebliche Attraktivitätssteigerung. Die<br />

Inhalte wurden den betrieblichen Realitäten<br />

angepasst und es erfolgte eine Neubezeichnung<br />

zum Verfahrensmechaniker für<br />

Kunststoff- und Kautschuktechnik.<br />

Die Berufe der Metall und Elektrotechnik<br />

haben einen ähnlich starken Wandlungsprozess<br />

durchlaufen – wobei vor al-<br />

128 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

lem die metalltechnischen Berufe eine geschichtliche<br />

Entwicklung aufweisen, die<br />

sehr weit zurückreicht. Aus dem ehemaligen<br />

Schmied hat sich eine Vielzahl von<br />

unterschiedlichen Berufen entwickelt, die<br />

in ihrer Schwerpunktsetzung die Vielfalt<br />

der heutigen gewerblichen Arbeitswelt im<br />

Metallbereich abbilden.<br />

Auch der Beruf des Elektroinstallateurs<br />

wurde nicht einfach nur unbenannt. Der<br />

Elektroniker benötig vielfältige und neue


Foto: Adolf-Kolping-Schule Lohne<br />

Hier geht’s zur Sache: Schüler programmieren die Lernstationen.<br />

Ausbildungsinhalte, um der heutigen Arbeitswelt<br />

gerecht zu werden. Die Arbeitswelten<br />

dieser neu geordneten Berufe sind<br />

heute neben den elektrotechnischen und<br />

metalltechnischen Prägungen dominiert<br />

von steuerungs und automatisierungstechnischen<br />

Inhalten. Diese Entwicklung<br />

kennzeichnet am besten die Entstehung<br />

des Ausbildungsberufsbildes Mechatroniker:<br />

Darin werden sowohl metall- und<br />

elektrotechnische als auch steuerungsund<br />

automatisierungstechnische Inhalte<br />

vermittelt. Die Adolf-Kolping-Schule bildete<br />

von Anfang an Mechatroniker aus.<br />

Heute besuchen 115 angehende Mechatroniker<br />

die Schule. Der Einzugsbereich<br />

für die Beschulung in diesem Ausbildungsberuf<br />

erfasst angrenzende Land-<br />

Grün gehört aufs Dach !<br />

TOPGREEN Gründachsysteme<br />

kreise. Die Etablierung der Ausbildung im<br />

Ausbildungsberuf Elektroniker im Schwerpunkt<br />

Automatisierungstechnik an der<br />

Schule weist in die gleiche Richtung.<br />

Die Technikerschule an der<br />

Adolf-Kolping-Schule Lohne<br />

Die genaue Bezeichnung dieser Schulform<br />

lautet eigentlich »Zweijährige Fachschule<br />

Maschinentechnik, Schwerpunkt<br />

Kunststofftechnik«. Da aber die Absolventen<br />

offiziell die Berufsbezeichnung Staatlich<br />

geprüfte Techniker/-in führen dürfen,<br />

ist »Technikerschule« umgangssprachlich<br />

weitaus bekannter.<br />

Eingerichtet wurde die Technikerschule<br />

im Bereich Kunststofftechnik im August<br />

1991. Für die Adolf-Kolping-Schule war<br />

atka Kunststoffverarbeitung GmbH<br />

Südring 25 · 49393 Lohne<br />

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Kunststofftechnik<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

dieses Datum ein Meilenstein. Fand bis<br />

dahin der Unterricht für Kunststoff-Formgeber<br />

vorwiegend im klassischen Unterrichtsraum<br />

mit Tafel und Kreide statt,<br />

konnte mit der Technikerschule naturgemäß<br />

modernste Technologie ins Haus geholt<br />

werden. Die von der Technikerschule<br />

ausgehenden Synergien sind auch heute<br />

noch für den ganzen Berufsbereich von<br />

großer Bedeutung – ohne die Technikerschule<br />

würde es das Innovationszentrum<br />

für Kunststoff und Automatisierungstechnik<br />

nicht geben.<br />

Entsprechend der Ausbildung sind auch<br />

die Einsatzgebiete des Technikers vielfältig.<br />

Zu nennen sind hier etwa die Artikelund<br />

Werkzeugkonstruktion, das Projektmanagement,<br />

der Ein- und Verkauf, die<br />

Kundenbetreuung, die Fertigungsleitung<br />

sowie der Vertrieb und das Qualitätsmanagement.<br />

Auch wenn die meisten Absolventen eine<br />

Beschäftigung in der Kunststoffindustrie<br />

findet, sind auch andere Arbeitsbereiche<br />

gut vorstellbar. Die Technikerschule<br />

an der Adolf-Kolping-Schule wurde im<br />

Jahre 2007 nach der Akkreditierungs- und<br />

Zulassungsverordnung Arbeitsförderung<br />

(AZAV) zertifiziert.<br />

Zum Schuljahresbeginn 2012/<strong>2013</strong> ist<br />

die Technikerschule Mechatronik, Schwerpunkt<br />

Betriebstechnik an der Adolf-Kolping-Schule<br />

eingerichtet worden. Damit<br />

wird der immer stärkeren Durchdringung<br />

der unterschiedlichen Berufe mit Inhalten<br />

der Steuerungs- und Automatisierungstechnik<br />

Rechnung getragen. Zum<br />

Besuch dieser Fachschule sind Facharbeiter<br />

aus den Fachbereichen Metalltechnik<br />

und Elektrotechnik berechtigt. Die Fachschule<br />

Mechatronik ist gleichfalls nach<br />

AZAV zertifiziert.<br />

129


Foto: Adolf-Kolping-Schule Lohne<br />

Das Innovationszentrum für Kunststoff<br />

und Automatisierungstechnik<br />

Die Errichtung des Innovationszentrums<br />

für Kunststoff und Automatisierungstechnik<br />

im November 2010 an der Adolf-Kolping-Schule<br />

stellt einen weiteren Meilenstein<br />

dar. Ausgangspunkt war das Konjunkturpaket<br />

II des Landes Niedersachsen.<br />

Über den Landkreis Vechta als Schulträger<br />

bewarb sich die Adolf-Kolping-Schule mit<br />

einem Projekt, das in enger Abstimmung<br />

mit regionalen Betrieben der Kunststoffverarbeitung<br />

und Automatisierungstechnik<br />

entwickelt worden war und mit seiner<br />

Konfiguration einmalig sein dürfte.<br />

In enger Anlehnung an betriebliche Abläufe<br />

wurde ein Produktions- und Bearbeitungsprozess<br />

abgebildet, der sowohl<br />

HANSA FLEX<br />

Kunststofftechnik<br />

Sechs-Achs-Knickarmroboter in Aktion: Montage, Lagerung und Verpackung einer Dose.<br />

wichtige Elemente der Kunststoffverarbeitung<br />

als auch der Automatisierungstechnik<br />

enthält. Eine Bedingung war, dass<br />

das Innovationszentrum in erster Linie<br />

der Erstausbildung in entsprechenden Berufen<br />

dienen soll; es sollte also neben der<br />

Veranschaulichung realer komplexer Produktionsprozesse<br />

das praktische Lernen<br />

und praktische Üben an den jeweiligen<br />

Bearbeitungsstationen möglich gemacht<br />

werden. Herausgekommen ist eine Anlage,<br />

die sich über drei Räume erstreckt,<br />

wobei jeder Raum für sich einen thematischen<br />

Schwerpunkt aufweist, die Räume<br />

aber wiederum durch die Anlage miteinander<br />

verbunden sind.<br />

Ergänzend zu diesen drei Räume werden<br />

spezifische Inhalte wie Qualitätsma-<br />

130 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

nagement, Pneumatik, Sensorik und Aktorik<br />

in eigenen Laborräumen abgebildet.<br />

Als »Lernträger« wird im ersten Raum mit<br />

einer Spritzgießmaschine eine Kunststoffdose<br />

mit Deckel gefertigt. Ein Entnahmegerät<br />

entnimmt beide Teile und legt sie<br />

auf einem Förderband ab.<br />

Danach wird der Lernträger mit einem<br />

Laser beschriftet. Betriebsdaten wie Teilenummer,<br />

Werkstoff und weitere für die<br />

Qualitätssicherung wichtige Parameter<br />

werden in Form eines Matrixcodes festgehalten.<br />

Für die weitere Bearbeitung werden<br />

die Teile auf einem Transportwagen<br />

(Shuttle) positioniert, der sich auf einem<br />

Schienensystem bewegt. Es ist jederzeit<br />

möglich, die Position der Teile und den<br />

Fortschritt des Produktionsablaufes von<br />

einem Leitstand aus zu beobachten.<br />

Die an der Spritzgießmaschine produzierten<br />

Teile durchlaufen mehrere Arbeitsstationen;<br />

den Transport von Station<br />

zu Station übernimmt dabei das Shuttlesystem.<br />

Im dritten und letzten Raum wird<br />

das Produkt eingelagert. Geschieht dies<br />

nicht in einem Hochregallager, werden<br />

Deckel und Dose montiert und verpackt.<br />

Dabei kommt ein Sechs-Achs-Knickarmroboter<br />

zum Einsatz. Am Ende steht eine<br />

entsprechend dem Auftrag bestückte Palette,<br />

für die ein Barcode-Drucker den Palettenaufkleber<br />

erstellt.<br />

Für den Schulungsbetrieb von großer<br />

Bedeutung sind die zusätzlichen »Lerninseln«,<br />

an denen – unabhängig vom oben<br />

beschriebenen Gesamtsystem – gearbeitet<br />

und geübt werden kann. Hierzu steht<br />

jede der genannten Stationen als Übungsstation<br />

in vierfacher Ausführung zur Verfügung.<br />

An diesen Übungsstationen trainieren<br />

die Schüler deren Handhabung<br />

und die Erstellung der notwendigen Pro-<br />

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gramme, die den Ablauf steuern. Nach erfolgreichem<br />

Programmieren kann dann<br />

das Ergebnis in die »Hauptstrecke« übertragen<br />

werden.<br />

Nun gehört zur vollständigen Auftragsbearbeitung<br />

noch mehr als Fertigung,<br />

Überprüfung und Verpackung. Im Vorfeld<br />

stehen unter anderem die Konstruktion,<br />

die Erstellung von Prototypen und die Wareneingangskontrollen<br />

der verwandten<br />

Rohstoffe. Auch dafür sind in angrenzenden<br />

Fachräumen die entsprechenden<br />

Technologien vorhanden. Zur Fertigungsstrecke<br />

gehört gleichfalls das Kunststoffprüflabor.<br />

Bei der Einrichtung des Innovationszentrums<br />

wurde immer darauf geachtet,<br />

dass Geräte und Anlagen zur Anwendung<br />

kommen, die einem »Industriestandard«<br />

genügen. Damit wird auch sichergestellt,<br />

dass mittel- und langfristig die Anlagen<br />

nicht nur in der Berufsschule und Technikerschule<br />

zum Einsatz kommen, sondern<br />

dass ergänzend zur praktischen Ausbildung<br />

im Betrieb ganz bestimmte Ausbildungsmodule<br />

angeboten werden können.<br />

Entsprechende Anfragen der ausbildenden<br />

Wirtschaft gibt es bereits. Die<br />

Ausbildungspartnerschaft zwischen Betrieb<br />

und Schule würde damit auf eine<br />

neue Ebene gestellt. Eine weitere Maßgabe<br />

im Zuwendungsbescheid fürs Innovationszentrum<br />

sieht die Nutzung der Anlage<br />

für die Fort- und Weiterbildung verpflichtend<br />

vor.<br />

Ein Ausblick<br />

Berufsausbildung ist mehr als eine Ansammlung<br />

von Qualifizierungsbausteinen.<br />

Gleichwohl werden in Zukunft modulare<br />

Elemente in der Berufsausbildung<br />

zunehmen. Regionalen und auch betrieblichen<br />

Besonderheiten kann damit besser<br />

entsprochen werden. Schon heute ist in<br />

vielen Berufen eine Schwerpunktbildung<br />

vorgesehen, die beispielsweise eine gemeinsame<br />

Beschulung der Auszubildenden<br />

eines Ausbildungsberufes bis zur Prüfung<br />

unmöglich macht.<br />

Neben der Erstausbildung wird die berufliche<br />

Weiterbildung an Bedeutung gewinnen.<br />

Das Stichwort vom »lebenslangen<br />

Lernen« fällt zwar schon seit längerer<br />

Zeit gern in diesem Zusammenhang; die<br />

Ausgestaltung mit konkreten Angeboten<br />

und Projekten läuft indes nur zögerlich<br />

an. Ein Grund dafür ist zweifellos, dass<br />

die Berufsbildenden Schulen immer noch<br />

sehr stark auf die Erstausbildung ausgerichtet<br />

sind. Angesichts der derzeit hohen<br />

Ausbildungsquoten ist eine stärkere schulische<br />

Ausrichtung auf Fort und Weiterbildung<br />

auf mittlere Sicht nicht zu erwarten.<br />

Nicht zuletzt dank des Innovations-<br />

Kunststofftechnik<br />

zentrums für Kunststoff- und Automatisierungstechnik<br />

verfügt die Lohner Adolf-<br />

Kolping-Schule über Schulungs- und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten, die in dieser<br />

Kombination im nordwestdeutschen<br />

Raum absolut einmalig sind. Der nächste<br />

Schritt wäre, anhand geeigneter Strukturen<br />

dafür Sorge zu tragen, dass diese Möglichkeiten<br />

auch bei den Betrieben und den<br />

Menschen ankommen. Dieser Schritt<br />

wurde mit der Gründung des »Steinbeis-<br />

Innovationszentrums Adolf-Kolping-Schule«<br />

im Jahre 2012 vollzogen.<br />

Die heutige Unternehmensgruppe<br />

Claaßen wurde 1999 vom Inhaber, Herrn<br />

Thomas Claaßen, gegründet und ist spezialisiert<br />

auf kundenspezifische Systemlösungen<br />

im Maschinen- und Metallbau.<br />

Mit über 14.000 m² Produktionsfläche,<br />

aufgeteilt in vier Fertigungshallen, auf<br />

rund 75.000 m² Grundstücksfläche bietet<br />

Claaßen mit derzeit 200 Mitarbeitern von<br />

der konzeptionellen Planung, über die<br />

fachgerechte Fertigung und Montage<br />

einzelner Prototypen, Klein- und Großserien<br />

bis hin zu komplexen Baugruppen - alles<br />

aus einer Hand.<br />

Hierbei legen wir großen Wert auf hochwertige<br />

Rohstoffe und Materialien und investieren<br />

stetig in modernste Fertigungstechnologien<br />

und setzen dabei auf Maschinen<br />

renommierter Hersteller. Unsere<br />

langjährige Erfahrung und unser technisches<br />

Know-how in Verbindung mit unseren<br />

qualifizierten Mitarbeitern sind die<br />

Das Steinbeis-Innovationszentrum<br />

Durch die Gründung des Steinbeis-Innovationszentrums<br />

können diese Bildungsangebote<br />

unter weitgehender Selbständigkeit<br />

geleistet werden. Schulische Belange<br />

werden von der eigenständigen Organisation<br />

des Zentrums nicht beeinflusst.<br />

Zum neuen Steinbeis-Innovationszentrum<br />

und seinen Schwerpunktthemen<br />

Steuerungs- und Automatisierungstechnik,<br />

Kunststoff- und Fertigungstechnik sowie<br />

Robotik folgt ein ausführlicher Bericht<br />

zu späterer Zeit. ■<br />

Unternehmensgruppe Claaßen<br />

Flexibilität – Qualität – Leistungsstark<br />

Basis für unsere zufriedenen<br />

Kunden, aus den<br />

Bereichen Maschinenbau,<br />

Agrartechnik, Schiffsbau,<br />

Windenergie und<br />

Fördertechnik.<br />

In unserer Produktion muss<br />

jeder Handgriff sitzen, um<br />

jedes noch so anspruchsvolle<br />

Bauteil terminge-<br />

Geschäftsführer:<br />

Thomas Claaßen<br />

recht und wirtschaftlich, mit der Sicherheit<br />

eines gleichbleibend hohen Qualitätsniveaus,<br />

zu fertigen. Aufgrund unserer hohen<br />

Fertigungstiefe sind wir in der Lage auf<br />

spontane Anfragen flexibel zu reagieren<br />

und auch kürzeste Lieferterminvorstellungen<br />

unserer Kunden zu realisieren.<br />

Die Qualität unserer Arbeit ist kein Zufallstreffer,<br />

denn wir alle handeln konsequent<br />

unternehmerisch, d. h. für uns – leistungsbereit,<br />

zielorientiert und kostengünstig zu<br />

produzieren.<br />

Maschinen- & Metallbau Claaßen GmbH<br />

Krähenweg 19 · 26683 Saterland-Scharrel<br />

Telefon 0 44 92 9 15 00 · Telefax 0 44 92 91 50 10<br />

E-Mail: info@claassen-maschinenbau.de · www.claassen-maschinenbau.de<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 131


Foto: Merkutec, Dinklage<br />

Das Team von Merkutec in Langwege arbeitet als Komplettdienstleister für die Branchen Kunststoffverarbeitung und Formenbau. Von der<br />

Entwicklung über das Prototyping und die Bemusterung von Werkzeugen bis hin zur zeitnahen Erstellung von Kleinserien und Sonderanfertigungen<br />

begleiten die Spezialisten ihre Klientel in allen Fragen rund um das Thema Kunststoffspritzguss.<br />

MARKUS MECHELHOFF<br />

Die Marktentwicklung in der Kunststoff-<br />

und Formenbaubranche hat<br />

gezeigt, dass Aufgabenverteilung<br />

und Verantwortung innerhalb der Entwicklungsphase<br />

in der Schnittstelle Kunde<br />

zum Lieferanten von den Kunden neu<br />

definiert werden. Bisher wurde die Produktentwicklung<br />

in der Regel vom Endkunden<br />

eigenverantwortlich durchgeführt.<br />

Heute übernehmen Lieferanten die<br />

Entwicklungsverantwortung.<br />

Kunststofftechnik<br />

Kompetenz in Kunststoff<br />

Seit Anfang 2011 ist die Merkutec GmbH & Co. KG an ihrem Standort in der »Alten Molkerei« in Langwege bei<br />

Dinklage als Dienstleister für die Branchen Kunststoffverarbeitung und Formenbau aktiv. Merkutec bietet umfassende<br />

Dienstleistungen von der Idee bis zum Produkt und ist für die regional ansässigen Firmen im Bereich<br />

Kunststoff ein zuverlässiger Partner. Das Unternehmen steht seinen Kunden als Partner umfassend zur Seite –<br />

von der Entwicklung über das Prototyping, die Bemusterung von Werkzeugen und den Einsatz aktueller Messbzw.<br />

Prüftechniken bis hin zur zeitnahen Erstellung von Kleinserien und Sonderanfertigungen.<br />

Die meist inhabergeführten, mittelständischen<br />

Kunststoffverarbeiter und Formenbauer<br />

im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

halten wenig Kapazitäten in der Produktentwicklung<br />

vor. Deshalb müssen sie in<br />

der Produktentstehungsphase neue Wege<br />

gehen, wenn sie am Marktgeschehen<br />

weiterhin teilhaben wollen. Die Konsequenz<br />

daraus – und damit das Ziel der<br />

Unternehmensgründung von Merkutec –<br />

war es, diesem Kundenkreis ein umfang-<br />

132 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

reiches Paket an Dienstleistungen anzubieten.<br />

Die Vorteile aus Kundensicht sind,<br />

dass sich die genannte Klientel auf die eigenen<br />

Kernkompetenzen konzentrieren<br />

kann. So kann ein Entwicklungsprojekt<br />

umgesetzt werden, ohne selbst Kapazitäten<br />

und Kompetenz aufbauen oder einstellen<br />

zu müssen – dies verringert das<br />

unternehmerische Risiko und verhindert<br />

sprungfixe Kosten. Immer wieder auftretende<br />

Marktschwankungen müssen nicht


Foto: Merkutec, Dinklage<br />

ausgeglichen werden. Und alle Dienstleistungen<br />

können bedarfsgerecht eingekauft<br />

werden. Es gibt keine Schnittstellenverluste,<br />

keine Zeitverluste, keine Teilung<br />

von Verantwortlichkeiten. Der organisatorische<br />

Aufwand für den Kunden ist<br />

sehr gering. Als Allrounder in Sachen<br />

Kunststoff bietet Merkutec eine breite Palette<br />

an Dienstleistungen, die einzeln oder<br />

von Anfang an in Anspruch genommen<br />

werden können. So kann zuverlässig und<br />

in allen Projektphasen, Schritt für Schritt<br />

und von der Idee bis zum fertigen Produkt<br />

der Kunde unterstützt werden. Das<br />

Dienstleistungsportfolio der Merkutec<br />

GmbH & Co. KG im Überblick:<br />

• Produktentwicklung<br />

• Prototyping und 3-D-Druck<br />

• Werkzeugprojektierung<br />

• Vorrichtungsbau und Betriebsmittelbau<br />

• Werkzeugbemusterung<br />

• Messtechnik<br />

• Kleinserien<br />

• Sonderanfertigungen<br />

• Prozess- und Ablaufoptimierung<br />

Produktentwicklung<br />

Mit seinem ganzheitlichen Ansatz bietet<br />

Merkutec bei der Entwicklung von individuellen<br />

Kunststoffprodukten umfangreiches<br />

Know-how. Von der Artikelkonstruktion<br />

über verschiedene Analyseverfahren<br />

(Formfüll-, Verzugs- oder Machbarkeitsanalysen)<br />

und die Entwicklung bis hin zur<br />

Werkstoffauswahl, -konzept und -auslegung<br />

stellt das eine handfeste Dienstleistung<br />

von Anfang an dar.<br />

Kunststofftechnik<br />

Im Bereich Rapid-Prototyping ist Merkutec mit einem 3-D-Drucker und einer Vakuumgießanlage<br />

in der Lage, innerhalb kurzer Zeit die unterschiedlichsten Prototypen für verschiedene<br />

Einsatzzwecke zu erstellen.<br />

Die Entwicklung eines Produktes bestimmt<br />

maßgeblich die späteren Herstellkosten<br />

(60 bis 80 Prozent) sowie die Qualität<br />

der zu produzierenden Serienteile.<br />

Gerade hier muss sorgfältig, vorausschauend<br />

und mit einem guten Blick fürs Detail<br />

gearbeitet werden.<br />

Prototyping | 3-D-Druck<br />

Auch hochwertige Rapid-Prototyping-<br />

Modelle spielen inzwischen eine immer<br />

wichtigere Rolle in Entwicklungsprozessen.<br />

Das gilt nicht nur für die Bereiche<br />

Kunststofftechnik und Werkzeugbau.<br />

Auch zahlreiche andere Branchen profitieren<br />

heute von der Möglichkeit, innerhalb<br />

kurzer Zeit ein Modell ihres Produktes<br />

in den Händen zu halten. CAD-Daten<br />

werden kurzfristig zu einem physischen<br />

Modell umgewandelt. Ein großer Vorteil<br />

dieser Verfahren ist, dass man bereits in<br />

der Entwicklungsphase Konstruktion und<br />

Konzeption eines Bauteils prüfen kann,<br />

ohne gleich in kostspielige Werkzeuge investieren<br />

zu müssen. So werden Produkte<br />

bereits in der Entwicklungsphase laufend<br />

verbessert und optimiert.<br />

Im Bereich Rapid-Prototyping ist Merkutec<br />

mit einem 3-D-Drucker und einer<br />

Vakuumgießanlage in der Lage, innerhalb<br />

kurzer Zeit die unterschiedlichsten Prototypen<br />

für verschiedene Einsatzzwecke zu<br />

erstellen.<br />

Die Funktionsweise eines 3-D-Druckers<br />

ist dabei vergleichbar mit der eines Tintenstrahldruckers.<br />

Das während des Druckens<br />

eingesetzte Material wird Schicht<br />

für Schicht aufgetragen, bis ein dreidi-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

133


134<br />

LÖSUNGEN<br />

FÜR ALLE<br />

WERBEPRODUKTE.<br />

> SIEBDRUCK<br />

> DIGITALDRUCK<br />

> LICHTWERBUNG<br />

> WERBETECHNIK<br />

> TEXTILDRUCK<br />

> WERBEARTIKEL<br />

> KÖRPERDRUCK<br />

> STEMPEL<br />

> CNC-GRAVUREN<br />

> CO2-LASER<br />

> CNC-FRÄSEN<br />

MEISTERBETRIEB<br />

QUALITÄTSSIEGEL<br />

seit 1880<br />

Lohner Straße 5A | 49377 Vechta<br />

Telefon 04441-9377-0 | Fax -19<br />

info@almes.de | www.almes.de<br />

mensionales Modell fertiggestellt ist. Danach<br />

folgen das Aushärten und die Nachbearbeitung.<br />

Dann stehen die Modelle in<br />

der gewünschten Farbe zur Verfügung. Je<br />

nach Komplexität und Größe dauert es bis<br />

zur Fertigstellung nur wenige Stunden.<br />

Der Vorteil beim Vakuumguss ist, dass<br />

schon die Modelle über nahezu dieselben<br />

Eigenschaften verfügen, wie das Spritzgussteil<br />

der späteren Serie, ohne dass hier<br />

vorab in Werkzeuge investiert werden<br />

müsste. Daher ist das Verfahren unter<br />

qualitativen Aspekten gut geeignet für<br />

den Kleinserienbereich, wenn hochgenaue<br />

und saubere Prototypen benötigt<br />

werden, die in ihren Eigenschaften nahe<br />

am Spritzgussteil sind.<br />

Werkzeugprojektierung<br />

Ist die Artikelkonstruktion abgeschlossen,<br />

erfolgt die Projektierung des Werkzeugs.<br />

Hier werden alle Schritte unternommen,<br />

die für die Erstellung des Werkzeugs notwendig<br />

sind. Dabei unterstützt Merkutec<br />

in allen Phasen vom Konzept über die Beschaffung<br />

bis hin zur Serienreife.<br />

Werkzeugbemusterung<br />

Nach Fertigstellung der Werkzeuge erfolgt<br />

im Anschluss die Phase, in der diese<br />

auf Serienreife überprüft werden und er-<br />

Kunststofftechnik<br />

Technisch auf dem neuesten Stand: Der Kunststoffspritzguss findet bei Merkutec auf drei modernen<br />

Spritzgussmaschinen statt, die den Bereich von 50 bis 400 Tonnen abdecken.<br />

ste Bauteile bemustert werden. Der Kundenvorteil<br />

bei einer Bemusterung durch<br />

Merkutec liegt darin, dass keine Kapazitäten<br />

in der Fertigung gebunden werden.<br />

Außerdem bietet Merkutec Unterstützung<br />

bei der Optimierung von Fertigungspro -<br />

zessen. Die Dienstleistungen von Merkutec<br />

bei der Bemusterung von Werkzeugen<br />

im Überblick:<br />

• Materialmuster<br />

• Bemusterung und Korrekturen<br />

bis hin zur Serienreife<br />

• neue Verfahren und<br />

Technologien testen<br />

• Werkzeugoptimierung<br />

und Werkzeugänderungen<br />

• Messung des Werkzeuginnendrucks<br />

• Thermographie<br />

Dabei bietet die Merkutec GmbH & Co. KG<br />

Sicherheit und Qualität beim Abmustern<br />

von Werkzeugen und im Bereich der Prozessoptimierung<br />

von Produktionsabläufen.<br />

Das wird etwa durch die Messung des<br />

Innendrucks in einem Werkzeug oder einer<br />

Thermographie erreicht. Vor allem<br />

während der Abmusterungsphase kann<br />

mithilfe der Innendruckmessung eindeutig<br />

die Qualität eines Bauteiles ermittelt<br />

werden.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Foto: Merkutec, Dinklage


Mess- und Prüftechnik<br />

Oft ist nach einer Bemusterung das Vermessen<br />

der Muster erforderlich. Diese<br />

Aufgabe kann mit einem Video-Messmikroskop<br />

sowie einem mobilen Koordinatenmessgerät<br />

auch direkt beim Kunden<br />

vor Ort durchgeführt werden.<br />

Der Einsatz der Video-Technik erlaubt<br />

die automatische Kantenerkennung bei<br />

schnellen Messungen und hoher Reproduzierbarkeit.<br />

Die moderne Software und<br />

die hochauflösende Kamera unterstützen<br />

das eindrucksvoll. Dank der Kombination<br />

mit der klassischen Mikroskop-Optik werden<br />

auch Messungen an schwierigen, unsauberen<br />

Kanten möglich, die von Video-<br />

Mess-Systemen nur in wenigen Fällen<br />

deutlich erfasst und sauber dargestellt<br />

werden können. Darüber hinaus trägt das<br />

hochauflösende, optische Messen dazu<br />

bei, dass neben der eindeutigen Identifikation<br />

der Kanten auch die Oberflächenbeschaffenheit<br />

und Unregelmäßigkeiten<br />

der Bauteile exakt beurteilt werden können.<br />

Mit der Kombination von Videomessung<br />

und optischen Messverfahren wird<br />

so die ideale Strategie gewählt, um – je<br />

nach Beschaffenheit des Bauteils – ein<br />

bestmögliches Ergebnis zu erzielen.<br />

Kleinserien und Sonderanfertigungen<br />

Der Kunststoffspritzguss findet bei Merkutec<br />

derzeit auf drei modernen Spritzgussmaschinen<br />

statt, die den Bereich von<br />

50 bis 400 Tonnen abdecken. »Damit reagieren<br />

wir schnell und flexibel auf die Anforderungen<br />

des Marktes und der Kunden.<br />

Wir bieten die Möglichkeit, zeitnah<br />

Kleinserien – also Null-Serien oder auch<br />

Produktionsprobeläufe – durchzuführen.<br />

Dabei sind natürlich auch verschiedene<br />

Farb- und Materialwechsel möglich«, sagt<br />

Firmeninhaber Markus Mechelhoff. Die<br />

technische Ausstattung von Merkutec im<br />

Überblick:<br />

• CAD-Inventor Professional<br />

• 3-D-Drucker Z-Printer 450<br />

• Vakuumgießanlage Schüchl UHG 650<br />

• drei Spritzgussmaschinen von Engel<br />

• Vorrichtungsbau<br />

• Koordinatenmessmaschine Faro Gage<br />

• Messmikroskop Vision-Engineering<br />

• Wärmebildkamera Testboy<br />

Ausblick<br />

»Wir sind technisch so gut ausgestattet,<br />

dass wir vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />

abdecken können. Denn wir haben immer<br />

wieder früh genug in neue und innovative<br />

Geräte investiert, um sukzessive unsere<br />

Kompetenzbereiche auszuweiten. Nach<br />

knapp zwei Jahren Geschäftstätigkeit verfügen<br />

wir heute über eine top-moderne<br />

Kunststofftechnik<br />

Ausstattung für die unterschiedlichsten<br />

Einsatzgebiete«, ergänzt Markus Mechelhoff.<br />

»Das Team ist inzwischen auf sechs<br />

Mitarbeiter angewachsen. Besonders ungewöhnlich<br />

für unsere technische Branche<br />

ist, dass wir einen Frauenanteil von 50<br />

Prozent haben und für unsere Mitarbeiter<br />

innovative und moderne Arbeitszeit-Modelle<br />

bieten. Gerade bei einem kleineren<br />

Team ist es wichtig, dass die Mitarbeiter<br />

nicht nur über hervorragende fachliche<br />

Kompetenzen verfügen, sondern ebenso<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

über die Fähigkeit, sich jeden Tag neuen<br />

Herausforderungen und Aufgaben zu<br />

stellen«, so Mechelhoff. »Unser Ziel für<br />

die nächsten Jahre ist, weiterhin mit unseren<br />

Kunden gut und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten<br />

und uns noch stärker<br />

als zuverlässiger Partner im Bereich<br />

Kunststofftechnik in dieser Region zu etablieren.<br />

Weiterhin möchten wir verantwortungsvoll<br />

und nachhaltig wachsen<br />

und zusätzlich als Ausbildungsbetrieb<br />

qualifizierte Mitarbeiter ausbilden«. ■<br />

135


Foto: Remmers<br />

Auf dem Spezialgebiet der Baudenkmalpflege gilt Remmers als Marktführer in Europa. Bekannte Bauwerke wie das Brandenburger Tor, der<br />

Kölner Dom und die Frankfurter Oper wurden mit Remmers-Produkten aus Löningen instandgesetzt.<br />

FRANZ- JOSEF SCHEWE<br />

Remmers zählt heute zu den familiengeführtenVorzeigeunternehmen<br />

des viel gerühmten deutschen<br />

Mittelstandes. Mit dem noch heute gültigen<br />

Motto des Firmengründers Bernhard<br />

Remmers (»Alte Bausubstanz erhalten,<br />

neue für die Zukunft schützen«) entwickelte<br />

sich der Einmannbetrieb in mehr<br />

als sechs Jahrzehnten zu einem exportstarken<br />

Unternehmen mit mehr als 1.400<br />

Mitarbeitern – führend in der Bauchemie<br />

und Holzlackindustrie.<br />

Bauwirtschaft<br />

Remmers: Erfolg hat System<br />

Die Wirtschaftsregion <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist die Boomregion Niedersachsens. In vielen<br />

Bereichen nimmt sie sogar einen Spitzenplatz ein. Der wirtschaftliche Erfolg der mittelständischen<br />

Unternehmen sorgt für Arbeitsplätze, Einkommen und Bevölkerungswachstum. Eine der erfolgreichen<br />

Schwerpunktbranchen ist die Bauwirtschaft. Wer ihre positive Entwicklung nachvollziehen will, kann<br />

dies am besten an einem handfesten Beispiel par excellence tun – am Aufstieg des Unternehmens<br />

Remmers Baustofftechnik in Löningen.<br />

Es ist jetzt 63 Jahre her, dass der Löninger<br />

Bernhard Remmers 1949 einen Neuanfang<br />

in seiner Heimatstadt wagte. Sein<br />

Anliegen war der Holz- und Bautenschutz,<br />

seine Leidenschaft die Baudenkmalpflege.<br />

Das dokumentieren die vielen<br />

reich bebilderten Broschüren, die er ab<br />

den 60er-Jahren in Auftrag gab. Sie zeigen<br />

die gelungene Instandsetzung vieler<br />

berühmter Baudenkmäler mit Remmers-<br />

Produktsystemen – zum Beispiel das<br />

Brandenburger Tor in Berlin, die Basilius-<br />

136 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Kathedrale in Moskau oder die Tempelanlage<br />

Angkor Wat in Kambodscha.<br />

Das Unternehmen wuchs über die Generationen<br />

hinweg Jahr für Jahr. Und die<br />

Geschäftsfelder reichen inzwischen weit<br />

über das Thema Baudenkmalpflege hinaus,<br />

in dem Remmers heute europaweit<br />

als Nummer eins gilt. Instandsetzung und<br />

Schutz von Baudenkmälern gehören fraglos<br />

zu den anspruchsvollsten Aufgabenstellungen<br />

für alle Beteiligten. Dafür wurde<br />

das Know-how erworben, mit dem die


Foto: Remmers<br />

Remmers-Baustofftechnik ihren ehrgeizigen<br />

Anspruch auf Qualitäts-, Technologie-<br />

und Serviceführerschaft untermauert.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Handwerk,<br />

den Denkmalpflegern, mit Restauratoren<br />

und Planern wurden mehr als 400<br />

Remmers-Produktsysteme für die Sanierung<br />

aller Schäden am Bau entwickelt. Im<br />

Laufe der Jahre entstanden daraus die<br />

Kompetenzfelder Bauwerksabdichtung<br />

und Mauerwerkssanierung, Fassadenschutz<br />

und –instandhaltung, Baudenkmalpflege,<br />

energetische Sanierung und<br />

In nen dämmung, Bodenbeschichtungssysteme,<br />

Holzfarben und Lasuren, Holzlacke<br />

und Beizen sowie industrielle Holzbeschichtung.<br />

Um in diesen Kernbereichen eine führende<br />

Position einzunehmen, brauchte es<br />

aber noch mehr. Flankierend zu den<br />

unternehmerischen Aktivitäten wurde<br />

deshalb die Bernhard-Remmers-Akademie<br />

gegründet. Denn hochwertige bautechnische<br />

Produkte alleine garantieren keinen<br />

Sanierungserfolg, wenn gleichzeitig der<br />

Wissensstand der am Bauablauf Beteiligten<br />

unzureichend ist. Die Bernhard-Remmers-Akademie<br />

betreibt deshalb als gemeinnützige<br />

Stiftung aktive Wissensvermittlung<br />

in Seminaren und Workshops<br />

und fördert so den Know-how-Transfer<br />

zwischen Wissenschaft und Praxis am<br />

Bau. Gut 11.000 Teilnehmer erweitern<br />

dort jährlich ihr Wissen und erwerben<br />

neue Kenntnisse für die Praxis.<br />

Eine adäquate Dienstleistung erbringt<br />

die Remmers-Fachplanung als Fullservice-Dienstleister<br />

bei Planern, Architekten<br />

und Bauherren. In den Bereichen Betoninstandsetzung,<br />

Wirtschaftsbau, Industriebodenbeschichtung,<br />

energetische<br />

Bauwirtschaft<br />

Ein schönes Stück <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>: Remmers verdient zu rund 40 Prozent sein Geld<br />

im Export und erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von 263 Millionen Euro (2011).<br />

Sanierung und Baudenkmalpflege sind<br />

die Planungsaufgaben häufig so komplex,<br />

dass dieses Serviceangebot oft und gern<br />

in Anspruch genommen wird, um die eigenen<br />

Planungsleistungen zu optimieren.<br />

Remmers hat in mehr als sechs Jahrzehnten<br />

ein einzigartiges Know-how im Bereich<br />

der Bauwerkserhaltung erworben –<br />

ein solides Fundament, um allen Fachplanern<br />

national und international ein Rundum-Sorglos-Paket<br />

anbieten zu können.<br />

Neben der anwendungstechnischen Abteilung<br />

ist die Remmers-Fachplanung zuständig<br />

für die Erarbeitung objektspezifischer<br />

Bauzustandsanalysen, um Leistungsverzeichnisse<br />

für den Einsatz optimaler<br />

Stoff- und Produktsysteme erarbeiten<br />

zu können. Dieses schlüssige Konzept<br />

macht Remmers im Wettbewerb einmalig<br />

in Deutschland und Europa.<br />

Doch der Erfolg kam nicht ausschließlich<br />

mit innovativen Produkten, die Profis<br />

am Bau weiterbringen, sondern auch mit<br />

dem kundenindividuellem Service. Rund<br />

300 Fachberater und Anwendungstechniker<br />

im In- und Ausland bilden branchenweit<br />

das dichteste Netz für kompetente<br />

Beratung vor Ort. Remmers ist heute mit<br />

17 Tochterunternehmen und leistungsfähigen<br />

Vertriebspartnern in mehr als 40<br />

Ländern vertreten.<br />

Die Erfolgsfaktoren – hervorragende<br />

Produktsysteme verbunden mit erstklassigem<br />

Service an Ort und Stelle – sichern<br />

nachhaltiges strategisches Wachstum in<br />

den europäischen Kernmärkten und anderen<br />

ausgewählten Regionen wie dem<br />

Mittleren Osten oder China. Heute erreicht<br />

der im Ausland erwirtschaftete Exportumsatz<br />

einen Anteil von rund 40 Prozent<br />

am Gesamtumsatz von 263 Millio-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Karl Ahmerkamp Vechta GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Ralph Ahmerkamp<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 109 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/950-0 · Fax 04441/950-122<br />

info@ahmerkamp-vechta.de<br />

www.holz-ahmerkamp.de<br />

Baustoffwerke Münster-Osnabrück<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Dr. Hans Georg Leuck<br />

Postfach 6261 · 49095 Osnabrück<br />

Tel. 0541/4069-0 · Fax 0541/4069-131<br />

info@bmo-ks.de · www.bmo-ks.de<br />

BHB Bergmann GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Bernhard Middelkamp<br />

Portlandstraße 5 · 49439 Steinfeld<br />

Tel. 05492/8110 · Fax 05492/8127<br />

b.middelkamp@bergmann-online.de<br />

www.bergmann-online.de<br />

denkmal3D<br />

Volker Platen<br />

Windallee 2 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/8538-456 · Fax 04441/8538-457<br />

denkmal3d@laserscan-berlin.de<br />

www.denkmal3.de<br />

Alfons Diekmann GmbH, Elektroanlagen<br />

Geschäftsführer: Alfons Diekmann,<br />

Thorsten Diekmann<br />

Holdorfer Straße 12 · 49401 Damme<br />

Tel. 05491/9707-0 · Fax 05491/9707-39<br />

info@diekmann.tv · www.diekmann.tv<br />

Gerwing Steinwerke GmbH<br />

Geschäftsführer: Michael Gerwing<br />

Landwehrstraße 83 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/9870-0 · Fax 9870-10<br />

info@gerwing.de<br />

www.gerwing.de<br />

Alfons Greten Betonwerk GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Alfons Greten<br />

Holthöge 5 · 49632 Essen/Oldb.<br />

Tel. 05434/9440-0<br />

Fax 05434/9440-15<br />

info@greten.de · www.greten.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

137


ITW Heller GmbH<br />

Geschäftsleitung<br />

Marketing & Produktentwicklung:<br />

Jörg Frommeyer<br />

Steinfelder Straße 11 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/9621-0 · Fax 04443/9621-10<br />

info@hellertools.com · www.hellertools.com<br />

Hüffermann Krandienst GmbH<br />

Geschäftsführer: Daniel Janssen<br />

Rudolf-Diesel-Straße 7 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/8206507<br />

daniel.janssen@hueffermann.de<br />

www.hueffermann-krandienst.de<br />

ideal-heim-bau GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Friedhelm Kutzner<br />

Am Industriering 3 · 26169 Markhausen<br />

Tel. 04496/9240-0 · Fax 04496/1354<br />

info@ideal-heim-bau.de<br />

www.ideal-heim-bau.de<br />

Stahlhallen und Baustoffe Janneck GmbH<br />

Geschäftsführer: Thorsten Bruns<br />

Zum Gewerbegebiet 23 · 49696 Molbergen<br />

Tel. 04475/92930-0 · Fax 04475/92930-99<br />

info@stahlhallen-janneck.de<br />

www.stahlhallen-janneck.de<br />

KAMA Glasverarbeitungs GmbH<br />

Geschäftsführer: Karl-Heinz Mittler<br />

Ruhrbachstraße 2 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/1341 · Fax 04472/8334<br />

kama-Bleiverglasung@gmx.de<br />

www.kama-glas.de<br />

Fritz Kathe & Sohn GmbH Holzbau<br />

Geschäftsführer: Fritz Kathe<br />

Krusenschlopp 2a · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9995-0 · Fax 9995-55<br />

www.kathe-holzbau.de · info@kathe-holzbau.de<br />

J. Kleier GmbH<br />

Geschäftsführer: Karl Kleier<br />

Emsteker Straße 8 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/1809-0 · Fax 1809-18<br />

info@kleier-cloppenburg.de<br />

www.kleier-cloppenburg.de<br />

Bauwirtschaft<br />

nen Euro im Jahr 2011. Für 2012 wird ein<br />

Umsatz von rund 280 Millionen Euro erwartet.<br />

Das konzernunabhängige Unternehmen<br />

Remmers wächst nach wie vor Jahr<br />

für Jahr stärker als der Bundesschnitt ihrer<br />

Branche. Remmers ist damit ein typischer<br />

Akteur der regionalen Wirtschaft in<br />

der »Boomregion <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«,<br />

die seit dem Jahre 2000 ein Plus<br />

von 26 Prozent beim Bruttosozialprodukt<br />

erzielte – immerhin zehn Prozent mehr als<br />

das Bruttoinlandsprodukt für Deutschland<br />

gesamt. Der Beitrag von Remmers im<br />

gleichen Zeitraum: Ein Umsatzplus von<br />

99 Prozent!<br />

Arbeitsplätze, Ausbildung<br />

und Engagement vor Ort<br />

Die Remmers-Baustofftechnik ist ein bedeutsamer<br />

Arbeitgeber im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>. Das Unternehmen ist bodenständig<br />

geblieben und fühlt sich der<br />

Region und ihren Menschen verbunden.<br />

Die Zahl der Arbeitsplätze in der Produktion,<br />

in den Laboren für Forschung und<br />

Entwicklung wird weiter zunehmen, die<br />

138 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Alles aus Löningen: Remmers ist heute mit 17 Tochterunternehmen und leistungsfähigen<br />

Vertriebspartnern in mehr als 40 Ländern vertreten.<br />

Nachwuchsförderung hat traditionell einen<br />

großen Stellenwert. Mit kontinuierlich<br />

rund 50 Auszubildenden in sechs Berufen<br />

gehört Remmers zu den ausbildungsstärksten<br />

Unternehmen im Kammerbezirk.<br />

Auch die Fort- und Weiterbildung<br />

der eigenen Mitarbeiter wird fortlaufend<br />

optimiert und ausgebaut.<br />

Beispielhaft sei hier das zwölfmonatige<br />

Trainingsprogramm der Bernhard-Remmers-Akademie<br />

»Vom Trainee zum Fachberater«<br />

für junge Mitarbeiter erwähnt.<br />

Dieses Ausbildungsprogramm beinhaltet<br />

intensive Trainingseinheiten in Theorie<br />

und Praxis und gehört zu den anspruchsvollsten<br />

der Branche. Im Mittelpunkt stehen<br />

Anwendungs- und Vertriebstechniken<br />

in den Bereichen Bauwerksabdichtung,<br />

Fassadenschutz und Bodenbeschichtungen.<br />

Die zuvor vermittelte Theorie<br />

wird von den Trainees dabei handwerklich<br />

nachvollzogen. Denn auf die<br />

praktische Anwendung des Erlernten legten<br />

die Referenten besonders großen<br />

Wert. Ergänzend werden fünf Praktika im<br />

Außendienst absolviert. Hierbei kann der<br />

»Ernstfall«, der Einsatz beim Kunden, trai-<br />

Grafik: Remmers


Foto: Remmers<br />

niert werden – natürlich mit der sachkundigen<br />

Unterstützung erfahrener Fachvertreter.<br />

Zur Vertiefung der kaufmännischen<br />

Fertigkeiten der Vertriebsprofis stehen<br />

Schulungen zu speziellen Vertriebstechniken<br />

auf dem Lehrplan – begleitet<br />

von einem Praktikum im Innendienst zum<br />

Kennenlernen der Kollegen und der vertriebsunterstützenden<br />

Prozesse.<br />

Das große gesellschaftliche Engagement<br />

der Remmers Gruppe zeigt sich vor<br />

Ort und überregional in allgemeinnützigen<br />

Projekten. Hierzu gehört das Sponsoring<br />

von Veranstaltungen und Sportereignissen<br />

wie dem Remmers-Hasetal-Marathon<br />

und der Unterhalt einer Werksfeuerwehr,<br />

die auch für die Region eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Der Sprung in die Zukunft<br />

In den vergangenen drei Jahren hat die<br />

Remmers Gruppe mit richtungweisenden<br />

Investitionen die Weichen gestellt, um<br />

den hohen Qualitäts-, Technologie- und<br />

Serviceansprüchen noch besser genügen<br />

zu können.<br />

2008 konnte Remmers durch den Erwerb<br />

des Unternehmens 3H-Lacke aus<br />

Hiddenhausen bei Herford seine europäische<br />

Marktposition in der Holzoberflächenbeschichtung<br />

entscheidend ausbauen,<br />

um als Anbieter einer kompletten Produktlinie<br />

höchster Qualität antreten zu<br />

können. Seither ist es möglich, den gesamten<br />

Markt ganzheitlich mit zwei Premium-Marken<br />

zu bearbeiten. Bisher war<br />

Remmers nur bei der industriellen Fensterbeschichtung<br />

mit »Induline-Premium-<br />

Coatings« die Nummer eins. Der Zu-<br />

Bauwirtschaft<br />

Hier geht’s zur Sache: 2008 konnte Remmers mit dem Erwerb des Unternehmens »3H-Lacke«<br />

aus Hiddenhausen bei Herford seine europäische Marktposition in der Holzoberflächenbeschichtung<br />

entscheidend ausbauen.<br />

sammenschluss mit 3H-Lacke ermöglicht<br />

Remmers-Kunden aus dem Handwerk<br />

jetzt auch den Zugriff auf die Top-Technologien,<br />

die 3H in den letzten Jahrzehnten<br />

erfolgreich für die Möbel- und Küchenindustrie<br />

entwickelt hat.<br />

3H hatte sich von Anfang an auf den Bereich<br />

der Innen- und Möbellacke konzentriert<br />

und erwarb den Ruf, Qualität erster<br />

Güte liefern zu können. Im Laufe der Jahre<br />

konnten renommierte Unternehmen<br />

aus der Möbel- und Küchenmöbel-Industrie<br />

und der Türen-, Paneel- und Parkettbranche<br />

als Kunden gewonnen werden –<br />

darunter auch Marktführer mit hoher Referenz-Wirkung<br />

wie Siematic, Poggenpohl,<br />

Hülsta oder Ikea. Im Bereich der<br />

Holzoberflächenbeschichtung wie auch<br />

bei den Lacken und Beizen zählt Remmers<br />

damit zu den führenden Unternehmen in<br />

Europa.<br />

2010 und 2011 wurden – nach Jahren<br />

der Planung – mit einer Investitionssumme<br />

von rund 25 Millionen Euro die bisher<br />

größten Projekte in der Remmers-Unternehmensgeschichte<br />

gestemmt. Den Anfang<br />

machte der Bau einer neuen Dispersionsfertigung<br />

in Löningen für die fortschrittliche<br />

Herstellung von Baustoffen,<br />

Farben und Lacken. Die installierte Anlagentechnik<br />

ist europaweit einzigartig und<br />

zukunftsweisend in ihrer Technologie –<br />

gefolgt von der Errichtung eines neuen<br />

Kompetenzzentrums der Unternehmens -<br />

tochter 3H. Herzstück ist das 1.350 Quadratmeter<br />

große Technikum, ausgestattet<br />

mit einem großen und modernen Maschinenpark.<br />

Er ist vergleichbar mit den Produktionseinrichtungen<br />

eines Möbelher-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Krapp Eisen GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Roland Krapp<br />

Lindenstraße 105-106 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/940-0 · Fax 04442/940-111<br />

info@krapp.de · www.krapp.de<br />

LH Lübbe Hallen-Systeme GmbH<br />

Inhaber: Werner Lübbe<br />

Am Gastland 2 · 49377 Langförden<br />

Tel. 04447/1588 · Fax 04447/8937<br />

info@hallendirekt.de · www.hallendirekt.de<br />

Ingenieurgeologie Dr. Lübbe<br />

Inhaber: Dr. Joachim Lübbe<br />

Füchteler Straße 11 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/97975-0 · Fax 97975-29<br />

office@ig-luebbe.de · www.ig-luebbe.de<br />

LV-Energie Projekte GmbH<br />

Geschäftsführer: Paul-Heinrich Lamping<br />

Mühlenstraße 19 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/9630-0 · Fax 04445/9630-96<br />

post@lv-energie.de · www.lv-energie.de<br />

MB Holzdesign GmbH<br />

Geschäftsführer: Marco Behrens<br />

Dieselstraße 29 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/9343-55 · Fax 04474/9343-56<br />

info@mb-holzdesign.de<br />

www.mb-holzdesign.de<br />

OLFRY Ziegelwerke GmbH & Co. KG<br />

Inhaber: Georg Wilhelm Freiherr von Frydag<br />

Friesenstraße 9-11 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/959-100 · Fax 959-199<br />

v.frydag@olfry.de · www.olfry.de<br />

Clemens Osterhus GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Clemens Osterhus<br />

Industriestraße 15 · 49696 Molbergen<br />

Tel. 04475/940-0 · Fax 04475/940-50<br />

info@osterhus.de · www.osterhus.de<br />

Remmers Baustofftechnik AG<br />

Vorstand (Sprecher): Dirk Sieverding<br />

Bernhard-Remmers-Str. 13 · 49624 Löningen<br />

Tel. 05432/83-0 · Fax 05432/3985<br />

info@remmers.de · www.remmers.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

139


S+H Sanitär- und Heizungstechnik Vechta GmbH<br />

Geschäftsführer: Thomas Bröring<br />

Vechtaer Marsch 2 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9222-0 · Fax 04441/9222-18<br />

info@sundh.de · www.sundh.de<br />

Schmidt-Thie-Plast GmbH<br />

Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Christian Schmidt<br />

und Jürgen Schmidt<br />

Brauerstraße 2 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/704040-0 · Fax 04442/704040-40<br />

info@thie-plast.de · www.thie-plast.de<br />

Unternehmensgruppe<br />

Schmidt-Visbek GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Ulrich Schmidt<br />

Visbeker Damm 32 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/9622-0 · Fax 04445/9622-52<br />

uschmidt@schmidt-visbek.de<br />

www.schmidt-visbek.de<br />

Sieverding Heizungs- und Sanitärtechnik GmbH<br />

Geschäftsführer: Wilhelm Sieverding<br />

Tenstedter Straße 40 · 49692 Cappeln<br />

Tel. 04478/955-0 und 1071 · Fax 04478/202<br />

service@sieverding.de · www.sieverding.de<br />

SUDING Beton- und Kunststoffwerk GmbH<br />

Geschäftsführer: Markus Suding<br />

Vestruper Straße 6 · 49456 Lüsche<br />

Tel. 05438/9410-0 · Fax 9410-20<br />

info@suding.de · www.suding.de<br />

Emil Tepe GmbH<br />

Geschäftsführer: Andreas Tepe<br />

Industriering 1 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/9630-0 · Fax 04443/9630-99<br />

info@tepe-online.de · www.tepe-online.de<br />

Kurt Weigel GmbH<br />

Geschäftsführer: Werner Weigel<br />

Daimlerstraße 6 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/959-0 · Fax 04471/959-180<br />

info@weigel.de<br />

Wessendorf Systembeschichtungen GmbH<br />

Geschäftsführer: Franz Wessendorf<br />

Wilhelm-Bunsen-Straße 5 · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/9495-0 · Fax 04473/9495-96<br />

zentrale@wessendorf.info<br />

www.wessendorf.info<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Bauwirtschaft<br />

stellers. Hier können in industriellem<br />

Maßstab alle neu entwickelten Lack- und<br />

Beizbeschichtungen eins zu eins nachgestellt<br />

werden, um sie zu optimieren.<br />

Die größte Investition der Remmers<br />

Gruppe war 2010/2011 der Neubau des<br />

Logistikzentrums in Löningen als Zentrallager<br />

mit 21.000 Palettenstellplätzen für<br />

die Effizienzsteigerung der europäischen<br />

Distributionslogistik. Das Bauwerk wurde<br />

für rund 15 Millionen Euro errichtet.<br />

Seine Inbetriebnahme markiert den Höhepunkt<br />

einer nachhaltigen Modernisierung<br />

der Werks- und Unternehmensstruktur.<br />

Logistik als Kernkompetenz<br />

Das Remmers-Logistikkonzept ermöglicht<br />

unseren branchenweit einzigartigen<br />

Weniger-als-24-Stunden-Lieferservice:<br />

»Heute bestellt, morgen auf der Baustelle«,<br />

das ist der Fortschritt.<br />

Zu Beginn stand dabei nur die Veränderung<br />

des Bestellverhaltens der Kunden im<br />

Handwerk. Darauf hat Remmers mit Entschiedenheit<br />

reagiert. Die Welt taktet seit<br />

Jahren immer schneller – auch auf dem<br />

Bau. Mit dem Vermerk »Lieferung morgen«<br />

gingen immer mehr Bestellungen<br />

ein. Diese Tempoleistung konnte von den<br />

zuvor betriebenen 180 Vertriebslägern<br />

nicht mehr erbracht werden. Servicegrad,<br />

Lagerhaltung und Transportlogistik waren<br />

in dieser Vielzahl nicht mehr zu optimieren.<br />

Dazu drei Zahlen: Es geht hier um<br />

weltweit gut 30.000 Kunden und 500.000<br />

Kundenaufträge mit 14 Millionen ausge-<br />

140 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Wichtig für die Weiterentwicklung der Remmers Gruppe ist der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.<br />

Deshalb unterstützt Remmers den geplanten vierstreifigen Ausbau der E233. Auf dem<br />

Bild (v.l.n.r.): Dirk Sieverding (Vorstand Remmers AG), Felix Jahn (Geschäftsführer IHK<br />

Oldenburg), Franz-Josef Schewe (Geschäftsführer Remmers) und Gerhard Roelfes (Städtering<br />

Zwolle-Emsland).<br />

lieferten Einheiten. Folglich traf die Remmers-Geschäftsleitung<br />

die Entscheidung,<br />

die Logistik als eigenständige Kernkompetenz<br />

auszubauen. Als Premiumanbieter<br />

im Markt sollte jeder Kunde in Deutschland<br />

mit dem gesamten Sortiment im Weniger-als-24-Stunden-Takt<br />

beliefert werden<br />

können. Die Analyse ergab: Das geht<br />

nur mit konsequenter Zentralisierung, um<br />

alle Prozesse entlang der Logistik von der<br />

Rohstoffbeschaffung über Produktion bis<br />

hin zu Lager und Distribution zu optimieren.<br />

Die Umsetzung der Strategie begann<br />

mit dem Aufbau von großen, leistungsfähigen<br />

Regionallägern in Heidelberg und<br />

Radeburg sowie der Einrichtung von Abholstandorten<br />

als Service Center. Das<br />

Stammwerk in Löningen wurde zur »Metropole«<br />

der Remmerswelt ausgebaut.<br />

Sichtbares Zeichen: der Bau des Logistikzentrums<br />

als europaweit agierendes Zentrallager<br />

verfügt über eine Nutzfläche von<br />

17.200 Quadratmetern. Das Bauwerk<br />

steht im Mittelpunkt einer beispiellosen<br />

Logistikkette, gesteuert von einer effizienten<br />

IT-Landschaft. Hiermit werden die<br />

Aufträge webbasiert in ganz Europa erfasst<br />

und an die Läger verteilt. Sie prüft<br />

die Bestände, generiert automatisch Produktionsaufträge,<br />

disponiert Rohstoffe,<br />

bereitet die Gebinde vor, veranlasst die<br />

Etikettierung und steuert Lagervorgänge<br />

und Versand – inklusive Tourenplanung.<br />

Durch den Einsatz einer integrierten IT<br />

ist es uns möglich, täglich mehrere tausend<br />

Kundenaufträge automatisch und<br />

fehlerfrei im Sinne des Kunden abzuwi-<br />

Foto: Peter Linkert


ckeln. Dies gilt auch für kundenbezogene<br />

Sondertonaufträge. Remmers ist dank der<br />

modernsten IN-Can-Sondertonanlage in<br />

der Lage, auch diese minutenschnell und<br />

just in time zu produzieren. So werden alle<br />

bis 15 Uhr eingehenden Aufträge noch<br />

am gleichen Tag gefertigt, qualitätsgeprüft<br />

und verladen. Das Weniger-als-24-<br />

Stunden-Takt-Konzept gilt dabei für die<br />

Ein-Liter-Dose genauso wie für zwei Tonnen<br />

Sanierputz im Sonderfarbton.<br />

Der Betrieb des Logistikzentrums und<br />

die Optimierung des gesamten Lieferkettenmanagements<br />

ist eine sehr spezielle<br />

Aufgabenstellung. Sie wurde deshalb an<br />

die LLG Lagerhaus GmbH (LLG) übertragen.<br />

Das neue Logistikzentrum ist so dimensioniert,<br />

dass die LLG ihren speziellen<br />

Service weiteren Unternehmen aus der<br />

Weser-Ems-Region anbieten kann. Da die<br />

Remmers-Logistik rund 70 Prozent Auslastung<br />

darstellt, gibt es noch freie Kapazitäten.<br />

Möglich ist die Abwicklung der<br />

gesamten Prozesskette – von der Einlagerung<br />

über die Kommissionierung bis hin<br />

zum schnellen, zuverlässigen Versand.<br />

Die Zustellquote liegt bei hervorragenden<br />

99,5 Prozent.<br />

Klimaschutz und Energiewende<br />

als Herausforderung<br />

Im September 2010 hat die Bundesregierung<br />

ihr neues Energiekonzept zum Klimaschutz<br />

vorgelegt, in dem die energetische<br />

Gebäudesanierung einen Schwerpunkt<br />

bildet. In 40 Jahren soll demnach<br />

Deutschland ein ökologischer Vorzeige -<br />

staat sein, in dem auch sehr alte Häuser<br />

kaum noch Wärme verlieren und Solar-<br />

Dächer tragen. 2020 beginnt ein »Sanierungsfahrplan<br />

für Gebäude im Bestand«,<br />

der bis 2050 dazu führen soll, die CO 2-<br />

Emissionen aller Gebäude in Deutschland<br />

um 80 Prozent zu reduzieren.<br />

Obendrein beschloss das Kabinett Merkel<br />

im Juni 2011 angesichts der Nuklearkatastrophe<br />

von Fukushima das Aus für<br />

acht Kernkraftwerke und den stufenweisen<br />

Atomausstieg bis 2022.<br />

Diese Ereignisse und Gesetzesvorhaben<br />

– Stichwort EEWärmeG, EEG und<br />

EnEV – haben erhebliche Konsequenzen<br />

auch für die Bauwirtschaft. Im Fokus ist<br />

dabei die energetische Sanierung der<br />

»Bauten im Bestand«. Denn hier besteht<br />

ein großes Einsparpotential.<br />

Mehr als 30 Millionen Wohnungen haben<br />

vor allem beim Feuchtschutz nach<br />

wie vor hohen Sanierungs- und Modernisierungsbedarf<br />

– trotz der vielfach neuen<br />

Fenster und einer modernisierten Heizungstechnik.<br />

Am Ende gilt die alte Gleichung:<br />

Bautenschutz = Feuchteschutz +<br />

Wärmeschutz! Remmers hat diese Her-<br />

Bauwirtschaft<br />

ausforderung erkannt und angenommen.<br />

Als klar wurde, dass der Markt für Außendämmsysteme<br />

an Fassaden hinreichend<br />

gedeckt war und das technische Konzept<br />

auch Schwächen aufwies, wurde die Entwicklung<br />

eines innovativen Innendämm-<br />

Systems in Angriff genommen, das überdies<br />

viel besser zur Remmers-Firmenphilosophie<br />

»Alte Bausubstanz erhalten, neue<br />

für die Zukunft schützen« passt. Bei der<br />

Mehrzahl von Bauvorhaben zeigt sich,<br />

dass die alten Fassaden häufig bestands-<br />

HEIZUNG / LÜFTUNG<br />

BADGESTALTUNG<br />

ELEKTRO / REGELUNG<br />

GASPRÜFSTELLE<br />

ANLAGENBAU<br />

KABELBAU / ROHRBAU<br />

LAGER / MATERIAL<br />

SERVICE<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

geschützt sind und erhalten bleiben sollen.<br />

Um auch diese Gebäude energetisch<br />

zu ertüchtigen, kommt eigentlich nur ein<br />

Innendämm-System infrage.<br />

Mit dem 2009 am Markt eingeführten<br />

iQ-Therm-System gelang eine erfolgreiche<br />

Problemlösung. Das kapillaraktive und<br />

diffusionsoffene Innendämm-System ist<br />

hoch dämmend und besitzt ein gutes<br />

Trocknungspotential, das auch bereits<br />

vorgeschädigten Bauteilen zu gute<br />

kommt. Es war eine bahnbrechende Er-<br />

Sieverding Heizungsund<br />

Sanitärtechnik GmbH<br />

Tenstedter Straße 40<br />

49692 Cappeln<br />

T.: 04478 9550<br />

04478 1071<br />

F.: 04478 202<br />

www.sieverding.de<br />

© ibs-werbeagentur.de<br />

141


Foto: Remmers<br />

Problemlöser von Remmers: Kunstharzböden<br />

aus Löningen.<br />

findung, die patentiert wurde und inzwischen<br />

an einer Vielzahl von Gebäuden<br />

zum Einsatz gelangte.<br />

Gebäudesanierung ist das wichtigste<br />

Vorhaben im Energiekonzept der Bundesregierung.<br />

Und Remmers verfügt mit iQ-<br />

Therm über ein ganzheitliches System mit<br />

Alleinstellungsmerkmal für die Innendämmung.<br />

Das innovative System gehört<br />

zum strategischen Gesamtkonzept des<br />

Unternehmens mit dem Titel »Bautenschutz<br />

durch Feuchteschutz – vom Keller bis<br />

zum Dach«. Basis ist die grundlegende Erkenntnis,<br />

dass feuchte Bausubstanz den<br />

Wärmedurchgang drastisch steigert. Mit<br />

Remmers-Systemen können solche Bauwerke<br />

trocken gelegt und saniert werden.<br />

Hierzu zählen die Kellerabdichtung von<br />

innen und außen sowie eine Sockelabdichtung<br />

in Kombination mit Fassadenschutzmaßnahmen.<br />

Starke Position bei der Bodenbeschichtung<br />

Große Flächen, große Belastungen und<br />

der immer stärker werdende Verkehr von<br />

Gütern, Fahrzeugen und Menschen stellen<br />

hohe Anforderungen an den Boden. Er<br />

braucht deshalb eine Schutzbeschich-<br />

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Bauwirtschaft<br />

tung – am besten eine, die ihn obendrein<br />

rutschhemmend, dekorativ, mechanisch<br />

belastbar und flüssigkeitsdicht macht. Bei<br />

diesem Anforderungsprofil ist ein Kunst -<br />

harzboden fast immer das Mittel der<br />

Wahl. Auch in diesem Marktsegment operiert<br />

Remmers sehr erfolgreich und entwickelte<br />

Bodenschutzsysteme mit Alleinstellungsmerkmal.<br />

Wegen der VOC-Problematik<br />

allerdings darf die Planung und<br />

Ausführung von Bodenbeschichtungen in<br />

Aufenthaltsräumen nur noch mit AgBBkonformen<br />

Systemen und einer allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Zulassung erfolgen.<br />

Es sind also recht große Hürden, die<br />

Planer und Hersteller berücksichtigen<br />

müssen – immerhin geht es hier um die<br />

gesundheitliche Bewertung der Emissionen<br />

von flüchtigen, organischen Verbindungen<br />

(VOC) aus Bauprodukten. Remmers<br />

erhielt 2009 für seine Systeme Epoxy<br />

BS 2000/BS 3000 die begehrte DIBt-<br />

Zulassung für Bodenbeschichtungen in Aufenthaltsräumen<br />

und verfügt seit Juli 2010<br />

als einziger Hersteller über ein zugelassenes<br />

emissionsfreies PUR-System.<br />

Konjunktursorgen und Prognosen<br />

Die Finanzkrise hat erhebliche Folgen für<br />

die Realwirtschaft und wird auch in der<br />

Baubranche deutliche Spuren hinterlassen.<br />

Dennoch konnte die Remmers Gruppe<br />

dank der breiten Diversifizierung ihren<br />

erfolgreichen Weg im In- und Ausland<br />

kontinuierlich fortführen. Das Unternehmen<br />

hat sich im Krisenjahr 2009 deutlich<br />

besser als der Markt entwickelt und konnte<br />

das auch in 2010 fortsetzen. Grundlage<br />

hierfür ist die konsequente und nachhaltige<br />

Umsetzung der Strategie der Qualitäts-<br />

und Technologieführerschaft in<br />

den eigenen Kompetenzbereichen.<br />

142 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

2011 gelang es, trotz Bau und Inbetriebnahme<br />

von drei Großprojekten bei laufendem<br />

Betrieb, das kühn gesteckte Umsatzziel<br />

von plus zehn Prozent zu erwirtschaften<br />

– eine Leistung, die beeindruckt.<br />

Die deutsche Volkswirtschaft und die<br />

erfolgsverwöhnten deutschen Exportunternehmen<br />

– zu denen auch Remmers<br />

zählt – müssen jetzt die Euro-Schuldenkrise<br />

schultern. Zwar steht für das erste<br />

Halbjahr 2012 noch ein deutliches Plus in<br />

den Büchern, doch die Kurve zeigt nach<br />

unten.<br />

Nach einem starken Mai sanken die<br />

Ausfuhren im Sommer um gut 1,5 Prozent,<br />

teilte das Statistische Bundesamt mit.<br />

Vor allem die Nachfrage aus dem krisengeschüttelten<br />

Euroraum ging zurück. Die<br />

Aussichten für die deutsche Wirtschaft<br />

gerade im Exportsektor haben sich merklich<br />

eingetrübt.<br />

Welche Auswirkungen diese Entwicklung<br />

auf die Wirtschaftsregion <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> haben wird, kann zu diesem<br />

Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.<br />

Die Remmers-Bau stofftechnik blickt auch<br />

weiterhin optimistisch in die Zukunft,<br />

denn unabhängig von den gegenwärtigen<br />

weltweiten Finanzproblemen wird der<br />

Markt für Bau sanierungen weltweit weiter<br />

wachsen. Dabei rücken hochwertige,<br />

umweltverträgliche Premiumqualitäten<br />

als wirtschaftliche Lösungen immer stärker<br />

in den Fokus der Entscheider.<br />

Doch die Wirtschaft dieser Region ist<br />

gut gerüstet und traditionell besser positioniert<br />

als Gesamtdeutschland. Warum<br />

das so ist, hat zahlreiche Gründe. Viele davon<br />

konnten in diesem Beitrag verdeutlicht<br />

werden – an einem Beispiel par excellence:<br />

An der Remmers-Baustofftechnik<br />

aus Löningen. ■<br />

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Was wir so drauf haben?<br />

Alles zwischen Baggerkabinen<br />

und Medizintechnik.<br />

Knake entwickelt, konstruiert und fertigt seit über 20 Jahren mit einem hochmodernen Maschinenpark einzelne<br />

Blechteile sowie komplette Baugruppen und Präzisionsgehäuse. Dank kreativem Engineering, einer übergreifenden<br />

Qualitätssicherung, mit fast 150 Fachleuten und einer Produktionsfläche von ca. 12.000 m² gehört Knake<br />

heute zu den etabliertesten Blechprofis in Nordwestdeutschland.<br />

M. Knake Blechbearbeitung und Gerätebau GmbH<br />

Alter Flugplatz 5 · 49377 Vechta<br />

Telefon 04441 / 9748-0<br />

info@knake.com www.knake.com


Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Wie genau Gerwing seine bemerkenswerten<br />

