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6 | 2012<br />

Besser entscheiden | Einsatz von Business Intelligence und Big Data in der Finanzwirtschaft<br />

B-4641 Postvertriebsstück, Entgelt bezahlt, <strong>av</strong>-news GmbH, Arabellastr. 4, 81925 München, ISSN-16-15-37-23, Einzelverkaufspreis 10,– Euro, 20. Jahrgang<br />

www.<strong>av</strong>-<strong>finance</strong>.<strong>com</strong><br />

Dezember<br />

6 | 2012<br />

B 4641<br />

<strong>Banken</strong> & <strong>Sparkassen</strong><br />

DIE BANKENFACHZEITSCHRIFT FÜR STRATEGIE | TECHNOLOGIE | MARKETING | ORGANISATION<br />

Besser entscheiden<br />

Einsatz von Business Intelligence und Big Data<br />

in der Finanzwirtschaft<br />

+++ Die Kundenansprache neu definieren +++ Wie <strong>Banken</strong> auf mobile<br />

Veränderungen reagieren müssen+++ Wie dediziertes CRM das Kernbankensystem<br />

ergänzen kann +++ Effizient Daten verarbeiten +++


Veranstaltungen<br />

18. Handelsblatt Jahrestagung, 6. und 7. März 2013, Hyatt Regency, Mainz<br />

Privatkundengeschäft.<br />

Erträge sichern im Spannungsfeld verschärfter Regulierung,<br />

veränderter Kundenerwartungen und fehlender Produktstories<br />

Diskutieren Sie mit Meinungsführern aus<br />

Groß- und Landesbanken:<br />

Roland Boekhout,<br />

CEO, ING-DiBa<br />

Peter Buschbeck,<br />

Vorstand, HypoVereinsbank<br />

<strong>Sparkassen</strong>, Volksbanken und Regionalinstituten:<br />

Holm Diez,<br />

Leiter Geschäftsfeld Retail,<br />

Sparkasse Bremen<br />

Arendt Gruben,<br />

Vorstandsvorsitzender,<br />

Sparkasse Schwarzwald-<br />

Baar<br />

weiteren <strong>Banken</strong> und Finanzdienstleistern:<br />

Manfred Bauer,<br />

Vorstand, MLP<br />

Zukunftsbranchen & Politik:<br />

Alexander Artopé,<br />

Geschäftsführer, sm<strong>av</strong>a<br />

Karl-Martin im Brahm,<br />

Vorstand, Deutsche<br />

WertpapierService Bank<br />

Theodor Niehues,<br />

CEO, net mobile<br />

Ulrich Leuschner,<br />

Vorstandsvorsitzender,<br />

Santander Consumer Bank<br />

Enrico Kahl,<br />

Vorstandsvorsitzender,<br />

Sparda-Bank Münster<br />

Dr. Helge Lach,<br />

Vorstand, Deutsche<br />

Vermögensberatung<br />

Jens Quadbeck,<br />

Industry Leader Finance,<br />

Google Germany<br />

Weitere Informationen im Internet:<br />

http://vhb.handelsblatt.<strong>com</strong>/privatkundengeschaeft<br />

Daniel Scholten, Info-Telefon: 02 11.96 86 – 34 21<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

Dr. Christian Ricken,<br />

Chief Operating Officer,<br />

Private & Business Clients,<br />

Deutsche Bank<br />

Dr. Achim Kassow,<br />

Vorstandsvorsitzender,<br />

Oldenburgische Landesbank<br />

Elisa Saarinen,<br />

General Manager,<br />

Svenska Handelsbanken<br />

Deutschland<br />

Uli Veigel,<br />

CEO, Grey Group Germany<br />

Konzeption und Organisation:<br />

Dr. Gertrud Traud,<br />

Chefvolkswirtin, Helaba<br />

Uwe Kuntz,<br />

stv. Vorstandsvorsitzender,<br />

Sparkasse Saarbrücken<br />

Markus Ferber,<br />

Mitglied des Europäischen<br />

Parlaments<br />

Der Branchentreff!<br />

Jan Miska,<br />

Abteilungsdirektor,<br />

Sparkasse Hanau<br />

Substanz entscheidet.<br />

editorial<br />

Ein Meer an daten<br />

Big data: Die Jagd nach den Datenschätzen im<br />

eigenen Haus hat gerade begonnen. Geschwindigkeit<br />

wird immer mehr zu einem kritischen Differenzierungsmerkmal,<br />

wenn der Wettbewerber eben<br />

bereits früher weiß, wie der Endkunde tickt, kann<br />

er seine Aktionen zielgenau in eine bestimmte<br />

Zielgruppe planen.<br />

Herbert Sebald, Chefredakteur <strong>Banken</strong> & <strong>Sparkassen</strong><br />

Big Data steht gerade hoch im Kurs. Selbst die Auguren<br />

bei Gartner stellen die Analyse und Auswertung von<br />

großen Datenmengen auf ihrem heiß ersehnten Hype<br />

Cycle ganz weit nach oben, nicht aber ohne zu wahren,<br />

dass sich in der konkreten Welt der Business- und IT-<br />

Abteilung noch nicht allzu viel Relevantes finden lässt.<br />

Doch eines steht fest: die Nuller und Einser werden sich<br />

weiterhin explosionsartig vermehren und gerade Häuser,<br />

die ihre Geschäftsmodelle vor allem virtuell definieren,<br />

tun gut daran, sich mit den Folgen dieser Datenwelle<br />

zu beschäftigen. Geschwindigkeit wird immer mehr zu<br />

einem kritischen Differenzierungsmerkmal, wenn der<br />

Wettbewerber eben bereits früher weiß, wie der Endkunde<br />

tickt, kann er seine Aktionen zielgenau in eine<br />

bestimmte Zielgruppe planen und das bringt letztendlich<br />

die notwendig Marge. Die Jagd nach den Datenschätzen<br />

im eigenen Haus hat gerade begonnen. Die bedeutenden<br />

IT-Dienstleister wären schlecht beraten, würden sie<br />

dieses Feld unbestellt lassen. Alle bedeutenden Marktteilnehmer<br />

haben Lösungen in ihrem Portfolio. Wir haben<br />

uns mit einigen unterhalten und deren Thesen in einem<br />

Schwerpunkt für Sie festgehalten. Niemand hat sich<br />

die Finanzkrise und deren Auswirkungen gewünscht,<br />

doch verändert sie in erheblichem Maße die Tektur der<br />

Industrie. Ehemalig als „heiß“ gehandelte Geschäftsbereiche<br />

werden wie besagte Kartoffel fallengelassen und<br />

alte Modelle gewinnen an Attraktivität. Der Kunde steht<br />

plötzlich wieder im Mittelpunkt, doch sein Verhalten hat<br />

sich geändert. Er ist anspruchsvoller in seinem Informations-<br />

und Kommunikationsverhalten geworden, auch<br />

flüchtiger in seinen Beziehungen. Welche Strategien es<br />

gibt ihn zu binden, haben wir für Sie zusammen gefasst.<br />

Immer wichtiger wird es, den Kunden, das Mitglied an<br />

den Kontaktstellen ihres Hauses abzuholen und ihn mit<br />

wahrem Mehrwert zu versorgen, denn so stärken sie vertrauensvolle<br />

Partnerschaft und sei es im virtuellen Raum.<br />

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6<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

iNHaltSverZeiCHNiS<br />

SCHWerPUNKt BiG data<br />

Bessere entscheidungen helfen<br />

Finanzbranche aus der Krise<br />

Einsatz von BI und Big Data<br />

in der Finanzwirtschaft S. 8<br />

Bi und Big data lösen die Frage<br />

nach den nützlichen infos<br />

Strategischer Ansatz und Integration mit<br />

Business­Applikationen gefragt S. 10<br />

Nahtlose Bi-integration gefordert<br />

Erst eine enge Integration der Business<br />

Intelligence­Ansätze verspricht Erfolg S. 12<br />

in-Memory und assoziative<br />

Suche setzen neue Maßstäbe<br />

Risikomanagement muss auf vielfach noch auf die<br />

relevanten Daten warten S. 13<br />

Zeit ist Geld<br />

Wettbewerbsvorteile<br />

durch In­Memory­Technologie S. 14<br />

StrateGie<br />

tNt Post: Pionier bei de-Mail<br />

Eine nachweisbare Alternative zum Papierbrief S. 6<br />

die Kundenansprache<br />

neu definieren<br />

Die Schnittstellen müssen neu definiert werden –<br />

der Verbraucher bestimmt zunehmend die<br />

Kontaktpunkte S. 16<br />

Konsequenter Weg<br />

Wie <strong>Banken</strong> auf die mobilen<br />

Veränderungen reagieren müssen S. 18<br />

Kunden statt Konten im Fokus<br />

Wie dediziertes CRM das<br />

Kernbankensystem ergänzen kann S. 20<br />

Fahrt aufnehmen<br />

richtung erfolg<br />

IT­Kosten senken,<br />

Marktchancen nutzen S. 22<br />

it-outsourcing beim<br />

Kernbanken-anwendungen<br />

Grüne Welle für Geschäftsentwicklung<br />

und Wachstum S. 23<br />

optimierung der Prozessabläufe<br />

Umstieg der <strong>Sparkassen</strong><br />

auf OSPlus­Kredit S. 24<br />

effizient daten verarbeiten<br />

F5’s BIG­IP LTM unterstützt den sicheren,<br />

hochverfügbaren und wirtschaftlichen Betrieb<br />

der Gesamtbanklösung bei der Finanz Informatik S. 25<br />

Beschwerden helfen<br />

Neue Funktion in bank21 unterstützt<br />

auch das Wertpapiergeschäft – Bafin­konform S. 28<br />

ertragreiche entscheidung<br />

HyperCube – innovative Methodik für<br />

bessere Entscheidungen<br />

im Kreditvergabeprozess S. 30<br />

Basel iii kann neue<br />

Finanzkrisen nicht verhindern<br />

<strong>Banken</strong> kritisieren die neuen<br />

Liquiditätsvorgaben S. 32<br />

virtuelle desktops<br />

Ein Weg zum Arbeitsplatz der Zukunft –<br />

bei genauer Betrachtung von Sicherheit<br />

und Kosten S. 36<br />

access intelligence –<br />

die intelligente evolution<br />

von access Management<br />

Analysetools zur Überwachung<br />

unterschiedlichster Datenquellen S. 38<br />

6 | 2012<br />

B-4641 Postvertriebsstück, Entgelt bezahlt, <strong>av</strong>-news GmbH, Arabellastr. 4, 81925 München, ISSN-16-15-37-23, Einzelverkaufspreis 10,– Euro, 20. Jahrgang<br />

Besser entscheiden | Einsatz von Business Intelligence und Big Data in der Finanzwirtschaft<br />

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Dezember<br />

6 | 2012<br />

DIE BANKENFACHZEITSCHRIFT FÜR STRATEGIE | TECHNOLOGIE | MARKETING | ORGANISATION<br />

B 4641<br />

<strong>Banken</strong> & <strong>Sparkassen</strong><br />

Besser entscheiden<br />

Einsatz von Business Intelligence und Big Data<br />

in der Finanzwirtschaft<br />

+++ Die Kundenansprache neu definieren +++ Wie <strong>Banken</strong> auf mobile<br />

Veränderungen reagieren müssen+++ Wie dediziertes CRM das Kernbankensystem<br />

ergänzen kann +++ Effizient Daten verarbeiten +++<br />

den Sündenfall verhindern<br />

IT­Compliance in der Finanzbranche –<br />

viele <strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong> (ver­)zweifeln S. 40<br />

die interne revision<br />

in inkassounternehmen<br />

Wesentliche Auslagerungen<br />

unterliegen Prüfungspflichten S. 42<br />

Mehr Sicherheit fürs<br />

digitale Sparschwein<br />

<strong>Banken</strong> im Fokus der organisierten<br />

Internetkriminalität S. 44<br />

Wissen, was passieren wird<br />

Auch außerhalb des internen Netzwerks<br />

lauern Gefahren – dagegen gilt es<br />

gewappnet zu sein S. 45<br />

Ganz nah am Kunden<br />

Detaillierte Analyse der Geschäftsprozesse<br />

bei der Taunus Sparkasse S. 46<br />

Bargeld muss nicht teuer sein<br />

Wie sich die richtige Anzahl und die regionale<br />

Verteilung von Cashpoints steuern lässt S. 47<br />

Flexibel. informativ.<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

Portale im <strong>Banken</strong>sektor – viel mehr<br />

als ein Intranet S. 48<br />

MarKetiNG & vertrieB<br />

Potenzialreserven heben<br />

Mehr Erfolg im Vertrieb mit intelligenter<br />

Vertriebsstrategie und ausgereifter CRM­Software S. 49<br />

rundum kundennah<br />

Viseca nutzt flexible und skalierbare<br />

CRM­Plattform S. 50<br />

MarKtÜBerSiCHt<br />

risikomanagement<br />

Lösungen führender Anbieter für <strong>Banken</strong><br />

und <strong>Sparkassen</strong> S. 33<br />

editorial S. 3<br />

inhaltsverzeichnis S. 4<br />

News S. 6<br />

Herstellerverzeichnis S. 52<br />

impressum S. 54<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

7


8<br />

Deutsche Bank wird BHF los<br />

Die Deutsche Bank hat eine Einigung über den Verkauf ihrer Tochter<br />

BHF-Bank erzielt. Der zum Finanzdienstleister RHJ International (RHJI)<br />

gehörende Vermögensverwalter Kleinwort Benson will die Privatbank für<br />

384 Millionen Euro übernehmen, wie die Deutsche Bank AG mitteilte.<br />

Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet worden. In trockenen<br />

Tüchern ist die Transaktion aber noch nicht, die Aufsichtsbehörden<br />

müssen noch zustimmen. Wenn der Deal über die Bühne geht, könnte<br />

die Deutsche Bank einen Strich unter das Kapitel BHF ziehen.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

verlaGSSoNderveröFFeNtliCHUNG<br />

TNT Post: Pionier bei de-Mail<br />

Eine nachweisbare Alternative zum Papierbrief<br />

die elektronische Kommunikation wächst weiter: 1,8 Milliarden<br />

e-Mails werden pro Jahr allein in deutschland versendet. eine<br />

nachweisbare alternative zum Papierbrief sind sie bei der rechtsverbindlichen<br />

Übersendung sensibler daten jedoch nicht. Mit der<br />

de-Mail-lösung von tNt Post ändert sich das.<br />

Zuverlässig. Schnell. Sicher.<br />

Komfortabel, sicher und verbindlich organisiert<br />

TNT Post die effiziente Geschäftsbriefkommunikation.<br />

Ob Kreditzusage, Urkunde zum Bausparvertrag<br />

oder Jahresabrechnung – vieles, was<br />

Finanzdienstleister noch physisch auf den Postweg<br />

bringen, stellt der Herausforderer Nummer 1 im<br />

Postmarkt auf Wunsch digital zu. Die Partnerschaft<br />

mit der Deutschen Telekom macht es möglich.<br />

Auch die physische Zustellung an Empfänger ohne<br />

De-Mail-Konto ist mit TNT Post bundesweit gesichert.<br />

Alles aus einer Hand<br />

„Wir sind Vertrauenspartner großer Versicherungen<br />

und <strong>Banken</strong>“, so Michael Mews, Geschäftsführer<br />

TNT Post GmbH & Co. KG. „Anspruchsvolle Versender<br />

wissen, dass wir lösungsorientiert denken<br />

und den jeweils gewünschten Versandweg organisieren.<br />

<strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong> können so den<br />

NeWS<br />

digitalen und den Papierversand aus einer Hand<br />

erhalten, ihre Abläufe vereinfachen und dabei<br />

Kosten sparen.“<br />

Kurze Wege zum De-Mail-Konto<br />

Als Innovationsführer und Partner der Deutschen<br />

Telekom erbringt TNT Post neben der Vermarktung<br />

von De-Mail die vorbereitende Leistung in<br />

Form der Identifizierung von natürlichen und juristischen<br />

Personen. TNT Post macht den Zugang zu<br />

De-Mail auf kurzem Weg möglich: Das Ident-Verfahren<br />

kann stationär bei einer von zukünftig mehr<br />

als 6.000 zertifizierten Anlaufstellen erfolgen. Über<br />

mobile oder auch digitale Lösungen werden Ort<br />

und Zeitpunkt zudem in Zukunft frei wählbar sein.<br />

Weitere informationen: www.tntpost.de<br />

autor:<br />

Michael Mews,<br />

Geschäftsführer des Geschäftsbereichs<br />

TNT Post GmbH & Co.KG<br />

der Umbau beginnt<br />

Deutsche Bank mit neuer Strategie: Die Bank<br />

will riskante Assets in eine eigene Bad Bank<br />

auslagern, 4,5 Milliarden Euro einsparen und<br />

vor allem ohne Kapitalerhöhung die verschärften<br />

Anforderungen nach Basel III erfüllen. Eine<br />

Überraschung ist die Auslagerung riskanter<br />

Assets. Das Institut bildet für diese Assets eigens<br />

eine Einheit. Damit soll der Abbau der risikogewichteten<br />

Aktiva aus nicht zum Kerngeschäft<br />

gehörenden Bereichen beschleunigt werden.<br />

NeWS<br />

Manfred Kloiber bei KORDOBA<br />

Manfred Kloiber, Geschäftsführer<br />

Fidelity Information<br />

Services KORDOBA GmbH<br />

Zuviele<br />

regularien?<br />

Manfred Kloiber führt seit kurzem die Geschäfte bei der Fidelity Information Services KORDOBA<br />

GmbH, dabei ist er für die Bereiche Solutions, Services und Operations verantwortlich. Die nunmehr<br />

dreiköpfige Geschäftsführung mit Thomas Wünnemann (Vorsitzender), Margit Cabolet und Manfred<br />

Kloiber stellt sich gemeinsam der Herausforderung, „das Unternehmenswachstum weiter zu forcieren<br />

und das Dienstleistungs- und Produktportfolio zu erweitern.“ Im neuen Führungsteam verantwortet<br />

Manfred Kloiber die IT-Services. Im Fokus stehen dabei Softwareinnovation, Qualitäts-, Ressourcen-<br />

und Skill-Management sowie eine nachhaltige Effizienzsteigerung im Entwicklungsprozess. Mit der<br />

Berufung von Manfred Kloiber unterstreiche das Unternehmen sein Bekenntnis zu technologisch und<br />

qualitativ herausragenden Lösungen, die die Geschäftsentwicklung von Universal-, Privat-, Regional-<br />

und Direktbanken seit drei Jahrzehnten vorantreiben, so FIS KORDOBA. Manfred Kloiber blickt auf<br />

eine erfolgreiche IT- und Managementkarriere zurück. Vor seinem Eintritt trug Kloiber unter anderem<br />

bei IBM und Tieto internationale Führungsverantwortung. Im Finanzsektor war er als Leiter Informationstechnologie<br />

bei der Vereinsbank Victoria Bausparkasse München sowie als IT-Bereichsleiter für<br />

die HVB Gruppe tätig.<br />

Wirtschaftskriminalität schädigt<br />

Fast drei Viertel der deutschen Finanzdienstleister sind in den Jahren 2009 bis 2011 von Wirtschaftskriminellen geschädigt<br />

worden. Damit ist der Anteil der betroffenen Unternehmen im Vergleich zum Zeitraum 2007/2008 um annähernd zehn Prozentpunkte<br />

gestiegen, wie aus der Branchenauswertung „Wirtschaftskriminalität – <strong>Banken</strong> und andere Finanzdienstleister“<br />

der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und der Universität Halle-Wittenberg hervorgeht. Damit weist<br />

die Studie für den Finanzsektor eine weit überdurchschnittliche Kriminalitätsbelastung aus: Branchenübergreifend waren<br />

von 2009 bis 2011 nur durchschnittlich gut die<br />

Anzeige<br />

Hälfte der Unternehmen (52 Prozent) in den vergangenen<br />

zwei Jahren mindestens einmal Opfer.<br />

94 Prozent der Entscheider in Kreditinstituten<br />

sehen die <strong>Banken</strong>regulierung als größte<br />

Herausforderung für die kommenden drei<br />

Jahre. Vor allem Basel III und MaRisk machen<br />

ihnen zu schaffen. Durch die strengeren Auflagen<br />

der Regulierer müssen fast ebenso viele<br />

Kredit institute (93 Prozent) ihre IT und ihre<br />

Geschäftsprozesse stärker standardisieren.<br />

Die Stimmung hat sich aufgehellt. Nach dem<br />

Zehnjahrestief 2011 blicken die <strong>Banken</strong> in<br />

Deutschland und Österreich wieder etwas<br />

zuversichtlicher in die Zukunft. Vor allem unter<br />

den Kreditbanken sind einige Optimisten zu<br />

finden – nur 29 Prozent von ihnen glauben an<br />

eine schlechtere Zukunft als in der Gesamtwirtschaft.<br />

Insgesamt haben aber weiterhin die Pessimisten<br />

das Sagen: 36 Prozent der Befragten<br />

schät zen die Entwicklung der Bankbranche<br />

als schlechter ein als die der Gesamtwirtschaft.<br />

Weitere 27 Prozent halten die Zukunft für völlig<br />

ungewiss.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

9


10<br />

SCHWerPUNKt_BiG data<br />

11<br />

Bessere Entscheidungen helfen<br />

Finanzbranche aus der Krise<br />

Einsatz von BI und Big Data in der Finanzwirtschaft<br />

die einführung von Big-data-techniken und Bi-lösungen<br />

versprechen für anwender in der Finanzwirtschaft große vorteile:<br />

das risikomanagement profitiert d<strong>av</strong>on und Complianceanforderungen<br />

lassen sich besser umsetzen. doch für den Big<br />

data-einsatz sind auch vorarbeiten im Unternehmen nötig.<br />

Mit Wolfgang Kobek (Qliktech), eckhard rödel (HP) und Nick<br />

Whitehead (oracle) skizzieren Bi-experten vorteile für anwender<br />

aus der Finanzbranche.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Der Einsatz von Techniken im Umfeld von<br />

Business Intelligence verspricht, qualitativ<br />

höherwertige Entscheidungsgrundlagen aus den<br />

vielen Informationen herauszuarbeiten. Mit dem<br />

Schlagwort „Big Data“ kommt derzeit noch ein<br />

Ansatz ins Spiel, um auch große Datenmengen –<br />

auch semistrukturierter Form – in diesem Kontext<br />

ausnutzen zu können. Daher stellt sich die Frage,<br />

welche Vorteile sich nach der Einführung von Big-<br />

Data-Techniken und BI-Lösungen plus der dazu<br />

gehörigen Integration in die bestehende Unternehmenssoftware<br />

für Anwender in der Finanzwirtschaft<br />

ergeben. Für Wolfgang Kobek, Regional<br />

Vice President für Southern Europe und Managing<br />

Director DACH beim BI-Spezialisten QlikTech<br />

zeigen sich in vielen Bereichen positive Aspekte:<br />

„Natürlich lassen sich BI-Lösungen im Finanzumfeld<br />

in verschiedenen Bereichen einsetzen und<br />

bringen dort individuelle Vorteile. Ein zentrales<br />

Anwendungsbeispiel ist im Zusammenhang mit<br />

Risiko-Management und der Umsetzung von<br />

Compliance-Richtlinien zu finden.“ In Zeiten<br />

kriselnder Finanzmärkte versuchen die Gesetzgeber,<br />

so Kobek, mit Vorgaben wie Basel II und III<br />

gegenzusteuern: „Für Finanzinstitute heißt das:<br />

hohe Anforderungen an Transparenz und Konsistenz.<br />

Eine führende internationale Bank setzt etwa<br />

die Business-Discovery-Plattform QlikView für<br />

die Untersuchung und das Qualitäts-Management<br />

von Risikodaten ein und erfüllt damit ihre Basel-<br />

II-Compliance-Vorgaben.“ „Im Retail-Geschäft<br />

können BI-Lösungen die ‚Passgenauigkeit‘ von<br />

Marketing-, Verkaufs- und Service-Abläufen erhöhen.<br />

Kundensegmentierungen und Kundenprofile<br />

werden umso besser, je mehr die verfügbaren<br />

Daten über einzelne Kunden sinnvoll einbezogen<br />

werden. Das umfasst auch Kredit-Ratings und<br />

Risikoprofile“, fügt Eckhard Rödel hinzu. Der<br />

Solution Principal bei HP ES Information Manage-<br />

ment & Analytics (IM&A) erkennt aber auch in der<br />

schnellen Umsetzung Vorteile: „Zudem verringern<br />

kürzere Latenzzeiten beim Datenzugriff und bei<br />

der Datenauswertung die Reaktionszeit. In einzelnen<br />

Fällen werden sogar Zugriffe nahe Echtzeit<br />

möglich.“ Das beschleunige die Bereitstellung<br />

personalisierter Inhalte über unterschiedlichste Servicekanäle,<br />

etwa für auf Kunden zugeschnittenen<br />

Web-Content. Aber auch die Kundenansprache in<br />

Call Centern oder durch Filial mitarbeiter lässt sich<br />

so noch schneller und noch individueller gestalten,<br />

so Rödel: „Natürlich unterstützen manche Systeme<br />

derartiges bereits. Aber Big Data wird dafür sorgen,<br />

dass noch mehr Daten und Datensatzattribute<br />

verarbeitet werden können – und zwar mit größerer<br />

Genauigkeit und Schnelligkeit.“<br />

Für das Großkundengeschäft bringe Big Data und<br />

BI vor allem Vorteile für die Risikobewertung und<br />

-steuerung, ist sich Rödel sicher: „Die Möglichkeit,<br />

große Datenmengen von einer Vielzahl von Messpunkten<br />

beinahe in Echtzeit auswerten zu können,<br />

sorgt für eine bessere Kontrolle von Prozessen wie<br />

dem Zahlungsfluss.“ Der Zugriff auf hochwertige,<br />

relevante und intuitive Informationen in Echtzeit,<br />

ermögliche es <strong>Banken</strong> und Finanzdienstleistern,<br />

Chancen und Risiken zu erkennen und zu adressieren<br />

– so lautet die Einschätzung von Nick<br />

Whitehead. Der Senior Director Business Development<br />

bei Oracle Business Analytics & Exalytics<br />

EMEA, ist überzeugt, dass Business Analytics<br />

einen vollständigen und integrierten Blick auf die<br />

Leistungsfähigkeit der verschiedenen Geschäfts-<br />

Positive aspekte von Bi-lösungen?<br />

„Ein zentrales Anwendungsbeispiel ist im Zusammenhang<br />

mit Risiko­Management und der Umsetzung von Compliance­<br />

Richtlinien zu finden.“<br />

Wolfgang Kobek, RVP Southern Europe & Managing Director D/A/CH, QlikTech<br />

bereiche innerhalb eines Unternehmens liefert:<br />

„Leistungsfähigkeit in Echtzeit − auch von mobilen<br />

Geräten aus − zu messen und zu verwalten wird<br />

in Zeiten anhaltender finanzieller Instabilität<br />

immer wichtiger.“ Zudem verweist er auf die<br />

regulatorischen Bestimmungen. „Sie erfordern<br />

detailliertere Berichte anhand von Informationen,<br />

die vorher niemals erfasst oder modelliert worden<br />

sind. Mit Big Data erhalten Manager in <strong>Banken</strong> und<br />

bei Finanzdienstleistern Zugriff auf umfangreiche<br />

Informationen, die vorher in Unmengen von Daten<br />

untergegangen sind. <strong>Banken</strong> müssen heutzutage in<br />

der Lage sein, diese unstrukturierten Informationen<br />

zu analysieren und sie mit den strukturierteren Informationen<br />

im Unternehmen zu koppeln. Auf diese<br />

Weise gewinnen sie einen umfassenden Blick auf<br />

die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden.“<br />

Big Data braucht Vorarbeiten<br />

Um einen passgenauen Einsatz von Big Data-Techniken<br />

in der Finanzbranche er ermöglichen, sind<br />

vorbereitende Aktionen nötig. Zu den wichtigsten<br />

Vorarbeiten zählen für Eckhard Rödel die spezifischen<br />

Geschäftsprozesse: „Am wichtigsten ist<br />

sicherlich die Erarbeitung eines Verständnisses für<br />

den ‚Business Use Case‘. Die Unternehmen sollten<br />

sich darüber klar werden, welche Auswirkungen<br />

neue, bessere Datenanalysen auf ihr Geschäft<br />

haben können und sollen.“ Die eigentliche Vorbereitung<br />

sollte dann anhand einer Sichtung,<br />

Bewertung und Umsetzung von „Best Practices“<br />

erfolgen, so Rödel: „Welche Vorgehensweisen<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


12<br />

SCHWerPUNKt_BiG data<br />

13<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Mobilität und Business intelligence?<br />

