Studienseminar Koblenz
Studienseminar Koblenz
Studienseminar Koblenz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Allgemeines Seminar<br />
<strong>Studienseminar</strong> <strong>Koblenz</strong><br />
Standardsituationen und Handlungsoptionen als mitwachsendes System<br />
Die Standardsituationen und die Handlungsoptionen werden im Sinne eines mitwachsenden<br />
Systems mit jedem neuen Referendarkurs gemeinsam erarbeitet und formuliert. Sie werden aus<br />
konkreten Fällen des beruflichen Handelns induktiv extrahiert und abstrahiert. Sie müssen immer<br />
wieder an die Erfahrungen der Referendarinnen und Referendare angebunden sein. In der Sitzung<br />
des Allgemeinen Seminars wurden die folgenden Standardsituationen und die Handlungsoptionen<br />
zusammengestellt.<br />
Standardsituation: Ergebnisse sichern<br />
Handlungsoptionen:<br />
Ergebnisse an der Tafel oder auf Folie festhalten � SchülerInnen übertragen die Ergebnisse in ihr<br />
Heft<br />
Ergebnissicherung erfolgt durch ein Arbeitsblatt, welches die SchülerInnen in ihr Heft einkleben<br />
In höheren Klassen (ab 10. Klasse) ist es denkbar, dass die SchülerInnen eigenständig<br />
Notizen/Mitschriften während des Unterrichtsverlaufes anstellen<br />
Ausgabe eines „Sicherungsblattes“ am Ende der Stunde, welches die wichtigsten Aspekte der<br />
Unterrichtsstunde auflistet<br />
Ergebnissicherung durch verbale und/oder schriftliche Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Sicherung und Bestätigung der Ergebnisse durch ein Experiment (z.B. im Fach Chemie bei<br />
deduktiver Vorgehensweise)<br />
Sicherung der Ergebnisse durch Erarbeitung eines Praxisbeispiels (z.B. im Fach Musik)<br />
Holger Mueller und Ruben Keuchel<br />
Standardsituation: Epochalnoten geben<br />
Handlungsoptionen:<br />
kontinuierliche Bewertung der Schülerleistungen (Strichliste nach jeder Stunde oder wöchentliche<br />
Notizen)<br />
punktueller Vermerk qualitativ besonders guter oder schlechter Beiträge<br />
Beobachtung individueller Lernfortschritte<br />
Bewertung von Hausaufgaben, Heftführung, Arbeitshaltung einfließen lassen<br />
zusätzliche Leistungsabfrage durch die Vergabe von Protokollen und Referaten<br />
Selbstbewertung durch die Schüler (altersabhängig)<br />
‚öffentliche’ Bekanntgabe der Noten vor den Mitschülern (bietet Möglichkeit zur Diskussion<br />
einzelner Noten)<br />
‚geheime’ Bekanntgabe der Noten (?)<br />
Standardsituation: In die Stunde einsteigen (31)<br />
Handlungsoptionen:<br />
Bild, Karikatur, Karte als stummer Impuls<br />
Provokation (i.S. von Herausforderung), um die Schüler zu aktivieren<br />
kurzes Zitat an die Tafel oder auf Folie anschreiben und Beiträge sammeln<br />
informierender Einstieg<br />
Aufgreifen des Themas aus der vorhergehenden Stunde<br />
HA – Besprechung<br />
Kurze Geschichte<br />
Frage (z.B. aus der Lebenswelt/Erfahrung der Schüler)<br />
Kurzvideo<br />
Barbara Pfeiffer und Bettina Klimek
Brainstorming<br />
mündliche oder schriftliche Kurzabfrage der Vorstunde (bzw. der HA)<br />
Martina Pott und Tomislav Petrovic<br />
Standardsituation: Das Auf-Ideen-kommen fördern<br />
Handlungsoptionen:<br />
(stumme) Impulse: Tafel, Folie (Bild), mündlich<br />
kognitive Konflikte erzeugen<br />
Sozialform der Lerngruppe adäquat auswählen<br />
offene Aufträge in Gruppen geben<br />
Hilfen vorbereiten (austeilen oder Büfett)<br />
Wertschätzung aller Beiträge signalisieren (z. B. bei der Präsentation)<br />
sensible Moderation ("gute" Fragen)<br />