Steine und Platten<br />

hinbekommt, ist naturgemäß<br />

absolutes und gut gehütetes Firmengeheimnis.<br />

»Dazu braucht es erfahrene Mitarbeiter,<br />

ausgewählte heimische Rohstoffe<br />

und eine Menge Gefühl«, verrät Michael<br />

Gerwing. »Aber das kann gottlob nicht<br />

jeder«, so der 42-Jährige.<br />

Gerwings Gespür für neue Markttrends<br />

passte vor knapp vierzehn Jahren hervorragend<br />

in das Umstrukturierungskonzept<br />

144<br />

Bauwirtschaft<br />

Hier ist die Zentrale: Geschäftsführer Michael Gerwing vor dem Stammwerk in Lohne. Darüber hinaus sind die Gerwing Steinwerke an sechs<br />

weiteren Standorten im Bundesgebiet vertreten (Holdorf, Dortmund, Delbrück, Steffenberg, St. Ingbert und Claußnitz). Das Unternehmen<br />

produziert hochwertige Pflaster, Platten und Mauersteine für Heim und Garten im Lifestyle-Segment.<br />

HEINRICH VON DEERKEN<br />

Beton kann so schön sein<br />

Was 1946 in Lohne mit der Fertigung einfacher Betonschächte begann, avancierte in den vergangenen<br />

zehn Jahren zu einem führenden Premiumhersteller: Die Gerwing Steinwerke produzieren inzwischen<br />

an insgesamt sieben Stand orten in Deutschland Betonpflaster, Betonplatten und Betonmauersteine im<br />

Naturlook. Mit mehr als 900 Produkten ist das Lohner Unternehmen beim Baustofffachhandel und in<br />

zahlreichen Baumärkten präsent. Kein Wunder, denn Gerwing-Steine sehen aus wie das Original. »Ja<br />

nun«, lächelt Geschäftsführer Michael Gerwing, »die sehen nicht nur so aus. Die sind das Original.«<br />

der elterlichen Betonfabrik. Wo früher<br />

Schachtringe, Dachpfannen, Pfalzrohre,<br />

Zaunpfähle und Waschbetonplatten produziert<br />

wurden, schuf man fortan ein<br />

neues Produktprogramm unter dem neuen<br />

Firmenmotto »Mit Stein gestalten«.<br />

Zur Jahrtausendwende kam das Unternehmen<br />

mit einer an antike römische<br />

Bau stoffe erinnernde Bruchsteinserie namens<br />

GerloGastell auf den Markt. »Die<br />

neue Produktserie war von Anfang an ein<br />

Riesenerfolg«, erinnert sich Gerwing.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

»Damit wurde klar, in welchem Segment<br />

wir eine Zukunft haben würden – nämlich<br />

bei anspruchsvollen Privatkunden«.<br />

Die pflegt Gerwing gern und erfolgreich<br />

bis auf den heutigen Tag – mit einer<br />

»innovativ denkenden und teamorientierten<br />

Kernmannschaft, die seit Anfang an<br />

dabei ist und auf die ich sehr stolz bin«, so<br />

Gerwing: »Unsere Kunden wollen zeitlos<br />

schöne und langlebige Steine. Man gönnt<br />

sich schließlich nicht alle Tage die Neugestaltung<br />

von Heim, Hof oder Garten. Des-


halb verwenden wir nur natürliche Ausgangsstoffe<br />

aus unserer Region und veredeln<br />

sie mit jeder Menge Know-how zum<br />

wohl Besten, was man heute aus Beton<br />

machen kann.«<br />

Am Anfang war die Klavierlehrerin<br />

Von solchen Höhenflügen wagte man in<br />

den Gründerzeiten kaum zu träumen. Der<br />

Krieg war kaum ein Jahr vorüber, als die<br />

Klavierlehrerin Göttke – genannt Göttken<br />

Pepi – auf ihrem Bauernhof in Lohne eine<br />

kleine Betonfaktorei gründete. Ein einziger<br />

Mitarbeiter fertigte seinerzeit Betonschächte<br />

per Hand in der Scheune. Um<br />

1948 beteiligte sich der Nachbarlandwirt<br />

Landwehr, der eine Sandkuhle besaß und<br />

damit den wichtigsten Rohstoff zuliefern<br />

konnte. Als die Firmengründerin zu Beginn<br />

der 50er Jahre in die USA auswanderte,<br />

übernahm die Ehefrau des damaligen<br />

in Lohne ansässigen Bankrendanten<br />

Hermann Gerwing – Antonia Gerwing –<br />

die Anteile. Fortan firmierte man unter<br />

dem bis ins Jahr 1998 gültigen Namen<br />

»Gerwing & Landwehr« und verlagerte<br />

den Betrieb an die Lohner Landwehrstraße<br />

Nummer 83, wo sich bis heute der<br />

Stammsitz der Gerwing-Gruppe befindet.<br />

In den späten 50ern schied Landwehr<br />

als Gesellschafter aus dem jungen Unter-<br />

Bauwirtschaft<br />

nehmen aus. Damit wurde die Familie<br />

Gerwing zum Alleininhaber und schaffte<br />

1962 die erste Plattenpresse zur Herstellung<br />

von Betonplatten an. Acht Jahre später<br />

trat Hermann Gerwing jun. ins Unternehmen<br />

ein und führte den Betrieb – als<br />

sozusagen erster Vollzeitunternehmer der<br />

Firmengeschichte – in die siebziger Jahre<br />

hinein. Für das einsetzende »Waschbeton-<br />

Mit Stein gestalten<br />

Nicht nur für nasse Füße: Die lösemittelfreie Beschichtung der Gerwing-Terrassenplatten verhindert<br />

Moosanhaftungen und ist rutschhemmend nach dem strengen R10-Standard.<br />

Industriegebiet Ost (B214 Holdorf > Diepholz)<br />

Industriestr. 52 · 49451 Holdorf · www.gerwing.de<br />

zeitalter« errichtete Gerwing ein komplettes<br />

Betonwerk zur Herstellung der einst<br />

topmodernen Waschbetonplatten, das bereits<br />

1974 um zwei weitere Anlagen ergänzt<br />

wurde. Mitte der 80er Jahre baute<br />

man auf dem Gelände an der Landwehrstaße<br />

ein neues Werk zur Herstellung von<br />

Betonschächten und erwarb eine erste<br />

Hermetikpresse für die Produktion von<br />

Pfl aster, Platten,<br />

Mauersteine.<br />

Rund um die Uhr.<br />

Große Werksausstellung,<br />

kleiner Weg: Holdorf.<br />

Foto: Gerwing Steinwerke GmbH


Fotos: Gerwing Steinwerke GmbH<br />

Das soll Beton sein? Optisch dem Naturstein ebenbürtig, aber dank größerer Farbvielfalt,<br />

einfachster Verarbeitung und extremer Haltbarkeit dem Vorbild meilenweit voraus.<br />

146<br />

Bauwirtschaft<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Terrassenplatten mit strukturierter Oberfläche.<br />

Im Jahre 1995 wurde eigens für<br />

Gerwing eine völlig neuartige Hermetikpresse<br />

mit 1.000 Tonnen Pressdruck konstruiert.<br />

Der Maschinenbauer lieferte das<br />

Produkt erst aus, nachdem er es stolz auf<br />

der Münchener Baufachmesse bauma ’95<br />

präsentiert hatte.<br />

Die dritte Generation Gerwing<br />

1996 starb Hermann Gerwing jun. plötzlich<br />

im Alter von nur 53 Jahren. Sohn Michael<br />

übernahm aus dem Studium heraus<br />

den elterlichen Betrieb und schaffte 1999<br />

eine Schleiflinie zur Produktion geschliffener<br />

Terrassenplatten an. Um weitere Artikel<br />

für den Gartenbereich herstellen zu<br />

können, wurde 2001 das Werk in Holdorf<br />

hochgezogen und auf die Herstellung von<br />

Bruchsteinprodukten ausgerichtet. Seither<br />

fertigt Holdorf Gartenmauern, Blockstufen,<br />

Palisaden und Pflastersteine in Natursteinoptik.<br />

Vier weitere Standorte<br />

2008 stellte Gerwing die einst so erfolgreiche<br />

Produktion von Betonschächten ein<br />

und konzentriert sich anschließend mit<br />

voller Kraft auf das neue Home-and-Garden-Segment.<br />

2009 übernahmen die Lohner<br />

das Betonwerk Meier im sächsischen<br />

Claußnitz, ein Jahr später das Steinperfer<br />

Betonwerk und 2011 die Firmengruppe<br />

Bussemas in Delbrück. 2012 schließlich<br />

erwarb Gerwing das Baustoffwerk Sehn<br />

in St. Ingbert im Saarland.<br />

Außergewöhnliches Marketing<br />

Die Gerwing Steinwerke GmbH gilt heute<br />

in der Branche als Vollsortimenter mit einer<br />

äußerst starken Eigenmarke, die regelmäßig<br />

durch zahlreiche Marketing-


maßnahmen und TV-Spots in der ARD beworben<br />

und gepflegt wird. Pfiffige Ideen –<br />

etwa die kinderleichte Mauermontage<br />

mit Fertigkleber –, ausgezeichnete Produkte<br />

und eine zielgruppenaffine Werbung<br />

sorgen für messbare Erfolge am<br />

Markt. »Wir bewegen uns ja mit Absicht<br />

eben nicht so, wie man das in der klassischen<br />

Betonbranche gewohnt ist. Wir machen<br />

tolle Sachen und sagen das auch<br />

ganz laut«, erklärt Michael Gerwing. »So<br />

haben wir vor allem im Laufe der letzten<br />

zehn Jahre eine starke Marke aufgebaut,<br />

was per se in unserem Segment ziemlich<br />

ungewöhnlich ist«.<br />

Gerwing heute<br />

Das Lohner Unternehmen operiert heute<br />

an neun Standorten. Davon sind sieben<br />

auch Fertigungswerke. Insgesamt verfügt<br />

Bauwirtschaft<br />

Gerwing ist der einzige Hersteller in Europa, der authentische Felswandsteine aus Beton fertigt. Dazu produzieren die Lohner in Lizenz das<br />

langzeiterprobte und patentgeschützte »RockWall«-System aus den USA. Aufgrund der planen Ober- und Unterseiten ist RockWall deutlich<br />

einfacher, schneller und sicherer zu montieren als Naturfelssteine. Die Elemente des Felswandsteinsystems werden ganz einfach auf<br />

der Rückseite miteinander verbunden und können so selbst schwere, aufgeweichte Hänge halten.<br />

Kompetenz rund ums<br />

Werkzeug!<br />

die Gerwing-Gruppe über rund 35 Hektar<br />

Werks- und Lagergelände und garantiert<br />

damit eine bundesweite Lieferlogistik für<br />

die großen Baustofffachhandelsgruppen<br />

und Baumarktketten. 20 Vertriebsmitarbeiter<br />

im Außendienst sorgen für lückenlose<br />

Händler- und Kundenbetreuung. Eine<br />

eigene Produktentwicklung kümmert<br />

sich um immer wieder neue Ideen in den<br />

Segmenten Gestaltungs- und Ökopflaster,<br />

Terrassenplatten, Bruchsteinmauern und<br />

-gartensteine, Felswandsteine, Blockstufen,<br />

Palisaden, Gartensplitt, Einfassungen,<br />

Pflanzsteine, Hangsteine, Schalungssteine<br />

und hochpräzise Liapor-Plansteine.<br />

Alles mit System<br />

»Der wesentliche Grundpfeiler unseres<br />

Erfolges ist der Systemgedanke« sagt Michael<br />

Gerwing. »Diese Idee zieht sich bei<br />

Kunststoffformteile von der<br />

Entwicklung bis zur Fertigung<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

uns durch die gesamte Produktion. Und<br />

durch das ganze Programm«.<br />

Dazu gibt es frei wählbare Konzeptangebote:<br />

Sorgsam aufeinander abgestimmte<br />

Farben, Formen und Formate machen<br />

für den Kunden die Auswahl leichter. Auf<br />

Wunsch liefern die Lohner natürlich auch<br />

komplette Gartenmodule aus zueinander<br />

passenden Pflastersteinen, Terrassenplatten,<br />

Mauersteinen und Einfassungen.<br />

Überdies legt man großen Wert auf ökologische<br />

Nachhaltigkeit. »Wir verwenden<br />

nur natürliche Rohstoffe aus legalen Abbaugebieten.<br />

Und wir produzieren ausschließlich<br />

in Deutschland – ohne lösemittelhaltige<br />

Zuschläge. Sämtliche Reststoffe<br />

werden wiederverwertet. Und das<br />

geht so weiter bis zum Schluss. Alle Produkte<br />

von Gerwing werden ausschließlich<br />

auf Mehrwegpalette geliefert.« ■<br />

Kronen-Hansa-Werk<br />

GmbH & Co. KG<br />

Gewerbering 17, D-49393 Lohne<br />

Telefon +49 (0) 44 42 / 80 08 - 0<br />

Telefax +49 (0) 44 42 / 80 08 - 99<br />

www.kronen-hansa-werk.com<br />

info@kronen-hansa-werk.com<br />

147<br />

Fotos: Gerwing Steinwerke GmbH


Foto: Gemeinde Bösel<br />

Düsseldorf<br />

Luxemburg<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Wiesbaden<br />

Mainz<br />

Saarbrücken<br />

<strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong><br />

Münster<br />

Bremen<br />

Stuttgart<br />

Hamburg<br />

Hannover<br />

Oldenburg<br />

LANDKREIS CLOPPENBURG<br />

Osnabrück<br />

Schwerin<br />

Magdeburg<br />

Erfurt<br />

LANDKREIS VECHTA<br />

München<br />

Bremen<br />

Berlin<br />

Potsdam<br />

Dresden<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Prag<br />

Hannover<br />

Saterland<br />

Standort<br />

DAS OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />

EINE REGION IN BEWEGUNG<br />

Die 23 Städte und Gemeinden<br />

23 Städte und Gemeinden – das sind 23 ganz unterschiedliche Orte mit individueller<br />

Ausprägung und eigenem Gesicht. Die jeweiligen Kurzportraits lesen Sie auf den<br />

kommenden Seiten; die geografischen Lagen finden Sie hier:<br />

Barßel<br />

Lindern<br />

Löningen<br />

Friesoythe<br />

Lastrup<br />

Bösel<br />

Molbergen<br />

Essen<br />

148 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Garrel<br />

Cappeln<br />

Holdorf<br />

Cloppenburg<br />

Neuenkirchen-Vörden<br />

Bakum<br />

Dinklage<br />

Emstek<br />

Damme<br />

Lohne<br />

Steinfeld<br />

Vechta<br />

Visbek<br />

Goldenstedt


Foto: Gemeinde Bakum<br />

BÜRGERMEISTER<br />

HANS LEHMANN<br />

Bakum<br />

Die Gemeinde Bakum sieht sich<br />

nicht nur als gesunder, ländlicher<br />

Standort an der Hansalinie,<br />

sondern auch als Impulsgeber<br />

für Veränderungen. Ob Energiewende,<br />

Globalisierung oder<br />

Familienförderung in einer<br />

alternden Gesellschaft: Wir<br />

reagieren pro-aktiv, mit Mut und<br />

Lebensfreude auf die Zeichen der<br />

Zeit. Hier gibt es nicht nur frische<br />

Eier, sondern auch frische Ideen.<br />

Wie definiert man »Zukunft«? Wer<br />

es sich einfach macht, sagt: Alles,<br />

was vor uns liegt. Interessanter<br />

scheint allerdings eine Formel, die<br />

sich an ein amerikanisches Sprichwort<br />

anlehnt: »Die Zukunft ist die Zeit, in der<br />

du bereust, dass du heute nicht getan<br />

hast, was zu tun gewesen wäre.« Das mag<br />

in manchen Ohren nach Wortklauberei<br />

klingen. Doch die Aussage, die in diesen<br />

Worten mitschwingt, meint weit mehr als<br />

das: Die Zukunft greift in die Gegenwart<br />

hinein, ob wir wollen oder nicht.<br />

Die kleine Gemeinde Bakum stellt sich<br />

die großen Zukunftsfragen: Wie gehen<br />

wir mit unseren Ressourcen um? Wie können<br />

wir Familien mit Kindern optimal fördern?<br />

Wie wollen wir behutsames Wachstum<br />

für Generationen gestalten? Denn die<br />

globalen Herausforderungen zeigen sich<br />

überall. Auch in der heilen Welt unserer<br />

Flächengemeinde, wo die Wege kurz sind,<br />

wo Nachbarschaft gelebt und Natur erlebt<br />

wird, spürt man den frischen Wind der<br />

Veränderung.<br />

Besonders deutlich wird das bei der<br />

Wende hin zu erneuerbaren Energien.<br />

Hereinspaziert: Mit Ihren Anliegen, Fragen<br />

und Wünschen sind Sie im Rathaus herzlich<br />

willkommen.<br />

Standort<br />

Ob die Bakumer Kinder lieber in die Schule gehen als andere? Wer weiß? Auf jeden Fall gehen<br />

sie sicherer in den Unterricht. In den Bereichen Schule, Sporthalle, Hallenbad, Kindergarten<br />

und Pfarrzentrum ist kein Kfz-Verkehr zugelassen. Und dank gut durchdachter<br />

Straßenführung an den Schulbushaltestellen kommen die Schüler mit dem Verkehr erst<br />

gar nicht in Berührung.<br />

Nicht mehr dort, wo die Schlote rauchen<br />

oder die großen Meiler stehen, wird der<br />

Strom erzeugt, sondern Off-Shore und in<br />

der Fläche. Krass formuliert bedeutet das:<br />

Die Energiewende vollzieht sich auf dem<br />

Land – oder sie scheitert. Zweifellos eine<br />

Entwicklung, die mit Risiken verbunden<br />

ist, aber auch mit Chancen. Auf dem Gebiet<br />

der Gemeinde wird schon heute mehr<br />

Energie produziert als verbraucht. Durch<br />

moderne Beteiligungsmodelle, Biogasanlagen<br />

mit Fernwärmeanschluss und eine<br />

intelligente Vernetzung der vielen verschiedenen<br />

Einspeiser können wir dafür<br />

sorgen, dass der »Benefit« der Energiewende<br />

dort bleibt, wo der Strom erzeugt wird.<br />

In Bakum gibt es beides: Solargenossenschaften<br />

und Neubaugebiete, wo auf<br />

den Einbau einer Heizung dank Nahwärme<br />

verzichtet werden kann. Mit der Ruhe<br />

Agrar AG haben wir zudem ein Unternehmen<br />

vor Ort, das seit Jahren die Inno -<br />

vation des Biosgas-Sektors vorantreibt.<br />

Zusammen mit Forschern der Uni Osna -<br />

brück arbeiten sie an immer neuen Methoden,<br />

wie mit möglichst wenig unerwünschten<br />

Nebeneffekten Energie aus Biomasse<br />

gewonnen werden kann.<br />

»Unser gemeinsames Ziel heißt Nachhaltigkeit«,<br />

bringt es Dr. Hans-Jörg Brauckmann<br />

von der Uni Osnabrück auf den<br />

Punkt. Der Unternehmer Kunibert Ruhe<br />

nickt zustimmend. Der Biogas-Sektor, das<br />

wissen beide, ergänzt die erneuerbaren<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Energiequellen Sonne und Wind um einen<br />

entscheidenden Faktor: Die Anlagen<br />

erzeugen auch dann Strom und Wärme,<br />

wenn keine Sonne scheint und kein Lüftchen<br />

weht. Außerdem lassen sich Gärsubstrate<br />

gut lagern und grüne Kraftwerke<br />

können sogar reines Bio-Erdgas (Biomethan)<br />

liefern. Das lässt sich speichern und<br />

transportieren – völlig CO2-neutral. Ein<br />

faszinierender Gedanke, der viele Probleme<br />

der Energiewende auf einen Schlag<br />

lösen würde.<br />

Es gibt viele Dinge, die das Leben in Bakum<br />

lebenswert machen. Lebensqualität<br />

zeigt sich hier auch darin, dass Familien<br />

auf ein Netzwerk an Dienstleistungen zurückgreifen<br />

können. Krippenplätze und<br />

Mittagsbetreuung, Ferienprogramm und<br />

soziale Dienste sind hier keine Fremdwörter<br />

sondern gelebter Alltag, ständig<br />

bemüht, sich der Lebenswirklichkeit der<br />

Menschen vor Ort anzupassen.<br />

Nicht nur schnacken, auch machen.<br />

Verantwortung übernehmen, Nachhaltigkeit<br />

leben. An diesen Grundsätzen mittelständischen<br />

Unternehmertums wollen<br />

sich Verwaltung und Politik hier messen<br />

lassen. Nicht zuletzt deshalb haben sich<br />

viele Firmen hier niedergelassen, die in<br />

ihrem Marktsegment den Takt angeben.<br />

Sie nutzen dabei nicht nur die perfekte<br />

Verkehrsanbindung, sondern das innovationsfreundliche<br />

Umfeld, das Bakum heute<br />

bietet: Frische Ideen nach vorn. ■<br />

149<br />

Foto: Gemeinde Bakum


Foto: Gemeinde Barßel<br />

BÜRGERMEISTER<br />

BERND SCHULTE<br />

Barßel<br />

Familienfreundlichkeit und<br />

eine intakte Infrastruktur:<br />

Diese vorteilhaften<br />

Eigenschaften zeichnen die<br />

Gemeinde Barßel aus. Umgeben<br />

von herrlicher Landschaft lässt es<br />

sich in diesem Teil des<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />

besonders gut leben.<br />

Der im Norden des Landkreises<br />

Cloppenburg liegende staatlich<br />

anerkannte Erholungsort mit seinen<br />

Seen, Flüssen und dem Jachthafen<br />

hat sich zu einem beliebten Feriengebiet<br />

entwickelt. Charakteristisch für das idyllische<br />

Erholungsgebiet sind die wasserreichen<br />

Parklandschaften mit ausgedehnten<br />

Moor- und Heideflächen.<br />

Leistungsfähige Geschäfte, Gastronomie,<br />

Hotels und umweltfreundliches Gewerbe<br />

bieten Arbeitsplätze sowie hervorragende<br />

Beratungs- und Servicequalität.<br />

Zahlreiche Freizeiteinrichtungen und kulturelle<br />

Angebote bieten Gästen interessante<br />

Möglichkeiten zum Verweilen. Zusammen<br />

mit dem Charme der früheren Seefahrt<br />

präsentiert sich Barßel zeitlos schön.<br />

In der Gemeinde Barßel wohnen auf<br />

rund 85 Quadratkilometern Fläche circa<br />

13.000 Einwohner. Sie ist die nördlichste<br />

Gemeinde im Landkreis Cloppenburg.<br />

Angesichts ihrer zentralörtlichen Funktion<br />

hat die Gemeinde Barßel zudem die<br />

Versorgung eines größeren Einzugsgebietes<br />

zu gewährleisten.<br />

Standort<br />

Die Gemeinde Barßel bietet einen hohen<br />

Wohn- und Freizeitwert sowie Lebensqualität.<br />

Der Satz »Dort arbeiten und<br />

leben, wo andere Urlaub machen« oder<br />

»…wo die Kapitäne wohnen« ist hier<br />

durchaus mehr als nur ein Werbeslogan.<br />

Die Gemeinde Barßel ist mit über einhunderttausend<br />

Übernachtungen im Jahr der<br />

bedeutendste Urlaubsort im Nordkreis<br />

Cloppenburg. Der Tourismus stellt insoweit<br />

ein wichtiges wirtschaftliches Standbein<br />

für die Gemeinde dar.<br />

In der Gemeinde Barßel befinden sich<br />

fünf Kindergärten und drei angegliederte<br />

Kinderkrippen. Vier Grundschulen und<br />

das Schulzentrum mit Hauptschule und<br />

Realschule runden das Bildungsangebot<br />

ab. Ganztagsangebote werden in Tageseinrichtungen<br />

und Schulen von der Kinderkrippe<br />

bis zur Sekundarstufe I vorgehalten.<br />

Damit wird auch dem Selbstverständnis<br />

der Gemeinde hinsichtlich der<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

Rechnung getragen.<br />

Wohnbauflächen werden ständig vorgehalten<br />

und bilden einen Grundstock für<br />

die weitere Ansiedlung junger Familien<br />

sowie für Menschen, die das Besondere<br />

suchen.<br />

Die Wirtschaftsstruktur Barßel ist breit<br />

gefächert und hauptsächlich durch so genannte<br />

kleine und mittlere Unternehmen<br />

geprägt. Hervorzuheben ist das produzierende<br />

Gewerbe und hier vor allem der<br />

Bereich Metallverarbeitung und Ernährungswirtschaft.<br />

Dank einer dynamischen<br />

Entwicklung in den vergangenen Jahren<br />

gibt es in der Gemeinde Barßel ein umfangreiches<br />

Arbeitsplatzangebot.<br />

Die geographische Lage: Gute Verkehrsanbindungen<br />

z. B. zur Kreisstadt Cloppenburg,<br />

nach Oldenburg, Bremen, Münster<br />

oder Groningen (Niederlande) sind gegeben.<br />

Für Gewerbebetriebe auch ein interessanter<br />

Faktor: Die Gemeinde Barßel ist<br />

Leben, wo die Kapitäne wohnen: Der Barßeler Jachthafen und Wohnmobilstellplatz an der Soeste.<br />

150 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Bernd Schulte ist seit dem 10. September<br />

2006 hauptamtlicher Bürgermeister der<br />

Gemeinde Barßel.<br />

an das Schienennetz der Verkehrsbetriebe<br />

»Emsländische Eisenbahn« angeschlossen.<br />

Für besonders Eilige empfiehlt sich der<br />

öffentliche Flugplatz Barßel-Lohe.<br />

Die Gemeinde Barßel bietet sich sowohl<br />

als Standort für Gewerbe- und Industrieansiedlung<br />

als auch als Wohnsitzgemeinde<br />

mit hohem Freizeitwert und guten gemeindlichen<br />

Einrichtungen an.<br />

Bis bald in der Gemeinde Barßel. Wir<br />

freuen uns auf Sie! ■<br />

Foto: Gemeinde Barßel


BÜRGERMEISTER<br />

HERMANN BLOCK<br />

Bösel<br />

Die Gemeinde Bösel mit ihren<br />

7.800 Einwohnern liegt mitten<br />

im Landkreis Cloppenburg –<br />

zentral im Städtedreieck von<br />

Oldenburg, Osnabrück und<br />

Bremen – mit einer besonders<br />

günstigen Verkehrsanbindung<br />

zur A 1 und A 29.<br />

Die gelungene Kombination zwischen<br />

traditionellen Werten und<br />

innovativen Ideen, Bodenständigkeit<br />

und Weltoffenheit, Systematik und<br />

Dynamik sorgt für das typische Böseler<br />

Flair: Sympathische Einwohner, eine dem<br />

Menschen zugewandte reale Gemeindepolitik,<br />

die dem privaten Familienleben<br />

genauso wie der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

gerecht wird. Diese starken Pfeiler des<br />

kommunalen Zusammenlebens stehen in<br />

einem festen Fundament gegossen, aus der<br />

Geschichte und den Traditionen Bösels.<br />

Nachdem 1874 die Kapellengemeinde<br />

Bösel von der Mutterpfarrei Altenoythe<br />

getrennt und zur selbstständigen Pfarrei<br />

erhoben worden war, wird Bösel 1876<br />

auch selbstständige Gemeinde. Bösel mit<br />

den neun Bauernschaften entwickelte<br />

sich seitdem kontinuierlich weiter.<br />

Bösel bietet sich heute als attraktiver<br />

Standort für Handwerk, Handel, Landwirtschaft<br />

und Gewerbe an, ohne sein<br />

Gesicht als interessante und Erholung bietende<br />

Wohnortgemeinde zu verlieren.<br />

Eine besondere Bedeutung kommt dabei<br />

den Böseler Vereinen zu. Die Gemeinde<br />

hat eine starke und reiche Tradition in<br />

Kultur und Sport! Als »EURO-Dorf« weit<br />

über die Grenzen des Landkreises bekannt,<br />

zeigt sich die Gemeinde seit fünf<br />

Jahrzehnten weltoffen und gilt einmal im<br />

Jahr als Treffpunkt der europäischen Jugend.<br />

Die seit 1961 alljährlich im September<br />

stattfindenden EURO-Musiktage sind<br />

symptomatisch für die gastfreundlichen<br />

und aufgeschlossenen Einwohner von<br />

Bösel. So konnten im Jahr 2011 die 50.<br />

EURO-Musiktage gefeiert werden.<br />

Das Gesicht der Gemeinde – einst von<br />

Moor- und Ödlandflächen geprägt – hat<br />

sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />

grundlegend geändert. Rege Bautätigkeit<br />

bestätigt Bösel als moderner Wohnstandort.<br />

Die Gemeinde ist bestrebt, Gewerbeflächen<br />

schnell und unkompliziert zur<br />

Standort<br />

Das Rathaus in Bösel: Nicht nur Anlaufplatz für Behördengänge, sondern auch ein toller Ort<br />

zum Klönen und Plauschen.<br />

Verfügung zu stellen. Diese stetige und<br />

kontinuierliche Entwicklung im gewerblichen<br />

Bereich durch die Bereitstellung<br />

neuer Flächen ermöglichte zahlreichen<br />

Firmen, sich einen attraktiven Standort in<br />

der aufstrebenden Gemeinde zu sichern.<br />

So wurden in Bösel in der unmittelbaren<br />

Umgebung des Unternehmens fm neue<br />

gewerbliche Flächen erschlossen. Auch<br />

das Gewerbegebiet in Petersdorf wurde<br />

erweitert.<br />

Dort, wo sich die B 72 und B 401 am<br />

Küstenkanal kreuzen und eine schnelle<br />

Erreichbarkeit des Autobahnnetzes gewährleisten,<br />

gründete die Gemeinde Bösel<br />

gemeinsam mit dem Landkreis Cloppenburg,<br />

der Stadt Friesoythe und den Gemeinden<br />

Saterland und Barßel 2003 den<br />

Zweckverband interkommunaler Industriepark<br />

Küstenkanal. Auf einer Gesamtfläche<br />

von 280 Hektar, die in bedarfsgerechten<br />

Bauabschnitten erschlossen wird,<br />

bietet der C-Port Industriepark zusammenhängende<br />

Flächen für die Industrieansiedlung,<br />

mit direkter Anbindung an<br />

die neue hochmoderne Hafenanlage.<br />

Neben dieser positiven Entwicklung hat<br />

Bösel bewusst seinen dörflichen Charakter<br />

erhalten. Großzügig gestaltete Sporthallen,<br />

eine Schwimmhalle, Sportplätze,<br />

Tennishalle mit Außenplätzen, Reithalle<br />

und zwei moderne Schießsportanlagen<br />

bieten hervorragende sportliche Betätigungsmöglichkeiten.<br />

Zwei Grundschulen<br />

sowie eine Oberschule mit eigener Mensa<br />

befinden sich in der Gemeinde. Mehrere<br />

Allgemeinmediziner und Fachärzte, zwei<br />

Apotheken, Einzelhandelsgeschäfte, Banken<br />

und Gaststätten vervollständigen das<br />

Angebot der modernen Gemeinde.<br />

Besonders hervorzuheben ist auch das<br />

vorbildliche ganztägige Angebot zur Kinderbetreuung,<br />

mit dem sich Bösel als kinderfreundliche<br />

Gemeinde positioniert. ■<br />

Idylle im Dorfpark: In der Ortsmitte wurde in den 80er Jahren der Dorfpark mit einem kleinen<br />

See angelegt. Die vier Hektar große grüne Oase lädt zum Erholen und Verweilen ein.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

151<br />

Foto: Gemeinde Bösel<br />

Foto: Gemeinde Bösel


Foto: Kowalski<br />

BÜRGERMEISTER<br />

REINHOLD GROTE<br />

Cappeln<br />

Auf den ersten Blick ist Cappeln<br />

eine ländlich geprägte Gemeinde<br />

mit einladendem Wohnumfeld<br />

im Einzugsbereich der Kreisstadt<br />

Cloppenburg. Bei genauerer Betrachtung<br />

ist Cappeln außerdem<br />

Stand ort zukunftsträchtiger<br />

Gewerbebetriebe am Verkehrsknotenpunkt<br />

der Autobahnen<br />

A 1 und A 29 mit den Bundesstraßen<br />

68, 69, 72 und 213.<br />

Rund 70 Prozent der Arbeitsplätze<br />

werden von kleinen und mittleren<br />

Betrieben des produzierenden Gewerbes<br />

angeboten. Schwerpunkte sind<br />

das Bau- und Ernährungsgewerbe sowie<br />

der Metall- und Maschinenbau. Gewerbeund<br />

Industrieflächen stehen zur Erweiterung<br />

bestehender oder Ansiedlung neuer<br />

Gewerbebetriebe zur Verfügung. Darüber<br />

hinaus ist die Gemeinde einer der Träger<br />

des Interkommunalen Gewerbegebietes<br />

ecopark in Sichtweite der A 1.<br />

Die Gemeinde Cappeln umfasst eine<br />

Fläche von 7.621 Hektar und hat 7.051<br />

Einwohner. 84 Prozent der Gesamtfläche<br />

wird landwirtschaftlich genutzt, elf Prozent<br />

sind Wald, die Restflächen sind Baugrundstücke,<br />

Verkehrs- und Grünflächen.<br />

In den 90er Jahren ist die Gemeinde mit<br />

Standort<br />

einem Bevölkerungswachstum von 28<br />

Prozent zu einem der begehrtesten Wohnorte<br />

der Region geworden. In den großzügig<br />

bemessenen Wohnbaugebieten mit<br />

dörflichem Charme, umgeben von Wiesen,<br />

Äckern und Wald, lässt es sich eben<br />

günstiger bauen und angenehmer leben<br />

als anderswo. Und selten findet sich ein so<br />

ausgeprägter Mix aus Familienfreundlichkeit,<br />

gutem Bildungs-, Freizeit-, Einkaufsund<br />

Sportangebot wie in Cappeln.<br />

Die Skulptur vor dem Cappelner Rathaus symbolisiert die zur Gemeinde gehörenden neun<br />

Gemeindeteile Cappeln, Bokel, Elsten, Mintewede, Nutteln/Tegelrieden, Schwichteler,<br />

Sevelten, Tenstedt und Warnstedt.<br />

152 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Große Freude bei den kleinen und den großen Besuchern: Einweihung des neuen Kindergartens<br />

St. Marien in Sevelten.<br />

Die Gemeinde sieht in der Familienförderung<br />

eine ihrer zentralen Aufgaben.<br />

Rund 30 Prozent der Einwohner sind unter<br />

18 Jahren. Seit 1995 erhalten Familien<br />

mit mindestens drei Kindern, Alleinerziehende<br />

mit mindestens zwei Kindern sowie<br />

Familien und Alleinerziehende mit<br />

einem behinderten Kind Zuschüsse zu<br />

Klassenfahrten und Kindergartenbesuch.<br />

Das Cappelner Bildungsangebot umfasst<br />

drei Kindergärten, zwei Grundschulen<br />

und eine Oberschule. Gymnasiale und berufsbildende<br />

Angebote sind in der nahen<br />

Kreisstadt Cloppenburg bequem wahrzunehmen.<br />

Sportbegeisterte finden mit vier Sporthallen,<br />

sieben Sportplätzen und einem<br />

breit gefächerten Vereinsleben gute Rahmenbedingungen<br />

vor. Mit dem Gestüt<br />

Vorwerk und zwei öffentlichen Reithallen<br />

ist Cappeln überdies ein Zentrum der<br />

Pferdezucht und des Reitsports. Auch Anhänger<br />

des Tennis- und Schießsportes<br />

kommen mit Tennishalle, Freiplätzen und<br />

zwei Schießständen auf ihre Kosten.<br />

Außerdem ist das Freizeitangebot Cloppenburgs<br />

in komforabler Nähe.<br />

Die Ausweisung neuer Baugebiete in<br />

den vier Kirchdörfern Cappeln, Sevelten,<br />

Elsten und Schwichteler sowie die ständige<br />

Entwicklung der Gewerbegebiete zeigen<br />

eindrucksvoll, dass die Entwicklung<br />

der Gemeinde einen stetigen Aufschwung<br />

nimmt. ■<br />

Foto: Gemeinde Cappeln


Foto: Stadt Cloppenburg<br />

BÜRGERMEISTER<br />

DR. WOLFGANG WIESE<br />

Cloppenburg<br />

Die Stadt Cloppenburg hat in den<br />

vergangenen Jahren durch die<br />

Erschließung weiterer Industrieund<br />

Gewerbegebiete die Voraussetzungen<br />

geschaffen, um ihre<br />

Rolle als zentraler Gewerbeund<br />

Industriestandort im Kreis<br />

Cloppenburg zu behaupten<br />

und weiter auszubauen.<br />

Alle Bereiche vom eingeschränkten<br />

Gewerbegebiet bis zum Industriegebiet<br />

bieten voll erschlossene und<br />

über rechtskräftige Bebauungspläne abgesicherte<br />

Grundstücke, die sofort bebaubar<br />

sind.<br />

Im Osten der Stadt befindet sich das Industrie-<br />

und Gewerbegebiet Emstekerfeld<br />

von etwa 200 Hektar Größe, welches aufgrund<br />

seiner Struktur überwiegend von<br />

Betrieben des produzierenden Gewerbes<br />

und der Logistikbranche geschätzt wird.<br />

Schwerpunkte sind die Produktion von<br />

Nahrungsmitteln, Elektrotechnik sowie<br />

der Straßenfahrzeugbau.<br />

Für <strong>2013</strong> ist die Erweiterung des Industriegebietes<br />

Emstekerfeld um circa 13<br />

Hektar fest eingeplant. Außerdem werden<br />

unmittelbar an der Emsteker Straße<br />

weitere fünf Hektar Gewerbeflächen in<br />

äußerst attraktiver Lage für beispielsweise<br />

Autohäuser erschlossen.<br />

Entlang der E 233 erstreckt sich im<br />

Westen der Stadt der Gewerbepark Cloppenburg-West<br />

mit einer Gesamtgröße von<br />

73 Hektar, der in mehreren Bauabschnitten<br />

bedarfsgerecht erschlossen wird. Bereits<br />

mehr als 40 Betriebe haben die Stand-<br />

Standort<br />

Badespaß pur: Das neu sanierte Soestebad lädt zum Planschen und Entspannen ein.<br />

ortvorteile des Gewerbeparkes erkannt<br />

und sich dort niedergelassen. Ein wesentlicher<br />

Standortfaktor ist die moderne und<br />

ständig erweiterte Großkläranlage der<br />

Stadt, die den abwasserintensiven Betrieben<br />

des Branchenschwerpunktes Ernährungswirtschaft<br />

ihre Produktion überhaupt<br />

erst ermöglicht und weiteren Betriebsansiedlungen<br />

noch ausreichend freie Kapazitäten<br />

bietet.<br />

Ein ganz wichtiges Argument für Cloppenburg<br />

ist die ausgesprochen günstige<br />

Bevölkerungsstruktur. Knapp 40 Prozent<br />

der Cloppenburger sind unter 30 Jahre<br />

und die Gesamtbevölkerung wird in den<br />

nächsten Jahrzehnten weiter wachsen.<br />

Damit bieten wir Unternehmen ein langfristig<br />

gesichertes und hoch qualifiziertes<br />

Arbeitskräftepotential, was längst nicht<br />

mehr in allen Regionen Deutschlands<br />

selbstverständlich ist und als Standortfaktor<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnt.<br />

Auch in anderen Bereichen arbeiten wir<br />

ständig an einer Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

für erfolgreiches wirtschaftliches<br />

Handeln in Cloppenburg und<br />

zur Steigerung der Lebensqualität. So versorgt<br />

Cloppenburg heute als die zentrale<br />

Eine ausgedehnte Fußgängerzone mit zahlreichen Fachgeschäften sichert Cloppenburg einen<br />

Spitzenplatz unter den Städten in Deutschland.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Einkaufsstadt des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />

ein weites Umland mit bis zu<br />

150.000 Menschen. Eine ausgedehnte<br />

Fußgängerzone mit zahlreichen Fachgeschäften<br />

sichert Cloppenburg einen Spitzenplatz<br />

unter den Städten in Deutschland,<br />

belegt durch die sehr hohe Zentralitätskennziffer<br />

von 165. Um diese Stellung<br />

zu behaupten und für die Zukunft<br />

weiter zu stärken, arbeiten wir intensiv<br />

an einer weiteren Attraktivitätssteigerung<br />

der Innenstadt. Die Umgestaltung<br />

des Bernay-Platzes, die Neugestaltung der<br />

Fußgängerzone Lange Straße und die verbesserte<br />

Anbindung des Marktplatzes an<br />

die Fußgängerzone sind dabei wichtige<br />

Meilensteine. Erste Reaktionen von Bürgern<br />

und Besuchern der Stadt zeigen,<br />

dass mit der neuen Fußgängerzone ein<br />

weiteres innerstädtisches Highlight entsteht,<br />

mit dem Cloppenburg seine Stellung<br />

als attraktive Einkaufsstadt mit einem<br />

hohen Erlebniswert weiter stärken wird.<br />

Auch als Wohnort bietet Cloppenburg<br />

eine hohe Lebensqualität bei günstigen<br />

Lebenshaltungskosten und hohem Freizeitwert.<br />

Mit großem Kostenaufwand wurde<br />

das städtische Soestebad saniert und<br />

erweitert und bietet heute Schwimm- und<br />

Badespaß mit tollen Wasserattraktionen.<br />

So arbeiten wir stets daran, die öffentliche<br />

Infrastruktur in Cloppenburg auf einem<br />

hohen Niveau zu erhalten.<br />

Seit vielen Jahren veräußert die Stadt<br />

Grundstücke in voll erschlossenen Baugebieten<br />

zu günstigen Konditionen. Die ungebrochene<br />

Nachfrage nach Bauplätzen<br />

unterstreicht die Beliebtheit der Stadt<br />

Cloppenburg. Auch <strong>2013</strong> wird Cloppenburg<br />

im neuen Baugebiet »Fresienstraße«<br />

eine große Anzahl preisgünstiger Baugrundstücke<br />

anbieten können.<br />

Ich würde mich freuen, Sie demnächst<br />

in unserer schönen Stadt begrüßen zu<br />

können. ■<br />

153<br />

Foto: Stadt Cloppenburg


Foto: Stadt Damme<br />

BÜRGERMEISTER<br />

GERD MUHLE<br />

Damme<br />

Damme mit seinen 16.500<br />

Einwohnern gilt aufgrund seiner<br />

Wirtschaftskraft, der umfang -<br />

reichen Infrastruktureinrichtungen<br />

und seiner landschaftlich<br />

exponierten Lage zwischen<br />

den Dammer Bergen und dem<br />

Dümmer See als Südkreis-<br />

Metropole im Landkreis Vechta.<br />

Ursprünglich war Damme ein Zentrum<br />

der Landwirtschaft, die auch<br />

heute noch einen hohen Stellenwert<br />

besitzt. Im Laufe der letzten Jahrzehnte<br />

hat sich Damme zu einem starken<br />

und leistungsfähigen Gewerbe- und Industriestandort<br />

entwickelt, dessen Unternehmen<br />

und deren Produkte nationale und<br />

internationale Wertschätzung genießen.<br />

Nur acht Kilometer von der nächstgelegenen<br />

Anschlussstelle zur Autobahn A 1 entfernt,<br />

verfügt Damme mit dem Verkehrslandeplatz<br />

in Rottinghausen über eine<br />

weitere bedeutsame Infrastruktureinrichtung,<br />

die bereits von vielen Gewerbetreibenden<br />

in der Region intensiv genutzt<br />

wird.<br />

Aufgrund der großen Nachfrage an Gewerbegrundstücken<br />

in Damme wurden in<br />

den vergangenen Jahren mehrere neue<br />

Gewerbeflächen beziehungsweise Gewer-<br />

Standort<br />

begebiete ausgewiesen. Im Rahmen einer<br />

zukunfts- und marktorientierten Wirtschaftsförderung<br />

wird dies auch weiterhin<br />

eine der vordringlichsten Aufgaben<br />

der Stadt Damme bleiben.<br />

Die landschaftlich besondere Lage zwischen<br />

dem Erholungsgebiet Dammer Berge<br />

und dem Naturpark Dümmer bietet<br />

ganz besondere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung<br />

und Erholung in Damme.<br />

Zahlreiche Rad-, Wander- und Reitwege<br />

sowie der Nordic Walking Park Erholungsgebiet<br />

Dammer Berge mit elf ausgeschilderten<br />

Routenvorschlägen laden zu erholsamer<br />

Bewegung in Natur und Landschaft<br />

ein. Mehrere Sporthallen und Sportplätze,<br />

eine Tennisanlage, zwei Reithallen, ein<br />

Hallen- sowie ein Freibad, eine Skateranlage,<br />

ein Bowlingcenter, verschiedene<br />

Kegelbahnen, Fitnessstudios, Sport- und<br />

Segelvereine runden das sportliche Angebot<br />

in Damme ab.<br />

Das Herzstück der Stadt Damme bildet<br />

die verkehrsberuhigte Innenstadt mit ihren<br />

attraktiven und vielfältigen, vielfach<br />

inhabergeführten Fachgeschäften und<br />

Dienstleistungsbetrieben. Diese zeichnen<br />

sich dabei in besonderem Maße durch ihr<br />

Fachwissen, ihre Kompetenz und ihre herausragende<br />

Beratungsqualität im Umgang<br />

mit den Kunden aus, die diese Vorzüge<br />

des Dammer Einzelhandels sehr zu<br />

schätzen wissen. Im Zuge der Innenstadtsanierung<br />

hat der Stadtkern ein besonderes<br />

Flair entwickelt, das für eine herausragende<br />

Aufenthaltsqualität in der Stadt<br />

sorgt.<br />

Diese Merkmale erfüllen alle Ansprüche,<br />

die an ein attraktives, natürliches und<br />

familienfreundliches Wohnen gestellt wer-<br />

Wohnen in Damme in attraktiver Lage zwischen den Dammer Bergen und dem Stadtzentrum.<br />

154 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Tradition: Jedes Jahr im September findet<br />

der Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt in<br />

der Dammer Innenstadt statt.<br />

den. Um der großen Nachfrage nach Baugrundstücken<br />

gerecht zu werden, ist die<br />

Bereitstellung von Wohnraum ein fortwährendes<br />

Thema für die Stadt Damme.<br />

Die neuesten Baugebiete »Auwinkel« und<br />

»Wohnpark am Bergsee« überzeugen mit<br />

ihrer ganz besonderen Lage zwischen den<br />

Dammer Bergen und dem Stadtzentrum.<br />

Weitere Baugebiete in den Dammer Ortschaften<br />

ermöglichen jungen Familien,<br />

auch dort ihren Traum vom Eigenheim zu<br />

verwirklichen.<br />

Kunst und Kultur spielen in Damme<br />

ebenfalls eine bedeutsame Rolle. Mehr als<br />

40 Skulpturen des Skulpturenpfades zieren<br />

die Dammer Innenstadt. Zu einer<br />

nachhaltigen Bereicherung des kulturellen<br />

Angebotes in der Stadt Damme trägt<br />

die Scheune Leiber bei, die im Jahre 2010<br />

aus Mitteln der Innenstadtsanierung modernisiert<br />

worden ist und seitdem als<br />

Schauplatz für vielfältige öffentliche Nutzungen<br />

und Veranstaltungen in der Innenstadt<br />

dient. Beispielhaft aufgeführt werden<br />

können hier jährlich stattfindende<br />

Veranstaltungen wie zum Beispiel die Blue<br />

Night im Juni, der Dammer Stadtlauf im<br />

August, der Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt<br />

im September, der Adventliche<br />

Markt im Dezember sowie der Frühjahrsund<br />

der Räubermarkt.<br />

Die seit 1614 wichtigste Veranstaltung<br />

ist jedoch der »Dammer Carneval«, der<br />

mit mehr als 240 Wagen und Gruppen<br />

und über 9.000 Aktiven den größten Carnevalsumzug<br />

in Norddeutschland bietet.<br />

Nicht nur für Carnevalisten, sondern insgesamt<br />

betrachtet also zahlreiche Gründe,<br />

vernarrt zu sein in Damme. Erleben<br />

Sie es selbst! ■<br />

Foto: Stadt Damme


Foto: Stadt Dinklage<br />

BÜRGERMEISTER<br />

HEINRICH MOORMANN<br />

Dinklage<br />

Der Wirtschaftsstandort<br />

Dinklage mit seinen rund<br />

13.000 Einwohnern liegt<br />

mitten im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> mit direkter<br />

Anbindung an das Städtedreieck<br />

Osnabrück, Oldenburg und<br />

Bremen durch die A 1.<br />

Durch die Fertigstellung der kommunalen<br />

Entlastungsstraße bietet<br />

die Stadt Dinklage seinen bereits<br />

vorhandenen Unternehmen wie auch potenziellen<br />

neuen Betrieben eine hervorragende<br />

Anbindung an die Autobahn A 1.<br />

In rund einem Kilometer Entfernung lässt<br />

sich die Autobahnanschlussstelle Dinklage/Lohne<br />

von den neuen Gewerbe- und<br />

Industriegebieten aus über die kommunale<br />

Entlastungsstraße erreichen. Um Dinklage<br />

als Gewerbestandort noch attraktiver<br />

und zukunftsfähiger zu machen, galt<br />

und gilt es, entsprechende Gewerbe- und<br />

Industrieflächen vorzuhalten. Das Jahr<br />

<strong>2013</strong> wird für die Stadt Dinklage daher<br />

ganz im Zeichen der Erschließung weiterer<br />

neuer Gewerbeflächen stehen. Erweiterungsflächen<br />

im Norden von Dinklage,<br />

unmittelbar angrenzend an bestehende<br />

Gewerbe- und Industriegebiete, befinden<br />

sich bereits im Eigentum der Stadt Dinklage<br />

und können potenziellen Investoren<br />

angeboten werden.<br />

Die heimischen Gewerbe- und Industrieunternehmen,<br />

Kaufleute und andere<br />

Selbstständige haben viel zu bieten. Dinklager<br />

Unternehmen entwickeln, handeln<br />

und produzieren in vielen Wirtschaftssparten<br />

und sind vor allem in den Bereichen<br />

Metall-, Kunststoff- und Holzverarbeitung<br />

tätig; sie stellen insgesamt rund<br />

4.000 gesicherte Arbeitsplätze zur Verfügung.<br />

Durch ihr Know-how, ihre innovati-<br />

Ob persönlich, am Telefon oder per Mail: Dinklage<br />

kümmert sich um seine Bürger.<br />

Standort<br />

Dinklage als attraktiver Wirtschaftsstandort: Das neue moderne Betriebsgebäude der Druckerei<br />

Heimann.<br />

ven Ideen und ihre Spezialisierungen haben<br />

diese Betriebe Märkte in der ganzen<br />

Welt erschlossen und Dinklage bekannt<br />

gemacht.<br />

Aus einer ursprünglich landwirtschaftlichen<br />

Gemeinde hat sich ein moderner<br />

Wirtschaftsstandort mit gutem Branchenmix<br />

entwickelt. Das ländliche Umfeld<br />

wird nach wie vor durch Landwirtschaft<br />

geprägt, die mit ihren vor- und nachgelagerten<br />

Betrieben auch heute noch einen<br />

hohen Stellenwert besitzt. Dinklage ist<br />

auch ein Zentrum des Landhandels in der<br />

Region; gleich drei große Unternehmen –<br />

Bröring, Wulfa-Mast und die RBAG – sind<br />

von hier aus tätig und vermarkten ihre<br />

Produkte weit über die lokalen und regionalen<br />

Grenzen hinaus.<br />

Dinklage hat sich in den vergangenen<br />

Jahren beziehungsweise Jahrzehnten aber<br />

auch zu einem attraktiven Wohnort entwickelt.<br />

Im Norden von Dinklage wird<br />

das Wohnbaugebiet »Mühlenbachtal« erschlossen.<br />

Insgesamt rund 90 Bauplätze<br />

sind hier entstanden, ein Großteil der<br />

Grundstücke ist hier bereits verkauft und<br />

wird mit schmucken Einfamilienwohnhäusern<br />

bebaut. Hier ist ruhiges Wohnen<br />

im Einklang mit der Natur garantiert. Umrahmt<br />

von dem natürlichen Verlauf des<br />

Hopener Mühlenbaches – mit vorgelagerter<br />

Auenlandschaft – und einem etwa fünf<br />

Hektar großen Natur- und Landschaftspark<br />

zeigt das Wohngebiet äußerst reizvolle<br />

Wohnalternativen auf.<br />

Zur Lebensqualität gehören neben idyllischen<br />

Wohngebieten aber auch andere<br />

Einrichtungen und Infrastrukturen. Den<br />

Einwohnern von Dinklage – und hier den<br />

Kleinsten von ihnen – stehen fünf Kindergärten<br />

und eine Kinderkrippe mit 30 Plätzen<br />

zur Verfügung. Zwei weitere Krippengruppen<br />

mit jeweils 15 Plätzen werden im<br />

Jahr <strong>2013</strong> entstehen. Die Betreuungsangebote<br />

in den Kindertagesstätten sind<br />

weit gefächert und auf den Bedarf der<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Eltern abgestimmt. Die Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf und eine gute Bildung<br />

für die Kinder und Jugendlichen ist den<br />

Verantwortlichen in Politik und Verwaltung<br />

ein großes Anliegen. Aus diesem<br />

Grunde sind seit 2012 beide Dinklager<br />

Grundschulen als Ganztagsschulen eingerichtet.<br />

Die Hauptschule und die Realschule<br />

werden im Jahr <strong>2013</strong> zur Oberschule<br />

mit gymnasialem Angebot und als<br />

teilgebundene Ganztagsschule umgewandelt.<br />

Außerdem stehen den Eltern bzw.<br />

ihren Kindern zwei Kinderhorte, eine<br />

Schule für körperbehinderte Kinder und<br />

Jugendliche, eine Frühförderungseinrichtung<br />

und ein Sonderkindergarten für behinderte<br />

Kinder zur Verfügung. Für die<br />

kleinen und großen Musikbegeisterten<br />

hat die Jugendmusikschule Romberg sicherlich<br />

ein passendes Angebot parat.<br />

Um sich schnell in Dinklage einzuleben<br />

und neue Bekanntschaften und Freundschaften<br />

zu schließen, bieten die über 70<br />

Vereine und Organisationen die beste Gelegenheit.<br />

Ein alljährlich voller Veranstaltungskalender<br />

der Stadt macht deutlich:<br />

Hier ist was los! Sport, Kunst, Musik oder<br />

andere kulturelle Aktivitäten und verschiedene<br />

gut besuchte Volksfeste. Dinklage<br />

genießt einen hohen Freizeitwert.<br />

Sportliche Betätigungsmöglichkeiten bieten<br />

moderne Sporthallen, ein Hallenbad,<br />

das Freibad, Sport- und Bolzplätze, ein<br />

ausgedehntes Radwegenetz, Tennisplätze<br />

oder das TVD aktivcenter, um nur einige<br />

Angebote zu nennen.<br />

Daneben bietet der Burgwald Dinklage<br />

die perfekte Erholung für Bürger und Besucher.<br />

Der rund 300 Hektar große Naturraum<br />

mit zahlreichen Rad- und Wanderwegen,<br />

den alten Baumbeständen, dem<br />

Tierpark und der größten und ältesten<br />

Wasserburg im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>,<br />

Geburtsstätte des Kardinals Clemens-August<br />

Graf von Galen, bietet Abwechslung,<br />

Ruhe und Entspannung. ■<br />

155<br />

Foto: Stadt Dinklage


Foto: Gemeinde Emstek<br />

BÜRGERMEISTER<br />

MICHAEL FISCHER<br />

Emstek<br />

Emstek ist die einzige Gemeinde<br />

im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>,<br />

die an zwei Autobahnen<br />

(A 1 und A 29) mit drei Aufund<br />

Abfahrten angebunden ist.<br />

Mehrere Bundesstraßen, die<br />

B 69, B 72 und die B 213, führen<br />

zu diesen Autobahnen. Diese<br />

Situation ist Chance und<br />

Herausforderung in einem.<br />

Der Mensch bestimmt den Verkehr<br />

Eine zukunftsorientierte Planung der Verkehrsinfrastruktur<br />

unter einer Abwägung<br />

von wirtschaftlicher Notwendig keit und<br />

dem Wohlergehen von Mensch und Umwelt<br />

wird in den nächsten Jahren nicht<br />

nur in Emstek von entscheidender Bedeutung<br />

sein. Der Verkehr sollte nicht unser<br />

Leben bestimmen, sondern das Leben den<br />

Verkehr. Vielfältige innovative Verkehrsprojekte,<br />

wie z. B. »Shared Space« oder<br />

Möglichkeiten der Verkehrsberu hi gung in<br />

Siedlungslagen und Ortsdurchfahrten,<br />

werden im Fokus der gemeind lichen<br />

Überlegungen stehen.<br />

Menschen, Wirtschaft, kulturelles Leben:<br />

»Impulsgeber und Motoren« der Gemeinde<br />

Günstige Baulandpreise, eine hervorragende<br />

bedarfsorientierte Bildungsinfrastruktur<br />

und medizinische Versorgung,<br />

vielfältige Sport- und Freizeitmöglichkeiten,<br />

ein reges Vereins- und Kulturleben,<br />

eine hohe Wohn- und Aufenthaltsqualität<br />

Wir wünschen viel Erfolg: Bürgermeister Michael<br />

Fischer und Erster Gemeinderat Heinz<br />

Prenger begrüßen das Team des ecoparks,<br />

Geschäftsführer Uwe Haring und Angelika<br />

Borde, an ihrer neuen Wirkungsstätte im<br />

Herzen des ecoparks.<br />

Standort<br />

sowie gute Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten,<br />

machen die Gemeinde Emstek<br />

zu einem attraktiven Wohnort für Neubürger/<br />

-innen. Die sehenswerten Räumlichkeiten<br />

für den Ganztagsschulbetrieb<br />

an der Haupt- und Realschule Emstek, die<br />

bislang vier Krippengruppen in Emstek,<br />

Bühren und Höltinghausen (in <strong>2013</strong> werden<br />

zwei weitere Kindergruppen in Emstek<br />

und Halen eröffnet), sowie das Familienservicebüro<br />

als Anlaufstelle für alle<br />

Fragen rund um das Thema »Familie«,<br />

zeigen nur einen kleinen Teil der stetigen<br />

Bemühungen um die Keimzelle unserer<br />

Gesellschaft. Attraktive Nachmittags- und<br />

Ferienbetreuungsangebote, Familienbesucherinnen<br />

und der Emsteker Familienpass<br />

mit vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten<br />

für kinderreiche Familien runden<br />

dabei das Bild ab.<br />

Mit fünf Sporthallen stehen umfangreiche<br />

Hallenkapazitäten für Schul- und<br />

Breitensportförderung zur Verfügung. Die<br />

Sportvereine in der Gemeinde verzeichnen<br />

fast 3.500 Mitglieder. Mehr als 60<br />

Vereine und Verbände prägen in ihrer<br />

Vielfalt und mit ihren Veranstaltungen<br />

das pulsierende Gemeindeleben. Erstmals<br />

fand im Jahr 2012 ein Empfang für alle<br />

Neubürgerinnen und Neubürger statt.<br />

Auch die beiden Kirmesveranstaltungen<br />

waren in diesem Jahr ein voller Erfolg!<br />

An den Schnittstellen der wichtigsten<br />

Verkehrsadern hat die Gemeinde Emstek<br />

Industrie- und Gewerbegebiete ausgewiesen,<br />

die sich in den zurückliegenden Jahren<br />

hervorragend entwickelt haben. Neben<br />

der sehr guten Verkehrslage erfüllt<br />

die Gemeinde durch die Bereitstellung<br />

preiswerter Flächen eine weitere wichtige<br />

Voraussetzung für die Ansiedlung von<br />

Gewerbe und Industrie. Dazu kommen<br />

für gewerbliche Unternehmen, ob Neuansiedlung<br />

oder Erweiterung bzw. Umsiedlung<br />

örtlicher Betriebe, die niedrigen<br />

Steuerhebesätze: Grundsteuer A und B<br />

je 300 v. H. und Gewerbesteuer 340 v. H.<br />

des Messbetrages.<br />

In Emstek zählen Energiegewinnung<br />

und -transport in besonderem Maße, sowie<br />

Kunststoffverarbeitung, Metallbau,<br />

Umwelttechnik, Bauhandwerk, Nahrungsund<br />

Futtermittelproduktion, Gärtnereien<br />

und Kalksandsteinherstellung zu den wichtigsten<br />

Branchen vor Ort.<br />

Die Gemeinde wird in den nächsten<br />

Jahren die bestehenden Gewerbegebiete<br />

nach den Möglichkeiten des Flächennutzungsplanes<br />

zielgerichtet erweitern und<br />

somit weitere interessante Ansiedlungsmöglichkeiten<br />

für Betriebe schaffen. Mit<br />

einer zukunftsorientierten Weiterentwicklung<br />

ist im Jahr <strong>2013</strong> im Gewerbegebiet<br />

Westeremstek zu rechnen. An der<br />

156 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Hier ist immer was los: Eröffnung der alljährlichen<br />

Emsteker Herbstkirmes.<br />

Halener Straße werden die vorhandenen<br />

Betriebsansiedlungen aktuell durch die<br />

Umsiedlung und Erweiterung einheimischer<br />

Familienbetriebe ergänzt. Weitere<br />

attraktive Ansiedlungsmöglichkeiten sind<br />

vorhanden.<br />

Gemeinsam für qualifizierte Arbeitsplätze<br />

Um zukünftigen Ansprüchen auch gemeindeübergreifend<br />

gerecht zu werden,<br />

wurde der ecopark (www.ecopark.de) als<br />

interkommunales Industrie- und Gewerbegebiet<br />

in Drantum in unmittelbarer Nähe<br />

zu den Autobahnen A 1 und A 29 realisiert.<br />

Hiermit wird ein neuer Weg eingeschlagen.<br />

Ein Weg, der nicht nur allein<br />

von der Gemeinde Emstek, sondern auch<br />

von den umliegenden Kommunen Cappeln<br />

und Cloppenburg sowie vom Landkreis<br />

Cloppenburg gemeinsam begangen<br />

wird. Seit September 2012 hat die Geschäftsstelle<br />

des Zweckverbandes ihr neues<br />

Zuhause vor Ort im ecopark.<br />

Der ecopark verfügt auf 300 Hektar<br />

brutto über drei voll erschlossene Bauabschnitte<br />

mit hochwertigen, sofort verfügbaren<br />

Gewerbeflächen. Diese sind sowohl<br />

in der Größe als auch beim Zuschnitt flexibel<br />

und individuell gestaltbar. Sämtliche<br />

Versorgungsanschlüsse (zum Beispiel<br />

Strom, Gas, Wasser, hochwertige Telekommunikationsinfrastruktur)<br />

sind bereits<br />

vorhanden.<br />

Eine attraktive Landschaftsgestaltung<br />

und eine hochwertige Infrastruktur prägen<br />

das Bild des ecoparks. Servicekom -<br />

petenz und zügige Genehmigungsverfahren<br />

sind selbstverständlich und bieten<br />

neben den günstigen Konditionen einen<br />

Mehrwert für Unternehmen im ecopark.<br />

Emstek ist die Gemeinde mit dem<br />

Sympathieeffekt am Puls der Zeit<br />

Bei Fragen rund um unsere Gemeinde<br />

wenden Sie sich gerne auch direkt an unseren<br />

Bürgermeister Michael Fischer unter<br />

michael.fischer@emstek.de oder telefonisch<br />

unter (0 44 73) 94 84 21. ■<br />

Foto: Thomas Vorwerk


Foto: Gemeinde Essen/Oldb.<br />

BÜRGERMEISTER<br />

GEORG KETTMANN<br />

Essen/Oldb.<br />

Die Gemeinde Essen/Oldb.<br />

ist mit rund 8.300 Einwohnern<br />

ein von mittelständischen<br />

Unternehmen geprägter<br />

Gewerbestandort im<br />

Erholungsgebiet »Hasetal«.<br />

Während die Gemeinde bis in die<br />

Mitte des vorherigen Jahrhunderts<br />

überwiegend landwirtschaftlich<br />

geprägt war und das Gewerbe<br />

aus kleineren Handwerksbetrieben bestand,<br />

hat sich in den letzen 40 Jahren in<br />

Essen/Oldb. eine beachtliche Gewerbelandschaft<br />

entwickelt. Diese Entwicklung<br />

wurde durchgehend in den Gewerbe- und<br />

Industriegebieten der Gemeinde vollzogen.<br />

Inzwischen zählt die Gemeinde Essen/Oldb.<br />

zu den Standorten in Niedersachsen<br />

mit einer überdurchschnittlichen<br />

Finanzkraft. Grundlage dieses Erfolges ist<br />

die Leistung der Unternehmen und die<br />

Einsatzbereitschaft der Arbeitnehmer, die<br />

hier einen qualifizierten Arbeitsplatz gefunden<br />

haben.<br />

Neben weltweit agierenden Betrieben<br />

der Nahrungsmittelindustrie haben insbesondere<br />

Unternehmen des Maschinenbaues<br />

und der Maschinentechnik ihren<br />

Standort in der Gemeinde ausgebaut und<br />

stellen sich weltweit erfolgreich dem<br />

Wettbewerb.<br />

Die Nähe des Ortes zur Bundesautobahn<br />

1, die durch den Ort verlaufende<br />

Standort<br />

Der Bahnhof in Essen/Oldb.: Die Züge fahren hier im Stundentakt (Oldenburg–Osnabrück).<br />

Bundesstraße 68 und die Ost-West-Verbindung<br />

über die Landesstraßen machen<br />

die Gemeinde zu einem Verkehrsknotenpunkt.<br />

Im Frühjahr 2012 ging ein langgehegter<br />

Wunsch der Essener Bürgerinnen<br />

und Bürger in Erfüllung: Die Realisierung<br />

der Ortsumgehung der Bundesstraße 68.<br />

Im Sommer 2012 wurde mit Vertretern<br />

aus den Ministerien und der Politik feierlich<br />

der »erste Spatenstich« für dieses bedeutende<br />

Projekt gefeiert.<br />

In den Gebäuden des renovierten Bahnhofs<br />

hat sich im Jahre 2012 der Bodenverband<br />

»Hase-Wasser-Acht« angesiedelt, der<br />

vorher über 90 Jahre in Cloppenburg beheimatet<br />

wurde. Damit hat diese Körperschaft<br />

ihren Sitzpunkt im Mittelpunkt des<br />

Verbandsgebietes.<br />

Das große Arbeitsplatzangebot, die<br />

günstige Infrastruktur aber auch die Einbettung<br />

der Gemeinde in die Parklandschaft<br />

des Erholungsgebietes Hasetal macht<br />

die Gemeinde zu einem begehrten Wohnstandort.<br />

Durch vielfältige Sportangebote<br />

Der Marktplatz in Essen/Oldb. Im Hintergrund das 1909 erbaute historische Rathaus.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

und Sporteinrichtungen genießt die Gemeinde<br />

einen hohen Freizeitwert. Der<br />

Ausbau dieses Angebotes erfolgte durch<br />

den Umbau des Hallenbades zu einem Solebad.<br />

Innerhalb des touristischen Angebotes<br />

ist die Gemeinde mit den Nachbarregionen<br />

Osnabrück und Emsland in ein weitverzweigtes<br />

Radwegenetz eingebunden.<br />

Dazu zählt einer der bedeutendsten Radfernwege<br />

Deutschlands, der durch den<br />

Ort verläuft. Das Bild wird abgerundet<br />

durch ein breites, ortsnahes Schulangebot<br />

sowie Betreuungseinrichtungen für<br />

Kinder in Form von Kindergärten und einer<br />

Krippe.<br />

Die Gemeinde hat gerade in jüngster<br />

Zeit ihre Anstrengungen zur Unterstützung<br />

von Familien verstärkt. Durch die<br />

Angebote werden Familien mit Kindern in<br />

unterschiedlichsten Bereichen, bis hin zur<br />

Bauförderung unterstützt.<br />

»Essen/Oldb. ist damit ein Ort, der<br />

mehr zu bieten hat!« ■<br />

157<br />

Foto: Gemeinde Essen/Oldb.