„Leistungsfähigkeit in Echtzeit − auch von mobilen Geräten aus −<br />

zu messen und zu verwalten wird in Zeiten anhaltender finanzieller<br />

Instabilität immer wichtiger.“<br />

Nick Whitehead, Senior Director, Business Development, Oracle Business Analytics & Exalytics EMEA<br />

genau in Frage kommen, hängt von der Art, Struktur<br />

und Abrufgeschwindigkeit der Datenquellen<br />

ab, die berücksichtigt werden sollen, und von der<br />

Art der gewünschten Analysemöglichkeiten.“<br />

Auch für Kobek ist die Vorbereitung das A und O:<br />

„Die Verantwortlichen müssen erst zentrale Fragen<br />

klären. Dazu gehören: Wie möchte das Unternehmen<br />

mit unstrukturierten Daten oder Daten von<br />

schlechter Qualität umgehen? Sind die notwendigen<br />

Ressourcen und das notwendige Know-how intern<br />

vorhanden – oder ist Hilfe von extern notwendig?“<br />

Es gelte dabei, auch die Geschäftsprozesse neu zu<br />

definieren und klare Key Performance Indikatoren<br />

– KPIs – zu formulieren, bevor man das Vorhaben<br />

in die Tat umsetzt. Gehe es dann an die tatsächliche<br />

Umsetzung, kann Qlikview bereits während der<br />

Implementierungsphase helfen, Big-Data-Projekte<br />

strukturiert einzuführen: „Denn Qlikview lässt<br />

sich on top jeder Big-Data-Infrastruktur anwenden<br />

und generiert dann relevante und miteinander in<br />

Beziehung stehende Daten. Dies garantiert auch<br />

bei großen Datenmengen die nötige analytische<br />

Flexibilität.“ Für Nick Whitehead liegt der Schlüssel<br />

zum Erfolg darin, die großen Datenmengen in große<br />

Einblicke, große Visionen und große Chancen zu<br />

verwandeln. „Die wichtigste Frage in den meisten<br />

Diskussionen zum Thema Big Data befasste sich in<br />

der jüngsten Vergangenheit damit, wie es gelingt,<br />

intelligente Echtzeit-Analysen durchzuführen und<br />

so eine optimale Grundlage für Geschäftsentscheidungen<br />

zu schaffen. CIOs sollten diese großen und<br />

geschwindigkeitsintensiven Herausforderungen<br />

nicht als reine Technologie-Projekte betrachten,<br />

sondern als wichtiges Mittel, Geschäftsprozesse zu<br />

unterstützen.“ Daher folgert der Experte, dass man<br />

sich beim Big Data-Einsatz nicht an der Datengenauigkeit<br />

aufhängen sollte: „ Solche Daten werden<br />

meistens nicht komplett, inkonsistent und auch<br />

nicht immer sauber sein. Aber nichtsdestotrotz sind<br />

sie äußerst wertvoll, weil sie in Echtzeit wichtige<br />

Signale für Geschäftschancen und -Risiken liefern,<br />

die von hoher Wichtigkeit sein können. Und<br />

schnelles Handeln kann einen signifikanten Vorteil<br />

vor dem Wettbewerb bedeuten.“<br />

autor:<br />

Herbert Sebald,<br />

<strong>Banken</strong> & <strong>Sparkassen</strong><br />

BI und Big Data lösen die Frage<br />

nach den nützlichen infos<br />

Strategischer Ansatz und Integration mit Business­Applikationen gefragt<br />

Wie sollen Unternehmen aus der Finanzwirtschaft bei der<br />

einführung von Bi- und Big-data-Strategien vorgehen – diese<br />

Frage klären Spezialisten von HP, Qliktech und oracle. dabei geht<br />

es vor allem darum, die Geschäftsprozesse in Unternehmen aus<br />

der Finanzbranche durch Bi im engen Zusammenspiel mit den<br />

anderen Softwaresystemen zu optimieren.<br />

Die Vorteile von BI-Lösungen und Big Data-<br />

Techniken lassen sich nur dann optimal nutzen,<br />

wenn ihre Einführung in den Unternehmen aus<br />

der Finanzwirtschaft strategisch angegangen wird.<br />

Bei der Einführung von BI und Big Data ist für<br />

Wolfgang Kobek, Regional Vice President für<br />

Southern Europe & Managing Director DACH<br />

bei QlikTech ein klarer Blick auf die Ausgangs-<br />

situation nötig: „Eine Herausforderung, mit der viele Unternehmen –<br />

nicht nur im Finanzumfeld – kämpfen, ist der mangelnde Überblick<br />

über bereits vorhandene Daten. Sie wissen oft nicht, welcher Art ihre<br />

Daten sind.“ Zudem sei unklar, wie die Informationen zielführend<br />

genutzt werden können. „In diesem Stadium ist es noch viel zu früh,<br />

auf den Big Data-Zug aufzuspringen“, empfiehlt Kobek. „Hier ist<br />

zunächst eine Phase der Diskussion und der intensiven Vorbereitung<br />

angebracht. Wichtig dabei ist, dass IT und Business gemeinsam diejenigen<br />

Daten identifizieren, die sich später für Echtzeitanalysen<br />

eignen. Verantwortliche sollten dabei ganz besonderes Augenmerk auf<br />

so genannte unstrukturierte Daten legen, die über ‚Social Media‘ in<br />

Unternehmen einfließen. Dementsprechend darf das Analysepotenzial<br />

dieser unstrukturierten Daten nicht außer Acht gelassen werden.“<br />

Für Eckhard Rödel, Solution Principal bei HP ES Information<br />

Management & Analytics, steht der Business Case im Vordergrund:<br />

„Unternehmen müssen Business Cases identifizieren und auswählen,<br />

die auf neue Datenquellen setzen und die sich derzeit noch nicht<br />

wirtschaftlich erschließen lassen, obwohl sie vielleicht sogar schon<br />

verfügbar sind.“ Je nach Anwendungsfall wird es erforderlich sein,<br />

neue Technologien einzuführen. Sobald entsprechende Analysen vorliegen,<br />

sollten die Geschäftsprozesse entsprechend angepasst werden.<br />

Mit drei Schritten ans Ziel – so lautet die Devise von Nick Whitehead,<br />

Senior Director, Business Development, Oracle Business Analytics &<br />

Exalytics EMEA. Im ersten Schritt gelte es zunächst ein Konzept für<br />

die Verwaltung und Auslieferung der Informationen zu entwickeln, das<br />

über die traditionellen Quellen – die typischerweise in den Rechenzentren<br />

liegen – hinausgeht und auch Daten beinhaltet, die sowohl strukturiert<br />

als auch unstrukturiert vorliegen. „Der agile Ansatz, auch neue<br />

Datenquellen einzubeziehen, ist dabei sehr wichtig“, stellt Whitehead<br />

heraus. „Die Marktforscher bei Gartner verweisen hier auf das Konzept<br />

eines virtuellen Rechenzentrums. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass auch große Datenvolumina in Echtzeit verwaltet werden können<br />

müssen genauso wie eine Vielzahl von Datentypen, die zum Teil nicht<br />

in relationale Datenbanken passen, wie Hadoop-Dateien.“ Im zweiten<br />

Schritt sieht der Oracle-Manager das Etablieren von BI-Kompetenz:<br />

„Da sollten Mitglieder aus IT-Abteilung und den Fachbereichen<br />

zusammen eine Strategie entwickeln, wie Informationen verwaltet<br />

und als Kernkompetenz nutzbar gemacht werden können. Das ist oft<br />

sinnvoller als eine Reihe von Technologie-Projekten ins Leben zu<br />

rufen, die alleine von der IT-Abteilung geführt werden.“ Und als<br />

letzten Schritt stehe das Entwickeln von großen Chancen aus der<br />

Datenflut auf der Agenda.<br />

Integration mit<br />

Business-Applikationen<br />

Um die Geschäftsprozesse in Unternehmen aus der Finanzbranche durch<br />

BI optimieren zu können, ist der nahtlose Durchgriff auf andere Softwaresysteme<br />

– wie ERP- oder CRM-Systeme – nötig. „Bei Big Data<br />

geht es um das Erschließen und das Nutzbarmachen neuer Datenquellen<br />

und das schnellere Bereitstellen von Analysen zur Entscheidungsunterstützung<br />

– letztlich also um eine bessere Integration von Geschäftsdaten<br />

und Geschäftsabläufen“, erläutert Eckhard Rödel. „Informationen aus<br />

BI-Systemen lassen sich so einbinden, dass die von ihnen bereitgestellten<br />

Informationen entweder Prozessabläufe automatisch unterstützen<br />

oder den Benutzern gleichzeitig mit anderen<br />

Inhalten – zum Beispiel Transaktionsdaten – auf<br />

ein- und demselben Bildschirm angezeigt werden.“<br />

Die Bereitstellung entscheidungsunterstützender<br />

Informationen sollte nach seiner Einschätzung<br />

zudem genau dann und dort erfolgen,<br />

wenn und wo diese Informationen auch benötigt<br />

werden. Das bedeute auch: „Big Data- und BI-<br />

Systeme sollten an mobile Netze und Endgeräte<br />

angebunden sein, die selbstverständlich gut<br />

gesichert und hochverfügbar sein müssen.“ Für<br />

Wolfgang Kobek stellt sich die Integrationsfrage<br />

mit Business-Applikationen eigentlich<br />

nicht: „Bei der Business-Discovery-Plattform<br />

Qlikview ist es Anwendern möglich, Daten aus<br />

verschiedenen Quellen – seien es nun CRM-<br />

oder ERP-Systeme – zu integrieren und direkt<br />

für die Analyse zu nutzen. Uns liegt in diesem<br />

Zusammenhang allerdings ein Punkt besonders<br />

am Herzen – die Business-Software muss bessere<br />

Voraussetzungen für Collaboration bieten.<br />

Denn Menschen fällen Entscheidungen meist<br />

nicht allein im stillen Kämmerlein, sondern im<br />

Team.“ In der aktuellen Version von Qlikview<br />

gebe es deshalb auch spezielle Funktionen, die<br />

die Zusammenarbeit erleichtern. So sei es durchaus<br />

denkbar, dass Kollegen aus verschiedenen<br />

Fachabteilungen gemeinsam Analysen diskutieren<br />

und entsprechend gemeinschaftlich Entscheidungen<br />

treffen.<br />

„Geschäftsprozesse können optimiert werden,<br />

wenn sie gemessen werden können“, so lautet<br />

das Credo von Nick Whitehead. „Es gibt Business<br />

Analytics-Anwendungen, die genau dafür<br />

entwickelt wurden, in Basis-Anwendungen, so<br />

wie ERP- und CRM-Systeme oder andere wichtige<br />

Software für den Finanzsektor, integriert<br />

zu werden.“ Das biete drei wichtige Schlüsselfaktoren:<br />

„Zum ersten können sie schnell zum<br />

Einsatz gebracht werden, weil die Dashboards<br />

und die Integration mit der Basis-Anwendung<br />

vorinstalliert sind. Das gewährleistet eine schnelle<br />

Amortisierung. Zweitens bieten sie ‘out of the<br />

box’ Best Practice Analytics, weil sie auf den<br />

Erfahrungen von Tausenden von Kunden basieren.<br />

Drittens sind die Betriebskosten signifikant<br />

niedriger als bei maßgeschneiderten Lösungen,<br />

denn der Anbieter übernimmt die Wartung und<br />

die Upgrades, wenn sich die Anforderungen im<br />

Unternehmen entwickeln oder die Basis-Anwendungen<br />

sich verändern.“<br />

autor:<br />

Herbert Sebald,<br />

<strong>Banken</strong> & <strong>Sparkassen</strong><br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


14<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

SCHWerPUNKt_BiG data<br />

Nahtlose Bi-integration gefordert<br />

Erst eine enge Integration der Business Intelligence­Ansätze verspricht Erfolg<br />

die nahtlose integration der Business intelligence-ansätze im<br />

Unternehmen ist ein wichtiger Punkt, um alle datenquellen sauber<br />

anbinden zu können. dazu gibt es verschiedene ansätze –<br />

wie etwa das Zusammenspiel mit drittherstellern oder auch der<br />

einsatz von dedizierten appliances. Mit Wolfgang Kobek, rvP<br />

Southern europe & Managing director d/a/CH, Qliktech, eckhard<br />

rödel, Solution Principal bei HP eS information Management &<br />

analytics (iM&a), und Nick Whitehead, Senior director, Business<br />

development, oracle Business analytics & exalytics eMea bezie-<br />

Als Integrationsweg empfiehlt Nick Whitehead,<br />

dass Finanzdienstleister und <strong>Banken</strong> die Vorteile<br />

der Datenintegration so weit wie möglich nutzen,<br />

die die Anbieter in ihren Anwendungen, wie zum<br />

Beispiel Oracle Business Analytic Applications,<br />

bereitstellen. „Wo individuelle Integrationen<br />

erforderlich sind, können Technologien wie der<br />

Oracle Data Integrator zum Einsatz gebracht werden.<br />

Mit dieser Technologie können Integrationsprozesse<br />

über eine Vielzahl von Datenquellen, ob<br />

sie nun strukturiert oder unstrukturiert, relational<br />

oder non-relational vorliegen, verwaltet werden.“<br />

Die Empfehlung aus dem Hause HP lautet, sich<br />

zunächst Klarheit über den Anwendungsfall und<br />

die genauen Anforderungen zu verschaffen.<br />

„Statt einer offenen Diskussion aller verfügbaren<br />

Möglichkeiten der BI-Integration sollte dann der<br />

Ansatz gewählt werden, der sich bereits bewährt<br />

hat, außer man möchte das Thema dafür nutzen<br />

mit einer konkreten abgegrenzten Aufgabestellung<br />

bewusst neue Wege zu beschreiten und<br />

dadurch neue Erkenntnisse und Erfahrungen zu<br />

gewinnen“, gibt Eckhard Rödel, Solution Principal<br />

bei HP ES Information Management &<br />

Analytics (IM&A) den Anwendern mit auf den<br />

Weg. Denn aus seiner Sicht könne keine Form<br />

der BI-Integration per se ausgeschlossen werden.<br />

„Wenn es um Projekte in vertikalen Branchen wie<br />

dem Gesundheitswesen, der Telekommunikation<br />

oder eben Finanzdienstleistungen geht, setzen<br />

wir stark auf unsere Partner“, argumentiert Wolfgang<br />

Kobek, RVP Southern Europe & Managing<br />

Director DACH bei QlikTech. „Sie wissen in der<br />

Regel, wo beim Kunden der Schuh drückt.<br />

Um für unsere Anwender den nötigen Qualitätsstandard<br />

zu sichern, haben wir an einigen Stellschrauben<br />

gedreht. Wir bieten unseren Partnern<br />

beispielsweise ein Zertifizierungsprogramm an,<br />

mit dem sie das nötige Know-how erwerben und<br />

ihre vorhandene Expertise vertiefen können.“<br />

Zudem gebe es seit kurzem einen Online-Marktplatz<br />

für QlikView-Applikationen – den QlikMarket.<br />

„Partner und Kunden können sich hier schlau<br />

machen, welche Anwendungen es in bestimmten<br />

Bereichen bereits gibt. Diese Applikationen lassen<br />

sich zudem als Ausgangsbasis für eine individuellere<br />

Lösung nutzen.“<br />

autor:<br />

Herbert Sebald,<br />

<strong>Banken</strong> & <strong>Sparkassen</strong><br />

In­Memory und assoziative Suche<br />

setzen neue Maßstäbe<br />

Risikomanagement muss auf vielfach noch auf die relevanten Daten warten<br />

Welche Bi-techniken empfehlen sich für den einsatz in der<br />

Finanzwirtschaft – diese Frage lässt sich nur sauber beantworten,<br />

wenn die abhängigkeiten von datenmenge, datenquellen<br />

und datenqualität berücksichtigt werden. auf alle Fälle sollten<br />

aber die ergebnisse schnell vorliegen – und dazu eignen sich<br />

techniken wie in-Memory und die assoziative Suche.<br />

„Je nach BI-Tool spielen Datenmenge, Datenquelle,<br />

und Datenqualität natürlich eine große<br />

Rolle für die Auswahl des perfekt passenden<br />

Systems“, erklärt Wolfgang Kobek. Der Regional<br />

Vice President Southern Europe & Managing<br />

Director DACH stellt dabei zwei Aspekte in den<br />

Vordergrund: „die In-Memory-Technologie und<br />

die assoziative Suche. In-Memory ist sozusagen<br />

die Basis unserer BI-Plattform. Da die Daten<br />

direkt im Arbeitsspeicher verarbeitet werden,<br />

laufen alle Berechnungen in hoher Geschwindigkeit<br />

ab. So können mehrere Anwender gleichzeitig<br />

und vor allem schnell große Datenbestände<br />

analysieren.“ Gerade an dieser Schnelligkeit<br />

hapere es – einer weltweiten QlikTech Studie<br />

zufolge – vor allem im Bereich Risikomanagement.<br />

„Nur fünf Prozent der Manager aus der<br />

Finanzindustrie haben laut dieser Umfrage<br />

zeitnah Zugang zu entscheidenden Informationen“,<br />

gibt Kobek zu Protokoll. „Um die entsprechenden<br />

Daten nicht nur schnell, sondern<br />

15<br />

auch zielgerichtet zu durchsuchen, haben wir<br />

das Konzept der assoziativen Suche entwickelt.“<br />

Das Vorbild hierfür sei das menschliche Denken.<br />

Daten anhand von individuellen, auf spontanen<br />

Verknüpfungen beruhenden Denkprozessen<br />

auszuwerten, stehe dabei im Mittelpunkt. Drei<br />

Schlüssel-Lösungen für Big Data empfiehlt<br />

dagegen Eckhard Rödel: „Mit der Datenanalyse-<br />

Plattform Autonomy Idol lassen sich alle Arten<br />

von unstrukturierten Daten kontext- und bedeutungsbezogen<br />

untersuchen“, so der Solution<br />

Principal bei HP ES Information Management<br />

& Analytics. „Die Vertica Analytical Platform<br />

erlaubt die schnelle, kosteneffiziente Auswertung<br />

strukturierter Informationen im Zusammenspiel<br />

mit bestehenden Daten für Data Warehouses.<br />

Die App Systems für Hadoop eignen sich für die<br />

Untersuchung von Datenräumen beliebig strukturierter<br />

Daten und für das Erstellen von Profilen.“<br />

Doch die Produkte allein führen nicht zum<br />

Erfolg: „Die Geschäftseinheit HP Information<br />

Management & Analytics (IM&A) berät Unternehmen<br />

bei der Entwicklung eines Masterplans<br />

für Big Data und behält dabei sowohl die Anforderungen<br />

des eigentlichen Geschäftsbetriebs<br />

als auch alle Technologieoptionen im Blick“,<br />

so Rödel. „Zudem unterstützt HP IM&A die<br />

Implementierung von Big Data-Lösungen –<br />

sowohl solcher von HP als auch solcher der HP-<br />

Partnerunternehmen SAP und Microsoft.“<br />

Vorgefertigte Produktsuites stehen bei Oracle<br />

im Vordergrund, so Nick Whitehead. Der Senior<br />

Director, Business Development, Oracle Business<br />

Analytics & Exalytics EMEA verweist dabei vor<br />

allem auf die Oracle Financial Analytic Applications.<br />

Dabei handle es sich um einen Satz von<br />

Analyse-Anwendungen, die vor allem den Bedarf<br />

adressieren, den <strong>Banken</strong> haben. Dazu decke die<br />

Software Funktionalitäten ab wie Governance<br />

& Compliance Management, Operational Risk<br />

Analytics oder Basel Regulatory Capital.<br />

autor:<br />

Herbert Sebald,<br />

<strong>Banken</strong> & <strong>Sparkassen</strong><br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


16 SCHWerPUNKt_BiG data<br />

17<br />

Zeit ist Geld<br />

Wettbewerbsvorteile durch In­Memory­Technologie<br />

Stellen Sie sich vor, Sie bräuchten für die Bewältigung der<br />

Strecke Hamburg – München mit dem auto nicht mehr wie bisher<br />

acht Stunden, sondern nur noch acht Sekunden. Was wie Science<br />

Fiction klingen mag, sind jedoch genau die dimensionen, in denen<br />

sich derzeit eine revolution in der informationstechnologie vollzieht.<br />

die dramatische Beschleunigung der datenverarbeitung durch<br />

die sogenannte in-Memory-technologie eröffnet auch für <strong>Banken</strong><br />

neue Möglichkeiten, die vorher undenkbar gewesen wären.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Trotz zahlreicher Herausforderungen blicken<br />

<strong>Banken</strong> derzeit wieder optimistischer auf die<br />

Geschäftsentwicklung in den kommenden Jahren.<br />

Laut der Trendstudie „Bank & Zukunft 2011“<br />

des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und<br />

Organisation erwarten für 2013 rund 60 Prozent<br />

und für 2015 knapp zwei Drittel der Studienteilnehmer<br />

eine positive Geschäftsentwicklung ihrer<br />

Institute. Folglich versuchen viele <strong>Banken</strong>, ihr<br />

Kundenmanagement zu verfeinern sowie ihr<br />

Produkt- und Leistungsspektrums anzupassen –<br />

nicht zuletzt mithilfe von IT und Software.<br />

Gleichzeitig haben im Zuge der Finanzkrise<br />

verschärfte regulatorische Bestimmungen wie<br />

Basel III zu einer deutlich höheren Komplexität<br />

im Reporting und Risikomanagement geführt.<br />

Der damit verbundene analytische Aufwand ist<br />

entsprechend gewachsen. In einem gesättigten<br />

Markt wird es zudem für Kunden immer leichter,<br />

ihre Bank zu wechseln. Folglich stehen die Sicherung<br />

der Kundenloyalität und die Identifizierung<br />

von Cross- und Upselling-Möglichkeiten weit oben<br />

auf der Agenda der <strong>Banken</strong>. Für den Privatkundenbereich<br />

heißt das beispielsweise, dass zunehmend<br />

auch Informationen aus Social-Media-Kanälen –<br />

also unstrukturierte Daten – erfasst und ausgewertet<br />

werden müssen. Um all diesen Herausforderungen<br />

gerecht zu werden, müssen <strong>Banken</strong> in der Lage<br />

sein, riesige Datenvolumen aus den unterschiedlichsten<br />

Quellen zu verarbeiten und zu analysieren<br />

– und zwar möglichst in Echtzeit. Dieses Vorhaben<br />

wird jedoch dadurch erschwert, dass viele <strong>Banken</strong><br />

nach wie vor mit veralteten und uneinheitlichen<br />

IT-Architekturen arbeiten. Kundenbezogene,<br />

transaktionale sowie analytische Systeme agieren<br />

zumeist getrennt voneinander, sodass Daten zeit-<br />

und kostenintensiv in den verschiedenen Systemen<br />

repliziert werden müssen.<br />

Mit In-Memory-Technologie<br />

die Performance steigern<br />

Die In-Memory-Technologie, wie sie beispielsweise<br />

in der Technologieplattform SAP HANA zum Einsatz<br />

kommt, kann <strong>Banken</strong> dabei helfen, diese akuten<br />

Hindernisse mithilfe beträchtlicher Performancegewinne<br />

in ihren IT-Prozessen zu überwinden. Eine<br />

große internationale Bank verwendete SAP HANA<br />

in einer Machbarkeitsstudie, um 33 Millionen<br />

Kundendaten-Sätze zu analysieren. Ziel war es, die<br />

Effektivität ihrer Marketingkampagnen zu steigern.<br />

Indem zahlreiche Iterationen der Analyseabfragen<br />

innerhalb von Minuten durchgeführt werden konnten,<br />

erhielt die Bank bisher unerreichte Einsichten<br />

in das Kundenverhalten und konnte damit eine<br />

präzisere Zielgruppenselektion durchführen. Lange<br />

Wartezeiten und Übernachtanalysen fielen weg.<br />

Zudem ließen sich Selektionsaufträge anderer<br />

Abteilungen erheblich schneller erledigen: Statt<br />

über mehrere Wochen Excel-Dateien zu erstellen,<br />

auszutauschen und iterativ zu verfeinern, konnte<br />

nun in wenigen Minuten gemeinsam die Selektionsmenge<br />

erstellt werden. Zudem verringerten sich<br />

durch SAP HANA die Infrastrukturanforderungen:<br />

die Datenbankgröße wurde um den Faktor 6,3<br />

verringert, entsprechend weniger Server- und<br />

Speicherkapazitäten wurden benötigt.<br />

Ein schnelleres Reporting, Einspareffekte durch<br />

verkürztes Antwortverhalten sowie eine höhere<br />

Akzeptanz des Business Warehouse (BW) im<br />

Fachbereich gehörten zu den Zielen der Aareal<br />

Bank AG, eine der weltweit führenden Immobilienspezialisten<br />

mit Hauptsitz in Wiesbaden. Die Bank<br />

entschied sich daher im Rahmen eines Releasewechsels,<br />

die Datenbank SAP HANA einzuführen.<br />

Bei einer geplanten Projektlaufzeit von zehn<br />

Wochen erfolgte die Migration auf SAP HANA<br />

Ende April 2012 innerhalb von zwei Werktagen.<br />

Dabei überzeugte bereits der anfängliche Kompressionsgrad<br />

der Daten um den Faktor 10. Die<br />

durchschnittliche Beschleunigung der Berichte liegt<br />

aktuell beim Faktor 4, mit starken Ausreißern nach<br />

oben. Neben den neuen technischen Möglichkeiten<br />

beeindruckte die Mitarbeiter der Aareal Bank insbesondere<br />

auch die kurze Projektlaufzeit, die durch die<br />

professionelle Unterstützung der SAP ermöglicht<br />

wurde.<br />

Wie verhält sich der Kunde? SAP HANA verspricht präzise Selektionen.<br />

Paketlösungen für den schnellen<br />

Einstieg in SAP HANA<br />

Für einen zügigen und leicht planbaren Einstieg<br />

in SAP HANA bietet SAP mit ihren sogenannten<br />

Rapid Deployment Solutions Schnellstartpakete aus<br />

vorkonfigurierter Software, vordefinierten Implementierungsservices<br />

sowie ergänzenden Inhalten<br />

wie Best Practices und Schulungsmaterialien an.<br />

Der Vorteil gegenüber einer traditionellen Implementierung<br />

liegt darin, dass Leistungsumfang,<br />

Anforderungen, Prozesse, Zeitplan und Kosten von<br />

vornherein klar definiert sind – und damit Transparenz<br />

und Planbarkeit sowohl für IT- als auch<br />

Fachbereich gewährleisten. Der durchschnittliche<br />

Zeitrahmen für eine typische Einführung beträgt<br />

weniger als 90 Tage und spart dabei im Schnitt 40<br />

Prozent der Implementierungskosten ein. Die Implementierung<br />

kann sowohl von den Beratern von SAP<br />

Consulting als auch von qualifizierten SAP-Partnern<br />

vorgenommen werden.<br />

Doch auch jenseits der Rapid Deployment Solutions<br />

bietet SAP spezielle Business Transformation<br />

Services an, um gemeinsam mit dem Kunden<br />

die mit SAP HANA realisierbaren Szenarien und<br />

Anwendungsfälle zu identifizieren und umzusetzen.<br />

Hierbei wird in einem ersten Schritt eine<br />

Analyse der Geschäftsstrategie, der Geschäftsprozesse<br />

sowie der vorhandenen IT-Landschaft<br />

vorgenommen. Ausgehend von dieser Analyse<br />

wird im zweiten Schritt ermittelt, welche konkreten<br />

Anwendungsfälle sich mit SAP HANA realisieren<br />

lassen und das entsprechende SAP-HANA-<br />

Lösungsportfolio samt Architektur definiert.<br />

Als Drittes werden schließlich Ansatz und Roadmap<br />

für die richtige Implementierung entwickelt.<br />

Doch auch nach dem Go-Live können Kosten-<br />

Nutzen- sowie Risiko-Analysen auf Basis des<br />

bisher Erreichten den Weg in Richtung einer<br />

langfristigen In-Memory-Strategie weisen.<br />

Neben den genannten, bereits verfügbaren<br />

Lösungen und Dienstleistungen arbeitet SAP<br />

kontinuierlich an der Weiterentwicklung des<br />

Portfolios ihrer speziell auf die Bedürfnisse von<br />

<strong>Banken</strong> zugeschnittenen SAP-HANA-Anwendungen.<br />

Basel III rückt insbesondere das Liquiditätsrisiko<br />

in den Fokus. Liquidity Risk Management,<br />

powered by SAP HANA, ermöglicht <strong>Banken</strong><br />

die Berechnung von Liquiditätsrisiken in Echtzeit<br />

und unterstützt somit eine untertägige Liquiditätssteuerung.<br />

Dabei können neu definierte Szenarien<br />

direkt auf Millionen von Cashflows angewendet<br />

werden und sogleich die sich ergebenden Liquiditätsprofile<br />

angezeigt und inklusive drill down<br />

analysiert werden. Daneben plant SAP im Umfeld<br />

des Rechnungswesens für Finanzinstrumente, die<br />

Buchhaltungsprozesse für hohe Datenvolumen<br />

durch Einsatz der neuen Technologie zu beschleunigen<br />

und zu optimieren. Somit können <strong>Banken</strong><br />

nicht nur aktuelle Herausforderungen meistern,<br />

sondern sind auch für zukünftige Anforderungen<br />

bestmöglich gerüstet.<br />

autoren:<br />

rüdiger leicht,<br />

Director, Business Solutions Financial<br />

Services, SAP Deutschland AG & Co. KG<br />

Christian Hoffmann,<br />

Strategic Architect Banking D, A, CH,<br />

SAP Deutschland AG & Co.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


18<br />

StrateGie<br />

19<br />

Die Kundenansprache<br />

neu definieren<br />

Die Schnittstellen müssen neu definiert werden – der Verbraucher bestimmt zunehmend die Kontaktpunkte<br />

Wolfgang Kneilmann sieht eine dramatische veränderung der<br />

verbrauchergewohnheiten, damit einher gehen werde eine Neudefinition<br />

der einzelnen Kreditinstitute und der verwendeten<br />

technik. im Gespräch mit dieser Zeitschrift spricht der vice President<br />

europe von NCr über die veränderungen in der Kundenansprache<br />

und die anforderungen an das <strong>Banken</strong>umfeld.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Worauf müssen sich <strong>Banken</strong> in den nächsten<br />

Jahren einstellen?<br />

Wolfgang Kneilmann: Die Rolle der Geldinstitute<br />

hat sich gewandelt: Es sind nicht mehr die <strong>Banken</strong><br />

oder wir als Hersteller, die darüber entscheiden,<br />

wie das Kundenerlebnis in Zukunft aussehen wird<br />

– der Verbraucher bestimmt heute zunehmend mit.<br />

Dementsprechend müssen wir auf dessen Wünsche<br />

reagieren. Und er ist es nun mal gewohnt, sich über<br />

seinen bevorzugten Kommunikationskanal hinweg<br />

zu jeder Zeit und an jedem Ort selbst zu bedienen<br />

und zu informieren. Verstehen Sie mich nicht<br />

falsch, die persönliche Beratung am Schalter wird<br />

auch in Zukunft nicht gänzlich ersetzt werden. Es<br />

geht vielmehr darum, Schnittstellen zum digitalen<br />

Kunden herzustellen.<br />

Wie können solche Schnittstellen aussehen?<br />

Ich denke da insbesondere an Geldautomaten und<br />

<strong>Banken</strong>terminals, da diese stark frequentiert sind.<br />

Allerdings müssen sie entsprechend modernisiert<br />

werden, um einer neuen Kundenansprache gerecht<br />

zu werden und eine Interaktion zwischen Kunde<br />

und Bank zu ermöglichen. Gerade im Zeitalter des<br />

Internets stehen <strong>Banken</strong> vor der Herausforderung,<br />

ihre Kunden über eine Vielzahl von Kanälen mit<br />

Dienstleistungen und Informationen zu versorgen.<br />

Um die Komfort-Lücke zwischen Geldautomat,<br />

Online- und Mobile-Banking und dem klassischen<br />

Schalter zu schließen, haben wir dieses Jahr den<br />

Interactive Teller vorgestellt. Der Kunde kann<br />

mit diesem interaktiven Geldautomaten inklusive<br />

Video lösung auch weit über die Geschäftsöffnungszeiten<br />

der <strong>Banken</strong> hinaus seine Bankgeschäfte<br />

erledigen, beispielsweise Einzahlungen<br />

vornehmen, ein Konto eröffnen oder Kreditanträge<br />

stellen. Auf Wunsch können sich Kunden per<br />

Video konferenzschaltung mit einem Bankmitarbeiter<br />

verbinden lassen. Das kann ein Experte aus<br />

einer anderen Filiale, aus der Zentrale oder aus<br />

einem Call Center sein.<br />

Für welche Banktypen eignet sich<br />

Interactive Teller?<br />

Mit Interactive Teller sind <strong>Banken</strong> nicht nur in der<br />

Lage, 24 Stunden am Tag für ihre Kunden da zu<br />

sein, sondern sie können auch kleinere Filialen einrichten<br />

oder in Regionen ohne Filialen vollwertige<br />

Schalterdienste anbieten. Das System ermöglicht<br />

eine völlig neue Art der Kundenbetreuung. Die<br />

Geldautomaten sind die optimale Ergänzung zu<br />

bestehenden Kundenschaltern, insbesondere für<br />

Filialen mit weniger Personal.<br />

Wie profitieren <strong>Banken</strong> d<strong>av</strong>on?<br />

<strong>Banken</strong> erhalten die Chance, intensiver mit ihren<br />

Kunden zu interagieren, sie besser kennenzulernen<br />

und Vertrauen zurückzugewinnen, indem sie<br />

zeigen, dass sie deren Wünsche ernst nehmen.<br />

Das schafft Kundenbindung und bietet Filialen die<br />

Möglichkeit, sich aufgeschlossen und zeitgemäß<br />

zu präsentieren. Studien sagen immer wieder das<br />

Gleiche aus, nämlich dass das Verhältnis zwischen Kunde und Bank<br />

durch ein unbefriedigendes Beratungsangebot stark angeschlagen ist.<br />

Eine internationale Studie der Firma Cisco im Juli 2012 mit dem Titel<br />

„Winning Strategies for Omnichannel-Banking“ unter 5.300 Bankkunden<br />

zeigt allerdings, dass Bankkunden trotz aller Mobilität immer noch auf<br />

eine persönliche Beratung in der Filiale Wert legen und den Bankbesuch<br />

nicht vollständig durch den heimischen Computer ersetzen. Die Kunst<br />

besteht also darin, persönliche Kundenansprache mit der ständigen Verfügbarkeit<br />

von Daten zu kombinieren. Neue Schnittstellen helfen dabei,<br />

dieses Verhältnis wieder zu stärken. Unsere Interactive Teller beispielsweise<br />

bieten Kunden einen neuen, zusätzlichen Kommunikationskanal,<br />

den er selbst steuern kann.<br />

Reicht dieser eine Kommunikationskanal denn aus, um die<br />

Kundenansprache völlig zu revolutionieren?<br />

Nein; die optimale Strategie ist eine Vernetzung aller vorhandenen<br />

Kanäle. Denken Sie nur an die Möglichkeiten von digitalen Informationssystemen.<br />