anregende Hausaufgaben<br />
sich selbst einbringen, Interesse zeigen<br />
Monika Albrecht und Johannes Muth<br />
Standardsituation: Einen Streit schlichten (97)<br />
Handlungsoptionen:<br />
Gespräche:<br />
? Einzelgespräch („Vier-Augen-Gespräch“)<br />
? Gespräch mit beiden oder mehreren Beteiligten<br />
? Klassengespräch<br />
? Elterngespräch<br />
Beaufsichtigtes Streitgespräch durchführen<br />
Mediatoren (Streitschlichter) hinzuziehen<br />
Kollegen / Fachkräfte um Rat fragen: Klassenlehrer; Vertrauenslehrer; Schulpsychologe;<br />
Sozialpädagoge<br />
o. genannte Kollegen / Fachkräfte hinzuziehen<br />
Räumliche Distanz herstellen: Sitzordnung ändern etc.<br />
Anne Klähn und Sabine Haupt<br />
Standardsituation: Klassenarbeiten beaufsichtigen (78)<br />
Handlungsoptionen:<br />
Klassenarbeit wird im regulären Klassenraum geschrieben<br />
Lehrer sucht größeren Raum (Entzerrung der Sitzordnung)<br />
Schüler dürfen sich nach Belieben einen Platz aussuchen<br />
Lehrer weist einzelnen oder allen Schülern ausgewählte Plätze zu<br />
Lehrer teilt Aufgabenblätter persönlich aus (Blätter bleiben zunächst<br />
umgedreht, um allen Schülern gleiche Chancen zu gewähren)<br />
Lehrer gibt Aufgabenblätter einem Schüler/ mehreren Schülern, der/ die diese an<br />
Mitschüler weiterreicht/ weiterreichen<br />
Lehrer liest Aufgaben laut vor und gibt Erläuterungen<br />
Lehrer beantwortet nur Schülerfragen<br />
Lehrer steht während der Arbeit für Rückfragen zur Verfügung<br />
Rückfragen während der Arbeit nicht zugelassen<br />
Lehrer geht durch die Reihen und macht sich ein Bild vom Arbeitsfortschritt der<br />
Schüler (gibt ggf. Einzelnen oder allen Hilfen)<br />
Lehrer überblickt den Klassenraum permanent von einem Punkt aus<br />
Lehrer ahndet Täuschungsversuche/ Störungen der Ordnung<br />
Lehrer ermahnt lediglich und verzichtet auf weitergehende Maßnahmen (Lehrer reagiert nicht bei<br />
Täuschungsversuchen)
Dokumentation besonderer Vorkommnisse während der Klassenarbeit (Toilette,<br />
Rauchpause, Täuschungsversuche, Störungen)<br />
keine Dokumentation besonderer Vorkommnisse<br />
Lehrer gestattet den Schülern bei Bedarf das kurzzeitige Verlassen des Raumes<br />
(Toilette, Rauchpause etc.)<br />
kein Verlassen des Raumes zugelassen<br />
Vorzeitige Abgabe und Verlassen des Raumes gestattet<br />
im Interesse der Ruhe und Ordnung darf niemand den Raum vorzeitig verlassen<br />
Lehrer weist die Schüler auf die „letzten zehn Minuten“ hin<br />
keine Zeithinweise seitens des Lehrers vor Abgabeschluss<br />
Schüler müssen ihre Ergebnisse alle gleichzeitig abgeben<br />
einzelne Schüler dürfen ihren Gedanken kurz zu Ende formulieren<br />
Lehrer sammelt die Hefte der Schüler selbst ein<br />
Schüler reichen ihre Hefte nach vorn zum Lehrer<br />
Schüler dürfen während der Arbeit essen und trinken<br />
auf den Tischen dürfen sich nur der Aufgabenzettel, ein Schreibgerät und das<br />
Arbeitsheft befinden, jedoch keine Speisen etc.<br />
Standardsituation: Hausaufgaben besprechen (11)<br />
Handlungsoptionen:<br />
Schülerpräsentation / Lehrerpräsentation an Tafel (Folie)<br />
Lehrer liest Ergebnisse vor<br />
Schüler lesen Ergebnisse vor<br />
Lehrerkorrektur der Fehler<br />
Schüler korrigieren sich gegenseitig<br />
Kontrolle der Hefte durch den Lehrer / die Mitschüler<br />
Selbstkontrolle des Schülers<br />
Hefte einsammeln und korrigieren<br />
Patricia Ann Andres und Michael Pahlke<br />
Joanna Kaczmarczyk und<br />