Foto: Stadtmarketing Friesoythe<br />

BÜRGERMEISTER<br />

JOHANN WIMBERG<br />

Friesoythe<br />

Das Mittelzentrum im Norden<br />

des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />

wächst weiter. In der Eisenstadt<br />

Friesoythe wird stärker<br />

investiert denn je.<br />

Die Stadt Friesoythe macht durch<br />

weitersteigende Investitionen auf<br />

sich aufmerksam. Ob aus privater<br />

Wirtschaft oder dem öffentlichen Bereich,<br />

im nördlichsten Mittelzentrum des<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es stehen Investitionen<br />

in zweistelliger Millionenhöhe<br />

auf dem Programm. Die Nachfrage nach<br />

Gewerbebauland ist in der Eisenstadt weiter<br />

deutlich gewachsen. Insbesondere im<br />

Stadtkern ist die Nachfrage so groß, dass<br />

dafür kaum genügend Gewerbeflächen<br />

erschlossen werden können.<br />

Die gute wirtschaftliche Entwicklung<br />

der Stadt ist auch im Einzelhandel deutlich<br />

erkennbar. So baute die Unternehmensgruppe<br />

Bünting 2012 ein komplett<br />

neues und größeres Famila-Center am<br />

westlichen Eingang zur Innenstadt. Die<br />

bisherige Bestandsimmobilie des SB-Warenhauses<br />

wird komplett saniert und umgebaut<br />

und schafft Platz für drei Neuansiedlungen<br />

im Friesoyther Einzelhandel.<br />

Standort<br />

Da auch hier schon sämtliche Flächen vermietet<br />

sind, stehen schon <strong>2013</strong> die Neueröffnungen<br />

auf dem Plan. Mit der gleichzeitigen<br />

Neugestaltung der Verkehrserschließung<br />

bekommt der westliche Eingangsbereich<br />

zur Innenstadt ein neues<br />

Gesicht. Im ehemaligen Kaufhaus Burgholz<br />

an der Bahnhofstraße werden nach<br />

teilweisem Abbruch und einer Komplettsanierung<br />

Räume für ein neues Bekleidungshaus<br />

geschaffen. Das örtliche Traditionshaus<br />

Thien hatte jüngst in den Umbau<br />

und die Erweiterung ihres Geschäftshauses<br />

investiert.<br />

Investiert wird aber auch im medizinischen<br />

Bereich. So wird das Friesoyther St.-<br />

Marien-Hospital um ein neues Bettenhaus<br />

erweitert. Das nördlichste Klinikum im<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> investiert mit<br />

Förderungen des Landes Niedersachsen,<br />

des Landkreises Cloppenburg und der<br />

Stadt Friesoythe rund 7,8 Millionen Euro<br />

in die Erweiterung. Die Klinik für Innere<br />

Medizin, Chirurgie und Gynäkologie beherbergt<br />

auch das Adipositas-Zentrum<br />

Nordwest zur professionellen Behandlung<br />

krankhafter Fettleibigkeit.<br />

Mit drei chefärztlich geleiteten Kliniken<br />

und Einrichtungen sowie zwei Belegabteilungen<br />

behandelt das Krankenhaus mit<br />

seinen rund 240 Mitarbeitern jährlich<br />

5.500 Patienten stationär und darüber<br />

hinaus noch 10.000 Patienten ambulant.<br />

Rund 1.300 Notarzteinsätze werden von<br />

hier jährlich mit dem DRK-Rettungsdienst<br />

gefahren und rund 2.500 operative Eingriffe<br />

vorgenommen. 450 Babys erblicken<br />

Aus der Vogelperspektive: Das St.-Marien-Hospital Friesoythe mit dem medizinischem Versorgungszentrum.<br />

158 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Dienstältester Bürgermeister im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>: Johann Wimberg, Bürgermeister<br />

der Stadt Friesoythe<br />

durchschnittlich im St.-Marien-Stift das<br />

Licht der Welt und die eigene Krankenhausküche<br />

fertigt jährlich rund 100.000<br />

Mittagessen.<br />

Als weitere größere Investition plant die<br />

Stadt Friesoythe den Bau eines modernen<br />

Allwetterbades. Für rund 7,5 Millionen<br />

Euro entsteht ein komplett neuer Sport-,<br />

Gesundheits- und Vorsorgebereich. Das<br />

neue Bad soll das bisherige Frei- und Hallenbad<br />

ersetzen und wird im Rahmen<br />

einer öffentlich-privaten Partnerschaft realisiert.<br />

Es dient den 15 Friesoyther Schulen<br />

als Sportbad und soll darüber hinaus<br />

interessante Angebote als Familien- und<br />

Gesundheitsbad vorhalten. Neben einem<br />

Bad für die Bürgerinnen und Bürger will<br />

die Stadt Friesoythe auch eine Angebotslücke<br />

für die Besucher und Gäste aus<br />

dem Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre<br />

schließen, da es hier ein Bad mit vergleichbarer<br />

Konzeption bislang noch<br />

nicht gibt. Als Allwetterbad sollen Wasserflächen<br />

draußen und drinnen ganzjährig<br />

für die Besucher zugänglich gemacht<br />

werden. 2014 soll dann das neue Allwetterbad<br />

in Friesoythe eröffnet werden.<br />

Weitere Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur<br />

der Stadt stehen für Bürgermeister<br />

Johann Wimberg ganz vorne auf<br />

der Agenda. Zur weiteren Verbesserung<br />

der Einkaufs- und Aufenthaltsqualität in<br />

der Friesoyther Innenstadt soll eine Konzeption<br />

zum verkehrsberuhigten Umbau<br />

des Stadtzentrums erarbeitet werden.<br />

Durch den Bau von bisher zwei Entlastungsstraßen<br />

kann der Stadtkern bereits<br />

jetzt vom Schwerlastverkehr umfahren<br />

werden. ■<br />

Foto: Stadtmarketing Friesoythe


Foto: Gemeinde Garrel<br />

BÜRGERMEISTER<br />

ANDREAS BARTELS<br />

Garrel<br />

Die Gemeinde Garrel verfügt<br />

über eine vielseitige und<br />

leistungs fähige Wirtschaftsstruktur<br />

und bietet der permanent<br />

wachsenden Bevölkerung gute<br />

Einkaufs- und hervorragende<br />

Beschäftigungs möglichkeiten.<br />

Die großzügige Ausweisung von<br />

Gewerbe- und Industrieflächen hat<br />

die wirtschaftliche Entwicklung<br />

in den vergangenen Jahren positiv beeinflusst.<br />

Die Expansion einzelner Unternehmen<br />

unterstützt die Gemeinde hier durch<br />

entsprechende Bebauungspläne für den<br />

Stand ort. Neue Industrie- und Gewerbege -<br />

biete werden großzügig erschlossen und<br />

ansiedlungswilligen Unternehmern gerne<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Positiv für die Weiterentwicklung aktiver<br />

Unternehmen wirkt sich nicht zuletzt auch<br />

das sehr gut ausgebaute Verkehrsnetz aus.<br />

Die nächste Auffahrt zur Jadelinie A 29<br />

mit direktem Anschluss an die Hansalinie<br />

A 1 liegt nur zehn Kilometer entfernt.<br />

Außerdem durchzieht die Bundesstraße<br />

72 mit einer Länge von acht Kilometern<br />

Andreas Bartels ist bereits seit 2006 als<br />

Bürgermeis ter tätig und begeistert von der<br />

positiven Ent wicklung seiner Gemeinde.<br />

Standort<br />

Einkaufszentrum an der Hauptstraße: Das Heide-Center in Garrel.<br />

das Gemeindegebiet, die Landesstraßen<br />

835, 847 und 871 mit 26 Kilometern sowie<br />

die Kreisstraßen 150, 151, 152 und<br />

167 mit 18 Kilometern. Daneben besteht<br />

ein Netz ebenfalls großzügig ausgebauter<br />

Gemeindestraßen mit einer Länge von<br />

über 200 Kilometern.<br />

Früher war Garrel fast ausschließlich<br />

landwirtschaftlich ausgerichtet. Die Möglichkeiten<br />

für die Schulabgänger, im eigenen<br />

Ort beruflich Fuß zu fassen, waren<br />

sehr gering. Anfang 1960 verließen 75<br />

Prozent der Jugendlichen mangels vorhandener<br />

Arbeits- und Ausbildungsstellen<br />

die Gemeinde. Doch der wirtschaftliche<br />

Umbau gelang, so dass heute den etwa 250<br />

verbliebenen landwirtschaftlichen Betrieben<br />

rund 400 gewerbliche Unternehmen<br />

mit annähernd 4.500 sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigten gegenüber stehen.<br />

Von den Erwerbstätigen in der Gemeinde<br />

sind rund 95 Prozent im produzierenden<br />

Gewerbe, Handel, Handwerk im<br />

Dienstleistungsbereich und in sonstigen<br />

Berufszweigen tätig. Nur noch fünf Prozent<br />

der Arbeitnehmer verdienen ihren<br />

Lebensunterhalt in der Landwirtschaft.<br />

Die günstige Altersstruktur ist neben<br />

den bereits erwähnten guten Verkehrsanbindungen<br />

ein besonderes Plus für gewerbliche<br />

Ansiedlungen gewesen: Der Anteil<br />

der unter 18-Jährigen an der Bevölkerung<br />

liegt über 28 Prozent. Mehr als 45 Prozent<br />

der Bevölkerung sind mit 18 bis 45 Jahren<br />

im besten Erwerbsalter. Nach absoluten<br />

Zahlen gestaffelt, verzeichnete Garrel zwischen<br />

1990 und 2000 den höchsten Anstieg<br />

bei den sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigungs verhältnissen.<br />

Der Erfolg Garreler Unternehmen spiegelt<br />

sich selbstverständlich auch im Haus-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

halt der Gemeinde wider. So ist der Ansatz<br />

der Gewerbesteuer im aktuellen Haushaltsjahr<br />

2012 mit 4,25 Millionen Euro<br />

der größte Einzeletat auf der Einnahmenseite.<br />

Der Hebesatz für die Gewer besteuer<br />

liegt seit einigen Jahren unverändert bei<br />

335 Pro zent.<br />

Insgesamt kann behauptet werden, dass<br />

Garrel einer der außergewöhnlichsten<br />

Gewerbestandorte Norddeutschlands ist.<br />

Nicht zuletzt große Namen wie Heidemark,<br />

Böseler Goldschmaus oder die Unternehmensgruppe<br />

Kamps Brot- und Backwarem<br />

sind in Garrel zuhause. Schwerpunkte<br />

im überwiegend mittelständisch<br />

geprägten Gewerbe sind das Nahrungsund<br />

Genussmittelgewerbe, das Baugewerbe<br />

sowie der Stahl- und Maschinenbau.<br />

Daneben sorgen Lebensmittel- und Textilfachgeschäfte<br />

sowie Einkaufsmöglichkeiten<br />

für alle anderen Lebensbereiche für<br />

eine qualitativ hochstehende Grundversorgung<br />

der Bevölkerung. Aber auch Spezialanbieter<br />

finden ihre Käuferschichten.<br />

Banken, Versicherungen und Immobilienmakler<br />

sind in ausreichender Zahl vorhanden.<br />

Nicht zuletzt das Handwerk hat in Garrel<br />

goldenen Boden. Qualifizierte Handwerksbetriebe<br />

sind in allen Sparten vertreten.<br />

So dokumentiert neben der Industrie<br />

kein anderer Wirtschaftszweig die<br />

aufstrebende Entwicklung der Gemeinde<br />

Garrel so deutlich wie das Handwerk.<br />

Die hier aufgezeigte positive Entwicklung<br />

ermöglichten Unternehmer/-innen,<br />

bürgernahe Verwaltung und Kommunalpolitiker/-innen,<br />

indem sie in allen wichtigen<br />

Entscheidungsfragen Hand in Hand<br />

gemeinsam richtige Weichen für die Zukunft<br />

ihrer Gemeinde stellten. ■<br />

159<br />

Foto: www.wistundlaumann.de


Foto: Archiv der Gemeinde Goldenstedt<br />

BÜRGERMEISTER<br />

WILLIBALD MEYER<br />

Goldenstedt<br />

Optimale Familienförderung,<br />

vielfältige Erholungs- und<br />

Freizeitmöglichkeiten, sehr<br />

gute Verkehrsanbindungen und<br />

günstige Standortbedingungen<br />

sorgen dafür, dass die Gemeinde<br />

Goldenstedt ein attraktiver<br />

Wirtschaftsstandort ist.<br />

Der demographische Wandel wird<br />

in den kommenden Jahrzehnten<br />

nicht nur die Kommunen, sondern<br />

auch die Wirtschaft vor große Herausforderungen<br />

stellen. Der Anteil von älteren<br />

Menschen in unserer Gesellschaft wird rasant<br />

ansteigen und dazu führen, dass sowohl<br />

die Kommunen als auch die Industrie<br />

und das Gewerbe in einen Wettbewerb<br />

um Einwohner, qualifizierte Arbeitnehmer,<br />

gute Arbeitsmöglichkeiten, attraktive<br />

Lebensbedingungen und gute<br />

Standortqualität treten werden. Auch<br />

wenn das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> nach<br />

den Prognosen der Bertelsmann-Stiftung<br />

von einer stabilen Entwicklung ausgehen<br />

kann, so gilt es doch, rechtzeitig die Weichen<br />

in die richtige Richtung zu stellen.<br />

Die Gemeinde Goldenstedt hat in den<br />

vergangenen Jahren ganz erheblich in die<br />

Bereiche Kinderbetreuung und Bildung investiert.<br />

So wurden in den Ortsteilen Goldenstedt<br />

und Lutten zwei Kinderkrippen<br />

eingerichtet, die für insgesamt 60 Kinder<br />

eine Ganztagsbetreuung gewährleisten<br />

können. Hier hat die Gemeinde Goldenstedt<br />

im Landkreis Vechta eine Vorreiterrolle<br />

eingenommen. Auch die vier konventionellen<br />

Kindergärten und der Waldkindergarten<br />

bieten flexible Betreuungszeiten<br />

an, so dass die Kinder von berufstätigen<br />

Eltern eine bestmögliche Betreuung erfahren.<br />

Zusätzlich stehen Tagesmütter zur Ver-<br />

Das neue Firmengebäude der Fienhage Poultry-Solutions<br />

GmbH.<br />

Standort<br />

Von und in der Natur lernen: Viel Praktisches und Wissenswertes erfahren die Kinder des<br />

Waldkindergartens in Goldenstedt. Hier und in den vier anderen Kindergärten wird eine<br />

bestmögliche Betreuung garantiert.<br />

fügung, die über das Mehrgenerationenbüro<br />

vermittelt werden können.<br />

Die drei Grundschulen in den Ortsteilen<br />

Goldenstedt, Lutten und Ellenstedt und<br />

die Haupt- und Realschule sorgen für eine<br />

wohnortnahe Beschulung der Kinder. In<br />

den drei Grundschulen wurde mit Beginn<br />

des Schuljahres 2011/2012 die offene<br />

Ganztagsschule eingeführt. Die Kinder<br />

können hier an der Mittagsverpflegung,<br />

der Hausaufgabenbetreuung sowie diversen<br />

Sport- und Weiterbildungsangeboten<br />

teilnehmen. Ein Angebot, welches insbesondere<br />

berufstätige Eltern zu schätzen<br />

wissen. Weiterführende Schulen finden<br />

sich in der nahegelegenen Kreisstadt<br />

Vechta. Zur Sicherung des Schulstandortes<br />

Goldenstedt wurden in den vergangenen<br />

zwei Jahren in der Haupt- und Realschule<br />

drei Millionen Euro für den Neubau<br />

von Fachräumen investiert, so dass<br />

diese Schule den modernsten Anforderungen<br />

gerecht wird.<br />

In der Gemeinde Goldenstedt befindet<br />

sich eines von den bundesweit 500 vom<br />

Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend geförderten Mehrgenerationenhäusern.<br />

In diesem mitten in<br />

Goldenstedt gelegenen Gebäudekomplex<br />

sind eine Kindergartengruppe, das Familienservicebüro,<br />

das Medicum-Haus der<br />

Gesundheit mit diversen Beratungsstellen<br />

für Gesundheit, Vorsorge und Pflege sowie<br />

mehrere barrierefreie Wohneinheiten<br />

untergebracht.<br />

Goldenstedt bietet jedoch auch vielfältige<br />

Möglichkeiten zur Naherholung. Der<br />

Staatsforst Herrenholz, das Huntetal und<br />

160 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

das große Naturschutzgebiet Goldenstedter<br />

Moor sind erste Adressen für Natur -<br />

erlebnisse. Das Naturschutz- und Informationszentrum<br />

Goldenstedter Moor (NIZ) und<br />

der Erholungspark Hartensbergsee sind<br />

überregional bekannte Einrichtungen, die<br />

jährlich mehrere tausend Besucher in ihren<br />

Bann ziehen. Das sehr gut ausgebaute<br />

Radwegenetz bietet ideale Verhältnisse<br />

zur aktiven Erholung auf dem Rad oder<br />

auf Inlinern in natürlicher Umgebung.<br />

Auch als Wohnort ist Goldenstedt attraktiv.<br />

Bauwillige finden ideale Rahmenbedingungen<br />

vor: Erschwingliche Grundstücke<br />

mit vielen Spielplätzen, freundliche Nachbarn<br />

und örtliche Bauunternehmen, die<br />

ihr Handwerk verstehen.<br />

Der Maschinen- und Anlagenbau, das<br />

Baugewerbe, die Gastronomie- und Kältetechnik<br />

und die Holzverarbeitung prägen<br />

im Wesentlichen den Gewerbestandort<br />

Goldenstedt. Mitten im Städtedreieck Bremen,<br />

Oldenburg und Osnabrück gelegen,<br />

verfügt Goldenstedt über günstige Verkehrsanbindungen.<br />

Die Autobahnanschlüsse<br />

Wildeshausen-Nord, Cloppenburg und<br />

Vechta befinden sich in unmittelbarer Nähe<br />

und sorgen für eine gute Erreichbarkeit<br />

aus allen Richtungen.<br />

Die günstigen Gewerbegrundstückspreise,<br />

der niedrige Gewerbesteuersatz<br />

von 320 Prozent und die Serviceorientierung<br />

der Wirtschaftsförderung sorgen<br />

hier in Goldenstedt für ein gutes Investitionsklima.<br />

Zusätzlich unterstützt die Gemeinde<br />

Goldenstedt ansiedlungswillige<br />

Unternehmen durch entsprechende Gewerbeförderungsmaßnahmen.<br />

■<br />

Foto: Archiv der Gemeinde Goldenstedt


Foto: Gemeinde Holdorf<br />

BÜRGERMEISTER<br />

DR. WOLFGANG KRUG<br />

Holdorf<br />

Die Gemeinde Holdorf liegt<br />

im südlichen Kreis Vechta<br />

verkehrsgünstig am<br />

wichtigen Knotenpunkt<br />

von A 1 und B 214.<br />

Obwohl die Gemeinde Holdorf im<br />

Jahre 2010 bereits ihre 1.300jährige<br />

Besiedlung feierte, ist die<br />

Gemeinde ein moderner Wirtschaftsstand -<br />

ort. Dafür spricht, dass in der Gemeinde<br />

mit 6.555 Einwohnern circa 3.000 sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitsplätze angeboten<br />

werden.<br />

Das bedeutet, dass fast jeder zweite<br />

Einwohner seinen Arbeitsplatz in der Gemeinde<br />

Holdorf finden könnte, vorwiegend<br />

im Industrie- und Gewerbegebiet, das<br />

einen repräsentativen Querschnitt durch<br />

die Leistungsfähigkeit der regionalen Unternehmerschaft<br />

bietet.<br />

Trotz dieses reichhaltigen Arbeitsplatzangebotes<br />

bietet die Gemeinde Holdorf<br />

noch weitere Flächen auch in unmittelbarer<br />

Autobahnnähe für eine Industrie- und<br />

Gewerbeansiedlung an, sodass einer stetigen<br />

Gewerbeentwicklung der Gemeinde<br />

nichts im Wege steht. Durch diese bedarfsgerechte<br />

Ausweisung von Gewerbegebieten<br />

sowie den niedrigen Hebesätzen<br />

bei der Grund- und Gewerbesteuer werden<br />

Firmen eingeladen, sich in Holdorf<br />

anzusiedeln.<br />

Holdorf liegt in der Boomregion <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> sehr verkehrsgünstig<br />

am Knotenpunkt der Autobahn 1 und der<br />

Standort<br />

Bundesstraße 214. Somit kann Holdorf<br />

aus allen Himmelsrichtungen sehr schnell<br />

erreicht werden.<br />

Bekannt ist die Gemeinde Holdorf durch<br />

das weit und breit einzigartige Autobahnbrückenrestaurant<br />

Dammer Berge über der<br />

Autobahn 1, das zum größten Teil auf dem<br />

Holdorfer Gemeindegebiet liegt.<br />

Die Vorteile, die eine »kleine Gemeinde«<br />

wie Holdorf bietet, können in der engen<br />

<strong>Verbund</strong>enheit zwischen den Gewerbetreibenden<br />

und der Gemeinde gesehen<br />

werden. Hier gibt es zum Beispiel seit Jahren<br />

einen Gewerbestammtisch, in dem<br />

sich die hiesigen Unternehmer in unregelmäßigen<br />

Abständen mit dem Bürgermeister<br />

und dem Wirtschaftsförderer der Gemeinde<br />

treffen, um ihre Anliegen direkt zu<br />

besprechen. Eine solche Gesprächsrunde<br />

findet auch im Holdorfer Wirtschaftsforum<br />

für den Einzelhandel, wo dann die<br />

jeweiligen Problemstellungen untereinander<br />

besprochen werden können.<br />

Dass diese Gespräche fruchtbar verlaufen,<br />

zeigt sich allein darin, dass der<br />

Industrie- und Gewerbestammtisch zusammen<br />

mit dem Wirtschaftsforum der<br />

Einzelhändler und der Gemeinde die IGE-<br />

HA 2010 organisiert haben. Die IGEHA ist<br />

eine große Gewerbeausstellung im Indus-<br />

Das Holdorfer Gewerbe- und Industriegebiet bietet mit seinen vielen Firmen einen repräsentativen<br />

Querschnitt durch die Leistungsfähigkeit der regionalen Unternehmerschaft und<br />

bietet noch genügend Platz für viele Neuansiedlungen.<br />

Weit bekannt: Das einzigartige Autobahnbrückenrestaurant Dammer Berge über der A 1.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

triegebiet, die nach 2001 und 2006 zum<br />

dritten Mal im Jahre 2010 stattfand und<br />

bei der allein an einem Wochenende über<br />

20.000 Besucher gezählt wurden. Sie ist<br />

ein Tag der offenen Tür der Industrie- und<br />

Gewerbebetriebe im Industriegebiet sowie<br />

eine Handels- und Gewerbeausstellung der<br />

hiesigen Unternehmer auf einer Ausstellungsfläche<br />

von 40.000 Quadratmetern.<br />

Anders als bei anderen Gewerbeausstellungen<br />

kann man hier in einzelnen Betrieben<br />

den Mitarbeitern bei der Arbeit über<br />

die Schulter schauen. Dabei können in<br />

einigen Betrieben die Arbeitsabläufe bei<br />

der Be- und Verarbeitung der Waren beobachtet<br />

werden. Das ist nicht nur für die<br />

Familienangehörigen der Mitarbeiter interessant,<br />

sondern so können Schüler sich<br />

ihren »zukünftigen Arbeitsplatz« bereits<br />

ansehen. Auf diesem Wege haben schon<br />

viele ihren Ausbildungsplatz gefunden.<br />

In Holdorf wird aber nicht nur die Gewerbeansiedlung<br />

vorangetrieben, sondern<br />

es werden auch regelmäßig neue Wohnbauflächen<br />

ausgewiesen, wo unter anderem<br />

die Mitarbeiter der Betriebe kostengünstig<br />

Wohnbaugrundstücke erwerben<br />

können. Neue Wohnbauflächen werden<br />

bereitgestellt am Lagerweg in Holdorf<br />

sowie an der Ernst-Böhm-Straße in Handorf-Langenberg.<br />

Dabei gibt es für Familien<br />

mit mehreren Kindern beim Kauf<br />

eines Wohnbaugrundstückes Vergünstigungen,<br />

die Holdorf ihren zukünftigen<br />

Bürgerinnen und Bürgern hier einräumt.<br />

Außerdem werden von der Kath. Kirchengemeinde<br />

ausreichend Kindergartenplätze<br />

an drei verschiedenen Standorten<br />

angeboten, sodass relativ kurze Wege zum<br />

Kindergarten zu bewältigen sind. Daneben<br />

werden für die ganz Kleinen 15 Krippenplätze<br />

angeboten. Da hier ein steigender<br />

Bedarf zu verzeichnen ist, werden in Zukunft<br />

weitere Krippenplätze angeboten.<br />

Es gibt alsoviele Gründe sich hier anzusiedeln.<br />

Sprechen Sie uns an! Mehr Infos<br />

unter www.holdorf.de oder schreiben Sie<br />

eine E-Mail an krug@holdorf.de oder<br />

schlarmann@holdorf.de ■<br />

161<br />

Foto: Gemeinde Holdorf


BÜRGERMEISTER<br />

MICHAEL KRAMER<br />

Lastrup<br />

Die Gemeinde Lastrup hat sich<br />

in den letzten Jahren – sowohl<br />

aus Sicht ihrer Bürger als auch<br />

aus Sicht der Wirtschaft – zu<br />

einem sehr beliebten und<br />

attraktiven Standort entwickelt.<br />

Das bestätigt den Kurs der<br />

politisch Verantwortlichen,<br />

optimale Wirtschafts-, Arbeitsund<br />

Wohnbedingungen in den<br />

Fokus ihrer Arbeit zu stellen.<br />

Ihren Bürgerinnen und Bürgern oder<br />

denjenigen, die es noch werden wollen,<br />

bietet die Gemeinde ideale Voraussetzungen,<br />

um sich in Lastrup rundum<br />

wohl zu fühlen. Das zeigt sich an einer<br />

großen Vielzahl von Angeboten, die bereits<br />

im vorschulischen Bereich beginnen<br />

und über ein bemerkenswert aktives Vereinsleben<br />

und zahlreiche Sportmöglichkeiten<br />

bis hin zur Vorhaltung von preiswertem<br />

Bauland in ansprechender Lage<br />

und unter finanzieller Berücksichtigung<br />

der jeweiligen familiären Situation der<br />

Bauwilligen reichen.<br />

Im Lastruper Rathaus engagiert man<br />

sich aber insbesondere auch sehr stark<br />

dafür, Betriebe oder Gründer für den<br />

Standort Lastrup zu interessieren. Dieses<br />

Engagement wird vor allem dadurch zum<br />

Ausdruck gebracht, dass man den Unternehmen<br />

hervorragende Standortbedigungen<br />

anbieten kann. Wirtschaftsfreundlichkeit<br />

versteht sich in der Gemeinde Lastrup<br />

von selbst. Die Wirtschaft ist naturgemäß<br />

der Antriebsmotor einer Gemeinde und<br />

dieser Motor will gepflegt werden.<br />

Durch ein vorausschauendes Handeln<br />

der Entscheidungsträger gibt es bei uns<br />

Gewerbegrundstücke in ausreichender<br />

Menge und zu attraktiven Konditionen.<br />

Wir achten in diesem Zusammenhang<br />

auch darauf, die Gewerbeflächen in möglichst<br />

direkter Anbindung zu den Hauptverkehrsstraßen<br />

anzusiedeln. Auf der anderen<br />

Seite legen wir aber auch ein hohes<br />

Augenmerk darauf, Gewerbegebiete »im<br />

Grünen« zu schaffen, die sich nicht steril<br />

von der natürlichen Umgebung abgrenzen,<br />

sondern sich vielmehr in die Landschaft<br />

einbinden und somit zusammen<br />

mit ihrem Umfeld ein einheitliches Gesamtbild<br />

darstellen. Es kann für die Ge-<br />

Standort<br />

meinde wohl zu Recht gesagt werden,<br />

dass dieses Ziel in den vergangenen Jahren<br />

durch die Schaffung der einzelnen<br />

Gewerbegebiete in Lastrup und in Hemmelte<br />

in hervorragender Art und Weise<br />

erreicht werden konnte.<br />

In den vergangenen Jahren konnte die<br />

Gemeinde Lastrup zahlreiche Gewerbegrundstücke<br />

veräußern, sodass sich für<br />

den Betrachter das Bild in den Industriegebieten<br />

ständig positiv verändert.<br />

Um auch zukünftig der Nachfrage nach<br />

geeigneten Gewerbegrundstücken frühzeitig<br />

begegnen zu können, erfolgte im<br />

Frühjahr 2012 die Erschließung eines<br />

weiteren Gewerbegebietes mit dem Namen<br />

»Blaubusch«. Hier stehen rund 4,1<br />

Hektar Gewerbefläche mit bester Anbindung<br />

an die Bundesstraße 213 zur Verfügung.<br />

Weitere zehn Hektar an Gewerbefläche<br />

nordöstlich von Lastrup, ebenfalls direkt<br />

an der B 213 gelegen, befinden sich derzeit<br />

in Planung, um auch langfristig dem<br />

zweifelsohne vorhandenen Bedarf an solchen<br />

Flächen begegnen zu können.<br />

Aber nicht nur die verkehrstechnisch<br />

günstige und natürliche Lage der Gewerbegrundstücke<br />

sticht als Pluspunkt für<br />

eine Unternehmensansiedlung bei uns<br />

hervor. Neben den attraktiven Kaufpreisbedingungen<br />

stellt auch der moderate<br />

Gewerbesteuerhebesatz von derzeit 340<br />

Prozentpunkten einen klaren Standortvorteil<br />

für Lastrup dar.<br />

Im Lastruper Gewerbegebiet haben sich<br />

mehrere namhafte Firmen mit teils internationalen<br />

Absatzmärkten angesiedelt.<br />

Beispielhaft seien hier die Fahrzeugwerke<br />

Böckmann genannt, ein nicht nur deutschlandweit<br />

überaus bekannter Fahrzeugund<br />

Pferdeanhänger-Produzent mit heute<br />

162 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Von Lastrup in die weite Welt: Im Gewerbegebiet sind zahlreiche Wirtschaftsunternehmen<br />

ansässig, deren Dienstleistungen und Produkte am deutschen Markt wie auch weltweit<br />

äußerst erfolgreich sind.<br />

mehr als 250 Mitarbeitern. Auch die weltweit<br />

agierenden Firmen AWILA Anlagenbau<br />

GmbH sowie Witte Lastrup GmbH<br />

sind, ebenso wie die im Bereich des Pferdetransports<br />

bekannte Firma Guido Klatte,<br />

in Lastrup ansässig. Die Firma Schulte<br />

schließlich ist überregional für ihre hochwertigen<br />

Fleisch- und Wurstspezialitäten<br />

bekannt und neben Böckmann und AWILA<br />

einer der größeren Arbeitgeber in Lastrup.<br />

Auch die Zahlen des Arbeitsmarktes<br />

sprechen eine deutliche Sprache, was die<br />

Entwicklung der Wirtschaft in unserer<br />

Gemeinde in den letzten Jahren und Jahrzehnten<br />

angeht. Rund 2.300 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte zählt die<br />

amtliche niedersächsische Statistik für<br />

die Gemeinde derzeit, Tendenz steigend.<br />

Absolut bemerkenswert hierbei ist, dass<br />

die Beschäftigtenzahlen gerade im Dienstleistungssektor<br />

in den vergangenen Jahren<br />

vergleichsweise explodiert sind. Viele<br />

solcher Dienstleister haben ihren Sitz in<br />

der Gemeinde Lastrup. Die Firma Perso<br />

Plankontor, die seit dem Jahr 1997 überaus<br />

erfolgreich Fachpersonal der verschiedensten<br />

Branchen an Unternehmen vermittelt,<br />

hat sich mit mehreren Niederlassungen<br />

und insgesamt knapp 1.000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern zu einem<br />

der größten Anbieter von Personaldienstleistungen<br />

im Nordwesten entwickelt.<br />

Auch die Firmengruppe Osterkamp, deren<br />

Firmengründung bereits weit mehr<br />

als 100 Jahre zurück liegt, ist eine der führenden<br />

Firmen im Bereich der Personalgestellung.<br />

Die fachliche Kompetenz und<br />

der unternehmerische Schwerpunkt dieser<br />

sowohl im Inland wie auch im Ausland<br />

agierenden Firmengruppe liegt in der Industrietechnik.<br />

■<br />

Foto: Gemeinde Lastrup


Foto: Gemeinde Lindern<br />

BÜRGERMEISTER<br />

RAINER RAUCH<br />

Lindern<br />

Die Gemeinde Lindern mit ihren<br />

rund 4.900 Einwohnern wird<br />

seit jeher von der Landwirtschaft<br />

geprägt. Heute spielen vor allem<br />

die mittelständischen Familienbetriebe<br />

in den vor- und nachgelagerten<br />

Bereichen der Agrarund<br />

Ernährungswirtschaft sowie<br />

die Baubranche eine große<br />

ökonomische Rolle.<br />

Die Ausweisung von rund 25 Hektar<br />

Gewerbe- und Industrieflächen in<br />

den vergangenen Jahren führte zu<br />

Neuansiedlungen und Betriebserweiterungen<br />

und in der Folge zu einer positiven<br />

wirtschaftlichen Entwicklung der kleinsten<br />

Gemeinde im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>.<br />

Günstige Steuer- und Abgabensätze bieten<br />

sowohl Existenzgründern als auch florierenden<br />

Betrieben ein attraktives wirtschaftliches<br />

Umfeld. Im Zuge der kräftigen<br />

wirtschaftlichen Erholung seit 2009<br />

haben sich weitere Betriebe im Gewerbegebiet<br />

Stühlenfeld angesiedelt. Zurzeit stehen<br />

noch rund sieben Hektar Gewerbeund<br />

Industrieflächen im Eigentum der<br />

Gemeinde zur Verfügung. Im rechtsgültigen<br />

Flächennutzungsplan sind darüber<br />

hinaus noch weitere rund 20 Hektar Gewerbeflächen<br />

dargestellt, die nach Bedarf<br />

erschlossen werden können.<br />

Standort<br />

Hauptarbeitgeber in der Gemeinde mit<br />

rund 280 Arbeitsplätzen ist Deutschlands<br />

Marktführer im Bereich Kalbfleisch, die<br />

Bahlmann-Unternehmensgruppe. Die hochmoderne<br />

Feinzerlegung am Standort Lindern<br />

erschließt der Unternehmensgruppe<br />

europaweit völlig neue Absatzmärkte.<br />

Aufgrund des hohen Durchgangsverkehrs<br />

auf der Kreisstraße 357 Werlte-Lastrup<br />

mit einem Schwer- und Güterverkehrsanteil<br />

von zum Teil deutlich über 20<br />

Prozent wurde seit 2007 von der Gemeinde<br />

Lindern der Bau einer kommunalen<br />

Ortsentlastungsstraße geplant. Die vom<br />

Rat beschlossene Vorzugsvariante im Süden<br />

der Gemeinde wird zukünftig auch<br />

der verbesserten Anbindung des Gewerbegebietes<br />

Stühlenfeld an den überörtlichen<br />

Verkehr, insbesondere im Hinblick auf den<br />

geplanten vierspurigen Ausbau der E 233,<br />

dienen.<br />

Nachdem in verhältnismäßig kurzer Zeit<br />

das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen<br />

werden konnte, erfolgte im August<br />

2012 der Baubeginn für diese wichtige Infrastrukturmaßnahme.<br />

Die Gemeinde Lindern<br />

rechnet mit einem Zuschuss in Höhe<br />

von 60 Prozent der Baukosten aus dem<br />

Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

(GVFG). Die Fertigstellung der Ortsumgehung<br />

ist für den Herbst <strong>2013</strong> geplant.<br />

Eine bereits im Sommer 2011 gestartete<br />

Unternehmensflurbereinigung wird die<br />

Eingriffe in die landwirtschaftlichen Flächen<br />

durch den erforderlichen Grunderwerb<br />

abmildern.<br />

Für die Betriebe der heimischen und regionalen<br />

Baubranche ist die Ende 2012<br />

ausgelaufene Modelldorferneuerung Liener/Auen-Holthaus<br />

außerordentlich bedeutsam<br />

gewesen. Im Rahmen dieser – als<br />

bestes Projekt der Landentwicklung im<br />

Land Niedersachsen ausgezeichneten –<br />

Die Fertigstellung der Ortsumgehung ist für den Herbst <strong>2013</strong> geplant.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Bürgermeister Rainer Rauch ist seit 2001 für<br />

seine Gemeinde im Amt.<br />

Dorferneuerung wurden bis Ende 2012<br />

über 3,3 Millionen Euro von privater Seite<br />

in die Instandsetzung von Gebäuden<br />

investiert.<br />

Die Dorferneuerung Lindern mit dem<br />

Kernort Lindern sowie den Bauerschaften<br />

Neuenkämpen, Osterlindern und Stühlenfeld<br />

ist seit Mai 2009 in die konkrete Umsetzungsphase<br />

gegangen. Neben mehreren<br />

öffentlichen Projekten sind auch hier<br />

bereits zahlreiche private Investitionen<br />

erfolgt. Mit der dorftypischen Umgestaltung<br />

des Ortskerns im Bereich der Kirchstraße<br />

sowie der Straßen Bütersweg und<br />

Am Vask und der Sanierung des alten Rathauses<br />

am Marktplatz wurden bereits<br />

wichtige Maßnahmen dieser Dorferneuerung<br />

umgesetzt. Kernstück dieses Projekts<br />

ist die Umgestaltung der derzeitigen<br />

Hauptdurchgangsstraße im unmittelbaren<br />

Zentrum, die nach dem Bau der Ortsumgehung<br />

im Herbst <strong>2013</strong> vorgesehen ist.<br />

Die Gemeinde Lindern bietet ein attraktives<br />

Wohn- und Lebensumfeld. Preisgünstige<br />

und attraktive Wohnbaugrund stücke<br />

in der Kerngemeinde und verschiedenen<br />

Bauerschaften haben zu einer Eigenheimquote<br />

von über 90 Prozent geführt. Daneben<br />

verfügt die Gemeinde über ein gut<br />

ausgestattetes Schulzentrum mit Grundund<br />

Oberschule sowie vielfältige Sportmöglichkeiten.<br />

Die familienfreundliche Kinderbetreuung<br />

in der Gemeinde Lindern wird durch<br />

den Kindergarten St. Michael mit 150<br />

Plätzen einschließlich einer Ganztagsbetreuung<br />

sichergestellt. Eine Krippe zur<br />

Betreuung von Kindern unter drei Jahren<br />

mit 15 Plätzen steht in Anbindung an den<br />

Kindergarten zur Verfügung. ■<br />

163<br />

Fotos: Gemeinde Lindern


BÜRGERMEISTER<br />

THOMAS STÄDTLER<br />

Löningen<br />

Ob Gewerbe, Industrie, Handel<br />

oder Dienstleistungen – in<br />

Löningen hat die Wirtschaft<br />

Vorfahrt! Wer unternehmungslustig<br />

ist, fühlt sich in der<br />

lebendigen Stadt im Hasetal<br />

bestens aufgehoben.<br />

Den attraktiven, entwicklungsfreudigen<br />

Wirtschaftsstandort Löningen<br />

im Landkreis Cloppenburg<br />

zeichnet sein unternehmensfreundliches<br />

Klima aus. Hier ansässige Betriebe profitieren<br />

von der günstigen Verkehrsinfrastruktur<br />

sowie vom jungen, qualifizierten<br />

Arbeitskräftepotential. Die Stadt im Hasetal<br />

ist unmittelbar angebunden an die<br />

transeuropäische Achse, die Europastraße<br />

E 233/B 213, die Skandinavien mit den<br />

Benelux-Staaten verbindet und ist nur<br />

40 Kilometer entfernt von der deutschniederländischen<br />

Grenze.<br />

Das ausgebaute dreigliedrige Schulangebot<br />

im Stadtgebiet und der hohe Wohnund<br />

Freizeitwert der Region begünstigen<br />

die Fachkräftegewinnung. Die Verwaltung<br />

unterstützt Gewerbetreibende durch transparente,<br />

schnelle Genehmigungsverfahren<br />

und hilft bei der Formulierung von Anträgen,<br />

die bei Landkreis, Land, Bund oder<br />

EU zu stellen sind. Um die Betriebe noch<br />

besser begleiten zu können, wurde im Rathaus<br />

ein neuer Fachbereich eingerichtet,<br />

in dem ein Wirtschaftsförderer den Unternehmen<br />

mit Rat und Tat zur Seite steht.<br />

Von der Stadt erschlossene Industrieund<br />

Gewerbeflächen zu fairen Konditionen<br />

bilden einen weiteren Vorzug des<br />

Wirtschaftsstandorts Löningen für ansiedlungswillige<br />

Betriebe. Die Strukturförderung<br />

für Jungunternehmen in ihrer<br />

Startphase und bestehende Unternehmen<br />

in ihrer Weiterentwicklung hat Vorrang<br />

vor den Verkaufserlösen der Liegenschaften.<br />

Maschinen- und Werkzeugbau, Nahrungs-<br />

und Genussmittelindustrie sowie<br />

der Baubereich bilden den Branchenschwerpunkt.<br />

Die hohe wirtschaftliche<br />

Dynamik Löningens basiert auf Wachstum<br />

und Strukturwandel. Bedeutsamstes<br />

Unternehmen und größter Arbeitgeber ist<br />

die Remmers AG, die sich in den letzten<br />

Jahrzehnten zum global player in der Bau-<br />

Standort<br />

Die Stadt am Fluss: Löningen befindet sich im »Erholungsgebiet Hasetal«, benannt nach dem<br />

Fluss Hase, der in der Nähe von Osnabrück entspringt und in Meppen in die Ems mündet.<br />

Sehenswert ist die katholische St. Vitus-Kirche; das Wahrzeichen Löningens gilt als die<br />

größte pfeilerlose Saalkirche Deutschlands.<br />

stofftechnik entwickelt hat. Die traditionell<br />

bedeutsame Landwirtschaft hat sich<br />

gewandelt zur zukunftsfähigen und leistungsstarken<br />

Agrarindustrie mit vielen<br />

neuen Betrieben der Agrartechnik. Diese<br />

decken den Bedarf an modernen Geräten<br />

und Maschinen für die landwirtschaftliche<br />

Produktion und die Veredelung von<br />

landwirtschaftlichen Erzeugnissen.<br />

Die Investitionen der Stadt in eine nachhaltige<br />

Verkehrsinfrastruktur können sich<br />

sehen lassen. Mit der Nord-Ost-Tangente<br />

(Mühlenbachtal, Bunner Landstraße, Wassermühlenweg)<br />

und der Ost-West-Achse<br />

(Bahnhofsallee) wurden zwei wichtige<br />

Entlastungsstraßen fertig gestellt. Der<br />

Güterbahnhof wurde aus der Innenstadt<br />

in das Industriegebiet Löningen-Ost verlegt.<br />

Modernste Gleisanlagen dienen der<br />

Industrie für den Güterverkehr.<br />

Ein vielfältiges Bildungsangebot bereitet<br />

Kinder und Jugendliche auf Berufsleben<br />

und Studium vor. Von der Grundschule<br />

über die Förderschule, die Haupt- und<br />

Realschule, bis zum Gymnasium sind alle<br />

Schulformen vor Ort. Für die frühe Förderung<br />

gibt es gut ausgestattete Kindergärten<br />

und einen Krippenbetrieb sowie mehrere<br />

Kindertagesstätten. Im Anschluss an<br />

die allgemein bildenden Schulen besteht<br />

in Löningen die Möglichkeit zum Besuch<br />

einer Außenstelle der Berufsbildenden<br />

Schule am Museumsdorf Cloppenburg.<br />

Vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

bieten die Einrichtungen der Erwachsenenbildung<br />

an.<br />

164 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Von der Stadt bereitgestellte Wohnbauflächen<br />

ermöglichen es Arbeitnehmern,<br />

insbesondere jungen Familien, kostengünstig<br />

zu bauen. Die weitgehend naturbelassene<br />

Landschaft garantiert hohe<br />

Wohnqualität. Das Sport- und Freizeitangebot<br />

in zahlreichen Vereinen ergänzt<br />

diese in vielfältiger Weise.<br />

Unsere schöne Stadt hat viele Vorzüge.<br />

Überzeugen Sie sich selbst! Besuchen Sie<br />

Löningen, gerne persönlich. Fordern Sie<br />

unser Informationsmaterial an oder verschaffen<br />

Sie sich »Stadtwissen« im Internet<br />

unter www.loeningen.de. ■<br />

Löningen, die Hasestadt, lädt zu einem Besuch<br />

ein! Auf Sie freut sich Bürgermeister Thomas<br />

Städtler.<br />

Foto: Thomas Bertelt<br />

Foto: Anna Städtler


Foto: Stadt Lohne<br />

BÜRGERMEISTER<br />

TOBIAS GERDESMEYER<br />

Lohne<br />

Wer nach Lohne kommt, sei es<br />

über die Autobahn, mit der Bahn<br />

oder mit dem Auto, sieht sofort:<br />

Die Stadt entwickelt sich gut.<br />

Die Gewerbegebiete wachsen,<br />

neue Wohngebiete für junge<br />

Familien entstehen, alte Gebäude<br />

erstrahlen im neuen Glanz.<br />

Das schlägt sich natürlich auch<br />

in der Statistik nieder: Mehr<br />

Einwohner, mehr Betriebe, mehr<br />

sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte. Und das<br />

Wachstum hält seit Jahren an.<br />

Ihren Ursprung hat die positive Entwicklung<br />

Lohnes ausgerechnet im Gefieder<br />

einer Gans. Denn mit der Produktion<br />

von Schreibfedern aus Gänsekielen<br />

fing die industrielle Entwicklung Lohnes<br />

an. 1801 war das. Heute, mehr als 200<br />

Jahre später, ist das Mittelzentrum Lohne<br />

bekannt als »Stadt der Spezialindustrien«<br />

– in der Region, in Deutschland und sogar<br />

darüber hinaus.<br />

380 Hektar Gewerbe- und Industriefläche<br />

weist die Stadt Lohne heute in ihren<br />

Bebauungsplänen aus. Auf den gut erschlossenen<br />

Grundstücken haben sich<br />

mehr als 2000 Betriebe angesiedelt. Über<br />

12.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

finden hier Arbeit.<br />

Vor allem die Kunststoffindustrie prägt<br />

die Stadt. Die größten Lohner Arbeitgeber<br />

sind in dieser Branche: Pöppelmann, Polytec,<br />

RPC Bramlage, Dettmer (Delo) und<br />

Atka, um nur einige zu nennen. Das Knowhow<br />

und der Pioniergeist, der sprichwört-<br />

Standort<br />

Immer für seine Stadt da: Tobias Gerdesmeyer ist seit dem 1. Januar 2012 Bürgermeister<br />

der Stadt Lohne.<br />

liche »Lohner Wind« in den Unternehmen<br />

ist riesengroß. Selbst hinter einfachsten<br />

Teilchen steckt viel Raffinesse. Das macht<br />

die Lohner Wirtschaft so wertvoll für den<br />

Weltmarkt. Ob Handschuhfächer oder Folienverpackungen,<br />

Blumentöpfe oder Bierfassverschlüsse,<br />

Cremedosen oder Frühstückseier<br />

– sie alle werden von Lohne aus<br />

auf die nahe »Hansalinie«, die Autobahn<br />

1, geschickt und von dort in viele Länder<br />

dieser Welt transportiert.<br />

Der positiven Entwicklung unserer Wirtschaft<br />

trägt die Stadt Rechnung: durch<br />

laufende Investitionen in die Infrastruktur,<br />

niedrige Hebesätze bei Gewerbe- und<br />

Grundsteuern oder durch die bedarfsgerechte<br />

Ausweisung neuer Gewerbegebiete<br />

in Autobahnnähe oder in Krimpenfort. So<br />

schaffen Politik und Verwaltung stetig ausreichend<br />

Platz für die weitere Entwicklung.<br />

Auch für die Arbeitnehmer wird gesorgt.<br />

Auf vier bis fünf Hektar entstehen<br />

jedes Jahr neue Häuser. Die Eigenheimquote<br />

liegt weit über dem Landesdurchschnitt.<br />

Mehr als 80 Prozent der rund<br />

Im neuen Gewerbegebiet »Brockdorfer Esch«, ganz in der Nähe zur Autobahnauffahrt, errichtet<br />

die Firma Eipro ein Logistik-Zentrum.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

27.000 Einwohner leben laut Niedersächsischer<br />

Landestreuhandstelle in den eigenen<br />

vier Wänden. Der Wohlfühlfaktor ist<br />

hoch. Studien zeigen immer wieder: Die<br />

Menschen sind zufrieden mit ihrem Leben<br />

in Lohne. Sie fühlen sich eng verbunden<br />

mit der Region, beruflich wie privat.<br />

Denn in Lohne lässt sich nicht nur gut<br />

arbeiten und wohnen. Auch bei der Freizeitgestaltung<br />

setzt die Stadt Maßstäbe:<br />

Ob im wohl schönsten Freibad der Region,<br />

beim Besuch der Freilichtbühne, beim<br />

Ausflug in den Hopener Wald oder bei einer<br />

Entdeckertour im Industrie Museum,<br />

die Möglichkeiten vor allem für Familien<br />

sind zahlreich.<br />

Familien unterstützen, Firmen fördern,<br />

den Wohlfühlfaktor in der Stadt erhöhen,<br />

das sind die Ziele der Politik und Verwaltung.<br />

Deshalb sind die Grundstückspreise<br />

niedrig, deshalb setzen sich Rat und Verwaltung<br />

für die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf ein, deshalb zahlen die Unternehmer<br />

vergleichsweise wenig Gewerbesteuer<br />

und deshalb investiert die Stadt<br />

viel in die Ausstattung der Schulen, Kindergärten<br />

und Krippen. Für die hohe Lebensqualität<br />

in Lohne sorgen außerdem<br />

ein umfassendes Bildungs- und Weiterbildungsangebot<br />

sowie eine gute ärztliche<br />

Versorgung.<br />

Den erfolgreichen Weg, den die Stadt<br />

Lohne schon vor Jahren eingeschlagen<br />

hat, wollen Rat und Verwaltung weitergehen.<br />

Dazu haben sie gemeinsam mit den<br />

Bürgern das Stadtentwicklungskonzept<br />

»Zukunft Lohne« aufgestellt. Festgeschrieben<br />

sind darin Ziele und Maßnahmen, damit<br />

Lohne auch über das Jahr 2030 hinaus<br />

eine liebenswerte, lebenswerte und lohnenswerte<br />

Stadt bleibt. ■<br />

165<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media


Foto: Gemeinde Molbergen<br />

BÜRGERMEISTER<br />

LUDGER MÖLLER<br />

Molbergen<br />

Gewerbestandort Molbergen:<br />

• Wettbewerbsfähig<br />

• Innovativ<br />

• Zukunftsstark<br />

Diese Schlagworte mit Leben zu<br />

erfüllen ist unserer Gemeinde im<br />

letzten Jahrzehnt eindrucksvoll<br />

und nachhaltig gelungen. Aktueller Beleg<br />

hierfür ist der in 2011 realisierte Ausbau<br />

der ehemaligen Kreisstraße 157 »Kneheimer<br />

Weg« in einer Breite von sechs Metern<br />

auf einer Länge von circa 3,7 Kilometer.<br />

Damit besteht nun eine für den<br />

Schwerlastverkehr ausgelegte, direkte Anbindung<br />

an das überregionale Verkehrsnetz,<br />

sprich die Bundesstraße 213/E 233,<br />

die gerade in Zeiten der Internationalisierung<br />

der Märkte sowie des stetig zunehmenden<br />

Güterverkehrs mehr und mehr<br />

an Bedeutung gewinnt.<br />

Deshalb freut es mich umso mehr, dass<br />

nun auch endgültig die Weichen für den<br />

Bau der Anschlussstelle der vom Emsland<br />

durch Molbergen führenden Landesstraße<br />

836 »Cloppenburger Straße« an die<br />

Ortsumgehung (B 213) in Cloppenburg<br />

gestellt sind. Der Baubeginn ist für <strong>2013</strong><br />

fest eingeplant.<br />

Damit wird eine nochmalige Verbesserung<br />

der infrastrukturellen Voraussetzungen<br />

erreicht, insbesondere für das am Verkehrsknotenpunkt<br />

»Zum Gewerbegebiet /<br />

Kneheimer Weg« gelegene 9,5 Hektar<br />

große Gewerbeareal. Hier kommt Ihnen<br />

eine Reihe weiterer Vorteile zugute:<br />

• Wettbewerbsfähiger und hochwertiger<br />

Standort, der Betriebsgrundstücke mit<br />

einem großen zusammenhängenden<br />

Wir packen es an: Der neue Kreisverkehr als<br />

Knotenpunkt zu den Gewerbegebieten am<br />

Kneheimer Weg und Molbergen Ost.<br />

Standort<br />

Luftaufnahme vom Molberger Ortskern mit der Hauptkreuzung der Landesstraßen 836, 834<br />

und der Kreisstraße 152.<br />

Flächenzuschnitt ermöglicht. Durch das<br />

Erschließungskonzept ist eine besondere<br />

Eignung für industrielle Ansiedlungen<br />

(u. a. mit Logistikfunktionen)<br />

gegeben.<br />

• Unmittelbare Nähe zur E 233, an der<br />

sonst zurzeit kaum sofort verfügbare<br />

GI-Flächen vorhanden sind. Die E 233<br />

hat im europäischen <strong>Verbund</strong> eine hohe<br />

verkehrstechnische Bedeutung und verbindet<br />

grenzüberschreitend einen vielfältig<br />

verflochtenen Wirtschaftsraum<br />

von den Niederlanden bis zu den skandinavischen<br />

Ländern. Die Planungen<br />

zum durchgängigen vierspurigen Ausbau<br />

dieser »Wirtschaftsader« der Region<br />

werden von der Gemeinde Molbergen<br />

daher nachdrücklich unterstützt.<br />

• Vergleichsweise hohe Ausnutzbarkeit<br />

der Flächen aufgrund der Ausweisung<br />

als GIe-Gebiet mit nur geringen Einschränkungen<br />

wegen möglicher Emissionen<br />

auf die unmittelbare Umgebung<br />

oder anderer Nutzungskonflikte.<br />

• Ansiedlungskonzentration auf die<br />

Schwerpunktbranchen in der Region<br />

und damit verbesserte Kooperationsmöglichkeiten<br />

von Unternehmen (u. a.<br />

durch Mitgliedschaft in den Branchennetzwerken<br />

Ernährungswirtschaft, Logistik,<br />

Metall-, Maschinen- und Anlagenbau,<br />

umweltschonende Technologien,<br />

Kunststoff) in einem gründerfreundlichen<br />

Umfeld.<br />

166 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Das Augenmerk der Gemeinde richtet sich<br />

aber nicht allein auf den Hauptort Molbergen,<br />

sondern auch im Ortsteil Peheim<br />

wird aktuell ein im ersten Abschnitt circa<br />

2,2 Hektar großes Gewerbegebiet neu erschlossen.<br />

Drei mittelständische Betriebe<br />

werden sich hier schon kurzfristig ansiedeln.<br />

Bei allen Anstrengungen um wirtschaftliches<br />

Wachstum kommt die Wohn- und<br />

Lebensqualität in der Gemeinde Molbergen<br />

nicht zu kurz. Hierfür sorgen eine für<br />

Naherholung und Tourismus reizvolle<br />

Landschaft, ein vielfältiges Freizeit- und<br />

Vereinsangebot sowie gut ausgebaute Infrastruktureinrichtungen.Dementsprechend<br />

besteht – entgegen dem landläufigen<br />

Trend – eine ungebrochen starke<br />

Nachfrage nach Baugrundstücken, wofür<br />

in den einzelnen Ortsteilen Wohnbauflächen<br />

zu günstigen Konditionen zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Für die Innenentwicklung des Ortskerns<br />

von Molbergen wird die in 2011<br />

bewilligte Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm<br />

des Landes Niedersachsen<br />

neue Impulse bringen. Hiervon werden<br />

in der Umsetzungsphase ab <strong>2013</strong>/<br />

2014 wiederum die heimische Wirtschaft<br />

und speziell das Handwerk profitieren.<br />

Ein weiterer Beitrag zur mittelstandsfreundlichen<br />

Kommunalpolitik, die auch<br />

zukünftig Handlungsmaxime der Gemeinde<br />

Molbergen bleiben wird. ■<br />

Foto: Gemeinde Molbergen


Foto: Gemeinde Neuenkirchen-Vörden<br />

BÜRGERMEISTER<br />

ALFONS WIESCHMANN<br />

Neuenkirchen-<br />

Vörden<br />

Die Gemeinde Neuenkirchen-<br />

Vörden mit den beiden Kirch -<br />

dörfern Neuenkirchen und<br />

Vörden und den dazugehörigen<br />

Bauerschaften ist die südlichste<br />

Gemeinde im Landkreis Vechta.<br />

Neuenkirchen-Vörden zählt auf<br />

einer Fläche von 90,84 km 2<br />

rund 8.000 Einwohner.<br />

Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage<br />

direkt an der Bundesautobahn 1<br />

Hansalinie ist Neuenkirchen-Vörden<br />

ein attraktiver Gewerbestandort. Die<br />

logistisch günstige Lage mit der Anschlussstelle<br />

Neuenkirchen/Vörden ist Grund für<br />

die Ansiedlung leistungsfähiger Gewerbebetriebe.<br />

Der örtliche Einzelhandel bietet<br />

ein breit gefächertes Angebot mit vielseitigen<br />

Einkaufsmöglichkeiten. Ein dem Bedarf<br />

angepasstes Angebot an Supermärkten<br />

und Discountern ergänzt das Angebot<br />

der örtlichen Fachgeschäfte. Die Ortskerne<br />

Neuenkirchen und Vörden wurden im<br />

Zuge der Dorferneuerung mit großem Aufwand<br />

neu gestaltet.<br />

Neuenkirchen-Vörden hat mehr zu bieten<br />

als man es von einem Ort dieser Größe<br />

erwartet. In den verschiedenen Baugebieten<br />

stehen günstige Baugrundstücke zur<br />

Verfügung. Aufgrund der großen Nachfrage<br />

nach Baugrundstücken werden zusätzliche<br />

Baugebiete ausgewiesen.<br />

Drei Kindergärten mit Krippen- und<br />

Ganztagsgruppen – ein weiterer befindet<br />

sich im Bau –, zwei Grundschulen und eine<br />

Oberschule ermöglichen eine gute Schulausbildung<br />

vor Ort. Das Gymnasium be-<br />

Standort<br />

Die Fleischwarenfabrik Sieckendick wurde als kleine Schlachterei gegründet und ist heute einer<br />

der führenden Hersteller von SB-Wurstwaren – sowohl in Deutschland als auch in Europa.<br />

findet sich in der Nachbarstadt Damme<br />

und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

gut zu erreichen.<br />

Mit Sporthallen, Sport- und Tennisplätzen,<br />

Reithallen, Trimm-Dich-Pfad, Radund<br />

Wanderwegen bietet die Gemeinde<br />

viele Möglichkeiten, sich sportlich zu<br />

betätigen. Eine besondere Attraktion ist<br />

das im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> einmalige<br />

Naturbad Vörden. Die zahlreichen<br />

Vereine in der Gemeinde sorgen für vielfältige<br />

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.<br />

Das ehemalige Bahnhofsgebäude<br />

hat sich als Kulturbahnhof zu einem soziokulturellen<br />

Zentrum entwickelt, in dem<br />

regelmäßig Veranstaltungen unterschiedlichster<br />

Art angeboten werden.<br />

Auch für Naturliebhaber ist Neuenkirchen-Vörden<br />

ein attraktiver Urlaubsort,<br />

der mit einer abwechslungsreichen und<br />

vielgestaltigen Landschaft, mit alten Fachwerkhäusern,<br />

wie z. B. dem restaurierten<br />

Ackerbürgerhaus, den Windmühlen, den<br />

Kirchen, dem Schlachtereimuseum, dem<br />

Kulturbahnhof, den urigen Bauernschaften,<br />

den Baudenkmälern, und den Cafés<br />

und Gasthöfen zum Verweilen einlädt. Ein<br />

35 Kilometer langes, markiertes Rad- und<br />

Das Sawiko-Kundenzentrum: Besuchen Sie die Ganzjahresausstellung auf über 500 m 2 – dort<br />

finden Sie alles, was das Reisemobilistenherz begehrt.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Wanderwegenetz mit Ruhebänken und<br />

Schutzhütten lädt zum Spazierengehen ein.<br />

Bedeutsame Betriebe der Nahrungsmittel-<br />

und der Futtermittelindustrie haben<br />

hier ihren Standort gefunden. Bekannte<br />

Firmen wie die Fleischwarenfabrik Sickendiek,<br />

Deutsche Frühstücksei, Ovobest Eiprodukte<br />

oder Deutsche Vilomix bedienen von<br />

hier aus ihre europaweiten Kunden. Größter<br />

Arbeitgeber neben diesen Betrieben<br />

sind die Clemens-August Klinik für Psychotherapie<br />

und psychosomatische Medizin,<br />

die Fachklinik St. Marienstift (Klinik für<br />

suchtkranke Männer) und die Clemens-<br />

August-Jugendklinik. Das Malteser Schulungszentrum<br />

in Nellinghof ist als Seminarstätte<br />

für alle Dienstleis tungsbereiche<br />

des Maltester Hilfsdienstes von bundesweiter<br />

Bedeutung.<br />

Die Gemeinde ist Gesellschafterin des<br />

Niedersachsenparks. Über 400 Hektar<br />

Fläche machen den Niedersachsenpark<br />

zum größten interkommunalen Gewerbeund<br />

Industriepark Niedersachsens. Mit<br />

seiner strategisch hervorragenden Lage<br />

im Nordwesten Niedersachsens, direkt an<br />

der A 1 mit eigener Autobahnabfahrt (Neuenkirchen-Vörden)<br />

sowie der unmittelbaren<br />

Nähe zur A 30, gewährleistet der Niedersachsenpark<br />

schnelle Erreichbarkeit<br />

sowie kurze und flexible Transportwege<br />

im gesamten nordwestdeutschen Raum.<br />

In einem beispielhaften Public-Private-<br />

Partnership-Modell arbeiten hier kreisgrenzenübergreifend<br />

die Standortkommunen<br />

Neuenkirchen-Vörden, Rieste, Bersenbrück<br />

und Damme mit der Privatwirtschaft,<br />

vertreten durch die MBN Bau AG,<br />

zusammen, um die wirtschaftliche Wachstumsregion<br />

Osnabrück/Vechta zukunftsfähig<br />

zu gestalten. ■<br />

167<br />

Foto: Gemeinde Neuenkirchen-Vörden


Fotos: Gemeinde Saterland<br />

BÜRGERMEISTER<br />

HUBERT FRYE<br />

Saterland<br />

Das Saterland ist eine Region mit<br />

unverwechselbarem Charakter,<br />

die Traditionen pflegt, touristisch<br />

viel zu bieten hat und mit<br />

Augenmaß auf Modernität und<br />

Indus trie ansiedlungen setzt.<br />

Das Saterland, eine Gemeinde im<br />

Grünen mit allen Schulformen, guten<br />

Einkaufsmöglichkeiten, zahlreichen<br />

Arbeitsplätzen, attraktiven und interessanten<br />

Freizeitangeboten und einer<br />

guten medizinischen Versorgung bietet<br />

allen Bauinteressenten und insbesondere<br />

auch jungen Familien die Möglichkeit,<br />

sich den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.<br />

In den vier Gemeindeteilen<br />

Ramsloh, Strücklingen, Scharrel und Sedelsberg<br />

bietet die Gemeinde attraktive<br />

Wohnbaugrundstücke an.<br />

In der Gemeinde leben auf 123,62 Quadratkilometern<br />

gut 13.000 Menschen. Etwa<br />

30 Prozent der Bevölkerung sind unter<br />

25 Jahre. Daher hat die Gemeinde Saterland<br />

in den letzten Jahren zahlreiche Investitionen<br />

in Bildungs- und Betreuungsangebote<br />

getätigt: In Kooperation mit den kirch-<br />

Standort<br />

lichen Kindergärten wurden in Scharrel,<br />

Strücklingen und zuletzt Sedelsberg Kinderkrippen<br />

eröffnet. Der Bau der vierten<br />

Kinderkrippe hat 2012 in Ramsloh begonnen.<br />

Damit wären dann in allen Gemeindeteilen<br />

Betreuungsmöglichkeiten auch<br />

für die Kinder bis drei Jahre gegeben. In<br />

Strücklingen ist die Grundschule in 2012<br />

Ganztagsschule geworden; Scharrel wird<br />

<strong>2013</strong> nachfolgen. Die übrigen Grundschulen<br />

planen ebenfalls ein Ganztagsangebot.<br />

Das Schulzentrum Saterland mit<br />

Haupt- und Realschule und über 650 Schüler/-innen<br />

wird bereits seit einigen Jahren<br />

als »offene Ganztagsschule« geführt. Neben<br />

einem Mittagessen in der Schulmensa<br />

bietet es den Schüler/-innen zahlreiche<br />

Wahlangebote am Nachmittag. Das Laurentius-Siemer-Gymnasium<br />

in Ramsloh<br />

rundet das gute Bildungsangebot seit August<br />

2007 als jetzt dreizügiges Gymnasium<br />

im Sekundarbereich I ab. Mit hohen<br />

Investitionen in diese Einrichtungen wurden<br />

wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.<br />

Das Saterland pflegt mit dem Saterfriesischen<br />

eine sprachliche Besonderheit.<br />

Aufgrund der ursprünglich geografischen<br />

Isolation, begrenzt durch ausgedehnte<br />

Moorgebiete, hat sich hier eine eigene<br />

Sprache entwickelt und erhalten, die<br />

noch von circa 2.000 Einwohnern gesprochen<br />

wird. Durch sein »Seltersk« gelang<br />

dem »Seelterlound« 1991 der Eintrag als<br />

»kleinste Sprachinsel Europas« in das<br />

Guinness-Buch der Rekorde. Seit August<br />

Die Galerie-Holländer-Windmühle wurde 1870 erbaut und 2002 grundlegend saniert.<br />

168 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Hubert Frye ist seit Januar 1999 als hauptamtlicher<br />

