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25 Jahre Arbeiten des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten ...

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pen und auch Einzelpersonen zur Intensivierung<br />

der bergbauhistorischen Aktivitäten<br />

einlud. Von 26 Teilnehmern erklärten<br />

13 dazu ihre Bereitschaft. Dieses Treffen<br />

wurde nachträglich zur ersten Sitzung <strong>des</strong><br />

erneuerten Arbeitskreises erklärt. In der 4.<br />

Sitzung konnte Max Kuhn, Vorsitzender<br />

<strong>des</strong> <strong>Fördervereins</strong>, Prof. Dr. rer. nat. Ernst<br />

Beier gewinnen, für ein Jahr die Leitung<br />

zu übernehmen. 1994 löste ihn Dr.-Ing.<br />

Siegfried Müller ab, der inzwischen zum<br />

stellvertretenden Direktor <strong>des</strong> Deutschen<br />

Bergbau-Museums Bochum ernannt wurde.<br />

Seit 1992 befasste sich der Arbeitskreis<br />

mit der Planung und Anlage eines Bergbauwanderweges<br />

sowie der Erarbeitung<br />

von Texten für Informationstafeln. So entstand<br />

1996 unter Mithilfe der Sparkasse<br />

Bochum der 14 km lange Bergbaurundweg<br />

“Ruhr-Uni”. Über ihn liegt seit 2003 eine<br />

im Buchhandel erhältliche Broschüre vor.<br />

Seit 1996 wurden viele geführte Wanderungen<br />

durchgeführt, wie auch vom Verein<br />

“University meets Querenburg” (Bild 3).<br />

Am Bergbaurundweg stellte der Arbeitskreis<br />

8 Informationstafeln auf; 11 weitere<br />

stehen im Osten und Norden der Stadt.<br />

6 Tafeln sind noch in Arbeit. Außerdem<br />

wurden einige bergbauhistorische Erinnerungsmale<br />

der Öffentlichkeit übergeben,<br />

wie eine Skulptur von Paul Epp vor dem<br />

Ernst-Brühmann Haus in Bochum-Werne.<br />

Dr.-Ing. Müller musste vor allem wegen<br />

starker beruflicher Belastung seinen<br />

Vorsitz aufgeben. Die Mitglieder Günter<br />

Möller und Friedhelm Vielstich sowie der<br />

Vorstand <strong>des</strong> <strong>Fördervereins</strong> bemühen sich<br />

seitdem, einen Nachfolger zu finden, der<br />

vor allem die <strong>Arbeiten</strong> zur Aufstellung von<br />

weiteren Tafeln im Norden und Osten <strong>des</strong><br />

Stadtgebiets koordiniert.<br />

In Bochum bestehen seit längerem weitere<br />

Gruppen, die sich um die Bewahrung<br />

der Bergbaugeschichte der Stadt kümmern.<br />

So sind im Südwesten der Bergmannstisch<br />

Bochum-Süd, im Westen der<br />

Heimat- und Bürgerverein Wattenscheid<br />

und auch einige Stadtbezirksvertretungen<br />

tätig. Alle Gruppen arbeiten an der Verwirklichung<br />

<strong>des</strong> gemeinsamen Ziels nach dem<br />

Motto zusammen: “getrennt marschieren,<br />

vereint schlagen!”. Leider hat sich in Bochum<br />

- entgegen der Entwicklung in anderen<br />

Städten <strong>des</strong> Ruhrreviers - bisher<br />

keine gemeinsame Organisation gebildet.<br />

Das drückt sich auch in unterschiedlichen<br />

Tafelkonstruktionen aus.<br />

Arbeitskreis Dortmund<br />

Am historischen Bergbau Interessierte<br />

gründeten 1986 den Arbeitskreis Dortmund.<br />

Auslöser war die Begehung der<br />

Bergbauspuren am Nordwesthang <strong>des</strong><br />

Sybergs, geführt vom Willi Kuhlmann und<br />

Heinrich Scholle. Zum Vorsitzenden <strong>des</strong><br />

Arbeitskreises wurde Tilo Cramm gewählt,<br />

dem 1999 Heinrich Bertelsbeck und 2001<br />

Heinz-Ludwig Bücking nachfolgten.<br />

Die größte der neu gebildeten Arbeitsgruppen<br />

befasste sich mit der Anlage <strong>des</strong><br />

"Syburger Bergbauwegs" und Einrichtung<br />

<strong>des</strong> "Besucherbergwerks Graf Wittekind".<br />