Standardsituation: In die Stunde einsteigen (31)<br />
Handlungsoptionen:<br />
stummer Impuls durch Gegenstand, Bild o.ä.<br />
allgemeiner Impuls (provokative These, Vorlesen eines Textes, Filmausschnitt, Musikstück etc.)<br />
lebensnahes Beispiel; schülernahe Konflikte erzielen<br />
haptische Impulse (Gegenstände mitbringen etc.)<br />
wiederholender Einstieg aus letzter Stunde (durch Schüler, durch Lehrer)<br />
Besprechung der Hausaufgabe<br />
HÜ<br />
Rituale (z.B. Aufstehen, Beten etc.)<br />
bei jüngeren Schülern Erzählkreis bilden<br />
Evelyn Höfer und<br />
Standardsituation: Etwas (Materialien, Geld) einsammeln (75)<br />
Handlungsoptionen:<br />
delegieren: Kassenwart bestimmen oder spontane Beauftragung;<br />
im oder nach dem Unterricht einsammeln; höhere Geldbeträge auf ein Konto überweisen lassen;<br />
Zeitpunkt des Einsammelns: Anfang oder Ende der Stunde;<br />
allgemein: Klassengeschäfte erledigen: Verfügungsstunde
Antje Breit, Nicole Forse und Stefan Eckhard<br />
Standardsituation: Die Sitzordnung in der Klasse organisieren (88)<br />
Handlungsoptionen:<br />
Dauerhaftigkeit der Sitzordnung: gleichbleibend, rotierend, methoden- oder situationsbedingt, freie<br />
Wahl durch die Schülerinnen und Schüler in jeder individuellen Stunde (z.B. in Musikräumen ohne<br />
Tische)<br />
Anordnung der Sitzgelegenheiten: fest montierte Sitzreihen (meist in Fachräumen), Tischreihen,<br />
Hufeisenform, Gruppentische, Stuhlreihen oder -kreise<br />
Berücksichtigung von weiteren räumlichen Gegebenheiten: freie Plätze, Position von Türen,<br />
Fenstern und Lehrerpult, Sichtverhältnisse (Blickfeld auf die Tafel oder Projektionsfläche)<br />
Bewegungsspielräume für die Lehrperson (Durchgänge usw.)<br />
Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die vorhandenen Sitzgelegenheiten: Orientierung an<br />
den persönlichen Präferenzen der Schüler (ggf. zu ermitteln über Positiv- und Negativlisten),<br />
Orientierung an den Besonderheiten der jeweiligen Lerngruppe (Berücksichtigung des<br />
Leistungsniveaus, des Geschlechterverhältnisses und individueller Eigenschaften wie z.B. Lernschwierigkeiten,<br />
Sehschwächen, Neigung zu Unterrichtsstörungen usw.)<br />
Stefan Schlemmer und Silvia Baacke<br />
Standardsituation: In die Stunde einsteigen<br />
Handlungsoptionen:<br />
- mit Medium (Folie, Bild, Tondokument, audiovisuelles Dokument, Karte etc.)<br />
- ohne Medium: Lehrervortrag, Schülervortrag<br />
- HÜ<br />
- fragend-entwickelndes Gespräch<br />
- problemorientierter Einstieg<br />
- Phantasiereise<br />
- Brainstorming<br />
- Mind-map<br />
Markus Müller und Jan Bodo Schwehm<br />
Standardsituation: Hausaufgaben besprechen (11)<br />
Handlungsoptionen:<br />
– alle / ausgewählte Hefte einsammeln und entweder benoten oder kommentieren<br />
– S. tauschen die Hefte untereinander aus und kontrollieren die HA gegenseitig<br />
– S. lesen mindestens 5 verschiedene HA ihrer Mitschüler, um ihre Ergebnisse mit den Ergebnissen<br />
der anderen S. zu vergleichen (dazu liegen die Hefte im Klassenraum aus, so dass die S. sich<br />
dazu durch den Klassenraum bewegen)<br />
– mündliches Abfragen der HA mehrerer S. und gemeinsames Bewertungsgespräch in der Klasse /<br />
oder Bewertung durch S. (peer-review)<br />
– Musterlösung vorgeben, die S. vergleichen damit ihre eigene HA / die HA eines anderen S.<br />
– Kontrollfragen stellen<br />
– S. präsentieren die HA in einem kurzen Vortrag vor der Klasse, Ergänzungen der S. sammeln und<br />