Bürgermeister für die Gemeinde<br />

Saterland tätig.<br />

2011 nehmen Schulen und Kindergärten<br />

aus dem Saterland am Bildungsprojekt<br />

»Das Saterland als Modellregion für frühe<br />

Mehrsprachigkeit« teil. Im Rahmen dieses<br />

Projekts werden Erzieherinnen und<br />

Lehrer/-innen in dieser Minderheitensprache<br />

ausgebildet, um künftig Gruppen<br />

und Klassen auf »Seltersk« unterrichten<br />

zu können und damit schon in jungen Jahren<br />

das besondere Kulturgut des Saterfriesischen<br />

zu vermitteln.<br />

Aus der ursprünglich landwirtschaftlich<br />

geprägten Gemeinde Saterland hat sich<br />

heute ein moderner Wirtschaftsstandort<br />

mit einem guten Branchenmix entwickelt.<br />

Unternehmen der Kabel-, Textil-, Heizkessel-,<br />

Klimatechnik-, Spezialmaschinen-,<br />

Maschinenbau-, Torf- und der holzverarbeitenden<br />

Industrie sowie im Metallbau<br />

arbeiten erfolgreich in der Gemeinde und<br />

beschäftigen über 3.500 Menschen.<br />

Die Gewerbegebiete in allen vier Gemeindeteilen<br />

sind über leistungsfähige<br />

Straßen gut erschlossen und über kurze<br />

Wege an das überörtliche Verkehrsnetz,<br />

die Bundesstraßen 72, 401 und 438 angeschlossen.<br />

Über diese können sternenförmig<br />

die Bundesautobahnen 28, 31 und 1<br />

schnell und gut erreicht werden.<br />

Im Scharreler Ostermoor wird in <strong>2013</strong><br />

ein großer Windpark mit 24 Windkraftanlagen<br />

à drei Megawatt in Betrieb gehen.<br />

Ein Teil davon wird als Bürgerwindpark<br />

betrieben. Durch diese Investition wird ein<br />

wichtiger Beitrag zum Ausbau regenerativer<br />

Energien bei gleichzeitiger Partizipation<br />

der Bevölkerung geleistet. ■<br />

Foto: Gemeinde Saterland


Foto: Gemeinde Steinfeld<br />

BÜRGERMEISTERIN<br />

MANUELA HONKOMP<br />

Steinfeld<br />

Lebensqualität in einem intakten<br />

Umfeld – dafür steht die sympathische<br />

Gemeinde im Südkreis<br />

Vechta. Rund 10.000 Einwohner<br />

wissen dies zu schätzen. Ein<br />

attraktives Zentrum, viele<br />

Arbeitsplätze und reichlich<br />

Angebote für Familien und<br />

Kinder zeichnen Steinfeld aus.<br />

In der Gemeinde Steinfeld lässt es sich<br />

gut »Wohnen, Leben und Arbeiten«.<br />

So ist Steinfeld nicht nur ein interessanter<br />

Standort für Industrie und Gewerbe,<br />

sondern mit seinen reizvollen Wohngebieten<br />

und einem attraktiven Ortskern<br />

als Wohnsitz gefragt.<br />

Die Industrie- und Gewerbestandorte an<br />

der Verbindungsstraße in Steinfeld und<br />

an der Landesstraße in Mühlen wachsen<br />

stetig, die heimischen Betriebe verzeichnen<br />

ein gesundes Wachstum und es entstehen<br />

zahlreiche neue Arbeitsplätze.<br />

Steinfeld hat sich in den vergangenen<br />

Jahren zu einem leistungsfähigen Wirtschaftsstandort<br />

mit den unterschiedlichsten<br />

Gewerbe- und Industriezweigen entwickelt.<br />

Die rund 750 mittelständischen<br />

Betriebe und Gewerbetreibenden zeichnen<br />

sich vor allem durch Innovation, Leistungsfähigkeit<br />

und weitsichtiges unternehmerisches<br />

Handeln aus. Wachstum<br />

und Branchenvielfalt haben vor allem eines<br />

zur Folge: die Ausweisung neuer Gewerbebereiche<br />

sowohl im Bereich Mühlen<br />

als auch im Industriegebiet und Gewerbepark<br />

an der Handorfer Straße I.<br />

Dass Steinfeld sich in der vergangenen<br />

Jahrzehnten so gut entwickeln konnte, ist<br />

vor allem dem Fleiß und der Kreativität<br />

der hier arbeitenden Menschen zu verdanken.<br />

Planschspaß garantiert: Der neu errichtete<br />

Kinderbereich im Steinfelder Freibad bietet<br />

eine Menge Platz zum Austoben.<br />

Standort<br />

Luftaufnahme des Steinfelder Ortskernes: Trotz der enormen Entwicklung der letzten Jahre<br />

hat Steinfeld nie seinen ländlichen Charme verloren.<br />

Diese Entwicklung ist eine gute Voraussetzung<br />

besonders für junge Familien, die<br />

hier nicht nur Arbeit sondern auch eine<br />

hervorragende soziale Infrastruktur vorfinden.<br />

Alle wichtigen Einrichtungen – von<br />

Krippen und Kindergärten über Grundschulen<br />

bis hin zur Haupt- und Realschule<br />

als Ganztagsschule – sind in der Gemeinde<br />

vorhanden. Dazu kommt ein attraktives<br />

Wohnumfeld, eine gute wirtschaftliche<br />

und verkehrliche Infrastruktur<br />

sowie jede Menge Angebote in den Bereichen<br />

Freizeit, Sport und Kultur. Es gibt also<br />

viele gute Gründe, um sich hier wohl<br />

zu fühlen. Zumal mit dem Naherholungsgebiet<br />

Schemder Bergmark oder auch dem<br />

Lehmder Moor die Natur quasi vor der<br />

Haustür anfängt.<br />

Lebensqualität und Familienfreundlichkeit<br />

stehen in der Gemeinde Steinfeld an<br />

erster Stelle. Damit das so bleibt, setzen<br />

Verwaltung und Politik auf den Ausbau<br />

von Kindertagespflegeplätzen in Krippen<br />

und die Qualifizierung von Tagesmüttern.<br />

Denn Investitionen in die frühkindliche<br />

Bildung, in Schulen und Weiterbildung<br />

zahlen sich aus.<br />

Hochwertige Arbeitsplätze, eine gute<br />

Infrastruktur und die vielfältigen Sportund<br />

Freizeitangebote in den örtlichen<br />

Vereinen sind Garanten dafür, dass in<br />

Steinfelds Wohngebieten fleißig gebaut<br />

wird. So ist die Gemeinde auch weiterhin<br />

bestrebt, für junge Familien attraktive<br />

Wohnbaugebiete zu entwickeln. Ob in<br />

Mühlen oder in Steinfeld – hier können<br />

Bauwillige ihren Traum vom Eigenheim<br />

in unmittelbarer Ortsnähe verwirklichen.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Trotz der enormen Entwicklung in den<br />

letzten Jahren hat Steinfeld aber nie seinen<br />

ländlichen Charme verloren. Intakte<br />

Dorfgemeinschaften in den sieben Bauerschaften<br />

der Gemeinde sprechen für sich.<br />

Viele junge Menschen suchen heute wieder<br />

ihren Lebensmittelpunkt in den Dörfern.<br />

Auch der Steinfelder Ortskern hat seinen<br />

Charme. Nachdem bereits in den<br />

achtziger Jahren erfolgreich die Ortskernsanierung<br />

durchgeführt wurde, bietet<br />

Steinfeld heute mit der Großen Straße<br />

aber auch mit den rundherum liebevoll<br />

gestalteten Wegen und Plätzen vor allen<br />

Dingen eins: Kurze Wege zu den Einrichtungen<br />

des täglichen Bedarfs. Ausgezeichnet<br />

wurden die Steinfelder im Jahr<br />

2008 für ihre erfolgreiche Teilnahme am<br />

Wettbewerb Quartiersinitiative Niedersachsen<br />

zur Stärkung des Ortskernes. Aktuell<br />

wird die Gestaltung des Umfeldes der<br />

Lohgerberei zu einem »Bürgerpark« mit<br />

Backhaus, Spielgeräten und Bouleplatz<br />

zur Hälfte aus EU-Mitteln gefördert.<br />

Die Entwicklung geht auch in Steinfeld<br />

weiter. Viele zukunftsweisende Projekte<br />

sind bereits angeschoben. Dazu zählen<br />

auch der Klimaschutz, die energetische<br />

Sanierung von Gebäuden und der Einsatz<br />

alternativer Energie. So wird in der Gemeinde<br />

etwa nach und nach die Straßenbeleuchtung<br />

auf moderne LED-Technik<br />

umgestellt und durch das Klimaschutzprogramm<br />

des Bundes gefördert. Mit dem<br />

Nahwärmekonzept zur Versorgung öffentlicher<br />

Gebäude ist ein weiteres, energiewirtschaftlich<br />

nachhaltiges Projekt auf<br />

den Weg gebracht. ■<br />

169<br />

Foto: Gemeinde Steinfeld


Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

HELMUT GELS<br />

Vechta<br />

Weltoffenheit, innovative Unternehmen,<br />

gut ausgebildete und<br />

motivierte Menschen, Familienfreundlichkeit<br />

und eine hohe<br />

Wohn- und Lebensqualität sind<br />

die Kennzeichen der Kreis- und<br />

Universitätsstadt Vechta.<br />

Eine stabile Wirtschaft und expandierende<br />

Unternehmen, die auch<br />

auf den internationalen Märkten<br />

aktiv sind, machen die Stadt Vechta mit<br />

ihrer modernen Infrastruktur zu einem<br />

der erfolgreichsten Wirtschaftsstandorte<br />

im Nordwesten Deutschlands.<br />

In Vechta ist es gelungen, wirtschaftliches<br />

Wachstum und eine solide kommunale<br />

Finanzlage zum Wohle aller zu vereinen<br />

und so ein gleichermaßen familien- wie<br />

wirtschaftsfreundliches Klima zu schaffen.<br />

Diese dynamische Entwicklung gründet<br />

auf dem Engagement und dem hohen<br />

Maß an Kontinuität vieler Menschen, die<br />

in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Verantwortung übernommen<br />

haben und so das Fundament eines überaus<br />

erfolgreichen gesellschaftlichen und<br />

wirtschaftlichen Zusammenlebens bilden.<br />

Maßgeblichen Anteil an der positiven<br />

Entwicklung haben die rund 3.000 Gewerbebetriebe,<br />

die Vechta als Standort<br />

gewählt haben. Neben namhaften auf<br />

dem Weltmarkt agierenden Unternehmen<br />

zeichnet sich Vechta durch seine mittel-<br />

Helmut Gels ist seit dem 1. November 2011<br />

Vech tas hauptamtlicher Bürgermeister.<br />

Standort<br />

Tradition, Innovation und Verantwortungsbewusstsein – das zeichnet Vechtaer Unternehmen aus.<br />

ständische Wirtschaftsstruktur und einen<br />

gesunden Branchenmix aus. Insbesondere<br />

die gute Vernetzung zwischen den Betrieben<br />

und Branchen und der daraus resultierende<br />

Innovationsgewinn bilden<br />

den Grundstein für die dynamische Wirtschaft<br />

in der Kreisstadt mit ihren 33.000<br />

Einwohnern.<br />

Die oft noch inhabergeführten Unternehmen<br />

sind flexibel und innovativ, planen<br />

langfristig, verzichten auf kurzfristige<br />

Gewinnmaximierung und zeichnen sich<br />

durch flache und effektive Organisationsstrukturen<br />

aus. Alle Unternehmen profitieren<br />

dabei von niedrigen Hebesätzen<br />

weit unter dem Landesdurchschnitt, günstigen<br />

Preisen für Gewerbegrundstücke<br />

und Immobilien sowie die verkehrsgünstige<br />

Lage nahe der Autobahn 1.<br />

Der persönliche Kontakt zu den Unternehmen<br />

ermöglicht es, im Rahmen einer<br />

vorausschauenden Wirtschaftsförderungspolitik<br />

bedarfsgerechte Gewerbeflächen<br />

zur Verfügung zu stellen und so Expansionsvorhaben<br />

von Bestandsunternehmen<br />

aktiv zu unterstützen und zugleich die Ansiedlung<br />

neuer Betriebe zu fördern. Investitionen<br />

in eine unternehmensfreundliche<br />

und moderne Infrastruktur sind für die<br />

Stadt Vechta eine Selbstverständlichkeit.<br />

Aber auch die weichen Standortfaktoren<br />

sind von großer Bedeutung für den erfolgreichen<br />

Wirtschaftsstandort Vechta.<br />

Die Universität Vechta, drei Gymnasien,<br />

zwei Haupt- und Realschulen und acht<br />

wohnortnahe Grundschulen dokumentieren<br />

das exzellente Bildungsangebot in der<br />

Kreisstadt. Darüber hinaus ist Vechta Sitz<br />

der staatlich anerkannten Privaten Fachhochschule<br />

für Wirtschaft und Technik mit<br />

Berufsakademie, an der viele heimische<br />

Unternehmen ihren Nachwuchs in dualen<br />

Studiengängen ausbilden lassen.<br />

170 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Auch junge Familien mit Kindern können<br />

sich in Vechta wohlfühlen. Mit zehn<br />

Kindergärten, sechs Kinderkrippen, zwei<br />

Kinderhorten und vier Großtagespflege -<br />

stellen ist auch für die Kleinsten bestens<br />

gesorgt.<br />

Die Menschen in und um Vechta finden<br />

zudem eine hervorragende medizinische<br />

Infrastruktur vor. Nicht nur das Marienhospital<br />

als größter Arbeitgeber in der<br />

Stadt, auch viele niedergelassene Allgemein-<br />

und Fachärzte, machen Vechta zum<br />

Gesundheitsstandort Nummer Eins im<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>.<br />

Unsere lebendige Innenstadt mit vielen<br />

gut sortierten Fachgeschäften und einem<br />

abwechslungsreichen gastronomischen<br />

Angebot haben Vechta zu einer überregional<br />

interessanten und anziehenden Einkaufsstadt<br />

werden lassen.<br />

Um den Sportstandort Vechta weiter zu<br />

stärken, wurde gemeinsam mit dem Rasta<br />

Vechta e. V. der Bau der neuen Sport- und<br />

Eventhalle »Rasta-Dome« realisiert. Die<br />

Sportinfrastruktur in Vechta ist erstklassig.<br />

Sowohl dem Freizeitsport, als auch<br />

dem Profisport werden optimale Spielstätten<br />

angeboten. Zwei Vechtaer Sportteams<br />

auf Bundesliganiveau unterstreichen<br />

dies eindrucksvoll.<br />

Neben einem hochkarätigen Kulturangebot<br />

und zahlreichen Freizeitmöglichkeiten<br />

macht ein vielseitiges und intaktes<br />

Vereinsleben Vechta zu einem attraktiven<br />

Lebensmittelpunkt.<br />

Dies wird auch an der ungebrochen<br />

hohen Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken<br />

deutlich. Um dieser Nachfrage zu<br />

begegnen, stellt die Stadt Vechta auch in<br />

Zukunft Bauwilligen entsprechende Flächen<br />

zur Verfügung. So entsteht mittelfristig<br />

ein großes Wohngebiet im Vechtaer<br />

Osten. ■<br />

Foto: Stadt Vechta


GERD MEYER<br />

Visbek<br />

Visbek hat Herz – Herz vor<br />

allem für die wunderschöne<br />

Natur, die Visbek und die<br />

dazugehörenden dreizehn<br />

Bauerschaften umgibt.<br />

Die weiten Wälder, grünen<br />

Wiesen, idyllischen Mühlenteiche<br />

und verschlungenen<br />

Bachläufe sind so ganz typisch<br />

oldenburgisch-münsterländisch.<br />

Typisch für die Region ist die so<br />

selbstverständliche Verbindung zwischen<br />

Moderne und Tradition. In<br />

den malerischen Ortschaften mit alten<br />

Fachwerkhäusern und Hofanlagen fügen<br />

sich schmucke moderne Eigenheime fast<br />

spielerisch ein.<br />

In der Gemeinde Visbek leben rund<br />

9.800 Einwohner auf circa 84 Quadratkilometern.<br />

Visbek befindet sich im Norden<br />

des Landkreises Vechta. Neben seiner besonderen<br />

wirtschaftlichen Bedeutung<br />

kann Visbek mit einer noch in weiten Teilen<br />

sehr weitläufigen und ursprünglichen<br />

Naturlandschaft aufwarten. Ein Großteil<br />

des Gemeindegebietes liegt im Naturpark<br />

»Wildeshauser Geest«. Insgesamt stehen<br />

den Einwohnern und Gästen viele und<br />

umfassende Naherholungs- und Sportmöglichkeiten<br />

zur Verfügung. Ein weitverzweigtes<br />

Wander- und Radwegenetz<br />

lädt zu Ausflügen in die Natur ein.<br />

Die außergewöhnlich erfolgreiche örtliche<br />

Wirtschaft besteht zum Großteil aus<br />

familiengeführten Unternehmen, die ihre<br />

Wurzeln in der Gemeinde haben. Dem<br />

»Visbeker« als typischen Südoldenburger<br />

Foto: Günter Böske B ÜRGERMEISTER<br />

Standort<br />

wird eine starke Heimatverbundenheit<br />

und Bodenständigkeit sowie Fleiß und<br />

wirtschaftliches Geschick attestiert.<br />

Aus wirtschaftlicher Sicht dominieren<br />

die Betriebe der Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

einschließlich der ihnen vorund<br />

nachgelagerten Bereiche. Daneben<br />

haben sich in den letzten Jahren weitere<br />

Wirtschaftszweige, wie zum Beispiel die<br />

Kunststoffindustrie, die Automationstechnik<br />

und die Metallverarbeitung, überproportional<br />

entwickeln können. In den letzten<br />

Jahren haben zudem einige Unternehmen<br />

aus dem Bereich der Produktion und<br />

Vermarktung von Spezialkulturen, wie<br />

zum Beispiel dem Erdbeer- und Gemüseanbau,<br />

hohe Wachstumsraten generiert.<br />

Die wirtschaftliche Stärke der Unternehmen<br />

und eine schlanke Verwaltungsstruktur<br />

der politischen Gemeinde gewährleisten<br />

seit Jahren gesunde Kommunalfinanzen.<br />

Die Kommunalpolitik hat sich<br />

in besonderem Maße der Familienpolitik<br />

verpflichtet. Den Familien und Kindern<br />

wird ein sehr umfassendes und niederschwelliges<br />

Angebot unterbreitet, das neben<br />

einer Vielzahl von Bildungsangeboten<br />

auch Betreuungsangebote und finanzielle<br />

Hilfen umfasst. Die Gemeinde Visbek<br />

widmet den Zukunftsthemen Familie,<br />

Bildung und demographischer Wandel<br />

große Aufmerksamkeit.<br />

Das gesellschaftliche Leben wird durch<br />

ein buntes und anspruchsvolles Vereinsspektrum<br />

bereichert. Günstige Baulandpreise<br />

in landschaftlich reizvoller Lage<br />

und ein völlig neugestalteter Ortskern<br />

führen zu einer hohen Wohn- und Lebensqualität.<br />

Daneben hat das örtliche Kulturangebot<br />

als sogenannter weicher Standortfaktor<br />

eine weit über die Gemeindegrenzen<br />

hinausgehende Bedeutung gewonnen.<br />

Besondere Veranstaltungen aus dem<br />

Bereich der Literatur, der Musik oder des<br />

Theaters – beispielhaft seien hier die Konzerte<br />

von ReCartney – The Paul McCartney<br />

& Beatles Tribute Band sowie der Chansonsängerin<br />

Pe Werner in der jüngsten Ver-<br />

gangenheit genannt – geben der Kommune<br />

eine besondere Identität.<br />

Die enge Kommunikation zwischen den<br />

Führungspersonen aus Unternehmen und<br />

Kommunalverwaltung gewährleisten die<br />

rechtzeitige Verfügbarkeit von Gewerbeflächen<br />

und die erforderliche baurechtliche<br />

Absicherung der Investitionen. In den<br />

letzten sieben Jahren konnten ca. 40 Hektar<br />

voll erschlossener Gewerbeflächen an<br />

Unternehmen übertragen werden, die die<br />

wirtschaftliche Expansion und Schaffung<br />

vieler Arbeitsplätze gewährleistet haben.<br />

Die Nähe zu den Oberzentren Oldenburg<br />

und Bremen, die gute Erreichbarkeit<br />

der Autobahn und finanzintensive Inves -<br />

titionen in die örtliche Infrastruktur gewährleisten<br />

eine weiter sehr positive wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche Entwicklung<br />

der Gemeinde. Auch mit der Nordwestbahn<br />

(NWB) erreichen Sie uns über<br />

die Haltestelle Rechterfeld. Von dort sind<br />

es nur noch wenige Kilometer bis zum<br />

Ortskern von Visbek.<br />

Hier fühlen sich alle wohl. Fast wie ein<br />

Fisch im Wasser. Bleibt nur die Frage: Wann<br />

entdecken Sie Ihr Herz für Visbek? ■<br />

Auf dem einst adeligen Gut Bullmühle gab es bis in die 1940er Jahre eine Wassermühle. Die heutigen Besitzer der Bullmühle, August und<br />

Waltraud Muhle, haben die Mühle, die im Jahre 1998 von einem Feuer vernichtet wurde, wieder aufgebaut. Im April 2012 wurde das<br />

Gebäude als Restaurant wiedereröffnet.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Seit dem 1. November 2011 ist Gerd Meyer der<br />

zweite hauptamtliche Bürgermeister in der<br />

Gemeinde Visbek.<br />

171<br />

Foto: Gemeinde Visbek


Foto: LzO<br />

Getragen wird diese positive Entwicklung<br />

vom Mittelstand, der mit<br />

einem sicheren Blick für gute<br />

Chancen und einem ausgewogenen Risikobewusstsein<br />

vielfältige Investitionen in<br />

Anlagen, Gebäuden sowie Maschinen vornimmt<br />

und auf diese Weise Arbeitsplätze<br />

erhält bzw. schafft. Die Erfolgsgeschichte<br />

des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es besitzt<br />

unseres Erachtens eine weitere Facette:<br />

Innovationsfreude, die sich nicht zuletzt<br />

durch eine in den Landkreisen Cloppenburg<br />

und Vechta sehr ausgeprägte Zahl<br />

Dienstleister<br />

Die Profis von der LzO haben ihrer Kundschaft einiges zu bieten: (v.l.n.r.) Oliver Kühne, Josef Anneken und Frank Naber mögen ihre Kundschaft<br />

aus dem <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>, dessen beeindruckende Wirtschaftskraft sich auch in der LzO-Bilanzstruktur widerspiegelt.<br />

JOSEF ANNEKEN, OLIVER KÜHNE, FRANK NABER<br />

LANDESSPARKASSE ZU OLDENBURG<br />

Partner für den Mittelstand<br />

Das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist eine der wachstumsstärksten Regionen nördlich der Rhein-Main-Linie<br />

und Vorbild in Sachen Wirtschaftskraft und unternehmerischer Initiative über die Landesgrenzen hinaus.<br />

Umfragen renommierter Wirtschaftsinstitute bestätigen das immer wieder auf eindrucksvolle Weise. Das<br />

Fundament dieser Wirtschaftskraft bilden neben den Großunternehmen aus der Agrar- und Lebensmittel -<br />

industrie viele kleine und mittlere Betriebe sowie tatkräftige Unternehmer verschiedenster Branchen.<br />

von Unternehmens-Neugründungen ausdrückt<br />

– auch im Vergleich mit anderen<br />

Landkreisen, wie dem jüngsten IHK-<br />

Gründungsindex zu entnehmen ist.<br />

Die Landessparkasse zu Oldenburg<br />

(LzO) unterstützt seit mehr als 226 Jahren<br />

die in ihrem Geschäftsgebiet ansässigen<br />

Firmen, Gewerbetreibenden und Freiberufler<br />

tatkräftig bei der Umsetzung ihrer<br />

Investitionsvorhaben. Unter den 423<br />

deutschen Sparkassen gehört die LzO zur<br />

ersten Liga, wenn es um die Finanzierung<br />

gewerblicher Vorhaben und von Unter-<br />

172 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

nehmen geht. Die Wirtschaftskraft der<br />

Region spiegelt sich in der Bilanzstruktur<br />

der LzO deutlich wider.<br />

Unseren Leitspruch »Unsere Nähe bringt<br />

Sie weiter« leben wir mit einer dezentralen<br />

Struktur nicht nur in unseren zahlreichen<br />

Filialstandorten, sondern auch in<br />

der Betreuung unserer Firmenkunden vor<br />

Ort in Cloppenburg, Löningen, Friesoythe,<br />

Vechta, Visbek, Lohne und Damme.<br />

Über 40 gut ausgebildete Firmenkundenberater<br />

leben und arbeiten direkt im Umkreis<br />

unserer Kunden. Diese räumliche


Foto: LzO<br />

Dienstleister<br />

Zum Beispiel Pilzfarm: Die Investitionsneigung der LzO-Firmenkunden ist äußerst erfreulich.<br />

Im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> hat sich – getragen von der hervorragenden Entwicklung des<br />

Agrarsektors – eine breite Industrie- und Gewerbestruktur aufgebaut, deren Investitionsvorhaben<br />

mit sehr differenzierten Ansprüchen einhergehen.<br />

und persönliche Nähe ist ein wesentlicher<br />

Grund für die starke Position und Verankerung<br />

der LzO im Firmenkundenkreditgeschäft<br />

im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>.<br />

Kern unserer Beratungsphilosophie ist<br />

der ganzheitliche Ansatz: Zunächst erfolgt<br />

im Rahmen eines Grundsatzgespräches<br />

eine umfangreiche und qualifizierte<br />

Standortbestimmung, die Analyse von<br />

Anforderungen sowie Bedürfnissen – erst<br />

auf dieser Basis werden Produkt- und<br />

Leistungsvorschläge entwickelt und erörtert.<br />

Das Gesamtumfeld ist entscheidend,<br />

nicht der schnelle Verkauf. Dabei geht die<br />

Rundumbetreuung deutlich über die Kontoführung<br />

oder Finanzierungsmittel hinaus:<br />

Es ist gerade die Stärke eines großen<br />

Kreditinstitutes, auch Spezialleistungen<br />

anzubieten, wie beispielsweise eigene<br />

Auslandsfachberater, eine Unternehmensbörse,<br />

Spezialisten für Nachfolgeregelungen,<br />

ein Team Agrar und Energie mit<br />

bester Expertise in allen Fragen der Landwirtschaft<br />

und erneuerbaren Energien –<br />

letzteres auch über die Landwirtschaft<br />

hinaus – , Leasing, Branchenspezialisten<br />

für Ärzte, Zahnärzte und Apotheker sowie<br />

für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und<br />

Rechtsanwälte. Das Modell, Spezialisten<br />

gezielt in die Kundenbetreuung einzubinden,<br />

versetzt uns in die Lage, das gesamte<br />

Leistungsspektrum in allen Firmenkundenstandorten<br />

oder vor Ort beim Kunden<br />

in gleichbleibender guter Qualität anzubieten.<br />

Investitionen sind das Salz in der Suppe<br />

Die Investitionsneigung unserer Firmenkunden<br />

ist erfreulich. Im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> hat sich – getragen von der<br />

hervorragenden Entwicklung des Agrarsektors<br />

– eine breite Industrie- und Gewerbestruktur<br />

aufgebaut, deren Investitionsvorhaben<br />

mit sehr differenzierten<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Acoustic Sound GmbH Vechta<br />

Geschäftsführer: Thomas Wernikowski<br />

Kolpingstraße 49 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9210-28 · Fax 04441/9210-27<br />

info@acoustic-sound.de<br />

www.acoustic-sound.de<br />

agma data GmbH<br />

Geschäftsführer: Helmut Voßmann<br />

Pfarrer-Kock-Straße 8 · 49681 Nikolausdorf<br />

Tel. 04474/9486-0 · Fax 04474/7010<br />

info@agma.de<br />

www.agma.de<br />

Andreaswerk e.V.<br />

Geschäftsführer: Matthias Warnking<br />

Landwehrstraße 7 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/960-0 · Fax 04441/960-220<br />

info@andreaswerk.de<br />

www.andreaswerk.de<br />

Arbeitgeberverband Oldenburg e.V.<br />

Hauptgeschäftsführer: Jürgen Lehmann<br />

Bahnhofstraße 14 · 26122 Oldenburg<br />

Tel. 0441/21027-0 · Fax 0441/21027-98<br />

info@agv-oldenburg.de<br />

www.agv-oldenburg.de<br />

assisto Consulting & Beratung<br />

Frank Hörnschemeyer<br />

Südring 33 · 49401 Damme<br />

Tel. 05491/909950<br />

Fax 05491/909955<br />

info@assisto-damme.de<br />

www.assisto-damme.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

173


Inkasso-Unternehmen Bernhardt<br />

Inhaberin: Ursula Bernhardt<br />

Bahnhofstraße 18 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/933537 · Fax 04471/933538<br />

info@bernhardt-inkasso.de<br />

www.bernhardt-inkasso.de<br />

Bitter & Co. Werbeagentur GmbH<br />

Geschäftsführer: Christian Bitter, Ralf Kunefke<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 244 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/889688-0 · Fax 04441/889688-22<br />

mail@bitters.de · www.bitters.de<br />

Blömer & Kollegen GmbH<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Geschäftsführer: Hubert Blömer<br />

Lindenstraße 51 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/9242-0 · Fax 04442/9242-33<br />

lohne@bloemer-kollegen.de<br />

www.bloemer-kollegen.de<br />

BPB Büro für Personalvermittlung<br />

und Bewerbungsberatung<br />

im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

Inhaber: Dr. Clemens Schwerdtfeger<br />

Thomas-Mann-Weg 2 · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/94336-23 · Fax 04473/94336-20<br />

info@bpb-personal.de · www.bpb-personal.de<br />

By Your Site Personal GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Andreas Richter<br />

Bremer Tor 16 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9733-90 · Fax 04441/9733-99<br />

info@byyoursite.de · www.byyoursite.de<br />

Caritas-Sozialwerk Vechta GmbH<br />

Geschäftsführung: Reinhard Möller<br />

Von-Stauffenberg-Straße 14<br />

49393 Lohne<br />

Tel. 04442/9341-625 · Fax 9341-622<br />

reinhard.moeller@caritas-sozialwerk.de<br />

www.caritas-sozialwerk.de<br />

Demir Dienstleistung<br />

Geschäftsführung: Ömer Demir<br />

Lindenstr. 6 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05495/952784 · Fax 05495/952786<br />

info@demir-dienstleistung.de<br />

www.demir-dienstleistung.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Dienstleister<br />

Ansprüchen einhergehen. Neben den<br />

klassischen Bereichen wie Immobilien,<br />

Fahrzeuge und Produktionsmaschinen<br />

sind dies auch Laboreinrichtungen, Forschungsvorhaben<br />

sowie der gesamte Bereich<br />

der erneuerbaren Energien.<br />

Die LzO finanziert diese Investitionen<br />

laufzeitadäquat und bietet bei Bedarf Instrumente<br />

zur Absicherung von Risiken<br />

auf Zinsentwicklungen, Währungen und<br />

Rohstoffen an. Der Finanzierungszins bietet<br />

derzeit optimale Investitionsbedingungen.<br />

Noch nie war die Finanzierung so<br />

günstig wie jetzt. Alle Formen der Finanzierung,<br />

Tilgungsdarlehen, Kreditlinien,<br />

Konsortialfinanzierungen, Factoring und<br />

Leasing sollten auf ihre Eignung für das<br />

jeweilige Vorhaben unvoreingenommen<br />

geprüft und bewertet werden – eine Aufgabe,<br />

für die die Firmenkundenberater<br />

der LzO sehr gerne zur Verfügung stehen.<br />

Was ist zu beachten?<br />

Je genauer eine Investition und die Absicht<br />

des Unternehmers, die er mit dieser<br />

Investition verfolgt, beschrieben wird,<br />

desto passgenauer kann die LzO das richtige<br />

Finanzierungsinstrument auswählen.<br />

Im ersten Beratungsgespräch sollten aus<br />

diesem Grund die wichtigsten Unterlagen,<br />

wie Investitionsplan, Kostenvoranschläge<br />

und Prognoserechnungen die Gesprächsbasis<br />

bilden. Hinzu kommen Informationen<br />

zur aktuellen wirtschaftlichen<br />

Lage des Unternehmens, etwa<br />

Jahresabschlüsse, betriebswirtschaftliche<br />

Auswertungen etc.<br />

Besonders wichtig ist es, frühzeitig über<br />

geplante Investitionsvorhaben zu sprechen.<br />

So kann über unsere Experten der<br />

optimale Einsatz öffentlicher Fördermittel<br />

rechtzeitig geprüft und der in diesem<br />

Zusammenhang häufig bedingte zeitliche<br />

Vorlauf eingehalten werden.<br />

Wir kennen unsere Kunden! Neben der<br />

persönlichen Einschätzung und dem gewachsenen<br />

Vertrauensverhältnis tritt die<br />

Notwendigkeit, die Lage und Entwicklung<br />

des Unternehmens mit Zahlen zu belegen,<br />

die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen<br />

der Investitionen in Zahlen zu gießen<br />

und damit ein vollständiges Bild zu erhalten.<br />

Dies kann in der Analyse wertvolle<br />

Hinweise für den Unternehmer bieten.<br />

Die Sparkassen-Finanzgruppe verfügt<br />

über den größten Datenpool anonymisierter<br />

Bilanzdaten in Deutschland und<br />

kann diese Daten, die sehr differenziert<br />

für viele Branchen und Größenklassen<br />

vorliegen, dazu nutzen, Verbesserungspotenziale<br />

bei unseren Kunden zu erkennen<br />

und gemeinsam zu besprechen. Dabei<br />

wird jede persönliche und spezielle Situation<br />

des Unternehmens berücksichtigt.<br />

174 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Am Ende steht im Idealfall nicht nur die<br />

Finanzierung der Investition, sondern<br />

auch ein Erkenntnisgewinn über den derzeitigen<br />

Stand des eigenen Betriebes und<br />

die weitere Entwicklung.<br />

Leasing<br />

Bei Investitionsvorhaben kann Leasing in<br />

vielen Fällen sehr sinnvoll eingebunden<br />

werden. Wenn individuelle – zum Beispiel<br />

konjunkturabhängige – Vertragsgestaltungen<br />

bei Produktionsanlagen und Maschinen<br />

realisiert werden sollen, sich die<br />

Liquidität schonen lässt (z. B. PKW-Leasing)<br />

oder Technologiesprünge aufgefangen<br />

werden sollen (z. B. IT-Leasing) bieten<br />

sich gute Ansatzpunkte.<br />

Die Deutsche Leasing ist eine der größten<br />

Leasinggesellschaften Deutschlands.<br />

Als Mitglied der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

verfügt sie über ein internationales<br />

Netzwerk. Sie steht seit Jahrzehnten als<br />

verlässlicher und flexibler Partner neben<br />

der technischen Abwicklung auch mit versierten<br />

Spezialisten für die Kundenberatung<br />

zur Verfügung.<br />

Leasing hat in den letzten Jahren eine<br />

wichtige Bedeutung bei Investitionen eingenommen<br />

und gilt schon lange nicht<br />

mehr als reine Sonderfinanzierungsform.<br />

Gründe dafür sind unter anderem, dass<br />

geleaste Mobilien und Immobilien nicht<br />

in der Bilanz aktiviert werden und damit<br />

das Eigenkapital schonen bzw. der prozentuale<br />

Anteil des Eigenkapitals an der<br />

(niedrigeren) Bilanzsumme mit Leasingfinanzierung<br />

größer ist. Anstelle eines einmaligen<br />

und hohen Liquiditätsabflusses<br />

findet ein kontinuierlicher niedriger Liquiditätsabfluss<br />

statt, der als Betriebsausgabe<br />

in vollem Umfang steuerlich absetzbar<br />

ist. Dennoch tritt der Leasingnehmer<br />

bei der Beschaffung der Investitionsgüter<br />

als Barzahler auf und kann gegebenenfalls<br />

von attraktiven Rabatten profitieren.<br />

Die LzO prüft grundsätzlich bei Finanzierungsvorhaben<br />

die Vorteilhaftigkeit<br />

von Leasing, um im Bedarfsfall dem Kunden<br />

einen entsprechenden Vorschlag zu<br />

unterbreiten. Auch dank der Investitionsstärke<br />

im <strong>Oldenburger</strong> Land gehört die<br />

LzO damit zu den Top-Ten der Leasingpartner<br />

unter den deutschen Sparkassen.<br />

Öffentliche Mittel<br />

Mittel aus öffentlichen Förderprogrammen<br />

sind bei der LzO grundsätzlich Bestandteil<br />

jeder Finanzierungsberatung.<br />

Das ist nicht selbstverständlich in der<br />

deutschen Bankenlandschaft.<br />

Zur Zeit sind bei der LzO rund 1,2 Milliarden<br />

Euro aus öffentlichen Förderprogrammen<br />

in die Kundenfinanzierungen<br />

eingebunden – Tendenz steigend.


Foto: Kautz15, Fotolia<br />

Im Wesentlichen fördern drei Institutionen<br />

in unserer Region die Investitionen<br />

mit vergünstigten Zinsen. Bundesweit<br />

stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(KfW) eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Programme für Unternehmen und Privatpersonen<br />

zur Verfügung. Als regionales<br />

Förderinstitut in Niedersachsen stellt die<br />

Investitions- und Förderbank Niedersachsen<br />

(NBank) Unternehmern und Unternehmen<br />

verbilligte Förderkredite zur Verfügung.<br />

Die Einsatzmöglichkeiten der<br />

Programme beider öffentlicher Fördermittelgeber<br />

erstrecken sich dabei von Investitionen<br />

in erneuerbare Energien über<br />

Gebäude und Maschinen bis hin zur Finanzierung<br />

von Betriebsmitteln. Enthaftungen<br />

– das heißt, die Förderbank trägt<br />

einen Teil des Risikos – werden sowohl<br />

von der NBank als auch von der KfW angeboten.<br />

Die KfW hat darüber hinaus besondere<br />

Varianten für Existenzgründer im<br />

Averdiekstraße 9<br />

49078 Osnabrück<br />

Telefon 05 41 / 40 69 - 0<br />

Telefax 05 41 / 40 69 - 133<br />

www.bmo-ks.de<br />

Dienstleister<br />

Leasing hat in den letzten Jahren eine wichtige Bedeutung bei Investitionen eingenommen<br />

und gilt schon lange nicht mehr als reine Sonderfinanzierungsform.<br />

Programm, die ebenfalls mit einer Enthaftung<br />

ausgestattet sind. Als dritte Förderbank<br />

tritt die Landwirtschaftliche Rentenbank<br />

(LRB) in Erscheinung. Die Rentenbank<br />

fördert und unterstützt als Spezialbank<br />

Landwirte und landwirtschaftliche<br />

Betriebe in ganz Deutschland mit zinsgünstigen<br />

Krediten. Der Landwirtschaftlichen<br />

Rentenbank kommt im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> selbstverständlich eine<br />

besondere Bedeutung zu.<br />

Für die LzO ist es vor dem Hintergrund<br />

ihrer ganzheitlichen Kundenbetreuung<br />

selbstverständlich, Investitionsvorhaben<br />

ihrer Kunden auf die Förderfähigkeit<br />

durch öffentliche Mittel zu prüfen und die<br />

Kunden über etwaige Vor- und Nachteile<br />

zu beraten. Zur Unterstützung der Firmenkunden-<br />

und Finanzierungsberater<br />

stehen in der Zentrale der LzO Spezialisten<br />

für alle öffentlichen Fördermittel zur<br />

Verfügung, so dass aus der Vielzahl von<br />

Für Ihr Haus nur das Beste:<br />

��exzellenter Lärmschutz<br />

��optimale Wärmespeicherung<br />

��Hitzeschutz im Sommer<br />

��Kälteschutz im Winter<br />

��dauerhaft gutes Wohnklima<br />

Wände aus Kalksandstein!<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Dorissen, Wedemeyer & Kollegen<br />

Rechtsanwalt & Notar: Bernhard Dorissen<br />

Osterstraße 22 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/91020 · Fax 04471/910222<br />

info@dorissen-wedemeyer.de<br />

experia internet solutions<br />

Fullservice-Internetagentur<br />

Manfred Schneppe<br />

Marktstraße 1 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/730979 · Fax 04442/730978<br />

info@experia.de · www.experia.de<br />

Manfred Faske<br />

Geschäftsführer: Mirco Faske<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 241 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9733390 · Fax 04441/9733399<br />

info.vechta@mf-faske.de · www.mf-faske.de<br />

FRANK+FREI<br />

Agentur für Marketing & Werbung GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Frank Vulhop, Jens Niehues<br />

Bakumer Straße 56 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/887870<br />

Fax 04442/8878788<br />

info@frankundfrei.com<br />

www.frankundfrei.com<br />

Freese, Feldhaus & Co.<br />

Steuerberatungsgesellschaft mbH<br />

Sprengepielstraße 38 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/8709-0<br />

Fax 04441/8709-700<br />

kanzlei@freese-feldhaus.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

175


Freiwald Kommunikation<br />

Büro für Journalismus, PR & Marketing<br />

Geschäftsführer: Stefan Freiwald<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 2 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9516120<br />

info@freiwald-kommunikation.de<br />

www.freiwald-kommunikation.de<br />

GANSEFORTH Medienproduktion GmbH<br />

Geschäftsführer: Hendrik Ganseforth<br />

Europa-Allee 6 · 49685 Emstek-ecopark<br />

Tel. 04473/941480 · Fax 04473/9414822<br />

www.ganseforth-medienproduktion.de<br />

große Austing GmbH<br />

Marc große Austing<br />

Bergweg 26 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/926464 · Fax 04442/926465<br />

m.austing@austing-computer.de<br />

www.austing-computer.de<br />

Werbeagentur Hagedorn GmbH<br />

Geschäftsführer: Norbert Hagedorn<br />

Große Straße 17 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05493/9876-0 · Fax 05493/9876-11<br />

contact@werbeagentur-hagedorn.de<br />

www.werbeagentur-hagedorn.de<br />

Friedrich Haug Messen und Ausstellungen<br />

Inhaber: Martin Vorwerk<br />

Tenstedter Straße 28 · 49692 Cappeln<br />

Tel. 04478/95875-0 · Fax 04478/95875-29<br />

vorwerk@haug-ausstellungen.de<br />

www.haug-ausstellungen.de<br />

Heidemann & Kollegen GmbH<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Anja Heidemann und Thomas Heidemann<br />

Ravensberger Straße 18 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/909688-0 · Fax 909688-9<br />

heidemann@beratermail.de<br />

www.heidemann-kollegen.de<br />

HFC inter.net GmbH<br />

Geschäftsführer: Lars Fahrenholz<br />

Osterstraße 60 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/18401-0 · Fax 18401-299<br />

info@hfci.de · www.hfci.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Dienstleister<br />

Förderprogrammen das richtige für die jeweilige<br />

Investition ausgewählt werden<br />

kann – schnell und unkompliziert.<br />

Investitionen frühzeitig optimieren:<br />

www.vorhabencheck.de<br />

Gemeinsam mit der TU Unternehmensberatung<br />

GmbH aus Oldenburg hat die LzO<br />

den neuen »Vorhabencheck« entwickelt.<br />

Unter www.vorhabencheck.de steht ein<br />

frei verfügbares Online-Tool zur Verfügung,<br />

das bereits in der Planungsphase<br />

dem Unternehmen selbst Hinweise auf<br />

eventuell erfolgskritische Aspekte des<br />

Vorhabens liefert. Ein interaktiver Katalog<br />

stellt die entscheidenden Fragen, um<br />

die Vorhabensplanungen frühzeitig zu<br />

überprüfen. Der Nutzer erhält einen ausführlichen<br />

Report mit Handlungsempfehlungen<br />

und kann sein Vorhaben bereits<br />

frühzeitig optimieren. Investitionsvorhaben<br />

von Kunden oder Nichtkunden werden<br />

so einer professionellen Analyse<br />

unterzogen. Bewusst begrenzt die LzO die<br />

Nutzung dieses Instrumentes nicht auf ihre<br />

Kunden. Der Vorhabencheck steht allen<br />

Interessierten offen, die sich mit größeren<br />

Vorhaben beschäftigen oder sich grundsätzlich<br />

für wirtschaftliche Fragen interessieren.<br />

Große wie kleine Unternehmen,<br />

Existenzgründer und Handwerker können<br />

durch die vertrauliche und diskrete<br />

Prüfung im anonymisierten Umfeld des<br />

Internets so manche Idee einfach einmal<br />

»checken«. Nutzerangaben müssen nicht<br />

eingegeben werden. Die Möglichkeit dazu<br />

besteht aber, um einen detaillierteren Bericht<br />

zu bekommen oder weitere nützliche<br />

Informationen abzufragen.<br />

176 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Unter www.vorhabencheck.de stellt die LzO ein frei verfügbares Online-Tool zur Verfügung, das<br />

bereits in der Planungsphase dem Unternehmen und der Geschäftsleitung selbst Hinweise<br />

auf eventuell erfolgskritische Aspekte des Vorhabens liefert.<br />

Eine Diagnose für alle?<br />

Nicht bei der LzO!<br />

Die individuelle Beratung hat bei uns<br />

oberste Priorität. Deshalb haben wir ein<br />

besonderes Angebot für Ärzte, Zahnärzte,<br />

Apotheker, Rechtsanwälte, Notare sowie<br />

Steuerberater und Wirtschaftsprüfer entwickelt.<br />

Weil wir glauben, dass eine gute<br />

Beratung oft sehr spezielle Kenntnisse des<br />

Marktes und der handelnden Personen erfordert,<br />

haben wir zwei versierte Teams<br />

von Fachberatern für die heilenden und<br />

die beratenden Berufe zusammengestellt.<br />

Das Besondere: Sie werden bei uns von<br />

erfahrenen Zweier-Teams betreut. Zum<br />

einen von einem Fachberater aus dem Firmenkundenberatungsbereich,<br />

der die<br />

Branche und das jeweilige Umfeld genau<br />

kennt, zum anderen von einem Private-<br />

Banking-Berater, der auf alle Vermögensfragen<br />

spezialisiert ist. So haben beispielsweise<br />

alle »Berater Ärzte, Zahnärzte und<br />

Apotheker« der LzO spezielle Fortbildungen<br />

rund um das deutsche Gesundheitssystem,<br />

die Abrechnungspraxis – ergänzt<br />

um praktische Elemente in Praxen und<br />

Apotheken – durchlaufen und werden<br />

durch spezielle Software unterstützt. Es<br />

gehört für uns einfach zu einer fundierten<br />

Beratung im Berufsphasenablauf, zu gegebener<br />

Zeit den Praxiswert zu ermitteln<br />

und darauf basierend den weiteren Vermögensaufbau<br />

zu planen. Die Analyse der<br />

Erfolgsdaten der Praxis ist auf der Ebene<br />

von Facharztgruppen und im regionalen<br />

Vergleich möglich. Damit bietet die LzO in<br />

diesem Segment ein besonders hoch ausgeprägtes<br />

Know-how und Verständnis<br />

rund um die Investitionserfordernisse<br />

Screenshot: LzO


Foto: LzO<br />

Individuelle Beratung ist bei der LzO oberstes<br />

Gebot. Deshalb hat die Landessparkasse ein<br />

maßgeschneidertes Angebot auch für Ärzte,<br />

Zahnärzte, Apotheker, Rechtsanwälte, Notare<br />

sowie Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />

entwickelt.<br />

dieser Berufsgruppen und ihren speziellen<br />

Anforderungen. Dieses Berater-Tandem<br />

leistet eine sehr branchennahe Beratung<br />

und steht in jeder der neun LzO-Regionaldirektionen<br />

– also auch in Vechta,<br />

Cloppenburg und Friesoythe – zur Verfügung.<br />

Unsere Nähe bringt Sie weiter!<br />

Von der Heimat in die weite Welt<br />

Für viele Unternehmen bieten die Märkte<br />

im Ausland attraktive Bedingungen und<br />

Dienstleister<br />

gute Absatzchancen. Die LzO kann mit einem<br />

Team von Experten im internationalen<br />

Geschäft alle nötigen Services offerieren,<br />

damit der zunehmend komplexere<br />

Außenhandel möglichst risikoarm gestaltet<br />

werden kann.<br />

Vor allem in Zeiten hoher Volatilitäten<br />

und akuter Risiken gewinnen etwa im Dokumentengeschäft<br />

Sicherungsfunktionen<br />

an Bedeutung. Die mit den internationalen<br />

Gepflogenheiten und Marktbedingungen<br />

vertrauten Experten der LzO können<br />

dabei wirkungsvoll unterstützen.<br />

Auch beim Eintritt in neue ausländische<br />

Märkte sind wir behilflich; als Mitglied<br />

des »S-Country-Desk«, der Auslandsplattform<br />

der deutschen Sparkassen, haben<br />

wir beste Kontakte und Optionen. ■<br />

..............................<br />

Die Autoren<br />

Josef Anneken ist Direktor für das Firmenkundengeschäft<br />

in der LzO-Regionaldirektion<br />

Cloppenburg. Der<br />

58-jährige Sparkassenbetriebswirt<br />

ist seit 1972 bei<br />

der LzO beschäftigt und hat<br />

durch Tätigkeiten in Cloppenburg,<br />

Lastrup, Essen und Löningen<br />

umfassende Erfahrungen im Firmenkundengeschäft.<br />

Oliver Kühne ist Diplom-Sparkassenbetriebswirt<br />

und Master of Business<br />

Administration (MBA).<br />

Der 34-Jährige ist seit Januar<br />

<strong>2013</strong> Direktor für das Firmenkundengeschäft<br />

in der<br />

LzO-Regionaldirektion Vechta.<br />

Frank Naber ist Diplom-Bankbetriebswirt.<br />

Der 38-Jährige ist seit<br />

1997 bei der LzO tätig und<br />

Direktor für das Firmenkundengeschäft<br />

bei der LzO-Regionaldirektion<br />

Friesoythe.<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Foto hölzen GmbH<br />

Geschäftsführer: Gerald Lampe<br />

Riedenweg 23 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 05439/6097128<br />

gl@foto-hoelzen.de<br />

www.foto-hoelzen.de<br />

IFS GmbH & Co. KG Consulting & IT Solution<br />

Geschäftsführer: Horst Schreiber<br />

Kruppstraße 12 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/9196-0 · Fax 04471/9196-40<br />

horst.schreiber@ifs-gmbh.com<br />

www.ifs-gmbh.com<br />

INPERSO GmbH<br />

Consultant HR & Sales:<br />

Andrea von Lehmden<br />

Große Straße 113 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/97400-0 · Fax 04441/97400-11<br />

vechta@inperso.de · www.inperso.de<br />

INTECON Treuhand und Wirtschaftsberatung<br />

GmbH Steuerberatungsgesellschaft<br />

Bernhard Arkenau<br />

Landwehrstraße 21 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/93709-0 · Fax 04442/93709-20<br />

lohne@intecon.de · www.intecon.de<br />

Kaack Terminhandel GmbH<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Sabel<br />

Blexener Straße 14 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/8820811 · Fax 04471/8820820<br />

service@kaack-terminhandel.de<br />

www.kaack-terminhandel.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

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177


Foto: Medienbüro Daniel Meier<br />

Autor Daniel Meier hat katholische Theologie sowie Geschichte studiert und sich zum Journalisten und PR-Berater (DAPR) ausbilden lassen.<br />

Stationen in Redaktionen von Fernsehen, Hörfunk, Nachrichtenagenturen, Tageszeitungen und Pressestellen kennzeichnen seinen Weg.<br />

Gemeinsam mit seinem Team von Journalisten und PR-Mitarbeitern bietet der Preisträger des »Deutschen PR-Preises« und frühere PR-<br />

Hochschuldozent von seinem Standort Neuenkirchen-Vörden aus eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit mit Beratung, Planung und<br />

Umsetzung von Presseaktivitäten, Pressekontakt, Journalistenbetreuung sowie Workshops an. Meier ist außerdem Redakteur der »Wirtschaftsnachrichten<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«.<br />

DANIEL MEIER<br />

Das ist in Deutschland zweifellos etwas<br />

anders. Doch das Verlangen<br />

der Kunden, die Institution selbst<br />

und gegebenenfalls die Menschen hinter<br />

dem Produkt und der Leistung kennenzulernen,<br />

ist auch hier vorhanden und wird<br />

immer größer.<br />

Manche Unternehmen haben bereits eine<br />

Strategie daraus abgeleitet: Ob das nun<br />

ein Claus Hipp, ein Horst Pflüger oder ein<br />

Dienstleister<br />

Tue Gutes und rede darüber<br />

Institutionen, Verbände und Unternehmen sind immer stärker gefordert, nicht nur ihre Leistungen<br />

und Produkte zu erklären, sondern auch sich selbst. Denn Kunden machen ihre Kaufentscheidungen<br />

immer häufiger von den Anbietern abhängig. Und das gilt an der Ladentheke genauso wie im<br />

Gesundheitswesen oder im Business-to-Business-Bereich. Im Nahen Osten etwa kommen Geschäfte<br />

häufig erst zustande, wenn die Geschäftspartner eine persönliche Beziehung, Vertrauen, zueinander<br />

aufgebaut haben: »Business is personal«, heißt es so schön.<br />

Wolfgang Grupp ist – wenn der Boss selbst<br />

für die Qualität seines Produktes bürgt,<br />

sorgt das für besonders großes Vertrauen<br />

bei der Kundschaft.<br />

Aber: Image und Markenwert von<br />

Unternehmen werden in der modernen<br />

Mediengesellschaft durch Informationen<br />

aus Presse, Funk und Fernsehen sowie<br />

dem Internet geprägt. Der Konkurrenzkampf<br />

der Medien ist allerdings so groß<br />

178 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

geworden, dass in der Recherche und Berichterstattung<br />

Tempo oft vor Detailtreue<br />

geht. Der Medienkonsument erfährt dann<br />

teilweise nur die halbe Wahrheit. Die Realität<br />

wird verzerrt, Vertrauen schwindet.<br />

Vertrauen messen<br />

Vertrauensfaktoren von Unternehmen<br />

sind laut Prof. Dr. Günter Bentele (Lehrstuhl<br />

Öffentlichkeitsarbeit/PR an der Uni-


versität Leipzig) unter anderem Sachkompetenz,<br />

Problemlösungskompetenz,<br />

konsistentes Kommunikationsverhalten,<br />

Transparenz und gesellschaftliche Verantwortlichkeit.<br />

Diese Faktoren können<br />

mit einem neuen inhaltsanalytischen Verfahren<br />

kontinuierlich gemessen werden.<br />

Die Ergebnisse werden in einem Corporate<br />

Trust Index (CTI) festgehalten. Dieser<br />

ermöglicht erstmals wissenschaftlich abgesicherte,<br />

kontinuierliche Daten über<br />

Vertrauensprofile von Unternehmen in<br />

den Medien, die laut Bentele sowohl im<br />

Zeitvergleich interessante Aussagen liefern<br />

als auch mit aktuellen Wirtschaftsthemen<br />

verknüpft werden können und so<br />

zusätzliche Einblicke für Unternehmen,<br />

Analysten, Meinungsführer und interessierte<br />

Rezipienten bieten.<br />

Aus all dem ergibt sich, so Bentele: »Wer<br />

Erfolg haben will, dem müssen die Leute<br />

und vor allem auch die Medien vertrauen.<br />

Den Medien fällt hier die Sonderrolle zu,<br />

als wichtiger Vertrauensvermittler zu fungieren.<br />

Die meisten Themen für die Medien<br />

liefert die PR. Insofern sind auch<br />

Pressesprecher und Kommunikationsmanager<br />

wichtige Vertrauensvermittler«.<br />

Public Relations tragen also entscheidend<br />

zur Vertrauensbildung bei. Das ist<br />

eine ihrer Hauptaufgaben. Und das wusste<br />

auch schon Georg-Volkmar Graf Zedtwitz-Arnim,<br />

als er vor 50 Jahren sein berühmtes<br />

Buch »Tu Gutes und rede darüber«<br />

veröffentlichte. In diesem Standardwerk<br />

der Öffentlichkeitsarbeit geht es um<br />

Vertrauenswerbung und innerorganisatorischen<br />

Anforderungen für gelingende<br />

Kommunikation.<br />

In Abgrenzung zur Werbung bedeutet<br />

Vertrauensbildung durch PR: Besser noch<br />

als Gutes zu tun und selbst darüber zu reden<br />

ist es, andere positiv über sich sprechen<br />

zu lassen. Das erhöht die Glaubwürdigkeit.<br />

Und das hat der deutsche Unternehmer<br />

Heinrich Alwin Münchmeyer<br />

ebenso galant wie witzig so formuliert:<br />

»Wenn ein junger Mann ein Mädchen kennenlernt<br />

und ihr erzählt, was für ein großartiger<br />

Kerl er ist, ist das Reklame. Wenn<br />

er ihr sagt, wie reizend sie aussieht, ist das<br />

Werbung. Wenn sie sich aber für ihn entscheidet,<br />

weil sie von anderen gehört hat,<br />

er sei ein feiner Kerl, ist das PR«.<br />

Totale Transparenz<br />

Öffentlichkeitsarbeit kommt also dem<br />

Konsumentenwunsch entgegen, einerseits<br />

aus glaubwürdigen Quellen Bewertungen<br />

über einen Anbieter und seine<br />

Leistungen zu bekommen und zum anderen<br />

dafür zu sorgen, dass überhaupt umfassende<br />

und objektive Informationen<br />

kommuniziert werden können. Wenn In-<br />

Dienstleister<br />

stitutionen und Betriebe diese nicht proaktiv<br />

und immer aktuell liefern, entstehen<br />

rasch Gerüchte. Denn getratscht, gesimst<br />

und gepostet wird immer – egal ob objektive<br />

Informationen vorliegen oder nicht.<br />

Das liegt nun einmal in der Natur des<br />

Menschen und vieler Medien. Es ist daher<br />

im eigenen Interesse jeder Institution und<br />

jedes Betriebes, so transparent wie eben<br />

möglich am Markt, am Standort, in der<br />

Mitarbeiterschaft, in der Mitwelt und<br />

gegenüber den Medien zu agieren. Darin<br />

liegen große Chancen. Denn wenn Vertrauensbildung<br />

erfolgreich betrieben<br />

wird, brauchen sich Institutionen auch in<br />

Krisen nicht vor der Öffentlichkeit und<br />

den Medien zu fürchten.<br />

Viel schwerer und kostspieliger wird es<br />

allerdings, wenn erst eine Krise selbst zum<br />

Anlass genommen wird, Medien und Öffentlichkeit<br />

(und das oft auch nur scheibchenweise)<br />

zu informieren. Für eine in<br />

diesem Falle notwendige Krisenkommunikation<br />

sollte jedes Unternehmen jederzeit<br />

gerüstet sein – nicht nur in Form eines<br />

Leitfadens, sondern durch regelmäßiges<br />

Üben, wie es für den Brandfall in Institutionen<br />

und Betrieben ja auch Usus ist.<br />

Damit die Vertrauensbildung erfolgreich<br />

ist, müssen bestimmte Regeln beachtet<br />

werden. Sie erfordert eine gute Planung,<br />

wenn das Ziel erreicht werden soll.<br />

Wichtige Faktoren sind, dass eine Institution<br />

oder ein Betrieb die kommunikativen<br />

Zielgruppen (Mitarbeiter, Kunden, Meinungsträger,<br />

Interessengruppen, Verbände,<br />

Öffentlichkeit, Medien) genau kennt<br />

und auch weiß, über welche Kanäle (facebook,<br />

Rundschreiben, Rundmail, Veranstaltungen,<br />

Vorträge, Tageszeitung, Fachpresse<br />

etc.) diese am besten erreichbar<br />

sind. Außerdem sollte man wissen, wie<br />

häufig spezielle Zielgruppeninformationen<br />

sinnvoll sind. Dazu muss man die Informationswünsche<br />

der Zielgruppen kennen,<br />

diese am besten abfragen.<br />

Mehr Dialog als früher<br />

Die moderne Mediengesellschaft ist deutlich<br />

dialogorientierter als noch vor wenigen<br />

Jahren. Fand früher eher ein mittelbarer<br />

Dialog (zum Beispiel in Form von Leserbriefen)<br />

statt, so ist dieser Dialog heutzutage<br />

unmittelbar und direkt: Facebook,<br />

E-Mail und Co. verlangen schnelle Antworten.<br />

Das kann Unternehmen heftig ins<br />

Schwitzen bringen. Heftig wird es vor allem,<br />

wenn sich in sozialen Netzwerken<br />

Kampagnen abspielen, von denen die Institutionen<br />

erst viel zu spät erfahren, weil<br />

sie die sozialen Medien nicht ausreichend<br />

beobachten und nutzen.<br />

Die Gefahr besteht darin, dass ein so genannter<br />

Shitstorm zu spät erkannt wird<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

KAAPKE GmbH – Marken im Mittelstand<br />

Geschäftsführender Gesellschafter: Timo Kaapke<br />

Süd-Allee 2 · 49685 Emstek/ecopark<br />

Tel. 04473/94338-0 · Fax 04473/94338-38<br />

tk@kaapke.com<br />

www.marken-im-mittelstand.com<br />

Kühling Personalberatung<br />

Inhaber: Matthias Kühling<br />

Bahnhofstraße 28 a/Stellwerk · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/887909-0 · Fax 04442/887909-8<br />

kuehling@kuehling-personalberatung.de<br />

www.kuehling-personalberatung.de<br />

Büroeinrichtungen Kurzbach GmbH<br />

Geschäftsführer: Jörg Pille<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 95 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9292-0 · Fax 04441/9292-92<br />

verkauf@kurzbach-vechta.de<br />

www.kurzbach-vechta.de<br />

L.O.Z. GmbH<br />

Josef de Grandi<br />

Bremer Straße 28 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/8875861 · Fax 04441/8875862<br />

loz-vechta@arcor.de · www.loz-zeitarbeit.de<br />

Rechtsanwaltskanzlei Mählmeyer & Partner<br />

Hagenstraße 16 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/9422-0 · Fax 04471/9422-94<br />

kanzlei@maehlmeyer.de<br />

www.maehlmeyer.de<br />

Medienbüro Daniel Meier | Daniel Meier<br />

Große Straße 17 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 85464/2039010 · Mobil 0163 2885688<br />

info@medienteam.info · www.medienteam.info<br />

Mondi IT Services Barleben GmbH<br />

Assistentin Geschäftsführung: Christina Kuhlmann<br />

Am Tannenkamp 27 · 49439 Steinfeld<br />

Tel. 05492/9288-123 · Fax 05492/9288-8123<br />

christina.kuhlmann@mondigroup.com<br />

www.mondigroup.com<br />

on/off it-services gmbh<br />

Geschäftsführer: Frank Vormoor<br />

Johannes-Gutenberg-Straße 4<br />

49632 Essen/Oldb.<br />

Tel. 05434/924919-0 · Fax 05434/924919-19<br />

info@onoff-group.de · www.onoff-group.de<br />

179


Ostendorf Büroorganisations GmbH<br />

Prokurist: Heribert Magh<br />

Soestenstraße 5 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/9101-0 · Fax 04471/9101-99<br />

h.magh@ostendorf-buero.com<br />

www.ostendorf-buero.com<br />

PERSO PLANKONTOR GmbH | Günter Jans<br />

Unnerweg 88 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/6880-0 · Fax 04472/6880-30<br />

info@perso-plankontor.de<br />

www.perso-plankontor.de<br />

Quadro GmbH | Ingo Malinowski<br />

Lange Straße 2d · 49377 Langförden<br />

Tel. 04447/8568-10 · Fax 04447/8568-15<br />

ingo@quadro24.de · www.quadro24.de<br />

ray facility management group | Nils Bogdol GmbH<br />

Pressereferent: Denis Krämer<br />

Fallenriede 13 · 49451 Holdorf<br />

Tel. 05494/9875-0 · Fax 05494/9875-75<br />

info@ray.de · www.ray.de<br />

Reym GmbH<br />

Betriebsleitung: Tjark Dieterman<br />

Hansestraße 14-16 · 49685 Schneiderkrug<br />

Tel. 04447/8569-44 · Fax 04447/8569-27<br />

info@reymgmbh.de · www.reymgmbh.de<br />

Road Sound Veranstaltungstechnik GmbH<br />

Geschäftsführer: Ludger Menke<br />

Gewerbering 13 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/803690 · Fax 04442/72740<br />

info@road-sound.de · www.road-sound.de<br />

Ingenieur- und Sachverständigenbüro<br />

Rubach und Partner<br />

Regine Prepens und Bertold Rubach<br />

Carl-Zeiss-Straße 1 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/9475-70 · Fax 04471/9475-80<br />

info@RubachundPartner.de<br />

www.RubachundPartner.de<br />

Dr. Schwerdtfeger Personalberatung<br />

Inhaber: Dr. Clemens Schwerdtfeger<br />

Thomas-Mann-Weg 2 · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/94336-0 · Fax 04473/94336-20<br />

beratung@personal-schwerdtfeger.de<br />

www.personal-schwerdtfeger.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Dienstleister<br />

und nicht bereits im Keim erstickt werden<br />

kann. Die Wellen können dann schnell<br />

über den Social-Media-Bereich hinausschlagen<br />

und von den Online-Medien auf<br />

die Offline-Medien übergehen. Denn die<br />

Vernetzung zwischen beiden ist mittlerweile<br />

sehr eng. Alle großen Zeitungen,<br />

TV- und Hörfunksender sowie Nachrichtenagenturen<br />

sind auch online aktiv.<br />

Ein wesentlicher Faktor der PR-Arbeit<br />

ist daher das Monitoring aller Online- und<br />

Offline-Medien, um rechtzeitig eingreifen<br />

zu können.<br />

Um nicht falsch verstanden zu werden:<br />

Das Monitoring und eventuelle Erkennen<br />

unguter medialer Entwicklungen darf<br />

nicht zu einer unüberlegten Gegenreaktion<br />

in Form von Gegendarstellungen und<br />

rechtlichen Schritten führen (etwa in<br />

Form von Eingriffen auf die Funktionen<br />

von Google, wie unlängst geschehen).<br />

Nein. Es geht vielmehr darum, offen und<br />

sachlich seine Argumente darzulegen und<br />

mediale Angriffe als Chance zu nutzen.<br />

Jede Form öffentlichen Interesses bietet<br />

immer auch die Möglichkeit, umfassend<br />

und sachlich zu informieren und Vertrauen<br />

zu bilden.<br />

Der beste Weg aber, im Krisenfall ein<br />

kommunikatives Chaos zu vermeiden, ist<br />

es, kontinuierlich Vertrauen bei Zielgruppen<br />

und Medien aufzubauen – auch wenn<br />

dies auf den ersten Blick als zu aufwändig<br />

und zu teuer empfunden und deshalb zurückgestellt<br />

wird. Die »Hätten-wir-doch«-<br />

Erkenntnis kommt im Krisenfall wie ein<br />

Bumerang zurück: Dann wird es nämlich<br />

erst richtig aufwändig und teuer und vor<br />

allen Dingen meist kaum noch möglich<br />

sein, ein stark lädiertes Image wieder so<br />

zu formen, wie es einmal war.<br />

180 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Die gute alte Tageszeitung ist inzwischen nur noch einer von vielen Kommunikationskanälen,<br />

die Unternehmen und Institutionen gezielt für sich nutzen können.<br />

PR öffnet Türen<br />

Kontinuierliche PR-Arbeit schafft aber<br />

nicht nur Glaubwürdigkeit, sondern auch<br />

ganz unmittelbare Marktvorteile: Vor allem<br />

bei speziellen Leistungen, Produkten<br />

und Inhalten ist kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit<br />

gefordert. Bei systematischem<br />

Einsatz kann sie »zum Managementtool<br />

im Wettbewerb um Kunden und<br />

Absatzzahlen werden«, heißt es im IHK-<br />

Magazin Die Wirtschaft. »Vor allem kleine<br />

und mittelständische Unternehmen«, so<br />

das Magazin, »können sich durch gezielte<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei vergleichsweise<br />

geringen Investitionen einen<br />

Vertriebsvorteil verschaffen«. So biete<br />

Pressearbeit die Möglichkeit, ausführliche<br />

und glaubwürdige Informationen zu<br />

übermitteln. Komplexere Zusammenhänge<br />

und Verkaufs<strong>argumente</strong> im Kontext<br />

darzustellen, sei die Stärke redaktioneller<br />

Medienarbeit. Überzeugend kommuniziert<br />

werden diese laut IHK-Magazin zum<br />

Nutzen und Mehrwert für den Anwender.<br />

»Kundennähe wird immer mehr zum<br />

wichtigen Wettbewerbsfaktor im Vertrieb.<br />

Deshalb sollten Sie in den Medienartikeln<br />

zeigen, dass Sie die Probleme des<br />

Kunden und seiner Branche kennen und<br />

aktuelle Entwicklungen einschätzen können«,<br />

so das IHK-Magazin.<br />

Kontinuierlicher Dialog<br />

Hierzu ist kontinuierlicher Dialog also das<br />

Mittel der Wahl: Aber worüber sollen wir<br />

denn schreiben oder schreiben lassen, mit<br />

welchen Themen können wir in einen Dialog<br />

eintreten? Oft wird über konkrete<br />

Anlässe, Veranstaltungen oder Messe-PR<br />

nachgedacht. Damit aber lässt sich noch<br />

keine Kontinuität schaffen. Doch es gibt in<br />

Foto: Pressmaster, Fotolia


Unternehmen und Institutionen oft weitere<br />

Themen: Neue Produkte, runde Produktionszahlen,<br />

Firmenentwicklungen<br />

(Zahlen, Daten, Fakten, Umsatz, Gewinn,<br />

Mitarbeiterzahl etc.), Personalia, Arbeitsjubiläen,<br />

neue Kunden, neue Strategien,<br />

neue Methoden, technische Innovationen,<br />

Kooperationen mit anderen Unternehmen<br />

oder öffentlichen Einrichtungen,<br />

besondere Aufträge, Bauvorhaben, Investitions-<br />

und Erweiterungsvorhaben, neue<br />

Standorte, (neue) Auslandsaktivitäten,<br />

Auslandsmärkte, Expansion, Firmenjubiläen,<br />

Besuche von Politikern, Auslandsgästen<br />

oder anderen Persönlichkeiten des<br />

öffentlichen Lebens im Unternehmen,<br />

Sponsoring, Spenden, Auszeichnungen,<br />

besondere Zertifikate, Umweltschutzaktivitäten,<br />

Qualitätsmanagement, Erfolge in<br />

der Aus- und Weiterbildung, außergewöhnliche<br />

soziale Leistungen innerhalb<br />

des Betriebes, Tag der offenen Tür, gemeinnütziges<br />

Engagement, Studien oder<br />

Untersuchungen.<br />

Stichwort Mitarbeiter: Gerade die Menschen<br />

sind wichtig, weil sie dazu beitragen<br />

können, ein persönliches Vertrauensverhältnis<br />

zu schaffen. Sie stehen für das<br />

Unternehmen und dessen Leistungen.<br />

Es muss freilich nicht immer alles über<br />

mediale Umwege laufen: Die direkte<br />

Kommunikation ist nach wie vor äußerst<br />

wirksam. Kunden, Medien und Öffentlichkeit<br />

sollten sich vor Ort im Rahmen<br />

von Betriebsführungen ein eigenes Bild<br />

vom Unternehmen machen können. Das<br />

ist zwar manchmal etwas aufwändiger,<br />

hat aber einen enormen Mehrwert. Die<br />

Gäste sind beeindruckt, weil sie eher selten<br />

Gelegenheit haben, eine Institution<br />

einmal von innen zu betrachten und erzählen<br />

ihre Erlebnisse begeistert weiter.<br />

Gerade für das Standortimage ist das von<br />

unschätzbarem Wert.<br />

Angst vor den Medien<br />

Die Öffentlichkeit und auch die Fachöffentlichkeit<br />

beziehen ihre Informationen<br />

über Unternehmen und Institutionen<br />

überwiegend aus den Medien. Deshalb<br />

stehen die Medien und die Medienarbeit<br />

mit an erster Stelle, wenn es um Vertrauensbildung<br />

geht.<br />

Immer wieder berichten Unternehmer<br />

von Ängsten hinsichtlich der Zusammenarbeit<br />

mit Medien. Mitarbeiter in Firmenzentralen<br />

sind oft angewiesen, Medienanrufe<br />

abzublocken. Das tun sie dann vielfach,<br />

ohne überhaupt in Erfahrung gebracht<br />

zu haben, worum es eigentlich<br />

geht. Bei Redaktionen stößt dieses naturgemäß<br />

sauer auf. So kann ein positives<br />

Ansinnen des Journalisten schnell in das<br />

Gegenteil umschlagen.<br />

Dienstleister<br />

Es ist jedem Journalisten klar, dass der<br />

gewünschte Ansprechpartner in Institutionen<br />

und Betrieben nicht immer sofort<br />

erreichbar sein kann. Aber Unternehmen<br />

tun gut daran, einen kurzfristigen Rückruf<br />

anzubieten und diesen auch fristgerecht<br />

zu erledigen.<br />

Den Redaktionen ist auch klar, dass<br />

dann von dem zuständigen Ansprechpartner<br />

nicht immer alle Fragen sofort am Telefon<br />

beantwortet werden können. Eine<br />

Einladung zu einem Gespräch vor Ort ist<br />

dann ein gutes Angebot. In so einem persönlichen<br />

Gespräch lässt sich manches<br />

tiefergehend erörtern und veranschaulichen.<br />

Außerdem gibt es immer die Möglichkeit,<br />

dem Journalisten bestimmte<br />

Sachverhalte außerhalb des Protokolls<br />

vertraulich mitzuteilen. Sich daran zu<br />

halten, liegt auch im eigenen Interesse des<br />

Journalisten. Denn er weiß, dass das<br />

Unternehmen ihm nie wieder Informationen<br />

geben würde, wenn er die Verabredung<br />

unterlaufen sollte.<br />

Um Missverständnisse auszuräumen,<br />

können die Aussagen auch schriftlich verfasst<br />

an die Redaktion übermittelt werden.<br />

Schriftliche Mitteilungen in Form<br />

von Presseinformationen nehmen die Medien<br />

ebenfalls gerne entgegen, sofern sie<br />

aktuell und kurz gehalten sind und einen<br />

Nachrichtenwert haben (»news is, what’s<br />

different«). Wenn die Presseinformationen<br />

zudem journalistisch gut aufbereitet<br />

sind, haben sie gute Chancen, veröffentlicht<br />

zu werden. Mitgelieferte Fotos können<br />

die Veröffentlichungschancen erhöhen,<br />

weil gute Fotos echte Eyecatcher<br />

sind, Zeitungsseiten lebendiger und die<br />

Berichterstattung authentischer machen.<br />

Eigene Medien<br />

Ebenso wichtig wie die öffentlichen Medien<br />

sind die eigenen Medien. Sie bekommen<br />

eine zunehmend größere Bedeutung.<br />

Und wenn sie gut gemacht sind,<br />

können sie die vertrauensbildende Dialogfunktion<br />

ebenfalls erfüllen. Kundenund<br />

Mitarbeiterzeitschriften, in denen<br />

sich Mitarbeiter, Kunden und Partner vorstellen,<br />

ein aktuelles Intranet, Newsletter<br />

mit Kontaktzeilen, Blogs und Foren im<br />

Internet sind nur einige der vielfältigen<br />

Möglichkeiten.<br />

Sinnvoll ist es, für die Kommunikation<br />

von Unternehmen und Institutionen einen<br />

Jahresplan zu erstellen, um die so<br />

wichtige Kontinuität zu erzielen. Viele<br />

Themen sind planbar und gut vorbereitbar,<br />

für aktuelle Entwicklungen sollte<br />

dann entsprechend Luft gelassen werden.<br />

Mit einem solchen Public-Relations-Plan<br />

ins neue Jahr zu starten, das hätte doch etwas.<br />

Oder? ■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

SHOPJEKTIV GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Philipp Niehues<br />

Bakumer Straße 56 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/88786-0 · Fax 04442/8878788<br />

info@shopjektiv.de · www.shopjektiv.de<br />

August Siemer Immobilien GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Ramin Dormichian<br />