Der Kunde hat damit die Wahl zwischen einer persönlichen<br />

Betreuung durch einen Filialmitarbeiter oder dem Infoterminal, an dem<br />

er sich für ihn relevante Informationen heraussuchen kann. Oder an die<br />

Alleskönner Smartphones: Diese vereinen Telefon-, Video-, E-Mail-<br />

und Onlinekanal in nur einem Gerät. Kunden können schnell zwischen<br />

den verschiedenen Kanälen wechseln und ihnen stehen in jedem dieser<br />

Kanäle dieselben Informationen zur Verfügung. Auf das <strong>Banken</strong>umfeld<br />

angewendet bedeutet das, dass sie Kunden nicht mehr wie früher von<br />

einem Kanal in den anderen lenken können, sondern dass der Kunde<br />

selbst entscheiden möchte, über welchen Kanal er Kontakt aufnimmt und<br />

seine Bankgeschäfte erledigt. Der Trend geht weg von der traditionellen<br />

Multi-Channel-Strategie, also einer Kommunikation über viele verschiedene<br />

Kanäle, hin zu einer Cross- oder Omni-Channel-Strategie,<br />

bei der die Kanäle untereinander vernetzt sind. Auch hier bietet NCR<br />

entsprechende Lösungen.<br />

Schnittstellen zum Kunden?<br />

„Um die Komfort­Lücke zwischen Geldautomat, Online­ und Mobile­<br />

Banking und dem klassischen Schalter zu schließen, haben wir dieses<br />

Jahr den Interactive Teller vorgestellt.“<br />

Wolfgang Kneilmann, Vice President Europe von NCR<br />

digital Signage lösung von NCr<br />

Bei der Digital Signage Lösung von NCR handelt<br />

es sich um digitale Informationssysteme in Form<br />

von Kioskterminals oder Bildschirmen, die an<br />

jedem beliebigen Ort aufgestellt beziehungsweise<br />

aufgehängt werden können. Sie können mit dem<br />

SB­Netzwerk der Bank verknüpft werden, um einen<br />

konsistenten Informationsfluss über alle Kanäle zu<br />

gewährleisten. Was auf den Bildschirmen gezeigt<br />

wird, entscheidet die jeweilige Filiale nach Bedarf;<br />

denkbar sind Hinweise auf laufende Aktionen<br />

oder neue Produkte. Dadurch erhält jede Bank die<br />

Möglichkeit, individuelle und regionale Kampagnen<br />

zielgerichtet an ihre Kunden zu kommunizieren,<br />

anstatt wie sonst oft üblich auf überregionale<br />

Werbekampagnen zurückgreifen zu müssen.<br />

Besonders kleinere <strong>Banken</strong>gruppen profitieren<br />

von dieser Lösung: Die digitalen Inhalte der Infoterminals<br />

können schnell und flexibel auf die<br />

je weilige regionale Kampagne angepasst werden.<br />

Das spart bares Geld, da die Investition in immer<br />

neue, statische Plakate überflüssig wird. Die Grafiken<br />

und Videobotschaften werden in HD­Qualität<br />

dargestellt und ermöglichen dadurch eine attraktive<br />

Übermittlung der Inhalte – und zwar zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort. Die Einbindungsmöglichkeiten<br />

in die Vertriebsstrategie einer Bank sind vielfältig.<br />

Optisch lassen sich die Terminals in Farbe und Form<br />

an den Markenauftritt, die Filialgestaltung sowie die<br />

jeweiligen Einsatzbedürfnisse anpassen.<br />

Doch die Terminals können wesentlich abwechslungsreicher<br />

genutzt werden, nicht nur als reine<br />

Werbeplattform. Sie ermöglichen es, Kunden in<br />

Echtzeit über die unterschiedlichsten Themenfelder<br />

zu informieren, zum Beispiel über die aktuellen<br />

Zinssätze, die Verfügbarkeit der SB­Terminals oder<br />

über Immobilienangebote. Darüber hinaus können<br />

Kunden eine Reihe von Serviceangeboten nutzen und<br />

beispielsweise den lokalen Wetterbericht abfragen,<br />

den richtigen Ansprechpartner zu einem bestimmten<br />

Thema suchen und über die integrierte NCR Software<br />

Self­Scheduler einen Termin vereinbaren.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


20<br />

StrateGie<br />

21<br />

Konsequenter Weg<br />

Wie <strong>Banken</strong> auf die mobilen Veränderungen reagieren müssen<br />

<strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong> dürfen die Folgen der mobilen revolution<br />

nicht verschlafen, warnt ismet Koyun, in einem Gespräch mit<br />

dieser Zeitschrift. Gründer und Ceo KoBil Systems GmbH spricht<br />

über die Herausforderungen für die Finanzdienstleistungs industrie<br />

durch neue Wettbewerber wie PayPal Klartext. ein wichtiges Kun den -<br />

bindungsmittel, der Zahlungsverkehr, steht zu disposition.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Mit der Application Security Technology<br />

(AST) bieten Sie erstmals in<br />

Ihrer Firmengeschichte eine rein<br />

Software basierte Lösung an. Ist<br />

das nicht ein mutiger Schritt?<br />

Ismet Koyun: Es ist ein<br />

konsequenter Weg. Der technische<br />

Fortschritt verändert<br />

die Anforderungen. Heute<br />

beträgt die Smartphone<br />

Abdeckung 40%, 2016<br />

voraussichtlich fast 100%.<br />

D.h. das Kundenverhalten hat<br />

sich verändert. Als Unternehmer<br />

müssen Sie diesen Veränderungen<br />

Rechnung tragen, wenn Sie nicht<br />

riskieren wollen, Kunden an den<br />

Wettbewerb zu verlieren. Der<br />

beste Beweis ist das Internet.<br />

Als das Internet in die privaten<br />

Haushalte kam, sträubten sich die<br />

<strong>Banken</strong>, ihr Angebot auf diesen Vertriebskanal<br />

auszuweiten. Heute ist das Internet<br />

der wichtigste Vertriebskanal für die <strong>Banken</strong>.<br />

Meinen Sie damit, dass die <strong>Banken</strong> auf diesen<br />

neuen mobilen Trend aufsetzen müssen?<br />

Hierbei handelt es sich um keinen Trend. Die mobile<br />

Revolution ist in den privaten Haushalten angekommen.<br />

Die <strong>Banken</strong> müssen so schnell wie möglich<br />

diesen Vertriebskanal für sich erschließen, da neue<br />

Wettbewerber hinzugekommen sind. Das sind die<br />

Nicht-<strong>Banken</strong>!<br />

Welche Nicht-<strong>Banken</strong> meinen Sie und welche<br />

Gefahren gehen von Ihnen aus?<br />

Das sind nicht mehr nur die Payment Provider<br />

wie PayPal oder ClickandBuy. Vodafone tummelt<br />

sich genauso im <strong>Banken</strong>segment wie Google oder<br />

Starbucks. Der Gesetzesgeber, durch die PSD, und<br />

der technische Fortschritt, ermöglichen diesen Wettbewerbern<br />

auf einfache Weise Bankdienstleistungen<br />

anzubieten. Square bietet ein vollwertiges mPOS-<br />

Terminal für 20 Euro an, welches bei den <strong>Banken</strong><br />

mehrere Tausend Euro kosten kann. PayPal dringt<br />

mit aller Macht in den stationären Handel und das<br />

ohne Beteiligung einer Bank. Diese Dienstleister<br />

bieten ihren Kunden eine Vielzahl von Möglichkeiten<br />

an, da sie den technischen Fortschritt rasch<br />

für neue Geschäftsmodelle genutzt haben. Wenn<br />

<strong>Banken</strong> nicht aufpassen, riskieren sie ihr wichtigstes<br />

Kundenbindungsmittel, den Zahlungsverkehr, zu<br />

verlieren. Wenn wir ehrlich sind: Wofür brauche<br />

ich eine Bank, wenn PayPal mir einen Online-<br />

Zahlungsverkehr anbietet, der genauso gut ist,<br />

wie der meiner Hausbank?<br />

Das ist ein sehr düsteres Szenario, das<br />

Sie skizzieren …<br />

Das ist auch meine Absicht. Beim Internet waren<br />

die <strong>Banken</strong> schon spät dran. Eine PayPal ist nur<br />

so groß geworden, weil die <strong>Banken</strong> diesen Markt<br />

verschlafen haben. Wenn aber die <strong>Banken</strong> die mobile<br />

Revolution verschlafen, dann wird dies einige<br />

<strong>Banken</strong> sehr hart treffen. Dies möchten wir in keiner<br />

Weise. Wir arbeiten seit Jahren sehr erfolgreich mit<br />

<strong>Banken</strong> zusammen und wollen dies auch weiterhin.<br />

Die Grundvoraussetzung für den Erfolg im Internet<br />

oder in der mobilen Welt ist Vertrauen. Und Vertrauen<br />

können Sie nur durch zuverlässige Sicherheit<br />

schaffen. Für diese Sicherheit garantieren wir mit<br />

unserem guten Namen und dies seit über 26 Jahren.<br />

<strong>Banken</strong> müssen weg vom reinen Internet-Banking,<br />

sprich der reinen Abwicklung von Transaktionen.<br />

Kunden wollen mit ihren <strong>Banken</strong> direkt kommunizieren<br />

oder mit ihren Bankdaten auch mobil bezahlen<br />

und das 24 Stunden, 7 Tage die Woche. <strong>Banken</strong>,<br />

die das frühzeitig erkennen, können sich dem<br />

Wettbewerb stellen und sich rechtzeitig erfolgreich<br />

positionieren. Eine Bank, die sich für diesen Weg<br />

entschieden hat ist die Schweizer Migros Bank, die<br />

auf unser Bank 2015-Konzept setzt.<br />

Welche Möglichkeiten erschließt KOBILs Bank<br />

2015-Konzept den <strong>Banken</strong>?<br />

Unser Bank 2015-Konzept ermöglicht den <strong>Banken</strong>,<br />

sich dem Wettbewerb und den neuen Herausforderungen<br />

zu stellen. Denn nicht PayPal oder<br />

Google stellen sich dem Wettbewerb, es sind die<br />

<strong>Banken</strong>, die diese Herausforderung meistern müssen.<br />

KOBILs Bank 2015-Konzept ermöglicht den<br />

<strong>Banken</strong>, ihren Kunden zusätzliche Dienstleistungen<br />

anzubieten. Da das Konzept modular aufgebaut<br />

ist, können die Dienstleistungen nach und nach in<br />

die IT integriert werden. Die <strong>Banken</strong> können so<br />

beispielsweise Mobile-Payment, sichere interaktive<br />

Kommunikation mit ihren Kunden oder auch<br />

eine Online-Dokumentenverwaltung anbieten. Die<br />

Migros Bank wird mit dem Application Security<br />

Technology Modul, kurz AST, starten.<br />

War das Thema Sicherheit ein treibender Faktor,<br />

für die Entscheidung der Migros Bank?<br />

Mit der Migros Bank verbindet uns eine langjährige<br />

sehr erfolgreiche Partnerschaft. Die Migros war die<br />

erste Bank in der Schweiz, die mIDentity eingeführt<br />

hat. Migros legt großen Wert auf Sicherheit und<br />

Innovation. Gemäß Stephan Wick, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung bei der Migros Bank hat sich die<br />

Migros für KOBIL entschieden, weil KOBIL mID<br />

(mIDentity) AST alle gängigen Gerätetypen, sowohl<br />

PC als auch mobile Geräte unterstützt und das ohne<br />

Sicherheitsverlust und bei gleich hohem Bedienerkomfort.<br />

Herr Wick betonte, dass keine andere<br />

Lösung ihm dieses Gesamtpaket liefern konnte.<br />

Auf diese Aussage sind wir natürlich sehr stolz.<br />

AST basiert auf der mIDentity-Technologie, ist aber<br />

für die Bedürfnisse der mobilen Welt optimiert,<br />

ohne dabei auf Sicherheit oder Bedienerkomfort<br />

zu verzichten. Das ist sehr wichtig! Und darüber<br />

hinaus ermöglicht AST die Einbindung neuer<br />

Dienst leistungen, wie Mobile-Payment oder sichere<br />

Kommunikation mit dem Kunden und führt zur<br />

deutlichen Senkung von SMS-Kosten, da wir einen<br />

düsteres Szenario?<br />

„Eine PayPal ist nur so groß geworden, weil die <strong>Banken</strong> diesen Markt<br />

verschlafen haben. Wenn aber die <strong>Banken</strong> die mobile Revolution ver­<br />

schlafen, dann wird dies einige <strong>Banken</strong> sehr hart treffen.“<br />

Ismet Koyun, Gründer und CEO KOBIL Systems GmbH<br />

zweiten sicheren Kanal übers Internet zur Verfügung<br />

stellen. AST ist weltweit die einzige Technologie,<br />

die sowohl für mobile Geräte, als auch für PC-<br />

Geräte eingesetzt werden kann. Dadurch erreichen<br />

Sie zum einen höchsten Bedienerkomfort, da der<br />

Endkunde nur eine ID benötigt, um sich an<br />

allen Geräten legitimieren zu können und zum<br />

anderen Investitionssicherheit, da die Bank nicht<br />

unterschiedliche Lösungen erwerben und betreiben<br />

muss.<br />

Bedeutet der Wechsel von einem Internet-<br />

Banking Anbieter hin zu einem vollwertigen<br />

Dienstleister nicht gleichzeitig hohen<br />

technischen Aufwand?<br />

In keinster Weise. <strong>Banken</strong> verfügen über die<br />

not wendige IT-Infrastruktur und im Gegensatz<br />

zu PayPal kennen die <strong>Banken</strong> ihre Kunden auch<br />

persönlich. Die Einbindung von mID AST und<br />

weiteren Modulen ist somit keine technische<br />

Herausforderung und mit geringem finanziellen<br />

Aufwand zu realisieren. Die Herausforderung ist,<br />

dass die <strong>Banken</strong> sich dem Wettbewerb stellen<br />

müssen. Auf technischer Seite sind alle notwendigen<br />

Instrumente für einen raschen Erfolg vorhanden.<br />

Und KOBIL möchte der Partner sein, der die<br />

<strong>Banken</strong> bei diesem Schritt ins mobile Zeitalter<br />

begleitet und unterstützt. Wir denken, dass wir mit<br />

unserem Bank 2015-Konzept genau die richtige<br />

Lösung anbieten. Wenn die <strong>Banken</strong> nicht bald<br />

anfangen sich der mobilen Realität, und der damit<br />

verbundenen Realität des veränderten Kundenverhaltens<br />

zu stellen, riskieren sie von PayPal oder<br />

einem anderen Dienstleister überholt zu werden.<br />

Einmal verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen,<br />

ist in unserer schnelllebigen Zeit sehr schwierig.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


22 StrateGie<br />

23<br />

Kunden statt Konten im Fokus<br />

Wie dediziertes CRM das Kernbankensystem ergänzen kann<br />

der vergleich von CrM-Funktionalität in Kernbankensystemen und<br />

dedizierten CrM-lösungen zeigt, dass spezialisierte Systeme die<br />

traditionellen Banksysteme in entscheidenden Punkten ergänzen<br />

können. Bankinstitute sollte in erster linie das thema Wettbewerbsfähigkeit<br />

beschäftigen: vor allem in den Bereichen vertriebssteuerung,<br />

Neukundengewinnung und in der Flexibilität, veränderte<br />

regularien, Marktanforderungen oder neue technologien zeitnah<br />

abzubilden, können <strong>Banken</strong> und Finanzdienstleister mit dediziertem<br />

CrM ihre Position ausbauen.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Bei CRM-Projekten im Bankumfeld steht meist<br />

vor allem eines im Vordergrund: Ein Datenmodell,<br />

in dem der Kunde wirklich greifbar ist<br />

– und nicht nur das Konto. Kernbankensysteme<br />

setzen den Kunden mit dem Konto gleich. Personenbezogene<br />

Daten werden in den gewachsenen<br />

Systemen häufig getrennt gespeichert, der Platz<br />

für „soft facts“ fehlt. Für Finanzinstitute und ihre<br />

Mitarbeiter stellt sich deshalb die Herausforderung<br />

umzudenken: Weg von der Transaktionsorientierung,<br />

hin zu Prozessen, die sich am<br />

Kunden ausrichten.<br />

Neuausrichtung auf<br />

veränderte Märkte<br />

Im deutschen und österreichischen Markt hat sich<br />

durch stark zunehmende Regularien bereits viel<br />

verändert. Dass sich auch der Schweizer <strong>Banken</strong>markt<br />

ändern wird, zeichnet sich beispielsweise<br />

durch Entwicklungen wie die Lockerung des<br />

Bankgeheimnisses im Doppelbesteuerungsabkommen<br />

mit den USA ab. Wie die Einigung<br />

mit Deutschland aussieht, bleibt angesichts des<br />

Widerstands der SPD-regierten Länder im Bundesrat<br />

noch offen. In der Konsequenz bedeutet<br />

diese Marktveränderung jedoch langfristig nicht<br />

weniger als die Notwendigkeit, sich neu auszurichten.<br />

Denn ein verändertes Kundenportfolio<br />

setzt andere Kompetenzen voraus. Ob die traditionelle<br />

Herangehensweise über die Kostenseite<br />

– durch Punktesysteme oder niedrige Kontoführungsgebühren<br />

– weiter für den Erfolg ausreicht,<br />

bleibt offen. Die Qualität der Beratung und die<br />

Neukundengewinnung dürften jedoch künftig<br />

verstärkt in den Fokus rücken – beides ist mit<br />

den Bordmitteln der Kernbankensysteme nur<br />

unzureichend umzusetzen.<br />

Kunden gewinnen und halten<br />

Vor allem in den Bereichen Lead- und Chancen-<br />

Management ist die Erweiterung von CRM-Funktionen<br />

sinnvoll, denn von einer gemeinsamen<br />

Haltung der Kunden- und Interessentendaten<br />

wird in den Banksystemen häufig abgesehen.<br />

Gerade weil das Thema Neukundengewinnung<br />

so schwierig und der damit verbundene Aufwand<br />

erheblich ist, sollte keine Chance verloren gehen.<br />

Die Bewertung von Geschäftschancen und klare<br />

Prozesse, die dafür sorgen, dass eine passgenaue<br />

Ansprache erfolgt und man keinen potentiellen<br />

Neukunden vergisst, sind ein Kernthema von<br />

Best-of-Breed-CRM. Es ermöglicht dem Bankmitarbeiter<br />

zudem einen transparenten Blick auf<br />

Personen, Konten, die Beziehungen zwischen<br />

beiden und die jeweiligen Rollen wie Ehegatte<br />

oder Geschäftspartner. Schon vom ersten<br />

Interesse an werden potentielle Kunden im<br />

CRM angelegt, zudem lässt sich die komplette<br />

Kundenhistorie verfolgen.<br />

Marketing, das sich<br />

am Kunden orientiert<br />

Umzüge, Studienabschluss, Familiengründung, Jubiläen, Produktfälligkeiten,<br />

aber auch Eingänge von höheren Beträgen oder Liquiditätszuwächse<br />

können als Auslöser für die Kundenberatung dienen. Im dedizierten<br />

CRM sorgen beispielsweise Reminder-Funktionen dafür, dass<br />

kein relevantes Ereignis übersehen wird und dass alle Anlässe direkt auf<br />

dem Bildschirm des zuständigen Beraters erscheinen. Damit verbundene<br />

Aufgaben und Pendenzen werden vom System abgebildet. Soweit<br />

bekannt, werden auch Fremdprodukte des Kunden mit Vertragslaufzeiten<br />

dokumentiert. Die Einbindung von Partnern, wie etwa Versicherungen,<br />

in das CRM-System ist darüber hinaus mit einem hohen Automatisierungsgrad<br />

möglich. Wenn es einmal knirscht in der Kundenbeziehung,<br />

sorgt das Beschwerdemanagement dafür, dass im Problemfall der richtige<br />

Ansprechpartner informiert wird, um die Situation zu deeskalieren.<br />

Kunden auf dem<br />

richtigen Kanal erreichen<br />

CRM-Systeme sorgen zudem dafür, dass bei allen Kampagnen und<br />

Ansprachen berücksichtigt wird, welche Kanäle – Brief, Fax, E-Mail<br />

oder Telefon – ein Kunde freigegeben hat. Auch das Thema Responseverwaltung<br />

wird hier besonders stark aufgegriffen, denn ansonsten<br />

ist eine genaue Analyse, wie erfolgreich eine Kampagne bei welchen<br />

Kunden war, kaum machbar. Die detaillierte Auswertung ist Teil eines<br />

komplexen Kampagnenmanagements im spezialisierten CRM-System.<br />

Eine wichtige Ergänzung ist in der Regel auch das Eventmanagement,<br />

das Prozesse in der Planung und Organisation von Veranstaltungen<br />

unterstützt. Besonderer Bedarf an CRM-Ergänzung besteht meist<br />

im Contact Center, beispielsweise mit einer automatischen Kontakthistorisierung<br />

(sowohl inbound als auch outbound), der Integration<br />

von Fax- und E-Mail-Versand und dem automatischen Routing von<br />

inbound E-Mails und Faxen. Fazit: Das „Closed Loop Marketing“ der<br />

geschlossenen Kreisläufe bleibt dem Best-of-Breed-CRM vorbehalten.<br />

Vertriebssteuerung mit Plan<br />

Damit im Vertrieb nichts mehr dem Zufall überlassen bleibt, sondern<br />

man eine klare Strategie nachhaltig verfolgen kann, geraten das Vertriebscontrolling<br />

und -Monitoring, die bei dedizierten CRM-Lösungen<br />

ganz groß geschrieben werden, immer stärker in den Fokus. Dazu<br />

gehören Aktivitätspläne und Aufgaben, die sich auch in Outlook oder<br />

Lotus abgleichen lassen, das Abbilden einer spezifischen Verkaufsmethodologie,<br />

Pipeline-Reports und Forecastings. Immer wichtiger<br />

w erden die mobile Unterstützung von iPhones, iPads oder Smartphones<br />

und die Synchronisation von E-Mails, Kontakten und Terminen. Auch<br />

der einfache Zugriff auf Reports oder andere Analysen im Alltag ist<br />

essentiell für die richtige Entscheidungsfindung<br />

im Vertrieb. Im spezialisierten CRM sind frei<br />

konfigurierbare Suchfelder verfügbar, ebenso wie<br />

und/oder-Verknüpfungen, die Anwendung von<br />

Kriterien auf abhängige Tabellen oder komplexe<br />

Kriterien wie Minimum, Maximum oder Anzahl.<br />

Die Drill-down-Möglichkeit auf Ergebnisdatensätze<br />

und die Einbeziehung von Fremddaten<br />

vervollständigen das Bild.<br />

Mehr Flexibilität – mehr Chancen<br />

Leben ist Veränderung: Wie schnell die IT auf<br />

neue Anforderungen, veränderte Reglements und<br />

neue Technologien reagieren kann, könnte im<br />

zunehmenden Wettbewerb künftig noch entscheidender<br />

sein. Im Kernbankensystem müssen dazu<br />

in der Regel Felder neu programmiert werden –<br />

ein Aufwand, der nur durch den Anbieter erbracht<br />

werden kann, sodass die Änderungen dann frühestens<br />

mit dem nächsten Release zur Verfügung<br />

stehen. Auch das Thema Release-Wechsel selbst<br />

ist für viele Bankinstitute eine Herausforderung,<br />

die massiv IT-Ressourcen bindet. CRM-Systeme<br />

mit dynamischem Datenmodell stellen sicher,<br />

dass sich viele Aufgaben über das reine Customizing<br />

abbilden lassen, bei dem die Release-<br />

Fähigkeit erhalten bleibt. Gut möglich, dass der<br />

<strong>Banken</strong>sektor in Zukunft stärker von Zusammenschlüssen<br />

und Übernahmen geprägt sein könnte.<br />

Reine CRM-Applikationen sind hier wendig<br />

genug für eine schnelle Einführung. Sie erlauben<br />

somit eine frühzeitige, bessere Einbeziehung<br />

der „neuen“ Mitarbeiter in die eigene Strategie<br />

und dienen als Basis für die Team-Führung und<br />

übergreifende Vertriebssteuerung: Diese Faktoren<br />

erleichtern aber natürlich auch grundsätzlich den<br />

Einstieg in dediziertes CRM und bessere Kundenbindung.<br />

autorin:<br />

Ute ross,<br />

Marketing Manager Financial Services<br />

International bei der update software AG<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


24 StrateGie<br />

25<br />

Fahrt aufnehmen<br />

richtung erfolg<br />

IT­Kosten senken, Marktchancen nutzen<br />

die Kapitalmarktzinsen haben in deutschland ein rekordtief erreicht. Je<br />

länger diese Phase anhält, desto mehr geraten die erträge aus der Fristentransformation<br />

und damit die teilbetriebsergebnisse der <strong>Banken</strong> unter<br />

druck. dem gilt es vorzubeugen, mit vorausschauendem Handeln in zwei<br />

Stoßrichtungen: Kosten senken schafft unternehmerische Bewegungsfreiheit<br />

– vertriebschancen suchen und nutzen sichert die Zukunft. das Banksystem<br />

„agree“ der Fiducia unterstützt beide ansätze. Bankindividuell<br />

zugeschnittene Standard-Workflows senken die it-Kosten. Über alle vertriebskanäle<br />

einsetzbare Komponenten steigern die Marktchancen.<br />

Mit Blick auf die Senkung ihrer IT-Kosten können sich Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken im Geschäftsgebiet der Fiducia schon seit Jahren auf<br />

die Unterstützung ihres Dienstleisters verlassen. Denn laut einer aktuellen<br />

Vergleichsstudie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und<br />

Raiffeisen banken e.V. (BVR) sinken diese Aufwendungen in allen Kategorien<br />

seit Jahren kontinuierlich und liegen damit zum Teil deutlich unter dem<br />

Branchenmittel der gesamten genossenschaftlichen Finanzgruppe. So zeigt<br />

sich bei 23 Instituten, die seit 2006 an der Studie teilnehmen, ein Rückgang<br />

der IT-Kosten von 18 Prozent gegenüber dem ersten Erhebungsjahr. Ursache<br />

sind unter anderem mehrere Preissenkungen, durch die die Fiducia ihre<br />

<strong>Banken</strong> seit 2003 dauerhaft um rund 150 Millionen Euro pro Jahr entlastet<br />

hat. Entscheidend für die Institute sind aber auch Ein sparungen im Tagesgeschäft<br />

durch schlanke Abläufe. Denn im Wettbewerb von morgen liegen<br />

jene Institute vorne, die ihre Prozesse am besten optimiert haben. Das spart<br />

nicht nur bares Geld, sondern versetzt die Bankmitarbeiter in die Lage, sich<br />

auf das Wesentliche zu konzentrieren: eine qualitativ hochwertige Beratung<br />

ihrer Kunden. Mit ihrem Banksystem „agree“ steht die Fiducia den Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken auch hier seit langem als starker Partner zur<br />