zusammenfassen (z.B. durch Mindmap)<br />
– mündliches Abfragen (mit / ohne Note)<br />
– HÜ<br />
– Anwenden der HA bzw. der Ergebnisse der HA durch die auf eine unterrichtliche Fragestellung<br />
(funktionale Einbettung in den Unterrichtsverlauf)<br />
– reines Abhaken der HA (Problem: keine inhaltliche Besprechung im engeren Sinne)<br />
– schriftliches Aufgabenblatt mit ähnlichen Problemstellungen austeilen, das die S. in EA, PA oder<br />
GA ausfüllen müssen (ermöglicht Verständniskontrolle bei anschließender Präsentation)<br />
– Die Handlungsoptionen zur Besprechung von Hausaufgaben könnte man wie folgt klassifizieren.<br />
Neben einer rein formalen Besprechung (lediglich Abhaken) gibt es eine Anzahl von<br />
Möglichkeiten, die HA der S. auf ihren Inhalt und damit auf das Verständnis zu prüfen. Die dazu<br />
verwendeten Verfahren sind entweder auf die Vergabe einer Note gerichtet, oder sie zielen auf die<br />
inhaltliche Besprechung im Sinne einer vertiefenden Beschäftigung mit der unterrichtlichen<br />
Fragestellung. Auch hierfür kann man eher lehrerzentrierte (z.B. mündliches Abfragen,<br />
Kontrollfragen) oder schüleraktivierende Methoden unterscheiden (z.B. S. tauschen die Hefte aus,<br />
präsentieren die HA in einem kurzen Vortrag).<br />
Martin Fabjancic und
Standardsituation: Mit Fehlern umgehen (62)<br />
Handlungsoptionen insbesondere im Fremdsprachenunterricht:<br />
keine Korrektur<br />
Überformen (L gibt die korrigierte Fassung der fehlerhaften S-Äußerung wieder an die Lerngruppe<br />
zurück)<br />
Lerngruppe den aufgetretenen Fehler eigenständig (also vollkommen ohne L-Impuls) korrigieren<br />
lassen<br />
fehlerhafte S-Äußerung an die Lerngruppe zurückgeben. Möglichkeiten hierfür sind:<br />
o unkommentiert<br />
o mit Bitte um Stellungnahme<br />
o klare Nennung, dass Mitschüler einen Fehler gemacht hat. „Wer kann X helfen?“<br />
denselben Schüler bitten, die fehlerhafte Äußerung<br />
o zu wiederholen (z.B. Aussprachefehler sind evtl. mistakes und keine errors)<br />
o zu kommentieren bzw. zu begründen<br />
Fehler als Lernchance nutzen!<br />
insbesondere in der Mathematik: Erzeugung eines kognitiven Konflikts bei den Schülern,<br />
o indem man auf einem falschen Weg fortgeschritten ist und<br />
o so z.B. einen Widerspruch erzeugen kann<br />
Fehler als Gesprächsanlass<br />
In begründeten Ausnahmefällen: L korrigiert den Fehler. An diesen Stellen sollte Transparenz<br />
hergestellt werden. Schüler sollten wissen, warum an dieser Stelle auf diese Art und Weise mit<br />
ihren Äußerungen verfahren wird.<br />
Jens Bartels und Thomas Fachinger<br />
Standardsituation: Mit Störungen umgehen (85)<br />
Handlungsoptionen:<br />
– persönliche Ansprache / Ermahnung<br />
– Blickkontakt<br />
– Weiterbeschäftigung bei Langeweile<br />
– Verantwortung erteilen (sammeln von Ergebnissen der Gruppe, Protokoll, ...)<br />
– 4-Augengespräch / außerunterrichtliches Gespräch<br />
– Namen an die Tafel schreiben<br />
– Zensur über eine Arbeitsphase (EA, GA, .. nicht über Mitarbeit, da Kopfnote), welche in der<br />
Stunde ausgeglichen werden kann<br />
– zusätzliche Übungsaufgabe aus dem behandelten Thema oder aus dem vorigen Thema (sinnvolle<br />
Strafarbeit)<br />
– Protokoll der Stunde anfertigen (sinnvolle Strafarbeit)<br />
– Strafarbeit (Hausordnung abschreiben, ...)<br />
– Klassenbucheintrag<br />
– Gespräch mit Kollegen, Klassenlehrer, Stufenleiter<br />
– Elterngespräch<br />