Poststraße 2 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/88979-0 · Fax 04441/88979-29<br />

info@immobilien-siemer.de<br />

www.immobilien-siemer.de<br />

SIWA Sicherheits- und Wachdienst GmbH<br />

Geschäftsführerin: Doris Thyen<br />

Borsigstraße 10 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/9309-15 · Fax 04471/9309-16<br />

info@siwa-sicherheit.de<br />

www.siwa-sicherheit.de<br />

Sprungbrett Personalberatung GbR<br />

Karin Busse, Andrea Vagelpohl<br />

Sevelter Straße 6 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/7030-30<br />

www.sprungbrett-personal.de<br />

Nutzfahrzeuge GmbH<br />

Ludwig Südbeck Nutzfahrzeuge GmbH<br />

Betriebe: Bakum und Cloppenburg<br />

Geschäftsführer: Günter Südbeck<br />

Rudolf-Diesel-Straße 3 · 49456 Bakum<br />

Tel. 04446/9620-0 · Fax 04446/9620-29<br />

man_suedbeck_bakum@t-online.de<br />

www.suedbeck-nutzfahrzeuge.de<br />

Sem-Oliver Stadel Funk- und<br />

Kommunikationssysteme e. K.<br />

Brägeler Ring 15 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/92222-0 · Fax 04442/92222-22<br />

info@stadel-funk.de · www.stadel-funk.de<br />

Tierärztliche Klinik für Pferde<br />

Praxismanagerin: Kathrin Siemer<br />

Essener Straße 39a · 49456 Lüsche<br />

Tel. 05438/9585-0 · Fax 05438/9585-20<br />

www.tierklinik-luesche.de<br />

WSLP GmbH Wirtschaftsprüfung Steuerberatung<br />

Geschäftsführender Gesellschafter:<br />

Markus Willenborg<br />

Bremer Straße 28 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9252-0 · Fax 04441/9252-50<br />

mwillenborg@wslp.de · www.wslp.de<br />

181


Foto: Jessika Wollstein/bitters.de<br />

Hohe Kosteneffizienz ist ein wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor für das<br />

langfristige Bestehen und den<br />

wirtschaftlichen Erfolg mittelständischer<br />

Unternehmen. Erreicht wird sie durch eine<br />

schlanke Organisation und effiziente<br />

Prozesse in Verwaltung und Produktion.<br />

Für Aufgaben, die außerhalb des eigentlichen<br />

Kerngeschäftes liegen oder die<br />

nur gelegentlich anfallen, können daher<br />

Dienstleister<br />

Autor Dr.-Ing. Roland Larek studierte Maschinenbau und Business Consulting an der Hochschule Wismar. Er wurde an der Universität Bremen<br />

mit einer Arbeit zum Thema »Ressourceneffizienz in der Fertigung« promoviert. Seit Anfang 2012 arbeitet er als Projektleiter für das<br />

Transferzentrum <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> (TZOM) in Vechta und Cloppenburg.<br />

DR.- ING. ROLAND LAREK<br />

TRANSFERZENTRUM OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />

Dienstleister-Messe im ecopark<br />

Mehrere Hundert unternehmensnahe Dienstleister haben ihren Sitz im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>;<br />

das Spektrum reicht von Automatisierungstechnik bis Zeitarbeit. Sie sind wichtige Partner<br />

der heimischen Wirtschaft und damit auch ein wesentlicher Teil des wirtschaftlichen<br />

Erfolges unserer Region. Auf einer großen Business-to-Business-Veranstaltung Ende April soll<br />

das Dienstleistungsangebot im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> umfassend präsentiert werden. Ziel<br />

der eintägigen Veranstaltung ist es, die Vernetzung von Dienstleistern und mittelständischer<br />

Wirtschaft in der Region zu fördern.<br />

nur sehr begrenzt Ressourcen wie Fachleute<br />

und Spezialausrüstung vorgehalten<br />

werden. Im Gegensatz zu Großunternehmen,<br />

die sich auch für die sogenannten<br />

unterstützenden Prozesse eigene Fachabteilungen<br />

leisten, müssen sich Mittelständler<br />

hierbei in der Regel auf unternehmensnahe<br />

Dienstleister verlassen.<br />

Von denen wird naturgemäß eine ebenso<br />

schnelle wie fachkundige und preiswerte<br />

182 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Zuarbeit erwartet. Auch im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> hat sich folglich in den letzten<br />

Jahren und Jahrzehnten rund um die<br />

stetig wachsende mittelständische Wirtschaft<br />

eine große Zahl unternehmensnaher<br />

Dienstleister angesiedelt, die inzwischen<br />

ihrerseits einen respektablen Wirtschaftszweig<br />

der Region bilden. Die angebotenen<br />

Leistungen lassen sich in den<br />

folgenden Kategorien zusammenfassen:


• Leistungen rund um Gebäude und<br />

Grundstücke, wie etwa Reinigung,<br />

Wachschutz, Hausmeisterdienste,<br />

Garten- und Landschaftspflege sowie<br />

Gebäudeplanung, Inneneinrichtung<br />

und Büroausstattung;<br />

• ingenieurstechnische und natur -<br />

wissenschaftliche Dienstleistungen,<br />

wie zum Beispiel Konstruktion und<br />

Berechnung, Labor-, Mess- und Prüftechnik,<br />

Automatisierung oder Werkzeug-<br />

und Prototypenbau;<br />

• Leistungen im betriebswirtschaftlichen<br />

und organisatorischen Bereich,<br />

wie beispielsweise Buchhaltung,<br />

Finanzierung, Versicherungen,<br />

Unternehmens- und Steuerberatung,<br />

Interim-Management, aber auch<br />

Werbung und Marketing;<br />

• Unterstützung bei der Personal -<br />

beschaffung und -entwicklung. Dazu<br />

zählen die perspektivisch langfristig<br />

ausgerichtete Personalberatung ebenso<br />

wie die Aus- und Weiterbildung<br />

und die Arbeitnehmerüberlassung<br />

zur Kompensation kurzfristiger<br />

Personalengpässe;<br />

24h<br />

Notdienst<br />

0173/9164190<br />

Engineering Your Road to Success<br />

Dienstleister<br />

• IT-Dienstleistungen, angefangen von<br />

der Bereitstellung von Geräten und<br />

Infrastruktur über allgemeine büro -<br />

typische Softwareanwendungen bis<br />

hin zur Entwicklung und Programmierung<br />

von Spezialsoftware sowie dem<br />

Bau kundenangepasster Endgeräte;<br />

• Produktionsunterstützung, zum<br />

Beispiel in den Bereichen Logistik,<br />

Vorfertigung und Verpackung.<br />

Alle diese Anbieter erbringen somit auch<br />

einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen<br />

Erfolg unserer Region. Sie<br />

haben ihre Ausstattung und ihr Knowhow<br />

auf die Bedürfnisse der hiesigen<br />

Unternehmen ausgerichtet.<br />

Je spezieller ein Dienstleistungsangebot<br />

jedoch ist, umso kleiner ist in der Regel<br />

auch der Kreis der Nachfrager. Um Personal<br />

und Technik also auszulasten und<br />

weiterentwickeln zu können und somit ihrerseits<br />

selbst am Markt zu bestehen, müssen<br />

viele Anbieter ihren regionalen Radius<br />

und das Angebotsspektrum wieder<br />

sukzessive ausweiten. Projekte im Ruhrgebiet,<br />

in Berlin oder im süddeutschen<br />

Raum sind zunehmend eher die Regel als<br />

die Ausnahme. Die Wettbewerbsvorteile<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

der Spezialisierung und regionalen Nähe<br />

werden so langsam aber sicher aufgeweicht.<br />

Im Gegenzug lässt sich beobachten,<br />

dass Dienstleister aus allen Regionen<br />

Deutschlands ins <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

geholt werden. Ein freier Wettbewerb<br />

ist natürlich richtig und wichtig,<br />

daran besteht kein Zweifel. Dennoch müssten<br />

hiesige Anbieter aufgrund ihrer langjährigen<br />

branchenspezifischen Erfahrung<br />

beispielsweise in der Lebensmittelproduktion<br />

oder Kunststofftechnik, ihrer<br />

Kenntnis der regionalen Gegebenheiten<br />

und nicht zuletzt aufgrund der örtlichen<br />

Nähe bei objektiver Beurteilung zumindest<br />

einen Heimvorteil genießen.<br />

Hermann Blanke, Leiter des Transferzentrums<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> TZOM<br />

mit Sitz in Vechta und Cloppenburg, ist<br />

mittlerweile seit mehr als 20 Jahren im<br />

Technologietransfer in der Region aktiv<br />

und führt jedes Jahr hunderte Gespräche<br />

mit hiesigen Unternehmen. Er sagt dazu:<br />

»Es ist rein sachlich kaum zu erklären, warum<br />

beispielsweise für die Implementierung<br />

eines EDV-Systems ein Anbieter aus<br />

Bayern den Zuschlag erhält und regionale<br />

Firmen nicht einmal angefragt werden.<br />

Es liegt die Vermutung nahe, dass das tat-<br />

Ihr Profi für Spezialfahrzeugbau und Reparaturen für Spezialfahrzeuge<br />

www.suedbeck-nutzfahrzeuge.de<br />

Rudolf-Diesel-Str. 3<br />

49456 Bakum BAB 1 Abf. 64 Vechta<br />

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Nutzfahrzeuge GmbH<br />

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49661 Cloppenburg<br />

Tel. 0 44 71 / 91 13 - 0<br />

183


sächlich verfügbare Angebot einfach<br />

nicht genügend bekannt ist«.<br />

Natürlich gibt es unter den unternehmensnahen<br />

Dienstleistern, die ihren Sitz<br />

in den Landkreisen Cloppenburg und<br />

Vechta haben, einige auch überregional<br />

bekannte Namen wie die Werbeagentur<br />

KAAPKE Marken im Mittelstand oder das<br />

Filmunternehmen Ganseforth Medienproduktion.<br />

Aber wussten Sie beispielsweise,<br />

dass die Firma denkmal3D aus Vechta im<br />

Bereich der Vermessung von geographischen,<br />

baulichen und technischen Strukturen<br />

durch das eingesetzte 3-D-Laserscanning-Verfahren<br />

auch überregional einen<br />

Know-how-Vorsprung besitzt und wesentlich<br />

schneller und genauer arbeitet,<br />

als es die meisten Wettbewerber können?<br />

Wussten Sie, dass Sie bei der Firma Mercutec<br />

in Dinklage schnell und unkompliziert<br />

sogar farbige Modelle Ihrer neuen Ideen<br />

und Produkte mittels 3-D-Druck herstellen<br />

lassen können? Und wussten Sie<br />

schließlich, dass Sie im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> Anbieter von kundenindividuellen<br />

Warenwirtschaftssystemen bis<br />

hin zu kompletten ERP-Lösungen für<br />

mittelständische Unternehmen finden?<br />

Diese Aufzählung ließe sich noch lange<br />

fortsetzen. Für nahezu jedes denkbare<br />

Problem gibt es eine passende Antwort<br />

aus dem <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. Man<br />

muss allerdings wissen – und das ist vielleicht<br />

der Haken – wen man am besten<br />

fragt.<br />

Ein in dieser Form bisher einmaliger Zusammenschluss<br />

von regionalen Akteuren<br />

hat sich daher nun vorgenommen, das<br />

vorhandene breite Spektrum hochklassiger<br />

unternehmensnaher Dienstleister im<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> auf einer gemeinsamen<br />

Plattform zu präsentieren<br />

www.raygroup.de<br />

Hotline: 0800-9875000<br />

Dienstleister<br />

und weiter in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit<br />

von produzierendem Gewerbe,<br />

Handwerk und Landwirtschaft zu<br />

rücken.<br />

Ziel ist es, die Vernetzung der Unternehmen<br />

in der Region untereinander weiter<br />

voran zu bringen. Dienstleister und Unternehmen<br />

sollen miteinander ins Gespräch<br />

kommen, einander kennenlernen und<br />

sich zu Bedarfen und Angeboten austauschen.<br />

Langfristig sollen dadurch Wertschöpfung,<br />

Wissen und Arbeitsplätze in<br />

der Region gehalten und ausgebaut werden.<br />

Hinter dieser Initiative, die Business<br />

Offensive <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> (kurz:<br />

boom) getauft wurde, stehen<br />

• die Wirtschaftsförderung der Landkreise<br />

Cloppenburg und Vechta;<br />

• die drei großen regionalen<br />

Industrieparks c-Port, ecopark<br />

und Niedersachsenpark;<br />

• der <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> e. V. und<br />

• das Transferzentrum<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>.<br />

Unterstützt wird das Vorhaben durch die<br />

Landessparkasse zu Oldenburg (LzO). Als<br />

ein Teil dieser Initiative wird am Freitag,<br />

den 26. April <strong>2013</strong> im ecopark an der<br />

Hansalinie A1 bei Emstek ein großes B2B-<br />

Event (Business-to-Business) ausgerichtet<br />

– in Form einer Dienstleistungsmesse,<br />

eines Regionalkongresses und einer<br />

abendlichen Businessparty.<br />

Auf der Messe werden sich dem Fachpublikum<br />

zahlreiche unternehmensnahe<br />

Dienstleister aus der Region präsentieren<br />

Sie suchen individuelle Lösungen?<br />

Sie suchen individuelle Lösungen<br />

für ihr Gebäudemanagement?<br />

Dann sollten wir uns kennen lernen.<br />

Dann sollten wir uns<br />

kennen lernen.<br />

184 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

und alle Fragen beantworten. Als Besucher<br />

werden vor allem die Mitarbeiter aus<br />

Einkauf und Vertrieb, leitende technische<br />

und kaufmännische Angestellte, Inhaber<br />

sowie Geschäftsführer hiesiger Unternehmen<br />

und landwirtschaftlicher Betriebe<br />

erwartet. Das Knüpfen von regionalen geschäftlichen<br />

Kontakten soll dadurch kompakt<br />

und effizient ermöglicht werden. Am<br />

Nachmittag findet parallel ein Kongress<br />

zum Thema Nachhaltigkeit statt. Bekannte<br />

Persönlichkeiten aus Wirtschaft und<br />

Wissenschaft werden in Vorträgen Stellung<br />

zu ihrer Sicht auf die Bedeutung von<br />

nachhaltigem Wirtschaften im ökologischen,<br />

ökonomischen und gesellschaftlichen<br />

Sinne nehmen und in Diskussionsrunden<br />

auf die Zuhörer eingehen.<br />

Bei einer hochkarätigen Abendveranstaltung<br />

schließlich erhalten Aussteller<br />

und Gäste noch einmal die Gelegenheit,<br />

miteinander ins Gespräch zu kommen sowie<br />

neue und alte Kontakte zu pflegen.<br />

Ein Rahmenprogramm und ein exklusives<br />

Catering sorgen für angenehme Atmosphäre<br />

und kurzweilige Unterhaltung.<br />

Viele Dienstleistungsunternehmen haben<br />

ihre Beteiligung bereits zugesagt.<br />

Dienstleister, deren Angebote sich überwiegend<br />

an Firmenkunden richten und<br />

die ihren Arbeitsschwerpunkt im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> haben, können sich<br />

an das Transferzentrum <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

wenden, um nähere Informationen<br />

über die Möglichkeiten einer Beteiligung<br />

an der Ausstellung zu erhalten.<br />

Die Kontaktdaten sowie weitere In -<br />

formationen zum Ablauf, zu den Ausstellern<br />

und Rednern sind im Internet unter<br />

www.bo-om.de zu finden. Dort können<br />

auch die Eintrittskarten für Fachbesucher<br />

bestellt werden. ■


Wir wissen, was wir können.<br />

Sie verstehen Ihr Handwerk. Wir verstehen unseres:<br />

Mit individueller Beratung und umfassendem Branchen-<br />

Know-how sind wir immer für Sie da.<br />

Kompetenz, wo Sie sie brauchen.<br />

Landessparkasse zu Oldenburg<br />

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Foto: HFC Inter.Net, Cloppenburg<br />

Soziale Netze im eigentlichen Sinne<br />

gibt es natürlich nicht erst seit dem<br />

Internet. Jegliche Kommunikation<br />

unter Mitmenschen gilt gemeinhin als sozialer<br />

Kontakt. Das Internet hat allerdings<br />

soziale Netze (»Communities«) hervorgebracht,<br />

die in Sachen Reichweite und<br />

Transparenz ihresgleichen suchen und<br />

damit unsere Art zwischenmenschlicher<br />

Kommunikation spürbar verändert haben<br />

und auch in Zukunft weiterhin nachhaltig<br />

verändern werden.<br />

186<br />

Dienstleister<br />

Lars Fahrenholz ist Geschäftsführer der »HFC inter.net GmbH« aus Cloppenburg. Sein Unternehmen konzentriert sich ausschließlich auf den<br />

Bereich Online-Medien. Seit dem Jahre 2000 hat sich HFC vor allem mit individuellen und hochwertigen Internetauftritten sowie Web-<br />

Applikationen einen guten Namen gemacht.<br />

LARS FAHRENHOLZ<br />

HFC INTER. NET GMBH<br />

Chancen in sozialen Netzen<br />

Neue Entwicklungen im World Wide Web schaffen für Unternehmen und Marketingverantwortliche<br />

kontinuierlich neue Herausforderungen. Zu diesen zählt die in den letzten Jahren zunehmende<br />

Interaktivität im Rahmen des sogenannten Web 2.0. Dabei kommen vor allem die Social Media ins<br />

Spiel – interaktive Kommunikationsplattformen, die Firmen gezielt zur Informationsverbreitung,<br />

Netzwerkpflege oder auch Kundenansprache nutzen können.<br />

Die enorme Reichweite macht soziale<br />

Netze für Unternehmen interessant, weil<br />

die Kombination von direkter Zielgruppenansprache<br />

und direktem Kundendialog<br />

in wettbewerbsintensiven Märkten einen<br />

großen Wettbewerbsvorteil darstellt. Deshalb<br />

setzen Unternehmen für die Kommunikation<br />

mit ihren Kunden zunehmend<br />

auf den Einsatz von Social Media.<br />

Internet und E-Mails gehören heute<br />

längst zum beruflichen Standard. Für diese<br />

Kommunikations- und Informations-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

medien haben viele Unternehmen IT-Lösungen<br />

gefunden und Verhaltensrichtlinien<br />

aufgestellt, um eine sichere und ordnungsgemäße<br />

Nutzung am Arbeitsplatz<br />

zu gewährleisten. Mit Social Media<br />

kommt eine neue Dimension hinzu – mit<br />

sowohl positivem als auch negativem Potenzial.<br />

Die Entscheidung über eine Integration<br />

von Social Media in die Unternehmenskommunikation<br />

sollte daher gut<br />

überlegt werden. Denn Social Media bietet<br />

Chancen, birgt aber auch Risiken.


G rafik: Bitkom Studie 2012, Social M edia in deutschen Unternehm en<br />

Chancen von sozialen Netzen<br />

Wenn Nutzer interessante Inhalte an<br />

Gleichgesinnte weiterempfehlen, spricht<br />

man seit jeher von Mundpropaganda. Im<br />

Zeitalter der sozialen Medien können<br />

Empfehlungen durch virale Effekte eine<br />

sehr weite Verbreitung finden. Besonders<br />

gut funktionieren digitale Empfehlungen<br />

in sozialen Netzwerken, da sich dort große<br />

Gemeinschaften mit ähnlichen Interessen<br />

verbinden und der Austausch untereinander<br />

im Mittelpunkt steht. Hier gilt<br />

die Kommunikation unter Freunden als<br />

höchstes Gut.<br />

Für die Unternehmen gilt es also, mit<br />

qualitativ hochwertigen oder außergewöhnlichen<br />

Inhalten eine Zielgruppe zu<br />

begeistern und sie dazu zu bewegen, einen<br />

Blog, ein Video oder eine Website<br />

weiterzuleiten. Gelingt dies, kann eine<br />

sehr hohe Reichweite im relevanten Zielpublikum<br />

erreicht werden.<br />

Ungeahnte Möglichkeiten für Unternehmen<br />

liegen auch in der Dialog- und<br />

Feedback-Kultur sozialer Medien. Sie erhöht<br />

die Transparenz von Unternehmen<br />

und ermöglicht eine stärkere Kundenbindung.<br />

Unternehmen haben so die Chance,<br />

in einen dauerhaften Kundendialog zu<br />

treten, diesen Kontakt zu halten und zu<br />

pflegen. Dieser Dialog erfolgt zudem dort,<br />

wo sich die Kunden sowieso überwiegend<br />

in Ihrer Freizeit aufhalten. So werden<br />

neue Kontakte generiert, die Kunden -<br />

zufriedenheit erhöht und Inhalte aufgewertet.<br />

Für Unternehmen ist es enorm wichtig,<br />

sich an Gesprächen zu beteiligen, um bei<br />

Dienstleister<br />

Social-Media-Nutzung in deutschen Unternehm en<br />

nach Mitarbeiterstärke (Stand Januar 2012)<br />

Fast die Hälfte a ler deutschen Unternehm en setzt soziale Medien ein. Weitere 15 Prozent<br />

wollen damit in Kürze beginnen, so die Studie 2012 des Hightech-Verbandes Bitkom.<br />

einem Dialog über Marken, Produkte und<br />

Leistungen nicht ausgeschlossen zu werden.<br />

Bevor jedoch mit einer aktiven Beteiligung<br />

an Gesprächen begonnen wird,<br />

sollten Unternehmen vorab erst einmal<br />

genau zuhören, um bei einer Beteiligung<br />

aktiv auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen<br />

zu können. Dadurch rücken sie näher<br />

an den Kunden, der sich individuell<br />

angesprochen füllt. Diese Individualkommunikation<br />

– also der direkte und personenbezogene<br />

Informationsaustausch zwischen<br />

Unternehmen und Nutzer – erlaubt<br />

es, auf individuelle Informationsbedürfnisse<br />

des Kunden einzugehen. Manchmal<br />

lohnt sich aber auch schon allein das Zuhören<br />

für Unternehmen.<br />

Social Media ermöglichen die Überprüfung<br />

und Verfolgung von Gesprächen zu<br />

bestimmten Themen. Der dort stattfindende<br />

Austausch liefert wichtige Indikatoren<br />

für die öffentliche Wahrnehmung<br />

eines Unternehmens. Im optimalen Fall<br />

können Stimmungen und Kritik früh erkannt<br />

werden und ermöglichen ein zeitnahes<br />

Reagieren. Das Feedback in den sozialen<br />

Medien kann jedoch auch ganz einfach<br />

zur Verbesserung der eigenen Leistungen<br />

verwertet werden. Wenn Nutzer<br />

durch eine Interaktion stärker in den Fokus<br />

rücken, unterstützen Kunden oft bereitwillig<br />

und immer unentgeltlich das<br />

Unternehmen mit Ihrem Fachwissen. Verbesserungsvorschläge<br />

können so aufgegriffen,<br />

bearbeitet und in den Produktentwicklungsprozess<br />

eingebunden werden.<br />

Seitdem Suchmaschinen wie Google begonnen<br />

haben, Inhalte auf sozialen Platt-<br />

VERBUND OM | ARGUM ENTE <strong>2013</strong><br />

187


188<br />

formen in ihre Suchmaschinenergebnisse<br />

mit einzubeziehen, werden neben Wikipedia<br />

auch andere Social Sites oft auf den<br />

ersten Plätzen der Suchergebnisse angezeigt.<br />

Das erhöht die Chance, bei Suchanfragen<br />

zu relevanten Themen gefunden<br />

zu werden, sofern zuvor entsprechende<br />

Inhalte in den sozialen Medien platziert<br />

wurden.<br />

Risiken von Social Media<br />

Durch Twitter, Facebook oder Blogs kann<br />

jeder Nutzer unangekündigt und ungefragt<br />

Nachrichten publizieren. Auf diese<br />

Weise kommen oft auch (Un-)Wahrheiten<br />

ans Licht, die nicht zur erwünschten<br />

Außendarstellung eines Unternehmens<br />

passen. Solche Meldungen verbreiten sich<br />

durch die bereits oben angesprochenen<br />

viralen Effekte rasant weiter, denn hier<br />

gilt leider – wie im realen Leben auch –<br />

der Grundstz: Schlechte Nachrichten verbreiten<br />

sich meist deutlich schneller als<br />

positive Nachrichten. Im schlimmsten Falle<br />

entwickelt sich eine Welle der Empörung<br />

(auch Shitstorm genannt), die ungeahnte<br />

Dimensionen annehmen kann.<br />

In der Vergangenheit definierten sich<br />

Unternehmen zunächst selbst durch eine<br />

Corporate Identity mit einem entsprechenden<br />

Unternehmensleitbild und kommunizierten<br />

dieses Selbstbild, um die gewünschte<br />

Reputation als Summe aller<br />

Images bei Kunden und der Öffentlichkeit<br />

zu erreichen. Dieses Push Marketing kann<br />

als kommunikative Einbahnstrasse zum<br />

Kunden verstanden werden, bei der eine<br />

direkte Rückmeldung vom Kunden nicht<br />

vorgesehen ist. Durch Web 2.0 wird die<br />

Reputation eines Unternehmens heute<br />

besonders herausgefordert, da bestimmte<br />

Individuen oder Gruppen die Möglichkeit<br />

haben, Unternehmensimages, die außerhalb<br />

des Einflussbereichs des Unternehmens<br />

liegen, zu beeinflussen. Diese Bau -<br />

steine können sich sowohl positiv als auch<br />

negativ auf die Reputation auswirken.<br />

Ein Aspekt, der sehr häufig unterschätzt<br />

wird, ist der zeitliche Aufwand für ein erfolgreiches<br />

Engagement in den sozialen<br />

Netzen. Werden Kommentare nicht oder<br />

nur zögerlich bzw. gar falsch beantwortet,<br />

weil Ressourcen und Kompetenzen vorab<br />

nicht eingeplant wurden, kann das zu Unzufriedenheit<br />

und negativen Markeneffekten<br />

führen. Oftmals herrscht Uneinigkeit<br />

darüber, wie die Verantwortung in einem<br />

Unternehmen verteilt werden soll<br />

oder ob es sich empfiehlt, eine neue Einheit<br />

an der Schnittstelle zwischen Marketing,<br />

Unternehmenskommunikation und<br />

Kundenservice zu bilden.<br />

Damit einher geht oft ein falsches Verständnis<br />

von Social Media. Allzu oft wird<br />

Dienstleister<br />

das Social Web einfach als weiterer Werbekanal<br />

verstanden und integrierte Kommunikation<br />

als digitale Adaption klassischer<br />

Maßnahmen angesehen. Doch werden<br />

Social Media nur als weitere Push-Kanäle<br />

missbraucht, laufen die Unternehmen<br />

schnell Gefahr, sich bei der Netzgemeinde<br />

unbeliebt zu machen. Soziale<br />

Netze eignen sich selten dazu, einfach nur<br />

Produkte zu platzieren. Vielmehr steht eine<br />

emotionale Bindung an das Unternehmen<br />

oder die Marke im Vordergrund.<br />

Ziele nie aus den Augen verlieren<br />

Soziale Netze lassen sich hervorragend<br />

zur Festigung von zielgenauen und ungefilterten<br />

Kundenbeziehungen einsetzen,<br />

weil ein Zugehörigkeitsgefühl geschaffen<br />

wird. Die meisten der genannten Risiken<br />

resultieren aus einem fehlerhaften Verhalten<br />

und lassen sich mit vorbeugenden<br />

Maßnahmen, wie dem Entwickeln unternehmensspezifischer<br />

Social Media-Guidelines,<br />

in denen Art der Ansprache und des<br />

Umgangs mit Kritik festgehalten werden,<br />

deutlich reduzieren. So kann die Unsicherheit<br />

im Umgang mit Social Media und<br />

die Gefahr der Weitergabe von sensiblen<br />

Informationen vermieden werden.<br />

Verlieren Sie nie Ihre Ziele aus den Augen!<br />

Der Erfolg von Social Media ist von<br />

einer kontinuierlichen und einheitlichen<br />

Kommunikationsstrategie abhängig. Um<br />

Ihre Ziele erfolgreich umzusetzen, benötigen<br />

Sie einen langen Atem. Sie können<br />

negative Kommentare nicht zensiere. Und<br />

Sie müssen lernen, mit Kritikern umzugehen.<br />

Vermeiden Sie daher immer Übertreibungen,<br />

Verunglimpfungen oder Unwahrheiten,<br />

denn das Internet vergisst<br />

nie. Schulen sie unbedingt ungeübte Mitarbeiter<br />

im Umgang mit den definierten<br />

Guidelines.<br />

Entscheiden sich Unternehmen gegen<br />

jegliche Aktivität in Social Media, prognostizieren<br />

Experten den Verlust von Relevanz<br />

und Marktchancen sowie negative<br />

Branding-Effekte, da diese Unternehmen<br />

als wenig innovativ gelten. Passivität im<br />

Social Web bedeutet nicht, dass nicht bereits<br />

über ein Unternehmen gesprochen<br />

wird. Man verpasst nur die Chance zur<br />

Früherkennung und kommunikativen<br />

Intervention in Krisenzeiten.<br />

Zehn Regeln für Social Media<br />

1. Seien Sie authentisch: Soziale<br />

Netze zeichnen sich durch eine hohe<br />

Transparenz aus. Bedenken Sie, dass<br />

hinterlassene Nachrichten nur sehr<br />

langsam aus den Netzen verschwinden.<br />

Versuchen Sie daher nicht, die<br />

Netze auszutricksen.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>


Foto: N-Media-Images, Fotolia<br />

2. Seien Sie wählerisch. Beteiligen<br />

Sie sich nur an den für Sie relevanten<br />

Communities und Netzen. Achten<br />

und Pflegen Sie dabei auch immer<br />

Ihr eigenes Netzwerk.<br />

3. Seien Sie selbstlos. Beachten Sie<br />

unbedingt, dass eine aggressive<br />

(Eigen-)Werbung als »unsozial« gilt.<br />

Hinterfragen Sie daher immer vorab<br />

Ihre Aktivitäten und versuchen Sie,<br />

nicht in eine als zu aufdringlich<br />

empfundene Eigendarstellung<br />

abzuschweifen.<br />

4. Seien Sie interessant. Legen Sie<br />

Ihren Kommunikationsschwerpunkt<br />

auf die Vermittlung von Werten und<br />

Image statt auf Produkte und Dienstleistungen.<br />

Soziale Netze verstehen<br />

sich nämlich primär als Freizeitraum<br />

der Fans und Freunde.<br />

5. Seien Sie verständnisvoll. Stellen<br />

Sie sich aktiv einer möglichen Kritik<br />

und hinterfragen Sie deren individu -<br />

elle Beweggründe. Stellen Sie Ihre<br />

fallbezogenen Lösungen öffentlich<br />

im Netz dar. Ihre Fans können so<br />

besser gehalten werden. Und Ihre<br />

Kritiker werden bei einem guten<br />

Umgang nicht selten zu Fans.<br />

6. Seien Sie partnerschaftlich.<br />

Nehmen Sie das Feedback auf Ihrer<br />

Fanseite immer ernst. Begreifen und<br />

leben Sie die Begriffe Freund, Fan<br />

oder Follower. Integrieren Sie Ihre<br />

Fans in die Firmenaktivitäten.<br />

Dienstleister<br />

Soziale Netzwerke haben sich längst zu zentralen Anlaufstellen im Web entwickelt und »sind vor<br />

allem wegen ihrer hohen Reichweite die mit Abstand beliebteste Plattform für Unternehmen«,<br />

sagt Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. Im Ranking der meistgenutzten Anwendungen<br />

folgen Blogs mit 36 Prozent.<br />

7. Seien Sie gesellschaftlich. Ordnen<br />

Sie Ihre Interessen denen der<br />

Community unter. Versuchen Sie,<br />

mit Ihren Fans zu interagieren<br />

und lassen Sie sie an Ihren<br />

Firmenaktivitäten teilhaben.<br />

8. Seien Sie korrekt. Das Internet<br />

vergisst nie. Vermeiden Sie auf jeden<br />

Fall Verunglimpfungen, Lügen oder<br />

negative Ausdrücke. Entwickeln<br />

Sie unbedingt unternehmensinterne<br />

Richtlinien Ihrer Kommunikation.<br />

9. Seien Sie verständlich. Passen Sie<br />

Ihren Auftritt und Ihre Kommuni -<br />

kation Ihrer Community (Zielgruppe)<br />

an. Jede Community spricht ihre<br />

eigene Sprache. Beachten Sie, dass<br />

in sozialen Netzen eine »Kommunikation<br />

unter Freunden« stattfindet.<br />

10. Seien Sie sozial. Verstellen Sie sich<br />

nicht, sondern seien Sie so, wie Sie<br />

auch offline sind. Verhalten Sie sich<br />

dort genau so, wie Sie es von anderen<br />

auch erwarten. ■<br />

..............................<br />

Autor Lars Fahrenholz ist Geschäftsführer<br />

der »HFC inter.net GmbH«, Cloppenburg.<br />

Das Unternehmen versteht sich als reine<br />

Internetagentur und entwickelt klassische<br />

Internetauftritte, spezielle Online-Software,<br />

Web-Schnittstellen und Apps für mobile<br />

Endgeräte (iPhone, iPad, Android).<br />

Fahrenholz hält oft Vorträge zum Thema<br />

»Web 2.0« und führt für Unternehmen individuelle<br />

Workshops dazu durch.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

189


Foto: Südleasing/Südfactoring<br />

Mehrwert mit der SüdLeasing<br />

Um im Kräftefeld eines turbulenten Marktes<br />

erfolgreich agieren zu können, verlassen<br />

sich heute immer mehr Unternehmen<br />

auf innovative Leasingmodelle. Damit<br />

bleiben sie finanziell beweglich, geschäftlich<br />

flexibel und können sicher ihre Zukunft<br />

planen. Ob Transportmittel, Maschinen,<br />

IT- und Kommunikationstechnik<br />

oder Anlagen für die Nahrungsmittel- und<br />

Getränkeindustrie – mit dem Mobilienleasing-Programm<br />

der SüdLeasing nutzen<br />

190<br />

Dienstleister<br />

Die wirtschaftlichen Perspektiven im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> sind vielversprechend. Michael Windhaus, Gebietsleiter der SüdLeasing und<br />

SüdFactoring für das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>, engagiert sich gerne in der Region als kompetenter Finanzdienstleister für Mobilien -<br />

leasing und Factoring.<br />

MICHAEL WINDHAUS<br />

SÜDLEASING GMBH UND SÜDFACTORING GMBH<br />

Mehr Liquidität für den Mittelstand<br />

Seit mehr als 40 Jahren gelten die SüdLeasing GmbH und die SüdFactoring GmbH als die starken Finanzpartner<br />

des Mittelstandes. Dabei legen die unabhängigen Leasing- und Factoringexperten größten Wert<br />

auf den persönlichen Kontakt und die individuelle Betreuung ihrer Kunden und Geschäftspartner.<br />

Während sich viele Leasinggesellschaften aus dezentralen Vertriebsaktivitäten zurückziehen, bauen die<br />

beiden Tochterunternehmen der Landesbank Baden-Württemberg ihre regionalen Standorte aus und<br />

stärken damit die Beratung vor Ort.<br />

vor allem mittelständische Unternehmen<br />

eine attraktive Finanzierungsform und<br />

profitieren damit auch von vielfältigen<br />

Versicherungs- und Serviceleistungen.<br />

Beliebte Investionsform<br />

Bei den Finanzentscheidern der Unternehmen<br />

in Deutschland ist Leasing heute<br />

nahezu unverzichtbar. Die Investitionsform<br />

hat sich im Laufe ihrer 50-jährigen<br />

Geschichte in Deutschland quer durch alle<br />

Unternehmensgrößen und Branchen<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

etabliert. Laut einer im Jahr 2011 durchgeführten<br />

Marktstudie, der TNS Infratest,<br />

wird Leasing in Zukunft sogar noch häufiger<br />

in Betracht gezogen. Insgesamt befragten<br />

die Marktforscher mehr als 1.000<br />

Finanzentscheider in Unternehmen über<br />

Leasing-Nutzung, Motive für Leasing, sein<br />

Image und die Kunden zufriedenheit. Dabei<br />

kam heraus, dass sich die Einstellungen<br />

zum Produkt Leasing und den Leasing-Gesellschaften<br />

bei der Mehrheit der<br />

Unternehmen weiter verbessert hat.


So ziehen 78 Prozent der Unternehmen<br />

in Deutschland bei ihren Investitionsplänen<br />

Leasing in Betracht. Keine signifikanten<br />

Unterschiede waren dabei in den einzelnen<br />

Branchen erkennbar. Jedoch steigt<br />

die Neigung zu Leasing mit der Größe des<br />

Unternehmens. So erwägen 87 Prozent<br />

der Firmen ab 50 Beschäftigten ihre Investitionen<br />

mittels Leasing zu realisieren.<br />

Diese Unternehmen haben in der Regel einen<br />

höheren Investitionsbedarf als kleinere<br />

Firmen und leasen entsprechend<br />

häufiger.<br />

Doch auch kleinere Unternehmen mit<br />

bis zu 20 Beschäftigten nutzen heutzutage<br />

Leasing als Finanzierungsalternative.<br />

Zwar spielte bis vor einigen Jahren bei deren<br />

Geschäftsführern und Inhabern der<br />

Eigentumsgedanke eine wichtige Rolle.<br />

Das hat sich allerdings inzwischen deutlich<br />

verändert. Waren es 2007 nur 68 Prozent<br />

dieser Firmen, die Leasing als Investitionsform<br />

in Betracht zogen, sind es heute<br />

bereits 76 Prozent. Damit steht die wirtschaftliche<br />

Nutzung im Fokus der<br />

Anschaffung.<br />

Attraktivste Investitionsform<br />

Im Wettbewerb der Finanzierungsinstrumente<br />

nimmt Leasing eine führende Rolle<br />

ein: 34 Prozent der Unternehmen in<br />

Deutschland ziehen bei einer Investition<br />

in Höhe von 25.000 bis 30.000 Euro als<br />

Erstes Leasing in Betracht. Zuerst an Kredit<br />

denken dagegen nur 28 Prozent, gefolgt<br />

von Mietkauf (25 Prozent) und Miete<br />

(6 Prozent).<br />

Leasing ist für alle Unternehmensgrößen<br />

attraktiv. Jedoch nimmt die Neigung<br />

zu Leasing mit der Unternehmensgröße<br />

zu. Bei Firmen mit mehr als 50 Beschäftigten<br />

denken 44 Prozent zuerst an Leasing.<br />

Dienstleister<br />

Mit deutlichem Abstand folgt der Kredit,<br />

genannt von 24 Prozent. Mietkauf ziehen<br />

18 Prozent als Erstes in Betracht, Miete<br />

nur noch sieben Prozent. Auch Großunternehmen<br />

mit über 500 Betriebsangehörigen<br />

tendieren am häufigsten zu Leasing:<br />

46 Prozent erwägen es an erster Stelle,<br />

während nur 23 Prozent Kredit favorisieren.<br />

Es folgen Mietkauf (16 Prozent)<br />

und Miete (11 Prozent).<br />

Motive für Leasing<br />

Insgesamt haben sich laut TNS Infratest<br />

die Prioritäten der Beweggründe für Leasing<br />

nur leicht verändert. Im Ranking der<br />

fünf wichtigsten Motive steht weiterhin<br />

das bekannteste Leasing-Argument an<br />

oberster Stelle: »Die Kosten sind gleichmäßig<br />

und genau kalkulierbar«. Feste Leasing-Zahlungen<br />

bilden für das Unternehmen<br />

eine sichere Kalkulationsgrundlage<br />

über die gesamte Vertragsdauer und erhöhen<br />

damit die Planungssicherheit. Jedes<br />

zweite Unternehmen misst diesem Argument<br />

eine sehr hohe Bedeutung bei.<br />

Auf dem zweiten Platz folgt die Aussage<br />

»Leasing schont die Liquidität«; sie hat<br />

mit dem Leasing-Motiv »Betriebsausstattung<br />

bleibt auf dem neuesten Stand« den<br />

Rang getauscht. Die Vorteile des Leasings,<br />

»Flexibilität« und »steuerlich vorteilhaft«,<br />

haben im Vergleich zu früheren Umfragen<br />

an Bedeutung verloren. Stattdessen hat<br />

die »Rückgabemöglichkeit des Leasing-<br />

Objekts« nach Ablauf der Vertragszeit den<br />

vierten Platz eingenommen. Dies belegt:<br />

Der Gedanke an die Nutzung eines Fahrzeugs,<br />

einer Maschine oder eines Computers<br />

hat gegenüber dem Eigentumsgedanken<br />

an Bedeutung gewonnen. Platz fünf<br />

besetzt das Argument »Die Bank-Kreditlinie<br />

bleibt erhalten«.<br />

Leasing bei der SüdLeasing:<br />

Die Vorteile auf einen Blick<br />

• Leasing sichert und<br />

verbessert die Liquidität<br />

• Leasing ermöglicht zusätzliche<br />

Erträge, wenn freie finanzielle<br />

Mittel anderweitig eingesetzt<br />

werden können<br />

• Leasing erleichtert<br />

die laufende Rationalisierung<br />

• Leasing finanziert sich aus<br />

den Erträgen der Mobilien<br />

• Leasing unterstellt eine<br />

objektbezogene Bonitätsprüfung<br />

• Leasing bietet eine<br />

sichere Kalkulationsbasis<br />

• Individuelle Lösungen<br />

im Einzelfall sind möglich<br />

Grafik: Südleasing/Südfactoring


192<br />

Gute<br />

Aussichten<br />

für Anleger!<br />

Für zukunftsorientierte Unternehmer<br />

bietet der moderne Binnenhafen<br />

und Industriestandort c-Port<br />

mit direkter Lage am Küstenkanal<br />

und am Schnittpunkt der Bundesstraßen<br />

401 und 72 gute Argumente<br />

für noch bessere Geschäfte!<br />

Voll erschlossene<br />

Industrieflächen<br />

bereiten den Boden<br />

für die Ansiedlung<br />

mittlerer bis großer<br />

Betriebe aus den<br />

verschiedensten<br />

Branchen.<br />

Ein multifunktionalerLogistik-Dienstleister<br />

ermöglicht<br />

Transport, Umschlag<br />

und Lagerung von<br />

Containern, Schütt-,<br />

Massen-, Schwerund<br />

Stückgütern.<br />

Am Küstenkanal 2 · 26683 Saterland<br />

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www.c-port-kuestenkanal.de<br />

Die Argumente für Leasing werden von<br />

allen Unternehmensgrößen geteilt, die<br />

Gewichtung der Motive variiert jedoch<br />

nach der Anzahl der Beschäftigten: Während<br />

Großunternehmen beispielsweise<br />

die angebotenen Service-Komponenten<br />

der Leasing-Gesellschaften schätzen, ist<br />

kleineren Firmen mit bis zu 50 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern besonders die<br />

Liquiditätsschonung, die Flexibilität und<br />

die Realisierung von Investitionen trotz<br />

geringem Budget wichtig.<br />

Branchenkompetenz aus Überzeugung<br />

Die SüdLeasing ist der starke Partner,<br />

wenn es um individuelle und zeitgemäße<br />

Finanzierungslösungen geht. Als herstellerunabhängige<br />

Leasinggesellschaft gehört<br />

das Unternehmen zu den Top-Finanzierungsunternehmen<br />

in Deutschland.<br />

Die Kunden profitieren dabei von einem<br />

außergewöhnlichen Expertenwissen, das<br />

in der über 40-jährigen Firmenphilosophie<br />

des Unternehmens fest verankert ist.<br />

So sind die Mitarbeiter nicht nur Finanzierungsspezialisten,<br />

sondern kennen sich<br />

auch in der jeweiligen Unternehmensbranche<br />

bestens aus. Und genau dieses<br />

Wissen sorgt bei den Entscheidern in<br />

Unternehmen für die Gewissheit, dass ihr<br />

persönlicher Ansprechpartner schnell<br />

und kompetent die betriebswirtschaftliche<br />

Ausgangslage analysieren kann und<br />

sofort in ihrem Sinne individuelle Finanzierungslösungen<br />

verfügbar macht – unabhängig<br />

davon, ob es um Leasing für<br />

Transportmittel, Maschinen, für IT- und<br />

Kommunikationstechnik oder für Anlagen<br />

in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie<br />

geht.<br />

Dienstleister<br />

Regionale Branchenkompetenz: Die Leasing- und Factoring-Experten der SüdLeasing und<br />

SüdFactoring Niederlassung in Bremen beraten Sie persönlich und ausführlich rund um<br />

individuelle Finanzierungsformen.<br />

Partnerschaft mit SüdLeasing<br />

Das Zauberwort heißt »Vendorleasing«.<br />

Dabei tritt der Hersteller oder Händler<br />

von mobilen Wirtschaftsgütern selbst als<br />

Finanzdienstleister auf und kann mit<br />

Unterstützung der SüdLeasing als kompetenter<br />

Full-Service-Anbieter sein Angebot<br />

abrunden. Bei möglichen Preisverhandlungen<br />

geht es damit nicht mehr schlicht<br />

um Prozente oder Nachlässe, sondern um<br />

intelligente Kombinationen aus Rabatten,<br />

Zinsmodellen und individuell zugeschnittenen<br />

Leasingkonditionen.<br />

Unternehmen, die zugleich Leasing und<br />

Finanzierung anbieten können, schaffen<br />

für ihre Kunden einen konkreten Mehrwert<br />

– und damit für sich selbst höhere<br />

Umsätze. Die SüdLeasing arbeitet hierfür<br />

Hand in Hand mit ihren Partnern und bietet<br />

zudem einen ganz besonderen Service:<br />

Die speziell entwickelte Online-Kalkulationsplattform<br />

PartnerWeb unterstützt<br />

über das Internet rund um die Uhr<br />

die Kalkulation von Finanzierungen sowie<br />

die Angebots- und Vertragsverwaltung.<br />

Das Herzstück ist dabei der Online-<br />

Kalkulator, mit dem klassische Objektfinanzierungen<br />

durch Leasing oder Mietkauf<br />

von den jeweiligen Vendorpartnern<br />

schnell und exakt berechnet werden können.<br />

Die schönsten Rechnungen<br />

sind die, die sofort bezahlt werden<br />

Es gehört zu den zentralen Aufgaben der<br />

Unternehmensführung, für eine gesicherte<br />

Liquidität zu sorgen. Auch deshalb hat<br />

sich das Forderungsmanagement durch<br />

Factoring in den letzten Jahrzehnten als<br />

zunehmend bedeutsame Form der Unternehmensfinanzierung<br />

etabliert. Heute<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Foto: Südleasing/Südfactoring


Grafik: Südleasing/Südfactoring<br />

vertrauen in Deutschland über 12.000<br />

mittelständische Unternehmen dieser innovativen<br />

Finanzierungsform.<br />

Beim Factoring verkaufen Unternehmen<br />

ihre Geldforderungen aus Warenlieferungen<br />

oder Dienstleistungen an einen<br />

Factoringanbieter. Dieser Finanzdienstleister<br />

überweist innerhalb von 48 Stunden<br />

in der Regel 80 bis 90 Prozent der Forderung<br />

sofort und den Rest nach vertraglicher<br />

Vereinbarung auf das Bankkonto.<br />

Damit erhalten die Unternehmen unmittelbar<br />

aus ihren fakturierten Außenständen<br />

Liquidität. Bei steigenden Umsätzen<br />

wächst das Factoring-Volumen automatisch<br />

an, weshalb man das Factoring<br />

auch als »umsatzkongruente« Finanzierungsform<br />

bezeichnet. Factoring ist damit<br />

die Lösung, wenn<br />

• die Liquidität von Unternehmen<br />

verbessert werden muss;<br />

• offene Forderungen innerhalb von<br />

48 Stunden bezahlt werden sollen;<br />

• Forderungen gegen Ausfall<br />

geschützt werden müssen;<br />

• keine Kredite in Anspruch<br />

genommen werden können;<br />

• die Bonität des Unternehmens<br />

verbessert werden sollte.<br />

Doch nicht allein die Sicherung der Liquidität<br />

und der Schutz vor Forderungsausfällen<br />

stehen beim Factoring im Vordergrund.<br />

Auch die Möglichkeit zur Auslagerung<br />

der gesamten Debitorenbuchhaltung<br />

sowie des Mahn- und Inkassowesens<br />

ist ein wesentliches Merkmal, denn es entlastet<br />

die Verwaltung und damit Personalund<br />

Personalnebenkosten innerhalb eines<br />

Unternehmens.<br />

Als älteste deutsche Factoringgesellschaft<br />

ist die SüdFactoring GmbH seit über<br />

40 Jahren erfolgreich. Mit dieser langjährigen<br />

Markt- und Branchenerfahrung ge-<br />

Dienstleister<br />

Beim« Factoring« verkauft der Factoringnehmer seine Geldforderungen aus Warenlieferungen<br />

oder Dienstleistungen an ein Factoring-Institut (Factor). Der Factor überweist daraufhin<br />

den Forderungswert auf das Bankkonto des Factoringnehmers und übernimmt auf<br />

Wunsch die Rechnungsstellung an den Kunden des Factoringnehmers.<br />

hört das Unternehmen zu den zuverlässigsten<br />

und innovativsten Factoringgesellschaften<br />

im gesamten Bundesgebiet.<br />

Ein faires, übersichtliches Leistungsangebot<br />

ohne versteckte Gebühren sind für die<br />

Factoringspezialisten selbstverständlich.<br />

Dabei können Kunden zwischen verschiedenen<br />

Service-Bausteinen wählen und somit<br />

ihre persönlichen Liquiditätswünsche<br />

realisieren.<br />

Flächendeckende Präsenz<br />

im gesamten Bundesgebiet<br />

»Der direkte Kontakt zu unseren Kunden<br />

vor Ort und die Möglichkeit, in der Region<br />

wirtschaftliche Veränderungsprozesse<br />

frühzeitig zu erkennen und mit strategischen<br />

Finanzierungskonzepten sinnvoll<br />

zu begleiten, ist der Garant unseres<br />

Erfolges«, erläutert Stefan Lechner, Geschäftsführer<br />

von SüdLeasing und Süd -<br />

Fac toring.<br />

Mit 23 Standorten sind die Schwesterunternehmen<br />

in Deutschland bundesweit<br />

vertreten und garantieren damit eine flächendeckende<br />

Präsenz. Darüber hinaus<br />

wird die Präsenz vor Ort durch die Zusammenarbeit<br />

mit ausgewählten Handelsvertretern<br />

verstärkt. Neben dem klassischen<br />

Direktvertrieb arbeitet SüdLeasing<br />

mit innovativen Herstellern und Lieferanten<br />

im Rahmen des Absatzleasings<br />

zusammen.<br />

Beide Gesellschaften haben sich auf den<br />

Mittelstand spezialisiert und zeichnen<br />

sich durch hohe Branchen- und Objektkompetenz<br />

sowie Qualitätsführerschaft<br />

aus. Fokusbranchen sind der Maschinenbau,<br />

das Baugewerbe, Transport und Logistik,<br />

die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie<br />

sowie die IT- und Kommunikationstechnik.<br />

Als hundertprozentige Tochterunternehmen<br />

der Landesbank Baden-Württemberg<br />

(LBBW) sind die SüdLea sing GmbH<br />

und SüdFactoring GmbH in das Netzwerk<br />

einer modernen Großbank eingebunden<br />

und können auf deren Erfahrung und Infrastruktur<br />

zurückgreifen. ■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 193<br />

Wir geben Ideen Raum!<br />

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Foto: Hagedorn<br />

Unersetzliche Alleskönner: handlich, smart, mobil – Smartphone und Tablet PCs verändern unsere Kommunikationsgewohnheiten. Die<br />

Werbeagentur Hagedorn gibt Antworten, wie Unternehmen die neue mobile Kommunikation für sich nutzen können.<br />

NORBERT HAGEDORN, MICHAEL SCHULTE<br />

WERBEAGENTUR HAGEDORN GMBH<br />

Nahezu alles können wir heutzutage<br />

online erledigen; mit den neuen<br />

mobilen Endgeräten sind wir<br />

außerdem räumlich unabhängig. So verwundert<br />

es kaum, dass Smartphones und<br />

Tablets den heimischen PC längst überholt<br />

haben. Digitale Inhalte werden zunehmend<br />

über mobile Endgeräte konsumiert.<br />

Deutlich wird dies in der rasanten<br />

Absatzentwicklung der smarten Alleskönner.<br />

In Deutschland wurden 2012 erstmals<br />

mehr Smartphones als herkömmli-<br />

Dienstleister<br />

Die neue mobile Kommunikation<br />

2007 ist das Jahr, in dem sich alles verändert hat: Das iPhone ist auf dem Markt erschienen – die Geburtsstunde<br />

des Smartphones. Echtes mobiles Web, schnelle Netze, bezahlbare Tarife, userfreundliche Touchscreens und:<br />

schier endlose (Kommunikations) Möglichkeiten. Die Werbeagentur Hagedorn aus Neuenkirchen-Vörden ist<br />

von Anfang an dabei und entwickelt im Rahmen ganzheitlicher Kommunikationskonzepte attraktive<br />

Lösungen für die neue mobile Kommunikation.<br />

che Handys verkauft, wie der Hightech-<br />

Verband Bitkom mitteilt. Danach stieg der<br />

Absatz von Smartphones in Deutschland<br />

2012 um 35 Prozent auf knapp 16 Millionen<br />

Stück. Das sind 55 Prozent aller in<br />

Deutschland verkauften Handys.<br />

Das mobile Internet gibt den Ton an<br />

»Smartphones leiten eine Zeitwende im<br />

Mobilfunkmarkt ein«, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied<br />

Friedrich Joussen: »Das<br />

mobile Internet wird die Sprachtelefonie<br />

194 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

schon bald als wichtigste Mobilfunkanwendung<br />

ablösen«. Die Folge ist logischerweise<br />

auch eine kräftige Umsatzentwicklung<br />

bei der Bereitstellung mobiler<br />

Datendienste. Zusätzliche Impulse gehen<br />

hier von den neuen Tablet-Computern<br />

aus, die ebenfalls das Prinzip des schnellen<br />

mobilen Webs aufgreifen und sich als<br />

eigenständige Geräteklasse etabliert haben.<br />

Die starke Nachfrage nach mobilen<br />

Endgeräten sorgt für einen enormen Anstieg<br />

mobiler Datenmengen. So wurden


nach Bitkom-Berechnungen im Jahr 2011<br />

erstmals mehr als 100 Millionen Gigabyte<br />

Daten in den deutschen Mobilfunknetzen<br />

übertragen. Das Datenvolumen stieg um<br />

65 Prozent auf 108 Millionen Gigabyte.<br />

Für 2012 wird der Anstieg auf 170 Millionen<br />

Gigabyte (plus 57 Prozent) geschätzt.<br />

Mit LTE wird alles noch schneller<br />

Der bundesweite Ausbau der neuen und<br />

vor allem schnelleren Mobilfunktechnik<br />

LTE schreitet voran. LTE ist die Abkürzung<br />

für Long Term Evolution und bezeichnet<br />

den Mobilfunkstandard der vierten<br />

Generation, der mit bis zu 300 Mega -<br />

bit pro Sekunde spürbar höhere Down -<br />

loadraten erreichen kann.<br />

In sieben Bundesländern kann man LTE<br />

bereits nutzen: Baden-Württemberg, Bayern,<br />

Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,<br />

Saarland und Schleswig-Holstein.<br />

In sechs weiteren Bundesländern<br />

wird der Ausbau schnellstmöglich fortgesetzt.<br />

Mehr als zehn Millionen Haushalte<br />

können inzwischen mit LTE versorgt werden.<br />

Nach der Versorgung der ländlichen<br />

Gebiete folgt nun der Ausbau in den größeren<br />

Städten.<br />

Mobile first: Reduktion der Komplexität<br />

Was bedeutet diese Entwicklung nun für<br />

Unternehmen? Potenzial! Es geht darum,<br />

die Kunden direkt an Ort und Stelle bzw.<br />

am Point of Sale oder Interest zu erreichen.<br />

Es geht um Echtzeitkommunikation und<br />

echte Mehrwerte, um im Vergleich mit<br />

der Konkurrenz oftmals kleine aber entscheidende<br />

Vorteile zu erzielen. »Mobile<br />

first« heißt die Devise. Unternehmen sollten<br />

die Chance nutzen und darauf vorbereitet<br />

sein, dass ihre Informationen nicht<br />

mehr im stationären Web, sondern zu-<br />

Audi terminal Klöker<br />

Dienstleister<br />

Responsiv erstellte Website garantiert Kontinuität: Das Design passt sich nach festgelegten<br />

Parametern automatisch dem Betrachtungsmedium an.<br />

nächst auf dem Smartphone oder Tablet<br />

abgerufen werden. Hier gilt es für viele<br />

Unternehmen umzudenken, denn wie<br />

schon aus den Anfängen des Internets bekannt,<br />

ist die Konkurrenz oftmals nur einen<br />

Klick entfernt.<br />

Die Kommunikation muss an die mobilen<br />

Anforderungen angepasst werden:<br />

Wer mobil surft, surft und sucht gezielter.<br />

Gesuchtes sollte, mehr noch als im stationären<br />

Bereich, schnell und unkompliziert<br />

gefunden werden. Smartphones haben<br />

weder die Bildschirmgröße noch die komfortablen<br />

Bedienmöglichkeiten eines PCs.<br />

Zudem sind sie noch weniger als Lesemedium<br />

geeignet als ein PC-Monitor. Reduktion<br />

der Komplexität ist angesagt: Kerninformationen<br />

müssen einfach ersichtlich<br />

und abrufbar sein.<br />

Mobile Nutzer suchen anders und häufig<br />

Informationen wie News, Anfahrtsbeschreibungen,<br />

Ansprechpartner und Telefonnummern<br />

– also Bereiche, die im herkömmlichen<br />

Webauftritt nicht immer alle<br />

an vorderster Front stehen. So müssen für<br />

den mobilen Bereich angepasste sogenannte<br />

Microsites erstellt werden, deren<br />

Erstellung und Unterhaltung natürlich zusätzliche<br />

Kosten verursachen.<br />

Sollte ein Unternehmen generell planen,<br />

seine Webpräsenz zu überarbeiten,<br />

gibt es einen spannenden Trend, der bei<br />

Hagedorn bereits umgesetzt wird: das responsive<br />

Webdesign. Hier wird vom Prinzip<br />

her ein dynamisches Layout erstellt, das<br />

sich den jeweiligen Gegebenheiten des<br />

Betrachtungsmediums (Smartphone, Tablet<br />

oder PC) automatisch anpasst.<br />

www.geising-boeker.de<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 195<br />

Foto: Hagedorn


Foto: Hagedorn<br />

QR-Code: Brücke zwischen Print und Web<br />

Für viele Unternehmen ist das mobile<br />

Web noch mit einem großen Fragezeichen<br />

versehen, da man sein Potenzial<br />

nicht erkannt hat bzw. nicht weiß, wie<br />

dies für den eigenen Bereich bestmöglich<br />

genutzt werden kann. Die Werbeagentur<br />

Hagedorn bietet hier eine Einstiegsmöglichkeit<br />

in die Materie mit einer genialen<br />

Entwicklung der Firma Denso Wave Incorporated<br />

aus dem Jahre 1984(!): dem QR-<br />

Code. QR steht dabei als Kürzel für den<br />

englischen Begriff Quick Response, also<br />

die »schnelle Antwort«. Anwender können<br />

diesen Code mit ihrem Smartphone<br />

scannen und haben ohne weitere Interaktion<br />

die angeforderte Information auf<br />

dem Display. Man benötigt dafür lediglich<br />

einen QR-Code-Reader, der als kostenlose<br />

196<br />

Dienstleister<br />

Verbindung von Print und Web – der QR-Code: Per Smartphone-Scan erhält der User direkt<br />

weiterführende Informationen auf der mobilen Website.<br />

App in zahlreichen Varianten für alle mobilen<br />

Betriebssysteme verfügbar ist.<br />

Im asiatischen Raum längst zum Alltag<br />

gehörend, nimmt der Einsatz von QR-Codes<br />

bei uns erst jetzt richtig Fahrt auf.<br />

Schon in der zweiten Hälfte des Jahres<br />

2010 stieg laut einer Studie des Barcode-<br />

Providers ScanBuy die Zahl der eingelesenen<br />

Bar- und QR-Codes um 700 Prozent<br />

im Vergleich zum Jahresanfang. Allein im<br />

Juli 2010 wurden so viele Bar- und QR-<br />

Codes gescannt wie im gesamten Jahr<br />

2009.<br />

Die Vorteile der QR-Codes liegen auf<br />

der Hand, die Anwendungsmöglichkeiten<br />

sind vielfältig. Werbeanzeigen, Flyer und<br />

Mailings können mithilfe eines integrierten<br />

QR-Codes zusätzliche Informationen<br />

bieten. Kunden müssen keine Links mehr<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

abtippen, sondern finden mit einem Scan<br />

direkt zur optimierten Webseite. Auf Plakaten<br />

können QR-Codes zu einem Produkt<br />

mit oder ohne direkter Kaufoption<br />

führen, bei Konzerten zum Beispiel zum<br />

Download der Musik. Auf Verpackungen<br />

liefern QR-Codes umfassende Infos zum<br />

Produkt und dessen vorteilhafter Verwendung,<br />

denn die Kommunikationsmöglichkeiten<br />

einer Verpackung sind begrenzt<br />

und ohne begleitende Werbemaßnahmen<br />

stehen sie oftmals auf verlorenem Posten.<br />

Aber auch im Arbeitsalltag hilft der QR-<br />

Code: Die Werbeagentur Hagedorn hat<br />

mit der Firma Kotte Landtechnik (Garant)<br />

aus Rieste im Landkreis Osnabrück ein<br />

QR-Code-Konzept umgesetzt. Nach intensiver<br />

Entwicklungsarbeit entstand bei Hagedorn<br />

ein kompletter, smartphone-optimierter<br />

Ersatzteilshop für Kotte. Anfällige<br />

Maschinenteile sind seither bei Kotte mit<br />

QR-Codes ausgestattet.<br />

Mittels Smartphonescan – zum Beispiel<br />

während der Landwirt sich gerade mit<br />

dem Maschinenteil auf dem Acker befindet<br />

– gelangt er direkt zum gewünschten<br />

Ersatzteil im Shop und kann es unmittelbar<br />

ordern oder vorab eine Anfrage stellen.<br />

Das alles geht ohne Zeitverlust, in<br />

Echtzeit, direkt vom Feld aus – ein entscheidender<br />

Mehrwert, der Kotte neben<br />

technologischem Fortschritt auch einen<br />

nachhaltigen Imagegewinn durch zeitgemäßen,<br />

einzigartigen Service beschert.<br />

Das konsequente Kotte-QR-Code-Konzept<br />

ist ein wegweisendes Konzept, das<br />

unser Verständnis im Umgang mit Kommunikation<br />

völlig neu definiert. Zu diesem<br />

Ergebnis kam auch die Jury beim Weser-Ems<br />

Internet Award 2012 und zeichnete<br />

das Konzept mit dem »Sonderpreis<br />

Innovation« aus.<br />

im Flexo-, Digital-, Sieb- und Offset-Druck<br />

„Große Ideen verdienen eine<br />

brillante Umsetzung“<br />

Seit über 20 Jahren sind wir kompetenter Partner für<br />

Rollen-Haftetiketten. Beratung, Druck und Service bieten<br />

wir aus einer Hand. Wir fertigen Etiketten und Folien<br />

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Erfolge messen<br />

QR-Codes von Hagedorn liefern einen<br />

weiteren Vorteil: sie sind messbar. Damit<br />

können erstmalig sogar Printkampagnen<br />

ohne großen Aufwand zuverlässig hinsichtlich<br />

der Responsequoten gemessen<br />

werden. Jeder Scanvorgang wird über die<br />

gesamte Laufzeit einer Kampagne sekundengenau<br />

registriert, gezählt und über die<br />

Tracking-Plattform von Hagedorn dem<br />

Auftraggeber zur Verfügung gestellt – ein<br />

Vorteil, der sich schnell herumgesprochen<br />

hat und inzwischen bundesweit von namhaften<br />

Unternehmen, Marketing- und<br />

Eventagenturen in Anspruch genommen<br />

wird.<br />

Beispiel: VW<br />

Im Auftrag der Marketing- und Eventagentur<br />

Junipergroup hat die Werbeagentur<br />

Hagedorn Branding-QR-Codes, Zielseiten<br />

und Tracking für eine groß angelegte<br />

VW-Promotion-Tour geliefert. In Kooperation<br />

mit mehreren Bundesliga-Vereinen<br />

(Hannover, Schalke und Bremen)<br />

wurden Gewinnspiel-Aktionen im Rahmen<br />

der Einführung des neuen VW Up vor<br />

den jeweiligen Stadien durchgeführt. Die<br />

Branding-QR-Codes wurden als großflächige<br />

Aufkleber produziert und anschließend<br />

auf die neuen Automodelle aufgebracht.<br />

Per Scan kam der Besucher nun<br />

auf die von Hagedorn programmierte<br />

Zielseite, auf der die Antwort der entsprechenden<br />

Gewinnspielfrage ermittelt werden<br />

konnte. Per Tracking lieferte Hagedorn<br />

den Veranstaltern wertvolle Informationen<br />

zur Erfolgsmessung.<br />

Beispiel Pro-Pac<br />

Die Firma Pro-Pac aus Vechta setzt auf<br />

Mehrwert-Kommunikation mit QR-Codes<br />

Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG<br />

Anbau und Vermarktung von Beerenfrüchten und Gemüse aus Norddeutschland<br />

Lange Straße 7 | 49377 Vechta-Langförden | www.elo-online.de<br />

Dienstleister<br />

und mobiler Website. Für eine Frühlingsaktion<br />

hat Hagedorn drei Printmailings<br />

entwickelt, die jeweils mit QR-Codes ausgestattet<br />

sind. Jeder QR-Code verlinkt direkt<br />

in den beworbenen Produktbereich<br />

und bietet dem User eine bequeme Komplettübersicht<br />

des verfügbaren Sortiments.<br />

Um auch hier maximale Usability zu<br />

bieten, wurde eine smartphone-optimierte<br />

Microsite entwickelt, die sich auf die<br />

Abbildung des Produktbereiches inkl. der<br />

erforderlichen Spezifikationen konzentriert<br />

und eine bequeme, schnelle Navigation<br />

ermöglicht. Mit einem zusätzlich gebuchten<br />

Trackingpaket hat Pro-Pac die<br />

Zugriffszahlen während des gesamten<br />

Aktionzeitraums im Blick und somit wertvolle<br />

Informationen zur Erfolgsmessung.<br />

Authentizität und Kontinuität<br />

Das mobile Web und das Thema QR bieten<br />

Unternehmen zusätzliche Kommunikationsmöglichkeiten,<br />

die immer mehr an<br />

Bedeutung gewinnen werden. Wichtig ist,<br />

diese Kanäle nicht isoliert zu betrachten.<br />

Viele Unternehmen haben diesen Fehler<br />

schon bei der Einführung des World Wide<br />

Web begangen und sich auf einmal völlig<br />

anders präsentiert, weil man der Ansicht<br />

war, das Medium würde danach verlangen.<br />

Authentizität und Kontinuität im Erscheinungsbild<br />

und in der Tonalität indes<br />

sind auch hier Grundvoraussetzung für<br />

den nachhaltigen Kommunikationserfolg,<br />

der letztlich im Vertrauen des Kunden<br />

mündet. Eine gute Unternehmensstory<br />

richtet sich nicht nach Kommunikationskanälen,<br />

sondern nutzt sie optimal für ihre<br />

Zwecke als Teil eines ganzheitlichen<br />

Konzeptes. Das Hagedorn-Team bietet sei-<br />

Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG<br />

Anbau und Vermarktung von Beerenfrüchten und Gemüse aus Norddeutschland<br />

Lange Straße 7 | 49377 Vechta-Langförden | www.elo-online.de<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Mehrwert-Kommunikation am PoS: QR-Codes<br />

können auf Verpackungen (kauf-)entscheidende<br />

Zusatzinformationen liefern.<br />

nen Kunden echten Full-Service in allen<br />

relevanten Kommunikationsdisziplinen.<br />

Dank der engen Vernetzung mit den<br />

Schwesterunternehmen »Bauplanungsteam<br />

Hagedorn« sowie »Licht & Druck Design«<br />

bietet die Neuenkirchener Agentur<br />

ein für die hiesige Region einzigartiges Inhouse-Leistungsspektrum.<br />

»Vom Papier<br />

bis zum Stein« – ganzheitliche Konzepte<br />

können in den Bereichen Print, Web, PR,<br />

Werbetechnik, individueller Messebau,<br />

Architektur und Interior komplett inhouse<br />

abgedeckt werden. ■<br />

197<br />

Foto: Hagedorn


Foto: Dr. Schwerdtfeger Personalberatung<br />

Der Ausdruck »Fachkräftemangel«<br />

spiegelt lediglich die halbe Wahrheit<br />

wider. Wahr ist, dass es in vielen<br />

Branchen bereits heute schon schwierig<br />

ist, Fachpositionen zu besetzen. Wahr<br />

ist, dass sich diese Entwicklung aufgrund<br />

der demographischen Entwicklung weiter<br />

zuspitzen wird. Falsch ist jedoch, den<br />

Fachkräftemangel mit einem realen Mangel<br />

an geeigneten Arbeitnehmern gleichzusetzen.<br />

Denn es existiert dann kein<br />

198<br />

Arbeitsmarkt<br />

Dr. Clemens Schwerdtfeger ist Geschäftsführer und Gründer der »Dr. Schwerdtfeger Personalberatung« in Emstek. Schwerdtfeger verantwortet<br />

vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen als Personalleiter im Mittelstand und in der Personalberatung die Mandate im Leitungsbereich.<br />

Er engagiert sich als Mitglied diverser Gremien sowie verschiedener wirtschaftsnaher Verbände der Region.<br />

DR. CLEMENS SCHWERDTFEGER<br />

Dem Fachkräftemangel am<br />

besten strategisch begegnen<br />

Das Thema »Fach- und Führungskräftemangel« zieht sich seit einigen Jahren wie ein roter Faden durch die<br />

gesamte Presse – egal, ob Fachliteratur oder Regionalzeitung. Institute und Personaler warnen eindrücklich<br />

vor der sich abzeichnenden Diskrepanz zwischen der Nachfrage nach Fach- und Führungskräften und der<br />

demografisch bedingt geringen Bereitstellung dieser bedeutenden Ressource. Doch was ist dran am Schreckgespenst<br />