Seite. Vor allem Vertriebsprozesse und die nachgelagerten Arbeiten sind<br />

durch die in agree eingebetteten Workflows und Assistenten schnell, sicher<br />

und damit kostengünstig abzuwickeln. Mehr noch: Alle Vertriebskanäle und<br />

Produktvorschläge einer Bank lassen sich komplett in agree integrieren. So<br />

gelingt es der Bank, ihre Kunden auf vielfältige Weise anzusprechen und mit<br />

maßgeschneiderten Angeboten zu versorgen. Durch die einfache Anwendung<br />

genügt ein Tastendruck, und die Berater haben alle wichtigen Daten<br />

auf dem Schirm. Eine benutzerindividuelle Menüführung sorgt überdies<br />

für eine fehlerfreie und zügige Bearbeitung. Gerade erfolgreiche <strong>Banken</strong><br />

erzielen auf diesem Weg hohe Abschluss- und Cross-Selling-Quoten.<br />

Schnelle Prozesse – niedrige Kosten<br />

Diese Chancen nutzt seit einiger Zeit auch die Volksbank Leipzig eG.<br />

In einem gemeinsamen Projekt mit Beratern der Fiducia hat die Bank<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

ihre Passiv- und Verbundprozesse auf den Prüfstand<br />

gestellt. Erklärtes Ziel: durch schlanke, einheitliche<br />

sowie fehlerfreie Abläufe sollen Zeit- und Wirtschaftlichkeitsvorteile<br />

erreicht werden. Heute setzt<br />

die Volksbank Leipzig auf die „intelligenten“ agree-<br />

Assistenten und bindet ihre Kunden in den Prozess<br />

ein. Mit messbarem Erfolg: Der Zeitbedarf für die<br />

Kunden- oder Konto-Anlage reduzierte sich laut<br />

Projektleiter Mirko Helbig um 70 Prozent. Und weil<br />

mit den agree-Assistenten alles so viel einfacher<br />

geht, erfassen die Marktmitarbeiter die Daten jetzt<br />

wieder selbst; der „Umweg“ über ein Kunden- und<br />

Markt-Service-Center (KSC/MSC) entfällt.<br />

Die agree-Assistenten und die hinterlegten Prozesse<br />

führen den Bankmitarbeiter Schritt für Schritt<br />

durch die Beratung. Dank der bankindividuellen<br />

Menüstruktur sieht er dabei nur die – etwa für die<br />

Kontoanlage – erforderlichen Funktionseinstiege<br />

und Eingabefelder. Der Kunde unterschreibt die<br />

benötigten Formulare digital über ein PenPad.<br />

Dadurch fließen die Daten automatisch in das<br />

digitale Archiv (FCMS). Auf Wunsch erhält der<br />

Kunde einen Ausdruck, er kann sich aber auch<br />

über seinen Konto-Auszug oder die Kontoanlagenbestätigung<br />

informieren lassen. Mittlerweile<br />

hat die Volksbank Leipzig alle Passiv- und<br />

Verbundprozesse im Vertrieb nach dieser neuen<br />

Logik umgebaut, um eine größere Einheitlichkeit<br />

zu erzielen – wenngleich natürlich nicht alle<br />

Prozesse das gleiche Einsparpotenzial bergen.<br />

Dennoch: Das KSC füllt die gewonnenen Freiräume<br />

mit verstärkten Outbound-Aktivitäten<br />

aus. So erzielt die Bank inzwischen neben den<br />

Einsparungen bei den Prozesskosten auch deutlich<br />

positive Effekte durch die Ver dopplung der<br />

Terminquote.<br />

autor:<br />

Klaus-Peter Bruns,<br />

Vorsitzender des Vorstands,<br />

Fiducia IT AG<br />

IT­Outsourcing bei<br />

Kernbanken-anwendungen<br />

Grüne Welle für Geschäftsentwicklung und Wachstum<br />

<strong>Banken</strong> wollen mit it-outsourcing Betriebskosten senken<br />

und Planungssicherheit gewinnen. Zudem erwarten sie<br />

signifikante Produktivitäts- und Qualitätsvorteile und<br />

halten sich mit der auslagerung von applikationen und<br />

Prozessen den rücken frei für ihr Kerngeschäft. Umfang<br />

und Zuschnitt des it-outsourcings werden jeweils unterschiedlich<br />

definiert: Wollen einige <strong>Banken</strong> sich operativ<br />

z.B. von der Prozessverarbeitung entlasten, setzen andere<br />

strategisch auf die innovationskompetenz ihres dienstleisters,<br />

um den eigenen entwicklungsaufwand zu reduzieren.<br />

Diese heterogenen Anforderungen erfüllt FIS<br />

KORDOBA mit einem flexiblen Betriebs- und<br />

Betreuungskonzept. In einem 4-Stufen-Modell<br />

bietet FIS KORDOBA individuelle Full-Service-<br />

Optionen für das IT-Hosting, den Produktivbetrieb<br />

(Application Management Operate), Pflege und<br />

Weiterentwicklung (Application Management<br />

Maintain) sowie Consulting. Die Services unterstützen<br />

<strong>Banken</strong> nachhaltig dabei, die innovative<br />

Standardsoftware KORDOBA optimal für ihre<br />

Geschäftsziele zu nutzen. Das Outsourcing-Angebot<br />

erstreckt sich auf die plattformunabhängigen<br />

Anwendungen KORDOBA CORE24 (Kernbankensystem)<br />

und KORDOBA Global Securities (Wertpapiersystem)<br />

sowie auf Lösungen für Banksteuerung,<br />

Autorisierung und SB-Netzbetrieb. Das<br />

4-Stufen-Modell, das auch Fremdsysteme der<br />

Kunden nahtlos einbezieht, umfasst:<br />

• IT-Hosting: Bereitstellung von Hardware, Soft<br />

ware und Lösungen (z.B. Managed Server). Dabei<br />

bietet FIS KORDOBA die Hochverfügbarkeit<br />

aller Applikationen in redundanten, nach ISO und<br />

BSI zertifizierten Rechenzentren. Virtualisierung,<br />

hoch skalierbare Infrastrukturen, die intelligente<br />

Lastverteilung und Zuschaltung von Testreserven<br />

im Bedarfsfall machen das System elastisch. Ausfallsicherheit<br />

garantiert die doppelte Verfügbarkeit<br />

aller relevanten Komponenten in zwei Rechenzentren,<br />

die mit über 10 Kilometern Distanz<br />

zueinander höchste Standards beim IT-Grundschutz<br />

erfüllen.<br />

• Application Management Operate: Einrichtung<br />

der Infrastruktur, Administration der Anwendungen<br />

sowie Vorbereitung, Durchführung und Monitoring<br />

der Verarbeitung. Die Betriebsüberwachung erfolgt<br />

webbasiert, sodass Kunden mit dem Echtzeitzugriff<br />

auf alle Leistungsdaten die Steuerungshoheit<br />

über kritische Prozesse behalten. Einen starken<br />

Schutz sensibler Daten garantiert das permanent<br />

aktualisierte Security- und Continuity-Management,<br />

das einer jährlichen Prüfung durch externe<br />

Spezialisten unterliegt.<br />

• Application Management Maintain: Der Full-<br />

Service umfasst die Pflege und Weiterentwicklung<br />

der Standardsoftware mit allen kundenindividuellen<br />

Erweiterungen. Zudem übernimmt FIS<br />

KORDOBA das Release-Management sowie<br />

die Planung und Implementierung von Infrastrukturerweiterungen.<br />

In enger Kundenabstimmung<br />

stellt FIS KORDOBA technologisch führende<br />

und kostengünstige Ressourcen für wachsende<br />

Leistungsanforderungen bereit.<br />

• Consulting: Technische und betriebswirtschaftliche<br />

Beratung für <strong>Banken</strong> bei Migration, Transition<br />

und im Regelbetrieb.<br />

Fazit<br />

Mit individuellem IT-Outsourcing und robuster Prozess-<br />

und Datensicherheit schafft FIS KORDOBA<br />

eine stabile Basis für die Geschäftsentwicklung<br />

moderner <strong>Banken</strong>. Gleichzeitig erlauben transaktionsbasierte<br />

Abrechnungsmodelle, IT-Kosten variabler<br />

zu gestalten und zu reduzieren. <strong>Banken</strong> haben so die<br />

Chance, ihre Investitionen und fachlichen Ressourcen<br />

auf den Kunden und seine Bedürfnisse zu fokussieren.<br />

autor:<br />

Gunther Schwenninger,<br />

Leiter Data Center & Production,<br />

Fidelity Information Services<br />

KORDOBA GmbH (FIS KORDOBA)<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


26 StrateGie<br />

27<br />

Optimierung<br />

der Prozessabläufe<br />

Umstieg der <strong>Sparkassen</strong> auf OSPlus­Kredit<br />

Zahlreiche <strong>Sparkassen</strong> stellen die Bearbeitung ihrer Kreditprozesse<br />

auf die anwendung oSPlus-Kredit der Finanz informatik<br />

um. die technische integration des neuen Systems ist eine Sache,<br />

deren effiziente Nutzung durch die anpassung der Prozesse eine<br />

andere. Nach abschluss der technischen Migration entschieden<br />

sich viele <strong>Sparkassen</strong> bereits vor der Umstellung ihre Kreditprozesse<br />

zu optimieren. ist das nicht erfolgt, so legt die veränderte<br />

Systemlandschaft i.d.r. eine reihe von Problemfeldern offen, die<br />

es zu lösen gilt. Hierbei setzten bisher rd. 50 <strong>Sparkassen</strong> auf die<br />

Unterstützung der SUBito aG bei der einführung und Prozessoptimierung.<br />

Ziele sind die Validierung und Bewertung von möglichen Umstiegsvarianten<br />

bei Baufinanzierungen und gewerblichen Finanzierungen<br />

auf OSPlus-Kredit, unabhängig d<strong>av</strong>on, ob bisher die sog. „Alt-Kreditsysteme“<br />

wie etwa KREBIS, S-Credit und S-Kredit oder hausindividuelle<br />

Lösungen genutzt werden. Im Fokus steht dabei die Optimierung<br />

der Prozessabläufe bei Neu- und Bestandsprozessen unter<br />

Berücksichtigung der institutsindividuellen Rahmenbedingungen und<br />

der daraus resultierenden Arbeitsteilung, z. B. zwischen Markt und<br />

Marktfolge.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Die Vorgehensweise<br />

Ausgehend von einer vor Ort durchgeführten ressourcenschonenden<br />

Bestandsaufnahme erfolgt eine detaillierte Analyse, aus der bereits<br />

konkrete Handlungsvorschläge resultieren. Auf dieser Basis werden die<br />

Projektziele definiert, geeignete Maßnahmen festgelegt und notwendige<br />

Aktivitäten priorisiert. Schwerpunkte können sein:<br />

• Identifikation der Auswirkungen des Umstiegs<br />

auf Prozesse, Schnittstellen und Datenqualität<br />

• Standardisierung und IT-optimierte Anpassung<br />

der Prozesse unter Berücksichtigung der Modellorganisationen der<br />

Verbände (z.B. Modell K<br />

und/oder R4Plus) und best-practice-Ansätzen<br />

vergleichbarer <strong>Sparkassen</strong><br />

• Betrachtung der unmittelbar tangierten Kern prozesse wie „Analyse<br />

der wirtschaftlichen Verhältnisse“ und „Beleihungswertermittlungen“<br />

unter Berücksichtigung der gesetzlichen/aufsichtsrechtlichen Vorgaben<br />

• Validierung der Personalbemessung<br />

Die Ergebnisse<br />

Die detaillierten Prozessanalysen ergeben beispielsweise<br />

Verbesserungsansätze, wie<br />

• die Reduzierung der angewandten Systeme<br />

und Medien, Vermeidung redundanter Datenerfassungen<br />

und damit einhergehend die<br />

Minimierung des Fehlerpotenzials<br />

• die risikoorientierte Anpassung der Kontrolltätigkeiten<br />

in den Kreditprozessen<br />

• die erhöhte Transparenz zur effizienten Steuerung<br />

der Abläufe und Mitarbeiter-Kapazitäten,<br />

insbesondere in den Marktfolge-Abteilungen<br />

• Zusammen mit den Prozesspraktikern werden<br />

dazu für die Sparkasse maßgeschneiderte<br />

Lösungen erarbeitet und die Begleitung und<br />

das Controlling der Umsetzung durchgeführt.<br />

Das Feedback<br />

Die Begleitung durch SUBITO ist durch eine<br />

zielorientierte Projektorganisation und fachkompetente<br />

Beratung in allen Bereichen des<br />

Kreditgeschäfts geprägt. Durch eine permanent<br />

enge Abstimmung lässt sie trotzdem Raum für<br />

eine flexible Vorgehensweise, orientiert an den<br />

Gegebenheiten der Sparkasse. Dabei werden<br />

nicht nur prozessuale und betriebswirtschaftliche<br />

Aspekte diskutiert und bewertet, es werden auch<br />

die Anforderungen an eine geeignete Software-<br />

Unterstützung über OSPlus / OSPlus-Kredit<br />

hinaus definiert. Im Rahmen der Umsetzung<br />

unterstützen die SUBITO-Berater außerdem bei<br />

der Datenmigration, der Administration sowie der<br />

Schulung der Anwender erfolgreich. Geeignete<br />

Software-Lösungen, z.B. zur Kapazitätssteuerung<br />

und BelWertV-konformen Beleihungswertermittlungen<br />

runden das Angebot optimal ab. So erhält<br />

jede Sparkasse eine zukunftsfähige Lösung zur<br />

effizienten und kundenorientierten Abwicklung<br />

des Kreditgeschäfts aus einer Hand!<br />

autorin:<br />

désirée Bongibault,<br />

Senior­Consultant der SUBITO AG<br />

Effizient<br />

daten verarbeiten<br />

F5’s BIG­IP LTM unterstützt den sicheren, hochverfügbaren und wirtschaftlichen<br />

Betrieb der Gesamtbanklösung bei der Finanz Informatik<br />

„Mit der Gesamtbanklösung oSPlus (one System Plus) setzt die<br />

Finanz informatik bundesweit Zeichen: Seit Juli 2011 nutzen die<br />

deutschen <strong>Sparkassen</strong> eine einheitliche, auf einer modernen<br />

archi tektur basierende, zukunftsfähige Gesamtbanklösung. F5’s<br />

BiG-iP ltM unterstützt den sicheren, hochverfügbaren und wirtschaftlichen<br />

Betrieb von oSPlus. diese einheitliche application<br />

delivery Plattform macht eine schnelle und sichere Nutzung unserer<br />

über 25.000 Selbstbedienungs-Geräte für Kunden sowie die<br />

störungsfreie verwendung des online-Banking der <strong>Sparkassen</strong><br />

möglich. die einfache und flexible Migration auf F5 unter der Beibehaltung<br />

und gleichzeitigen Weiterentwicklung der Funktionalitäten<br />

waren für uns ausschlaggebend bei der entscheidung für<br />

diese lösung im rahmen der fusionsbedingten infrastrukturkonsolidierung“,<br />

so dr. Jens Fricke, abteilungsleiter loadbalancing und<br />

Proxy, Finanz informatik.<br />

Die Finanz Informatik nutzt F5’s BIG-IP, um die<br />

Loadbalancing- Administration zu automatisieren.<br />

Durch den Einsatz der F5 Produkte konnten die<br />

bereits bestehende F5-Umgebung erweitert, ältere<br />

Systeme abgelöst und eine einheitliche Plattform<br />

geschaffen werden.<br />

Herausforderungen<br />

Die Fusion der Unternehmen <strong>Sparkassen</strong> Informatik<br />

und FinanzIT im Jahr 2008 zur Finanz Informatik<br />

brachte ein vielfach erhöhtes Datenaufkommen<br />

mit sich. Um dieses Datenvolumen effizient verarbeiten<br />

zu können, benötigte das Unternehmen<br />

eine Lösung, die gleichzeitig den Daten-Verkehr<br />

steuert und die Ausfallsicherheit der OSPlus-<br />

Anwendungen für Kunden und Mitarbeiter der<br />

<strong>Sparkassen</strong> gewährleistet. Ebenso musste ein einheitlicher<br />

und kostengünstiger Betrieb von Loadbalancingkomponenten<br />

garantiert werden können.<br />

Der wachsende Kundenstamm und das damit<br />

verbundene Arbeitsvolumen stellten die Mitarbeiter<br />

der Finanz Informatik vor eine immer größere<br />

Herausforderung. Vor allem der schnelle Wandel<br />

vom alltäglichen Schalterbetrieb hin zum Internet-<br />

und Selfbanking war eine große Wende. Aus<br />

diesem Grund sollte eine Loadbalancing-Lösung<br />

implementiert werden, die den Datenstrom im<br />

Netzwerk der Finanz Informatik vom Anwender zu<br />

den OSPlus-Applikationen gezielt steuert. Darüber<br />

hinaus sollten die geforderten Sicherheitsstandards<br />

erfüllt und die Antwortzeiten der Applikationen<br />

erhöht werden. Durch die Konsolidierung und<br />

Migration der Loadbalancing-Infrastruktur von 3<br />

auf 1 Plattform gelang eine Bündelung des Knowhows.<br />

So konnten im Zuge des Ausbaus der Loadbalancer<br />

mehr Anwendungen unterstützt werden.<br />

Lösung<br />

Auf der Suche nach einem passenden Anbieter<br />

war es für die Finanz Informatik wichtig, dass<br />

das Unternehmen eine herausragende Expertise<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


28 StrateGie<br />

29<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Herausforderungen<br />

• Sicherheit, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

des Anwendungsbetriebs von OSPlus<br />

• Einheitliche Plattform zum einfacheren<br />

Management und Administration der Loadbalancing<br />

Infrastruktur<br />

• Verfügbarkeit von FIPS 140-konformer Cryptohardware<br />

(Hardware Security Module, die eine<br />

Voraussetzung für die PCI­Konformität sind)<br />

• Implementierung von IPv6-fähigen Produkten, um<br />

die Systeme in der Zukunft ausbauen zu können<br />

• Bereitstellung performanter, sicherer und hochverfügbarer<br />

Services für Kunden und Mitarbeiter<br />

der <strong>Sparkassen</strong><br />

• Einheitlicher und kostengünstiger Betrieb der<br />

Lastverteilungs­Infrastruktur<br />

vorteile<br />

• Vereinfachtes Management der Loadbalancing<br />

Konfiguration und Administration<br />

• Reibungslose Migration auf die F5-Lösung<br />

• Plattform-Konsolidierung und damit einhergehend<br />

eine Reduzierung der zuständigen Betriebseinheiten<br />

von drei auf eine Abteilung<br />

• Bei gleichen Personalressourcen Betrieb von<br />

mehr als doppelt so vielen Loadbalancern (da<br />

die Anzahl der zu unterstützenden Anwendungen<br />

mit der Zeit massiv gewachsen ist)<br />

• Optimiertes Anwendungsdeployment<br />

• Flexible Steuerung des Anwendungsverkehrs bei<br />

sich ändernden betrieblichen Rahmenbedingungen<br />

• Beschleunigung der Anwendungen<br />

• Entlastung von Systemressourcen durch<br />

SSL­Offload<br />

• Integration zusätzlicher Komponenten, wie<br />

zum Beispiel Web Application Firewall, in die<br />

bestehende F5­Landschaft<br />

in dem geforderten Feld aufweist. Gesucht wurde<br />

ein Produkt, das Automatisierungsmöglichkeiten,<br />

eine FIPS 140-konforme Cryptohardware und<br />

eine Lösung für alle Anforderungen des <strong>Banken</strong>wesens<br />

bietet. Zusätzlich sollte es eine einfache<br />

Administration über mehrere Kanäle ermöglichen,<br />

die Funktionalitäten der Vorgänger-Lösung<br />

beibehalten und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung,<br />

wie IPv6 und FIPS, sollte bestehen,<br />

um für die Zukunft gerüstet zu sein und auch die<br />

PCI-Konformität erlangen zu können.<br />

Nach einer ausgiebigen Evaluierung der aktuellen<br />

Situation und der Anforderungen folgte der Auswahlprozess.<br />

Das Team entschied sich schließlich<br />

für den BIG-IP Local Traffic Manager (LTM)<br />

von F5 Networks. Dieser bietet die remote<br />

Administration durch iControl. iControl ist<br />

die branchenweit einzige Schnittstelle, die<br />

die Kommunikation und damit die Interaktion<br />

zwischen Netzwerk und Applikation ermöglicht.<br />

Von den F5-Komponenten generierte Daten und<br />

Statistiken über die Nutzung der Applikationen<br />

und Ressourcen können gelesen und beispielsweise<br />

zur Fehleranalyse und zum Troubleshooting<br />

genutzt werden. iRules ist ebenso eine elementare<br />

Erweiterung für die Finanz Informatik, da<br />

dadurch beispielsweise die Loadbalancing-<br />

Konfiguration an andere Fachteams sicher delegiert<br />

werden kann, ohne volle Adminstrations-<br />

Rechte für das System gewähren zu müssen.<br />

Durch die Entscheidung für F5’s BIG-IP LTM<br />

wird das Anwendungsdeployment optimiert, was<br />

eine ausschlaggebende Rolle für das Geschäft<br />

der Finanz Informatik spielt. Die Lastverteilung<br />

und Ausfallsicherheit ist für den Betrieb der<br />

Kundenselbstbedienungsgeräte (Geldautomaten,<br />

SB-Terminals und Kontoauszugsdrucker) unerlässlich.<br />

Daneben bietet die Lösung eine schnelle<br />

und sichere Nutzung des Internet-Bankings mit<br />

SSL-Verschlüsselung und die Entlastung der<br />

Anwendungsserver. Für die Erreichung der<br />

PCI-Konformität ist F5’s Hardware Security<br />

Module (HSM) verantwortlich (FIPS 140-<br />

konforme Crypthohardware). Der Federal Information<br />

Processing Standard (FIPS) spezifiziert,<br />

wie sensitive Daten gesichert und verschlüsselt<br />

werden. Daneben ist die IPv6-Fähigkeit als<br />

Zukunftssicherheit wichtig, da eine Migration<br />

von IPv4 auf IPv6 in naher Zukunft geplant ist.<br />

Die eigen entwickelten und zugekauften Dialog-<br />

Anwendungen der OSPlus-Vertriebslösung sollten<br />

für die rund 200.000 <strong>Sparkassen</strong>-Mitarbeiter<br />

integriert sein, was ebenfalls durch die eingesetzte<br />

Application Delivery Lösung unterstützt wird.<br />

„Wir haben uns für den BIG-IP LTM entschieden,<br />

da er unseren Anforderungen an die Lösung<br />

gerecht wird. Das System konnte ohne Probleme<br />

in die vorhandene IT-Infrastruktur eingearbeitet<br />

werden und erfüllte sowohl die Anforderungen an<br />

die Lastverteilung als auch an die Ausfallsicherheit<br />

für kunden- und mitarbeiterbediente Anwen-<br />

dungen in der Gesamtbanklösung OSPlus. Das<br />

sorgt für eine hohe Zufriedenheit bei unseren Kunden“,<br />

so Dr. Jens Fricke, Abteilungsleiter Loadbalancing<br />

und Proxy. „Die Unterstützung von F5<br />

bei der Planung und der Implementierung war ausgezeichnet.<br />

Der ständige Austausch mit F5 führte<br />

zur kontinuierlichen Verbesserung der Services<br />

und ersparte Ausfallzeiten“, so Dr. Jens Fricke.<br />

Vorteile<br />

Durch die Implementierung des BIG-IP Local<br />

Traffic Manager konnte eine einheitliche Umgebung<br />

eines Herstellers geschaffen werden,<br />

wodurch der administrative Aufwand signifikant<br />

sank. Auch die Entlastung der Systemressourcen<br />

durch SSL-Offload zählt zu den Vorteilen, die<br />

durch die Einführung des neuen Systems erreicht<br />

wurden. Ein übergeordneter Nutzen zeigte sich<br />

bei der Bereitstellung von sicheren, hochverfügbaren<br />

und performanten Anwendungen für<br />

Endkunden und Mitarbeiter der <strong>Sparkassen</strong>.<br />

Ebenso wurde eine hohe flexible Reaktion auf<br />

äußere Umstände, beispielsweise eine Umleitung<br />

der Rechenzentrums-Lokation, ermöglicht.<br />

Eine gezielte Ausweichmöglichkeit auf andere<br />

Rechenzentren ist im Rahmen der Notfallvorsorge<br />

elementar. BIG-IP LTM konnte im Bereich<br />

die Finanz informatik im Überblick<br />

Die Finanz Informatik (FI) mit Sitz in Frankfurt<br />

am Main ist der IT­Dienstleister der <strong>Sparkassen</strong>­<br />

Finanzgruppe und einer der größten <strong>Banken</strong>­IT­<br />

Dienstleister in Europa. Zu ihren Kunden gehören<br />

426 <strong>Sparkassen</strong>, 8 Landesbanken und die Deka­<br />

Bank, 10 Landesbausparkassen sowie weitere<br />

Unternehmen der <strong>Sparkassen</strong>­Finanzgruppe und<br />

der Finanzbranche.<br />

Das Angebot der Finanz Informatik umfasst das<br />

gesamte IT­Spektrum – von der Entwicklung und<br />

Bereitstellung von IT­Anwendungen, Netzwerken<br />

und technischer Infrastruktur über den Rechen­<br />

Anwendungsdeployment eine Einsparung für die<br />

Finanz Informatik erreichen. Dies hat eine große<br />

Bedeutung für das Unternehmen, da man sich in<br />

der ersparten Zeit um Kunden statt um Systeme<br />

kümmern kann.<br />

„Durch PreSales und Professional Services<br />

konnte F5 Hilfestellung bei der reibungslosen<br />

Migration der zuvor genutzten Systeme geben. Es<br />

entstand eine enge Verzahnung mit den Servicepartnern,<br />

den F5 Presales und F5 Professional<br />

Services Mitarbeitern. Auch heute noch findet<br />

ein reger Austausch statt, der zu einer ständigen<br />

Verbesserung der Lösung führt. Unser Ziel ist<br />

hier in naher Zukunft die Umsetzung neuer<br />

Anforderungen, vor allem im Bereich der Citrix-<br />

Portale und der Verlagerung von Services vom<br />

Mainframe auf Unixplattformen“, berichtet<br />

Dr. Jens Fricke. „Die automatisierten und zeitgesteuerten<br />

Konfigurationsänderungen bei<br />

BIG-IP LTM zählen zu den für uns wichtigsten<br />

Funktionalitäten für die Finanz Informatik“, sagt<br />

Dr. Jens Fricke, Abteilungsleiter Loadbalancing<br />

und Proxy, „und auch die gute Unterstützung<br />

bei der Fehlersuche in den Anwendungen durch<br />

Tracemöglichkeiten zählt zu den Vorteilen, die<br />

uns durch die Verwendung von BIG-IP LTM<br />

zugutekommen.“<br />

zentrumsbetrieb bis hin zu Beratung, Schulung<br />

und Support. Mit der leistungsfähigen Gesamtbanklösung<br />

OSPlus stellt das Unternehmen ein<br />

führendes IT­System für den deutschen <strong>Banken</strong>markt.<br />

Tochterunternehmen und Beteiligungen<br />

wie die Finanz Informatik Technologie Service,<br />

die Finanz Informatik Solutions Plus, die Star<br />

Finanz und die inasys ergänzen das IT­Portfolio.<br />

Die Finanz Informatik übernimmt den Service für<br />

126,9 Millionen Konten; auf den Systemen werden<br />

über 89,7 Milliarden technischer Transaktionen<br />

durchgeführt. Das Unternehmen beschäftigt 5.077<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Umsatzerlöse<br />

betragen rund 1,5 Milliarden Euro.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


30<br />

StrateGie<br />

Beschwerden helfen<br />

Neue Funktion in bank21 unterstützt auch das Wertpapiergeschäft – Bafin­konform<br />

Jede Bank will zufriedene Kunden – doch trotz aller Bemühungen<br />

können Beschwerden niemals ganz ausgeschlossen werden. die Gad<br />

hat jetzt für ihr <strong>Banken</strong>verfahren bank21 eine Funktion entwickelt,<br />

die <strong>Banken</strong> ermöglicht, Beschwerden strukturiert zu dokumentieren,<br />

zu bearbeiten, zu analysieren und im besten Fall zu vermeiden.<br />

imke lumme, Qualitätsmanagerin bei der raiffeisen-volksbank eG<br />

aurich, hat an der entwicklung der neuen it-lösung mitgewirkt.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Welche Bedeutung hat das Beschwerdemanagement<br />

in Ihrer Bank?<br />

Imke Lumme: Das Beschwerdemanagement hat<br />

bei uns einen hohen Stellenwert. Kunden erwarten,<br />

dass ihre Beschwerden kurzfristig bearbeitet werden.<br />

Bislang haben wir eine von uns selbst entwickelte<br />

Notes-Datenbank genutzt. Sie ist aber mit den<br />

vielen neuen Möglichkeiten von bank21-Beschwerdemanagement<br />

nicht vergleichbar. Mit Blick auf die<br />

neuen Meldepflichten im Wertpapier bereich an die<br />

BaFin ab November 2012 ist die bank21-Anwendung<br />

in doppelter Hinsicht von Vorteil.<br />

Jede Bank kann individuell Schlagworte<br />

und Kategorien hinterlegen. Wie sieht das<br />

bei Ihnen konkret aus?<br />

Die für uns wichtigsten Kategorien sind Kontoführung,<br />

Passiv- und Aktivgeschäft, Verbundgeschäft<br />

sowie SB-Geräte/Internet. Unterkategorien sind<br />

Gebühren, Zinsen und Beratung wobei für alle<br />

Kategorien eigene Unterkategorien angegeben<br />

werden können. Jede Bank kann ihre individuellen<br />

Kategorien und Unterkategorien jederzeit ändern.<br />

Welche besonderen Vorteile gibt es?<br />

Alles ist in einem System integriert und in<br />

integration?<br />

„Das Beschwerdemanagement lässt sich mit<br />

anderen bank21­Tools koppeln – wie dem<br />

Korrespondenz­ oder dem Dokumenten­<br />

management.“<br />

Imke Lumme, Qualitätsmanagerin bei der Raiffeisen­Volksbank eG Aurich<br />

bank21 gespeichert. So können alle Kundenberater<br />

Hinweise zu früheren Beschwerden in<br />

die Vorbereitung eines Gesprächs einfließen<br />

lassen. Sensible Beschwerden können wir als<br />

vertraulich markieren, so dass sie nicht für<br />

jeden einsehbar sind. Das macht vor allem bei<br />

Beschwerden über einen bestimmten Mitarbeiter<br />

Sinn. Gleichzeitig ist es aber trotzdem möglich,<br />

dass ich als Qualitäts managerin diese Beschwerde<br />

an die jeweilige Führungskraft weitergebe.<br />

Außerdem ist es möglich, das Beschwerdemanagement<br />

auch mit anderen bank21-Tools zu<br />

koppeln – beispielsweise mit dem Korrespondenz-<br />

oder dem Dokumentenmanagement. Das<br />

macht das System rund. Auch die Verknüpfung<br />

mit der Aufgabenliste, die die direkte Zuweisung<br />

zu bearbeitender Beschwerden an Mitarbeiter<br />

ermöglicht, ist sehr hilfreich.<br />

Stichwort „Wertpapiergeschäft“ – wie setzen<br />

Sie die Anwendung hier ein?<br />

Wertpapierbeschwerden haben eine eigene Kategorie<br />

im bank21-Beschwerdemanagment und sind<br />

besonders gekennzeichnet. Im Detail kann dort in<br />

der Maske unter „Beschwerde über…“ namentlich<br />

der Berater erfasst werden. Das erleichtert<br />

die geforderten detaillierten und namentlichen<br />

Meldungen an die BaFin enorm. Die gesetzlichen<br />

Anforderungen steigen stetig. Mit bank21-<br />

Beschwerdemanagement und seinen Möglichkeiten<br />

sind wir gut und flexibel dafür aufgestellt.<br />

Was hat sich bei Ihnen durch den Einsatz von<br />

bank21-Beschwerdemanagement geändert?<br />

Die Zahl der erfassten Beschwerden ist gleich<br />

geblieben. Aber die Qualität hat sich eindeutig<br />

verändert. In Pflichtfeldern in der bank21-Maske<br />

müssen die Beschwerden ausführlich beschrieben<br />

werden. Sehr gut finde ich, dass Einträge wie der<br />

Beschwerdegrund nachträglich nicht verändert<br />

werden können und alle Bearbeitungsschritte in<br />

der Historie nachvollziehbar sind. Wir können<br />

gezielt Auswertungen machen und besprechen<br />

diese regelmäßig mit Mitarbeitern und Führungskräften.<br />

Ziel ist, Beschwerden von Beginn an<br />

zu vermeiden. bank21-Beschwerdemanagement<br />

gibt uns dafür wichtige Hinweise. Jede erfasste<br />

Beschwerde bietet also auch die Chance, sich zu<br />

verbessern.<br />

Für den<br />

informierten<br />

Einkäufer<br />

Das Kompendium<br />

für Professionals<br />

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Ausstattung | Dienstleistung | Hardware | IT-Lösungen | Sicherheit | Software<br />

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32 StrateGie<br />

33<br />

Ertragreiche entscheidung<br />

HyperCube – innovative Methodik für bessere Entscheidungen im Kreditvergabeprozess<br />

in einem Markt mit sinkenden Zinsmargen ist die vergabe von<br />

Krediten an die richtigen Kunden für Kreditinstitute essentiell. aber,<br />

wer sind die richtigen Kunden? Kann der vertriebsmitarbeiter im<br />

rahmen der vergabe durch kompakte regeln bereits die Kunden<br />

identifizieren, die nicht nur die richtige Menge risiko darstellen,<br />

sondern auch ertrag abwerfen? die entscheidung, einen Kunden mit<br />

den beantragten finanziellen Mitteln auszustatten, ist komplex.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Wer hat die Rechtfertigungen nicht schon gehört:<br />

