30.01.2013 Aufrufe

Die Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit - Deutsche ...

Die Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit - Deutsche ...

Die Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit - Deutsche ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die erforderlichen<br />

Maßnahmen des Arbeitsschutzes<br />

unter Berücksichtigung der Umstände<br />

zu treffen, die Sicherheit und Gesundheit<br />

der Beschäftigten bei der Arbeit beeinflussen.“<br />

Damit werden die Arbeitgeberpflichten so<br />

ausgeweitet, dass eine prinzipielle Pflicht<br />

<strong>zur</strong> Prävention in Eigenverantwortung<br />

des jeweiligen Betriebes besteht. Leitbild<br />

<strong>für</strong> die Gestaltung sicherer und gesundheitsgerechter<br />

Arbeitssysteme sind nicht<br />

ausschließlich Gesetze, Verordnungen und<br />

andere Vorschriften. Zu berücksichtigen<br />

sind der Stand der Technik sowie die sich<br />

entwickelnden sonstigen arbeitswissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse. Entsprechend<br />

eines zeitgemäßen, erweiterten Verständnisses<br />

von Arbeitsschutz sind Problemkreise<br />

einbezogen, zu denen es derzeit<br />

keine Vorschriften und Normen gibt (z.B.<br />

Arbeitsorganisation, Arbeitsinhalt). Maßstäbe<br />

hier<strong>für</strong> muss sich der Betrieb selbst<br />

setzen. Der Betrieb soll <strong>für</strong> die jeweilige<br />

spezifische Situation unter Beachtung<br />

des Vorschriften- und Regelwerkes tätig<br />

werden. Das eigene Anspruchsniveau<br />

sollte bei der Formulierung einer betriebsspezifischen<br />

Arbeitsschutzpolitik – in<br />

Übereinstimmung mit den relevanten Vorschriften<br />

– festgelegt werden, aber nicht<br />

nur auf Vorschriften gestützt. Der Betrieb<br />

sollte sich ständig über neue Erkenntnisse<br />

und neue Vorgehensweisen informieren,<br />

und zwar in Bezug auf Analyse und Bewertung<br />

von Gefährdungen und salutogenen<br />

Faktoren sowie auch hinsichtlich neuer<br />

Gestaltungskonzepte.<br />

2 Anforderungsprofil ...<br />

Für einen guten betrieblichen Arbeitsschutz<br />

ist die Einhaltung von rechtlichen<br />

Vorgaben notwendig, aber nicht hinreichend.<br />

Wer Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

ausschließlich wegen des gesetzlichen<br />

Zwanges realisiert, wird nur einen rudimentären<br />

Arbeitsschutz haben. <strong>Die</strong>s nicht<br />

etwa, weil die Gesetze rudimentär wären,<br />

sondern weil Arbeitsschutz immer sehr<br />

konkret ist und diese Konkretheit durch<br />

die Vorschrift nicht erreicht werden kann.<br />

Zunehmend setzt der Gesetzgeber geradezu<br />

auf den Spielraum der Unternehmen.<br />

Ein Beispiel hierzu ist: Wer die Beurteilung<br />

der Arbeitsbedingungen nach den §§ 5<br />

und 6 des Arbeitsschutzgesetzes so<br />

versteht, dass es darum geht, eine Dokumentation<br />

zu allen festgestellten Gefährdungen<br />

zu haben, die man der Gewerbe-<br />

aufsicht vorweisen kann, der geht am<br />

Grundanliegen des Arbeitsschutzgesetzes<br />

vorbei. Gefährdungsbeurteilung als Handlungskonzept<br />

<strong>für</strong> eine Vervollkommnung<br />

der Arbeitsbedingungen heißt, Gefährdungen<br />

aufzuspüren und zu beurteilen, um<br />

hieraus abgeleitet schrittweise die Situation<br />

zu verbessern. Wie das organisiert<br />

wird, welche Instrumente genutzt werden,<br />

liegt im Ermessen des Betriebes. Also sind<br />

eigenverantwortlich Entscheidungen zu<br />

treffen. Und sind hierbei Gefährdungsermittlung<br />

und -beurteilung auf solche<br />

Aspekte reduziert, die im ersten Zugriff<br />

sichtbar sind, wie Unfallquellen, sicherheitstechnische<br />

und ergonomische Defizite,<br />

so wird dies allein dem Anliegen des<br />

Betriebes nach Schutz und Förderung der<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!