– gelbe, rote Karte mit Konsequenz der „Strafarbeit“<br />
Herman Wagener und Dirk Wilhelmi<br />
Standardsituation: Das Vorwissen der Schüler aktivieren (61)<br />
Handlungsoptionen:<br />
– Wiederholung als Hausaufgabe<br />
– Bild mit Vorwissen erklären lassen<br />
– Problem mit Vorwissen erklären lassen<br />
– Transfer von frisch Gelerntem auf Vorwissen erbringen lassen<br />
– Brainstorming<br />
– Mind-Map<br />
– Fragend-entwickelndes Unterrichtsgespräch<br />
– Lehrervortrag<br />
– Referat / SV
– Film oder eine Bilderreihe<br />
– Arbeitsblatt<br />
– Infoblatt<br />
– GA oder PA oder EA (Bedenkzeit lassen)<br />
Anke Vogt und Sergei Fedorov<br />
Standardsituation: Epochalnoten geben (18)<br />
Handlungsoptionen:<br />
Epochalnoten bestimmen<br />
– Vor jeder Stunde eine bestimmte Anzahl von Schülern bestimmen, auf deren mündlicher Leistung<br />
in der Stunde ein besonderes Augenmerk liegen wird (optional: den Schülern dies mitteilen oder<br />
nicht). Ggf. im Anschluss an die Stunde mit den jeweiligen Schülern ein kurzes Gespräch führen<br />
("Wie würdest du denn deinen mündlichen Beitrag zur heutigen Stunde einschätzen?")<br />
– Sich nach jeder Stunde im Notenheft Bemerkungen machen, z.B. durch + oder - .<br />
– Schülern die Möglichkeit geben, ihre mündliche Note selbst einzuschätzen in Form eines Blattes,<br />
auf dem sie<br />
o ihren Fortschritt im Vergleich zum vorherigen Noten-Zeitraum beurteilen<br />
o sich selbst eine mündliche Note geben<br />
– Diese Selbsteinschätzungen können die Objektivität des Lehrers erhöhen helfen, indem er die von<br />
den Schülern erstellten Einschätzungen zurate zieht, wenn er sich seine eigenen Noten gemacht<br />
hat. Ggf. können sie ihm auch einen Hinweis darauf geben, mit welchen Schülern er das<br />
Gespräch suchen muss.<br />
Epochalnoten mitteilen<br />
– Die Noten mündlich vor der Klasse einzeln bekannt geben (z.B. im Stuhlkreis)<br />
– Die Noten in Einzelgesprächen mitteilen<br />
– Die Noten schriftlich mitteilen (z.B. unter der letzten Klassenarbeit vermerken, oder auf einem<br />
eigens erstellten Blatt, das auch individuelle Kommentare und Tipps für den Schüler enthalten<br />
kann).<br />
Meike Bollmann & Sandra Szymanski<br />
Standardsituation: Die letzte Stunde wiederholen (12)<br />
Handlungsoptionen:<br />
– Die Besprechung einer (vorher gut gewählten) Hausaufgabe kann die Wiederholung der letzten<br />
Stunde induzieren und gewährleisten.<br />
– Ein fragend-entwickendes UG kann dies auch leisten, jedoch besteht dabei die Gefahr, dass es<br />
letztlich abfragend wird.<br />
– Ein stummer Impuls kann die Schüler aktivieren, eigenständig wichtige Aspekte der letzten<br />
Unterrichtsstunde zusammen zu fassen. (Wir dachten dabei an ein Bild zu einem vorher<br />
behandelten Text in einer Sprache oder einen simplen experimentellen Aufbau in einer<br />
Naturwissenschaft.)<br />
Jörg Kreutz und Britta Horn<br />
Standardsituation: Ergebnisse sichern<br />
Handlungsoptionen:<br />
– fachspezifische Sicherung: z.B. Strukturdiagramm, Flussdiagramm, Karte<br />
– HÜ/HA<br />
– schriftl. Fixierung (Tafel, Heft, Arbeitsblatt, OP)<br />
– mündl. Wiedergabe zB. Präsentation<br />
– Sicherung in Form einfacher Reproduktion<br />
– Sicherung in Form von Transfer<br />
– Sicherung in Form von Anwenden<br />
Nathanael Wissner und Simone Kästel<br />
Standardsituation: Mit der Zeitnot umgehen (29)<br />
– Handlungsoptionen:<br />
– klare und straffe Strukturi rung sowohl der Stunde als auch d r Reihe (didaktische Analys )<br />