„Wir dürfen uns nicht aus dem Markt preisen“,<br />

heißt es dann, oder: „Das ist eine einmalige Chance,<br />

um in dieser Branche Fuß zu fassen“. Wegen der<br />

Komplexität werden in der Praxis interne und<br />

regulatorische Vorschriften nicht beachtet oder<br />

bewusst außer Kraft gesetzt. Wie wäre eine Analyse<br />

der Vergabepraxis der Vergangenheit, an deren Ende<br />

nicht mit Annahmen behaftete statistische Aussagen<br />

stehen, sondern einfache, lesbare und interpretierbare<br />

Regeln? Im Data Mining gibt es mehrere<br />

Ver fahren, die sich dieser Herausforderung stellen.<br />

Neben den unterschiedlichen Formen der Entscheidungsbäume<br />

hat ein neuer Spieler die Bühne<br />

betreten. HyperCube ist eine noch wenig verbreitete<br />

Methode und ein Algorithmus zur Ursachenanalyse<br />

und wurde in Frankreich entwickelt, um seltene statistisch<br />

schwer greifbare Ereignisse in großen Mengen<br />

von Beobachtungen mit Regeln zu beschreiben.<br />

HyperCube erkundet Informationen vollständig und<br />

liefert Ergebnisse mit dreifach größerer Präzision als<br />

herkömmliche statistische Methoden (siehe Abb. 1).<br />

Abbildung 1: HyperCube im Vergleich zu herkömmlichen statistischen Methoden.<br />

Quelle: BearingPoint<br />

Diese Eigenschaften führten dazu, dass Hyper-<br />

Cube 2011 vom Institut Pasteur als die zurzeit<br />

leistungsstärkste Datenanalyse-Methodik ausgezeichnet<br />

wurde: HyperCube sei „ein neuer Algorithmus<br />

im Data Mining, der die Kombination<br />

von Variablen identifiziert, die eine optimale<br />

Erklärung der zugrunde liegenden Fragestellung<br />

liefert. Wir haben festgestellt, dass die HyperCube-<br />

Lösung einen besseren Prognosewert liefert als<br />

jedes andere getestete Modell.“ Bereits 2010 war<br />

HyperCube auch vom Massachusetts Institute of<br />

Technology (MIT) als innovative Technologie<br />

ausgezeichnet worden.<br />

Wie bei jeder Datenanalyse durchläuft HyperCube<br />

einen geordneten Prozess. Die genaue Definition<br />

der Fragestellung „Wer sind die richtigen Kunden?“<br />

ist zu Beginn präzise als Ergebnis-Variable<br />

abzugrenzen. Die Beschreibung des Untersuchungsobjekts<br />

„Kunde“ wird mit Hilfe von Ishikawa-Diagrammen<br />

(siehe Abb.2) detailliert.<br />

Die beschreibenden Attribute werden aus den<br />

bestandsführenden Systemen, dem Risikosystem<br />

etc. entnommen. Nach der Aufbereitung der<br />

Daten wird die Analyse mit HyperCube durchgeführt.<br />

Im ersten Schritt wird jedes Attribut<br />

des Kunden unabhängig auf den Einfluss auf<br />

die Ergebnis-Variable mit der Fachabteilung<br />

interaktiv untersucht. Bereits hierbei ist der<br />

Wissensgewinn für alle Beteiligten erkennbar.<br />

Nach einer Korrelationsanalyse der einzelnen<br />

Attribute untereinander folgt eine Analyse des<br />

Kontrastes der Datengrundlage. Bei genügend<br />

Kontrast werden die Regeln durch eine erschöpfende<br />

zielgerichtete Suche als lokale Überkonzentrationen<br />

der Attribut ausprägungen hinsichtlich<br />

der Ergebnis-Variable gefunden. Die „richtigen“<br />

Kunden werden in mehreren, klar abgegrenzten<br />

Abbildung 2: Entscheidung der Kreditvergabe mit Hilfe eines Ishikawa­Diagramms<br />

Regeln beschrieben. Innerhalb einer Regel sind<br />

die Attribute „und“ -verknüpft. Die Regeln untereinander<br />

werden als „oder“-verknüpft interpretiert.<br />

Abbildung 3 zeigt ein Beispiel für eine Regel,<br />

wo eine größere Zahl der „richtigen“ Kunden zu<br />

finden ist. Diese Regel beschreibt beispielhaft die<br />

„richtigen“ Kunden als männlich, verheiratet, im<br />

Alter von 22 bis 31 Jahren, mit bestimmten Ober-<br />

und Untergrenzen zur Kredithöhe, Sicher heiten,<br />

Rating, Produktarten und so weiter.<br />

regel 11<br />

Kreditvergaben welche folgenden Kriterien entsprechen<br />

Alter zwischen [22, 31]<br />

und Geschlecht ist „männlich“<br />

und Familienstand ist „verheiratet“<br />

und Kredithöhe[TEUR] zwischen [78,341]<br />

und Vertriebskanal ist „online“<br />

und Produktmix ist 1­1­0­2­0­1<br />

und Sicherheitenanzahl zwischen [2,4]<br />

und Einkommen[EUR] zwischen [3.128, 9.445]<br />

und Haushalt ist Typ 4<br />

und Rating zwischen [3­; 5+]<br />

sind 3,7 mal häufiger „Richtig“<br />

Abbildung 3: Beispielhafte Regel der Kreditvergabe<br />

Der nächste Schritt ist nun, diese vom Algorithmus<br />

gefundenen „scientific rules“ in Zusammenarbeit<br />

mit den Experten der Bank zu untersuchen, zu<br />

selektieren und zusammenzufassen, um daraus<br />

dann so genannte „operative rules“ abzuleiten.<br />

Das Ergebnis sind mehrere Regeln, die zu einer<br />

besseren Entscheidung im Kreditvergabeprozess<br />

führen und leicht implementiert werden können.<br />

Die bisherigen HyperCube-Anwendungen im<br />

Kreditvergabeprozess bei Kreditinstituten zeigen,<br />

dass die Anzahl der Kreditausfälle reduziert und<br />

die Erträge aus dem Kreditgeschäft erhöht wurden.<br />

HyperCube liefert in nur wenigen Wochen direkt<br />

anwendbare Lösungsansätze, auch für weitere<br />

bankspezifische Fragestellungen, wie zum Beispiel<br />

Muster oder Regeln für Betrug und Geldwäsche,<br />

erfolgreichen Bankvertrieb, effizientes Filialnetz,<br />

erfolgreiche Sicherheitenverwertung und reduzierte<br />

Kreditausfälle. Basierend auf den HyperCube-<br />

Ergebnissen kann man operative und umsetzbare<br />

Maßnahmenpläne entwickeln, die Anpassung der<br />

Geschäftsstrategie und den relevanten Geschäftsprozessen<br />

unterstützen, um somit die Positionierung<br />

im aktuellen und zukünftigen Marktumfeld erfolgreich<br />

zu gestalten. Wo Kreditinstitute heute noch<br />

auf Erfahrungswerte und grobe Einschätzungen<br />

angewiesen sind, kann HyperCube datenbasierte<br />

Regeln und Analysen für Entscheidungen zur<br />

Verfügung stellen.<br />

autoren:<br />

Maik Frey,<br />

Senior Manager, BearingPoint GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

Carsten Steckel,<br />

Senior Manager, BearingPoint GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


34 StrateGie<br />

MarKtÜBerSiCHt<br />

35<br />

Basel III kann neue<br />

Finanzkrisen nicht verhindern<br />

<strong>Banken</strong> kritisieren die neuen Liquiditätsvorgaben<br />

auch neue <strong>Banken</strong>regeln sind kaum in der lage, eine mögliche<br />

zukünftige Finanzkrise zu verhindern. dies zeigt die Studie<br />

„liquiditäts steuerung in <strong>Banken</strong>: der schwarze Schwan im<br />

Stresstest“ von F.a.Z.-institut und logica, jetzt teil von CGi, für die<br />

110 experten aus deutschen <strong>Banken</strong> befragt wurden. So sind die<br />

neuen Kennziffern des reformpakets Basel iii laut Meinung von<br />

zwei dritteln der Studienteilnehmer nicht als Frühindikatoren für<br />

liquiditätsengpässe geeignet. Zwar gehen 60 Prozent der befragten<br />

Banker d<strong>av</strong>on aus, dass die neuen vorgaben das risikoverhalten der<br />

Kreditinstitute in Bezug auf ihre liquidität gr<strong>av</strong>ierend verändern<br />

werden, doch eine Mehrheit der Bankmanager (61 Prozent) hält<br />

die neuen Kennziffern zur liquiditätssteuerung sogar für weniger<br />

effektiv als vergleichbare bisherige Kennziffern.<br />

Sind die neuen Kennziffern LCR und NSFR des Reformpakets Basel III als Frühindikatoren für<br />

Liquiditätsengpässe geeignet? Zwei Drittel der Befragten sagen „Nein!“.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Zwei Drittel der Befragten kritisieren zudem, dass<br />

der Fokus der Regulierer allein auf den <strong>Banken</strong><br />

liege und systemische Risiken zu wenig Berücksichtigung<br />

fänden. „Die größte Schwierigkeit liegt<br />

darin, dass sich die Regulierer auf Risikofaktoren<br />

beschränken, die aus vergangenen Finanzkrisen<br />

bekannt sind. An neuen, noch unbekannten Risikophänomenen,<br />

den so genannten Schwarzer-Schwan-<br />

Risiken, müssen die Vorgaben zwangs läufig<br />

scheitern. Auf künftige Risiken kann sich der<br />

<strong>Banken</strong>sektor nur so vorbereiten, dass er mit<br />

weniger komplexen und damit letztlich auch<br />

weniger rentablen Geschäftsmodellen arbeitet“,<br />

konstatiert Marco Burk, Head of Financial Services<br />

bei Logica in Deutschland.<br />

Interne Modelle der <strong>Banken</strong><br />

sind flexibler<br />

Auf breite Kritik stoßen die neuen Vorgaben auch<br />

deshalb, weil sie den individuellen Erfordernissen<br />

der einzelnen Institute nicht gerecht werden –<br />

82 Prozent der Studienteilnehmer bemängeln dies.<br />

„Interne Modelle sind flexibler als die standardisierten<br />

Vorgaben der Aufsicht. Auch in Zukunft werden<br />

die <strong>Banken</strong> daher mit zwei Systemen arbeiten –<br />

eines für das Meldewesen und eines für die interne<br />

Liquiditätssteuerung. So können <strong>Banken</strong> in der<br />

Prognose unterschiedliche Szenarien berücksichtigen<br />

– auch neue Risikophänomene im Finanzmarkt“,<br />

erläutert Burk. Um den neuen Anforderungen zu<br />

genügen, müssen viele <strong>Banken</strong> ihre Portfolios<br />

umstrukturieren. Fast zwei Drittel wollen ihre Liquiditätsreserven<br />

durch Bargeld, Zentralbankreserven<br />

oder Staatsanleihen aufstocken. Rund die Hälfte von<br />

ihnen plant die verstärkte Hereinnahme von Spareinlagen.<br />

„Die neuen Vorgaben machen bestimmte<br />

Anlageklassen für <strong>Banken</strong> besonders attraktiv, was<br />

neue Risiken mit sich bringt. Das zeigt das Beispiel<br />

Privatkundeneinlagen: Entbrennt ein Wettbewerb um<br />

Einlagen, wechseln Kunden schneller ihre Bank, und<br />

die Anlageklasse verliert an Stabilität“, erklärt Burk.<br />

Auch wenn aktuell rund die Hälfte der befragten<br />

<strong>Banken</strong> noch kein Projekt zur Umsetzung der neuen<br />

Liquiditätsvorgaben gemäß Basel III gestartet hat,<br />

haben über drei Viertel der Kreditinstitute bereits<br />

erste Proberechnungen für die neuen Kennziffern<br />

erstellt. Die meisten <strong>Banken</strong> (68 Prozent) erreichten<br />

dabei die geforderten Werte. Damit erfüllen über<br />

die Hälfte der <strong>Banken</strong> bereits heute die neuen Mindeststandards.<br />

Die technischen Voraussetzungen<br />

zur Meldung der neuen Kennziffern zu schaffen,<br />

ist für die meisten Kreditinstitute mit hohen Kosten<br />

verbunden. So sehen 62 Prozent der Befragten in<br />

den steigenden Kosten eine der größten Herausforderungen<br />

der Liquiditätsanforderungen von Basel III.<br />

Für 40 Prozent der <strong>Banken</strong> besteht eine besondere<br />

Anstrengung darin, ihre IT-Infrastruktur übergreifend<br />

zu konsolidieren, und für 38 Prozent liegt sie in den<br />

erforderlichen Änderungen von Prozessabläufen –<br />

etwa wegen des Abstimmungsbedarfs zwischen<br />

Meldewesen, Risikocontrolling und Treasury.<br />

risikomanagement<br />

Lösungen führender Anbieter für <strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong><br />

Fragen der Marktübersicht:<br />

1) Wie heißt Ihr aktuelles Produkt/Ihre aktuelle Dienstleistung 3) Bitte beschreiben Sie Ihr Produkt/Ihre Dienstleistung<br />

2) Was ist das Besondere der Lösung/des Produkts? 4) Wodurch entsteht der Kundenutzen?<br />

Bosch Software Innovations GmbH<br />

Credit Management Platform<br />

Die Credit Management Platform der Bosch Software<br />

Innovations GmbH ist die Lösung für das Kredit- und Risikomanagement<br />

in Finanzinstituten. Die Software unterstützt<br />

<strong>Banken</strong> bei automatisierten Kreditentscheidungsprozessen<br />

aber auch bei Rating- und Freigabeprozessen.<br />

Modernes Kreditmanagement erfordert präzise und nachvollziehbare<br />

Risikobewertungen. Die Credit Management Platform<br />

integriert Informationen aus internen und externen Quellen,<br />

bewertet Bonitätsrisiken und reduziert so Ihr Ausfallrisiko. Der<br />

Zugang zu externen Datenlieferanten, wie z.B. Auskunfteien,<br />

Warenkreditversicherern oder Blacklist-Anbietern, erfolgt<br />

entweder direkt oder über das Bosch Credit Bureau Gateway.<br />

Durch die flexible Schnittstellenarchitektur ist die Lösung<br />

nahtlos in bestehende IT-Landschaften integrierbar.<br />

Creditreform Boniversum GmbH<br />

Bonitätsprüfung BONIMA<br />

Mit BONIMA können Finanzdienstleister die Bonität von Konsumenten<br />

prüfen, um deren Kreditwürdigkeit zu erfahren. Die<br />

Bonitätsprüfung enthält vorab eine Adress- und Identitätsprüfung<br />

und wird in verschiedenen Varianten, die sich in ihrem jeweiligen<br />

Datenumfang unterscheiden, angeboten. Boniversum bietet<br />

weitere Dienste wie Bestandsüberwachung, Betrugsprävention<br />

und Entscheidungssysteme an.<br />

In das Ergebnis der BONIMA Bonitätsprüfung fließen Daten aus<br />

dem umfangreichen und branchenübergreifenden Boniversum-<br />

Datenpool ein, die laufend aktualisiert werden. Der Datenpool<br />

beinhaltet neben den öffentlichen Informationen der Amtsgerichte<br />

auch exklusive Zahlungsinformationen, wie die Inkassoinformationen<br />

von Creditreform und von Boniversum-Kunden<br />

eingelieferte positive, wie negative Zahlungserfahrungen.<br />

Außerdem informiert BONIMA, wenn die angefragte Person<br />

Einsparungen und Serviceverbesserungen entstehen durch<br />

automatisierte Prozesse.<br />

Als anwenderfreundliches Kreditentscheidungssystem erlaubt<br />

die Plattform bei veränderten Rahmenbedingungen Kreditrichtlinien<br />

flexibel anzupassen. Regeln und Prozesse sind deshalb als<br />

grafisch modellierbare Regelwerke abgebildet und ermöglichen<br />

ausgiebige Tests und Simulationen.<br />

Bosch Software Innovations GmbH<br />

Dirk Urbansky, Senior Sales Manager<br />

Ziegelei 7<br />

88090 Immenstaad<br />

T +49 7545 202­300<br />

F +49 7545 202­301<br />

E <strong>finance</strong>@bosch­si.<strong>com</strong><br />

I bosch­si.de/<strong>finance</strong>.<br />

Firmenbeteiligter ist. Negative Zahlungserfahrungen zu einem<br />

Konsumenten werden so auch an seiner Gewerbeadresse<br />

angezeigt.<br />

Mit dem Ergebnis der Bonitätsprüfung bieten wir Finanzdienstleistern<br />

eine Entscheidungsgrundlage für Kreditkonditionen.<br />

Durch den Einsatz der Bonitätsinformationen werden das<br />

Forderungsausfallrisiko reduziert und Geschäftsprozesse<br />

effizienter gemacht.<br />

Creditreform Boniversum GmbH<br />

Marion Lanaro<br />

Hellersbergstraße 11<br />

41460 Neuss<br />

T +49 2131 109­523<br />

F +49 2131 109­8523<br />

E m.lanaro@boniversum.de<br />

I boniversum.de<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


36 MarKtÜBerSiCHt<br />

37<br />

fidis. Financial Software & Services<br />

„Back-Up-Service“ für Originatoren und Factoring-Refinanzierer<br />

Übernimmt die fidis GmbH das Backoffice einer Factoringgesellschaft<br />

kann sie im Krisenfall auch direkt den Back-Up-<br />

Service für die finanzierende Bank übernehmen. Die Daten liegen<br />

dann bereits tagesaktuell in der Spezialsoftware ABS.pilot oder<br />

FACT.pilot vor. fidis kann sofort und zielgerichtet reagieren.<br />

Im Falle der Insolvenz eines Gläubigers von ABS-Forderungen<br />

oder eines Factoringdienstleisters wickelt fidis die offenen Forderungen<br />

schnell und zuverlässig ab. Sämtliche Debitoren erhalten<br />

in kürzester Zeit ein Notifikationsschreiben, die Eingänge werden<br />

kontrolliert und Mahnverfahren betreut.<br />

Je schneller die Debitoren im Falle einer Insolvenz informiert<br />

LexisNexis GmbH<br />

Lexis ® Diligence und LexisNexis ® Bridger InsightTM XG<br />

Über eine Oberfläche haben Kunden Zugriff auf eine Vielzahl<br />

von Quellen, die sie mit einem einzigen Suchbefehl durchforsten<br />

können. Dabei werden zu dem (potenziellen) Geschäftspartner<br />

Nachrichten mit negativer Tonalität in zehn Sprachen hervorgehoben<br />

und bilden so ein strategisches Frühwarnsystem.<br />

Mit den LexisNexis Risk Solutions führen Sie Integritätschecks<br />

zu Personen und Unternehmen durch. Sie gleichen Geschäftskontakte<br />

gegen Sanktions- und PEP-Listen, Firmenprofile,<br />

Biografien, Urteile sowie internationale Nachrichtenquellen und<br />

Online-Quellen ab. Mit geringem Aufwand erreichen Sie ein<br />

Höchstmaß an Sicherheit für Ihr Unternehmen und sein öffentliches<br />

Ansehen. Lexis ® Diligence eignet sich besonders für<br />

Einzelprüfungen. LexisNexis ® Bridger InsightTM XG ermöglicht<br />

die Prüfung von mehreren Tausend Kontaktdaten in einem<br />

Suchlauf.<br />

Logica Deutschland GmbH & Co. KG,<br />

jetzt Teil von CGI<br />

Regulatory Reporting, Risikomanagement, Payments<br />

Logica, jetzt Teil von CGI, steht für Consulting, Entwicklung<br />

und Umsetzung von technologischen und organisatorischen<br />

Lösungen. Im Bereich Liquiditätssteuerung beraten und unterstützen<br />

wir bei der Einbindung der neuen Kennziffern und<br />

Überwachungsinstrumente in das bestehende Meldewesen und<br />

Risikocontrolling, bei der fachlich-technischen Konzeption der<br />

LCR/NSFR Prognose und bei der Einführung eines integrierten<br />

Datenhaushaltes für interne und externe Meldeanforderungen.<br />

Wir entwickeln und bauen eine leistungsfähige Meldewesenarchitektur<br />

mit Schnittstellendefinition und Systemanpassung an<br />

neue Meldeinhalte und -zyklen, entwerfen Ihr Risikoreporting,<br />

führen Vorstudien aus und analysieren ineffiziente Prozesse. Im<br />

Bereich Payments bieten wir neben unserem Beratungsspektrum<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

werden umso größer sind die Chancen einen hohen Rückfluss zu<br />

erreichen. ABS-Originatoren und Refinanzierer von Factoring-<br />

Unternehmen können mit dem Back-up-Service diese Aufgabe<br />

beschleunigen und ihr Ausfallrisiko deutlich mindern.<br />

fidis. Financial Software & Services<br />

Dr. Reiner Hirschberg<br />

Head of Business Development<br />

An der Gümpgesbrücke 17<br />

41564 Kaarst<br />

T +49 2131 29858­0<br />

E info@fidis.<strong>com</strong><br />

I fidis.<strong>com</strong><br />

Die Online-Plattform bietet schnelle und doch gründliche<br />

Ad-hoc-Recherchen. Kunden sparen Zeit durch eine gemeinsame<br />

Suche in sämtlichen Datenquellen. Sie sparen Geld<br />

durch die Reduktion Ihrer Investitionen in Schulung und IT.<br />

Ihr Unternehmen schützen Sie, indem Sie das Risiko von<br />

Reputationsschäden minimieren.<br />

LexisNexis GmbH<br />

Anke Fischer­Oletzky, Marketing Manager<br />

Heerdter Sandberg 30<br />

40549 Düsseldorf<br />

T +49 211 417435­40<br />

E <strong>com</strong>pliance@lexisnexis.de<br />

I lexisnexis.de/risk_solutions<br />

mit der performanten Logica All Payment Solution (LAPS)<br />

und dem Logica Mandate Management (LMM) durchgängige<br />

Prozesslösungen für Ihren Zahlungsverkehr. Sie profitieren<br />

von einer über dreißigjährigen Erfahrung im Zahlungsverkehrsbereich.<br />

Logica Deutschland GmbH & Co KG,<br />

jetzt Teil von CGI<br />

Financial Services<br />

Am Limesparkt 2<br />

65843 Sulzbach (Taunus)<br />

T +49 619677 42­0<br />

F +49 619677 42­555<br />

E financialservices.de@logica.<strong>com</strong><br />

I logica.de<br />

NTT DATA Deutschland GmbH<br />

NTT DATA bietet im Bereich Risikomanagement keine<br />

eigenen Produkte oder Softwarelösungen an, sondern versteht<br />

sich als systemunabhängiger Berater bei der Auswahl<br />

und Integration von Standardsoftware. Zudem unterstützen<br />

wir unsere Kunden maßgeblich im Bereich von Eigenentwicklung.<br />

Kern unserer Beratungsleistung ist ein ganzheitlicher<br />

Ansatz, der eine Integration von Methoden, Prozessen<br />

und IT-Umsetzung in den Mittelpunkt stellt. Schwerpunkte<br />

der Beratungsleistungen sind dabei die Optimierung der<br />

Prozesse und IT-Lösungen. Hier lassen sich für unsere<br />

Kunden die weitreichendsten Erfolge im Bereich Risikomanagement<br />

erzielen. Ansatzpunkt ist der Bereich Business<br />

Intelligence (BI), also eine optimierte Informationsversorgung<br />

der Entscheider.<br />

QlikTech GmbH<br />

QlikView<br />

QlikTech ist ein Unternehmen im Bereich Business<br />

Discovery (anwendergesteuerte Business Intelligence).<br />

Die Business-Discovery-Lösung QlikView schlägt eine<br />

Brücke zwischen traditionellen BI-Lösungen und oftmals<br />

ungeeigneten Anwendungen zur Tabellenkalkulation.<br />

Aus der assoziativen In-Memory-Suche, für die QlikTech<br />

Pionierarbeit geleistet hat, entstand der Ansatz der Self-<br />

Service-BI. Damit können Anwender ihre Daten frei untersuchen<br />

und sind nicht mehr darauf beschränkt, einem<br />

vordefinierten Pfad von Fragen zu folgen.<br />

Ob kleinere und mittelständische Unternehmen oder weltweite<br />

Konzerne – die Self-Service-Analyse mit QlikView<br />

kann innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen unter<br />

RSU Rating Service Unit<br />

GmbH & Co. KG<br />

Risk Guard<br />

Risk Guard ist ein marktdatenbasiertes Frühwarnsystem<br />

für die Erkennung von Bonitätsrisiken. Es prognostiziert<br />

erhöhte Downgrade- und Ausfallrisiken für am Kapitalmarkt<br />

notierte Unternehmen sowie Branchen/Segmente<br />

und Länder/Regionen mit einer Vorlaufzeit von bis zu<br />

einem Jahr.<br />

Risk Guard liefert Frühwarnsignale, die ein erhöhtes<br />

Risiko für den Eintritt bonitätsrelevanter Ereignisse<br />

anzeigen. Hierzu werden Kapitalmarktdaten und Peergroupvergleiche<br />

mittels ökonometrischer Mehrfaktormodelle<br />

täglich neu ausgewertet. Risk Guard hat dadurch eine<br />

deutlich höhere Aussagekraft als einzelne Faktoren, wie<br />

z.B. CDS-Spread-Level oder Aktienkurse. Risk Guard<br />

kann als Stand-alone Lösung genutzt werden oder schon<br />

bestehende Systeme sinnvoll ergänzen. Als webbasierte<br />

Anwendung ist Risk Guard schnell und problemlos<br />

implementierbar.<br />

Der Kundennutzen besteht einerseits im Know How: Unsere<br />

weltweite Erfahrung in der Implementierung von entsprechenden<br />

BI-Lösungen gepaart mit der lokalen Lieferfähigkeit<br />

und hoher fachlicher Expertise im Risikomanagement.<br />

Zum anderen profitieren die Kunden im Bereich Sicherheit<br />

und Kosten: Wir bieten erprobte, erfolgreiche Entwicklungs-<br />

und Implementierungsmethoden auch mittels unseres<br />

On/Offshore Modells. Damit bieten wir Kunden eine<br />

schnellere Projektamortisation.<br />

NTT DATA Deutschland GmbH<br />

81677 München<br />

T +49 89 9936­0<br />

E info@nttdata.<strong>com</strong><br />

I http://emea.nttdata.<strong>com</strong>/de/startseite/index.html<br />

Berücksichtigung der Data Governance implementiert<br />

werden.<br />

Das App-getriebene Modell der Business-Discovery-<br />

Plattform QlikView setzt auf bestehenden BI-Anwendungen<br />

auf und bietet ein umfassendes mobiles und kollaboratives<br />

Anwender-Erlebnis. QlikTech mit Hauptsitz in Radnor,<br />

Pennsylvania, hat ca. 26.000 Kunden in mehr als 100<br />

Ländern.<br />

QlikTech GmbH<br />

Rather Str. 110a<br />

40476 Düsseldorf<br />

T +49 211 58668­0<br />

E infode@qliktech.<strong>com</strong><br />

I qlikview.de.<br />

Institute greifen zur Bewertung von Adressrisiken üblicherweise<br />

auf Ratings zurück, die jedoch über eine gewisse<br />

Latenz verfügen. Darum ist es notwendig und sinnvoll,<br />

Ratingmodelle um Verfahren zu ergänzen, die frühzeitig<br />

Signale zu sich abzeichnenden Bonitätsrisiken liefern.<br />

RSU Rating Service Unit GmbH & Co. KG<br />

Simon Hasse­Kleeberger<br />

Coordinator Marketing & Sales<br />

Karlstraße 35<br />

80333 München<br />

T +49 89 4423400­00<br />

E simon.hasse­kleeberger@rsu­rating.de<br />

I rsu­rating.de<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


38 StrateGie<br />

39<br />

Virtuelle desktops<br />

Ein Weg zum Arbeitsplatz der Zukunft – bei genauer Betrachtung von Sicherheit und Kosten<br />

Mobile Mitarbeiter, private Geräte, drahtloser Zugriff, Cloud<br />

Services – die arbeitswelt verändert sich. Zu den Herausforderungen<br />

dieser neuen it-epoche gehört es, weder Sicherheit noch<br />

Kosten aus dem Blick zu verlieren. in einem so sensiblen Bereich<br />

wie bei den <strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong> sind Sicherheit und Hochverfügbarkeit<br />

erst recht oberstes Gebot. virtuelle desktops sind ein<br />

möglicher Weg in die neue it-Welt.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Noch vor nicht allzu vielen Jahren war es eine<br />

