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Recruiting im Wandel - Hamburg@work

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Human Resources<br />

nicht alle Funktionen <strong>im</strong> Marketingprozess gleich gut erfüllen. Der Fokus liegt insgesamt stärker<br />

auf den folgenden Komponenten:<br />

zielgruppenspezifische Ansprache,<br />

erhöhte Transparenz des Unternehmens für Bewerber,<br />

schnelle und unkomplizierte Kontaktaufnahme,<br />

Kontaktpflege und Kontaktvertiefung zu interessierten Kandidaten und<br />

potenziellen Bewerbern,<br />

niedrigschwellige Kommunikation.<br />

Was Communities und Microblogging eher nicht leisten können, ist, initial auf das Unternehmen<br />

aufmerksam zu machen. Auch über ein Corporate Blog werden Sie nicht die breite<br />

Masse erreichen. Aber wollen Sie das überhaupt? In einer breiten Öffentlichkeit als attraktiver<br />

Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, klingt zunächst gut, es bedeutet aber auch von der<br />

breiten Masse Bewerbungen zu erhalten, die schließlich alle bearbeitet werden müssen. Zudem<br />

suchen die meisten Mittelständler eher spezialisierte Fachkräfte, sodass ein sehr hoher<br />

Bewerberzulauf häufig viel Arbeit und wenig passende Bewerbungen verspricht. Die Konzentration<br />

auf die speziellen Zielgruppen ist also häufig genau die richtige Wahl. So können Sie<br />

zum Beispiel durch suchmaschinenopt<strong>im</strong>iertes Schreiben die Frequenz Ihrer Zielgruppe auf<br />

Ihrem Corporate Blog erhöhen. Auch ein Online-Viral kann rasend schnell und mit einer relativ<br />

guten Durchdringung das Augenmerk geeigneter Fachkräfte auf Ihr Unternehmen lenken.<br />

A. Corporate Blogs<br />

Das Corporate Blog steht vor allem für das Prinzip der Transparenz.<br />

Wo die klassische Karriereseite versucht, in ein paar<br />

entscheidenden Sätzen die Essenz des Unternehmens und seiner<br />

Kultur zu formulieren, entscheidet <strong>im</strong> Blog das Detail. Das Blog<br />

erzählt <strong>im</strong>mer neue Geschichten über das Arbeiten, das Miteinander,<br />

die Ziele, die Kompetenzen, die Prozesse, kurz, das Leben <strong>im</strong> Unternehmen.<br />

Es lädt ein zum Stöbern, Entdecken und zum Dranbleiben.<br />

Gerade dies ist der wesentliche Gedanke eines Corporate Blogs: Es<br />

gibt <strong>im</strong> Idealfall nicht vor, wie der Leser die dargestellten Informationen<br />

zu bewerten hat, sondern überlässt es dem Leser selbst, sich ein Bild zu<br />

machen. Dies ist die wesentliche Voraussetzung für Authentizität und damit<br />

für Vertrauen.<br />

Hierzu gehört auch, dass Leser zu den einzelnen Blogeinträgen Kommentare<br />

verfassen können. Auf diesem Wege ist eine echte Kommunikation mit der Zielgruppe<br />

möglich. Nun haben manche Unternehmen an dieser Stelle Bedenken.<br />

Was passiert, wenn despektierliche oder einfach negative Kommentare verfasst werden?<br />

Zunächst einmal ist die Zahl der Leser um ein Vielfaches höher als die der Kommentare. Die<br />

allerwenigsten Leser kommentieren – insbesondere in einem Corporate Blog. Und wenn ein<br />

kritischer Kommentar auftaucht? Man kann selbst darüber best<strong>im</strong>men, ob man einen Kommentar<br />

freischaltet, sodass er tatsächlich auf dem Blog erscheint. Es ist allerdings nicht<br />

ratsam, kritische Kommentare grundsätzlich nicht zu veröffentlichen. Denn gerade kritische<br />

Kommentare bieten die Möglichkeit, allen Lesern zu zeigen, dass man auf einen Dialog auf<br />

Augenhöhe Wert legt und es mit dem Grundsatz der Transparenz wirklich ernst meint. Viel besser<br />

ist es, auf den Kommentar sachlich zu antworten und die Gelegenheit zu nutzen, seinen<br />

Standpunkt zu verdeutlichen und weitere Informationen zu liefern. Schließlich kommuniziert<br />

man in diesem Augenblick nicht nur mit dem Kommentator, sondern mit allen Lesern, die<br />

die kritische Meinung oftmals gar nicht teilen. Beleidigende Kommentare sollten allerdings<br />

wirklich nicht veröffentlicht werden. Zumal ja vielleicht nicht die PR- oder Personalabteilung<br />

bloggt, sondern ein Mitarbeiter, den man in dieser Hinsicht auch schützen sollte. Sofern der<br />

Kommentator eine korrekte Mailadresse angegeben hat, ist es zu empfehlen, in einer persönlichen<br />

Nachricht und einer kurzen Begründung darüber zu informieren, dass der Kommentar<br />

nicht veröffentlicht werden wird.<br />

Nun wird natürlich alles, was Sie extern publizieren, von der Stellenanzeige bis zum Blogeintrag,<br />

auch intern gelesen und bewertet. Insofern sind externes und internes Personalmarketing<br />

nicht voneinander zu trennen. Das Blog bietet Ihnen also auch einen weiteren<br />

wertvollen Informations- und Kommunikationskanal mit Ihren Mitarbeitern. Internes und<br />

externes Personalmarketing müssen daher inhaltlich kongruent sein. Ist dies nicht der<br />

Fall, reagieren Mitarbeiter <strong>im</strong> besten Fall mit spöttischen Kommentaren und <strong>im</strong> schl<strong>im</strong>msten<br />

Fall mit verdeckter Ablehnung und Misstrauen. Neue Mitarbeiter werden sich fragen,<br />

wo sie hineingeraten sind, da sie sich doch zuvor ausführlich informiert hatten und nun<br />

ein ganz anderes Unternehmen vorfinden. Kommunizieren Sie jedoch <strong>im</strong> Einklang mit<br />

den <strong>im</strong> Unternehmen gelebten Werten und Zielen, kann das Corporate Blog wesentlich<br />

zur Identifikation beitragen. Besonders neue Mitarbeiter fühlen sich in ihrer Entscheidung<br />

für das Unternehmen bestärkt und erbringen eine höhere eigene Integrationsleistung,<br />

wenn sie das zuvor Gelesene tatsächlich <strong>im</strong> Unternehmensalltag wiedererkennen.<br />

Nun schließt sich die Frage an, ob es nicht umso mehr zur Identifikation beiträgt, wenn<br />

Mitarbeiter selbst bloggen. Es gibt tolle Corporate Blogs, in denen dies der Fall ist. Gute<br />

Beispiele sind hier die Unternehmensblogs von Namics und CoreMedia. Letztlich ist dies<br />

jedoch abhängig von den Mitarbeitern selbst und der Unternehmenskultur. Gibt es viele<br />

Mitarbeiter, die Lust haben, sich fachlich und persönlich <strong>im</strong> Namen des Unternehmens der<br />

Öffentlichkeit zu präsentieren? Ist es in Ordnung für sie, mit Foto und Namen abgebildet zu<br />

sein? Und ist es <strong>im</strong>mer noch in Ordnung, wenn diese Bilder bei der letzten Weihnachtsfeier<br />

und nicht <strong>im</strong> Atelier entstanden sind? Inwieweit vertraut die Geschäftsführung den Mitarbeitern,<br />

auch externen Kommentaren und Fragen angemessen Rede und Antwort zu stehen?<br />

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