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brennpunkt 1/2013

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Fotoszene<br />

»Die Lust auf das Bild<br />

wird durch den Blick<br />

auf die Technik zerstört.«<br />

oder<br />

Holga, die wieder<br />

gefundene Kreativität.<br />

Jörg Stadler<br />

Die Holga Kamera wurde im Jahre 1982<br />

vom Ingenieur und Hersteller Lee Ting-<br />

Mo in Hong Kong erfunden.<br />

Da der Absatz seiner Holgon Blitzgeräte<br />

rückläufig war baute Lee diese in<br />

seine Kameras ein.<br />

Die Holgon bekam einen neuen Namen.<br />

Lee ersetzte ein »A« am Ende weil<br />

andere Kamerahersteller in dieser Zeit<br />

auch ein »A« im Kamerabezeichnung<br />

haben. So soll der Name Holga entstanden<br />

sein.<br />

Anfangs als Spielzeug gedacht fanden<br />

die Kameras viele Jahre keine Beachtung.<br />

Durch die Lomographischen Gesellschaft<br />

und u.a. deren zehn Regeln hat<br />

die hipster Generation inzwischen die<br />

Holga als Kultobjekt entdeckt und in der<br />

letzten Zeit für den steigenden Absatz<br />

von Filmen gesorgt.<br />

Darüber hinaus gibt es auch kommerzielle<br />

Holga Anwender wie Michelle<br />

Bates: Plastic Cameras, Toying with Creativity,<br />

im Focal Press Verlag, Michael<br />

Kenna oder US-Fotoreporter David Burnett,<br />

Max Raabe u.v.m..<br />

Als ich mir vor 3 Jahren eine Holga 120<br />

F Kamera besorgte, wusste ich nicht so<br />

recht was ich damit anfangen sollte.<br />

Der Magnum Fotograf David Hurn sagte<br />

einmal:<br />

»Das Wesen der Dinge erkennt man erst<br />

durch Erfahrung«.<br />

Ich besaß schon Kamerasysteme führender<br />

Kamerahersteller.<br />

Fehler zu lieben, den Fokus auf das<br />

wesentliche richten zu können gibt der<br />

Fotografie eine gewisse Leichtigkeit und<br />

Poesie zurück.<br />

40 <strong>brennpunkt</strong> 1/<strong>2013</strong><br />

© JoeStar © JoeStar<br />

© JoeStar<br />

Die Möglichkeiten und Prinzipien, die<br />

Materie zu verstehen, einfach zu Fotografieren<br />

und anders zu Kommunizieren.<br />

Die Betrachter von Diana / Holga<br />

Fotografien suchen nach Worten und<br />

Erklärungen.<br />

Ist man mit der Holga unterwegs wird<br />

man nicht wahrgenommen, das verschafft<br />

Freiraum.<br />

Leicht auf Reisen mit zu nehmen, ausgerüstet<br />

mit einem kleinen Stativ, Drahtauslöser,<br />

Graufilter und Belichtungsmesser.<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

sie geklaut wird ist dabei sehr gering.<br />

Das integrieren von lowtech mit hightech<br />

eröffnet großartige, experimentelle<br />

Möglichkeiten.<br />

Der gemeine digitale Fotograf würde<br />

jetzt die Holga Funktion seiner Kamera<br />

aufrufen wollen.<br />

In welchen Bedienungsmenü ist diese<br />

nur wieder zu finden ?<br />

Sehgewohnheiten haben sich im digitalen<br />

Vollrauschzeitalter inzwischen<br />

völlig verändert.<br />

© JoeStar<br />

© JoeStar<br />

Die im Standardlook, massenhaft produzierte,<br />

kontrastreich, schreienden auf<br />

Aludibond montierten Fotos verkommenden<br />

Bildästhetik lässt wieder Platz<br />

und Raum für die Abkehr der jetzigen<br />

Bildsprache.<br />

Holga art-photos und Informationen<br />

zum Diana / Holga Workshop von und<br />

mit Jörg Stadler/Berlin.<br />

www.JoeStar.de

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