Ausnahme, von einem anderen Ort als den eigenen<br />

vier Bürowänden aus zu arbeiten. Heute ist permanente<br />

Erreichbarkeit hingegen für eine Mehrheit der<br />

Arbeitnehmer fast selbstverständlich. Der klassische<br />

PC-Arbeitsplatz wird zum Auslaufmodell. Eine Studie<br />

im Auftrag von Citrix zeigt das deutlich: Inzwischen<br />

hat bereits ein Drittel der deutschen Unternehmen<br />

mobile Arbeitsmodelle eingeführt. Bis 2020<br />

wollen 94 Prozent der Befragten in Deutschland<br />

ihren Mitarbeitern mobiles Arbeiten ermöglichen.<br />

Desktop-Virtualisierung<br />

als Weg zur Wunsch-IT<br />

Eine ideale Möglichkeit für eine Runderneuerung<br />

der IT ist die Desktop-Virtualisierung. Dabei ging<br />

es in früheren Zeiten hauptsächlich darum, die<br />

IT-Infrastruktur möglichst zu zentralisieren. Eine<br />

verhältnismäßig einfach gestrickte, sehr leistungshungrige<br />

VDI-Lösung war das Mittel der Wahl. Wie<br />

in der Arbeitswelt hat sich aber auch bei der Desktop-Virtualisierung<br />

viel getan. Es geht heute nicht<br />

mehr nur um eine Zentralisierung der Client-Ressourcen,<br />

sondern um die bedarfsgerechte, schnelle,<br />

zuverlässige und vor allem flexible Bereitstellung<br />

von Desktops und Anwendungen. Um die hohen<br />

Anforderungen im <strong>Banken</strong>sektor zu erfüllen, sollten<br />

IT-Verantwortliche bei der Einführung von Desktop-<br />

Virtualisierung die folgenden fünf Schlüsselfaktoren<br />

auf jeden Fall beachten:<br />

Kosten<br />

Desktop-Virtualisierung hilft, direkte und indirekte<br />

IT-Kosten zu sparen – zum Beispiel durch effizienteres<br />

Management, höhere Ausfallsicherheit oder<br />

die längere Nutzung von Endgeräten. Da Mitarbeiter<br />

heute oft unterschiedliche Anforderungen an ihre<br />

Desktop-Umgebung haben, ist eine reine VDI<br />

(Virtual Desktop Infrastructure)-Lösung oftmals<br />

nicht die beste und erst recht nicht die kostengünstigste<br />

Lösung. Moderne Lösungen bieten heute<br />

aber flexible Bereitstellungmethoden für virtuelle<br />

Desktops. Denn je nach Benutzertyp, Anwendung<br />

oder Zugriffsszenario stehen mal die Kosten, mal die<br />

Performance des Systems, mal die Skalierbarkeit<br />

und mal die Benutzerfreundlichkeit an oberster Stelle<br />

der Prioritätenliste. Es gibt deshalb nicht „die eine“<br />

ideale Methode der zentralisierten Bereitstellung<br />

virtualisierter Desktops und Applikationen.<br />

Einfachheit und Flexibilität<br />

Für Mitarbeiter ändert sich durch die Einführung<br />

von virtuellen Desktops idealerweise nichts – sie<br />

finden ihre gewohnte Arbeitsumgebung vor. Die<br />

IT-Abteilung sollte aber darauf achten, auf eine<br />

möglichst einfach administrierbare Lösung zu setzen.<br />

Regel: Je mehr Komponenten implementiert werden<br />

müssen, desto länger dauert es, bis eine produktive<br />

Nutzung möglich ist. Eine realistische Einschätzung<br />

der Lage durch die IT-Abteilungen hilft daher, sich<br />

für die richtige und auf das Unternehmen zugeschnittene<br />

Desktop-Virtualisierungslösung zu entscheiden.<br />

Citrix bietet mit der FlexCast Technologie ein flexibles<br />

Bereitstellungskonzept, um jedem Nutzer an<br />

jedem Endgerät die Ressourcen zu bieten, die er<br />

für seine Aufgabe benötigt.<br />

Skalierbarkeit und Hochverfügbarkeit<br />

Wie gut skaliert die eingesetzte Lösung im Alltag?<br />

Sind neue Anwenderprofile und Endgeräte einfach<br />

und schnell zu integrieren? Lässt sich die Infrastruktur<br />

bei wachsenden Anforderungen in kleinen<br />

Schritten ausbauen? Fragen zur Skalierbarkeit<br />

sollten bei der Planung einer Desktop-Virtualisierungslösung<br />

frühzeitig geklärt werden. Auch die<br />

Hochverfügbarkeit ist ein zentraler Aspekt bei der<br />

Entscheidung, besonders im <strong>Banken</strong>sektor. So sind<br />

beispielsweise Börsenhändler auf hochverfügbare<br />

Verbindungen angewiesen, um ihre Trades sicher<br />

abwickeln zu können. Idealerweise stehen für solche<br />

Bedürfnisse spezielle Arbeitsplätze zur Verfügung.<br />

Mit FlexCast ist es beispielsweise möglich, dafür<br />

gehostete Blade PCs zur Verfügung zu stellen. Der<br />

Mitarbeiter bekommt dabei Fernzugriff auf eine<br />

eigens konfigurierte, leistungsfähige Maschine,<br />

die seine Anforderungen erfüllt und auch entsprechenden<br />

Compliance-Vorgaben genügt.<br />

Benutzerkomfort<br />

Beim Thema Benutzerkomfort sollten <strong>Banken</strong> und<br />

<strong>Sparkassen</strong> keine Kompromisse eingehen – egal für<br />

wie viele Mitarbeiter sie virtuelle Desktops einführen<br />

wollen. Anwender erwarten heute, dass sie mit<br />

unterschiedlichsten Endgeräten auf ihren virtuellen<br />

Desktop zugreifen können, dass die Performance<br />

über jede Netzwerkverbindung ihren Anforderungen<br />

entspricht und dass sich beliebige Zusatzgeräte<br />

problemlos integrieren lassen. Dazu gehört auch,<br />

dass mobile Endgeräte sich offline genauso einsetzen<br />

lassen wie mit Internetverbindung. Mit Citrix<br />

XenClient lassen sich mehrere virtuelle Instanzen<br />

auf einem PC betreiben, sicher voneinander getrennt<br />

und ohne Leistungsverlust. Sollte ein Gerät verloren<br />

gehen, kann die IT-Abteilung den Rechner jederzeit<br />

aus der Ferne unbenutzbar machen und so sensible<br />

Daten schützen.<br />

Offene Architektur<br />

Schließlich muss bei der Bewertung Desktop-<br />

Virtualisierungslösungen berücksichtigt werden, ob<br />

sie offen genug sind, um Wahlmöglichkeiten und<br />

damit Flexibilität bei Protokollen und Technologien<br />

zu bieten. Bei proprietären Architekturen müssen die<br />

IT-Verantwortlichen möglicherweise Zeit und Kosten<br />

einplanen, um ihre Mitarbeiter mit Schulungen<br />

auf die für sie neuen Technologien vorzubereiten.<br />

Zudem entstehen durch die langfristige Bindung an<br />

einen bestimmten Anbieter möglicherweise höhere<br />

Kosten als bei anderen Lösungen. Lösungen mit<br />

einer offenen Architektur lassen sich einfach in eine<br />

vorhandene IT-Landschaft einbinden, dadurch entfallen<br />

der Schulungsaufwand für neue Technologien<br />

und die damit verbundenen Kosten.<br />

Virtuelle Desktops in der<br />

Kreissparkasse Birkenfeld<br />

Wie der Umstieg auf virtuelle Desktops aussehen<br />

kann, zeigt die Kreissparkasse Birkenfeld. Statt in<br />

neue, leistungsfähige PCs für ihre 350 IT-Arbeitsplätze<br />

zu investieren, hat sich das Kreditinstitut für<br />

den Einsatz der Desktop-Virtualisierungslösung<br />

Citrix XenDesktop entschieden. Die IT-Abteilung<br />

ist damit in der Lage, die Benutzer-Desktops für<br />

über 40 Geschäftsstellen zentral und ausfallsicher<br />

über zwei Serverräume bereitzustellen. An den<br />

Arbeitsplätzen lösen wartungsarme und stromsparende<br />

Thin Clients die vorhandenen Endgeräte<br />

ab. Nahtlos integriert wurde bei dem Projekt auch<br />

eine Microsoft App-V-Lösung für die Applikations-<br />

Virtualisierung.<br />

Die Ergebnisse sprechen für sich: Der Administrationsaufwand<br />

ließ sich erheblich reduzieren,<br />

die Anwendungs-Performance in den Außenstellen<br />

ist deutlich besser und das Geldinstitut<br />

kann jetzt auf eine hochverfügbare Plattform<br />

für den Betrieb der Benutzer-Desktops zugreifen.<br />

In Zukunft wird die Kreissparkasse damit<br />

schneller auf neue Anforderungen reagieren: Ein<br />

Rollout von Betriebssystem-Updates oder neuer<br />

Geschäftsanwendungen beispielsweise lässt sich<br />

in der virtuellen Desktop-Umgebung wesentlich<br />

einfacher umsetzen als in einer Infrastruktur mit<br />

dezentral verwalteten PCs.<br />

autor:<br />

Stefan volmari,<br />

Manager Systems Engineering Networking<br />

& Cloud, Central Europe bei Citrix Systems<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


40 StrateGie<br />

41<br />

Access Intelligence – die intelligente<br />

evolution von access Management<br />

Analysetools zur Überwachung unterschiedlichster Datenquellen<br />

Compliance-anforderungen, vermeidung von identitätsmissbrauch,<br />

Bedrohung durch insider: Moderne access-intelligence-lösungen<br />

für die Finanzbranche sollten mehr leisten als eine reine Berechtigungsvergabe<br />

und -kontrolle und darüber hinaus antworten auf<br />

zahlreiche neue it-Herausforderungen geben, die sich aus gesetzlichen<br />

Compliance-vorgaben ergeben. Mit access intelligence werden<br />

Geschäftsabläufe transparent und überschaubar. Während sich der<br />

Funktionsumfang vieler iaM-analysetools auf die reine Berechtigungsvergabe<br />

und -kontrolle beschränkt, ermöglicht access intelligence umfangreiche<br />

drill-down- und drill-through-analysen auch von riesigen<br />

datenbeständen, indem es alle für das Berechtigungs management<br />

und die Geschäftsprozesse relevanten datenquellen einbezieht.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Finanzinstitute stehen vor der Herausforderung,<br />

die von komplexen IT-Systemen generierte<br />

Datenflut und deren Zugriffskontrollen mit<br />

Identity & Access Governance (IAG) zu bewältigen.<br />

Moderne Lösungen sollten hier nicht nur<br />

für mehr Transparenz sorgen, sondern zudem<br />

die Möglich keit bieten, nahezu beliebige Slice-<br />

&-Dice-Analysen auf beliebig große und unterschiedliche<br />

Datenmengen anzuwenden. Der<br />

Übergang von Access Management zur Access<br />

Governance entstand mit der zunehmenden Übernahme<br />

von mehr Verantwortung und Kontrolle<br />

von Berechtigungsvergaben durch die einzelnen<br />

Fachabteilungen und Geschäftsbereiche in den<br />

Organisationen. Die Fachabteilungen übernehmen<br />

wesentliche Aufgaben im Identity- und Access-<br />

Management, die früher vollständig in der Verantwortlichkeit<br />

der IT lagen. Aufgrund dieser<br />

Entwicklung ist es für Finanzinstitute zunehmend<br />

wichtig, eine hohe Transparenz insbesondere<br />

auch auf der Geschäftsebene zu gewährleisten,<br />

IAM stärker an Compliance-Vorgaben auszurichten<br />

und – der wichtigste Punkt – Lösungen einzuführen,<br />

die höchsten Sicherheitsanforderungen<br />

genügen und auch von Nicht-IT-lern problemlos<br />

verwendet werden können.<br />

Aus diesem Grund sollten Business Intelligence<br />

(BI)-Konzepte integriert werden, um Identitäten,<br />

deren Zugriffsberechtigungen und komplexe<br />

Autorisierungsprozesse intelligent zu analysieren<br />

und „Access Intelligence“ bereitzustellen. Im<br />

Hinblick auf die Erfüllung von GRC-Vorschriften<br />

bietet Access Intelligence höchste Transparenz<br />

und Benutzerkomfort, indem technische Zugriffsrechte<br />

mit wichtigen Businessinformationen<br />

verknüpft und auf allen Geschäftsebenen verständlich<br />

und nutzbar werden.<br />

Bestens informiert über<br />

Benutzer daten und<br />

dazugehörige Zugriffsrechte<br />

Governance im Berechtigungsmanagement – auch<br />

als Access Governance bezeichnet – bedeutet<br />

die Übernahme von mehr Verantwortung durch<br />

die Fachabteilungen zur Absicherung wichtiger<br />

Geschäftsressourcen. Die Überwachung der<br />

Zugriffsaktivitäten der Mitarbeiter in der Organisation<br />

wird bereits bei der Freigabe von Zugriffsberechtigungen<br />

und durch die regelmäßige Überprüfung<br />

(Rezertifizierung) vorhandener Rechte<br />

strenger kontrolliert. Beta Systems bietet hierfür<br />

beispielsweise eine Vielzahl workflowgestützter<br />

Antrags- und Genehmigungsprozeduren an<br />

und hat sein Portfolio um Access-Intelligence-<br />

Moderne Lösungen sollten hier nicht nur für mehr Transparenz sorgen, sondern zudem die Möglichkeit bieten, nahezu beliebige<br />

Slice­&­Dice­Analysen auf beliebig große und unterschiedliche Datenmengen anzuwenden.<br />

Lösungen erweitert, mit denen businessorientierte Bewertungen,<br />

Analysen, Reports und Dashboard-Auswertungen maximale Transparenz<br />

und Kontrolle über GRC-relevante Security-Prozesse schaffen.<br />

Die umfassende Integration von BI und Access Intelligence eröffnet<br />

den Zugang zu leistungsstarken Analysefunktionen, mit denen Finanzinstitute<br />

tiefen Einblick in ihre Berechtigungslandschaft und deren<br />

zugrundeliegenden Organisationsstrukturen erhalten. Diese Informationen<br />

bilden das Fundament für effektive Access-Governance-<br />

Maßnahmen in der gesamten Organisation, die sich umgehend zur<br />

Analyse und Aufbereitung der in den User-Provisioning-Systemen<br />

generierten Daten nutzen lassen. Im Gegensatz zu IAG werden dabei<br />

vermehrt nicht nur statische Berechtigungszuweisungen, sondern auch<br />

die aktive Nutzung von Berechtigungen einbezogen. Access Intelligence<br />

von Beta Systems stellt somit die neueste Evolutionsstufe für automatisiertes<br />

User Provisioning (die Bereitstellung von Zugriffsrechten) dar<br />

und ermöglicht Finanz instituten die Verarbeitung von Identitätsdaten<br />

sowohl aus den SAM Enterprise Identity-Management-Lösungen<br />

von Beta Systems als auch von Third-Party-Lösungen für das Berechtigungsmanagement.<br />

Die leistungsstarken Konnektoren von Beta Systems<br />

erlauben eine problemlose Integration.<br />

Bessere Analysen und Berichte<br />

mit Access Intelligence<br />

Access Intelligence liefert Antworten auf die zentralen Fragen in der<br />

Berechtigungsverwaltung wie etwa „Wer verfügt aktuell über welche<br />

Zugriffsrechte?“ und „Welche Rechte hatte diese Person in der Vergangenheit?“.<br />

Darüber hinaus unterstützt die Lösung weitere umfassende<br />

Analysen, die wertvolle Erkenntnisse zu Themen wie Risikobewertungen<br />

und Zertifizierungsabläufen liefern. Während sich der Funktionsumfang<br />

der meisten Identity-Access-Management-Lösungen auf die<br />

Provisionierung und Kontrolle von Zugriffsberechtigungen beschränkt,<br />

ermöglicht Access Intelligence nahezu beliebige Drill-down- und Drillthrough-Analysen<br />

wesentlich größerer Datenbestände, indem es alle<br />

für das Zugriffsmanagement und die Geschäftsprozesse relevanten<br />

Datenquellen einbezieht. Access Intelligence stellt darüber hinaus<br />

leistungsfähige Optionen zur Datenanalyse und für das Reporting von<br />

Berechtigungsdaten im Business-Kontext bereit. Große Datenmengen<br />

mit komplexen und organisationsbezogenen Zugriffberechtigungsinformationen<br />

aller Mitarbeiter können über Standardberichte, Ad-<br />

hoc-Berichte oder auch Ad-hoc-Analysen geschäftsprozessorientiert<br />

zur Auswertung aufbereitet werden.<br />

Wie funktioniert Access Intelligence?<br />

Die GRC-konforme Lösung von Beta Systems bezieht aus diversen<br />

Quellen unterschiedliche, für das Identity Access Management<br />

relevante Zugriffsdaten und speichert diese in einem zentralen Data<br />

Warehouse. Dieses beinhaltet historische und<br />

aktuelle Daten, die in mehrdimensionalen Schichten<br />

eines Access Data Cubes abgelegt werden.<br />

Die Access-Intelligence-Lösung stellt Finanzinstituten<br />

standardisierte, vordefinierte anwendbare<br />

Berichte bereit und bietet darüber hinaus<br />

die Möglichkeit, benutzerdefinierte Berichte zu<br />

erstellen. Hierfür sind keinerlei Programmierkenntnisse<br />

erforderlich. Reporting- und Analysetools<br />

liefern auf einen Blick menügesteuert<br />

übersichtliche Basis-, Filter- und Einstellungsinformationen,<br />

über die Benutzer gezielt einfach<br />

und direkt Reports und Analysen generieren<br />

können. Mit ihnen lassen sich vielfältige Berichte<br />

anhand unterschiedlicher Dimensionen wie Rolle,<br />

untergeordnete Rolle, Benutzer, Konten und ihren<br />

Beziehungen zueinander generieren. Zahlreiche<br />

übersichtliche, einfach anwendbare Kreuztabellen<br />

können generiert werden, um unterschiedliche<br />

Gruppen direkt gegenüberzustellen, so zum Beispiel<br />

nach Jobfunktionen gruppierte Benutzer und<br />

der ihnen zugewiesenen Zugriffsrechte.<br />

Die so erstellten Berichte können in vorhandene<br />

Portalanwendungen integriert und dort im<br />

gewünschten Format angezeigt werden. Für<br />

Finanzinstitute bedeutet dies ein hohes Maß an<br />

Flexibilität für die Erstellung passgenauer und<br />

bedarfsgerechter Berichte. Access Intelligence<br />

schließt die Lücke zwischen Business und der<br />

IT. Als intelligente Weiterentwicklung des klassischen<br />

Access Managements gewährleistet<br />

diese maximale Transparenz über die Zugriffsaktivtäten.<br />

Ihr liegt eine stärkere Einbindung<br />

der Fachabteilungen in das Zugriffsmanagement<br />

zugrunde. Access Intelligence unterstützt bei der<br />

Umsetzung einer gesetzeskonformen Berechtigungsverwaltung<br />

und schafft eine wichtige<br />

Informationsbasis für das Risikomanagement.<br />

autor:<br />

Niels von der Hude,<br />

Director Market Development,<br />

Beta Systems Software AG<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


42 StrateGie<br />

43<br />

Den Sündenfall verhindern<br />

IT­Compliance in der Finanzbranche – viele <strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong> (ver­)zweifeln<br />

die anforderungen an <strong>Banken</strong> und Finanzdienstleister in Bezug<br />

auf die it-Sicherheit werden immer höher. Umso bedenklicher ist,<br />

dass laut einer Studie der Beratungsgesellschaft JWG mehr als<br />

70 Prozent der Unternehmen bezweifeln, dass ihre it-infrastruktur<br />

die geforderten Compliance-vorgaben erfüllt. eine der größten<br />

Herausforderungen besteht darin, die aktivitäten von Mitarbeitern<br />

mit it-administratorrechten zu protokollieren und verstöße<br />

gegen it-Compliance-regelungen bereits im vorfeld zu verhindern.<br />

Mit der neuen Version der Shell Control Box werden Vorfälle nicht nicht nur kontrolliert und<br />

analysiert, sondern künftig auch im Vorfeld bereits bei Bedarf blockiert.<br />

IT-Compliance ist nach wie vor ein viel diskutiertes Thema im Finanzsektor.<br />

Dazu trug maßgeblich die weltweite Finanzkrise bei, die 2008 ihren<br />

Anfang nahm. Als Folge d<strong>av</strong>on sehen sich <strong>Banken</strong> und Unternehmen aus<br />

dem Finanzsektor mit deutlich schärferen Vorgaben konfrontiert. Sie sind<br />

unter anderem in Regelungen wie Basel III und Solvency II fixiert, zudem<br />

in den Reformen, die nach den Vorgaben der G20-Gruppe bis 2015 im<br />

Rahmen von MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive) und<br />

der European Market Infrastructure Regulation (EMIR) umgesetzt werden<br />

sollen. Ein wesentlicher Bestandteil der neuen Regelungen ist eine Verschärfung<br />

der IT-Compliance: Unternehmen aus der Finanzbranche müssen<br />

mehr denn je darauf achten, dass interne Daten vor dem Zugriff Unbefugter<br />

geschützt sind und gegen Verlust und Manipulation abgesichert werden.<br />

Das gilt insbesondere für Kundendaten.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Finanzbranche nicht für<br />

neue Regelungen gerüstet<br />

Umso bedenklicher ist es, dass sich laut der Studie<br />

„FS Infrastructure: Ready for G20 Reform“ der<br />

Beratungsgesellschaft JWG 71 Prozent der europäischen<br />

<strong>Banken</strong> und Finanzdienstleister nicht in<br />

der Lage sehen, bis zum Stichjahr 2015 ihre IT-<br />

Infrastruktur so umzubauen, dass diese den neuen<br />

IT-Compliance-Vorgaben entspricht. Und 90 Prozent<br />

der befragten Fachleute gehen d<strong>av</strong>on aus, dass ihr<br />

Unternehmen im laufenden Jahr Strafen wegen<br />

Compliance-Verstößen zahlen muss.<br />

Für solche Verletzungen von Gesetzen und Compliance-Regeln<br />

sind in vielen Fällen interne Mitarbeiter<br />

verantwortlich, insbesondere privilegierte<br />

IT-Nutzer wie Systemverwalter und Super-User mit<br />

erweiterten Rechten. So ergab die Studie „Sysadmin<br />

Survey“ von BalaBit IT Security, dass für 53 Prozent<br />

der Systemadministratoren die Aktivitäten von<br />

Insidern eine größere Herausforderung in Bezug auf<br />

die IT-Sicherheit und IT-Compliance darstellen als<br />

Attacken durch externe Angreifer (47 Prozent).<br />

Der Grund: Privilegierte User haben Zugang zu<br />

sensitiven Daten wie Geschäftsdokumenten oder<br />

Kundendaten. Diese Informationen können sie<br />

kopieren, verändern oder löschen.<br />

Doch auch Systemadministratoren sind eine potenzielle<br />

Schwachstelle, wie die Studie von BalaBit<br />

IT Security ergab. So räumten rund 52 Prozent der<br />

insgesamt 250 IT-Fachleute aus Europa ein, dass sie<br />

sich mit Kollegen Account-Daten teilen. An die 68<br />

Prozent der IT-Administratoren geben vertrauliche<br />

Account-Informationen über höchst unsichere<br />

Kommunikationskanäle weiter: mündlich, über<br />

SMS, mittels unverschlüsselter E-Mails oder gar<br />

in Form von Klebe-Zetteln, die an Monitoren oder<br />

IT-Systemen befestigt werden.<br />

Erster Schritt: Transparenz erhöhen<br />

Eine Folge dieser Nachlässigkeit ist, dass sich nur<br />

schwer nachvollziehen lässt, welcher Administrator<br />

für eine bestimmte Aktion verantwortlich war, etwa<br />

wer die Konfigurationseinstellungen eines Servers<br />

geändert oder versehentlich wichtige Daten in einer<br />

Datenbank gelöscht hat. Auch illegale Aktivitäten,<br />

wie etwa das Kopieren und Weiterleiten von Kundendaten<br />

an Externe, bleiben intransparent. „Nur<br />

wenn klar ist, welcher Mitarbeiter wann welche<br />

Änderungen an einem IT-System vorgenommen<br />

hat, können <strong>Banken</strong> und Finanzdienstleister ihre<br />

IT-Umgebungen wirkungsvoll absichern und IT-<br />

Compliance-Vorgaben erfüllen“, erläutert Zoltán<br />

Györkő, Geschäftsführer von BalaBit IT Security.<br />

Um diese Transparenz zu erreichen, sind spezielle<br />

Lösungen erforderlich, wie etwa die Shell Control<br />

Box (SCB) von BalaBit IT Security. Ein solches<br />

System dokumentiert alle administrativen Zugriffe<br />

auf geschäftskritische IT-Systeme. Eine detaillierte<br />

Zugriffskontrolle erfasst lückenlos, wer wann auf<br />

welche IT-Systeme zugreift, von wo aus dies erfolgt<br />

und welche Aktionen der Betreffende durchführt.<br />

Die Aufzeichnungen (sog. Audit Trails) werden verschlüsselt<br />

und signiert abgelegt. Sie liefern beweiskräftige<br />

Dokumentationen und darüber hinaus die<br />

Grundlage für forensische Analysen.<br />

Wichtig: Einfache Integration<br />

in das Netzwerk<br />

Ein Schwachpunkt vieler Systeme für die Analyse<br />

der Aktivitäten von privilegierten IT-Nutzern besteht<br />

darin, dass sie Änderungen an Servern oder Endgeräten<br />

wie PCs oder Notebooks erfordern. Das<br />

ist auf Grund der Proxy-Architektur der Shell<br />

Control Box nicht notwendig. Die Appliance lässt<br />

sich transparent in das Netzwerk integrieren. Die<br />

Administratoren können weiterhin ihre gewohnten<br />

Applikationen, Tools und Scripts verwenden. Die<br />

SCB erlaubt neben der Kontrolle und der Auditierung<br />

von SSH-, RDP- und Citrix XenApp-Verbindungen<br />

in der neuen Version zudem das Monitoring<br />

von Zugriffen auf Desktop-Umgebungen, die mithilfe<br />

von Citrix XenDesktop virtualisiert wurden.<br />

Auch Telnet- und VNC-Verbindungen (Virtual<br />

Network Computing), sogar wenn diese mit TLS<br />

und SSL verschlüsselt sind, lassen sich überwachen.<br />

Zweiter Schritt: Unzulässige<br />

Aktivitäten unterbinden<br />

Es ist sicherlich wichtig, im Nachhinein forensische<br />

Untersuchungen durchzuführen, also dann, wenn<br />

sich ein sicherheitsrelevanter Vorfall bereits ereignet<br />

hat. Besser ist es jedoch, Security Incidents bereits<br />

im Vorfeld zu verhindern. Auch dies lässt sich mit<br />

einem System wie der SCB bewerkstelligen: Die<br />

Eingaben von Administratoren werden künftig<br />

nicht nur analysiert, sondern auch bei Bedarf<br />

blockiert – und das in Echtzeit. Unzulässige<br />

Aktivitäten können somit unterbunden werden,<br />

bevor dadurch ein Schaden entsteht. Das setzt<br />

jedoch voraus, dass eine Monitoring-Lösung den<br />

Netzwerkverkehr auf der Anwendungsebene kontrolliert,<br />

also auf Schicht 7 des ISO/OSI-Modells.<br />

Lösungen wie die SCB lassen sich individuell an<br />

die Erfordernisse des Anwenders anpassen. Das<br />

heißt, einzelne Aktivitäten können unterschiedliche<br />

Reaktionen zur Folge haben. So informiert die Shell<br />

Control Box auf Wunsch IT-Sicherheitsfachleute,<br />

wenn ein privilegierter IT-Nutzer ein bestimmtes<br />

Kommando eingibt. Beinhaltet die Ausgabe sensitive<br />

Daten wie Kreditkarteninformationen, wird<br />

zusätzlich zu einer weiteren Alarmierung die<br />

gesamte Verbindung automatisch terminiert.<br />

Fazit: Kontrolle ist gut –<br />

Vorbeugen ist besser<br />

Es ist absehbar, dass die Anforderungen an <strong>Banken</strong>,<br />

Finanzunternehmen und Versicherungen in Bezug<br />

auf Compliance und speziell IT-Compliance weiter<br />

steigen. Mit der Schulung von Mitarbeitern und dem<br />

Installieren weiterer Compliance-Beauftragter ist<br />

es nicht getan. Mindestens ebenso wichtig sind technische<br />

Hilfsmittel, mit denen sich Verstöße gegen<br />

Datenschutzregelungen und IT-Compliance-Regeln<br />

revisionssicher nachvollziehen oder sogar wirkungsvoll<br />

verhindern lassen. Systeme wie die Shell<br />

Control Box von BalaBit IT Security sind daher<br />

für Finanzunternehmen unverzichtbare Hilfsmittel.<br />

autor:<br />

Martin Grauel,<br />

Consultant bei der IT­Sicherheitsfirma<br />

BalaBit IT Security<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


44 StrateGie<br />

45<br />

Die Interne Revision<br />

in inkassounternehmen<br />

Wesentliche Auslagerungen unterliegen Prüfungspflichten<br />

innerhalb von <strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong> ist das vorhandensein einer<br />

internen revision eine Selbstverständlichkeit. die einschlägigen regelungen<br />

– insbesondere gemäß der Mindestanforderungen an das<br />

risikomanagement (Marisk) – bewirken, dass revisionsabteilungen<br />

vorhanden sind. die Funktionsfähigkeit dieser revisionsabteilungen<br />

wird regelmäßig überprüft, z.B. durch abschlussprüfer, verbandsprüfer<br />

oder im rahmen von Prüfungen nach § 44 Kreditwesengesetz (KWG).<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Wenn nun aber Funktionen auf einen externen<br />

Dienstleister ausgelagert wurden, wie zum<br />

Beispiel das sogenannte ‚door knocking‘ (die<br />

Frühintervention bei säumigen Kunden mit dem<br />

Ziel, Vertragskündigungen zu vermeiden), die<br />

Sicherstellung von Fahrzeugen oder von anderen<br />

mobilen Wirtschaftsgütern, die Realisierung problematischer<br />

Forderungen (Inkasso), die Bearbeitung<br />

problematischer immobilienbesicherter Forderungen<br />

oder die Mahn- bzw. Inkassotelefonie<br />

– wie ist es da um die Revisionsfunktion bestellt?<br />

Dienstleister im Forderungsmanagement unterliegen<br />

nicht der <strong>Banken</strong>aufsicht bzw. den Vorschriften<br />

des Kreditwesengesetzes oder der<br />

MaRisk. Sie sind deshalb auch nicht dazu verpflichtet,<br />

eine Interne Revision zu haben.<br />

Kreditinstitute müssen hingegen bei der Auslagerung<br />

wesentlicher Funktionen (dazu gehört gemäß<br />

einer Mitteilung der BaFin vom Juni 2011 ausdrücklich<br />

die Nutzung eines Inkassounternehmens<br />

durch ein Kreditinstitut) gewährleisten, dass diese<br />

risikoorientiert bzw. angemessen geprüft werden.<br />

Diese Anforderung kann durch Prüfungen der<br />

Internen Revision des auslagernden Kreditinstituts<br />

erfüllt werden oder durch eine Interne Revision<br />

des Dienstleisters.<br />

Funktionsfähigkeit der Internen<br />

Revision des Dienstleisters<br />

Verfügt der Dienstleister über eine eigene Revisionsfunktion,<br />

so ist deren Funktionsfähigkeit<br />

nachzuweisen. Dieser Nachweis könnte einerseits<br />

durch entsprechende Prüfungen des auslagernden<br />

Kreditinstituts erfolgen. Eine elegantere Alternative<br />

wäre es aber, wenn die Interne Revision des<br />

Dienstleisters eine anerkannte externe Zertifizierung<br />

vorweisen könnte. Dies ist dann der Fall,<br />

wenn ein externer Prüfer bestätigt, dass die<br />

Interne Revision des Dienstleisters den Revisionsstandard<br />

Nr. 3, „Qualitätsmanagement in der<br />

Internen Revision“ des Deutschen Instituts<br />

für Interne Revision e.V. (DIIR) erfüllt. Dieses<br />

Zertifikat belegt die Funktionsfähigkeit aller<br />

wesentlichen Prozesse innerhalb einer Internen<br />

Revision und die Einhaltung der Internationalen<br />

Revisionsstandards.<br />

Aufgaben der Internen Revision<br />

eines Inkassodienstleisters<br />

Die klassischen Aufgaben einer Internen Revision<br />

kommen auch bei der Internen Revision des<br />

Dienstleisters zur Geltung. Sie soll unabhängig<br />

und nicht weisungsgebunden agieren und durch<br />

ihre Tätigkeit die durch die Unternehmensleitung<br />

wahrzunehmende Kontrollfunktion unterstützen.<br />

Zu diesem Zweck erfolgen Prüfungsplanung und<br />

Prüfungsdurchführung risikoorientiert. Selbstverständlich<br />

soll die Arbeit der Internen Revision<br />

einen Beitrag zur positiven Entwicklung des<br />

eigenen Unternehmens leisten und dabei helfen,<br />

Risiken zu mindern und Vermögensschäden zu<br />

vermeiden. Eine ganze Reihe von Aufgaben und<br />

Tätigkeiten der Internen Revision liegen aber<br />

nicht nur im alleinigen Interesse des Dienstleis<br />

ters, sondern auch im Interesse des auftraggebenden<br />

Kreditinstituts.<br />

Die Vielzahl und Komplexität von Vorschriften<br />

und Gesetzen steigt ständig. Dabei sind im<br />

Bereich des Forderungsmanagements z.T. sehr<br />

spezifische Vorgaben zu beachten. Zu erwähnen<br />

sind insbesondere datenschutzrechtliche Bestimmungen.<br />

Auch das Bewusstsein für Gefahren<br />

durch Wirtschaftskriminalität und Korruption ist<br />

in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Dies<br />

führt zu steigenden Anforderungen an die internen<br />

Überwachungssysteme. Relevante Vorkommnisse<br />

würden nicht nur die Reputation des Dienstleisters<br />

bedrohen, sondern insbesondere auch die<br />

des Auftraggebers. Deshalb ist es so wichtig, dass<br />

eine sach- und fachkundige Interne Revision des<br />

Dienstleisters diese Aspekte kritisch betrachtet,<br />

eventuelle Fehler aufdeckt und zu konstruktiven<br />

Verbesserungen beiträgt.<br />

<strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong>, die Inkassodienstleistungen<br />

auslagern, vertrauen darauf, dass<br />

effiziente Prozessabläufe gewährleistet sind und<br />

laufend weitere Optimierungen vorgenommen<br />

werden und die bestmögliche Erfüllung ihrer<br />

Anliegen gesichert ist. Es sollen dabei möglichst<br />

hohe Zahlungseingänge bei möglichst geringen<br />

Eine umfassende Ausarbeitung des Themas<br />

„Prüfungsfelder in der externen Problemkreditbearbeitung“<br />

durch den Autor dieses Beitrags findet<br />

sich in dem aktuell erschienenen Bearbeitungs­<br />

und Prüfungsleitfaden „Prüfung von Problemkreditbereichen:<br />

MaRisk­konforme System­, Funktions­<br />

und Einzelengagement­Prüfungen“<br />

(Verlag: Finanz Colloquium Heidelberg / ISBN: 978­3­940976­94­9)<br />

Kosten realisiert werden. Im Hinblick auf die<br />

„Schadenminderungspflicht“ gilt dies nicht nur<br />

für die durch den Auftraggeber zu tragenden Aufwendungen,<br />

sondern in besonderem Maße auch<br />

für die durch den Schuldner zu übernehmenden<br />

Kosten. Dabei muss zu jeder Zeit die Seriosität<br />

der Bearbeitung gewährleistet sein. Auch diese<br />

Themen stehen im Fokus der Internen Revision<br />

eines modernen Inkassodienstleisters.<br />

Vorteile für den Auftraggeber<br />

Mit der Auslagerung sensibler Forderungsmanagement-Funktionen<br />

auf einen Dienstleister<br />

verbinden die Kreditinstitute einige Erwartungen:<br />

Partizipation vom rechtlichen Spezialwissen des<br />

Dienstleisters, deutliche Effizienzsteigerungen,<br />

Verbesserung der Erlöse und/oder Senkung der<br />

Kosten. Eine leistungsstarke und an geltenden<br />

Standards ausgerichtete Revisionsabteilung gibt<br />

dem Auftraggeber dabei ein gutes Gefühl und<br />

gewährleistet die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen<br />

Bestimmungen.<br />

Um einheitliche und verbindliche Qualitätsstandards<br />

zu gewährleisten und deren Einhaltung<br />

transparent zu machen, wurde die<br />

Interne Revision der ALTOR Gruppe bereits im<br />

November 2009 nach den Revisionsstandards<br />

des „Deutschen Instituts für Interne Revision“<br />

und somit auch entsprechend der internationalen<br />

IIA-Revisionsstandards durch externe Revisionsfachleute<br />

geprüft und anschließend zertifiziert.<br />

Dieser Schritt wurde von den Kunden der ALTOR<br />

Gruppe – insbesondere aus dem Bereich der<br />

Kreditwirtschaft – sehr positiv bewertet. Die<br />

Prüfungserfordernisse für die Revisionsabteilungen<br />

dieser Kreditinstitute verringerten sich<br />

dadurch erheblich.<br />

autor:<br />

Heinz e. Bräunle<br />

Certified Internal Auditor (CIA) –<br />

Leiter Interne Revision bei der ALTOR Gruppe<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