Fachkräftemangel? Und vor allem: Was bedeutet er für unsere Region?<br />

Mangel, wenn vorhandene Potenziale auf<br />

kluge Weise genutzt werden.<br />

Vor dem Hintergrund der weltweiten<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise konnte der<br />

Eindruck entstehen, die Gefahr für die<br />

Wirtschaft durch den Mangel an qualifizierten<br />

Kräften habe sich mittlerweile abgeschwächt<br />

oder sei gar nicht mehr vorhanden.<br />

Doch dieser Eindruck täuscht:<br />

Durchlitt Deutschland im Jahr 2009 die<br />

schwerste Wirtschaftskrise seit der Grün-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

dung der Bundesrepublik, mit mehr als einer<br />

Million Arbeitnehmern in Kurzarbeit<br />

und Angst vor dem Absturz des Arbeitsmarktes,<br />

so läuft nun die Konjunktur – im<br />

Unterschied zum restlichen Europa – seit<br />

einigen Jahren wieder rund. Aktuell liegt<br />

die Arbeitslosenquote bei bundesweit 7,6<br />

Prozent. Mit 40,3 Millionen Beschäftigten<br />

ist die Zahl der Arbeitnehmer fast wieder<br />

auf dem höchsten Wert seit der Wiedervereinigung<br />

angelangt. Auch im Nord-


Foto: Dr. Schwerdtfeger Personalberatung<br />

westen, den der Konjunkturabschwung<br />

im vergangenen Jahr nicht ganz so hart<br />

wie den Rest der Republik getroffen hat,<br />

liegt die Arbeitslosenquote bereits wieder<br />

bei knapp 6 Prozent. Die Landkreise Cloppenburg<br />

und Vechta weisen im September<br />

2012 mit 4,4 Prozent und 3,6 Prozent<br />

noch niedrigere Quoten auf.<br />

Neben den Schwankungen der Wirtschaft<br />

nimmt die Demografie einen wachsenden<br />

Einfluss auf den Arbeitsmarkt. Immer<br />

mehr Arbeitnehmer gehen in den altersbedingten<br />

Ruhestand. Und es gibt immer<br />

weniger Berufstätige, die sie ersetzen.<br />

Das Bonner Institut für die Zukunft der<br />

Arbeit (IZA) hat berechnet, dass dem Arbeitsmarkt<br />

ab <strong>2013</strong> alle vier Jahre netto<br />

eine Million Arbeitskräfte verloren gehen.<br />

Im Verhältnis zur geschätzten Zuwanderung<br />

von rund 200.000 Menschen pro<br />

Jahr wird die Lücke zwangsläufig größer.<br />

In vielen Branchen ist diese Kluft schon<br />

jetzt schmerzlich spürbar. Nach neuesten<br />

Zahlen fehlen in Deutschland bereits jetzt<br />

knapp 30.000 Ingenieure. Laut VDI (Verein<br />

Deutscher Ingenieure) herrscht Vollbe-<br />

Arbeitsmarkt<br />

Ein schönes Stück Emstek: Der Dienstsitz der »Dr. Schwerdtfeger Personalberatung« am<br />

Thomas-Mann-Weg. Das Unternehmen bietet neben der reinen Personalvermittlung Expertisen<br />

im Bereich Personalberatung, Personalentwicklung und Gehaltsstruktur.<br />

schäftigung in diesem Berufsstand. Spezialisten<br />

werden überall händeringend gesucht.<br />

Auch im Bereich der Stellenanzeigen<br />

in den regionalen Zeitungen macht<br />

sich dieser Trend deutlich bemerkbar. Einige<br />

Unternehmen im Nordwesten reagieren,<br />

in dem sie qualifizierten Nachwuchs<br />

vor Ort ausbilden und qualifizieren. Doch<br />

dies allein kann den Bedarf an Technikern,<br />

Ingenieuren oder Betriebswirten in<br />

unserem prosperierenden Wirtschaftsraum<br />

nicht decken.<br />

Leider gelingt es den hiesigen Unternehmen<br />

oft nicht, passende Bewerber zu<br />

rekrutieren, auch wenn diese am Markt<br />

vorhanden sind. Dies ist vielfach das Ergebnis<br />

einer nicht vorhandenen oder ungenügend<br />

qualifizierten Personalarbeit.<br />

Das Institut für Gegenwartsforschung<br />

fand heraus, dass sich in vielen Fällen gerade<br />

hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte<br />

während des Bewerbungsprozesses<br />

von den Unternehmen unangebracht<br />

behandelt fühlten und sich daher<br />

von ihnen abwendeten. Hier ist es notwendig,<br />

den internen Prozess der Rekru-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

199<br />

NATÜRLICH,<br />

NUR BESSER!<br />

Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimawandel<br />

rücken immer stärker in unser Bewusstsein.<br />

Leider sieht man den Dingen häufig nicht an,<br />

ob sie gut für unsere Umwelt sind.<br />

BETON ist das weltweit am<br />

häufigsten eingesetzte Baumaterial. Seine<br />

Verwendung wurde vielfach bezüglich der<br />

Nachhaltigkeit und Wirkung auf unsere Umwelt<br />

untersucht. Dabei schnitt Beton als Baustoff<br />

in allen Untersuchungen hervorragend ab, da<br />

er dank regionaler, natürlicher Rohstoffe, geringem<br />

Energieeinsatz und kurzen Transportwegen<br />

höchsten ökologischen Anforderungen<br />

entspricht.<br />

Aus diesem Grund sind wir immer wieder von<br />

dem Baustoff Beton begeistert und realisieren<br />

mit ihm funktionale, wirtschaftliche und nachhaltige<br />

Erzeugnisse für den Garten-, Hoch-,<br />

und Tiefbau.<br />

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tierung zu optimieren, um die Außenwirkung<br />

eines Unternehmens zu stärken. Bei<br />

bundesweit 70.000 offenen Stellen allein<br />

im naturwissenschaftlichen Bereich dürfen<br />

sich Unternehmen – egal welcher Größenordnung<br />

– kein unprofessionelles Verhalten<br />

im Umgang mit und bei der Auswahl<br />

von hochqualifizierten Bewerbern<br />

erlauben.<br />

Um dem steigenden Wettbewerbsdruck<br />

auch in Zukunft stand halten zu können,<br />

müssen sich die Firmen verstärkt um eine<br />

professionelle Personalarbeit bemühen,<br />

Verantwortung im Rahmen der Aus- und<br />

Weiterbildung übernehmen und potenziellen<br />

Kandidaten entsprechende Anreize<br />

bieten. Dabei müssen sich Unternehmen<br />

darauf einstellen, dass auch die Bruttolöhne<br />

weiter ansteigen werden.<br />

Handeln statt Reden<br />

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen,<br />

dem Mangel von Fachspezialisten<br />

und Führungskräften sinnvoll, also effektiv<br />

und nachhaltig zu begegnen? Nach unserer<br />

Ansicht haben die Unternehmen der<br />

Region erkannt, dass es eine wirtschaftliche<br />

Notwendigkeit ist, jetzt zu handeln.<br />

Dabei muss »handeln« im Wortsinn begriffen<br />

werden.<br />

Ein Handlungsbeispiel ist die im Herbst<br />

2011 von MdB Holzenkamp initiierte und<br />

von der Dr. Schwerdtfeger Personalberatung<br />

begleitete Initiative »Fachkräftemangel<br />

im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«. Unter<br />

dem Motto »Handeln statt Reden« wurden<br />

hier zügig erste konkrete Projekte auf<br />

den Weg gebracht. Das konstituierende<br />

Treffen fand gemeinsam mit den lokalen<br />

Arbeitsmarkt<br />

Ein positives Beispiel aus der Region, mit handfesten Konzepten gegen einen Mangel an qualifiziertem<br />

Personal vorzugehen, ist die seit nun zwei Jahren erfolgreiche »Jobmesse <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>«.<br />

200<br />

Bundes- und Landespolitikern, den Landräten,<br />

der IHK, den Kreishandwerkerschaften,<br />

Unternehmervertretern, der<br />

Landwirtschaftskammer und der Arbeitsagentur<br />

statt.<br />

Die hier gebildete Initiative »Fachkräftemangel<br />

im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>«<br />

definierte auf Arbeitsebene drei erste<br />

Kernprojekte: Erstens die Anwerbung von<br />

Rückkehrern – auch im Sinne einer weiteren<br />

Image-Stärkung der Region und einer<br />

Förderung der Heimatverbundenheit.<br />

Zweitens die Anwerbung von Arbeitskräften<br />

aus dem EU-Ausland sowie drittens<br />

die Konzentration auf die Potenziale<br />

weiblicher und älterer Arbeitnehmer.<br />

Mittlerweile arbeiten die Projektgruppen<br />

eigenständig in ihren Themenbereichen –<br />

für ein wirtschaftsstarkes <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>.<br />

Deutlich wurde, dass insbesondere die<br />

enge Zusammenarbeit zwischen einzelnen<br />

Akteuren und Entscheidern als das<br />

Moment gelingenden Arbeitens gelten<br />

könne: Politik müsse gemeinsam mit den<br />

Unternehmen die Rahmenbedingungen<br />

für unternehmerisches Wachstum schaffen,<br />

so der Tenor. Wichtig sei dabei die<br />

fruchtbare Zusammenarbeit der unterschiedlichen<br />

Institutionen, Behörden etc.<br />

»Dieses produktive Miteinander macht ja<br />

den wirtschaftlichen Erfolg des <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>es aus«, sind sich alle<br />

Akteure einig.<br />

Ein weiteres Beispiel in der Region, mit<br />

handfesten Konzepten gegen einen Mangel<br />

an qualifiziertem Personal vorzugehen,<br />

ist die seit nun zwei Jahren erfolgreiche<br />

»Jobmesse <strong>Oldenburger</strong> Münster-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Foto: jobmessen.de/Barlag


Foto: goodluz, Fotolia<br />

land«, die als Plattform der Kommunikation<br />

zwischen Unternehmen und Arbeitnehmern<br />

dient.<br />

Vorhandene Ressourcen erschließen<br />

Der Personalbedarf in vielen Unternehmen<br />

lässt sich durch externe Rekrutierung<br />

allein nicht mehr decken. Daher<br />

muss es zunächst darum gehen, die Mitarbeiter<br />

weiter zu qualifizieren und ans<br />

Unternehmen zu binden. Voraussetzung<br />

ist dabei eine professionalisierte Personalarbeit.<br />

Es gilt, die vorhandenen Humanressourcen<br />

zu erschließen, zu fördern und<br />

nachhaltig weiter zu entwickeln.<br />

Auf Ausbildungsebene leisten die KMU<br />

der Region bereits eine Menge. Doch<br />

langfristig muss auch hier eine stärkere<br />

Vernetzung – etwa mit Schulen und Hochschulen<br />

– stattfinden. Während der Karriere<br />

muss die Chance auf interne und externe<br />

Weiterbildung bestehen. Dies dient<br />

einmal der Profilschärfung – dem so genannten<br />

»Employer Branding« – des<br />

Unternehmens und auf der anderen Seite<br />

natürlich der fachlichen und persönlichen<br />

Weiterbildung des Arbeitnehmers.<br />

Eine gute Alternative bietet auch die Suche<br />

nach Leistungsträgern in den eigenen<br />

Reihen. In vielen Mitarbeitern schlummern<br />

Potenziale, die es im Sinne des<br />

Unternehmenserfolges zu entdecken und<br />

zu fördern gilt. Außerdem erwarten ambitionierte<br />

Nachwuchskräfte und Fachspezialisten,<br />

realistische Entwicklungsperspektiven<br />

aufgezeigt zu bekommen.<br />

Daher stellt das Thema »Talentmanagement«<br />

eine der wichtigsten Maßnahmen<br />

dar, um dem Fach- und Führungskräfte-<br />

Arbeitsmarkt<br />

Der Bedarf an hochqualifiziertem Personal kann nicht mehr allein durch externe Rekrutierung<br />

gedeckt werden. Oft genug aber steckt noch eine Menge Potenzial im eigenen Hause.<br />

Man weiß nur meist nicht, wo und bei wem.<br />

mangel zu begegnen. Es sollte mit einer<br />

Potenzialanalyse beginnen, bei der die<br />

Kompetenzen der Mitarbeiter aufgezeigt<br />

und vergleichbar gemacht werden. Darauf<br />

aufbauend kann analysiert werden,<br />

welcher Mitarbeiter in welchem Bereich<br />

besonders gute Leistungen erbringen<br />

kann oder ob er eine fachliche Weiterbildung<br />

benötigt.<br />

Für besondere Talente wird aufbauend<br />

auf der Potenzialanalyse ein spezielles<br />

Entwicklungsprogramm erstellt. Dabei<br />

sollten nicht nur die Führungskräfte von<br />

morgen Berücksichtigung finden, sondern<br />

auch die Spezialisten. Ihnen allen<br />

muss ein Unternehmen gute und realistische<br />

Entwicklungsmöglichkeiten bieten,<br />

um sie langfristig motivieren und somit<br />

an sich binden zu können.<br />

Familie oder Karriere?<br />

Familie und Karriere!<br />

Familienorientierung im Unternehmen<br />

hat viele Gesichter – angefangen mit einer<br />

familienfreundlichen Atmosphäre über<br />

verschiedene Modelle flexibler Arbeitszeitregelung<br />

bis hin zu finanzieller Unterstützung<br />

der Familien.<br />

Für welche Möglichkeit sich ein Unternehmen<br />

letztlich entscheidet, ist weniger<br />

wichtig. Wichtig ist jedoch, die Mitarbeiter<br />

in die Entscheidung einzubinden, um<br />

eine bedarfsgerechte und damit effektive<br />

Betreuung zu generieren.<br />

Die Einführung flexibler, an die Bedarfe<br />

der Eltern angepasste Maßnahmen sind<br />

kostenaufwändig. Die Kosten für den Personalwiederbeschaffungsprozess,<br />

für die<br />

Umsatzverluste durch zu wenige oder un-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

201<br />

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genügend ausgebildete Fachspezialisten<br />

und Führungskräfte liegen allerdings in<br />

der anderen Waagschale.<br />

Dass gut und mittlerweile häufig besser<br />

ausgebildete Frauen geringe Chancen haben,<br />

einen Vollzeitjob auszuüben, schlägt<br />

sich nieder: Kein DAX-Unternehmen hat<br />

eine Frau als Vorstandsvorsitzende. In<br />

den Aufsichtsräten liegt der Frauenanteil<br />

bei knapp zehn Prozent. Die Vorstandsetagen<br />

der 200 größten deutschen Unternehmen<br />

leisten sich einen Frauenanteil<br />

von lediglich 2,5 Prozent. Mittelständische<br />

Unternehmen scheinen hier den großen<br />

Konzernen einiges voraus zu haben:<br />

Laut einer Studie der Creditreform-Wirtschaftsforschung<br />

besetzen in rund 19 Prozent<br />

der Unternehmen Frauen Führungspositionen.<br />

Es lässt sich allerdings nicht<br />

leugnen, dass ein Großteil der Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

nur eine halbtägige<br />

Betreuung bietet und selbst bei ganztägigen<br />

Betreuungszeiten von 8.30 bis 17<br />

Uhr kaum eine Möglichkeit besteht, an<br />

Vorstandssitzungen teilzunehmen.<br />

Die mittelständischen Unternehmen<br />

der Region Weser-Ems hängen leider hinter<br />

diesen Entwicklungen zurück. Vor Ort<br />

wird bei weitem noch nicht jede fünfte<br />

Führungsposition mit einer weiblichen<br />

Kandidatin besetzt. Hintergrund sind zumeist<br />

Vorbehalte, die aus den tradierten<br />

unternehmerischen und familiären Strukturen<br />

resultieren. Diese Strukturen haben<br />

unsere Region in der Vergangenheit stark<br />

gemacht, dürfen aber nicht zum Stolperstein<br />

für die Zukunft werden.<br />

Um dem demographischen Faktor, den<br />

globalen Wettbewerbssituationen und<br />

Arbeitsmarkt<br />

Familienorientierung im Unternehmen hat viele Gesichter – angefangen mit einer familienfreundlichen<br />

Atmosphäre über verschiedene Modelle flexibler Arbeitszeitregelung bis hin<br />

zu finanzieller Unterstützung der Familien.<br />

202<br />

den sich stetig verändernden Rahmenbedingungen<br />

im Arbeitsleben weiterhin gewachsen<br />

zu sein, werden Unternehmen<br />

auch in der Weser-Ems-Region mittelfristig<br />

trotz »drohender« Familienphasen<br />

nicht mehr auf qualifizierte weibliche<br />

Führungskräfte verzichten können. Flexible<br />

Arbeitszeitmodelle, regelmäßige Kontaktmöglichkeiten<br />

während der Elternzeit,<br />

Firmenkindergärten oder auch die<br />

sukzessive Wiedereinbindung der Arbeiternehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer nach<br />

der Elternzeit. Dieser Art von Überlegungen<br />

können dazu beitragen, Ausfallzeiten<br />

und damit verknüpfte Folgen abzumildern.<br />

Ein durchaus charmanter Nebeneffekt<br />

dieser Angebote ist die Stärkung der<br />

eigenen »Arbeitgebermarke«, des so genannten<br />

»Employer Brandings«, wodurch<br />

sich ein Unternehmen für alle Arbeitnehmer<br />

attraktiver macht.<br />

In der Gesamtschau ist dies auch keine<br />

Abkehr von den Werten und Traditionen,<br />

die die Weser-Ems-Region geprägt haben.<br />

Die Zielsetzung – die Entwicklung und<br />

Wahrung stabiler familiärer Strukturen<br />

sowie die Sicherung nachhaltiger Unternehmenserfolge<br />

– bleibt die gleiche. Nur<br />

der Weg muss sich verändern.<br />

Europäische Freizügigkeit<br />

Es kann – vor allem im gewerblichen Bereich<br />

– notwendig werden, zugewanderte<br />

Fachkräfte einzusetzen. Wir benötigen<br />

daher kurzfristig eine strategisch ausgerichtete<br />

Zuwanderungspolitik. Wichtiger<br />

scheint jedoch zu sein, die erwähnten vorhandenen<br />

Ressourcen zu nutzen und somit<br />

mittel- und langfristig der Problema-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Foto: Shock, Fotolia


Foto: pic-unique, Fotolia<br />

tik mit Fachspezialisten und Führungskräftenachwuchs<br />

zu begegnen.<br />

Ältere Arbeitnehmer<br />

In diesem Zuge ist auch eine wachsende<br />

Wertschätzung der Generation 50plus erforderlich.<br />

Ältere Arbeitnehmer sind ein<br />

nicht zu unterschätzender Wertfaktor für<br />

das Unternehmen. Studien belegen, dass<br />

ältere Arbeitnehmer jüngeren in Bezug<br />

auf die Leistungsfähigkeit in nichts nachstehen.<br />

Die Fähigkeiten liegen allerdings<br />

in anderen Bereichen: So legen jüngere<br />

Arbeitnehmer eine höhere Produktivität<br />

an den Tag, die Arbeit Älterer weist jedoch<br />

eine eindeutig geringere Fehlerquote auf.<br />

Hier ist Erfahrung das Stichwort: »Jüngere<br />

rennen zwar schneller, aber die älteren<br />

kennen die Abkürzung«.<br />

Steigende Gehälter<br />

Auch das Thema Gehalt wird im Wettbewerb<br />

um hochqualifizierte Kräfte eine<br />

Rolle spielen müssen: Die Unternehmen<br />

müssen sich darauf einstellen, dass die<br />

Bruttolöhne mittel- und langfristig steigen<br />

werden. Für viele Unternehmer ist der<br />

Begriff »Fachkräftemangel« aus diesem<br />

Grund zum absoluten Reizwort geworden.<br />

Die Furcht vor steigenden Gehältern<br />

respektive Forderungen der Arbeitnehmer<br />

oder auch neuer Bewerber ins Uferlose<br />

lässt scheinbar einige Unternehmer<br />

zum Kaninchen werden, das vor der<br />

Schlange »Fachkräftemangel« erstarrt.<br />

Es gibt allerdings durchaus Möglichkeiten,<br />

andere, kreativere Wege zu gehen: So<br />

können zum Beispiel Konzepte der Lohngestaltung<br />

interessant sein. Sie werden<br />

Arbeitsmarkt<br />

Arbeitgeber müssen sich darauf einstellen, dass die Bruttolöhne mittel- wie langfristig steigen<br />

werden. Für viele hiesige Unternehmer ist der Begriff »Fachkräftemangel« deshalb zum<br />

absoluten Reizwort geworden.Es gibt allerdings andere und kreativere Wege.<br />

von Mitarbeitern positiv wahrgenommen<br />

und wirken mitarbeiterbindend und reizvoll<br />

für Bewerber. Hinzu kommt, dass eine<br />

Umgestaltung der Lohnstruktur häufig<br />

nicht einmal finanziellen Mehraufwand<br />

für den Arbeitgeber bedeuten muss.<br />

Weiterbildung<br />

Mitarbeitern muss – wo immer es geht –<br />

die Gelegenheit zur internen und vor allem<br />

zielführenden Aus- und Weiterbildung<br />

eröffnet werden. Sind entsprechende<br />

Konzepte vorhanden, dient das natürlich<br />

auch dem Unternehmensimage. In<br />

Zukunft wird es darum gehen, die vorhandenen<br />

Angebote in ein ganzheitliches Personalentwicklungskonzept<br />

einzupassen<br />

und über die reine Weiterbildung hinausgehende<br />

Qualifizierungsmaßnahmen anzubieten.<br />

Attraktivität herausstellen<br />

Neben der Bindung der Mitarbeiter ans<br />

Unternehmen spielt auch der Wettbewerb<br />

um Nachwuchsführungskräfte eine große<br />

Rolle. Was braucht es, um Top-Kandidaten<br />

für hiesige Unternehmen zu gewinnen?<br />

Im Gegensatz zu den großen Namen<br />

der Branche – von Audi über BASF bis hin<br />

zu Siemens – zählen die hiesigen Mittelständler<br />

in der Wahrnehmung von Hochschulabsolventen<br />

meist kaum zur ersten<br />

Wahl, weil selbst ein ausgesprochen positives<br />

Firmenimage in der Regel nicht über<br />

den regionalen Radius hinausgeht. Passendes<br />

Employer Branding ist neben aktivem<br />

Hochschulmarketing daher sinnvoll<br />

und notwendig, um für einen Unternehmenseinstieg<br />

zu werben.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

203<br />

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Foto: Dr. Schwerdtfeger Personalberatung<br />

Darüber hinaus empfehlen Personalexperten,<br />

die Attraktivität eines Unternehmens<br />

aufrecht zu erhalten und kontinuierlich<br />

zu erhöhen, um gute Mitarbeiter<br />

möglichst lange zu halten.<br />

Unternehmen müssen sich angesichts<br />

des demographischen Wandels und dem<br />

damit verbundenen Fachkräftemangel<br />

darauf einstellen, dass sich die besten<br />

Kräfte nach den attraktivsten Unternehmen<br />

umsehen werden. Dabei werden<br />

Aus- und Weiterbildung, eine gute Bezah-<br />

204<br />

Arbeitsmarkt<br />

Schwerdtfeger-Konferenzraum in Emstek: Die Suche nach qualifizierten Fach- und Führungskräften ist für Unternehmen zur Herkulesaufgabe<br />

geworden. Umso stärker lohnt sich daher die Investition in bereits vorhandene Potenziale. Die Konzeption einer gezielten Entwicklung<br />

geeigneter, bestehender Mitarbeiter ist eine der Kernkompetenzen der »Dr. Schwerdtfeger Personalberatung«.<br />

lung aber auch ein sehr gutes Betriebsklima<br />

eine immer größere Rolle spielen.<br />

Das OM als attraktiver Lebensraum<br />

Nach einer Studie der immowelt AG mit<br />

dem Titel »Leben in der Stadt – Leben auf<br />

dem Land«, die im Sommerloch 2012 die<br />

Aufmerksamkeit auf sich zog, zieht es einen<br />

Großteil der Landbewohner in die<br />

Großstadt. Auch im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

gibt es das, wenn auch vielleicht<br />

nicht in dem Maße. Der – mithin – kleine<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

regionale Personenkreis, bei dem verstärkter<br />

Fortzug vom Land in die Städte<br />

besteht, ist der der Studierenden.<br />

Doch wenn man genauer hinsieht, fällt<br />

auf: Viele derjenigen, die es für ein Studium,<br />

Auslandserfahrungen und den ersten<br />

Job aus der Provinz fortlockt, sind<br />

sich oft jetzt schon sicher: »Ich komme auf<br />

jeden Fall zurück.« Denn neben einem gesunden<br />

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freien Entfaltung sowie einem intakten<br />

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Foto: mekcar, Fotolia<br />

Arbeitsmarkt<br />

Leben im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> bedeutet hervorragende Wohn- und Lebensqualität – vor<br />

allem für Familien mit Kindern. Hier, in der jüngsten Region Deutschlands, werden auch<br />

2031 noch rund 45 Prozent der Einwohner jünger als 40 Jahre sein.<br />

einsleben gibt es durchaus »hard facts«,<br />

die für ein Leben auf dem Land sprechen.<br />

Einer dieser »hard facts« ist finanzieller<br />

Natur: Eine im April 2012 neu aufgelegte<br />

Vergleichsstudie des <strong>Verbund</strong>es <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> belegt, dass die Lebenshaltungskosten<br />

in der Region <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> im Vergleich zu Hamburg<br />

deutlich geringer sind – etwa bei der<br />

Finanzierung eines Eigenheims (minus 35<br />

Prozent), bei Miete (minus 40 Prozent)<br />

oder Grundsteuer (minus 50 Prozent).<br />

Das stetig wiederkehrende Argument<br />

des geringen Kulturangebotes in unserer<br />

Region lässt sich meist mit einer Gegenfrage<br />

als wenig überzeugend entlarven:<br />

Führt ein Bewerber dieses Argument an,<br />

weil sich das Unternehmen im norddeutschen<br />

Niemandsland befindet, kommt als<br />

Reaktion auf die Frage: »Wie häufig waren<br />

Sie denn in den vergangenen Monaten im<br />

Theater?« häufig nur ein verlegenes »Da<br />

haben Sie natürlich auch wieder Recht.«<br />

Die Wertfrage<br />

Für Arbeitnehmer ist es ausschlaggebend,<br />

bei einem Unternehmen zu arbeiten, in<br />

dem Werte wie Verantwortung und Wertschätzung<br />

keine leeren Phrasen sind, sondern<br />

gelebt werden – so, wie man es in unserer<br />

mittelständisch geprägten Region<br />

glücklicherweise noch häufig vorfindet.<br />

Nicht selten stößt man in der Region auf<br />

ein zufriedenes Seufzen, wenn es heißt:<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

»Hier ist die Welt noch in Ordnung.« Die<br />

Kinder gehen einfach nach draußen zum<br />

Spielen, Bäume stehen nicht nur am Wegesrand,<br />

sondern dienen als Klettergerät<br />

und die berühmte, lilafarbene Milka-Kuh<br />

könnte hier wohl kein Kind von ihrer Echtheit<br />

überzeugen. Kindern werden noch<br />

Werte gelehrt, die anderswo vielleicht<br />

keinen allzu großen Stellenwert besitzen.<br />

Oder zumindest kaum noch aktiv gelebt<br />

werden.<br />

Ob diese Werteverbundenheit an der<br />

starken Orientierung an christlich-katholischen<br />

Werten liegt oder an der eher dörflichen<br />

Struktur der Region, soll hier nicht<br />

diskutiert werden. Wichtig scheint eher<br />

die Bewusstwerdung und Bewahrung dieser<br />

Werte. Im Zuge neuer wirtschaftlicher<br />

Entwicklungen ist allerdings ein Wert<br />

vollkommen unerlässlich: Offenheit und<br />

Wille zum Wandel.<br />

Was fehlt?<br />

So positiv das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

von seinen Bewohnern auch wahrgenommen<br />

wird: Auch hier gibt es neben der Erweiterung<br />

der Autobahn A1 noch diffizilere<br />

Baustellen. Eine solche entsteht spätestens,<br />

wenn die Zahl der sich in Rente befindenden<br />

Arbeitnehmer größer ist als die<br />

der arbeitenden.<br />

Um an dieser Stelle nicht das Darwinsche<br />

Prinzip der Durchsetzungskraft bemühen<br />

zu müssen, lässt sich doch eines<br />

festhalten: Was die Unternehmer der Region<br />

jetzt benötigen, sind Innovationsbereitschaft<br />

und den »richtigen Riecher« für<br />

wichtige Themen. Da aber diese Attribute<br />

fast typisch für die Unternehmer hier erscheinen,<br />

stehen die Chancen gut, dass<br />

diese kleine Region auch weiterhin ein<br />

»Wirtschaftswunderkind« bleibt. ■<br />

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205


Foto: KHW Vechta<br />

I<br />

m Segment der Fach- und Führungskräfte<br />

vollzieht sich gerade ein Wandel<br />

– und zwar ein Wandel vom klassischen<br />

Anbieter- zum echten Nachfragemarkt.<br />

Nicht mehr der Arbeitgeber, sondern<br />

die Fach- und Führungskräfte sitzen<br />

am längeren Hebel und sind sich dessen<br />

durchaus auch bewusst. Die Mechanismen<br />

des Marktes funktionieren. Unternehmen,<br />

die hochqualifizierte Mitarbeiter<br />

gewinnen und halten wollen, müssen<br />

Arbeitsmarkt<br />

Top-Lehrlinge und Studienabbrecher im Blick: Dieter Mertens, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Vechta, empfiehlt als geeignete<br />

Maßnahme gegen den Fachkräftemangel im Handwerk den Erwerb des Meisterbriefs – und zwar in kürzer Zeit, als üblich. Die so<br />

Qualifizierten sollen in Betrieben verschiedenster Branchen als Fach- und Führungskräfte Schlüsselpositionen einnehmen.<br />

DIETER MERTENS<br />

HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER DER KREISHANDWERKERSCHAFT VECHTA<br />

Modellprojekt für Abbrecher,<br />

Modellprojekt für Talente<br />

Fach- und Führungkräfte gewinnen und halten – das ist Chefsache und künftige Herausforderung für alle<br />

Unternehmen im wirtschaftlich prosperierenden <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. Und egal, welche Branche,<br />

egal, ob Kleinbetrieb oder Mittelständler: Der Wettbewerb um die besten Köpfe ist längst entbrannt. Das<br />

erleben wir gegenwärtig auch auf unserem lokalen Arbeitsmarkt.<br />

heute deutlich tiefer als noch vor einigen<br />

Jahren in die Tasche greifen, um wettbewerbsfähige<br />

Arbeitsbedingungen bieten<br />

zu können. Dabei spielen die materiellen<br />

Arbeitsbedingungen zwar eine wichtige,<br />

aber längst nicht alleinige Rolle. Von der<br />

betrieblichen Gesundheitsförderung über<br />

die Vereinbarkeit von Familie und Beruf,<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zum<br />

Betriebsklima gibt es noch viele weiche<br />

Faktoren, die einen Arbeitsplatz aufwer-<br />

206 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

ten können. Das Gesamtpaket muss attraktiv<br />

sein.<br />

Die veränderte Wettbewerbslandschaft<br />

auf dem Arbeitsmarkt sorgt auch bei Personaldienstleistern<br />

für zusätzliche Aufträge.<br />

Standen bis vor wenigen Jahren nur<br />

Top-Manager im Fokus der Head Hunter,<br />

so sind es heute auch Fach- und Führungskräfte.<br />

Der härtere Wettbewerb hat längst<br />

zu einer Verwilderung der Wettbewerbssitten<br />

geführt. Nicht mehr jeder Arbeitge-


Grafik: Fotomek, Fotolia<br />

ber empfindet es als unschicklich, qualifizierte<br />

Mitarbeiter vom Wettbewerber abzuwerben.<br />

Die Auswüchse gehen bis hin<br />

zur Zahlung von Prämien und Gewährung<br />

von Vergünstigungen für eigene Mitarbeiter,<br />

denen es aus ihrem sozialen Umfeld<br />

gelingt, besonders qualifizierte Mitarbeiter<br />

für das eigene Unternehmen anzuwerben.<br />

Auch die Verwerfungen auf dem lokalen<br />

Arbeitsmarkt im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

sind das Fieber des Fachkräftemangels.<br />

Die Temperatur wird in den<br />

nächsten Jahren weiter steigen. Ein Patentrezept<br />

zur Entspannung der Situation<br />

gibt es nicht. Es gibt viele Fäden, an denen<br />

gezogen werden muss. Ausbildung, Qualifizierung,<br />

Zuwanderung und die Erhöhung<br />

der Erwerbstätigenquote bei Frauen<br />

sind nur einige davon.<br />

Vor genau diesem Hintergrund hat die<br />

Kreishandwerkerschaft Vechta im August<br />

2012 ein auf drei Jahre angelegtes Modellprojekt<br />

gestartet, das auf die Gewinnung<br />

von Fach- und Führungskräften für<br />

das Handwerk abzielt. Mit Förderung der<br />

EU, des Landes Niedersachsen, des Landkreises<br />

Vechta, der Handwerkskammer<br />

Oldenburg und einem erheblichen Teil an<br />

Eigenmitteln nimmt die Kreishandwerkerschaft<br />

Vechta in Kooperation mit der<br />

Nachbarkreishandwerkerschaft Cloppenburg<br />

unter der Projektbezeichnung Masterplan<br />

Handwerk zwei vielversprechende<br />

Fäden in die Hand:<br />

Arbeitsmarkt<br />

Das offizielle Signet des »Masterplans Handwerk«: Über das Projekt können Unternehmer<br />

fähige Studienabbrecher als Azubis gewinnen oder die Lehrzeit Ihrer gegenwärtigen Talent-Azubis<br />

deutlich verkürzen, um sie früher in den Job zu holen.<br />

1. Talente | Azubis, die sich schon zu<br />

Beginn der Ausbildung durch besondere<br />

Begabung, herausragende<br />

betriebliche und schulische Leistungen<br />

sowie Ehrgeiz auszeichnen;<br />

2. Studienabbrecher | Studierende, die<br />

für sich erkannt haben, dass die akademische<br />

Laufbahn für sie nicht der<br />

Königsweg ist und die sich deshalb<br />

umorientieren wollen.<br />

Für 20 Talente und 20 Studienabbrecher<br />

aus den Landkreisen Vechta und Cloppenburg<br />

ist seit Februar <strong>2013</strong> das ehrgeizige<br />

Berufsziel nicht die Gesellen-, sondern die<br />

Meisterprüfung im Handwerk. Mit dem<br />

Rückenwind von Masterplan Handwerk<br />

geht es in der ersten Etappe darum, in verkürzter<br />

Zeit die Gesellenprüfung abzulegen.<br />

Anschließend bereiten sich die Aspiranten<br />

in Vollzeit auf die gewerksübergreifenden<br />

Teile drei (Betriebswirtschaft,<br />

Recht) und vier (Berufs- und Arbeitspädagogik)<br />

der Meisterprüfung im Handwerk<br />

vor. Dann folgen die fachspezifischen Teile<br />

eins (Praxis) und zwei (Theorie). Auch<br />

danach gibt es noch Möglichkeiten: Vom<br />

Betriebswirt des Handwerks bis hin zu<br />

fachlichen Spezialisierungen bietet sich<br />

im Handwerk ein breites Chancenspektrum,<br />

um beruflich voranzukommen.<br />

Strukturpolitisch liegt der Masterplan<br />

Handwerk auf der Linie des Landkreises<br />

Vechta. Denn es geht zumindest bei den<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

207<br />

P e r sonalbe ra tung<br />

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Grafik: KHW Vechta<br />

Studienabbrechern darum, junge Leute<br />

mit Entwicklungspotenzial anzuwerben.<br />

So gab es beim Landkreis Vechta über alle<br />

politischen Parteien hinweg auch keine<br />

kontroverse Diskussion über die beantragte<br />

Förderung. Studienabbrecher befinden<br />

sich in aller Regel in einer schwierigen<br />

Situation, wenn sich der avisierte<br />

Abschluss an der Uni oder Fachhochschule<br />

nicht erreichen lässt. Nicht immer liegt<br />

es an den Leistungen. Oft sind es auch private<br />

Gründe, die zur vorzeitigen Beendigung<br />

eines Studiums führen.<br />

Die Zahl der Studienabbrecher ist erschreckend<br />

hoch. Vor allem an ingenieurwissenschaftlichen<br />

Fakultäten sind Abbrecherquoten<br />

von über 30 Prozent keine<br />

Seltenheit mehr. Für Betroffene schmerzt<br />

ein Studienabbruch umso mehr, je weiter<br />

das Studium fortgeschritten ist.<br />

Der Wechsel des Studienfachs erweist<br />

sich meist als schlechte Notlösung. Studierenden<br />

in dieser Notsituation gibt der<br />

Masterplan Handwerk eine neue Perspektive.<br />

Handwerksbetriebe im OM zeigen eine<br />

hohe Bereitschaft, diesen Personenkreis<br />

nicht nur auszubilden, sondern ihm<br />

im Anschluss daran auch betriebliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

zu bieten – Betriebsübernahmen<br />

inklusive. Immerhin<br />

verfügt die Kandidaten über allgemeine<br />

bzw. fachbezogene Hochschulzugangsberechtigungen.<br />

Das ist für handwerkliche<br />

Azubis nach wie vor die Ausnahme.<br />

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Arbeitsmarkt<br />

Die meisten Auszubildenden rekrutiert<br />

das Handwerk nach wie vor aus den<br />

Haupt- und Realschulen, oft auch mit gutem<br />

Erfolg. Doch eine fundiertere Allgemeinbildung<br />

ist eben die bessere Grundlage<br />

für die Ausbildung in einem der anspruchsvollen<br />

Handwerksberufe. Genau<br />

diese Erfahrung machen auch Ausbildungsbetriebe,<br />

wenn es ihnen mal gelingt,<br />

einen Azubi mit Abi zu gewinnen. In<br />

aller Regel läuft es gut in der Ausbildung.<br />

Aber danach ist dann meistens auch<br />

Schluss, denn den Abiturienten mit Lehrabschluss<br />

zieht es oft noch zur Uni oder<br />

FH, um dort mit einem Berufsabschluss<br />

im Rücken ein Studium aufzunehmen.<br />

Klappt es nicht mit dem Studium, erweist<br />

sich der Berufsabschluss als tragfähiges<br />

Auffangnetz.<br />

Von Studienabbrechern, die vorher keine<br />

Ausbildung abgeschlossen haben, sondern<br />

in der praktischen Lehre eine Alternative<br />

zur akademischen Ausbildung sehen,<br />

wird aufgrund ihrer Biographie erwartet,<br />

dass sie das Thema Studium für<br />

sich abgehakt haben und ihren Karriereweg<br />

in der Berufspraxis mit flankierender<br />

Weiterbildung sehen. Gerade hier bietet<br />

das Handwerk Chancen über Chancen.<br />

Angestellte Führungskräfte und Betriebsnachfolger<br />

werden hier wie anderenorts<br />

händeringend gesucht.<br />

Die Kreishandwerkerschaft Vechta hat<br />

ein Projektbüro eingerichtet. Von hier aus<br />

Mein Engagement ist Ihr Gewinn.<br />

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208 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

kümmert sich ein hauptamtlicher pädagogischer<br />

Mitarbeiter in der ersten Projektphase<br />

bis Januar <strong>2013</strong> darum, die angestrebten<br />

40 Teilnehmer zu gewinnen.<br />

Aus der Gruppe mit bestehenden Ausbildungsverträgen<br />

gilt es, 20 Talente herauszufiltern<br />

und für die Aufnahme in das Projekt<br />

Masterplan Handwerk zu gewinnen.<br />

Weitere 20 Teilnehmer sollen unter Studienabbrechern<br />

rekrutiert werden. Mit<br />

entsprechenden Infoveranstaltungen an<br />

Hochschulen, mit Plakaten, Flyern, Werbeanzeigen<br />

und im Internet (masterplanhandwerk.de)<br />

macht die Kreishandwerkerschaft<br />

auf ihr innovatives Projekt aufmerksam<br />

und sorgt so dafür, dass Angebot<br />

und Nachfrage zusammenkommen. Auch<br />

die Agentur für Arbeit hält an allen niedersächsischen<br />

Standorten Infomaterial über<br />

den Masterplan Handwerk für Studienabbrecher<br />

bereit. Überzeugend ist außerdem<br />

der Hinweis auf die strukturellen<br />

Qualitäten des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />

in punkto Leben und Arbeiten. Nicht<br />

mehr davon überzeugt werden müssen<br />

Studienabbrecher, die aus der Region<br />

stammen und für die es nach einer vorzeitigen<br />

Beendigung des Studiums um eine<br />

Neuausrichtung geht.<br />

Auf die Projektteilnehmer warten ab Februar<br />

<strong>2013</strong> bis zur vorzeitigen Ablegung<br />

der Gesellenprüfung neben der schulischen<br />

Ausbildung umfangreiche Förderangebote,<br />

die fachliche, aber auch


Schlüsselqualifikationen vermitteln. So<br />

werden die Teilnehmer schon früh auf exponierte<br />

Positionen im Handwerk vorbereitet.<br />

Das bedeutet für die Teilnehmer<br />

nicht den Konsum von Qualifikationen.<br />

Qualifikationen müssen vielmehr unter<br />

Einsatz von Freizeit erarbeitet werden.<br />

Während der Ausbildung erhalten die<br />

Teilnehmer die übliche Ausbildungsvergütung.<br />

In der Phase der Vorbereitung auf<br />

die Meisterprüfung sind sie finanziell<br />

über das Meister-Bafög abgesichert. Am<br />

Ende winkt der hoch angesehene Berufsabschluss<br />

als Handwerksmeister. Auch<br />

wenn die Meisterprüfung im Turbogang<br />

erreicht werden konnte und zu Beginn der<br />

praktischen Berufsausübung die Produktivität<br />

deshalb noch nicht ganz so hoch<br />

sein wird, wie nach einer herkömmlichen<br />

Qualifizierung, werden die Teilnehmer<br />

mit zunehmender Berufspraxis nach und<br />

nach aufschließen. Mehr noch: Sie haben<br />

das Zeug dazu, dann auf die Überholspur<br />

zu wechseln. Soweit die Theorie. Ob es<br />

tatsächlich gelingt, zeigt sich erst, wenn<br />

sich die ersten Teilnehmer als gefragte<br />

Handwerker etabliert haben.<br />

Professionelle Unterstützung bei der<br />

betrieblichen Personalentwicklung gibt<br />

es nicht zum Nulltarif. Für Betriebe bleiben<br />

die Kosten bei den Talenten mit monatlich<br />

80 Euro. Für Studienabbrecher<br />

sind 120 Euro fällig – dank öffentlicher<br />

Förderung indes moderate Beiträge.<br />

Arbeitsmarkt<br />

Im Vergleich zu anderen betrieblichen<br />

Aufwendungen der Personalentwicklung<br />

für Qualifizierung und Personalbeschaffung<br />

ist es allemal ein kostengünstiger,<br />

aber vielversprechender Weg.<br />

Der Masterplan Handwerk ist ein Modellprojekt,<br />

gewissermaßen ein Feldversuch,<br />

um festzustellen, ob es übertragbar<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

ist und es auf diese Art und Weise gelingt,<br />

Talente frühzeitig auszumachen und zu<br />

fördern und Studienabbrecher für Karrieren<br />

im Handwerk zu interessieren.<br />

Im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist der<br />

Masterplan Handwerk für das Handwerk<br />

ein vielversprechender Ansatz, um talentierte<br />

und kluge Köpfe zu gewinnen. ■<br />

In zweieinhalb Jahren zum Meisterbrief: Der »Masterplan Handwerk« richtet sich an alle Studierende<br />

bzw. Studienabbrecher. Wer aus einem Ingenieursstudiengang kommt, was allerdings<br />

keine Voraussetzung ist, hat naturgemäß die besten Chancen.<br />

209<br />

Foto: Michael Jung, Fotolia


Foto: Pressmaster, Fotolia<br />

A<br />

llzu oft sprechen Firmen erst dann<br />

einen Berater an, wenn sie durch<br />

Banken oder andere Stellen dazu<br />

aufgefordert werden. Meist fehlt es dann<br />

aber bereits an der Liquidität. Dennoch<br />

wird vom Berater in solchen Momenten<br />

schier Unmögliches erwartet. Kurzfristige<br />

Hilfe indes ist dann oft kaum noch realisierbar,<br />

Erfolg erst mittelfristig möglich.<br />

Am besten also sollte ein externer Berater<br />

schon eingeschaltet werden, wenn ein<br />

Unternehmen solide ist und prosperiert.<br />

Warum gerade in dieser Phase? Ganz ein-<br />

210<br />

Arbeitsmarkt<br />

Ziel der »Management-Beratung Schmidt« (MBS) aus Friesoythe-Markhausen ist es, die Effektivität und damit den Erfolg der Kunden langfristig<br />

und gemeinsam mit ihnen zu sichern. Dabei analysiert Schmidt das Problemlösungspotential und erweitert die Handlungsmöglichkeiten<br />

durch sinnvolle Verknüpfungen, Neustrukturierungen oder Ergänzungen aller im Kundenunternehmen bestehenden Prozesse.<br />

MARKUS SCHMIDT<br />

Stillstand ist Rückschritt<br />

Manche Unternehmen fragen sich oft, wozu ein externer Berater sinnvoll ist. Er koste nur<br />

Geld, wird argumentiert. Andere Unternehmen sind überzeugt, dass sie ohne ihren Berater<br />

nicht da stehen würden, wo sie heute sind. Denn der richtige Berater und Coach zur<br />

richtigen Zeit kann den Unternehmenserfolg sichern. Er hat es in der Hand, entscheidende<br />

Impulse zu geben und wichtige Entwicklungen anzustoßen. Das Problem: Viele Unternehmen<br />

verpassen den korrekten Zeitpunkt, einen Berater ins Haus zu holen. Die werden<br />

oft erst dann verpflichtet, wenn es schon brennt.<br />

fach: Nicht alle Berater sind Brandlöscher.<br />

Viele haben sich darauf spezialisiert,<br />

bereits im Vorfeld mögliche Gefahren<br />

zu erkennen und rechtzeitig abzuwenden.<br />

Dazu braucht es den geschulten<br />

Blick eines Externen, denn der Unternehmer<br />

selbst ist hier oft zu betriebsblind.<br />

Berater begleiten ein Unternehmen und<br />

können es lotsen. Sie haben wichtige Erfahrungen<br />

und Kontakte, die sie einsetzen.<br />

Sie begleiten Prozesse im Unternehmen<br />

und coachen seine Manager und Mitarbeiter.<br />

Sie vermitteln Wissen, an das die<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Unternehmen sonst kaum gelangen können.<br />

Und sie empfehlen Vorgehensweisen,<br />

Denkarten und Handlungsalternativen.<br />

Wichtig ist zudem die neutrale und<br />

objektive Reflektion der unternehmerischen<br />

Aktivitäten. Genau das kennzeichnet<br />

einen guten Berater und Coach. Denn<br />

vor allem inhabergeführte kleinere Betriebe<br />

werden durch die Persönlichkeit<br />

des Unternehmers geprägt. Hier muss das<br />

Ziel des Beraters sein, die Stärken des<br />

Unternehmers zu fördern und seine Einzigartigkeit<br />

zu betonen.


Ein guter Berater und Coach hilft mit<br />

Ratschlägen und Erfahrungen. Er fördert<br />

die Persönlichkeit des Unternehmers,<br />

bringt neue Ideen ein und gibt Impulse,<br />

um Handlungsstrategien zu entwickeln.<br />

Der Berater kann bei der Umsetzung helfen,<br />

handwerkliche Fehler zu vermeiden<br />

und den Unternehmer zu stärken. Dynamik<br />

ist gefragt, denn Stillstand bedeutet<br />

Rückschritt.<br />

Ein vorausschauender Unternehmer<br />

wählt sich also in guten Zeiten einen Berater,<br />

um für schlechte Zeiten gewappnet<br />

zu sein und Krisen selbst durchstehen und<br />

lösen zu können. Doch wie findet man den<br />

richtigen Berater? Am schnellsten immer<br />

dann, wenn es um konkrete Fragestellungen<br />

geht – wie bei großen EDV-Projekten,<br />

Personalproblemen oder Zertifizierungen.<br />

Referenzen helfen, die Eignung für<br />

die eigene Situation zu ermitteln.<br />

Die Management-Beratung Schmidt<br />

Ziel der Management-Beratung Schmidt<br />

(MBS) aus Friesoythe-Markhausen ist, die<br />

Effektivität und damit den Erfolg der Kunden<br />

langfristig und gemeinsam mit ihnen<br />

zu sichern. Dabei analysiert Schmidt das<br />

Problemlösungspotential und erweitert<br />

die Handlungsmöglichkeiten durch sinnvolle<br />

Verknüpfungen, Neustrukturierungen<br />

oder Ergänzungen aller im Kundenunternehmen<br />

bestehenden Prozesse.<br />

Durch das interdisziplinäre Expertenwissen<br />

von MBS kann Management-Beratung<br />

in einem breiten Beraterfeld funktionieren.<br />

So gehört zum Beispiel das Reorganisieren<br />

von Unternehmen nach Fusionen<br />

im Rahmen des Change-Managements<br />

ebenso zum Tagesgeschäft wie auch die<br />

Zielkonfliktbewältigung im Rahmen des<br />

Coachings oder auch das Vorbereiten, Im-<br />

Arbeitsmarkt<br />

Der gezielte Einsatz von Arbeitssicherheitsmaßnahmen in allen Unternehmensbereichen ist<br />

heute Verpflichtung für jeden verantwortungsvollen Arbeitgeber.<br />

plementieren und Optimieren von zertifizierten<br />

ISO-Norm-Managementsystemen<br />

in den Bereichen Umwelt, Energie, Hygiene,<br />

Qualität und Sicherheit. Zu den Kompetenzfeldern<br />

von MBS gehören Arbeitssicherheit<br />

und Arbeitssicherheitsmanagement,<br />

Fasi, SiGeKo, OHSAS, SCC, SPC,<br />

das Energiemanagement, die DIN EN ISO<br />

50001:2011, Umweltmanagement nach<br />

DIN EN ISO 14001:2005, QMS nach DIN<br />

EN ISO 9001: 2008, das Hygienemanagement<br />

nach HACCP, IFS, BRC, SCC sowie<br />

Schulungen und Prüfungen.<br />

Die Bereitsstellung optimaler, integrativer<br />

und individueller Lösungen ist für<br />

MBS der Schlüssel zum Erfolg. Dabei erarbeitet<br />

die MBS-Berater im ständigen Austausch<br />

mit den Kunden passgenaue Maßnahmenpläne<br />

und schaffen durch das Ein-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

binden der Mitarbeiter die notwendige<br />

Akzeptanz. So kan das vorhandene Knowhow<br />

effektiv genutzt werden. Und es setzt<br />

ein kontinuierlicher Lern- und Verbesserungsprozess<br />

ein, der den nachhaltigen<br />

Erfolg eines Unternehmens sichert. Einerseits<br />

bedient sich MBS dabei der klassischen<br />

Managementsysteme, entwickelt<br />

anderseits aber auch ganz individuelle,<br />

maßgeschneiderte Lösungen und Tools,<br />

die sich an den Einzelprozessen im Kundenunternehmen<br />

orientieren.<br />

Um eine umfassende Beratungsleistung<br />

zu gewährleisten, zählen die Durchführung<br />

von Mitarbeiterschulungen, die serviceorientierte<br />

Nachbetreuung und die<br />

Hilfestellung bei notwendigen Änderungen<br />

in der Organisationsstruktur zum Angebotsspektrum<br />

von MBS.<br />

211<br />

Foto: Endostock, Fotolia


Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz<br />

Der gezielte Einsatz von Arbeitssicherheitsmaßnahmen<br />

in allen Unternehmensbereichen<br />

ist heute Verpflichtung für jeden<br />

verantwortungsvollen Arbeitgeber.<br />

Arbeiter und Angestellte des eigenen<br />

Unternehmens sowie Kunden, Lieferanten<br />

und andere Geschäftspartner sollten<br />

in erster Linie zu einem verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Risken angeleitet werden.<br />

Die arbeitsfreundliche Gestaltung<br />

des Arbeitsumfeldes und der betrieblichen<br />

Abläufe sind dabei ebenfalls ein<br />

wichtiger Bestandteil.<br />

Der Gesetzgeber legt immer mehr Wert<br />

auf den Arbeitsschutz. Auch betriebliche<br />

Versicherungen, Aktionäre und die Mitarbeiter<br />

selbst pochen auf umfassende Sicherheit.<br />

OHSAS 18001<br />

Auf einem wettbewerbsorientierten<br />

Markt verlangen Kunden mehr von ihren<br />

Lieferanten als nur scharf kalkulierte Preise.<br />

Unternehmen müssen unter Beweis<br />

stellen, dass sie effizient und verantwortlich<br />

verwaltet werden. Sie müssen Zuverlässigkeit<br />

bieten und Ausfallzeiten vermeiden,<br />

die durch Arbeitsunfälle und andere<br />

arbeitsbedingte Störungen entstehen.<br />

Mit einer Zertifizierung des Managementsystems<br />

nach OHSAS 18001 zeigt eine<br />

Organisation, dass sie die Anforderungen<br />

der Spezifikation erfüllt.<br />

OHSAS beinhaltet alle Kriterien zur erfolgreichen<br />

Zertifizierung für den Bereich<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />

So sollen alle Risken bei gewöhnlichen Arbeitsabläufen<br />

identifiziert und definiert<br />

werden sowie vorbeugende Maßnahmen<br />

zur Vermeidung von Unfällen auf den<br />

Weg gebracht werden. Damit wird zur Re-<br />

212<br />

Arbeitsmarkt<br />

duzierung von Unfällen beigetragen. Das<br />

nützt den Mitarbeitern ebenso wie dem<br />

Unternehmen. Gefahren schließlich können<br />

ein ganzes Unternehmen in existenzielle<br />

Nöte bringen.<br />

OHSAS hilft nicht nur dabei Unfälle zu<br />

reduzieren, sondern auch die Motivation<br />

und Leistungsstärke von Mitarbeitern zu<br />

steigern, Produktionsausfälle zu verhindern,<br />

gesetzliche Vorgaben zu erfüllen<br />

und Versicherungszahlungen zu minimieren.<br />

MBS hilft bei der Einrichtung des Systems<br />

sowie der Aktualisierung, begleitet<br />

interne Audits sowie alle Prozesse bis zur<br />

erfolgreichen Zertifizierung und natürlich<br />

auch darüber hinaus. Dazu gehört<br />

auch die Pflichtenübernahme und Bestellung<br />

der »Fachkraft für Arbeitssicherheit«<br />

für das Unternehmen – das ergibt sich aus<br />

dem Arbeitssicherheitsgesetz.<br />

MBS ermittelt für alle Arbeits- und Betriebsbereiche<br />

die Belastungen und Gefährdungen<br />

sowie deren Auswirkungen<br />

auf die Arbeitnehmer und die Umwelt.<br />

Darüber hinaus legt MBS fest, wo und in<br />

welchem Umfang Maßnahmen erforderlich<br />

sind, um eine Prävention im Sinne eines<br />

aktiven Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

auch im Rahmen behördlicher Ermittlungsverfahren<br />

zu gewährleisten.<br />

Unterweisungen sind ein wesentlicher<br />

Bestandteil im Arbeitsschutz und regeln<br />

den betrieblichen Ablauf am Arbeitsplatz.<br />

Sie müssen in regelmäßigen Abständen<br />

durchgeführt werden. Die Mitarbeiter<br />

werden auf eventuelle Gefährdungen im<br />

betrieblichen Arbeitsablauf hingewiesen<br />

und geschult.<br />

Unternehmen, die mit Stoffen arbeiten,<br />

die eine explosionsgefährliche Atmosphäre<br />

erzeugen könnten, sind gesetzlich dazu<br />

verpflichtet, durch eine Gefährdungs-<br />

Lohner Kältedienst<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

beurteilung das mögliche Auftreten einer<br />

explosionsgefährlichen Atmosphäre zu<br />

bestimmen und ein Explosionsschutzdokument<br />

vorzuhalten. MBS ermittelt vor<br />

Ort, um welches innerbetriebliche Gefahrenpotenzial<br />

es sich handelt, führt eine<br />

Einteilung der Explosionsschutzzonen<br />

durch, leitet Maßnahmen ab und unterstützt<br />

bei der Umsetzung aller benötigten<br />

Dokumente.<br />

Umweltschutz<br />

Das gleiche gilt für den Bereich Umweltschutz.<br />

Umweltmanagementsysteme haben<br />

sich seit mehr als einem Jahrzehnt als<br />

wirkungsvolles Instrument für gerichtsfeste<br />

Organisationsstrukturen etabliert.<br />

Sie erfüllen damit nicht nur die Umweltgesetzgebung,<br />

sondern tragen aktiv zum<br />

Umweltschutz bei und sichern Wettbewerbsvorteile.<br />

MBS kümmerst sich um die Durchführung<br />

von Compliance Audits (Rechtskonformitäts-Audits),<br />

Erarbeitung eines Soll-<br />

Ist-Vergleiches mit den Normforderungen,<br />

um Aufnahme und Dokumentation<br />

der benötigten Prozesse, um Ermittlung<br />

und Bewertung der unternehmensspezifischen<br />

Umweltaspekte und deren Auswirkungen<br />

sowie alle weiteren Maßnahmen,<br />

die zu einer erfolgreichen Zertifizierung<br />

nötig sind.<br />

Risken für Umweltbelastungen werden<br />

analysiert und bewertet. Außerdem werden<br />

Maßnahmen für den Ernstfall festgelegt<br />

sowie Strategien entwickelt um vorbeugend<br />

effektiv handeln zu können. Die<br />

Norm ISO 14001 ist dabei der internationale<br />

Standard fürs Umweltmanagement.<br />

Sie ist grundsätzlich in jedem Unternehmen<br />

realisierbar. Vorteile sind unter anderem<br />

die Kostenreduzierung durch den<br />

■ Kaltwassersätze<br />

■ Schockgefrieranlagen<br />

■ Tiefkühllager<br />

■ Kühlräume<br />

■ Büro- und EDV Klimaanlagen<br />

■ <strong>Verbund</strong>- und Schraubenanlagen<br />

■ Reparaturen und Wartungen<br />

aller Hersteller


sparsamen Umgang mit Rohstoffen und<br />

Energie, die Minimierung von Versicherungsbeiträgen<br />

und die Erfüllung gesetzlicher<br />

Auflagen.<br />

Energie sparen<br />

Auch Energiemanagementsysteme stehen<br />

auf dem Beratungsprogramm von MBS.<br />

An Energiemanagement kommt in Zukunft<br />

kein Unternehmen vorbei – es ist die<br />

Voraussetzung, um den Energieverbrauch<br />

systematisch, ganzheitlich und langfristig<br />

im Unternehmen zu senken. Hierzu müssen<br />

Unternehmen aufbau- und ablauforganisatorische<br />

Regelungen mit nachhaltiger<br />

Wirkung schaffen.<br />

Besonders für energieintensive Unternehmen<br />

aus dem produzierenden Gewerbe<br />

ist die Einführung eines Energiemanagements<br />

eine notwendige Bedingung.<br />

In Zukunft wird seitens der Bundesregierung<br />

ein voll funktionsfähiges Energiemanagement<br />

für energieintensive Unternehmen<br />

Pflicht sein, um weiter von Steuerermäßigungen<br />

profitieren zu können.<br />

Auch für nichtenergieintensive und für<br />

kleinere Unternehmen lohnt es sich, über<br />

ein Energiemanagement nachzudenken.<br />

Schon durch einfache Analysen lassen<br />

sich Potenziale für einen sparsamen Umgang<br />

mit Energie identifizieren und spürbare<br />

Einsparungen bei den Betriebskosten<br />

erzielen. Ein Energiemanagementsystem<br />

versteht sich als Instrument, um systematische<br />

und nachhaltige Energieeinsparpotentiale<br />

in Betrieben zu erkennen,<br />

zu bewerten und umzusetzen. Das Hauptziel<br />

ist daher die Ermittlung und Effektivitätssteigerung<br />

des Energieeinsatzes. Es<br />

geht um die Ermittlung von Kennzahlen,<br />

um Vergleiche mit Marktbegleitern, um<br />

Analysen des Energieverbrauchs, Ener-<br />

Arbeitsmarkt<br />

Ein effizientes Qualitätsmanagementsystem verschafft die notwendige Transparenz der Prozesslandschaft<br />

im Unternehmen und gewährleistet die erforderliche Prozesssicherheit.<br />

gieplanung, Monitoring und Energieeinsparung<br />

– aber auch um die Gestaltung<br />

von Verträgen mit Energielieferanten.<br />

Qualitätsmanagement<br />

Ein effizientes Qualitätsmanagementsystem<br />

verschafft die notwendige Transparenz<br />

der Prozesslandschaft im Unternehmen<br />

und ermöglicht es, die erforderliche<br />

Prozesssicherheit zu gewährleisten. MBS<br />

führt einen Soll-Ist-Vergleich mit den<br />

Normforderungen durch, implementiert<br />

unter Verwendung von geeigneten Methoden<br />

und Tools die erforderlichen Prozesse<br />

und leiten die geeigneten Maßnahmen<br />

ab. Bei der Einführung eines QM-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Systems ist kein Modell vorgeschrieben –<br />

jede Einrichtung kann ein individuelles<br />

System einführen.<br />

DIN EN ISO 9001:2008<br />

Weltweit bildet dieses Befähigungssystem<br />

für eine Vielzahl von Organisationen die<br />

Basis für Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement.<br />

Das ISO-Modell ist<br />

(branchenunabhängig) geeignet, um den<br />

Aufbau eines QM-Systems zu strukturieren.<br />

Eine Zertifizierung ist möglich. Darunter<br />

versteht man ein Verfahren, in dem<br />

unparteiische Dritte schriftlich bestätigen,<br />

dass Prozesse mit den festgelegten<br />

Anforderungen konform sind. ■<br />

Wissen Sie, dass eine optimierte Bürokommunikation<br />

richtig Geld spart? Und vor allem wie viel?<br />

Wir schon. Doch bevor man etwas optimiert, muss<br />

man die Ausgangssituation verstehen und genau<br />

analysieren. Und das tun wir. Profitieren Sie so vom<br />

neuen 1=1 PAY PER PAGE ® GREEN-Konzept von Ricoh<br />

und reduzieren Sie gleichzeitig Ihre Kosten für die<br />

Bürokommunikation und Ihren CO -Ausstoß.<br />

2<br />

213<br />

Foto: Gina Sanders, Fotolia


Foto: Assisto<br />

E<br />

s gibt mittlerweile Unternehmen,<br />

die verfügen über ein ausgeklügeltes<br />

und wohldurchdachtes Ausund<br />

Fortbildungsprogramm für ihre Mitarbeiter.<br />

Nahezu jede Fachkraft hat hier<br />

die Möglichkeit, sich weiterzubilden,<br />

wenn sie nur will. Das wird – begleitet von<br />

diversen Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

– als Teil eines komplexen Motivationskonzeptes<br />

gesehen. Dabei werden jedoch<br />

in der Regel die kleineren, häufig<br />

aber wirksameren Methoden außer Acht<br />

gelassen. Zeitnahe und transparente In-<br />

214<br />

Arbeitsmarkt<br />

Seit 2007 ist Frank Hörnschemeyer als Kommunikations- und Unternehmensberater im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> tätig. Von der betrieblichen<br />

Sozialberatung bis zur Umsetzung komplexer Personalentwicklungssysteme deckt er alle Schlüsselbereiche der Mitarbeiterführung ab.<br />

FRANK HÖRNSCHEMEYER<br />

Wie man Fachkäfte bindet<br />

Natürlich versuchen Unternehmen ihre Mitarbeiter zu Höchstleistungen anzuspornen. Das Engagement<br />

des Einzelnen ist schließlich entscheidend für die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Doch mit welchen<br />

Methoden versuchen Unternehmen ihre Mitarbeiter zu motivieren, zu fördern und – und das ist wohl entscheidend<br />

– an ihr Unternehmen zu binden?<br />

formationen zu erbrachten Leistungen<br />

und unternehmerischen Zielen und Entwicklungen<br />

wirken sich unmittelbar positiv<br />

auf die Motivation und die Bindungsbereitschaft<br />

des Mitarbeiters aus.<br />

Die Unternehmensberatung Towers Watson<br />

beschreibt in ihrer »Global Workforce<br />

Study« 2010, dass für Mitarbeiter vor allem<br />

Werte wie Anerkennung, Vertrauen,<br />

Fairness, Selbstverwirklichung und Teamgeist<br />

relevant sind. Schon seit Jahren<br />

stehen laut dieser Studie Bezahlung und<br />

Karriere immer weniger im Vordergrund.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Mitarbeiter sehen sich heutzutage nicht<br />

mehr als Kostenfaktor, sondern als die eigentlichen<br />

Leistungsträger eines Unternehmens.<br />

Von ihren Unternehmen wünschen sie<br />

sich in erster Linie Arbeitsplatzsicherheit.<br />

Je mehr Mitarbeiter das Gefühl haben, einen<br />

sicheren Arbeitsplatz zu haben, desto<br />

größer ist ihr Engagement. Wenn man<br />

Mitarbeiter nun fragt, wie sie das Gefühl<br />

bekommen, einen sicheren und interessanten<br />

Arbeitsplatz zu haben, so nennen<br />

sie immer häufiger Aspekte wie:


Foto: Assisto<br />

Arbeitsmarkt<br />

Assisto in Damme: Zwar finden fast alle Maßnahmen als Inhouseveranstaltungen in den Betrieben<br />

statt, dennoch stehen freundliche, helle Seminarräume in Damme zur Verfügung.<br />

• Interesse an den Mitarbeitern,<br />

• ausreichende Entscheidungsfreiheit,<br />

• Übernahme sozialer Verantwortung,<br />

• Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für Mitarbeiter<br />

• Einbeziehung in die<br />

Ziel- und Entscheidungsfindung,<br />

• Berücksichtigung von Erfahrungen<br />

und Ideen der Mitarbeiter.<br />

Deutlich wird: Motivation und Engagement<br />

entsteht bei Mitarbeitern nicht einfach<br />

aus ihrer Aufgabe heraus. Motivation<br />

und Engagement sind in erster Linie ein<br />

Führungsauftrag.<br />

Arbeitnehmer werden zu engagierten<br />

Mitarbeitern, die sich mit ihrem Unternehmen<br />

identifizieren, wenn sie ein direktes<br />

Feedback bekommen, wenn sie über<br />

unternehmensrelevante Dinge informiert<br />

werden, wenn sie Teil einer soliden Personalentwicklungsarbeit<br />

sind.<br />

Geben Sie direktes Feedback<br />

Feedback ist ein zentrales Führungsinstrument,<br />

das einen klassischen Kommunikationsprozess<br />

zwischen einem Sender<br />

und einem Empfänger beschreibt. Ziel ist<br />

es, den Mitarbeitern zeitnah und anhand<br />

konkreter Beispiele in wertschätzender<br />

Form zu verdeutlichen, wie ihr Verhalten<br />

oder ihre Leistung von der Führungskraft<br />

wahrgenommen und beurteilt werden.<br />

Ein professionelles Feedback sollte sich<br />

immer an einfachen und wenigen Regeln<br />

orientieren, um eine steuernde und positiv<br />

beeinflussende Wirkung zu erzielen:<br />

• Feedback schließt sich zeitnah<br />

an eine Beobachtung an.<br />

• Feedback bezieht sich immer<br />

auf konkrete Beispiele.<br />

• Feedback bezieht konkrete<br />

Alternativen und Vorschläge für<br />

eine positive Entwicklung mit ein.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

• Feedback wird nicht in emotional<br />

aufgeheizter Stimmung gegeben.<br />

• Feedback bezieht sich auf das<br />

Verhalten, nicht auf die Person<br />

des Empfängers.<br />

Feedback zu geben ist der einfachste Weg,<br />

um tragfähige und vertrauensvolle Beziehungen<br />

zwischen Führungskraft und Mitarbeiter<br />

aufzubauen.<br />

Durch aufgaben- und sachbezogenes<br />

Feedback können Führungskräfte ihren<br />

Mitarbeitern in Hinblick auf ihre Leistung<br />

mehr Transparenz geben und Verhaltensänderungen<br />

ermöglichen. Entsteht in einem<br />

Unternehmen eine funktionierende<br />

Feedbackkultur, ist der erste Schritt in<br />

Richtung Bindung qualifizierter Mitarbeiter<br />

getan.<br />

Kommunizieren Sie mit ihren Mitarbeitern<br />

Ein wichtiger Motivationsfaktor für Mitarbeiter<br />

ist der Grad des Informiert-Seins<br />

über die Situation des Unternehmens,<br />

über dessen Ziele und dessen Situation.<br />

Heutzutage sind Mitarbeiter sehr daran<br />

interessiert, wie es dem Unternehmen, für<br />

das sie tätig sind, geht. Dabei beschäftigen<br />

sie Fragen wie:<br />

• wie sicher ist mein Arbeitsplatz?<br />

• was wird für die Sicherheit<br />

meines Arbeitsplatzes getan?<br />

• welche Faktoren beeinflussen<br />

diese Sicherheit?<br />

• was kann ich selbst zu dieser<br />

Sicherheit beitragen?<br />

• wie innovativ sind wir?<br />

Anhand dieser Fragen wird deutlich, dass<br />

es sich hier nicht um einseitige Informationen<br />

geht, sondern, dass es einer akti-<br />

215


ven innerbetrieblichen Kommunikationskultur<br />

bedarf.<br />

Damit Unternehmen zukunftsfähiger<br />

handeln können, bedarf es einer funktionierenden<br />

Kommunikation. So signalisieren<br />

Unternehmen ihren Mitarbeitern,<br />

ernst genommen zu werden und so lassen<br />

sich die vorhandenen Fachkräfte dauerhaft<br />

an ihr Unternehmen binden.<br />

Machen Sie Entwicklungsstufen<br />

Ihres Unternehmens transparent<br />

Je genauer die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

die Entwicklungschancen im<br />

Unternehmen kennen, desto größer ist ihre<br />

Motivation, sich weiterzuentwickeln<br />

und desto klarer sind ihre Vorstellungen<br />

darüber, wo sie sich weiterbilden müssen.<br />

Machen Sie daher die Anforderungen der<br />

verschiedenen Stellen für Fach-, Projektund<br />

Führungsaufgaben transparent. Beschreiben<br />

Sie die einzelnen Entwicklungsstufen<br />

oder Karrierepfade und arbeiten<br />

Sie die erforderlichen Qualifikationsprofile<br />

für jede Stufe aus. Dadurch<br />

können Sie auch die Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

für Ihre Beschäftigten<br />

systematischer planen<br />

Führen Sie regelmäßige<br />

Mitarbeitergespräche<br />

Regelmäßige Mitarbeitergespräche – am<br />

besten einmal im Jahr – geben Ihnen und<br />

Ihren Arbeitskräften wichtige Orientierungshilfen.<br />

Wie stehe ich im Unternehmen?<br />

Welche Stärken kann ich sinnvoll<br />

einbringen? Wie werden meine Leistung<br />

und mein Verhalten eingeschätzt? Welche<br />

Entwicklungsperspektiven sind für mich<br />

möglich? Was wünscht sich das Unternehmen<br />

von mir? Das müssen Ihre Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter wissen, damit<br />