– auf zu lang Diskussionsphasen verzichten<br />
– Sicherungsphase als Hausaufgabe<br />
– ggf. Lehrervortrag<br />
– Herauslassen überflüssiger Inhalte des Lehrwerks (didaktische Reduktion)
– flexibles Zeitmanagement<br />
Daniel B. Scherer und Petra Jacob<br />
Standardsituationen Mit Fehlern umgehen:<br />
Handlungsoptionen:<br />
– ignorieren (wenn eine Berichtigung für das Verständnis der SchülerInnen sowie für den weiteren<br />
Verlauf des Unterrichts irrelevant ist)<br />
– an die Klasse zurückgeben<br />
– durch Provokation den Fehler den SchülerInnen vor Augen führen<br />
– Warten � Zeit zum Nachdenken geben (nonverbal)<br />
– SchülerInnen sich selbst korrigieren lassen<br />
– als Hausaufgabe aufgeben<br />
– als Lehrer den Fehler richtig stellen, wenn man dies entweder von den SchülerInnen aufgrund<br />
mangelnder Vorkenntnisse nicht erwarten kann oder aus Gründen der Zeitplanung<br />
Alexander Braun und Kathrin Wessmann<br />
Standardsituation: Mit Unterrichtsstörungen umgehen<br />
Handlungsoptionen:<br />
– lauter oder leiser sprechen<br />
– die Stimmlage wechseln<br />
– durch die Klasse laufen und sich an den Tisch der „Hauptstörer“ stellen<br />
– gezielt einzelne Schüler ansprechen und um Aufmerksamkeit / Ruhe bitten<br />
– die Unterrichtsform wechseln<br />
– mit den Schülern ein Gespräch suchen und Verhaltensregeln vereinbaren<br />
– mit den / dem „Hauptstörer“ ein Gespräch nach dem Unterricht führen<br />
– den Unterricht interessanter gestalten<br />
– einen Schüler vor die Tür stellen (?)<br />
– Androhen einer ausgiebigeren Hausaufgabe (?)<br />
– Schüler auseinandersetzen bzw. auf einen Einzelplatz in der ersten Reihe setzen<br />
– Bei andauernden Störungen das Gespräch mit anderen Lehrern und später mit den Eltern suchen,<br />
um die Ursachen zu erörtern und gemeinsam mit dem Schüler einen Weg suchen, die Störungen<br />
abzuschalten<br />
– Mechanismen in der Klassengemeinschaft beobachten, die zur Störung führen und ansprechen.<br />
– Den Schüler öfter in den Unterricht einbinden<br />
– Feststellen ob der Schüler eventuell unter- oder überfordert ist und entsprechend mehr<br />
differenzieren.<br />
– Eltern und den Schüler anregen Entspannungsübungen oder Sport auszuüben<br />
Jan Moch, Chris Fleissner und Michael Piglowski<br />
Standardsituation: In eine Stunde einsteigen (31)<br />
Handlungsoptionen:<br />
– ein Bild auf Folie präsentieren und sich die Schüler dazu äußern lassen<br />
– ein Cluster oder eine Mind-Map erstellen<br />
– Brainstorming<br />
– einen Text präsentieren<br />
– einen Lehrervortrag halten<br />
– einen Film zeigen<br />
– eine provozierende These aufstellen, um eine Diskussion in Ganz zu bringen<br />
– Hausaufgaben besprechen/überprüfen<br />
– die letzte Stunde zusammenfassen lassen<br />
– den geplanten Stundenverlauf vorstellen<br />
– Fragen zur letzten Stunde klären<br />
Christopher Link und Rebecca Schmidt<br />
Standardsituation: In die Stunde einsteigen (31)<br />
Handlungsoptionen:<br />
Arten des Einstiegs:
– Wiederholender Einstieg<br />
o Schüler – Schüler<br />
o Schüler prüfen<br />
o Lehrer – Schüler<br />
o Stundenprotokoll<br />
– Informierender Einstieg<br />
o Lehrervortrag<br />
o Schülervortrag<br />
– Erarbeitender Einstieg (z.B. Text)<br />
– Motivierender Einstieg (z.B. Rätsel)<br />
– Problematisierender Einstieg<br />
Methoden:<br />
– Visuell:<br />
o Bildfolie (OH)<br />
o Tafelbild<br />
o Reale Gegenstände<br />
o Karten<br />