46 StrateGie<br />

47<br />

Mehr Sicherheit<br />

fürs digitale Sparschwein<br />

<strong>Banken</strong> im Fokus der organisierten Internetkriminalität<br />

Für internetkriminelle sind <strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong> ein bevorzugtes<br />

angriffsziel. Zwar unterscheiden sich die Bedrohungsszenarien für<br />

die Branche prinzipiell nicht von denen anderer industriezweige.<br />

doch die Finanzwelt ist für Cyberkriminelle natürlich deshalb so interessant,<br />

weil sie hier ohne Umwege direkt ans Geld kommen können.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Mit Schadsoftware bestückte Phishing-Programme<br />

– also Programme, die auf betrügerische Weise<br />

versuchen, sensible Daten abzugreifen – sind das<br />

beliebteste Mittel bei Angriffen auf den Finanzsektor.<br />

Ihr Ziel ist es, die Sicherheitsmaßnahmen<br />

der <strong>Banken</strong> zu umgehen. Bereits ein unachtsamer<br />

Mitarbeiter oder Kunde, der aus Neugier einen<br />

E-Mail-Anhang oder einen Weblink anklickt,<br />

genügt, um den Angreifern die Tür zum <strong>Banken</strong>netzwerk<br />

und seinen Transaktionen aufzustoßen.<br />

Ein anderer Klassiker sind die sogenannten Trojaner,<br />

mit denen Kriminelle Online-Überweisungen auf<br />

ihre eigenen Konten umleiten können. Doch auch<br />

neue Verfahren wie mobile TANs, die nur für eine<br />

Transaktion gültig sind und damit besseren Schutz<br />

bieten sollen, sind vor den Angreifern nicht sicher.<br />

Die Kriminellen haben bereits Wege gefunden, an<br />

diese Codes zu kommen und sie für ihre Zwecke zu<br />

missbrauchen. Einer der aktuellsten Fälle ist ein<br />

Trojaner, der dem Kunden vorgaukelt, seine Bank<br />

hätte eine neue mobile Banking-App für ihn. Beim<br />

Herunterladen wird auf dem Mobiltelefon der<br />

Trojaner installiert, durch den die mobile TAN<br />

abgefangen und die Überweisung auf ein anderes<br />

Konto umgeleitet wird.<br />

Erhöhte Sicherheit durch<br />

einfache Maßnahmen<br />

Generell sollte der Einsatz von USB-Sticks, wo<br />

möglich, vermieden werden, denn diese sind eine<br />

der größten Virenschleudern und werden gern für<br />

gezielte Angriffe genutzt. Andere Trojaner setzen<br />

sich beispielsweise im Programm der Tastatur fest<br />

und versuchen so an die Login-Daten fürs Online-<br />

Banking zu kommen. Schutz bieten hier Antiviren-<br />

Programme, die regelmäßig aktualisiert werden.<br />

Mit ihnen werden die Datenträger automatisch<br />

untersucht und Fehlerquellen umgehend entfernt.<br />

Natürlich gehört auch eine Firewall auf jeden Rechner.<br />

Und immer noch ist die E-Mail mit infizierten<br />

Anhängen eine potenzielle Gefahrenquelle. Nutzer<br />

sollten deshalb nicht auf Dateianhänge von unbekannten<br />

Absendern oder merkwürdigen Formaten<br />

klicken. Schließlich sollte jeder Nutzer unbedingt<br />

das eigene Online-Verhalten überdenken. Denn<br />

unbedacht angeklickte Weblinks oder Dateien<br />

öffnen Cyberkriminellen das eigene System und<br />

wohlmöglich auch das von Kollegen, Partnern<br />

oder dem gesamten Unternehmen.<br />

Um die Sicherheitsmaßnahmen noch weiter auszubauen,<br />

rate ich Finanzinstituten die Überwachung<br />

von Zugangsdaten, Entwicklung sicherer Anwendungen<br />

und Sensibilisierung ihrer Mitarbeiter zu<br />

verbessern. Hierdurch können sie vielen potenziellen<br />

Angriffen bereits frühzeitig aus dem Weg<br />

gehen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass jede<br />

im Einsatz befindliche Anwendung stets auf dem<br />

neusten Stand ist. Denn vor allem nicht aktualisierte<br />

Software stellt heute ein großes Sicherheitsrisiko dar.<br />

Wir haben deshalb eine neue Lösung entwickelt,<br />

den „Software Updater“. Proaktiv lassen sich damit<br />

alle Betriebssysteme und Anwendungen im Unternehmen<br />

automatisch aktualisieren. Die Sicherheitslösung<br />

scannt die Systeme eines Unternehmens<br />

automatisch oder nach einem individuellen Zeitplan<br />

und erkennt sowohl fehlende Sicherheits-Updates<br />

als auch andere Software-Versionen, die auf ihre<br />

Sicherheit überprüft werden. Das senkt die Gefahr<br />

von nicht identifizierten Sicherheitslücken. <strong>Banken</strong>netzwerke<br />

lassen sich somit effizienter und mit<br />

höherem Sicherheitsstandard verwalten.<br />

autor:<br />

Klaus Jetter,<br />

Geschäftsführer DACH, F­Secure<br />

Wissen, was passieren wird<br />

Auch außerhalb des internen Netzwerks lauern Gefahren – dagegen gilt es gewappnet zu sein<br />

Kaspersky lab bietet den internen Sicherheitsspezialisten<br />

speziell im Finanzdienstleistungsbereich, die Möglichkeit, die<br />

Bedrohungslage im internet in Bezug auf die eigene organisation<br />

zu beurteilen. Mit dem Kaspersky intelligent realtime<br />

insight Service (iriS) können vor allem <strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong><br />

einen Service nutzen, der nicht in die eigene infrastruktur eingreift.<br />

dies ist besonders wichtig, wenn es darum geht, mögliche<br />

reputations- oder gar finanzielle Schäden abzuwenden.<br />

Ob sich eine Bank mit den Produkten von Kaspersky oder denen eines<br />

Wettbewerbers schützt – innerhalb des eigenen Netzwerks machen<br />

Spezialisten die eigene Bank unangreifbar. Außerhalb des internen Netzwerks<br />

können die Finanzdienstleister jedoch keinen Einfluss nehmen. Was<br />

aber, wenn Kunden der Bank durch raffinierte Phishing-Mails tausendfach<br />

korrumpiert werden? Wie wirkt sich das auf das Image der Bank aus? Entstehen<br />

womöglich sogar konkrete finanzielle Schäden? Zumindest leistet<br />

der Telefondienst Überstunden und es entstehen nicht unerhebliche Kommunikationskosten<br />

per Briefpost. Deshalb sollten <strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong><br />

auch außerhalb ihres Einflussbereichs Vorsorge treffen: Mit einem (Pre)-<br />

Warnsystem, welches Angriffswellen aufzeigt, wenn die Bank selbst oder<br />

ihre Kunden ins Visier der Cyberkriminellen geraten. Aus ihrer täglichen<br />

Arbeit gewinnen die Analysten in den Malware Research Centern von<br />

Kaspersky Lab eine enorme Fülle an Erkenntnissen. Kaspersky Security-<br />

Software schützt knapp 400 Millionen Endpoints weltweit. Es sind die<br />

Rückmeldungen aus dem Kaspersky Security Network, die Erkenntnisse<br />

Das Kaspersky IRIS Portal gibt dem internen Experten einen umfassenden Überblick auf die<br />

Bedrohungen durch Malware, Phishing und Botnetzen.<br />

über neue Malware-Bedrohungen liefern. Eine<br />

weitere Grundlage sind die weltweit implementierten<br />

Honey Pots (quasi Malware-Fallen) und<br />

das Know-how, mit den erworbenen Kenntnissen<br />

umzugehen. Anhand von Phishing- und Spam-Feeds<br />

können Spam-Wellen geradezu „vorhergesagt“<br />

werden. Darüber hinaus gewinnt Kaspersky Lab<br />

auch wichtige Erkenntnisse aus der Beobachtung<br />

von Botnetzen. Diese Kompetenz können vor allem<br />

Finanzdienstleister zu ihrem Vorteil nutzen. Der<br />

speziell auf die Keywords der <strong>Banken</strong> und Versicherungen<br />

zugeschnittene Service heißt Kaspersky IRIS<br />

(Intelligent Realtime Insight Service).<br />

Frühwarnung der Bank mittels<br />

des Kaspersky IRIS-Portals<br />

Dieser Service sendet anhand konfigurierbarer Filter<br />

Alerts an die internen Sicherheitsspezialisten. Der<br />

anschließende Blick ins speziell für den Kunden<br />

eingerichtete Kaspersky IRIS-Portal enthüllt anhand<br />

von Grafiken und Einzelheiten ein erstes Bild über<br />

einen möglichen Angriff. Mit den bereitgestellten<br />

Informationen und der Möglichkeit, den Malwarecode<br />

oder die Phishingmail weiter zu analysieren,<br />

generiert der Fachmann detaillierte Risikoanalysen<br />

und Reports zur Bedrohungslage und kann Hinweise<br />

zu Gegenmaßnahmen geben. In der Praxis<br />

wird Kaspersky IRIS im europäischen Bankwesen<br />

und bei einem großen Dienstleistungsprovider<br />

eingesetzt. Mittels maßgeschneiderter Suche und<br />

zeitiger Warnung konnten monetäre Ausfälle und<br />

Schäden einiger <strong>Banken</strong> bereits im praktischen<br />

Betrieb abgewehrt werden. Mit Hilfe von Kaspersky<br />

IRIS ergibt sich ein transparentes Bild, wie sich die<br />

Bedrohungslage im Web in Bezug auf die eigene<br />

Marke und deren Produkte darstellt. Kaspersky IRIS<br />

ist dabei auch ein Frühwarnsystem, das aufgrund<br />

seiner Funktionsweise nahezu in Echtzeit unmittelbar<br />

Erkenntnisse über Phishingwellen liefert und<br />

dank der Auswertung von Botnetzen auch vor<br />

DDoS-Attacken warnen kann. Kaspersky IRIS<br />

arbeitet dabei völlig unabhängig von der Infrastruktur<br />

des Kunden, benötigt keine weiteren Kaspersky-<br />

Lizenzen und erweitert die IT-Sicherheitsstrategie<br />

von <strong>Banken</strong> und Versicherungen. Der Service<br />

Kaspersky IRIS gibt die Gewissheit, nicht mehr so<br />

schnell „überrascht“ zu werden von Angriffen auf<br />

das Unternehmen und die eigenen Kunden.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


48<br />

StrateGie<br />

49<br />

Ganz nah am Kunden<br />

Detaillierte Analyse der Geschäftsprozesse bei der Taunus Sparkasse<br />

vor der Modernisierung ihrer Filialen lässt die taunus Sparkasse<br />

die Geschäftsprozesse detailliert analysieren. So wird sichergestellt,<br />

dass sich die investitionsplanung strikt an den Wünschen<br />

und Bedürfnissen der Kunden ausrichtet.<br />

Vom Kinder-Musiktheater über die Kleinkunstbühne bis zum Deutschen<br />

Roten Kreuz: Mit einem breiten Spektrum an Förderprojekten stellt die<br />

Taunus Sparkasse ihre enge Verbundenheit mit der Region und ihren<br />

Menschen unter Beweis. Ganz nah am Kunden ist das Geldinstitut auch<br />

in Sachen Service. Zum Service-Konzept gehören unter anderem umfangreiche<br />

Online-Dienste und ein speziell geschultes Team für den telefonischen<br />

Service. Insbesondere aber unterhält die Taunus Sparkasse das<br />

dichteste und modernste Geschäftsstellennetz in den nördlich und westlich<br />

von Frankfurt gelegenen Main- und Hochtaunus Kreisgebieten. Über ein<br />

langfristig angelegtes Investitionsprogramm wird die räumliche und technische<br />

Ausstattung der insgesamt 69 Geschäftsstellen und Service-Filialen<br />

permanent auf dem neuesten Stand gehalten.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Alternative Szenarien<br />

Rund 220 000 Euro zum Beispiel investierte die Taunus Sparkasse in diesem<br />

Jahr in Umzug und Modernisierung der Geschäftsstelle in der Stadt<br />

Königstein. Der Planung ging eine detaillierte Analyse der Geschäftsprozesse<br />

in der Filiale voraus. „Wir wollen unsere Investitionen auf eine sichere<br />

Entscheidungsgrundlage stellen und uns dabei strikt an den Bedürfnissen<br />

unserer Kunden orientieren“, berichtet Sükrü Dikmenoglu, verantwortlich<br />

für Bargeldmanagement und Service bei der Taunus Sparkasse. Das Consulting-Team<br />

von Wincor Nixdorf greift dazu mit dem „Branch Optimizer“ auf<br />

ein speziell entwickeltes Software-Instrument zurück. Dabei wird zunächst<br />

der Ist-Zustand erhoben. Insbesondere werden die Zahl, die Arten, die Dauer<br />

und die zeitliche Verteilung aller bedienten und selbstbedienten Transaktionen<br />

analysiert. So kann ein genaues Bild darüber gewonnen werden, wie<br />

die bestehenden Automaten ausgelastet sind, wann Wartezeiten entstehen,<br />

welche Prozesse überdurchschnittlich häufig manuell durchgeführt werden<br />

und zu welchen Tageszeiten die Mitarbeiter mit welchen Tätigkeiten befasst<br />

sind. Seinen entscheidenden Wert allerdings entfaltet der »Branch Optimizer«<br />

bei der Simulation künftiger Prozess-Szenarien. Dabei wird detailliert<br />

prognostiziert, wie sich zum Beispiel die Aufstellung eines zusätzlichen<br />

Ein- und Auszahlungsautomaten auf die Verteilung und die Dauer der Transaktionen<br />

auswirkt, inwieweit manuelle Prozesse in die Selbstbedienung<br />

verlagert werden und wie sich dadurch der Kundenservice verbessert.<br />

Mehr Service, mehr Beratung<br />

Im Fall der Geschäftsstelle Königstein lieferten die unterschiedlichen<br />

Szenarien die Grundlage für eine eindeutige Investitionsentscheidung.<br />

Auf den bisherigen Schalter für bediente Transaktionen wurde zugunsten<br />

eines Service-Points und den notwendigen Service-<br />

Geräten verzichtet. Parallel dazu wurde ein zweiter<br />

Geldautomat für Ein- und Auszahlungen eingeplant.<br />

„Das Szenario hat ergeben, dass wir dadurch den<br />

Kundenwünschen entgegenkommen, die Transaktionsprozesse<br />

deutlich effektiver gestalten und<br />

die Wartezeiten für die Kunden auf ein Minimum<br />

reduzieren“, berichtet Bargeld- und Servicemanager<br />

Sükrü Dikmenoglu. Seit Ende April 2012 erstrahlt<br />

die Geschäftsstelle Königstein der Taunus Sparkasse<br />

in frischem Glanz und modernem Design. Vier<br />

Beratungszimmer, zwei Geldautomaten für Ein- und<br />

Auszahlungen, zwei Service-Terminals für Überweisung<br />

und Kontostandsabfragen sowie ein neuer<br />

Kundentresor mit elektronischer Zugangskontrolle<br />

auf insgesamt 250 Quadratmetern Fläche umfasst<br />

jetzt das Serviceangebot. Nach kurzer Eingewöhnungsphase<br />

haben sich die Kunden schnell auf das<br />

neue Service-Konzept eingestellt. „Die Modernisierung<br />

ermöglicht nicht nur die Ausführung einfacher<br />

Bargelddienstleistungen rund um die Uhr, sondern<br />

schafft unseren Kolleginnen und Kollegen auch<br />

Freiräume für die Kundenberatung“, freut sich<br />

Bargeld- und Servicemanager Sükrü Dikmenoglu.<br />

Bargeld muss nicht teuer sein<br />

Wie sich die richtige Anzahl und die regionale Verteilung von Cashpoints steuern lässt<br />

letztlich entscheidet auch die Bargeldpolitik, ob eine Filiale<br />

rentabel arbeitet oder nicht. die in diesem Zusammenhang zu<br />

sehenden Stellschrauben an die richtige Position zu setzen,<br />

erkennen <strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong> darum als Kernaufgabe –<br />

operativ und strategisch. insbesondere mit Blick auf veränderungen<br />

wie beispielsweise die echtheitsprüfung von Münzen<br />

oder den weiteren Schließungen von Bundesbankfilialen lohnt<br />

es ohnehin, sich mit dem thema Bargeld grundlegend auseinanderzusetzen.<br />

Und so stehen die zentralen Fragen im raum:<br />

Was will der Kunde überhaupt? Welche Nachfrage im Bargeldbereich<br />

steht welchem angebot gegenüber? inwieweit lässt<br />

sich die Filialausstattung an den Bedarf anpassen und welche<br />

Möglichkeiten gibt es, den steigenden Kosten im Bargeldbereich<br />

mit einer erlössteigerung zu begegnen?<br />

Auszug Filialcockpit: Musterbeispiel<br />

Ausgehend vom heutigen und zukünftigen Kundenbedarf sehen derzeit<br />

einige Institute Kostensenkungspotentiale in einer entsprechend ausgerichteten<br />

Angebotssteuerung. Über Entgelte für Leistungen rund um<br />

das Bargeld können die Kunden durch das Angebot echter Alternativen<br />

in Richtung der – für die Bank – effizientesten Abwicklungsformen<br />

für den Barzahlungsverkehr gelenkt werden. Mit der Symbiose aus der<br />

Ausrichtung an demografischen Entwicklungen, der Anpassung des<br />

Leistungsangebotes an das heutige und zukünftige Kundenverhalten<br />

und der Steuerung der Kunden über Entgelte und einer darauf ausgerichteten<br />

technischen Abwicklung des Barzahlungsverkehrs lassen sich<br />

deutliche Kostensenkungspotentiale realisieren. Die Konzentration des<br />

Leistungsangebotes in den Filialen auf reelle Kundenbedürfnisse lastet<br />

technische und personelle Ressourcen besser aus – bei gleichzeitiger<br />

Kostenreduktion durch die eintretenden Skaleneffekte. Gleichzeitig<br />

reduziert der gezielte Einsatz von Cashrecycling-Technologien die<br />

Aufwände für die Transport- und Wertelogistik.<br />

Ganzheitliche Betrachtung<br />

als Erfolgsfaktor<br />

Dass diese Rechnung aufgeht, zeigt die Praxis: Die<br />

Experten der P3N BERATUNGs GmbH stellen<br />

regelmäßig fest, dass über einen ganzheitlichen<br />

Optimierungsansatz unter Einbeziehung aller beteiligten<br />

Bereiche einer Bank sowohl die Kosten im Bargeldumfeld<br />

reduziert als auch die Erlöse gesteigert<br />

werden können. Mittels Transaktions- und Umsatzanalyse<br />

lässt sich ein Produkt- und Preisspektrum<br />

definieren, welches die Grundlage für eine konkrete<br />

Planung der Filialausstattung mit den erforderlichen<br />

Cashpoints bildet. Durch ein standardisiertes Verfahren<br />

wird somit eine weitestgehende Synchronisation<br />

des Kundenbedarfs mit der dafür notwendigen (und<br />

betriebswirtschaftlich sinnvollen) Infrastruktur für den<br />

Barzahlungsverkehr möglich. Unter anderem dafür<br />

hat P3N ein Filialcockpit entwickelt, das mit Hilfe<br />

nachvollziehbarer Schwellwerte (siehe Abbildung)<br />

fundierte Entscheidungen, beispielsweise hinsichtlich<br />

der Anzahl der jeweiligen Cashpoints, möglich<br />

macht. Auch die bereitgehaltene Stückelung wird mit<br />

dieser Methode unter die Lupe genommen und auf<br />

die tatsächlichen Kundenwünsche ausgerichtet.<br />

Bilanz<br />

Mit dem Ziel, diese Potentiale zu heben, stellen viele<br />

Verantwortliche in den Kreditinstituten teilweise<br />

erstaunliche Einsparpotentiale fest. Oft wird eben<br />

übersehen, dass Bargeld Kosten verursacht – und<br />

das in nicht unerheblichem Umfang. Etwa 0,02 bis<br />

0,04 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme<br />

einer Filialbank oder -Sparkasse finden ihre Verwendung<br />

in der Bargeldlogistik. Doch die Kosten für<br />

den Werttransport, die Geldbearbeitung, die<br />

Versorgung von SB-Geräten und die Kapitalbindungskosten<br />

lassen sich reduzieren. Es lohnt sich<br />

also, eigene Optimierungspotentiale auszuloten.<br />

autor:<br />

Frank Hummel,<br />

Geschäftsführung,<br />

P3N BERATUNGs GmbH<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


50 StrateGie<br />

MarKetiNG & vertrieB<br />

51<br />

Flexibel. Informativ.<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

Portale im <strong>Banken</strong>sektor – viel mehr als ein Intranet<br />

<strong>Banken</strong> und Kreditinstitute stehen täglich vor der Herausforderung,<br />

umfangreiche informationen zu prüfen und allen Mitarbeitern und<br />

Filialen aufbereitet zur verfügung zu stellen. Moderne enterprise<br />

Portale sind dabei eine optimale lösung, denn die „intranets“ der<br />

vergangenheit haben sich zu mächtigen, flexiblen und vielseitigen<br />

instrumenten gewandelt. die einsatzgebiete reichen dabei vom informationsmanagement<br />

über die verbesserung des Kundenservice bis<br />

hin zu Prozesslösungen und der Umsetzung gesetzlicher richtlinien.<br />

Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens IDC hat das weltweite<br />

Datenvolumen im letzten Jahr die Marke von 1,8-Zettabyte erreicht. Eine<br />

Zahl, die weit außerhalb unseres Vorstellungsvermögens liegt. Hier ein<br />

Vergleich zur Veranschaulichung: 1,8-Zettabyte entsprechen mehr als 200<br />

Milliarden Filmen in HD-Qualität mit einer Länge von zwei Stunden. Das<br />

bedeutet einen ununterbrochenen Filmgenuss von etwa 47 Millionen Jahren<br />

– was selbst für extreme Filmliebhaber etwas zu viel sein dürfte. Vor allem<br />

für Großbanken, Volks- und Raiffeisenbanken sowie <strong>Sparkassen</strong> ist die<br />

Herausforderung noch größer, denn in keiner anderen Branche entscheiden<br />

Geschwindigkeit und Qualität der übertragenen Informationen über derart<br />

viel Geld.<br />

Mehr als „nur“ Informationsmanagement<br />

Viele <strong>Banken</strong> setzen bereits auf Enterprise Portale, um die interne<br />

Informations verteilung zu optimieren. So ist es beispielsweise möglich,<br />

den Mitarbeitern anhand eines hinterlegten Benutzermanagements die<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

relevanten Informationen standort- oder abteilungsbezogen,<br />

incl. entsprechender Lese- und Schreibrechte<br />

zur Verfügung zu stellen. Weitere Vorteile:<br />

Alle Daten werden nur einmalig zentral im Portal<br />

erfasst, eine lange Suche oder verschiedene Versionen<br />

zu gleichen Themen entfallen. Auch die<br />

teilweise sehr hohen Anforderungen wie ITIL (IT<br />

Infrastructure Library) oder Basel II können mithilfe<br />

eines Portals umgesetzt werden. Bei einigen Portalsoftwarelösungen,<br />

wie z.B. der Standardsoftware<br />

Intrexx des deutschen Herstellers United Planet,<br />

ist es außerdem möglich, Daten aus Lotus Notes<br />

oder ERP-Systemen wie SAP u.a. in das Portal zu<br />

integrieren. Diverse <strong>Banken</strong> und Kreditinstitute wie<br />

die dwpBank, die Frankfurter Sparkasse oder die<br />

Volksbank Saaletal setzen bereits auf die FIDUCIAzertifizierte<br />

Lösung. Für das übersichtliche Management<br />

von Bankprojekten bieten sich ebenfalls Enterprise<br />

Portale an. Vom Projektantrag über monatliche<br />

Statusberichte und Change Requests bis hin zu<br />

Projektabschlussberichten kann alles elektronisch<br />

im Portal abgewickelt werden. Genehmigungsverfahren<br />

wie Investitions- oder Urlaubsanträge<br />

oder ein Ticketsystem für die IT-Abteilung lassen<br />

sich ebenso einfach abbilden – und sind über mobile<br />

Endgeräte jederzeit erreichbar, so dass Prozesse<br />

zügig abgeschlossen werden können.<br />

Fazit<br />

Enterprise Portale im Finanzbereich sind sehr<br />

vielseitig einsetzbar, denn sie sind kostengünstig,<br />

einfach in der Umsetzung und flexibel erweiterbar.<br />

Eine zeitnahe Umsetzung bei <strong>Banken</strong> gewährleistet<br />

eine schnelle Amortisation der Investitionssumme<br />

und minimiert das Risiko.<br />

autor:<br />

Mate ezgeta<br />

Potenzialreserven heben<br />

Mehr Erfolg im Vertrieb mit intelligenter Vertriebsstrategie und ausgereifter CRM­Software<br />

Wissenschaftliche Studien zeigen: mit der richtigen vertriebsstrategie<br />

und deren erfolgreicher Umsetzung sind hohe Umsatzsteigerungen<br />

zu realisieren. effizienzexperte Walter Zimmermann<br />

ermittelte zum dritten Mal seit 2009, welche Potenzial-reserven<br />

bei deutschen Unternehmen bestehen, wie der Umsatzzuwachs<br />

durch den einsatz professioneller Software für das Kundenbeziehungsmanagement<br />

(CrM) zu beziffern ist und wie sich das thema<br />

datenmobilität auf die vertriebseffizienz auswirkt. denn: bis zu<br />

23,7 % mehr Potenzialausschöpfung sind durch eine veränderte<br />

vorgehensweise möglich.<br />

Neben den Umsatzeffekten aus dem klassischen<br />

Kundenbeziehungsmanagement ist insbesondere<br />

Konzentration des Vertriebs auf Kunden und Interessenten<br />

mit hohem Potenzial für hohe Zuwachsraten<br />

verantwortlich. Die Integration der sogenannten<br />

Effizienz-Methodik in einer CRM-Software löst<br />

Hemmnisse bei Verkaufsmitarbeitern, wie sie der<br />

Vertriebsexperte Walter Zimmermann in seiner<br />

Studie beschreibt. Denn der „Effizienz-Modus“<br />

steuert, dass Kunden und Interessenten mit dem<br />

höchsten Kaufpotenzial zum richtigen Zeitpunkt<br />

kontaktiert werden. Das garantiert zügige Erfolge<br />

und steigert die Motivation, sorgt aber auch für mehr<br />

Kundenzufriedenheit, da alle Beteiligten von einer<br />

kundenorientierten Vorgehensweise profitieren.<br />

Die aktuelle CRM­Studie Vertriebseffizienz sowie weitere<br />

Informationen für die effiziente Vertriebsarbeit sind bei<br />

der cobra GmbH kostenfrei erhältlich.<br />

„Wir haben CRM schon<br />

immer als eine übergreifende<br />

Unternehmensphilosophie<br />

verstanden.“<br />

Jürgen Litz, Geschäftsführer cobra GmbH<br />

Gesteigerte Effizienz –<br />

erhöhte Kundenzufriedenheit<br />

„Wir haben CRM schon immer als eine übergreifende<br />

Unternehmensphilosophie verstanden. Weil die<br />

Zimmermann-Effizienz-Methodik Bestandteil der<br />

cobra CRM-Software ist, können Mitarbeiter mit<br />

dieser Anwendung ohne zeitlichen Mehraufwand<br />

ihre Leistung beachtlich steigern“, erläutert cobra-<br />

Geschäftsführer Jürgen Litz das Besondere an der<br />

cobra-Lösung. Die Software unterstützt den Vertrieb<br />

an jeder Stelle der Vertriebsorganisation und gibt stets<br />

optimale Informationen und Handlungsanweisungen.<br />

Denn die festgelegte und optimierte Vertriebsstrategie<br />

wird in der Lösung abgebildet und gibt den Mitarbeitern<br />

den effizienten Weg vor. Die strukturierte Ablage<br />

von Informationen hilft bei der Klassifizierung nach<br />

Anlagetyp, Risikobereitschaft, usw. aber auch beim<br />

Erfassen von Softfacts. Im Rahmen einer individuellen<br />

Betreuung sollte die Historie zu persönlichen<br />

oder telefonischen Kontakten genauso durchgängig<br />

gepflegt werden wie die Archivierung von Protokollen,<br />

Dokumentationen und Verträgen direkt bei<br />

der Adresse. Über alle vorhandenen Informationen<br />

können Marketing und Vertrieb nun Kunden selektieren<br />

für zielgerichtete Aktionen, Mailings oder Einladungen<br />

zu Veranstaltungen. Denn wer seine Kunden<br />

und deren Portfolio kennt und diese Informationen<br />

für perfekten Service und Beratung optimal nutzt,<br />

punktet im Vergleich zum Wettbewerb.<br />

Effizient unterwegs<br />

Da Beratungstermine häufig nicht mehr in der<br />

Filiale, sondern außerhalb der Öffnungszeiten beim<br />

Kunden zuhause stattfinden, kommt der mobilen<br />

Verfügbarkeit von Informationen heute eine hohe<br />

Priorität zu. Mobile Lösungen für Notebooks,<br />

Tablets oder Smartphones sorgen dafür, dass der<br />

Vertrieb stets aktuellste Kundendaten zur Verfügung<br />

hat. Das unterstützt einerseits bei der Gesprächsvorbereitung,<br />

sorgt aber auch dafür, dass neue<br />

Informationen zum Kunden direkt in der zentralen<br />

Datenbank vorhanden sind. Ein Gesprächsprotokoll<br />

kann noch von unterwegs erfasst werden und steht<br />

so auch anderen Abteilungen zur Verfügung.<br />

autorin:<br />

Petra Bond,<br />

Fachjournalistin<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


52 MarKetiNG & vertrieB<br />

53<br />

Rundum kundennah<br />

Viseca nutzt flexible und skalierbare CRM­Plattform<br />

dass Kundenservice für viseca nicht nur ein Schlagwort, sondern ein<br />

versprechen an Privatkunden und Partnerbanken ist, beweist der<br />

Spezialist für bargeldloses Bezahlen mit seinem serviceorientierten<br />

CrM-System. dieses dient dem gesamten Kreditkartenunternehmen<br />

als Basis für freudvollen Kundenservice sowie Partnerbanken für<br />

optimierte und automatisierte Prozesse.<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