216<br />

Arbeitsmarkt<br />

Der Weg von der Information zur Identifikation ist eines der Leitthemen moderner Personalentwicklung.<br />

sie ihr volles Potenzial entfalten können.<br />

Sehr sinnvoll ist außerdem, gemeinsam<br />

mit den Beschäftigten die individuellen<br />

Stärken-Schwächen-Profile zu erarbeiten.<br />

So können Selbst- und Fremdbild direkt<br />

miteinander abgeglichen werden. Auch<br />

die Führungskraft entwickelt sich durch<br />

das gegenseitige Feedback weiter. Mögliche<br />

Lernfelder und notwendige Qualifizierungsmaßnahmen<br />

lassen sich direkt<br />

daraus ableiten. Treffen Sie individuelle<br />

Vereinbarungen mit jedem einzelnen Mitarbeiter<br />

und zeigen Sie auf, welche Entwicklungsschritte<br />

im Unternehmen möglich<br />

sind.<br />

Sie können Mitarbeitergespräche auch<br />

für konkrete Zielvereinbarungen – etwa<br />

Business- und Urlaubsreisen rund um den Globus, ein Tagesausflug nach Hamburg<br />

inklusive Tickets fürs Musical oder den Linien- und Schulbusverkehr:<br />

Wir machen’s einfach, professionell und günstig.<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

für das kommende Jahr – nutzen. Das hilft<br />

bei der gemeinsamen Orientierung und<br />

der Verfolgung von strategischen Zielen.<br />

Qualifizieren Sie Ihre Beschäftigten<br />

Welche Stärken bringen Ihre Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter mit? Welche Potenziale<br />

schlummern noch in Ihren Beschäftigten?<br />

Wie können diese am besten geweckt<br />

werden?<br />

Entscheidend für die Entwicklung ist eine<br />

qualifizierte Fort- und Weiterbildung<br />

Ihres Personals. Planen Sie diese strategisch.<br />

Durch Fortbildungen können Sie<br />

die Stärken Ihrer Mitarbeitenden ausbauen.<br />

Dabei stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten<br />

offen: Holen Sie sich Experten<br />

Grafik: Assisto


Foto: Picture-Factory, Fotolia<br />

ins Haus, die Ihre Mitarbeiter firmeninternen<br />

Seminaren qualifizieren. Unternehmen<br />

gestalten die Weiterbildungsinhalte<br />

immer häufiger selbst mit und gewährleisten<br />

so die nötige Betriebsnähe.<br />

Lassen Sie auch erfahrene Mitarbeiter ihr<br />

Wissen an die Kolleginnen und Kollegen<br />

weiter geben; dies motiviert sie besonders.<br />

Vor allem ältere Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer fühlen sich so<br />

wertgeschätzt.<br />

Probieren Sie »Training on the Job«<br />

Training on the Job gewinnt immer mehr<br />

an Bedeutung. Durch dieses Learning by<br />

Doing werden Lerninhalte besonders verinnerlicht,<br />

weil sie parallel zur Lernerfahrung<br />

gleich in die Tat umgesetzt werden.<br />

Hierfür bietet es sich an, bestimmte Arbeitsschwerpunkte<br />

in Form von Projekten<br />

mit Lerninhalten zu versehen. Vergessen<br />

Sie dabei nicht, die Projekte gründlich<br />

Arbeitsmarkt<br />

Altersgemischte Teams haben Vorteile – vor allem bei kreativen Tätigkeiten. Ältere und jüngere<br />

Arbeitnehmer bringen unterschiedliche Wissens- und Erfahrungshintergründe ein.<br />

nachzubereiten und zu bewerten. Was ist<br />

gut gelaufen, was nicht? Und was lässt<br />

sich aus den Projekten lernen?<br />

Training on the Job bietet gerade auch<br />

neuen und jungen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern eine gute Möglichkeit, Wissen<br />

und Erfahrungen zu sammeln. Und es<br />

hat auch für Ältere Vorteile: Sie können<br />

auf diese Weise ihr Wissen und ihre Erfahrung<br />

weitergeben.<br />

Profitieren Sie von gemischten Teams<br />

Nutzen Sie die Vorteile von altersgemischten<br />

Teams – vor allem bei kreativen Tätigkeiten.<br />

Denn ältere und jüngere Arbeitnehmer<br />

bringen unterschiedliche Wissens-<br />

und Erfahrungshintergründe ein.<br />

Davon können alle im Team profitieren.<br />

Dabei sollten Sie die Teammitglieder auf<br />

die Zusammenarbeit gut vorbereiten. Teambildung<br />

gehört zur Aufgabe jeder guten<br />

Führungskraft.<br />

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Halten Sie auch in der Elternzeit Kontakt<br />

Familienfreundlichkeit fördert das Image<br />

Ihres Unternehmens und die Identifikation<br />

der Beschäftigten mit dem Unternehmen.<br />

Signalisieren Sie Ihren Arbeitskräften,<br />

dass es Ihnen ein wichtiges Anliegen<br />

ist, sie auch während der Elternzeit oder<br />

familienbedingter Auszeiten zu unterstützen<br />

– selbstverständlich ohne sie durch<br />

Fortbildungsmaßnahmen übermäßig in<br />

der Elternzeit zu beanspruchen.<br />

Wer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in Elternzeit durch Weiterbildungen auf<br />

dem neuesten Stand hält, reduziert danach<br />

deren Einarbeitungszeit.<br />

Gute Führungskräfte binden Mitarbeiter<br />

Führungskräften kommt im Rahmen der<br />

Personalentwicklung eine besondere Bedeutung<br />

zu. Häufig prägen sie die Kultur<br />

eines Unternehmens und tragen entscheidend<br />

dazu bei, ob eine Fachkraft bleibt<br />

oder nicht. Die Führungskräfte sind es,<br />

die in der praktischen Arbeit jüngere und<br />

neue Kollegen qualifizieren und binden.<br />

Überdies tragen sie ganz entscheidend<br />

dazu bei, dass sich die Beschäftigten mit<br />

dem Unternehmen identifizieren und produktiv<br />

sind. Gute Führung zeichnet sich<br />

durch eine positive Grundhaltung gegenüber<br />

den Beschäftigten, durch Motivations-<br />

und Kommunikationsfähigkeit sowie<br />

die Fähigkeit der Selbstreflexion aus.<br />

All diese Anforderungen greift die Personalentwicklung<br />

der Unternehmensberatung<br />

assisto-Frank Hörnschemeyer auf. Ein<br />

gemeinsam erarbeitetes Konzept wird zügig<br />

und passend eingeführt, umgesetzt<br />

und ausgewertet. So erhalten Sie dauerhaft<br />

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Foto: Marienhain Vechta<br />

D<br />

ie berufsbildenden Schulformen<br />

im Marienhain fördern in besonderem<br />

Maße das soziale Engagement<br />

der Auszubildenden. Sie sollen zu<br />

professionellem Handeln in folgenden Berufen<br />

befähigt werden:<br />

• als staatlich geprüfte Sozialassistenten<br />

mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik<br />

• als staatlich anerkannte<br />

Erzieherinnen und Erzieher<br />

218<br />

Arbeitsmarkt<br />

Schule mit Tradition: Das Marienhain Vechta ist Ausbildungsstätte für sozialpädagogische, heilpädagogische und pflegerische Arbeitsfelder.<br />

Das beeindruckende Gebäude an der Vechtaer Landwehrstraße entstand im Jahre 1906 als Haushaltsschule.<br />

SCHULLEITER HARTMUT PILLE<br />

Die BBS im Marienhain Vechta<br />

Die berufsbildende Schule der »Schwestern Unserer Lieben Frau« im Marienhain Vechta<br />

versteht sich als christliche Angebotsschule katholischer Prägung. Die Schule ist eine<br />

Aus bildungsstätte speziell für sozialpädagogische, heilpädagogische und pflegerische<br />

Arbeitsfelder. Ökumenisches Handeln ist selbstverständliche Praxis. Dazu gehört, andere<br />

Überzeugungen zu respektieren und sich um gegenseitiges Verständnis und um Vertiefung<br />

des Glaubens zu bemühen. Deshalb steht die Schule auch nichtkatholischen Schülerinnen<br />

und Schülern offen, die das christliche Selbstverständnis der Schule akzeptieren.<br />

• als staatlich geprüfte Altenpflegerinnen<br />

und Altenpfleger<br />

• als staatlich anerkannte Heilpädagoginnen<br />

und Heilpädagogen<br />

Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit bietet<br />

die Fachoberschule für Gesundheit und<br />

Soziales mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik.<br />

In unterschiedlichen sozialen<br />

Bereichen werden in der elften Klasse der<br />

FOS insgesamt 960 Stunden Praxis absol-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

viert. Hier erhalten die Schülerinnen und<br />

Schüler intensive Einblicke in verschiedene<br />

soziale Arbeitsfelder. Die Ausbildung<br />

führt nach dem Besuch der zwölften Klasse<br />

zur allgemeinen Fachhochschulreife,<br />

die dazu berechtigt, an jeder Fachhochschule<br />

der Bundesrepublik ein Studium<br />

zu absolvieren.<br />

Im Schuljahr 2012/<strong>2013</strong> werden an der<br />

BBS Marienhain 575 Schülerinnen und<br />

Schüler in den unterschiedlichen Schul-


Grafik: Marienhain Vechta<br />

Logo der BBS Marienhain Vechta: Seit fast 50 Jahren haben junge Menschen die Möglichkeit,<br />

im Marienhain eine Erzieher-Ausbildung zu absolvieren.<br />

formen ausgebildet. Die meisten Schüler<br />

kommen dabei aus den Landkreisen Vechta<br />

(376) und Cloppenburg (130).<br />

Erzieherausbildung im Marienhain:<br />

Praxisnah und handlungsorientiert<br />

Seit fast 50 Jahren haben junge Menschen<br />

die Möglichkeit, im Marienhain eine Erzieher-Ausbildung<br />

zu absolvieren. Mit der<br />

Errichtung einer Berufsfachschule für Sozialassistenten<br />

– Schwerpunkt Sozialpädagogik<br />

im Jahre 1996 wurden die Voraussetzungen<br />

für einen bundesweit einheitlich<br />

anerkannten Abschluss zur »Staatlich anerkannten<br />

Erzieherin« bzw. »Staatlich anerkannten<br />

Erzieher« geschaffen.<br />

Die Absolventen der Berufsfachschule<br />

erhalten nach ihrer zweijährigen Ausbildung<br />

zum Sozialassistenten einen beruflichen<br />

Abschluss und können als Zweitkräfte<br />

in sozialpädagogischen Einrichtungen<br />

tätig sein. Die meisten von ihnen setzen<br />

aber ihre Ausbildung zur Erzieherin in<br />

der zweijährigen Fachschule für Sozialpädagogik<br />

fort.<br />

In den Ausbildungsphasen unterstützen<br />

und begleiten die Lehrkräfte ihre Schüler<br />

auf dem Weg zu einer umfassenden beruflichen<br />

Handlungskompetenz, damit sie<br />

später selbstständig und eigenverantwortlich<br />

Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsaufgaben<br />

übernehmen können.<br />

Diese Ausbildung erfolgt auf qualitativ<br />

hohem Niveau. Immer wieder werden die<br />

Unterrichtsinhalte den besonderen Bedingungen<br />

und Veränderungen in der Gesellschaft<br />

angepasst. Die zukünftigen Erzieher<br />

werden gezielt durch eine enge<br />

Arbeitsmarkt<br />

Verzahnung von Theorie und Praxis auf<br />

ihren verantwortungsvollen Beruf vorbereitet.<br />

Die gute Zusammenarbeit der Schule<br />

mit den Leiterinnen und Leitern der sozialen<br />

Einrichtungen trägt wesentlich dazu<br />

bei, dass die zukünftigen Erzieher in der<br />

Lage sind, auf die Bedürfnisse unserer<br />

Kinder und Jugendlichen fachlich versiert<br />

einzugehen. Sie werden durch ihre theoretische<br />

und praktische Ausbildung und<br />

in einem projektorientierten Unterricht<br />

dafür sensibilisiert, wie man Kinder als<br />

kreative und lernende Persönlichkeiten<br />

auf vielerlei Art und Weise begleiten und<br />

fördern kann; sie lernen, soziale Kompetenzen<br />

zu vermitteln und gleichzeitig<br />

auch auf die wachsenden kognitiven Fähigkeiten<br />

der Kinder und Jugendlichen<br />

einfühlsam einzugehen.<br />

Das Projekt »Naturwissenschaftliche<br />

und mathematische Frühbildung vor Ort«<br />

wurde 2012 in der BBS Marienhain von<br />

der Mathematiklehrerin Dr. Grieshop und<br />

Schülern der Fachschule für Sozialpädagogik<br />

geplant und durchgeführt. Kinder aus<br />

umliegenden Einrichtungen und Schulen<br />

wurden in das Projekt einbezogen und<br />

waren begeistert.<br />

Erzieher haben viele Möglichkeiten, ihre<br />

in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse<br />

in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern<br />

umzusetzen – etwa in der Kinderkrippe,<br />

im Kindergarten, im Kinderhort,<br />

im Kinder- und Jugendheim, in heil-und<br />

sonderpädagogischen Einrichtungen, in<br />

Kinderstationen von Krankenhäusern<br />

und zunehmend auch in Schulen.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

219<br />

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Foto: Marienhain Vechta<br />

Das Projekt »Naturwissenschaftliche und mathematische Frühbildung vor Ort« wurde 2012 in<br />

der BBS Marienhain von der Mathematiklehrerin Dr. Grieshop und Schülern der Fachschule<br />

für Sozialpädagogik geplant und durchgeführt. Kinder aus den umliegenden Einrichtungen<br />

und Schulen wurden in das Projekt einbezogen und waren begeistert.<br />

Die Ausbildung in der Fachschule für Sozialpädagogik<br />

gliedert sich im ersten und<br />

zweiten Jahr in 32 Wochen Theorieunterricht<br />

und jeweils einem neunwöchigen<br />

Praktikum. Die »Staatlich anerkannten<br />

Erzieherinnen und Erzieher« erlangen zudem<br />

die allgemeine Fachhochschulreife.<br />

Viele Erzieherinnen qualifizieren sich<br />

durch dieses Studium insbesondere für<br />

zukünftige Leitungsaufgaben.<br />

Altenpflegausbildung im Marienhain:<br />

Ein Plädoyer für den Standort Vechta<br />

Altenpflegeausbildung heißt, voneinander<br />

und miteinander zu lernen Seit 1990<br />

findet in Vechta an der BBS Marienhain<br />

die Ausbildung zur »Staatlich geprüften<br />

Altenpflegerin« bzw. zum »Staatlich geprüften<br />

Altenpfleger« statt. Diese Ausbildung<br />

vermittelt den Schülerinnen und<br />

Schülern die Grundlagen für eine sehr<br />

verantwortungsvolle und immer bedeutender<br />

werdende berufliche Tätigkeit.<br />

220<br />

Arbeitsmarkt<br />

Die demographische Entwicklung in<br />

Deutschland zeigt, dass immer mehr alte<br />

und pflegebedürftige Menschen den Rat<br />

und die Hilfe professionell ausgebildeter<br />

Pflegerinnen und Pfleger benötigen. Die<br />

Berufsfachschule für Altenpflege im Marienhain<br />

wurde eingerichtet, um jungen<br />

Menschen aus dem Landkreis die Möglichkeit<br />

zu geben, relativ ortsnah eine<br />

Ausbildung absolvieren zu können.<br />

Im Laufe der Jahre hat sich der Standort<br />

Vechta bewährt und die Schule ist durch<br />

die hohe Qualität der Ausbildung, die sich<br />

in handlungsorientierter Fachkompetenz<br />

der Absolventen widerspiegelt, zu einer<br />

der führenden Pflegefachschulen in Norddeutschland<br />

geworden. Fast 30 Einrichtungen<br />

der offenen, ambulanten und stationären<br />

Alten- und Krankenpflege wissen<br />

die Altenpflegeschule des Marienhains in<br />

Vechta zu schätzen und arbeiten eng mit<br />

ihr zusammen – davon rund 80 Prozent in<br />

katholischer Trägerschaft.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Der Standort Vechta ist idealer Mittelpunkt<br />

eines großen Einzugsgebietes: Es<br />

erstreckt sich von Essen über Damme,<br />

Neuenkirchen und Kirchdorf bis hin nach<br />

Twistringen. Für die oft jungen Bewerber<br />

ist es so möglich, die Schule mit einem<br />

Anfahrtsweg von maximal 50 Kilometern<br />

zu erreichen.<br />

Die Bewerberzahlen an der Altenpflegeschule<br />

Marienhain sind gut. Der spürbare<br />

finanzielle Druck in den Pflegeeinrichtungen<br />

ließ auch die Zahl der Ausbildungsplätze<br />

vorübergehend sinken, doch durch<br />

neu hinzugewonnene Kooperationspartner<br />

und einem Umdenken in den Einrichtungen<br />

stieg die Zahl wieder an, so dass<br />

2012 der neue Ausbildungsjahrgang mit<br />

23 Auszubildenden beginnen konnte. Die<br />

meisten Einrichtungen verstehen die Altenpflegeausbildung<br />

mittlerweile als eine<br />

Chance, dem drohenden Fachkräftemangel<br />

aktiv entgegenzuwirken und haben<br />

die Bedeutung wohnortnaher und fachlich<br />

kompetenter Ausbildung erkannt.<br />

Durch die zentrale Lage der Schule mitten<br />

im Landkreis ist es auch möglich die<br />

Praxisanleiter der kooperierenden Einrichtungen<br />

zu den mehrmals im Jahr<br />

stattfindenden Praxisanleitertreffen in<br />

die Schule einzuladen – es nehmen rund<br />

90 Prozent der Anleiter an diesen wichtigen<br />

Treffen teil. Die Ergebnisse dieser<br />

Nachmittage sorgen für eine sehr gute Zusammenarbeit<br />

der Schule mit den Einrichtungen<br />

und für eine stetige Qualitätsverbesserung<br />

der praktischen Ausbildung.<br />

Die gute und enge Zusammenarbeit<br />

mit den Kooperationspartnern zeigt sich<br />

auch in der gemeinsamen Bewerberauswahl,<br />

den regelmäßigen Arbeitssitzungen<br />

mit den Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen<br />

und in der Möglichkeit, durch<br />

den zentralen Standort unkompliziert in<br />

den Einrichtungen der Umgebung klinischen<br />

Unterricht (am Bett) zu erteilen.<br />

Die Fachbereiche der berufsbildenden<br />

Schulformen des Marienhains sind sehr


gut aufeinander abgestimmt. Die sich dadurch<br />

ergebenden Synergieeffekte und<br />

die optimale Besetzung eines multiprofessionellen<br />

Expertenteams stellen ein zentrales<br />

Merkmal der Schulqualität dar. So<br />

ist an der Schule ein Musiklehrer eben<br />

nicht nur Experte im Bereich Erzieherausbildung,<br />

sondern bringt sein Expertenwissen<br />

auch in den Fachbereichen Altenpflege<br />

(z. B. »Musik und Demenz«) und Heilpädagogik<br />

(z. B. »Wirkung von Musik bei<br />

spastischen Verhaltungsmustern«) ein.<br />

Diese Kombination von Fachleuten wurde<br />

bereits mehrfach von der Landesschulbehörde<br />

lobend hervorgehoben. Zudem besteht<br />

für alle Fachbereiche die Möglichkeit,<br />

sich zu bestimmten Themen Fachleute<br />

innerhalb des Hauses als Berater oder<br />

Dozent einzuladen; man muss nicht auf<br />

externe Honorarkräfte zurückgreifen. So<br />

kann ein Pflegeexperte im Bereich der<br />

Themen »Dekubitus und Rollstuhl« oder<br />

»Hebe- und Tragetechniken« ebenso wertvolle<br />

Hilfen geben wie im Themenbereich<br />

»Sterbebegleitung bei Kindern«.<br />

Durch die Nähe zu den Schülern und<br />

die gute Beratung und Begleitung in der<br />

beruflichen und menschlichen Entwicklung<br />

der jungen Menschen entstehen von<br />

Vertrauen und Respekt geprägte, professionelle<br />

Beziehungen, die auch häufig<br />

nach dem Verlassen der Schule Bestand<br />

haben. Diese Nähe ist in großen Bildungszentren<br />

eher selten, was bei einem so bedeutungsvollen<br />

Beruf wie dem des Altenpflegers<br />

unweigerlich zu Qualitätsverlusten<br />

führt.<br />

Ziel und Auftrag der Berufsfachschule<br />

Altenpflege liegen darin, die zukünftigen<br />

Altenpfleger und Altenpflegerinnen in ihrem<br />

beruflichen und fachlichen Identitätsfindungsprozess<br />

zu unterstützen und<br />

mit ihnen Wege zu einer professionellen<br />

pflegerischen Tätigkeit zu finden. Dabei<br />

sind die Entwicklung und der Ausbau erforderlicher<br />

Kompetenzen die Hauptanliegen<br />

der Ausbildung. Reflexionsfähig-<br />

Arbeitsmarkt<br />

Altenpflegeausbildung heißt, voneinander und miteinander zu lernen.<br />

keit, die kritische und selbstkritische<br />

Überprüfung der Ausbildungsinhalte und<br />

der beruflichen Entwicklung sind zentrale<br />

Anliegen. Eine konstruktive Mitarbeit<br />

bei der Gestaltung des schulischen Zusammenseins<br />

– sei es im Unterricht, in der<br />

Schülervertretung, bei Festen und Feiern,<br />

bei der Lösung von Konflikten und der<br />

notwendigen Anstrengung, miteinander<br />

Lernen zu lernen – ist ausdrücklich gefordert.<br />

Speziell der berufsbezogene Unterricht<br />

zielt darauf ab, den Schülern grundlegende<br />

Kompetenzen für die Tätigkeit in<br />

verschiedenen altenpflegerischen Arbeitsfeldern<br />

praxisnah zu vermitteln. Die<br />

Inhalte der Fächer und Lernfelder dokumentieren<br />

den hohen Anspruch, der an<br />

die künftigen Altenpflegerinnen und Altenpfleger<br />

gestellt wird.<br />

Die Ausbildung dauert in Vollzeitform<br />

drei Jahre und erfolgt im Wechsel von theoretischen<br />

mit praktischen Unterrichtsblöcken.<br />

Die Schülerinnen und Schüler<br />

erhalten eine Ausbildungsvergütung vom<br />

Träger des Ausbildungsplatzes. Es bieten<br />

sich berufliche Möglichkeiten in der sta-<br />

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tionären, teilstationären und ambulanten<br />

Pflege, in Hospizen, in Krankenhäusern,<br />

in psychiatrischen Facheinrichtungen,<br />

Rehabilitationseinrichtungen sowie in allen<br />

Bereichen der offenen Altenhilfe und<br />

der Beratung. Auch in Verwaltungsbereichen<br />

der Pflege- und Krankenkassen sind<br />

viele Chancen gegeben, um persönliche<br />

Vorstellungen umzusetzen.<br />

Zusammenfassend lassen sich folgende<br />

fünf Punkte festhalten:<br />

• die Bedeutung der Altenpflegeausbildung<br />

nimmt angesichts des demographischen<br />

Wandels weiter zu;<br />

• der Fachkräftemangel wird auch im OM<br />

immer deutlicher spürbar;<br />

• der Standort Vechta bzw. im Landkreis<br />

Vechta sichert die Existenz vieler Ausbildungsplätze<br />

und hat große Bedeutung<br />

für zahlreiche Pflegeeinrichtungen<br />

im Einzugsgebiet;<br />

• die hohe Qualität der Ausbildung ist<br />

auch in Zukunft gewährleistet;<br />

• die Schule ist organisatorisch, personell<br />

und finanziell für die Zukunft gerüstet.<br />

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Foto: Marienhain Vechta


Foto: Kathleen Rekowski, Fotolia<br />

222<br />

Arbeitsmarkt<br />

Erzieherinnen und Erzieher haben viele Möglichkeiten, ihre in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern<br />

umzusetzen – etwa in der Kinderkrippe, im Kindergarten, im Kinderhort, im Kinder- und Jugendheim, in heil-und sonderpädagogischen<br />

Einrichtungen, in Kinderstationen von Krankenhäusern und zunehmend auch in Schulen.<br />

Fachschule für Heilpädagogik:<br />

Der Menschenwürde verpflichtet<br />

Bereits in den 70er Jahren wurde im Marienhain<br />

erstmals auch eine Ausbildung<br />

zur »Staatlich anerkannten Heilpädagogin«<br />

angeboten, die bis heute besteht.<br />

Staatlich anerkannte Erzieher oder Heilerziehungspfleger,<br />

die mindestens ein<br />

Jahr hauptberuflich in sozialpädagogischen<br />

Einrichtungen gearbeitet haben,<br />

können die Fachschule für Heilpädagogik<br />

besuchen. Wird die Ausbildung in Teil-<br />

Sondierbohrungen Grundwasser-Erkundungen Gründungsberatung<br />

Biotopkartierung<br />

Abfallmanagement<br />

Von der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer<br />

öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger<br />

für Altlasten und kontaminierte Standorte<br />

Anerkannter Sachverständiger nach §18<br />

Bundes-Bodenschutzgesetz "Boden-Gewässer"<br />

zeitform durchgeführt, kann die geforderte<br />

Berufstätigkeit durch eine während der<br />

Teilzeitausbildung ausgeübte entsprechende<br />

Berufstätigkeit ersetzt werden. Altenpfleger,<br />

Krankenpfleger, Ergotherapeuten,<br />

Physiotherapeuten, Diplomsozialpädagogen,<br />

Diplomsozialarbeiter, Religionspädagogen,<br />

Diakone oder generell<br />

Menschen mit vergleichbarer Vorbildung<br />

können – nach Entscheidung durch die<br />

Landesschulbehörde und unter Berücksichtigung<br />

der Praxiserfahrung, der ge-<br />

Rückbauplanung<br />

Bodenschutz und Altlastenerkundung * Hydrogeologie *<br />

GIS-Dienstleistungen und Landschaftsökologie * Betrieblicher Umweltschutz * Ingenieur-/ Genehmigungsplanung<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Ingenieur- und Sachverständigenbüro<br />

Rubach und Partner<br />

Carl-Zeiss-Straße 1<br />

49661 Cloppenburg<br />

RP Geolabor und<br />

Umweltservice GmbH<br />

Tel. 0 44 71 - 94 75 70<br />

email: Info@RubachundPartner.de<br />

leisteten Fortbildungen – nach einem<br />

Kenntnisgespräch durch die Fachschule<br />

Heilpädagogik einen Studienplatz in der<br />

Fachschule für Heilpädagogik annehmen.<br />

Verhaltensauffällige und geistig behinderte<br />

Menschen sind das Klientel der auszubildenden<br />

Heilpädagogen am Marienhain.<br />

Vollzeit- und Teilzeitausbildung<br />

wird angeboten.<br />

Heilpädagogik beschäftigt sich in Theorie<br />

und Praxis mit Menschen jeder Altersstufe,<br />

deren Leben erschwerten Bedin-<br />

Diplom-Geologe Bertold Rubach Ansprechpartner in Umwelt- und Baugrundfragen<br />

Beratende Ingenieure<br />

und Geowissenschaftler<br />

Baugrunderkundung, Boden- und Erdbaulabor<br />

www.RubachundPartner.de


gungen unterworfen ist und die in der Gefahr<br />

sind, aus gemeinsamen Lebenszusammenhängen<br />

herauszufallen.<br />

Dabei steht die Heilpädagogik als eigenständige<br />

Pädagogik-Disziplin in der Nachbarschaft<br />

von Anthropologie, von Psychologie,<br />

Soziologie, Medizin und Recht. In<br />

der Auseinandersetzung mit Beeinträchtigungen,<br />

Benachteiligungen und Belastungen<br />

kommt dem Menschenbild eine<br />

besondere Bedeutung zu. Heilpädagogik<br />

weiß sich einem Menschenbild verpflichtet,<br />

in dem Einzigartigkeit und Würde<br />

zentraler und unverzichtbarer Bestandteil<br />

sind. Grundlage heilpädagogischen Handelns<br />

sind die personale, soziale und materiale<br />

Begegnung im heilpädagogischen<br />

Dialog und die begleitende Assistenz.<br />

Die Heilpädagogik im 21. Jahrhundert<br />

versteht sich zunehmend als »Anwaltschaft«<br />

für Menschen in erschwerten Lebenssituationen,<br />

deren Recht auf weitest<br />

mögliche Teilhabe und Teilnahme am gesellschaftlichen<br />

Leben im Mittelpunkt<br />

steht. Die Rahmenbedingungen in der Arbeit<br />

mit Menschen mit speziellem Erziehungs-<br />

und Bildungsbedarf verändern<br />

sich fortlaufend. Heute soll mit hoher<br />

Fachlichkeit differenzierter, effektiver<br />

und zielorientierter gearbeitet werden.<br />

Diese Ausbildung kann hier sehr helfen,<br />

den Anforderungen auf einem fachlich<br />

hohen Niveau gelassener, selbstbewusster<br />

und souveräner zu begegnen.<br />

Fazit<br />

Abschließend bleibt festzuhalten: Ausgangspunkt<br />

in allen Schulformen des Marienhains<br />

ist die zukünftige berufliche Situation<br />

der Auszubildenden mit den konkreten<br />

Problembereichen und Krisensituationen,<br />

die sie im Beruf erleben und er-<br />

»Es gilt die<br />

alpine Konjunkturweisheit:<br />

Wo die Berge<br />

hoch sind,<br />

sind die<br />

Täler tief.«<br />

Dr. Stefan Kooths<br />

Arbeitsmarkt<br />

Heilpädagogik ist eine eigenständige Wissenschaft und Profession in der sozialen Arbeit mit<br />

spezifischen Kompetenzen und Aufgaben. Heilpädagogen beraten, fördern, bilden und begleiten<br />

Menschen mit Beeinträchtigungen und deren soziales Umfeld.<br />

fahren. Die intensive Vernetzung von Theorie<br />

und Praxis bedeutet gleichzeitig eine<br />

enge Zusammenarbeit zwischen den in<br />

der Region befindlichen sozialen Institutionen<br />

und der Schule. Die in der Schule<br />

vermittelten christlichen Wertvorstellungen<br />

und die Erziehung zur Werturteilsfähigkeit<br />

werden in die Berufswelt übertragen.<br />

Da das Marienhain die hohen Quali-<br />

Wir helfen Ihnen dabei, Höhen zu erklimmen<br />

und Täler rechtzeitig zu erkennen.<br />

Die Freese & Feldhaus-Gruppe bietet Ihnen genau die<br />

interprofessionelle Beratung, die Sie benötigen, damit<br />

Ihr Erfolg nachhaltig Bestand hat.<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

tätsansprüche der Einrichtungen in besonderem<br />

Maße erfüllt, werden Schülerinnen<br />

und Schüler des Marienhains als<br />

Praktikanten und später als Arbeitskräfte<br />

gerne eingestellt.<br />

Weitere Informationen zur BBS im Marienhain<br />

gibt es unter www.bbs-marienhain.de<br />

oder direkt im Marienhain, Landwehrstraße<br />

2, 49377 Vechta. ■<br />

■ Wirtschaftsberatung<br />

■ Interessenvertretung<br />

■ Rechtsberatung<br />

223<br />

Foto: Piccolo, Fotolia


Fotos: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Grote: Meine Herren, wie hat sich das <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> Ihrer Empfindung<br />

nach in den vergangenen 30 Jahren verändert?<br />

Kossen: Ich habe 1988 in Vechta Abitur gemacht,<br />

habe dann außerhalb studiert und<br />

gearbeitet. Schon damals, und auch jetzt<br />

nach meiner Rückkehr, stelle ich fest, dass<br />

sich das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> stark<br />

weiterentwickelt hat. Die Städte – wie<br />

Vechta – aber auch die Betriebe wirken<br />

so, als sei die Zeit nicht stehen geblieben.<br />

Es ist technisiert, es ist investiert worden.<br />

Lebenswelt<br />

Im Gespräch: Franz-Josef Holzenkamp (Foto links), CDU-Bundestagsabgeordneter aus Garthe und Peter Kossen (Foto rechts), Vertreter<br />

des Bischöflichen Offizials in Vechta.<br />

INTERVIEW MIT FRANZ- JOSEF HOLZENKAMP UND PETER KOSSEN<br />

Unsere Gesellschaft im OM<br />

wird vielfältiger und bunter<br />

Die Wirtschaft im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist erfolgreich, sie wächst immer weiter. Doch auf welchem Fundament<br />

steht das, was da gewachsen ist? Hält die gesellschaftliche Entwicklung im katholisch geprägten<br />

Südoldenburg Schritt mit der wirtschaftlichen? Darüber sprachen der ständige Vertreter des Bischöflichen<br />

Offizials in Vechta, Monsignore Peter Kossen, der CDU-Bundestagsabgeordnete Franz-Josef Holzenkamp<br />

aus Garthe und der Geschäftsführer der Oldenburgischen Volkszeitung aus Vechta, Christoph Grote.<br />

Den Eindruck schildern mir auch Leute,<br />

die mich hier besuchen, die nicht hier aus<br />

der Gegend kommen. Sie empfinden das<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> als eine spezialisierte<br />

oder weit entwickelte Region, die<br />

wirtschaftlich boomt.<br />

Holzenkamp: Auch ich nehme eine gewaltige<br />

dynamische wirtschaftliche Entwicklung<br />

wahr. Ich bin im Nordkreis Cloppenburg<br />

geboren. Eine Ecke, wo wir bis in die<br />

achtziger Jahre im Winter bis zu 40 Prozent<br />

Arbeitslosigkeit hatten. Wenn ich gerade<br />

diese Ecke vor Augen habe, aber<br />

224 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

auch das gesamte <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>,<br />

dann hat sich eine gewaltige Entwicklung<br />

vollzogen, verbunden mit einer<br />

enormen Steigerung der Lebensqualität.<br />

Mich beeindruckt immer wieder der extrem<br />

hohe Anteil an Wohneigentum gerade<br />

hier in der Region.<br />

Das beweist, dass die Menschen hier<br />

eine besondere <strong>Verbund</strong>enheit zu ihrer<br />

Heimat haben und dass ihnen die wirtschaftliche<br />

Entwicklung und die Erhöhung<br />

der Lebensqualität so viel Sicherheit<br />

geben, dass sie bereit sind, in Wohnhäuser<br />

zu investieren. Ein Journalist von der Los


Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Interviewleiter: Christoph Grote, Geschäftsführer der Oldenburgischen Volkszeitung.<br />

Angeles Times fragte mich mal, nachdem<br />

er drei Tage in der Region unterwegs war,<br />

ob hier nur Millionäre leben – was eben<br />

auch daran liegt, dass diese Region sehr<br />

gepflegt ist.<br />

Grote: Woran liegt das?<br />

Holzenkamp: An den Menschen. Wir haben<br />

wahnsinnig viele Unternehmertypen hier<br />

in der Region. Unternehmertypen, die innovativ<br />

sind, die kreativ sind, die sich auch<br />

was zutrauen, die den Mut haben, sich<br />

selbstständig zu machen und dann etwas<br />

zu entwickeln. Ich glaube, das ist eine besondere<br />

Mentalität.<br />

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Grote: Dafür feiern wir uns ja oft genug. Das<br />

machen wir laut und verkünden, wie toll hier<br />

alles ist. Aber gerade jetzt kommen wir in eine<br />

Phase, in der immer mehr Menschen anfangen,<br />

viele Dinge, die unseren Wohlstand<br />

erst möglich machen, kritisch zu sehen. Sie,<br />

Herr Kossen, haben sich dazu ja auch schon<br />

geäußert.<br />

Kossen: Ja, das ist das Thema Billiglöhne<br />

für ausländische Arbeitnehmer. Man muss<br />

das sicherlich differenziert sehen: Ein<br />

Unternehmer erzählte mir eben noch am<br />

Telefon, dass er vor der Herausforderung<br />

stand, innerhalb kürzester Zeit einen großen<br />

Auftrag bewältigen zu müssen. Und<br />

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Lebenswelt<br />

�<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 225<br />


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Fax 04441/9170-70<br />

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Mega Company Block GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Markus und Ludger Block<br />

Emsstraße 2 · 26169 Friesoythe<br />

Tel. 04491/9294-0 · Fax 04491/929442<br />

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www.euronics-friesoythe.de<br />

Optik Zopfs GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Rainer Zopfs<br />

Beethovenstraße 4 · 49393 Lohne<br />

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49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/4472 · Fax 04471/4473<br />

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Mühlenberg 17 | D-49699 Lindern<br />

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Lebenswelt<br />

da bekam er – das glaube ich ihm auch –<br />

keine anderen Arbeitskräfte als Osteuropäer<br />

über eine Zeitarbeitsfirma. Als der<br />

Auftrag abgearbeitet war, hat er sich wieder<br />

davon gelöst, weil er schon den Anspruch<br />

hat an seine Firma, dass die Leute<br />

bei ihm auskömmlich verdienen.<br />

Leider ist das so nicht überall passiert,<br />

vieles davon sicherlich auch schleichend.<br />

Ich weiß im Moment nicht, ob man jemandem<br />

Vorwürfe machen kann oder ob das<br />

so gekommen ist und man stellt es jetzt<br />

fest. Nun aber ist man an einem Punkt, an<br />

dem man sieht: Da gibt es Substrukturen<br />

und Subkulturen. Man sieht fremde Menschen<br />

im Supermarkt, im Straßenbild oder<br />

auf den Feldern. Zum Glück gibt es keine<br />

großen Verwerfungen. Man hat zum Beispiel<br />

nicht den Eindruck, hier sei die Kriminalität<br />

eklatant angestiegen. Gleichwohl<br />

verdichten sich Informationen über<br />

Extremumstände, unter denen Leute arbeiten<br />

und leben. Hier sind die Verantwortungsträger<br />

und jene, die einen Einfluss auf<br />

die öffentliche Meinung haben, in der Verantwortung<br />

zu diskutieren, ob das so geht.<br />

Grote: Herr Holzenkamp, Sie haben sich zum<br />

Thema Billiglöhner aus Osteuropa ja auch<br />

sehr klar geäußert. Was glauben Sie, wo ist<br />

der Ausweg aus der aktuellen Situation?<br />

Holzenkamp: Diese Region war immer auch<br />

deshalb sehr wettbewerbsfähig, weil wir<br />

im Bereich Lohnkosten sehr konkurrenzfähig<br />

waren. Im Vergleich zu anderen Regionen<br />

waren die Lohnkosten hier gering,<br />

zu den Ballungszentren sowieso. Das ändert<br />

sich gerade. Durch die Ansiedlung von<br />

Adidas im Niedersachsenpark, um ein Beispiel<br />

zu nennen, aber auch dadurch, dass<br />

wir einen erhöhten Fachkräftebedarf insbesondere<br />

im mittleren und oberen Management<br />

feststellen. Das ist die eine Seite.<br />

Leiharbeit ist die andere, und die ist ja<br />

grundsätzlich erst einmal dafür gedacht,<br />

Arbeitsspitzen abzufedern, nichts anderes.<br />

Bei dieser Kultur muss es auch bleiben,<br />

sonst kommt es zu sozialen Verwerfungen.<br />

Was momentan zunehmend öffentlich<br />

diskutiert wird, ist teilweise wirklich<br />

würdelos. Hier haben wir als gesamte Region<br />

– und da sind alle gesellschaftlichen<br />

Gruppen eingeschlossen – definitiv Handlungsbedarf.<br />

Grote: Woran machen Sie das fest?<br />

Holzenkamp: Im Gemüsebau beispielsweise,<br />

wo die Unternehmen oder die Höfe auf<br />

Saisonkräfte angewiesen sind, weil andere<br />

Arbeitskräfte hier nicht vorhanden<br />

sind, da geht man den richtigen Weg. Es<br />

sind Top-Unterkünfte gebaut worden, die<br />

Saisonarbeiter werden fair bezahlt und<br />

kommen gern wieder. Aber wenn man aus<br />

anderen Branchen hört, dass dort Menschen<br />

für drei Euro netto pro Stunde arbeiten,<br />

dann ist das unverantwortlich. Es<br />

muss einen Ruck durch die Region geben,<br />

damit solche Missstände ganz schnell abgestellt<br />

werden. Die Politik muss und wird<br />

das begleiten.<br />

Kossen: Wir tragen von verschiedensten<br />

Seiten aus Verantwortung dafür, dass hier<br />

nichts eskaliert. Ich sehe sie bei der Politik<br />

und den Medien, aber auch bei der Kirche.<br />

Wir müssen das Thema bewusst diskutieren<br />

und es in der Diskussion halten.<br />

Am Ende ist der Markt so, dass der Verbraucher<br />

durch sein Konsumverhalten die<br />

Produktionsbedingungen mitbestimmt.<br />

Grote: Das ist ein schöner Appell eines Kirchenmannes,<br />

aber wirkt so etwas noch? Der<br />

Einfluss der Kirche im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

ist ja längst nicht mehr so stark,<br />

wie er früher mal war.<br />

Kossen: Das stimmt.<br />

Grote: Woran liegt das? Rückgang der<br />

Gläubigenzahlen, sowie der Rückgang der<br />

deutschlands einziges<br />

spezial-unternehmen nur<br />

für ferkel-fütterung<br />

BOERRIES<br />

ihr ferkel-spezialist


Foto: Dron, Fotolia<br />

Gottesdienstbesucher: Warum trifft diese<br />

gesamtgesellschaftliche Entwicklung auch<br />

das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> so heftig wie<br />

gerade jetzt?<br />

Kossen: Das hat sicher damit zu tun, dass<br />

die Kirche noch in der Suchbewegung ist,<br />

in der Moderne wirklich anzukommen.<br />

Dass sie Formen findet, die die Menschen<br />

anspricht in unserer sehr mobilen, multikulturell<br />

geprägten Zeit, in der Weltanschauungen<br />

erst mal gleichgültig nebeneinander<br />

stehen. Die jungen Menschen im<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> sind durch viele<br />

Einflüsse eigentlich ähnlich geprägt wie<br />

ihre Altersgenossen in den Großstädten.<br />

Ich glaube nicht, dass die Gesellschaft<br />

hier irgendwie biotopmäßig noch anders<br />

sein könnte als anderswo. Man hat mal<br />

gesagt, das im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>,<br />

das sei ein evangelisch angestrichener Katholizismus.<br />

Ich finde das sehr treffend.<br />

Das hat die Menschen hier geprägt. Sicher<br />

auch durch den Umstand, dass es schwierig<br />

war, hier große Familien durchzubekommen,<br />

weil der Boden nicht sonderlich<br />

fruchtbar ist, weil es viel Moor gibt und<br />

Lebenswelt<br />

Öffentliche Aufgaben wie die Verwaltungsarbeit in Kindergärten werden häufig durch einen<br />

ehrenamtlichen Kirchenausschuss von der Kirche übernommen.<br />

Ihr Partner für<br />

viel Sand. Die Leute sind sparsam, sie sind<br />

fleißig. Sie wissen aber auch, dass Arbeit<br />

nicht alles ist. Das finde ich sympathisch.<br />

Das ist auch typisch katholisch, dass Leute<br />

wissen, Arbeit ist wichtig und wir müssen<br />

uns anstrengen, aber Arbeit ist nicht<br />

alles. Dass zum Beispiel der Sonntag heilig<br />

ist, wo es möglich ist. Was passiert,<br />

wenn das weg ist? Dann wird ein Stück<br />

Lebensqualität nivelliert.<br />

Grote: Das war gerade ein wichtiger Satz:<br />

Arbeit ist nicht alles.<br />

Holzenkamp: Die Arbeit nimmt sicher einen<br />

großen Teil der Kräfte und der Fantasie<br />

der Leute ein. Man will ja auch mithalten<br />

können. Das meine ich jetzt gar nicht negativ.<br />

Man will seinen Kindern ermöglichen,<br />

dass sie optimal gefördert werden,<br />

dass sie ihre Freizeit mit Gleichaltrigen<br />

gestalten können. Das nimmt einen dann<br />

schon auch in die Pflicht, da gibt es auch<br />

Zwänge. Trotzdem glaube ich, dass das<br />

ausgeprägte Vereinsleben hier und die<br />

hohe Spendenbereitschaft von einer hohen<br />

sozialen Verantwortung zeugen.<br />

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Grote: Wenn wir jetzt den Bogen von der Kirche<br />

zum Staat schlagen, dann hat man den<br />

Eindruck, dass ein nicht kleiner werdender<br />

Teil öffentlicher Aufgaben von der Kirche<br />

übernommen wird: Kindergärten und Krankenhäuser,<br />

Schulen und Senioreneinrichtungen.<br />

Gleichzeitig gibt es weniger Gläubige,<br />

weniger Kirchgänger, weniger Kirchensteuereinnahmen.<br />

Wir lange, Herr Kossen,<br />

kann die katholische Kirche im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> das eigentlich noch leisten?<br />

Kossen: Das funktioniert bislang auch deswegen,<br />

weil zum Beispiel Kindergärten in<br />

Kirchengemeinden durch einen ehrenamtlichen<br />

Kirchenausschuss mit verwaltet<br />

werden. Aber die kirchlich orientierten<br />

Menschen, die Lust haben, sich in der<br />

Freizeit kirchlich zu engagieren, werden<br />

natürlich weniger. Es kommt immer mal<br />

wieder die Frage, die nicht leicht zu beantworten<br />

ist: Muss Kirche sich mehr konzentrieren,<br />

um profiliertere Angebote zu<br />

machen? Das ist eine interessante Frage.<br />

Sie ist aber auch ein bisschen verführerisch,<br />

weil sie eventuell die Leute in der<br />

Fläche dann im Stich lässt.<br />

Grote: Herr Holzenkamp, ist das für die Politik<br />

eine Sorge, dass die Kirche vielleicht<br />

mal irgendwann nicht mehr so kann, wie sie<br />

bisher konnte?<br />

Holzenkamp: Ich will mir jetzt nicht anmaßen,<br />

die Kirche zu bewerten. Aber ich<br />

glaube, es hilft, wenn sich Kirche stärker<br />

einmischt, wie zum Beispiel aktuell beim<br />

Thema soziale Gerechtigkeit, auch auf<br />

dem Arbeitsmarkt. Hier geht es um die<br />

Frage der Würde des Menschen, und da<br />

muss Kirche sich stärker einmischen – und<br />

das macht sie verstärkt, auch durch Sie,<br />

Herr Kossen, das ist ja wahrnehmbar und<br />

öffentlich. Das finde ich gut.<br />

Grote: Noch einmal zurück zu dem, was Kirche<br />

hier in der Wirtschaft, also in der die<br />

228<br />

Lebenswelt<br />

Menschen versorgenden Wirtschaft, in Pflege,<br />

Kliniken usw., leistet. Was, wenn die<br />

Kirche das nicht mehr könnte oder wollte?<br />

Holzenkamp: Gerade der Gesundheitsbereich<br />

ist ein Wirtschaftsbereich, wo die<br />

Gesamtausgaben ein Stück weit gedeckelt<br />

sind, deutschlandweit. Wo die Kosten uns<br />

weglaufen, alleine schon aufgrund der demografischen<br />

Veränderung. Hier hat die<br />

Kirche immer sehr verantwortlich agiert,<br />

zum Beispiel in der Region mit den Krankenhäusern.<br />

Und genau diese Verantwortung<br />

wird gegenwärtig auch bei der<br />

schwierigen Situation der Katholischen<br />

Kliniken Oldenbuger <strong>Münsterland</strong> deutlich.<br />

Wenn das stärker wegbräche, müsste<br />

das Geld woanders herkommen. Die große<br />

Frage wäre: Wo nehmen wir es her?<br />

Grote: Sie haben beide schon auf gesamtgesellschaftliche<br />

Entwicklungen verwiesen,<br />

die auch zu uns durchschlagen. Schaffen wir<br />

es nicht mehr, unsere eigene Identität, unser<br />

eigenes, so erfolgreiches Anderssein hier im<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> zu bewahren?<br />

Kossen: Wir sind in einem Prozess, in dem<br />

wir unsere Identität als Kirche, aber auch<br />

gesellschaftlich hier im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

neu klären. Deswegen halte ich<br />

die verschiedenen Diskussionen für so<br />

wichtig, wie die um den Mindestlohn. Wir<br />

müssen uns darüber klar werden, um welchen<br />

Preis wir hier was haben möchten.<br />

Holzenkamp: Ich glaube, wir haben in der<br />

Breite hier eine sehr hohe Lebensqualität.<br />

Für diese Lebensqualität müssen die Menschen<br />

sehr viel tun. Und das führt natürlicherweise<br />

dazu, dass man sich um Traditionen<br />

oder um traditionelle Bereiche<br />

heute weniger kümmert als früher. Ich<br />

denke, dass unser Erfolg in den vergangenen<br />

Jahrzehnten auch etwas mit der<br />

besonderen Mentalität hier zu tun hat.<br />

Und ich glaube, dass diese auch bleibt.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Es gibt ja viele Leute, die in der Ausbildung<br />

draußen sind oder die externe Erfahrungen<br />

suchen – und die dann gern<br />

wieder zurückkommen. Weil sie wissen:<br />

Hier im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> habe<br />

ich was ganz Besonderes.<br />

Grote: Es wandern ja auch Menschen zu, die<br />

nicht hier geboren sind. Da gibt es die Leute,<br />

die aus Deutschland zu uns kommen,<br />

und jene, die im Ausland aufgewachsen<br />

sind. Herr Kossen, hat die katholische Kirche<br />

eigentlich Zugang zu diesen beiden<br />

Gruppen?<br />

Kossen: Wir haben ihn dann, wenn die<br />

Leute den Eindruck haben, wir könnten<br />

ihnen helfen. Das kann materielle Gründe<br />

haben, Caritatives betreffen. Oder es kann<br />

sein, dass sie bestimmte Angebote wahrnehmen<br />

wie zum Beispiel Sprachkurse<br />

im Bildungswerk. Wenn Zugezogene eine<br />

kirchliche Beheimatung suchen, wie sie<br />

das von zu Hause kannten, dann sind das<br />

meistens Menschen aus osteuropäischen<br />

Ländern.<br />

Holzenkamp: Jeder, der von außen in unsere<br />

Heimat kommt, ist ein Gewinn. So sehe<br />

ich das. Die Integration muss dann einfach<br />

gelingen, und darum hat man sich zu<br />

kümmern. Wenn man mal die letzten<br />

Jahrzehnte sieht, ab der Nachkriegszeit,<br />

dann haben wir ja gezeigt, dass wir eine<br />

große Menge Flüchtlinge erfolgreich integrieren<br />

konnten. Es hat natürlich gedauert,<br />

aber dann ist aus Integration Identität<br />

geworden.<br />

Grote: Zuzug bringt Vielfalt, aber Vielfalt<br />

ist hier ja nicht immer gern gesehen worden,<br />

um das mal ganz vorsichtig zu sagen. Es ist<br />

ja positiv, wenn das hier heute anders gesehen<br />

wird als in den 70ern …<br />

Holzenkamp: Ich glaube, das kann man nicht<br />

vergleichen. In den 70er-Jahren war ich<br />

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auch noch sehr jung. Aber ich kann mich<br />

daran erinnern, dass die Familien insbesondere<br />

damit zu tun hatten, ihre Kinder<br />

satt zu kriegen. Heute sind wir weiter.<br />

Und weil wir weiter sind, erkennen wir<br />

auch, dass Vielfalt wertvoll ist.<br />

Grote: Damals war das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

ja auch durch einen sehr strikten<br />

Konservativismus geprägt. Wie viel davon ist<br />

nach Ihrem Empfinden eigentlich noch da?<br />

Holzenkamp: Da müssen wir erst einmal<br />

definieren, was konservativ heißt. Von<br />

Gustav Mahler stammt der kluge Satz:<br />

Tradition ist die Weitergabe des Feuers<br />

und nicht die Anbetung der Asche. Wir<br />

waren zuhause drei Generationen mit elf<br />

Personen unter einem Dach. Das war auf<br />

der einen Seite höllisch anstrengend, aber<br />

auf der anderen Seite unwahrscheinlich<br />

wertvoll. Das kann ich heute erst richtig<br />

wertschätzen, gerade auch angesichts der<br />

demografischen Veränderung in unserer<br />

Gesellschaft. Aber letztendlich muss man<br />

mit gesellschaftlichen Veränderungen offensiv<br />

umgehen. Und das, glaube ich, tut<br />

man sehr intensiv, auch in dieser Region,<br />

beim Thema Frau beispielsweise. Früher<br />

hieß es, die Frau gehört hinter den Herd,<br />

um das mal sehr salopp auszudrücken.<br />

Das hat sich auch bei uns komplett verändert,<br />

Gott sei Dank. Die Frauen sind genauso<br />

gut ausgebildet wie die Männer.<br />

Und sie haben den Anspruch, ihren eigenen<br />

Weg zu gehen. Familie ist heute geprägt<br />

von Gemeinsamkeit der Ehepartner,<br />

und das ist eine gute Entwicklung.<br />

Kossen: Die Frage ist, wie man den Begriff<br />

konservativ definiert. Für mich bedeutet<br />

er, dass man die Erfahrung bewertet und<br />

das Bewährte mitnimmt in die Weiterentwicklung<br />

der Gesellschaft. Konservativ<br />

heißt für mich nicht, nur nach hinten zu<br />

gucken, sondern mit den Erfahrungen aus<br />

der Vergangenheit nach vorne zu blicken.<br />

Lebenswelt<br />

»Man hat mal gesagt, das im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>, das sei ein evangelisch angestrichener<br />

Katholizismus. Ich finde das sehr treffend. Die Leute sind sparsam, sie sind fleißig. Sie wissen<br />

aber auch, dass Arbeit nicht alles ist.«<br />

Grote: Aber tut sich nicht gerade die Kirche<br />

damit manchmal sehr schwer?<br />

Kossen: Ja, es ist sicherlich die Erfahrung,<br />

dass Kirche sich schwer tut, beim Lebensgefühl<br />

der Menschen anzukommen, ohne<br />

es sofort schon zu bewerten oder einzuordnen.<br />

Eigentlich muss man das machen<br />

wie die klassischen Missionare, die gesagt<br />

haben: Ich nehme dies und das bei euch<br />

wahr, liebe Leute, und würde das folgendermaßen<br />

deuten – auf dem Hintergrund<br />

des Evangeliums oder der kirchlichen<br />

Tradition. Dies haben wir in den letzten<br />

Jahren hoffentlich als Kirche noch mal ein<br />

Stück mehr gelernt. Das ist eine andere<br />

Herangehensweise als früher…<br />

Grote: …und die erfordert viel Kommunikation.<br />

Wie wollen Sie das mit immer weniger<br />

Personal schaffen?<br />

Kossen: Die Frage ist sehr berechtigt. Das<br />

kann sicherlich nicht so funktionieren,<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media


Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

dass weniger Leute mehr Arbeit tun sollen<br />

– also noch schneller, noch aktueller.<br />

Grote: Akkord-Seelsorge ist schwierig …<br />

Kossen: Genau. Sie macht Leute krank, auch<br />

in der Kirche. Ich glaube, dass auch hier<br />

das Missionsbeispiel zum Tragen kommt,<br />

denn da, wo das Christentum als überzeugend<br />

angenommen wurde, waren es auch<br />

nicht nur die hauptamtlichen Kirchenmenschen,<br />

die sich engagiert haben.<br />

Ich glaube, dass wir viele mit in die<br />

Pflicht nehmen müssen – wobei das nicht<br />

die Hauptamtlichen entpflichtet. Sonst<br />

Lebenswelt<br />

»Jeder, der von außen in unsere Heimat kommt, ist ein Gewinn. So sehe ich das. Die Integration<br />

muss dann einfach gelingen, und darum hat man sich zu kümmern.«<br />

entsteht der fatale Eindruck, dass erst<br />

dann, wenn die hauptamtliche Kirche<br />

nicht mehr kann, die Laien mal ran dürfen.<br />

Das ist sicherlich ungerecht, und das machen<br />

die Laien nicht lange mit. Die sagen<br />

dann: Wenn ihr euch hier zurückzieht aus<br />

der Kirche, dann suchen wir uns was anderes.<br />

Hier entscheidet sich auch nach<br />

meinem Empfinden ein Stück Zukunft<br />

von Kirche im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>.<br />

Ob es gelingt, Teilhabe tatsächlich in<br />

Form zu bringen.<br />

Holzenkamp: Und das nicht nur bei den Aufgaben,<br />

sondern, wie Sie richtig sagen,<br />

230 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

auch in den Entscheidungen und bei deren<br />

Entwicklung.<br />

Grote: Wenn man sich so umschaut in den<br />

Gotteshäusern hier bei uns, dann muss man<br />

feststellen: Kirche ist alt geworden. Das<br />

bringt mich auf einen nächsten Aspekt: das<br />

Zusammenleben und das Gleich- und Andersdenken<br />

von Jung und Alt hier bei uns<br />

in der Region. Das Beispiel, das für mich in<br />

diesem Jahr am meisten heraussticht, ist die<br />

Diskussion um den schwulen Schulleiter für<br />

Rechterfeld. Wir haben bei der Oldenburgischen<br />

Volkszeitung noch nie so eine Welle<br />

der Unterstützung für einen Menschen erlebt.<br />

Und es waren vor allem die jungen Leute,<br />

die sich hier für den Pädagogen engagiert<br />

haben. Die Älteren sind eher still geblieben.<br />

Kossen: Ich komme ja gebürtig aus Rechterfeld<br />

und kenne auch schwule Pärchen.<br />

Und wenn ich es richtig sehe, dann geht<br />

so was heute auch in Rechterfeld. Die<br />

Schwulen nehmen ja gar nicht für sich in<br />

Anspruch, eine Mehrheitsgruppe zu sein.<br />

Aber es ist möglich, dass sie in Ruhe leben,<br />

vielleicht auch im Schützenverein sind<br />

oder zur Kirche gehen. Man hat den Eindruck,<br />

so etwas wird hier in Südoldenburg<br />

heutzutage mitgetragen, zumindest<br />

irgendwie toleriert. Aber man muss auch<br />

die Älteren verstehen, die sich schwerer<br />

damit tun: Homosexualität ist ja nicht eine<br />

Erfindung unserer Zeit. Früher wurde<br />

sie jedoch sehr verschämt, meistens versteckt<br />

gelebt. Und sicherlich ist es auch so,<br />

dass sich die ältere Generation moralischen<br />

Fragen mehr verpflichtet fühlt als<br />

die jüngere.<br />

Grote: Ist das Ausdruck eines Konfliktes?<br />

Haben Sie den Eindruck, dass Jung und Alt<br />

im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> auf dasselbe<br />

Wertesystem bauen?<br />

Holzenkamp: Wenn ich 80- bis 90-Jährige<br />

vor Augen habe und wenn man sich vor<br />

Dynamisch durch<br />

Persönlichkeit.<br />

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Augen führt, was für ein gesellschaftlicher<br />

Wandel sich in deren Leben vollzogen hat,<br />

das ist für uns Jüngere ganz schwer vorstellbar<br />

und nachvollziehbar. Sie sind so<br />

erzogen worden, dass Sexualität ein absolutes<br />

Tabuthema ist. Wenn ich damals<br />

meine Freundin, meine heutige Frau, besucht<br />

und dort übernachtet habe, da mussten<br />

die Zimmer weit auseinander sein…<br />

Grote: Das kenne ich auch noch so...<br />

Holzenkamp: Heute ist das anders. Meinem<br />

Eindruck nach sehen die Älteren die gesellschaftlichen<br />

Veränderungen und leben<br />

sie mit – die einen tolerierend, die anderen<br />

akzeptierend.<br />

Kossen: Manchmal erlebe ich bei Seniorennachmittagen<br />

sogar ein stilles Aufatmen<br />

der Leute. Erstens: Man darf über Dinge<br />

wie Sexualität sprechen. Zweitens: Man<br />

darf sagen, dass nicht immer alles gut<br />

war. Und drittens: Es gibt Möglichkeiten,<br />

bestimmte Dinge zu formulieren, ohne<br />

dass es peinlich oder irgendwie völlig aus<br />

einer anderen Welt ist. Das ist sicherlich<br />

eine sehr deutliche Veränderung gegenüber<br />

früheren Tagen.<br />

Grote: Ja, das war früher. Und wie geht es<br />

weiter, dies jetzt bezogen auf die gesamte Entwicklung<br />

des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es?<br />

Wo werden wir als Lebensraum, als Wirtschaftsraum<br />

zum Beispiel in 2040 stehen?<br />

Kossen: Ich glaube, dass wir dann noch<br />

viel bunter sein werden. Dass sich auch<br />

hier eine Mobilität der Gesellschaft niederschlagen<br />

wird. Die Pluralität, die wir<br />

heute schon haben, und das globale Denken<br />

und Handeln werden sich noch stärker<br />

niederschlagen.<br />

Ich glaube, dass dann auch der Identitätsfindungsprozess<br />

noch mal ein Stück<br />

weiter sein wird. Und zwar in dem Sinne,<br />

dass wir alte Werte, die wir hier von früher<br />

vorfinden und denen wir uns verpflichtet<br />

fühlen, in neue Worte gefasst haben werden.<br />

Dass wir neue Formen gefunden haben<br />

werden, Werte wie Treue, Fleiß, Solidarität<br />

und Frömmigkeit zu leben.<br />

Holzenkamp: Ich bin ebenfalls der Überzeugung,<br />

dass unsere Gesellschaft im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> vielfältiger und bunter<br />

werden wird. Das geht einher mit der<br />

großen Herausforderung einer Integration,<br />

die gewährleistet, dass Teilhabe tatsächlich<br />

gegeben ist. Sonst führt das zu sozialen<br />

Verwerfungen. Und darunter würde<br />

die eigentliche Stärke des <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>es – der Zusammenhalt – sehr<br />

stark leiden.<br />

Wirtschaftsregion<br />

Wir stehen vor demografischen Veränderungen,<br />

die anderswo zwar schneller<br />

gehen als bei uns, aber auch bei uns kommen.<br />

Die Menschen werden älter, die Pflege<br />

und die Betreuung der Älteren ist eine<br />

große Herausforderung.<br />

Wirtschaftlich leben wir in einem begrenzten<br />

Raum, teilweise fehlt uns ja<br />

schon heute der Platz, uns entsprechend<br />

zu entwickeln. Deshalb werden die Räume<br />

künftig vielleicht auch mal ein bisschen<br />

größer definiert. Aber damit werden<br />

die Persönlichkeiten, die diese Region<br />

nach vorne gebracht haben, fertig werden.<br />

Auf jeden Fall werden wir weltoffener<br />

werden, allein durch den Globalisierungsprozess.<br />

Und ich glaube auch – da bin ich wieder<br />

mit Herrn Kossen einer Meinung – dass<br />

diese Globalisierung dazu führen wird,<br />

dass der Wunsch nach Heimat, nach Verwurzelung,<br />

nach Identifizierung mit dem<br />

Zuhause immer größer werden wird.<br />

Grote: Meine Herren, ich danke Ihnen für<br />

dieses Gespräch. ■<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 231


Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Der Journalist: Für die Berliner Zeitung hat Andreas Lesch (35) deutsche Nationalmannschaften bei großen Turnieren begleitet. Er hat<br />

die Euphorie um die Fußball-WM 2006 und die Handball-WM 2007 in den Stadien und Hallen live erlebt. Für die OV schreibt er über<br />

lokale Themen. Die findet er spannender.<br />

ANDREAS LESCH<br />

W<br />

aren wir nicht cool? Oh ja. Wir<br />

waren schließlich die aus Berlin.<br />

Wir waren die, die sich in<br />

der großen, weiten Welt durchschlugen.<br />

Wir waren die, die zwei, drei Mal im Jahr<br />

nach Hause kamen, in den Kreis Vechta,<br />

und die dann immer so schön skurrile Geschichten<br />

zu erzählen hatten. Problemlos<br />

konnten wir unsere Familien einen<br />

ganzen Abend lang unterhalten mit den<br />

Absurditäten des Alltags der Hauptstadt.<br />

Lebenswelt<br />

Rückkehr in die Normalität<br />

Andreas Lesch stammt aus Lohne. Dass er je in den Kreis Vechta zurückkehren würde, hat er lange<br />

nicht für möglich gehalten. Er studierte in Hamburg. Er wurde Stipendiat beim Institut zur Förderung<br />

publizistischen Nachwuchses in München. Er wurde Sportredakteur bei der Berliner Zeitung. Nach<br />

zehn Jahren in Berlin ist er im Oktober 2011 mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen nach Vechta<br />

gezogen – und arbeitet als Reporter bei der OV.<br />

Mit Begebenheiten aus einer Welt, die unseren<br />

Eltern und Geschwistern so fremd<br />

erschien, als sei sie Ewigkeiten entfernt –<br />

und nicht nur 400 Kilometer. Wir erzählten<br />

von unseren Erlebnissen aus dem Problembezirk<br />

Wedding. Von dem Mann im<br />

Haus gegenüber, dem kleinen Mann mit<br />

dem kleinen Hund, der irgendwann seinen<br />

kleinen Hund nicht mehr hatte und<br />

von dem wir vermuteten, er könne ihn<br />

aufgegessen haben, so seltsam, wie er war.<br />

232 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Ein paar Tage, nachdem der kleine Hund<br />

verschwunden war, bekam der kleine<br />

Mann jedenfalls Besuch von der Polizei.<br />

Ein Wagen, zehn Mann, in voller Montur.<br />

Als ich von der Arbeit nach Hause kam,<br />

nahmen sie gerade ihre Helme ab, zogen<br />

ihre Handschuhe aus und fuhren wieder<br />

ab. Ich habe sie nicht gefragt, ob sie wegen<br />

des kleinen Hundes gekommen waren.<br />

Aber die Möglichkeit, dass es so hätte sein<br />

können, die war da. Das genügte.


Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Schön waren immer auch die Geschichten<br />

vom Prenzlauer Berg. Prenzlauer Berg<br />

war vor der Wende eine heruntergekommene<br />

Gegend direkt an der Mauer, die<br />

Wohnungen dort hatten Ofenheizungen<br />

und Klos auf dem Gang. Jetzt ist er der<br />

Stadtteil, in dem man zu wohnen hat,<br />

wenn man sich urban, weltoffen und<br />

irgendwie angesagt fühlt – und findet,<br />

Mitte 40 sei das passende Alter, um sich<br />

langsam Gedanken über die Zeugung des<br />

ersten Kindes zu machen.<br />

Um Prenzlauer Berg dauerhaft artgerecht<br />

zu bewohnen, ist es außerdem von<br />

Vorteil, sein Kind als Statussymbol und Investitionsobjekt<br />

zu betrachten, das spätestens<br />

im Alter von zweieinhalb Jahren fit<br />

sein muss für den angeblich so harten<br />

Kampf um einen Job auf dem Weltmarkt.<br />

Deutsch-chinesische Kita<br />

Wer in Prenzlauer Berg mit seiner Kita<br />

was hermachen will, der darf keine<br />

deutschsprachige Kita eröffnen. Auch mit<br />

einer deutsch-englischen oder deutschfranzösischen<br />

fällt er garantiert nicht weiter<br />

auf. Denn es gibt dort längst eine<br />

deutsch-chinesische Kita – und das ist<br />

jetzt kein Scherz. Auf der Internetseite der<br />

Kita steht, dass es ja eigentlich ideal wäre,<br />

wenn die Kinder nach der deutsch-chinesischen<br />

Kita auch eine deutsch-chinesische<br />

Grundschule besuchen würden, nur<br />

leider gebe es die in Prenzlauer Berg noch<br />

nicht. Tja. Zu schade.<br />

In Prenzlauer Berg, das nur nebenbei,<br />

gibt es so gut wie keinen öffentlichen<br />

Spielplatz, auf dem man bei gutem Wetter<br />

nachmittags noch ein Sandkorn sehen<br />

kann. Erstens, weil zu viele Kinder drauf<br />

sind. Zweitens, weil zu viele Mütter drauf<br />

sind. Drittens, weil zu viele Väter drauf<br />

Lebenswelt<br />

Der Schickimicki-Stadtteil: In Prenzlauer Berg ist vieles perfekt durchgeplant.<br />

sind. Viertens, weil die Mütter und Väter<br />

permanent hinter ihren Kindern herwuseln,<br />

immer in Angst, sie könnten auch<br />

nur einen einzigen Meter in ihrem perfekt<br />

durchgeplanten Leben unbeaufsichtigt<br />

gehen. Weil wir sandkornfreie Spielplätze<br />

und zwanghaft weltmarktorientierte Erziehungsmethoden<br />

dann doch etwas seltsam<br />

fanden, sind wir nie nach Prenzlauer<br />

Berg gezogen.<br />

Gefahr für Schuh und Leben<br />

Wir sind lange im Wedding geblieben. Wir<br />

haben dort im Soldiner Kiez gewohnt, laut<br />

Zeitungsberichten eine der gefährlichsten<br />

Ecken Deutschlands. Nach sechs Jahren<br />

Praxistest muss ich sagen, dass die Zeitungsleute<br />

nicht sehr oft da gewesen sein<br />

können. Sonst hätten sie gemerkt, dass<br />

die größte Gefahr für Schuh und Leben<br />

im Wedding auf dem Gehweg liegt. Links,<br />

rechts, überall. Dort zeigt sich auf besonders<br />

unappetitliche Weise, dass Berlin<br />

die deutsche Hundehaufenhäufungshauptstadt<br />

ist. Wer sauberen Fußes zur S-<br />

Bahn gelangen will, der muss eine ausgeklügelte<br />

Schlangenlinien-Strategie erfinden<br />

– und er muss jederzeit damit rechnen,<br />

dass das sympathische Herrchen vor<br />

ihm plötzlich sein ebenso sympathisches<br />

Kampfhündchen den Bürgersteig als Klo<br />

benutzen lässt und auf die vorsichtige Frage,<br />

ob er das tatsächlich für eine großartige<br />

Lösung halte, blafft: »Ja, watn? Der tut<br />

doch nix, der Kleene. Der kackt doch nur,<br />

wa!«<br />

Als wir die Herrchen, Hündchen und<br />

Häufchen nicht mehr jeden Tag treffen<br />

wollten, sind wir nach Pankow gezogen.<br />

Pankow war für Berliner Verhältnisse vergleichsweise<br />

undurchgeknallt. Leider ist<br />

es in den zweieinhalb Jahren, in denen<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

233<br />

FREUDE IST<br />

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Freude am Fahren


Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

wir dort wohnten, mehr und mehr von<br />

den Schickimickis entdeckt worden, die<br />

Prenzlauer Berg plötzlich nicht mehr hip<br />

fanden und im Übrigen der Meinung waren,<br />

länger als ein Jahr dürfe man nie die<br />

gleiche Adresse haben.<br />

Fair gehandelte Erdnusscremesuppe<br />

Die Schickimickisierung Pankows äußerte<br />

sich erstens darin, dass in Nullkommanix<br />

in jeder Baulücke Wohnblöcke mit Luxusappartments<br />

hochgezogen wurden, in<br />

denen eine 100-Quadratmeter-Wohnung<br />

mit dazugehöriger handtuchgroßer Rasenfläche<br />

zum Sonderpreis von 450.000<br />

Euro angeboten und ratzfatz verkauft<br />

wurde. Zweitens entstanden auf einmal<br />

Lebenswelt<br />

Der Multikulti-Bezirk: Wedding ist nicht so gefährlich, wie alle sagen.<br />

234<br />

überall Läden, die keinen erkennbaren<br />

Sinn hatten, außer den, dass ihre Inhaberinnen<br />

sich darin mal eben eine Runde<br />

selbstverwirklichen konnten.<br />

Die Frauen zeichneten sich dadurch<br />

aus, dass sie ihre Öffnungszeiten mit Kreide<br />

auf eine Tafel gekritzelt hatten: Mo, Mi,<br />

Do 11.00 – 13.00 Uhr. Inklusive anderthalb<br />

Stunden Mittagspause, versteht sich.<br />

In der verbleibenden Arbeitszeit saßen<br />

die Frauen rudelweise mit ihren drei bis<br />

fünf Selbstverwirklichungsfreundinnen<br />

vor ihren Läden, schlürften ihren Coffee to<br />

sit und aßen als Vorspeise ein Tellerchen<br />

fair gehandelter afrikanischer Diät-Erdnusscremesuppe<br />

für 17,95 Euro. Als<br />

Hauptgericht wählten sie das garantiert<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

fair aufgewachsene 85-Gramm-Stück Bio-<br />

Hühnchen für 29,95 Euro.<br />

Ach, Berlin! Das hatte schon was. Berlin<br />

war die Stadt, in der man zur Begrüßung<br />

immer erst einmal bepöbelt wurde: wenn<br />

man es wagte, in ein Taxi zu steigen und<br />

sich für Geld von A nach B bringen lassen<br />

zu wollen; wenn man so dreist war, auf<br />

der Suche nach einer Jeans im Kaufhaus<br />

um eine Beratung zu bitten; wenn man in<br />

eine neue Wohnung zog und die Umzugshelfer<br />

einen grausam schweren Schrank<br />

für zwei Minuten im Hausflur abstellten,<br />

wo er doch tatsächlich kurz davor war, die<br />

flureigene Tapete zu berühren, was die<br />

Nachbarin von unten zu einer minutenlangen<br />

Einweisung in die von ihr persön-


lich entworfene Tapetenschutzverordnung<br />

des Hauses veranlasste.<br />

Nackt im Einkaufswagen<br />

Berlin war immer extrem. Extrem laut, extrem<br />

dreckig – und hinter jeder Straßenecke<br />

wieder extrem anders. Um vom Problembezirk<br />

Wedding in den Schickimicki-<br />

Bezirk Prenzlauer Berg zu kommen, musste<br />

man nur einmal mit der Tram über die<br />

Brücke an der Bornholmer Straße fahren.<br />

Und wenn man mal Langeweile hatte,<br />

konnte man sich hier wie dort einfach an<br />

eine Straßenkreuzung stellen und die<br />

Leute angucken, die vorbeikamen – das<br />

war immer großes Kino. Mal war’s Krimi,<br />

mal Tragödie, mal Komödie. Nur langwei-<br />

Lebenswelt<br />

Die Extreme: In Berlin ist der Winter kälter als in Vechta – auch wenn manch einer das nicht glauben will.<br />

lig war’s nie. Einmal saß ein Mann mitten<br />

auf einer Kreuzung, auf einer kleinen Verkehrsinsel,<br />

inmitten von Lärm und Gestank,<br />

er saß in einem Einkaufswagen,<br />

ganz nackt, und sonnte sich. Wenn man<br />

ihn gefragt hätte, warum er das tut, hätte<br />

er wahrscheinlich gesagt, was zu sagen<br />

ist: »Dit is Berlin!«<br />

In Berlin war der Ausnahmezustand Alltag.<br />

Im Sommer brütete die Stadt wochenlang<br />

unter knochentrockenen 35<br />

Grad, die sich anfühlten wie 55, und nicht<br />

mal ein Windhauch ging. Im Winter war<br />

Berlin so kalt, wie es Menschen aus dem<br />

Kreis Vechta sich nicht vorstellen konnten.<br />

Einmal wollte uns eine Freundin von<br />

dort im Januar zwei Wochen lang besu-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

chen. Wir sagten ihr, sie solle nicht nur eine<br />

dicke Jacke mitbringen, sondern auch<br />

eine warme Mütze, denn es sei kalt. Sie<br />

sagte, die Mütze brauche sie nicht. Wir<br />

sagten: »Doch!« Sie sagte: »Nein!« Wir<br />

sagten: »Doch!« Sie sagte: »Nein!«<br />

Wir gaben es auf. Sie verstand das einfach<br />

nicht. Sie dachte, der Winter hier sei<br />

so ein laues Mimöschen wie drüben im<br />

Nordwesten. Tja. Es war dann jeden Tag<br />

minus 22 Grad, der Ostwind fühlte sich<br />

an, als peitschte er uns aus Moskau ungebremst<br />

ins Gesicht.<br />

Die Freundin bibberte und klagte und<br />

wimmerte und trank heißen Tee. Es half<br />

alles nichts. Sie fror immer noch. Nach einer<br />

Woche floh sie.<br />

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235<br />

Foto: BirgitMundtOsterwiec, Fotolia


Foto: Claudia Paulussen, Fotolia<br />

Toastbrot und Branntwein<br />

Und jetzt sind wir seit gut einem Jahr wieder<br />

hier. Im Kreis Vechta. Nach zehn Jahren<br />

in Berlin. Wir sind zurückgekehrt in<br />

die alte Heimat. Aber wir sehen sie mit<br />

neuen Augen. Und was sehen wir?<br />

Wir sehen eine Region, die uns schon<br />

wieder cool sein lässt. Weil die Geschichten<br />

von hier unseren alten Freunden aus<br />

Berlin so fremd, so seltsam, so unglaublich<br />

erscheinen, dass wir sie am Telefon jede<br />

Woche problemlos eine Stunde lang<br />

damit unterhalten können.<br />

Ein sicherer Lacher ist zum Beispiel immer<br />

die Geschichte mit den Öffnungszeiten<br />

der Kitas. Die Kitas im Kreis Vechta,<br />

die meisten zumindest, haben von acht bis<br />

Lebenswelt<br />

Der Lacher: Viele Kitas im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> haben bis 13 Uhr auf – und nennen das »erweiterte Öffnungszeiten«.<br />

236<br />

EIB/PHC<br />

Stalllüftung<br />

Schaltschrankbau<br />

zwölf Uhr geöffnet. Nein, falsch: Wer will,<br />

kann seine Kinder von 7.30 bis 13.00 Uhr<br />

dort lassen. Die Kitas nennen das »erweiterte<br />

Öffnungszeiten«. Wenn die Berliner<br />

das hören, fragen sie immer, was<br />

denn daran bitteschön »erweitert« sei –<br />

und ob die Politiker hier nicht wollten,<br />

dass Mütter auch arbeiten gehen.<br />

Lustig finden die Berliner auch, wie im<br />

Kreis Vechta der öffentliche Genuss von<br />

Alkohol funktioniert. Hier, auf dem Land,<br />

wird er oft von Menschen zelebriert, die<br />

eine Uniform tragen und in Reih und<br />

Glied durch geschmückte Straßen marschieren.<br />

Dort, in der Stadt, heißt öffentliches<br />

Trinken: Drei Leute halten in der U-<br />

Bahn eine Bierflasche in der Hand. Drei<br />

andere trinken Wodka auf der Parkbank.<br />

Und im Supermarkt steht vor einem und<br />

hinter einem je eine Oma, die eine Packung<br />

Toastbrot und eine Flasche Branntwein<br />

kauft. Ihr Abendessen.<br />

Einerseits ist der Kreis Vechta so ziemlich<br />

das genaue Gegenteil von Berlin: Hier<br />

ist nicht das Normale extrem, hier ist vieles<br />

eher extrem normal. Andererseits halten<br />

offenbar gerade die Menschen, die<br />

den Kreis ihr ganzes Leben lang nie verlassen<br />

haben, Zustände für normal, die in<br />

Wahrheit in Deutschland absolut außergewöhnlich<br />

sind.<br />

Um zu erahnen, wie gut es unserer Gegend<br />

hier geht und wie reich sie ist, muss<br />

man nur mal gucken, was für Berichte je-<br />

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den Tag bei uns in der Oldenburgischen<br />

Volkszeitung stehen. Ständig wird etwas<br />

eingeweiht, eröffnet, vergrößert, verschönert,<br />

renoviert: eine Straße, ein Pfarrhaus,<br />

ein Industriegebiet. Es gibt – den<br />

Eindruck kann man gewinnen – fast mehr<br />

Dorferneuerungen als Dörfer.<br />

Es geht in den OV-Berichten über Stadtund<br />

Gemeinderats-Sitzungen so gut wie<br />

nie um die Frage, wo etwas gespart werden<br />

muss. Es geht eigentlich immer nur<br />

darum, wofür etwas ausgegeben werden<br />

kann. Die Leser erfahren so oft von sechsoder<br />

siebenstelligen Summen, die von der<br />

Kommunalpolitik in einer wirklich nicht<br />

riesigen Gemeinde wieder mal einstimmig<br />

für ein Projekt genehmigt worden<br />

sind, dass ihnen kaum mehr auffällt, was<br />

eigentlich klar ist: So viel Geld muss man<br />

erst mal haben.<br />

Manchmal scheinen dadurch ein paar<br />

Maßstäbe zu verrutschen. Manchmal wissen<br />

Menschen, die immer hier gelebt haben,<br />

vielleicht gar nicht mehr so richtig zu<br />

schätzen, wie reibungslos bei uns vieles<br />

funktioniert.<br />

Ganzjährige Whirlpool-Garantie<br />

Hier im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ist die<br />

Welt noch heiler als anderswo. Aber auch<br />

hier ist längst nicht mehr alles gut. Das<br />

müssen viele Menschen erst noch begreifen.<br />

Sie haben so lange in dem Glauben<br />

gelebt, dass es bei uns alles gibt, nur keine<br />

Probleme, dass sie nun jedem, der das<br />

bestreitet, schlicht nicht glauben.<br />

Es gibt einen massenhaften Missbrauch<br />

von Werkverträgen in unserer Region, eine<br />

Art modernen Sklavenhandel; und es<br />

gibt eine Massentierhaltung, die längst<br />

zur Belastung für Mensch und Umwelt geworden<br />

ist.<br />

Angesichts solch drängender Missstände<br />

fragt man sich bei den Themen, die<br />

hier sonst so diskutiert werden, ob die<br />

Leute in dieser Gegend eigentlich keine<br />

wirklich ernsten Sorgen haben.<br />

Lebenswelt<br />

Das Luxusproblem: Lohnes Waldbad ist manch einem Gast zu kalt.<br />

In Lohne zum Beispiel gab es 2012 allen<br />

Ernstes eine Debatte darum, ob das Wasser<br />

im Waldbad an einigen Tagen im Jahr<br />

nicht vielleicht ein paar Grad zu kalt war<br />

und ob man es nicht immer auf eine bestimmte<br />

Mindesttemperatur anheizen<br />

müsste. Es ging also um eine Art ganzjährige<br />

Whirlpool-Garantie.<br />

In Berlin könnte es diese Debatte schon<br />

deswegen nicht geben, weil viele Freibäder<br />

wegen leerer öffentlicher Kassen<br />

längst geschlossen worden sind. In manchen<br />

Stadtteilen wird debattiert, ob man<br />

im Freibad vor Jugendgangs Angst haben<br />

muss oder doch eher vor den schrankartigen<br />

Glatzköpfen, die am Eingang den Sicherheitsdienst<br />

spielen. In Berlin, das nur<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

nebenbei, würde ein Prachtstück wie das<br />

Lohner Waldbad garantiert sofort zum<br />

Badeparadies des Jahres gekürt: mit seinem<br />

traumhaft grünen Rasen, seinen<br />

großzügigen Becken und schönen Rutschen,<br />

mit seinem erstklassigen und erstklassig<br />

gepflegten Angebot für alle.<br />

Zeitmaschine in die 80er Jahre<br />

Natürlich, im Kreis Vechta gibt es viele<br />

Schulen, die dringend mal wieder neue<br />

Tische, neue Bänke, neue Tapeten gebrauchen<br />

könnten. Schulen, die man betritt<br />

und bei denen man dann glaubt, man sei<br />

soeben mit einer Zeitmaschine in die 80er<br />

Jahre geschossen worden, schnurstracks<br />

zurück in die eigene Kindheit. Anderer-<br />

237<br />

Foto: Stadt Lohne


Foto: Zerletti, Fotolia<br />

seits: In Berlin wäre man froh, wenn man<br />

solche Zeitmaschinensorgen hätte. Dort<br />

vergeht kein Winter ohne mehrere Geschichten<br />

von Schulen, die kein Geld<br />

mehr haben, ihre Klassenzimmer zu heizen.<br />

Schulen, in denen die Schüler gebeten<br />

werden, doch bitte mit Jacke und<br />

Mütze dem Unterricht zu folgen und<br />

zwischendurch immer mal wieder ein<br />

Ründchen über den Flur zu laufen, damit<br />

ihnen warm wird.<br />

Diese Geschichten sorgen auch in der<br />

Großstadt für Aufruhr. Sie werden als der<br />

Skandal wahrgenommen, der sie sind,<br />

immerhin. Aber sie kommen wieder. Jahr<br />

für Jahr. Weil in Berlin das Geld fehlt, ihnen<br />

die Grundlage zu entziehen.<br />

Lebenswelt<br />

Das Sorgenkind: Die Berliner S-Bahn findet immer einen Grund, gerade mal auszufallen.<br />

238<br />

Im Kreis Vechta scheinen viele Menschen<br />

viel Geld zu haben – und einige von<br />

ihnen scheinen dieses Geld auch gern mit<br />

anderen teilen zu wollen. Ständig werden<br />

Schecks für gute Zwecke übergeben, und<br />

wenn davon dann ein Foto in die Zeitung<br />

kommt, freuen sich die Spender ganz besonders.<br />

Andere geben und genießen still.<br />

Auch deswegen funktioniert bei uns vieles<br />

so, wie es funktioniert.<br />

Die Firmen hier suchen Fachkräfte, das<br />

hört man fast jeden Tag. Man sieht das<br />

schon am Stellenmarkt in der OV. In Berlin<br />

hat niemand Fachkräfte gesucht, und<br />

schon gar nicht hat jemand eine Stellenanzeige<br />

in der Zeitung geschaltet. In Berlin<br />

gibt es auch keine Handwerker wie im<br />

Ihr Versicherungsmakler im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> für:<br />

������������������������������������������<br />

Kreis Vechta, die die Frage, ob sie für viel<br />

Geld ein Haus bauen wollen, höflich verneinen<br />

– weil sie sowieso schon zu viele<br />

Aufträge haben.<br />

In Berlin müssen die meisten Menschen<br />

darum kämpfen, dass ihr Leben nicht<br />

schrumpft. Im Kreis Vechta dagegen<br />

wächst vieles. In Vechta und Lohne müssen<br />

sich junge Familien erst bei der Stadt<br />

bewerben, um vielleicht einen Bauplatz<br />

zu bekommen. Im Berliner Umland, in<br />

ähnlich großen Städten, sind die Bürgermeister<br />

froh, wenn nicht alle wegziehen<br />

und ihre Orte nach und nach aussterben.<br />

Es ist hier so vieles so anders als dort.<br />

Liegen der Kreis Vechta und Berlin wirklich<br />

in ein und demselben Land? Man<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>


kann daran zweifeln, wenn man vergleicht,<br />

was hier als Problem wahrgenommen<br />

wird – und was dort.<br />

Das größte lebende Chaos<br />

Zum Beispiel beim Thema Verkehr. Im<br />

Kreis Vechta werden, wenn es um die bestmögliche<br />

Gestaltung von Innenstädten<br />

geht, immer mal wieder lustvolle Parkraumdebatten<br />

geführt. Früher oder später<br />

taucht dann garantiert das offenbar gar<br />

nicht so falsche Argument auf, es sei entscheidend,<br />

dass jeder direkt vor dem von<br />

ihm angesteuerten Geschäft parken kann,<br />

weil er, falls er das nicht kann und vom<br />

Auto bis zum Geschäft einen Fußweg von<br />

mehr als anderthalb Minuten zurücklegen<br />

muss, sich sofort massiv in seiner Lebensqualität<br />

beeinträchtigt fühlt.<br />

In Berlin haben Menschen, die Tag für<br />

Tag auf die S-Bahn angewiesen sind, nicht<br />

so ein Pillepalle-Problem, sondern ein<br />

echtes.<br />

Wenn sie ein schlechtes S-Bahn-Jahr erwischen,<br />

dann läuft das so: Im Winter<br />

fährt die S-Bahn nicht, weil es zu kalt ist.<br />

Im Sommer fährt sie nicht, weil es zu heiß<br />

ist. Im Frühjahr fährt sie nicht, weil gestreikt<br />

wird. Und im Herbst fährt sie nicht,<br />

weil gerade wieder serienweise irgendwelche<br />

Räder kaputtgehen – und weil sich<br />

für die drei Monate der Betrieb sowieso<br />

nicht mehr lohnt.<br />

Ach, und wo wir gerade beim Verkehr<br />

sind: Vor einigen Monaten sagte ein Kollege<br />

in der OV-Redaktionskonferenz, gerade<br />

sei die Nachricht gekommen, dass der<br />

neue Berliner Großflughafen nicht pünktlich<br />

fertig werde, und das sei doch ein<br />

ziemlicher Hammer. Ich fragte, was denn<br />

daran bitte die Nachricht sei. Hatte denn<br />

irgendjemand ernsthaft erwartet, dass so<br />

ein Riesending rechtzeitig fertig wird? In<br />

Berlin, Deutschlands größtem lebenden<br />

Chaos? In einer Stadt, die von Klaus Wowereit<br />

regiert wird, der viel redet, aber<br />

wenig macht?<br />

WISSEN SCHÜTZT WERTE!<br />

Lebenswelt<br />

Die alte Heimat: Am Alexanderplatz hat Andreas Lesch lange gearbeitet.<br />

Staunen am Alexanderplatz<br />

Im Kreis Vechta läuft es meistens umgekehrt:<br />

Da wird wenig geredet und viel gemacht.<br />

In meiner Zeit bei der Berliner Zeitung<br />

hatten wir im Wirtschaftsteil mal eine<br />

Serie, die Unternehmen vorstellte, die<br />

anders waren als andere. Klüger, innovativer,<br />

charmanter. Irgendwie bemerkenswert<br />

eben. Ich erzählte den Kollegen beim<br />

Mittagessen, im Kreis Vechta gebe es Firmen,<br />

die a) auf ihrem Gebiet Weltmarktführer<br />

seien, b) immer größer und immer<br />

besser würden und c) ausdrücklichen<br />

Wert auf das Wohl ihrer Mitarbeiter legten<br />

und selbst in Krisenzeiten zu ihnen<br />

hielten. Als meine Kollegen all das in unserer<br />

Kantine am Berliner Alexanderplatz<br />

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der Forschung verknüpfen und den Know-how-Transfer zwischen Wissenschaftlern,<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

hörten, da waren sie fassungslos. Sie hätten<br />

diese Wunderfirmen am liebsten riesengroß<br />

portraitiert. Als sie hörten, dass<br />

die Firmen daran gar kein Interesse hatten,<br />

staunten sie erst recht – so fremd war<br />

ihnen die Welt eines mittelständischen<br />

Unternehmens, das einfach nur in Ruhe<br />

seinen Job machen will.<br />

Wie hat der Regierende Bürgermeister<br />

Klaus Wowereit einmal gesagt? »Berlin ist<br />

arm, aber sexy.« Da ist was dran. Und dass<br />

da was dran ist, das zeigt auch, wie weit<br />

Berlin vom Kreis Vechta entfernt ist. Dass<br />

der Kreis Vechta sexy ist, wäre eine vermessene<br />

These. Dass er arm ist, wäre glatt<br />

gelogen. Und das ist, wie Wowereit sagen<br />

würde, auch gut so. ■<br />

Remmers AG · 49624 Löningen · Tel.: 0 54 32 / 83-0 · Fax: 0 54 32 / 39 85 www.remmers.de<br />

239<br />

Foto: berlin2020, Fotolia


Foto: Mechtild Runnebom<br />

E<br />

in paar Behelfsgebäude und das<br />

Schlafzimmer des Nachbarn als<br />

Umkleidekabine – mehr gab es Ende<br />

der 1940er Jahre nicht. Die Gründung<br />

des Vereins »Freilichtbühne Lohne e. V.«<br />

erfolgte im Jahr 1951. Und erst über die<br />

folgenden Jahrzehnte hinweg errichtete<br />

der Verein dann in Etappen alles, was eine<br />

Bühne braucht – vom nötigen Requisitengebäude<br />

über die moderne Ton- und<br />

Beleuchtungsanlage bis hin zum im Fachwerkstil<br />

gebauten und äußerst eindrucksvollen<br />

Eingangstor, das noch heute als<br />

240<br />

Lebenswelt<br />

Seltenes Bild mit (fast) allen Beteiligten: Gruppenfoto aus dem Mai 2010 während der »Pippi-Langstrumpf-Saison«.<br />

THORSTEN OLBERDING<br />

ERSTER VORSITZENDER DER FREILICHTBÜHNE LOHNE<br />

Die Freilichbühne in Lohne<br />

Seit mittlerweile über 60 Jahren steht die Freilichtbühne Lohne für qualitativ hochwertiges Amateurtheater<br />

und ist weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt geworden. Die ersten Theateraufführungen in Lohne<br />

fanden bereits 1930 vor der Burg Hopen statt. Nach einem Ende der Aufführungen – bedingt durch den zweiten<br />

Weltkrieg – entstand ab 1947 eine neue Freilichtbühne im Lohner Stadtpark, wo die Bühne auch heute noch<br />

zu finden ist. Rund anderthalbtausend Besucher fasste damals der Zuschauerraum. An die Gebäude, die<br />

seitdem dazu gekommen sind, war seinerzeit aber noch nicht zu denken.<br />

Wahrzeichen der Freilichtbühne gilt. Seit<br />

2007 überspannt eine pfeilerfreie Überdachung<br />

den Zuschauerraum, sodass die<br />

Zuschauer auch bei Regenguss immer im<br />

Trockenen sitzen. Wurden früher überwiegend<br />

klassische Stücke und Volkstheater<br />

gespielt, hat man sich heute auf Familientheater<br />

– aufgeteilt in ein Märchen<br />

und ein Erwachsenenstück – verlegt und<br />

zieht damit Besucher aus dem ganzen<br />

Kreis Vechta, den angrenzenden Kreisen<br />

Cloppenburg und Diepholz sowie aus der<br />

gesamten Weser-Ems Region an.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Bedenken sollte man bei diesem Erfolg<br />

immer, dass alle Akteure vor und hinter<br />

den Kulissen ihrer Arbeit ehrenamtlich<br />

nachgehen und unzählige Stunden in ihr<br />

Hobby investieren. Bis ein Stück auf die<br />

Bühne kommt und Premiere feiert, wartet<br />

viel Arbeit auf die Aktiven der Freilichtbühne.<br />

Die Aufführungen, die jeden Sommer<br />

auf der Lohner Freilichtbühne stattfinden,<br />

bedürfen schließlich einer monatelangen<br />

Vorbereitungszeit. Bereits während<br />

der laufenden Sommersaison sind<br />

die Vereinsmitglieder an anderen Frei-


lichtbühnen unterwegs, um sich verschiedene<br />

Stücke anzusehen, und es gibt erste<br />

Überlegungen, welches Stück für die heimische<br />

Bühne im darauffolgenden Jahr in<br />

Frage kommen könnte.<br />

Die Aktualität eines Stückes hat ganz<br />

unterschiedliche Gründe: Der Geburtsoder<br />

Gedenktag eines Autors bzw. einer<br />

Märchenfigur, eine interessante (Neu-)<br />

Verfilmung oder ein erfolgreicher Kinofilm<br />

nehmen großen Einfluss auf den in<br />

Frage kommenden Stoff. Außerdem ist zu<br />

berücksichtigen, ob genügend Schauspieler<br />

für die Besetzung und Aktive in den<br />

einzelnen Ressorts vorhanden sind, um<br />

das Stück personell zu stemmen. Erst<br />

wenn alle diese Fragen geklärt sind, wird<br />

gemeinsam mit dem Regisseur die endgültige<br />

Auswahl getroffen. Wenn das<br />

Stück steht, kann die Spielzeit für den<br />

kommenden Sommer festgelegt werden.<br />

Vor allem die Schüleraufführungen erfreuen<br />

sich jedes Jahr starker Nachfrage.<br />

Die rechtzeitige Bekanntgabe der Termine<br />

für die Schüleraufführungen ermöglicht<br />

Schulen und Kindergärten eine frühzeitige<br />

Planung und Bestellung der Karten.<br />

Bei den Aufführungsterminen müssen<br />

Schulferien genauso berücksichtigt<br />

werden, wie wichtige andere örtliche Terminen<br />

von öffentlichem Interesse.<br />

Wenn der Spielplan steht, kann die<br />

Spielerversammlung abgehalten werden,<br />

in der die Mitglieder der Freilichtbühne<br />

sich in Listen eintragen können, für welche<br />

Aufgaben sie vor oder hinter den Kulissen<br />

in der kommenden Saison zur Verfügung<br />

stehen. Denn – auch wenn die<br />

Schauspieler nach der Aufführung den<br />

Applaus des Publikums erhalten – ohne<br />

die vielen fleißigen Helfer vor und hinter<br />

den Kulissen geht an einer Bühne gar<br />

nichts.<br />

Erst dann werden die Rollen besetzt.<br />

Die Besetzung kann jedoch später nach einer<br />

ersten Leseprobe und Vorsprechen<br />

durch den Regisseur noch verändert wer-<br />

Lebenswelt<br />

Zuschauer sind immer begeistert: Schnappschuss einer Aufführung in Lohne im Mai 2011.<br />

den, da die Schauspieler idealerweise<br />

passend zum Rollenprofil des jeweiligen<br />

Charakters ausgewählt werden sollten.<br />

Die Bühnenbildner überlegen sich, wie<br />

das Bühnenbild aussehen könnte. Je nach<br />

Stück werden bewegliche Kulissenteile, in<br />

die Gebäude integrierte, begehbare Räume<br />

oder auch ein kompletter Wald benötigt;<br />

manchmal muss sich ja die Bühne in<br />

ein Dorf, in ein Wohnzimmer oder einen<br />

Dschungel verwandeln. Auf- und Abgangsmöglichkeiten<br />

werden eingeplant.<br />

Und ansprechend aussehen sollte das<br />

Bühnenbild natürlich auch.<br />

Da sich im Sommer in einigen Wochen<br />

die Aufführungstermine für zwei Stücke<br />

überschneiden, sollte natürlich auch be-<br />

Sprachen sind inlingua.<br />

����������������������������������������Branche<br />

���������mit�Muttersprachlern<br />

������������Firmenser������������k����������������������Firma<br />

���������Fö����������������������������������������Unternehmen<br />

������������������������<strong>Münsterland</strong><br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

rücksichtigt werden, dass beide Kulissen<br />

leicht auf- und abzubauen sind oder die<br />

Kulisse für das später beginnende Stück<br />

die andere größtenteils verdeckt. Das<br />

endgültige Bühnenbild für die kommende<br />

Inszenierung wird dann in Zusammenarbeit<br />

mit dem Regisseur festgelegt.<br />

Wenn das Bühnenbild abgenommen ist,<br />

legt auch schon der Bühnenbau los. In der<br />

eigenen Schreinerei werden die Kulissenteile<br />

zugesägt, soweit wie möglich zusammengesetzt<br />

und nach Ende des Winters<br />

draußen auf der Bühne aufgebaut.<br />

Parallel mit dem Entwurf des Bühnenbildes<br />

geht auch in den weiteren Ressorts die<br />

Planung weiter. Die passende Musik für<br />

das Stück wird ausgewählt, Musikrechte<br />

Filialleiter: Ryan Jacobson · F����������Cloppenburg: Osterstraße 15 · 1. Etage · 49661 Cloppenburg<br />

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241<br />

Foto: Michael Voelker


Foto: Freilichtbühne Lohne<br />

werden abgeklärt. Falls keine Musik für<br />

das Stück vorhanden ist oder die vorhandene<br />

nicht gefällt, wird Musik in Auftrag<br />

gegeben.<br />

Die Bühnentechniker überlegen, welche<br />

technischen Voraussetzungen für das<br />

Stück gegeben sein müssen, wo etwa pyrotechnische<br />

Effekte stattfinden sollen,<br />

welche Kabelschächte dafür notwendig<br />

sind und ob dies bereits im Bühnenbild<br />

und Bühnenbau berücksichtigt werden<br />

muss. Denn was nützt der schönste Effekt,<br />

wenn er nicht zur richtigen Zeit an der<br />

richtigen Stelle passiert?<br />

Ebenso auf dem Plan steht die Überprüfung<br />

der technischen Anlagen inkl. Reparatur<br />

und Instandhaltung. Da die Schauspieler<br />

mittlerweile alle mit drahtlosen<br />

Mikrofonen ausgestattet sind, ist eine einwandfrei<br />

funktionierende Tontechnik für<br />

die Aufführungen wichtig, damit jeder<br />

Schauspieler überall im Zuschauerraum<br />

gut zu verstehen ist. Auch die Lichtanlage<br />

bedarf regelmäßiger Wartung; die Abendvorstellungen<br />

sollen schließlich nicht im<br />

Dunkeln stattfinden.<br />

Lebenswelt<br />

Die Bühne steht, die Spannung steigt: Seit 2007 überspannt eine pfeilerfreie Überdachung den Zuschauerraum der Lohner Freilichtbühne.<br />

242<br />

Die Kostüme für die einzelnen Rollen<br />

werden in Absprache mit dem Regisseur<br />

entworfen, und der Fundus wird durchsucht.<br />

Dann laufen in der bühneneigenen<br />

Schneiderei die Nähmaschinen heiß.<br />

Auch die zu den Kostümen passende Maske<br />

wird jetzt entworfen und kann vom<br />

einfachen Bühnen-Make-up bis hin zum<br />

aufwändig geschminkten Tiergesicht reichen.<br />

Dazu kommen natürlich noch die<br />

passenden Perücken oder Frisuren.<br />

Die Aktiven in der Requisite kümmern<br />

sich um die beweglichen Utensilien, die<br />

im Stück benötigt werden. Manche finden<br />

sich im Fundus und können mit kleinen<br />

Veränderungen wieder verwendet werden.<br />

Andere müssen gebastelt, anderweitig<br />

hergestellt oder gekauft werden.<br />

Anfang des Jahres beginnen die ersten<br />

Proben. Wetterbedingt finden diese zunächst<br />

noch im Spielerheim statt. Neben<br />

den Sprechproben werden die Choreografien<br />

der Tänze erarbeitet und Tanzproben<br />

in Turnhallen abgehalten, die von der<br />

Stadt zur Verfügung gestellt werden. Sobald<br />

das Wetter es zulässt, finden die Pro-<br />

Der Kluge sucht nicht den Weg -<br />

er fragt danach.<br />

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gmbh F. J. Tapken · Damme<br />

ben draußen statt. An kühlen Frühjahrstagen<br />

müssen dann gegebenenfalls warme<br />

Getränke und Decken mit in den Zuschauerraum,<br />

um die gerade nicht benötigten<br />

Schauspieler warmzuhalten. Bei einem<br />

Amateurtheater können schließlich die<br />

Proben nur abends nach Feierabend der<br />

Aktiven stattfinden. Und da kann es im<br />

Frühjahr um diese Uhrzeit draußen noch<br />

empfindlich kalt sein.<br />

Nach Winterende beginnt die Außenpflege<br />

des Geländes. Dank des reichen<br />

Baumbestandes, der die Bühne einrahmt<br />

und für eine schöne Naturkulisse sorgt,<br />

fällt im Herbst jedoch auch reichlich Laub<br />

an. Dieses wird von Bühne, Zuschauerraum<br />

und dem umliegenden Gelände entfernt.<br />

In regelmäßigen Abständen muss<br />

auch die Überdachung gereinigt werden.<br />

Dafür wird bei der Feuerwehr um Hilfe<br />

gebeten, die das mit ihrem großen Spritzenwagen<br />

schneller und effektiver lösen<br />

kann, als die Mitglieder der Freilichtbühne<br />

mit Handfeger und Wasserschlauch.<br />

Nach der Reinigung des Geländes können<br />

die Bühnenbauer die Kulissen drau-<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong>


ßen aufstellen, und die Bühnenmalerei<br />

kann ihre Arbeit in Angriff nehmen. Die<br />

Kulisse soll schließlich nicht aus nackten<br />

Holzwänden bestehen. So langsam wird<br />

es dann Zeit, an den Souvenirstand zu<br />

denken. Hier sollen Klein und Groß im<br />

Sommer kleine Mitbringsel erwerben<br />

können, die sie an ihren Tag an der Freilichtbühne<br />

erinnern. So muss entschieden<br />

werden, welche Artikel einen Bezug<br />

zum Stück haben und somit bestellt und<br />

dort verkauft werden sollen.<br />

Rund acht Wochen vor Beginn der Saison<br />

geht es dann in die heiße Phase. Die<br />

Motive für Flyer und Plakate müssen ausgewählt<br />

werden, damit die Drucksachen<br />

rechtzeitig genug fertig sind. Vier Wochen<br />

Lebenswelt<br />

Kalt war’s schon, aber absolut klasse: Blick in die Zuschauerränge bei der Premiere von »Rabatz im Zauberwald« am 6. Mai 2012.<br />

vor der Premiere werden die Plakate und<br />

Flyer in einer Plakataktion durch die Mitglieder<br />

der Freilichtbühne im Landkreis<br />

und im angrenzenden Gebiet in Geschäften<br />

und Tankstellen verteilt. Touristikverbände<br />

bekommen die Unterlagen per Post<br />

zugesandt. Natürlich müssen auch die<br />

Print- und Onlinemedien mit Berichten<br />

versorgt werden, um auf die anstehende<br />

Saison aufmerksam zu machen.<br />

Drei Wochen vor der Premiere startet<br />

der Kartenvorverkauf für die regulären<br />

Vorstellungen im Internet und im Büro im<br />

Lohner Rathaus. Die Schülervorstellungen<br />

sind um diese Zeit bereits längst ausverkauft.<br />

Wenige Tage vor der Premiere<br />

findet der offizielle Fototermin statt, an<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

REHO-Gruppe · Holzhausen 16 · 49377 Vechta<br />

Tel. (0 44 41) 99 89-0 · www.stanitech.de<br />

dem die anwesenden Pressevertreter die<br />

Möglichkeit haben, die von ihnen benötigten<br />

Fotos vom Stück und Ensemble zu<br />

machen und Interviews zu führen. All dies<br />

gehört zur großen Werbekampagne vor<br />

der Premiere, um die potentiellen Besucher<br />

nochmals richtig auf die anstehende<br />

Saison hinzuweisen und einzustimmen.<br />

Mit der Premiere des Familienstücks, zu<br />

der auch Gäste aus Kirche, Politik und<br />

Wirtschaft eingeladen werden, beginnt<br />

die Spielsaison, die am Abend mit einer<br />

großen Premierenfeier für Aktive und deren<br />

Familien im Spielerheim ihren Ausklang<br />

findet. Zeitversetzt findet der ganze<br />

Ablauf dann noch einmal für das Erwachsenenstück<br />

statt. ■<br />

Präzision ist unser Anspruch.<br />

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243<br />

Foto: Michael Voelker


Foto: Chapeau Hotels<br />

W<br />

as Gastronomie und Hotelerie<br />

anbelangt, müssen wir anstreben,<br />

einen Tick besser zu sein,<br />

als die anderen. Kann das gelingen? Ja, es<br />

kann. Wir werden uns mehr Mühe geben<br />

als andere. Denn die Region hat besondere<br />

Reize. Reize, die sich vor allem Zugereisten<br />

erschließen. Mir zum Beispiel. Denn<br />

»ick bin een Berlina«.<br />

244<br />

Lebenswelt<br />

2009 übernahm die Chapeau Hotels GmbH das »Hotel Dreibrücken« und machte daraus das heutige »Hotel Heidegrund«. In nur sechs Wochen<br />

konnte zu Beginn des Jahres 2010 das Haus renoviert und modernisiert werden. Dabei wurde das Designkonzept der Hotelgruppe – zu<br />

der auch das »Best Western Premier Hotel MOA Berlin« und das »Hotel Gendarm nouveau« gehören – erfolgreich aufgegriffen und umgesetzt.<br />

JENS SCHÖNHERR<br />

GESCHÄFTSFÜHRER CHAPEAU HOTELS GMBH<br />

Jetzt sind’s drei Chapeau-Hotels<br />

Touristisch gesehen ist das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> ein Diamant – wenngleich<br />

ein noch etwas ungeschliffener. Denn trotz steigender Übernachtungszahlen<br />

gehört die Region als deutsches Urlaubsgebiet nicht zu den bekanntesten. Und sie<br />

steht in Niedersachsen in harter Konkurrenz, unter anderem zur nahe gelegenen<br />

Nordsee. Man muss es ganz klar sehen: Andere Tourismusgebiete haben zuweilen<br />

bessere geografische Voraussetzungen. Grund zur Resignation? Nein, überhaupt<br />

nicht, eher im Gegenteil: Motivation!<br />

Im Sommer des Jahres 2008 lernten der<br />

heutige Eigentümer Alexander Wendeln<br />

und ich uns kennen. Beide fanden wir<br />

sehr schnell Freude und große Begeisterung<br />

an der gemeinsamen geschäftlichen<br />

Verantwortung für den Hotelbetrieb. Er<br />

hat mir das <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> nahegebracht,<br />

in dem ich mich heute sehr<br />

wohlfühle.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Was mir hier besonders auffällt: Die urige,<br />

vielfältige Natur und die blitzsauberen<br />

Ortschaften. Das ist ein Pfund, mit<br />

dem sich wuchern und begeistern lässt.<br />

Man muss sich nur trauen.<br />

Im Sommer 2009 hat die Chapeau Hotels<br />

GmbH das damalige »Hotel Dreibrücken«,<br />

heute »Hotel Heidegrund« übernommen.<br />

Es liegt wunderschön idyllisch


an der Südspitze der Thülsfelder Talsperre.<br />

In nur sechs Wochen haben wir Anfang<br />

2010 das Haus renoviert und vor allen<br />

Dingen modernisiert. Dabei spielte das<br />

spezielle Design unserer Hotelgruppe eine<br />

ganz besondere Rolle. Denn zwei Hotels<br />

in der Bundeshauptstadt gehören<br />

ebenfalls zur Gruppe – das »Best Western<br />

Premier Hotel Moa Berlin« sowie das »Hotel<br />

Gendarm nouveau«. Seit der Renovierung<br />

verfügt das »Heidegrund« über 52<br />

Zimmer, fünf Tagungsräume, ein Restaurant<br />

und eine Kegelbahn. Wichtig ist uns<br />

die sehr hochwertige Wellnessanlage und<br />

das Eventzelt für bis zu 180 Personen.<br />

Ein bedeutender Erfolgsfaktor ist das<br />

Personal: Mit dem Team von 30 Mitarbeitern<br />

(davon sieben Auszubildende) wollen<br />

wir ein Ziel erreichen, nämlich den<br />

wirtschaftlichen und touristischen Erfolg<br />

des Hauses weiter zu stärken! Wir sehen<br />

uns sowohl als integralen Bestandteil des<br />

Tourismuskonzeptes im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> wie auch als wichtigen Bau -<br />

stein für die Attraktivität der »Erlebnisund<br />

Erholungsregion Thülsfelder Talsperre«.<br />

Aufgrund der enormen wirtschaftlichen<br />

Entwicklung des <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong>es präsentieren wir uns ganz<br />

intensiv als Dienstleister für die Unternehmen<br />

dieser Region, vor allem im Tagungsund<br />

Übernachtungsbereich. Bewährt hat<br />

sich in diesem Zusammenhang auch die<br />

sprachliche Internationalität des Teams<br />

vom »Hotel Heidegrund«.<br />

Wichtig sind in dieser Unternehmensstrategie<br />

die beiden Hotels in Berlin. Mehr<br />

und mehr können hier Synergien genutzt<br />

werden. Dank der engen Verbindungen<br />

wurden 2012 mehr als 1.000 Übernachtungen<br />

von Unternehmen und Kooperationspartnern<br />

aus dem OM in der Hauptstadt<br />

gebucht. Im Januar wird im BWP-<br />

»Hotel MOA Berlin« das neue Tagungsund<br />

Konferenzzentrum mit über 1.500<br />

Quadratmetern eröffnet. Paolo Masaracchia,<br />

der Regionaldirektor des Hotels<br />

iemer<br />

achtservice<br />

Hunte-Ems GmbH<br />

Lebenswelt<br />

Herzlich willkommen: Eingerahmt von ursprünglichen Wäldern liegt das »Hotel Heidegrund«<br />

unmittelbar an der Thülsfelder Talsperre. Hier finden Gäste zu jeder Jahreszeit Erholung<br />

pur, genießen Spaziergänge über gut ausgebaute Wanderwege und erleben den atemberaubenden<br />

Ausblick über die herrliche Seenlandschaft der Thülsfelder Talsperre.<br />

wird mit seinem Team auch für die Unternehmen<br />

der Region vielfältigste Tagungsund<br />

Veranstaltungsangebote mit internationalem<br />

Niveau präsentieren.<br />

Das Firmen- und Tagungsgeschäft ist im<br />

»Hotel Heidegrund« unser Hauptsegment<br />

und lässt für <strong>2013</strong> weitere gute Zuwachsraten<br />

erwarten. Durch die gezielte<br />

persön liche Ansprache von mehr als 60<br />

Unternehmen aus der Region konnten<br />

neue Tagungspartner gewonnen werden.<br />

Hier ist nach unserer Erfahrung der vertrauensvolle<br />

Kontakt ganz wichtig. Und<br />

der Kunde erwartet immer mehr individuelle<br />

Vorschläge sowie Angebote. Das ist<br />

beispielsweise für unseren jungen Bankettmanager<br />

Oliver Böing sowie die Reservierungsleiterin<br />

Jasmin Hinz eine große<br />

Herausforderung, der sie sich mit viel Leidenschaft<br />

stellen. Denn die Aufenthalte<br />

unserer Gäste sind oft kurz und sollen<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

trotzdem von einer herzlichen Nachhaltigkeit<br />

geprägt sein.<br />

Da sind Kunden aus dem Bereich der alternativen<br />

Energien, die Trainings- und<br />

Vertriebsmaßnahmen organisieren. Oder<br />

die traditionellen Unternehmen der Landwirtschaftstechnik<br />

und Fleischproduktion,<br />

bei denen sich Partnerschaften mit<br />

den Schwerpunkten Russland, anderen<br />

osteuropäischen Ländern und China anbahnen.<br />

Der oft sehr komprimierte Aufenthalt<br />

soll trotz knapper Zeit so gestaltet<br />

werden, dass ein regionaler bleibender<br />

Eindruck hinterlassen wird.<br />

Wir wollen den Unternehmen bei ihren<br />

Fort- und Teambildungsmaßnahmen verstärkt<br />

mit noch mehr interessanten Angeboten<br />

als Dienstleister zur Seite stehen.<br />

Für das Jahr <strong>2013</strong> haben wir uns ein ehrgeiziges<br />

Ziel gesteckt: Wir möchten das<br />

Tagungsgeschäft um weitere 20 Prozent<br />

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Schleusenstraße 149 b ��26676 Barßel-Reekenfeld<br />

Tel. 0 44 97 / 92 68 26 ��Fax 0 44 97 / 92 67 94 ��www.siemer-jachtservice.de<br />

245<br />

Foto: Chapeau Hotels


Fotos: Chapeau Hotels<br />

Lebenswelt<br />

Zweimal Chapeau: Oben der Blick auf den Gendarmenmarkt aus dem »Hotel Gendarm nouveau«,<br />

unten ein Zimmer im frisch renovierten »Hotel Heidegrund« an der Talsperre.<br />

246<br />

Hier funkt‘s nicht nur!<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

erhöhen. Dazu schaffen wir einen weiteren<br />

Arbeitsgruppenraum – vor allen Dingen<br />

für kleine Trainingsmaßnahmen von<br />

bis zu acht Personen. Das »Heidegrund«<br />

soll künftig stärker in seinem Bekanntheitsgrad<br />

für Events und Veranstaltungen<br />

in hochwertiger Form stehen. Dazu haben<br />

wir uns personell verstärkt. So will der<br />

neue Gastronomieleiter Karsten Alberts<br />

mit seinem Team für einen abwechslungsreichen<br />

Veranstaltungskalender im kommenden<br />

Jahr sorgen.<br />

Zum Jahreswechsel wird das Hotel in<br />

ein »Casino Royal« verwandelt. Dann gibt<br />

es im Februar ein Konzert der international<br />

bekannten Pianistin Olga Scheps. Im<br />

Mai <strong>2013</strong> eröffnen wir mit einem Konzert<br />

des Niedersachsen Sound Orchesters und<br />

Künstlern aus Berlin als Überraschungsgästen<br />

im Eventzelt die Sommersaison.<br />

Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des<br />

Unternehmens Artist and Music, Norbert<br />

Sterk, sind weitere Höhepunkte geplant.<br />

Vor allem wollen wir gemeinsam mit dem<br />

Landkreis und vielen Kooperationspartnern<br />

das zweite Familienfest zu einem<br />

einmaligen Erlebnis für die Kinder und Eltern<br />

der Region werden lassen. Auch Krimidinner<br />

und weitere Livekonzerte sind<br />

angedacht.<br />

Der Tourismus ist wichtiger Bestandteil<br />

für die Optimierung der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung vom »Hotel Heidegrund«.<br />

Hier legen wir den Fokus auf unterschiedliche<br />

Zielgruppen: Mit dem Projekt des<br />

Landkreises und der Etablierung des<br />

Unternehmens Buskontor hat sich die<br />

Zahl der Anreisen von Busgruppen deutlich<br />

gesteigert.<br />

Auch der Golfsport steht weiterhin im<br />

Vordergrund, zumal er ein genereller und<br />

überregionaler touristischer Schwerpunkt<br />

für Niedersachsen ist. Große Potenziale<br />

aufgrund der sehr attraktiven Golf-<br />

Angebote an der Thülsfelder Talsperre, in<br />

Vechta oder in Lohne oder dem benachbarten<br />

Emsland und Ammerland, sehen<br />

Sem Oliver Stadel . Funk- u. Kommunikationssysteme<br />

Brägeler Ring 15 . 49393 Lohne<br />

Tel.: (0 44 42) 92 22 - 0 . Fax: (0 44 42) 92 22 - 22<br />

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wir vor allem auf dem holländischen<br />

Markt. Deshalb ist für uns wichtig, sich<br />

auf touristischen Messen direkt in den<br />

Zielmärkten zu präsentieren – wie zum<br />

Beispiel in Utrecht im Januar <strong>2013</strong>.<br />

Die großen Vorzüge und interessanten<br />

Momente vom <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

sind vielen Menschen überhaupt nicht bekannt.<br />

Dies merke und erlebe ich seit vier<br />

Jahren, als ich zum ersten Mal hier ankam.<br />

Die ruhige und gepflegte Natur, die<br />

vielen Wander- und Radwege – auch »das<br />

relativ Flache« hat einen enormen Reiz.<br />

Hinzu kommt die beeindruckende Gartenkultur.<br />

Das sind Vorteile, die sich touristisch<br />

noch mehr nutzen lassen und mit<br />

denen wir unser Hotel gerade im Bereich<br />

Social Media bedeutend mehr promoten<br />

müssen.<br />

<strong>2013</strong> wollen wir besondere Arrangements<br />

in der Zeit der Rhododendronblüte<br />

entwickeln. Für Menschen aus Großstädten<br />

gilt es, noch mehr den Moment der<br />

Lebenswelt<br />

Im November 2010 eröffnete die Chapeau-Hotel-Gruppe das »Best Western Premier Hotel Moa« im Herzen von Berlin-Tiergarten in der<br />

Nähe vom Berliner Hauptbahnhof, vom Flughafen Tegel, der Charité und dem Schloss Bellevue.<br />

Ruhe herauszustellen, in dem man eins<br />

mit der Natur werden kann. Umso wichtiger<br />

ist es dabei, auch den Wellness- und<br />

Fahrradtourismus als wichtiges Potenzial<br />

für das »Hotel Heidegrund« zu erschließen.<br />

Das Fahrrad schließlich ist ein Markenzeichen<br />

der Wirtschaft dieser Region:<br />

Nur wenige wissen, dass etwa Deutschlands<br />

größter Fahrradhersteller aus Cloppenburg<br />

kommt. Deshalb wollen wir die<br />

Kooperationsbeziehung mit Derby Cycle<br />

weiter intensivieren. Das gilt auch für die<br />

Berliner Hotels. Bereits über 70 Fahrräder<br />

stehen den Gästen der Chapeau Hotels in<br />

Berlin und im Heidegrund zur Verfügung.<br />

Wellness spielt in unserem Vermarktungskonzept<br />

eine große Rolle. Doch unsere<br />

Möglichkeiten, die Qualität der Anlage<br />

und die Angebote sind noch zu wenig bekannt.<br />

Die Ruhe und Natur an der Talsperre<br />

mit der Idylle der Heide, die verschiedensten<br />

Anwendungen und Bäder – zelebriert<br />

von unserer langjährigen Partnerin<br />

Serviceleiter/in gesucht<br />

Jetzt bewerben! www.suedbeck-karriere.de<br />

49661 Cloppenburg<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Brigitte Bundkiel – bieten optimale Möglichkeiten,<br />

auszuspannen und sich verwöhnen<br />

zu lassen. Hier haben wir uns das<br />

Ziel gesetzt, eine noch breitere Öffentlichkeit<br />

zu erreichen. Das ist umso wichtiger,<br />

als uns hier die Gäste aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> mindestens ebenso<br />

wichtig wie die Gäste aus der Ferne wichtig<br />

sind. Auch die Bewohner aus der Umgebung<br />

haben so die Gelegenheit, einmal<br />

Kurzurlaub vom Alltag zu machen.<br />

Mein persönliches Fazit: Das <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> hat viele und schöne Seiten,<br />

die sich sehr breitgefächert touristisch<br />

vermarkten lassen. Freilich kommen<br />

die Gäste nicht von selbst. Hier sind wir<br />

als Mitarbeiter aus Gastronomie und Beherbergungsbetrieben<br />

gefragt und in der<br />

Pflicht. Mein Motto für das Team im »Hotel<br />

Heidegrund«: Bei Qualität und Freundlichkeit<br />

niemals nachlassen – dann werden<br />

uns noch viel mehr Menschen in unserem<br />

<strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> besuchen! ■<br />

247<br />

Foto: Chapeau Hotels


Foto: Jessika Wollstein/bitters.de<br />

AXEL FAHL- DREGER<br />

Was verbirgt sich hinter dem Namen<br />

»Museum im Zeughaus«?<br />

Die Museumsfamilie besteht aus<br />

dem Museum im Zeughaus, dem Zentrum<br />

für Experimentelles Mittelalter und dem<br />

musealen Projekt Castrum Vechtense. Im<br />

Museum im Zeughaus kann so viel zum<br />

Staunen führen: Die Besucher wundern<br />

sich generell über Dinge, die ihnen fremd<br />

sind, über Phänomene, die ihnen bekannt<br />

Lebenswelt<br />

Das historisch-archäologische Museum im Zeughaus im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>. Das wahre Geheimnis unseres Erfolges ist Ihre Begeisterung.<br />

Wir wollen für Sie immer wieder zu neuen Zielen aufzubrechen, damit wir auch in Zukunft Ihre Neugier für unser Museum wecken<br />

können. Das Museum im Zeughaus: Historisch – Experimentell – Anschaulich – Übergreifend.<br />

Das Museum im Zeughaus<br />

Als jüngste museale Einrichtung im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> gehört das 1997 eröffnete Museum im Zeughaus<br />

für manche Mitbürger immer noch zu den touristischen Geheimtipps, obwohl es längst durch seinen<br />

mittelalterlichen Schwerpunkt in ganz Deutschland unter den Mittelalterexperten zu einer der wichtigsten<br />

Adressen geworden ist. Neben der Museums-Registrierung durch den Niedersächsischen Museumsverband<br />

wurde das Museum mehrfach für seine museumspädagogischen und musealen Aktivitäten ausgezeichnet.<br />

Mit dem 2012 begonnenen Bauprojekt »Castrum Vechtense – ein mittelalterliches Burgmodell des 11./12.<br />

Jahrhunderts entsteht« geht das Museum neue Wege in der musealen Präsentation.<br />

erscheinen, oder über Altbekanntes, in<br />

dem sie plötzlich einen neuen Zusammenhang<br />

entdecken.<br />

Oft genügt ein Wechsel der Blickrichtung,<br />

»um klar zu sehen«, schreibt Antoine<br />

de Saint Exupéry. Auf über 1000 Quadratmetern<br />

zeigt das Museum im Zeughaus<br />

eine Vielfalt von historischen Inszenierungen<br />

und Mitmachaktionen zur steinzeitlichen,<br />

mittelalterlichen und barocken<br />

248 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

Welt, wie auch den historischen Strafvollzug<br />

und die Stadtgeschichte. Die Präsentationen<br />

bieten den Besuchern immer<br />

wieder neue, ungewohnte Blickwinkel in<br />

die Geschichte.<br />

Sie können sich die einzelnen Ausstellungsbereiche<br />

alleine erobern, oder sich<br />

in einer Gruppe durch das Museum führen<br />

lassen (bitte rechtzeitig buchen). Bei<br />

den Führungen handelt das Museums-


team nach dem Spruch von Lao Tse »Sage<br />

es mir und ich werde es vergessen, zeige<br />

es mir und ich werde mich daran erinnern.<br />

Beteilige mich und ich werde es<br />

verstehen.« Da Erfahrungen sich nicht<br />

vererben, sondern jeder sie allein machen<br />

muss, bieten die Führungen/Aktionen<br />

überall im Museum Möglichkeiten, Exponate<br />

anzufassen, zu begreifen und mitzumachen.<br />

So kann die Mystik der Geschichte<br />

von der Steinzeit bis in die moderne<br />

Welt von den Besuchern selbst ein<br />

Stück weit »erspielt« und »enträtselt« werden.<br />

Jahr für Jahr besuchen circa 45.000<br />

Besucher das Museum, besonders zu den<br />

großen Veranstaltungen wie dem stadtgARTen,<br />

unserer Kunst- und Gartenschau,<br />

und den mittelalterlichen Burgmannen-<br />

Tagen mit Ritterkämpfen, historischem<br />

Markt, Heerlager und vielen Mitmachangeboten.<br />

Das dem Museum angegliederte Zentrum<br />

für Experimentelles Mittelalter ist<br />

Plattform für wissenschaftliche Versuche<br />

und Forschung im Bereich experimenteller<br />

mittelalterlicher Archäologie sowie<br />

überregionale Bildungsstätte zur Vermittlung<br />

mittelalterlicher Kultur- und Handwerkstechniken.<br />

Mittelalterliches Leben<br />

wird in verschiedenen Veranstaltungen<br />

auf ganz unterschiedliche Art und Weise<br />

präsentiert. Vielfach hat hier Hollywood<br />

Einzug gehalten. Wer sich ernsthaft mit<br />

dem Mittelalter beschäftigt, weiß um die<br />

Schwierigkeiten, die sich auftun, wenn<br />

man glaubwürdig und originalgetreu die<br />

vielen Aspekte des damaligen Lebens<br />

wiedergeben und erleben möchte. Hier<br />

setzt die Arbeit des 1. Zentrums für Experimentelles<br />

Mittelalter in Deutschland an.<br />

Über Forschung und Wissenschaft werden<br />

die Grundlagen ermittelt, diese im<br />

Experiment verfeinert, in Kursen (siehe<br />

Kursangebote im Internet) an eine breite<br />

Öffentlichkeit weitergegeben, in offenen<br />

Gruppen (z. B. in der Vechtaer Fechtschu-<br />

Lebenswelt<br />

Der »spielende, kreative Mensch« ist nicht auf eine spezielle Altersgruppe/Lebensstufe definiert.<br />

Buchen Sie unsere Führungen, Mitmachangebote oder Kurse und lassen Sie sich ganz<br />

neu und anders in die Welt der Geschichte führen. Im historischen Backhaus finden regelmäßig<br />

Mitmachkurse zum Thema »Historisches Backen« statt.<br />

le oder der Schmiedegruppe) trainiert und<br />

erprobt, in Veranstaltungen wie den Burgmannen-Tagen<br />

am letzten vollen Wochenende<br />

im September einem großen Publikum<br />

vermittelt und gezeigt.<br />

Das Projekt »Castrum Vechtense« verfolgt<br />

die Aufgabe, auf einem rund zwei<br />

Hektar großen Teilbereich des Zitadellenparks<br />

die ehemalige mittelalterliche Drei-<br />

Insel-Burganlage des 11./12. Jahrhunderts<br />

mit Haupt-, Vor- und Nebenburg sowie<br />

Burgmannenhof und Schiffswerft als<br />

Model im Maßstab 1 zu 1 nachzubauen.<br />

Grundlage für die Rekonstruktion sind<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong> 249<br />

Fotos: Museum im Zeughaus


Foto: Museum im Zeughaus<br />

archäologische Erkenntnisse, die bei vielfältigen<br />

Ausgrabungen im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> in den vergangenen Jahren<br />

gewonnen wurden. In einem ersten Bau-<br />

Modul wurde seit Mai 2012 das Burggelände<br />

mit seinen drei Inseln und den<br />

Burggräben gestaltet. Dafür wurde der<br />

historische Festungsbereich der Zitadelle<br />

so umgestaltet, dass die ehemalige historische<br />

Parallelität zwischen Burg und Festung<br />

aus der Zeit 1684 wieder erfahrbar<br />

wird. Zwischen November 2012 und Juli<br />

<strong>2013</strong> wird ein dreistöckiger hölzerner<br />

Lebenswelt<br />

Der Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad des Vechtaer Mittelalterfestes »Burgmannentage« ist in allen Bereichen in den vergangenen Jahren<br />

stetig gestiegen. Über 40 Gruppen (insgesamt über 500 Akteure) aus dem gesamten Bundesgebiet bauen das große Heerlager der Burgmannen<br />

um den Turnierplatz auf.<br />

Burgturm in historischer Fachwerkbauweise<br />

gebaut, der in seinem Inneren seine<br />

Wohn-, Wirtschafts- und Wehrfunktion<br />

anschaulich präsentieren soll.<br />

Wie versteht sich das Museum?<br />

Der Arbeit des Museums liegt ein klares<br />

Selbstverständnis zu Grunde. Das Museum<br />

versteht sich als Institution, die sich<br />

eingedenk ihrer Mitverantwortung für die<br />

gesamtgesellschaftliche Entwicklung aktiv<br />

mit Geschichte auseinandersetzt, sich<br />

für demokratische und freiheitliche Wer-<br />

250 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

te engagiert sowie Friedenserziehung<br />

praktiziert. So gehört zum festen Bestandteil<br />

des jährlichen Veranstaltungskalenders<br />

eine Veranstaltung zum Thema »Nationalsozialismus«.<br />

Als Bildungs- und Kultureinrichtung<br />

trägt das Museum im<br />

Zeughaus dazu bei, komplexe geschichtliche<br />

Zeiträume und Entwicklungen für<br />

alle Bevölkerungsschichten sinnlich erfahrbar<br />

und erlebbar zu machen.<br />

Als Zentrum für mittelalterliche und regionale<br />

Geschichte des <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>es<br />

sammelt, bewahrt, erforscht<br />

WIRTSCHAFTSPRÜFUNG<br />

STEUERBERATUNG<br />

Vechta Osnabrück Magdeburg<br />

Bremer Straße 28 49377 Vechta Tel.: 04441 9252 0 Fax: 04441 9252 50 Mobil: 0172 4561 202 Markus Willenborg


und dokumentiert das Museum im Zeughaus<br />

regionales Kulturgut. Zu den Sammlungsschwerpunkten<br />

des Zeughauses gehören<br />

die Militaria zur Geschichte des ehemaligen<br />

Fürstbistums Münster. Mit seiner<br />

Sammlung und seinem Kursangebot bewahrt<br />

das Museum alte Handwerks- und<br />

Kulturtechniken und gibt der interessierten<br />

Bevölkerung die Möglichkeit, diese zu<br />

erlernen. Das Museum fördert historisches<br />

Bewusstsein und stärkt damit regionale<br />

Identität. Als Koordinationsstelle für<br />

Pilger auf dem Baltisch-Westfälischen Jakobsweg<br />

und Pilgerherberge will das Museum<br />

im Zeughaus ein Ort der internationalen<br />

Begegnung und des Austausches<br />

innerhalb der europäischen Bewegung<br />

sein, der besonders der Wiederbelebung<br />

historischer Wege und des Pilgergedankens<br />

dient.<br />

Wie erreicht das Museum seine Ziele?<br />

Das Museum im Zeughaus beteiligt sich<br />

impulsgebend an der Erforschung der regionalen<br />

und mittelalterlichen Geschichte.<br />

Es verfolgt dabei den Ansatz der »Ver-<br />

Lebenswelt<br />

Sie können die einzelnen Ausstellungsbereiche alleine erobern oder sich in einer Gruppe durch das Museum führen lassen. Erspielen und enträtseln<br />

Sie die Mystik der Geschichte von der Steinzeit bis in unsere moderne Welt und erleben Sie Leben in vergangenen Zeiten.<br />

gleichenden Regionalforschung«, begleitet<br />

Ausgrabungen und bewahrt, dokumentiert<br />

und erforscht deren Befunde sowie<br />

auch die eigenen Sammlungsbestände.<br />

So konnten in den letzten fünfzehn Jahren<br />

fünf große Ausgrabungskampagnen<br />

für die Epochen der Bronzezeit, des<br />

Mittelalters und der frühen Neuzeit initiiert<br />

und durchgeführt werden.<br />

Im Museum im Zeughaus werden historische<br />

Zusammenhänge durch ein handlungs-<br />

und produktorientiertes Raum-,<br />

Ausstellungs-, Veranstaltungs- und museumspädagogisches<br />

Aktionskonzept vermittelt.<br />

Die einzelnen Konzeptionen sind<br />

ganzheitlich aufeinander abgestimmt und<br />

finden ihren Ausdruck in den aufbauenden<br />

Angeboten der museumspädagogischen<br />

Aktionen bis zu den großen Museumsfesten.<br />

Über Autobiografien erzählte Geschichte<br />

erhöht bei den Besuchern die Rezeption<br />

der nach den Kriterien Anschaulichkeit,<br />

Klarheit und Verständlichkeit sowie<br />

Ansprechbarkeit erstellten Ausstellungstexte.<br />

Die interaktiven und pädagogisch<br />

Mich gibt es<br />

für Altpapier, Folien<br />

und Restabfall...<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

inszenierten Ausstellungsstationen orientieren<br />

sich an den kognitiven und haptischen<br />

Bedürfnissen der Besucher und<br />

fördern so den spielerischen, experimentellen<br />

Umgang mit Geschichte sowie den<br />

Spaß und die Freude an ihr.<br />

Dabei versteht sich das Museum als Ort<br />

der Begegnung, der positive Museumserlebnisse<br />

vermitteln und dadurch zu<br />

Wiederholungsbesuchen einladen will.<br />

Das Zentrum für Experimentelles Mittelalter<br />

(ZEM) führt Kurse durch, die alle<br />

Vermittlungsebenen des Museums aufnehmen<br />

und durch die Einbindung von<br />

Experten vertiefen. Die Nachhaltigkeit des<br />

Lern- und Sozialprozesses wird durch das<br />

gemeinsame Tun und den Austausch von<br />

Wissen und Fähigkeiten der Teilnehmer<br />

untereinander verstärkt. Es bildet eine<br />

wichtige Schnittstelle zwischen Wissenschaft/universitärer<br />

Forschung und Öffentlichkeit.<br />

Im Projekt »Castrum Vechtense«<br />

sollen in der Zukunft die im ZEM<br />

erlernten Methoden und Techniken in<br />

Verbindung mit den archäologischen Forschungsergebnissen<br />

angewandt und zur<br />

251<br />

Fotos: Museum im Zeughaus


Foto: Museum im Zeughaus<br />

Rekonstruktion einer mittelalterlichen<br />

Burg mit Nebengebäuden genutzt werden.<br />

In der Koordinationsstelle für Pilger<br />

werden Informationen über historische<br />

Pilgerwege an Interessierte weitergegeben.<br />

Zudem wird eine Betreuung der Pilger<br />

gewährleistet. Die historische Wegeforschung<br />

entwickelt weitere Routen.<br />

Welche Prioritäten setzt das Museum?<br />

Die Besucherinnen und Besucher stehen<br />

im Mittelpunkt der Arbeit aller Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Das Museum<br />

bindet die Museumsbesucher in die inhaltliche<br />

und konzeptionelle Weiterentwicklung<br />

des Hauses ein. In regelmäßigen Befragungen<br />

und Evaluationen werden die<br />

Wünsche und Bedürfnisse des Publikums<br />

erhoben. Die Erhebungsergebnisse finden<br />

Eingang in Präsentation und Vermittlung<br />

des Museums.<br />

Haupt-, neben- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter werden regelmäßig<br />

geschult, um Besuchsgruppen<br />

zielgruppen- und altersgerecht durch die<br />

Sonder- und Dauerausstellungen führen<br />

Lebenswelt<br />

Der »spielende, kreative Mensch« ist nicht auf eine spezielle Altersgruppe oder Lebensstufe<br />

definiert. Buchen Sie unsere Führungen, Mitmachangebote oder Kurse und lassen Sie sich<br />

ganz neu und anders in die Welt der Geschichte führen!<br />

zu können. Im Museum im Zeughaus wird<br />

Leistung anerkannt und Kritik zugelassen.<br />

Verbesserungsvorschläge werden begrüßt.<br />

Die Arbeitsabläufe sind transparent.<br />

Um gemeinsame Ziele zu erreichen,<br />

wird eine sachliche Kommunikation gefördert.<br />

Erfahrungen werden an Kollegen<br />

innerhalb des Hauses und nach außen<br />

weitergegeben. Ein Netzwerk mit Schulen,<br />

Vereinen, Bildungseinrichtungen, mit<br />

Politik, Verwaltung, Kultur und Wirtschaft<br />

im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> sowie<br />

überregionalen/internationalen Partnerorganisationen<br />

stärkt die Vielfalt und<br />

Qualität der Arbeit des Museums, schafft<br />

Synergien und führt zu Akzeptanz der<br />

Museumsfamilie in der Bevölkerung.<br />

Nur so wird es auch im <strong>Oldenburger</strong><br />

<strong>Münsterland</strong> in Zukunft möglich sein, in<br />

einer sich immer stärker differenzierenden<br />

Kulturlandschaft gegenüber einer untereinander<br />

konkurrierenden Vielzahl von<br />

Freizeiteinrichtungen und Erlebnisveranstaltungen<br />

als Museum bestehen zu können<br />

und ein Existenzrecht nachhaltig unter<br />

Beweis zu stellen. ■<br />

252 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2013</strong><br />

<strong>argumente</strong><br />

das impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong><br />

Geschäftsführer: Rudi Hockmann<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 246 · 49377 Vechta<br />

info@om23.de · www.om23.de<br />

Layout, Pre-Press, Schlussredaktion:<br />

Bitter & Co. Werbeagentur GmbH<br />

Geschäftsführer: Christian Bitter, Ralf Kunefke<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 244 · 49377 Vechta<br />

mail@bitters.de · www.bitters.de<br />

Druck und Verarbeitung:<br />

vdv · Vechtaer Druckerei und Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer: Christoph Grote<br />

Gutenbergstraße 4 · 49377 Vechta<br />

info@vdv-druck.de · www.vdv-druck.de<br />

Anzeigen:<br />

Oldenburgische Volkszeitung<br />

Anzeigenleiter: Matthias Litzenburger<br />

Neuer Markt 2 · 49377 Vechta<br />

m.litzenburger@ov-online.de<br />

www.ov-online.de


A wie Anders. A wie A-Klasse. A wie auf jeden Fall.<br />

www.ich-fahre-anders.de


Kann vorsorgen<br />

wollen.<br />

www.oeffentlicheoldenburg.de<br />

Kann Sicherheit<br />

brauchen.<br />

Kann<br />

gestohlen<br />

werden.<br />

Kann Feuer<br />

fangen.<br />

Kann helfen!<br />

Kann einen<br />

Unfall bauen.

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