o Film(ausschnitt)<br />
o Text<br />
o Bild<br />
– Auditiv (z.B. Zitat, kurze Geschichte):<br />
o (Lehrer-/ Schüler-)Vortrag<br />
o Kassette/ CD<br />
– Haptisch (reale Gegenstände, Experimente etc.)<br />
Maren Schulte und Carolin Träger<br />
Standardsituation: Einen Wandertag planen und durchführen<br />
Handlungsoptionen:<br />
– Der Lehrer kann die Planung selbst in die Hand nehmen.<br />
– Der Lehrer kann die Schüler an der Planung beteiligen und die anfallenden Aufgaben verteilen. So<br />
können die Schüler bereits bei der Auswahl des Ausflugsziels eingebunden werden und<br />
beispielsweise in Form von Kurzreferaten die zur Auswahl stehenden Ziele vorstellen. Die Klasse<br />
stimmt dann über das Ausflugsziel ab.<br />
– Bei der weiteren Planung könnten Organisationsteams gebildet werden, die Informationen über<br />
Fahrkartenpreise, Fahrpläne, Eintrittskarten, etc. einholen.<br />
– Es können „Expertenteams“ gebildet werden, welche Informationen über Sehenswürdigkeiten<br />
einholen. Am Wandertag können diese „Expertenteams“ vor Ort als „Reiseleiter“ fungieren und<br />
ihre Informationen (z.B. bei Städtefahrten Informationen über historische Gebäude, etc.)<br />
referieren.<br />
– Der Lehrer kann unter Umständen auch die Eltern der Schüler bei der Organisation des<br />
Wandertags mit einbinden (z.B. auch auf Anregungen der Eltern (Elternabend) eingehen).<br />
Standardsituation: Ergebnisse sichern<br />
Henk Wedel und Stefanie Göttel<br />
Handlungsoptionen:<br />
– Zusammenfassung des Lehrers (mündlich/schriftlich, Tafel/Ovh) – wird<br />
– diktiert oder von der Tafel / dem Ovh in die Hefte abgeschrieben<br />
– Zusammenfassung der Schüler / eines Schülers führt zu Rohversion an<br />
– der Tafel, die im UG zu einer verbindlichen Version umformuliert wird –<br />
– mit Übernahme ins Heft<br />
– OS: ein Schüler protokolliert, kann in der nächsten Stunde als Einstieg genutzt werden<br />
– Schüler schreiben die Definition aus dem Schulbuch in ihr Heft (als Hausaufgabe)<br />
– Einführung von „Merkheften“ und „Übungsheften“<br />
– Hausaufgaben: Übungen als Sicherung<br />
– Schüler erstellen Poster, präsentieren diese, das Ganze wird ausgewertet, ausgestellt<br />
Anmerkungen:<br />
Die Standardsituation der Ergebnissicherung stellt mindestens zwei Fragen an den Lehrer:<br />
1. Was wird gesichert?<br />
2. In welcher Form (Methode, Medium, Hauptakteur(e)) wird gesichert?<br />
Die Antwort auf diese Fragen ist mindestens abhängig von
– der Art des Lerngegenstandes (prozedurales, deklaratives oder metakognitives Wissen) und<br />
– dem Alter, der Reife und dem fachlichen und methodischen Leistungsstand der Schüler.<br />
So ergeben sich folgende Funktionen der Ergebnissicherung<br />
– Protokollieren und Dokumentieren (deklaratives und metakognitives Wissen)<br />
– Übung (prozedurales Wissen)<br />
– Ergänzung und Vervollständigung (nach arbeitsteiligen Phasen)<br />
In allen Fällen ist es für Schüler und Lehrer wichtig, dass durch diese Phase die Verbindlichkeit der<br />
erreichten Ergebnisse gesichert wird.<br />
Die konkreten Handlungsoptionen ergeben sich durch eine Kombination der Dimensionen:<br />
1. Träger der primären Aktivität (Hauptakteur: Lehrer, Schüler, korreliert mit der Sozialform LV, UG)<br />
2. Methode: Protokoll, Mindmap, Lückentext, Übung<br />
3. Medium: Tafel, (Merk-/Regel-)Hefte, Poster, OH, PowerPoint-Folie, Handout, Arbeitsblatt,<br />
Schulbuch, Karteikarten<br />
Tina-Lis Chavanon und Thomas Lingen