Mit rund einer Million Kartenkunden ist Viseca<br />

Card Services SA eine der führenden Kartenherausgeberinnen<br />

in der Schweiz. Basierend auf den<br />

Mar ken MasterCard und Visa, bietet Viseca eine<br />

breite Produktpalette für Partner im Retail Banking,<br />

Private Banking oder außerhalb des Finanzbereichs<br />

an. Als Geschäftsbereich der Aduno Gruppe, die<br />

das gesamte Spektrum an Dienstleistungen rund um<br />

den bargeldlosen Zahlungsverkehr abdeckt, gehört<br />

sie zu hundert Prozent verschiedenen renommierten<br />

Schweizer <strong>Banken</strong>.<br />

Vor drei Jahren begab sich Viseca auf die Suche<br />

nach einer flexiblen, skalierbaren CRM-Plattform,<br />

welche die Bedürfnisse der ganzen Unternehmensgruppe<br />

abdecken kann. Die Abbildung und Unter -<br />

stützung der unterschiedlichen Prozesse und<br />

komplexen Produktstrukturen war eine der Hauptanforderung<br />

an das neue CRM-System. Die Plattform<br />

sollte zudem gruppenweit eingesetzt werden.<br />

Darüber hinaus sollte die neue Lösung Partner-<br />

banken wie auch Vertriebspartner in den Arbeitsprozess<br />

des Kreditantrags flexibel und modern<br />

einbinden, inklusive individueller Steuerung aller<br />

Berechtigungen.<br />

Da die bestehende CRM-Software bei Viseca<br />

stark an die Geschäftsprozesse des Unternehmens<br />

angepasst war, wäre eine Migration auf eine neue<br />

Version der alten Software gleich aufwendig wie<br />

die Einführung eines neuen Systems gewesen.<br />

Viseca entschied sich daher, die bestehende CRM-<br />

Applikation abzulösen und durch BSI CRM zu<br />

ersetzen.<br />

„Wir haben mit Viseca eine CRM- und Contactcenter-Lösung<br />

implementiert, welche sämtliche<br />

Daten – von der Beratung über Zusatzinfos bis hin<br />

zu Dienstleistungen – konsolidiert und im CRM<br />

aufzeigt. Das Besondere daran ist, dass alle Beteiligten<br />

die gleichen Prozesse nutzen, welche im<br />

CRM hinterlegt sind. So können beispielsweise<br />

Partnerbanken Prozesse anstossen und dazu nutzen,<br />

Anfragen komplett automatisch zu bearbeiten bzw.<br />

bei entsprechenden Mandanten prüfen zu lassen“,<br />

erklärt Urs Frick, BSI Projektleiter für Viseca.<br />

Serviceorientierte Architektur<br />

Die neue Applikation nutzt die Vorteile einer<br />

serviceorientierten Architektur (SOA), wie die<br />

Modularität und die Wiederverwendbarkeit der<br />

Services. Stefan Kämpfer, Head Business Management<br />

bei Viseca: „Unser Ziel war eine flexible<br />

CRM-Applikation, in SOA geschrieben, bei der<br />

wir unsere Eigenentwicklungen in ein gutes GUI<br />

einbinden und neue Services daraus anbieten können.<br />

Dieses Ziel haben wir gemeinsam mit BSI<br />

erreicht und arbeiten bereits am nächsten Meilenstein.“<br />

So plant Viseca über BSI CRM die Prozesse<br />

auf dem Webbrowser verfügbar zu machen, sodass<br />

die Partner das CRM mit ihren spezifischen Sichten<br />

bearbeiten und die Prozesse via Web – ergänzend<br />

zur aktuellen XML Schnittstelle – nutzen können.<br />

„Der große Vorteil in diesem nächsten Meilenstein<br />

liegt in der Kontrolle, Flexibilität und Steuerung<br />

der Prozesse, welche intern wie extern gleich<br />

ab gewickelt werden“, erklärt Urs Frick.<br />

Geschäftslogik und System -<br />

intelligenz verschmelzen<br />

BSI CRM entspricht den Anforderungen zum<br />

„Joint Development“, also der Zusammenarbeit<br />

zwischen BSI und einem eigenen Service-CRM-<br />

Entwicklungsteam innerhalb der Aduno Gruppe.<br />

Aduno profitiert dadurch von Lieferantenunabhängigkeit,<br />

einer höheren Kostentransparenz und<br />

flexibler Anpassung. Auch die Mitarbeiter sind von<br />

der einfachen Benutzeroberfläche begeistert: „Den<br />

Anwendern gefiel das Tool sofort“, erklärt Stefan<br />

Kämpfer. „BSI verstand unser Geschäft bereits beim<br />

ersten Pilot sehr schnell und lieferte interessante<br />

Anregungen zur Optimierung der Prozesse.“<br />

Automatisierung<br />

von Routineaufgaben<br />

Als erster Schritt wurde BSI CRM unter dem<br />

Namen „Agios“ im New Account-Bereich von<br />

Viseca eingeführt, also bei der Erfassung und<br />

Prüfung von Kreditkartenanträgen. Wo der Mitarbeiter<br />

sich früher auf Checklisten und Arbeitsanleitungen<br />

stützen musste, führt heute der Process<br />

Wizard durch den komplexen Prozess des Kartenantrags<br />

und der Kontoeröffnung. Viele Prüfungen<br />

sind heute automatisiert. Durch die Integration<br />

interner und externer Bonitätsinformationen und<br />

einer Automatisierung der Prüfungen kann ein<br />

Antrag sicherer, einfacher und schneller bearbeitet<br />

werden. Das System unterstützt den Mitarbeiter<br />

mit einem Regelwerk bei der Beurteilung, ob<br />

ein Antrag genehmigt werden kann oder ob eine<br />

anderes Produkt angeboten werden sollte. Das<br />

Regelwerk besteht aus einem Antrags-Scoring-<br />

Modell, welches durch die Business-Analyse<br />

laufend angepasst und optimiert wird. „Bereits<br />

kurz nach der Einführung spürten wir Effizienz-<br />

und Qualitätsgewinne“, sagt Stefan Kämpfer.<br />

Darüber hinaus ist die Schulung neuer Mitarbeiter<br />

in kürzerer Zeit zu bewältigen als zuvor, denn die<br />

Mitarbeiter können die Prozessabläufe teilweise<br />

zusammen mit der Applikation erlernen. Die Prozesse<br />

und die jeweiligen Produktdefinitionen sind<br />

im System integriert. Dank einfacher Oberfläche<br />

und der Reduktion der am Bildschirm angezeigten<br />

Informationen, ist das System intuitiv verständlich.<br />

Schritt für Schritt zur<br />

unternehmensweiten Plattform<br />

Im nächsten Schritt wurde der Kundendienst<br />

angebunden. Im Gegensatz zur Kontoeröffnung,<br />

wo ein stark reglementierter Prozess wichtig ist,<br />

zählt beim Kundendienst, flexibel auf die Kundensituation<br />

eingehen zu können. Hier wurde nur<br />

der Einstieg mit der Identifikation des Kunden<br />

straff geführt. Danach ist Flexibilität bei der<br />

Erfüllung der Kundenanfragen gewährleistet.<br />

Das System unterstützt den Mitarbeiter mit der<br />

übersichtlichen Bereitstellung der relevanten<br />

Informationen. Wie gut Viseca die Betreuungsprozesse<br />

im Griff hat, zeigt nicht zuletzt der<br />

Hotline-Testsieg (CMM 3/2011) unter allen<br />

Kreditkartenunternehmen in der Schweiz.<br />

Highlights der BSi CrM lösung für viseca<br />

• Abbildung einer Vielzahl unterschiedlicher Prozesse<br />

und komplexer Produktstrukturen<br />

• Abbildung gesetzlich reglementierter Prüfprozesse<br />

• Flexible Prozessführung – je nach Erforderlichkeit<br />

• Effizienz- und Qualitätsgewinne: Qualitativ bessere<br />

Auftragserfassung und weniger Schulungsaufwand<br />

• Komplexe Berechtigungslogik, z. B. Anbindung von<br />

Partnerbanken und Vertriebspartnern<br />

• Moderne Technologie dank SOA<br />

autor:<br />

oliver Hechler,<br />

Geschäftsführer von BSI Business Systems Integration<br />

Deutschland GmbH<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


54<br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

HerStellerverZeiCHNiS 55<br />

Die agentes GmbH ist ein innovativer, zuverlässiger und partnerschaftlicher IT­Dienstleister in<br />

der Finanzbranche. Unsere Expertinnen und Experten mit bankfachlichem und versicherungsspezifischem<br />

Know­how und langjähriger Erfahrung begleiten Projekte von der Konzeption<br />

über die Implementierung bis zum erfolgreichen Abschluss. Unsere Schwerpunkte liegen in den<br />

Geschäftsbereichen Consulting, Softwareentwicklung, Migration und Standardlösungen. Mit<br />

rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Standorten München, Stuttgart, Kassel,<br />

Frankfurt und Köln entwickeln wir anspruchsvolle Lösungen für unsere Kunden.<br />

agentes GmbH • Räpplenstr. 19 • 70191 Stuttgart • T +49 711 25857-0 • F +49 711 25857-299 • info@agentes.de • www.agentes.de<br />

Die ALOS GmbH ist ein beratendes Systemhaus für Enterprise Content Management (ECM) mit Sitz<br />

in Köln. Das Unternehmen ist Microsoft Gold Certified Partner und beschäftigt rund 80 Mitarbeiter,<br />

die bundesweit umfassende Services erbringen. Diese reichen von der Konzeption über die Einführung<br />

bis zum Betrieb der eingeführten ECM­Lösung. Außerdem verfügt ALOS über herstellerautorisierte<br />

Serviceorganisationen für Software­Support sowie Reparatur und Wartung von Imaging Hardware<br />

vor Ort. Zu den Kunden von ALOS zählen Unternehmen aller Branchen. Das mehr als 50 Jahre<br />

bestehende Systemhaus legt seit jeher höchsten Wert auf Qualität, Zuverlässigkeit und eine hohe<br />

Servicekompetenz.<br />

ALOS GmbH • Document Management • Dieselstraße 17 • 50859 Köln • T +49 2234 4008-0 • F +49 2234 4008-456 • info@alos.de • www.alos.de<br />

Die banqtec AG steht für 20 Jahre Erfahrung im herstellerunabhängigen Service für <strong>Banken</strong> und<br />

<strong>Sparkassen</strong>. Ein Technikernetz im gesamten Bundesgebiet garantiert den Kreditinstituten hohe<br />

Verfügbarkeiten im Selbstbedienungs­ und Kasse­Schalter­Bereich. Ob beim Verkauf von Neu­ und<br />

Gebrauchtgeräten, Inbetriebnahmen, Reparatur oder Wartung – mit banqtec profitieren <strong>Banken</strong><br />

und <strong>Sparkassen</strong> von umfassender Kompetenz und Professionalität im SB­Bereich.<br />

banqtec aG • Uwe Merker • denecken Heide 4 • 30900 Wedemark • T +49 5130 9289-0 • F +49 5130 9289-50 • contact@banqtec.de • www.banqtec.de<br />

Capgemini ist einer der weltweit führenden Anbieter von Management­ und IT­Beratung,<br />

Technologie­Services sowie Outsourcing­Dienstleistungen. Im Jahr 2011 betrug der Umsatz der<br />

Capgemini­Gruppe 9,7 Milliarden Euro. Das Unternehmen ist in 40 Ländern vertreten. Gemeinsam<br />

mit seinen Kunden erstellt Capgemini Lösungen, die passgenau auf die individuellen Anforderungen<br />

zugeschnitten sind.<br />

Capgemini Deutschland GmbH • Potsdamer Platz 5 • 10785 Berlin • T +49 30 88703-0 • F +49 30 88703-111 • www.de.capgemini.<strong>com</strong><br />

Computacenter ist Europas führender herstellerübergreifender Dienstleister für Informationstechno<br />

logie. Kundennähe bedeutet für uns, Geschäftsanforderungen zu verstehen und präzise darauf<br />

einzugehen. Auf dieser Basis entwickeln, implementieren und betreiben wir für unsere Kunden<br />

maßgeschneiderte IT­Lösungen. Wir bewerten den Nutzen neuer Technologien und integrieren<br />

diese schnell und professionell in vorhandene IT­Umgebungen.<br />

Computacenter AG & Co.oHG • Europaring 34–40 • 50170 Kerpen • T +49 2273 597-0 • F +49 2273 597-1300 • <strong>com</strong>munications.germany@<strong>com</strong>putacenter.<strong>com</strong> • www.<strong>com</strong>putacenter.de<br />

Immer mehr <strong>Banken</strong> entscheiden sich für die Lösungen der EFDIS AG, dem etablierten Anbieter für<br />

leistungsfähige Lösungen im Bereich Standard­Kernbanksoftware und Dienstleistungen. Erfolgsfaktor<br />

ist unter anderem die fortschrittlich designte, vollständig parametrisierbare und realtimefähige<br />

Standard­Anwendung, die auch im Rahmen eines zeitgemäßen Full­Service im Rechenzentrum der<br />

EFDIS betrieben werden kann. Darüber hinaus bietet die EFDIS Servicing GmbH als 100%ige Tochter<br />

der EFDIS AG die Bearbeitung von Darlehen, Einlagengeschäften und weiteren Backoffice­Prozessen<br />

im Rahmen eines „Business Process Outsourcing“.<br />

EFDIS AG <strong>Banken</strong>software • Marienplatz 5 • 85354 Freising • T +49 8161 5373-440 • F +49 8161 5373-590 • info@efdis.de • www.efdis.de<br />

Die emagixx GmbH ist ein dynamisches, innovatives Unternehmen, das sich dem Datenqualitätsmanagement<br />

verschrieben hat. Die Vision von emagixx ist: „Einfach gute Daten“. Am Firmensitz in<br />

Hamburg werden leistungsstarke Softwareprodukte zur Datenqualitätsprüfung entwickelt und mit<br />

branchen­, prozess­ und projektspezifischem Know­how kombiniert. So entstehen Produkte und<br />

Dienstleistungen, die zu einer effizienten Sicherung der Datenqualität führen.<br />

emagixx GmbH • Nagelsweg 55 • 20097 Hamburg • T +49 40 244243-484 • mail@emagixx.de • www.emagixx.de<br />

FEIG ELECTRONIC GmbH bietet RFID­Leser für ePayment, eTicketing und eMobility. Die RFID­Leser unterstützen<br />

kontaktlose Kreditkarten wie Europay, Mastercard oder Visa, ebenso wie kontaktlose Giro­ und<br />

Geldkarten (girogo). Sie lesen alle gängigen kontaktlosen Smartcards nach ISO14443­A und B und unterstützen<br />

NFC­Applikationen. Darüber hinaus bietet FEIG ELECTRONIC Basis­, Standard­ und Komfortleser<br />

für den neuen Personalausweis (nPA).<br />

FeiG eleCtroNiC GmbH • lange Straße 4 • 35781 Weilburg • T +49 6471 3109-0 • F +49 6471 3109-99 • obid@feig.de • www.feig.de<br />

Die Konica Minolta Business Solutions Deutschland GmbH ist ein führender Anbieter von Komplettlösungen<br />

für die unternehmensweiten Druck­ und Dokumentenworkflows im B2B­Bereich. Als Projekt­<br />

und Lösungsexperte bietet das Unternehmen aus Langenhagen bei Hannover Gesamtpakete, die aus<br />

Beratung, Hard­ und Softwarelösungen, Dienstleistungen sowie Service und Support bestehen. Mit<br />

Optimized Print Services eröffnete Konica Minolta 2010 ein neues Geschäftsfeld.<br />

Konica Minolta Business Solutions Deutschland GmbH • Europaallee 17 • 30855 Langenhagen • T +49 800 6466582 • info@KonicaMinolta.de • www.KonicaMinolta.de/business<br />

Misys ist ein weltweit führender Anbieter von Softwarelösungen für Finanzinstitute für die Bereiche<br />

Kreditwesen, Handel, Retail, Wholesale, Treasury, Risikomanagement, Buyside, Handelsfinanzierung,<br />

Mobile Banking, Compliance, etc. Mehr als 1.800 <strong>Banken</strong> – inklusive aller weltweiten Top­50­<strong>Banken</strong><br />

– vertrauen auf Misys. Unsere Systeme zeichnen sich durch offene Architekturen aus und decken<br />

nationale wie internationale Anforderungen ab.<br />

Misys international Banking Systems GmbH • Walter-Kolb-Straße 13 • 60594 Frankfurt am Main • T +49 69 238527-0 • banking.frankfurt@misys.<strong>com</strong> • www.misys.<strong>com</strong><br />

Die P3N BERATUNGs GmbH unterstützt und berät <strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong>, bestehende Kostenstrukturen<br />

zu optimieren und Risiken zu reduzieren. Die Kreditwirtschaft profitiert regelmäßig von der Methodenkompetenz<br />

und dem tiefgreifenden Fach­ und Branchenwissen der Berater. Diese praxiserprobte<br />

Expertise nutzen <strong>Banken</strong> und <strong>Sparkassen</strong> erfolgreich für die Verbesserung ihrer internen Prozesse<br />

und IT­Nutzung beispielsweise im Immobilienmanagement, im Kommunikations­ und Informationsmanagement<br />

oder in der Bargeldlogistik.<br />

P3N BERATUNGs GmbH • Frank Hummel • Schubertstraße 1 • 08058 Zwickau • T +49 375 3532953-0 • F + 49 375 3532953-9 • info@p3n.de • www.p3n.de<br />

REINER SCT gehört in Deutschland zu den führenden Herstellern von Lesegeräten für Chipkarten sowie<br />

von Software für Zeiterfassung. Das in 1997 gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf hochwertige<br />

Homebanking­Sicherheitslösungen für <strong>Banken</strong> und deren Kunden sowie auf intuitiv anwendbare Zeiterfassungs­<br />

und Zutrittskontrollsysteme für kleine und mittelständische Unternehmen. REINER SCT entwickelt<br />

und produziert in Deutschland und bietet bis hin zum Vertrieb und Endkundenservice sämtliche<br />

Leistungen aus einer Hand. Mit den neuen Chipkartenlesegeräten für den elektronischen Personalausweis<br />

ist REINER SCT Wegbereiter für den innovativen IT­Einsatz im öffentlichen Bereich. Das Unternehmen<br />

ist weltweit tätig und gehört zur REINER­Gruppe, die sich seit 1913 in Familienbesitz befindet.<br />

REINER SCT • Reiner Kartengeraete GmbH & Co. KG • Goethestr. 14 • 78120 Furtwangen • T +49 7723 5056-0 • F +49 7723 5056-778 • mail@reiner-sct.<strong>com</strong> • www.reiner-sct.<strong>com</strong><br />

Die update software AG ist Europas führender Anbieter von CRM­Lösungen speziell für <strong>Banken</strong> und<br />

Finanzdienstleister. Mit rund 170.000 Anwendern in über 1.500 Unternehmen weltweit unterstützen<br />

wir seit mehr als 20 Jahren die schnelle und flexible Optimierung von Vertriebs­, Marketing­ und<br />

Serviceprozessen. Zu unseren Kunden zählen u.a. BAWAG PSK, Haspa, Hauck & Aufhäuser, LBS,<br />

Mayflower Capital, OVB, Raiffeisen und UniCredit Bank.<br />

update software deutschland GmbH • landsbergerstraße 110 • 80339 München • T +49 89 890213-19 • F +49 89 890213-50 • info.muenchen@update.<strong>com</strong> • www.update.<strong>com</strong><br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012


56<br />

Impressum<br />

ISSN 1615-72<br />

<strong>av</strong>-news GmbH, Arabellastr. 4, D-81925 München<br />

I www.<strong>av</strong>-<strong>finance</strong>.<strong>com</strong>, E information@<strong>av</strong>-<strong>finance</strong>.<strong>com</strong><br />

<strong>Banken</strong> & <strong>Sparkassen</strong><br />

Die Fachzeitschrift für Strategie, Marketing, Technologie,<br />

Organisation, Management, Sicherheit.<br />

Geschäftsführer:<br />

Winfried Eberl, Herbert Sebald<br />

Chefredakteur:<br />

Herbert Sebald<br />

T 089 92 2231 76<br />

E h.sebald@<strong>av</strong>-<strong>finance</strong>.<strong>com</strong><br />

Redaktion:<br />

Tobias Kantenwein (Ressortleitung Marketing)<br />

T 089 92 22 31 75<br />

E t.kantenwein@<strong>av</strong>-<strong>finance</strong>.<strong>com</strong><br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Petra Bond, Désirée Bongibault, Heinz E. Bräunle, Klaus-Peter<br />

Bruns, Mate Ezgeta, Maik Frey, Martin Grauel, Oliver Hechler,<br />

Christian Hoffmann, Niels von der Hude, Frank Hummel,<br />

Klaus Jetter, Rüdiger Leicht, Michael Mews, Ute Ross, Gunther<br />

Schwenninger, Carsten Steckel, Stefan Volmari.<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Lea Deuter, Josef Hutter<br />

Anzeigen:<br />

Manuela Albutat<br />

T 089 92 22 39 77<br />

E m.albutat@<strong>av</strong>-<strong>finance</strong>.<strong>com</strong><br />

BANKEN & SPARKASSEN 06 | 2012<br />

vorSCHaU / iMPreSSUM<br />

Vorschau<br />

Schwerpunktthema/Marktübersicht:<br />

Big Data<br />

Themen der Ausgabe<br />

• Basel III<br />

• Call Center<br />

• Forderungsmanagement<br />

• Frontoffice-Lösungen<br />

• Immobilienbewertung<br />

• Kreditberatung, -sachbearbeitung, -scoring<br />

• Kunden-SB<br />

• Management- und Technologiedienstleistung<br />

• Postbearbeitung<br />

• Rechenzentrum<br />

• SEPA<br />

• SOA<br />

die termine der ausgabe 01/2013 im Überblick<br />

redaktionsschluss: 14.01.13<br />

anzeigenschluss/druckunterlagenschluss: 28.01.13<br />

erscheinungstermin: 08.02.13<br />

Marketing/Vertrieb/Abo-Verwaltung:<br />

Barbara Forster<br />

T 089 92 22 31 73, F 089 92 22 31 71<br />

E abo@<strong>av</strong>-<strong>finance</strong>.<strong>com</strong><br />

Satz/Layout/Grafik:<br />

Design-Werker, E-Mail info@design-werker.de<br />

Druck:<br />

Druckerei Joh. Walch GmbH & Co.<br />

Im Gries 6, D-86179 Augsburg,<br />

T 0821 80 85 80, F 0821 808 58 39<br />

Für unverlangt eingereichte Manuskripte keine Gewähr, sie gelten<br />

in jeder Hinsicht der Redaktion zur freien Disposition überlassen.<br />

Namentlich gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder. Eine Verwertung der in <strong>Banken</strong> &<br />

<strong>Sparkassen</strong> veröffentlichten Beiträge ist unzulässig. Nachdruck von<br />

Text und Abbildungen zum Zwecke der Werbung, für Fernseh- und<br />

Funksendungen, Filme, Übersetzungen, Vervielfältigung, Vorträge<br />

und das Speichern auf Datenverarbeitungsanlagen ist, auch auszugsweise,<br />

ohne Zustimmung des Verlages nicht gestattet. Das Recht des<br />

Zitierens bleibt hiervon unberührt.<br />

Titel:<br />

Der Titel <strong>Banken</strong> & <strong>Sparkassen</strong> ist urheberrechtlich geschützt. Das<br />

gilt für die Schreibweise, den Aufbau, das Layout, die Art und Weise<br />

der Erscheinung und den Verwendungszweck. Das Logo und den<br />

Titel anderweitig zu verwenden, zu verfälschen oder zu ändern ist<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung der <strong>av</strong>-news GmbH zulässig.<br />

Bei Nichtbeachten wird Schadenersatz geltend gemacht.<br />

Leserzielgruppen:<br />

Die Entscheider in <strong>Sparkassen</strong>, Volks- und Raiffeisenbanken,<br />

Privatbanken, Bausparkassen, Auslandsbanken sowie Anbieter<br />

und Dienstleister für die Finanzwirtschaft.<br />

Bankverbindung:<br />

Salzburg München Bank AG<br />

Kontonummer 11000 64038, BLZ 701 206 00<br />

Abonnementpreise (Inland):<br />

€ 56,- zzgl. 7% USt. und inkl. Versandkosten<br />

(Einzelverkauf € 10,- zzgl. 7% USt. und Versandkosten)<br />

Abonnementpreise (Ausland):<br />

€ 56,- exkl. USt. zzgl. € 13,- Versandkosten und € 13,- Bankspesen*<br />

(Einzelverkauf € 10,- exkl. USt. zzgl. Versandkosten<br />

und Bankspesen) * in Nicht-Euro-Ländern<br />

Die Abonnementdauer beträgt ein Jahr. Das Abonnement verlängert<br />

sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht sechs Wochen<br />

vor Ablauf eines Bezugsjahrs schriftlich gekündigt wird.<br />

Weitere Publikationen der <strong>av</strong>-news GmbH:<br />

IT <strong>Banken</strong> & Versicherungen, EVIKO - <strong>Banken</strong>Einkaufsführer<br />

Druckauflage: 6.000 Exemplare<br />

Bildquelle: www.shutterstock.<strong>com</strong><br />

Informationsgesellschaft zur Feststellung der<br />

Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW)<br />

Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 18 vom 01.01. 2012<br />

✄<br />

Antwort<br />

<strong>Banken</strong> & <strong>Sparkassen</strong><br />

Arabellastr. 4<br />

81925 München<br />

Ja, senden Sie mir bitte die beiden kommenden Ausgaben der „BANKEN UND<br />

SPARKASSEN“ kostenlos zum Kennenlernen. Wenn ich keine gegenteilige<br />

Mitteilung mache, erhalte ich „BANKEN UND SPARKASSEN“ regelmäßig zum Preis<br />

von 56,- € (inkl. MwSt. und Versandkosten im Inland) für sechs Ausgaben jährlich.<br />

Das Jahresabonnement kann ich jederzeit schriftlich kündigen.<br />

Firma<br />

Name, Vorname<br />

PLZ, Ort<br />

Datum, Unterschrift<br />

Ihre Widerrufs-Garantie: Sie sind an Ihre Bestellung nicht mehr gebunden, wenn Sie binnen<br />

einer Frist von zehn Tagen nach Erhalt der Probeexemplare widerrufen. Zur Fristwahrung<br />

genügt die rechtzeitige Einsendung des Widerrufs an<br />

<strong>Banken</strong> & <strong>Sparkassen</strong>, Arabellastr. 4, 81925 München<br />

Oder per Fax: (0 89) 92 22-31 71<br />

<strong>av</strong>-<strong>finance</strong>


Veranstaltungen<br />

11. Handelsblatt Jahrestagung, 19. und 20. Februar 2013, Hotel InterContinental Berlin<br />

Zukunftsstrategien für<br />

<strong>Sparkassen</strong> und Landesbanken.<br />

Diskutieren Sie mit TOP-Meinungsführern über aktuelle Herausforderungen!<br />

Burkhard Balz,<br />

Mitglied des Europäischen<br />

Parlaments, Ausschuss für<br />

Wirtschaft und Währung<br />

Dr. Christian Grugel,<br />

Leiter Abt. Verbraucherpolitik,<br />

Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz<br />

Raimund Röseler,<br />

Exekutivdirektor<br />

<strong>Banken</strong>aufsicht,<br />

BaFin<br />

Peter Becker,<br />

Vorsitzender des<br />

Vorstandes,<br />

Sparkasse Herford<br />

Dr. Thomas Grützemacher,<br />

Mitglied des Vorstandes,<br />

Stadtsparkasse München<br />

Michael Schmuck,<br />

Vorsitzender des<br />

Vorstandes,<br />

Sparkasse Neuss<br />

Weitere Informationen im Internet:<br />

www.zukunftsforum-sparkassen.de<br />

Roland Boekhout,<br />

CEO, ING-DiBa<br />

Dr. Peter M. Haid,<br />

Mitglied des Vorstandes,<br />

Baden-Württembergische<br />

Bank<br />

Ute Vondenhof,<br />

Geschäftsführerin,<br />

Vondenhof Personaltraining<br />

Daniel Scholten, Info-Telefon: 02 11.96 86 – 34 21<br />

Renate Braun,<br />

Vorsitzende des<br />

Vorstandes,<br />

Sparkasse Passau<br />

Jürgen Lieberknecht,<br />

Mitglied des Vorstandes,<br />

TARGOBANK<br />

Dr. Harald Vogelsang,<br />

Sprecher des Vorstandes,<br />

Hamburger Sparkasse<br />

Konzeption und Organisation:<br />

Georg Fahrenschon,<br />

Präsident, DSGV<br />

Mag. Karl Obernosterer,<br />

Mitglied des Vorstandes,<br />

Tiroler Sparkasse<br />

Aktuelle Informationen<br />

zum Programm unter:<br />

Andreas Goßmann,<br />

Mitglied des Vorstandes,<br />

Stadtsparkasse Düsseldorf<br />

Dr. Hans Reckers,<br />

Hauptgeschäftsführer,<br />

VöB<br />

Substanz entscheidet.

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