Zwischenzustände und Metamorphosen - Brennpunkt
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Galerien<br />
Jörg Rubbert<br />
»Berliner<br />
Winternächte«<br />
Wenn es draußen besonders kalt ist <strong>und</strong><br />
die Nächte am längsten sind, geht für<br />
Jörg Rubbert die Saison los: Er fotografiert<br />
seit einiger Zeit die »Berliner Winternächte«.<br />
Berlin bei Gefrierschranktemperaturen<br />
<strong>und</strong> dazu noch bei Dunkelheit –<br />
das sind die Zutaten zu dieser speziellen<br />
Bildserie. Angefangen hatte dies<br />
zum Jahreswechsel 2006/2007, als er –<br />
der langen Winterabende überdrüssig –<br />
hinauszog, um zu erk<strong>und</strong>en, wie die<br />
Stadt bei diesen Witterungsverhältnissen<br />
»funktionierte«. Er wollte den von<br />
extremer Kälte beeinträchtigten Großstadtrhythmus<br />
erfassen <strong>und</strong> sehen, ob<br />
sich die Großstädter davon »aus der<br />
Spur« bringen lassen.<br />
© Jörg Rubbert, »Winterliche Stimmung an der<br />
Moltkebrücke«, Berlin-Mitte 2010<br />
Dem Winter muss man sich stellen, ob<br />
man will oder nicht. Er bedeutet Herausforderung:<br />
Die gewohnte Umwelt<br />
erscheint als gewandeltes, ungewohntes<br />
Terrain, fest im Griff des winterlichen<br />
Wetters. Zu später St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> bei<br />
Eiseskälte trifft man nur noch wenige<br />
20 brennpunkt 1/2012<br />
© Jörg Rubbert, »Kurz nach MitternachtG, Szene am Bahnhof Berlin-Lichtenberg, Winter 2010<br />
© Jörg Rubbert, »Berlin steht für Energie«,<br />
Werbeplakat an der Kurfürstenstr. / Ecke<br />
Schillstraße, Winter 2009<br />
Passanten. Das Leben in der Großstadt<br />
geht zwar auch zu später St<strong>und</strong>e weiter,<br />
aber langsamer, quasi entschleunigt.<br />
Schnee <strong>und</strong> Eis tun das ihre. Der Verkehr<br />
schleppt sich dahin, kommt fast<br />
zum Erliegen, Fahrpläne geraten durcheinander.<br />
Man strebt nach Drinnen, ins<br />
Warme, entflieht dem Matsch <strong>und</strong> der<br />
Glätte.<br />
Die Leute rücken aber auch näher zusammen<br />
– das Wetter hat etwas Verbindendes,<br />
was man unter normalen Wetterbedingungen<br />
so nicht feststellen kann.<br />
Man teilt gewissermaßen das Schicksal,<br />
dass man noch spät unterwegs ist. Der<br />
Berliner, soviel wird schnell klar, lässt<br />
sich ungern vom Wetter seinen Tagesablauf<br />
diktieren …<br />
Die Schwarzweiß-Bilder wurden allesamt<br />
mit externem Belichtungsmesser<br />
auf einer Kleinbild-Kamera aufgenommen,<br />
die wegen des Schneefalls <strong>und</strong> der<br />
Kälte unter dem Wintermantel getragen<br />
werden musste. Sie wurden ohne Blitz<br />
mit hochlichtstarken Objektiven <strong>und</strong><br />
Filmen fotografiert. Die Aufnahmen<br />
sind zwischen 22:00 Uhr abends <strong>und</strong><br />
02:00 nachts entstanden.<br />
Vernissage:<br />
14. Januar 2012, ab 20 Uhr<br />
15. Januar bis 10. März 2012<br />
Cafe-Galerie Village Voice<br />
Ackerstraße 1 A<br />
10115 Berlin-Mitte<br />
Täglich ab 12 Uhr