Hierzu wurden mehrere Stollen geöffnet,<br />

die alten Grubenbaue erforscht, aufgewältigt<br />

und am 1992 eingeweihten Wanderweg<br />

Informationstafeln aufgestellt.<br />

Unterstützung erfuhr die Arbeitsgruppe<br />

vor allem vom Museum für Naturkunde,<br />

vom städtischen Forstbetrieb und von der<br />

Denkmalbehörde, die 1990 den Altbergbau<br />

unter Bodendenkmalschutz stellen<br />

ließ. Die Vorhaben wurden in jahrelanger<br />

ehrenamtlicher Arbeit der Mitglieder und<br />

Helfer <strong>des</strong> <strong>Fördervereins</strong> - auch aus Bereichen<br />

anderer Arbeitskreise - mit rd. 33000<br />

Arbeitsstunden Wirklichkeit. Die Aufwältigung<br />

der Abbaustrecken, Förderberge<br />

und Aufhauen der Zeche Schleifmühle bis<br />

zum Durchschlag mit dem 30 m höher gelegenen<br />

Förderstollen Graf Wittekind dauerte<br />

bis 2003 11 <strong>Jahre</strong>. Diese Verbindung<br />

schaffte dem Besucherbergwerk einen<br />

zweiten Ausgang und ermöglichte die beliebten<br />

“Erlebnisführungen”. Mit den Aufwältigungsarbeiten<br />

war die Entdeckung<br />

zum Teil einmaliger bergbaugeschichtli-<br />

Fachverbände und Unternehmen<br />

cher Objekte verbunden: unter anderem<br />

waren es Schlittenspuren, Holzschienengestänge,<br />

Bergemauern, “Trittspuren der<br />

Alten” und mit der Keilhaue unterschrämte<br />

Kohlenstöße (Bild 4).<br />

Alle markscheiderischen Aufnahmen<br />

übernahm Wolfgang Rühl, der auch Vermessungen<br />

und Diplomarbeiten der Technischen<br />

Fachhochschule Georg Agricola<br />

zu Bochum betreute.<br />

Das bisherige Untersuchungsbergwerk<br />

wurde auf Anraten der Bergbehörde 1997<br />

Besucherbergwerk, wozu auch die Besucher<br />

gegen Unfall versichert werden<br />

mussten. Im selben Jahr schloss die Stadt<br />

als Grundeigentümerin mit dem Förderverein<br />

einen Gestattungsvertrag ab, der<br />

die Pflege der Objekte und der neu angelegten<br />

Wege durch den Verein beinhaltet.<br />

Die niedrigen, engen Grubenbaue lassen<br />

jährlich ca. 700 Besucher zu. Davon kommen<br />

rd. 200 zum “Tag <strong>des</strong> Offenen Denkmals”<br />

bzw. zum “Tag <strong>des</strong> Geotops”.<br />

Auch der Westfalenpark ist ein bergbaugeschichtlich<br />

interessanter Boden. So<br />

wurden 1989 beim Vortrieb <strong>des</strong> “Emscherrohrs"<br />

zur Renaturierung der Emscher<br />

gut erhaltene Grubenbaue der Zeche Am<br />

Busch angeschnitten und dokumentiert.<br />

Der Arbeitskreis schlug daher 1988 der<br />

Stadt vor, zur Bun<strong>des</strong>gartenschau 1991 in<br />

der Nähe <strong>des</strong> früheren Schachtes Christine<br />

der Zeche Am Busch einen westfälischen<br />

Pferdegöpel nachzubauen. Hierzu stellte<br />

das Deutsche Bergbau-Museum Bochum<br />

Zeichnungen von 1821 zur Verfügung.<br />

Ohne ehemalige Bergleute der Zechen<br />

Victor-Ickern und Emscher-Lippe sowie<br />

die Hilfe der Bergbau AG Westfalen und<br />

Finanzierung vor allem durch die Sparkasse<br />

Dortmund wäre das Vorhaben jedoch<br />

nicht geglückt. Die Helfer bauten den Göpel<br />

so exakt nach, dass er funktionieren<br />

würde, wenn es noch einen Schacht darunter<br />

gäbe. Eine von 3 Informationstafeln<br />

im Westfalenpark erläutert den 1813/15<br />

zur Wasserhebung geteuften 49 m tiefen<br />

“Kunst - und Maschinenschacht” Am<br />

3 Wandergruppe unter Führung von Prof. Dr. Ernst Beier<br />

Foto: Tilo Cramm 4 Ausbauarbeit in Schleifmühle Foto: Tilo Cramm<br />

bergbau 9/2007 417

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