brennpunkt 1/2013
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Margaret Bourke-<br />
White<br />
»Fotografien«<br />
Margaret Bourke-White (1904-1971)<br />
war in der männlich dominierten Welt<br />
der Fotografen Amerikas ein Medienstar.<br />
Ihr Portrait in Fliegermontur während<br />
eines Bombereinsatzes, die Kamera<br />
lächelnd in der linken Hand, war ein<br />
beliebtes Motiv bei den Soldaten. Margaret<br />
Bourke-White musste für ihre Karriere<br />
stets kämpfen. Von verschlossenen<br />
Türen ließ sie sich nicht beeindrucken.<br />
Das Titelfoto der allerersten Life-Ausgabe<br />
vom November 1936 stammte<br />
von ihr, und der Einfachheit halber hatte<br />
sie auch gleich die Geschichte dazu<br />
geschrieben.<br />
Die Ausstellung präsentiert das Werk<br />
der Fotografin mit 155 Aufnahmen,<br />
Briefen und Zeitschriften. Den Schwerpunkt<br />
bilden ihre Arbeiten, die in den<br />
1930er und 40er-Jahren in der ehemaligen<br />
Sowjetunion, der ehemaligenTschechoslowakei,<br />
Deutschland, England<br />
und Italien entstanden sind. Zudem<br />
werden die für Bourke-White charakteristischen<br />
Fotografien gezeigt, wie jene,<br />
die sie im Auftrag von Eastern Airlines<br />
und der Chrysler Corporation aufnahm.<br />
Im Dokumentationsteil werden einige<br />
ihrer Wort-Bild-Strecken der Fotomagazine<br />
Fortune und Life zu sehen sein<br />
sowie Auszüge ihrer Briefwechsel mit<br />
Persönlichkeiten aus Politik und Kultur,<br />
wie Winston Churchill und Georgia<br />
O’Keeffe.<br />
Ihre Bilder zeugen von ihrem »unstillbaren<br />
Wunsch dabei zu sein, wenn<br />
Geschichte geschrieben wird«, wie<br />
sie es selbst formulierte. Bourke-White<br />
wollte das »Auge der Zeit« sein. Für das<br />
Life-Magazin, damals eines der bekanntesten<br />
und ambitioniertesten Magazine<br />
für Fotojournalismus, bereiste sie die<br />
ganze Welt.<br />
Ihre Karriere begann 1927 in Cleveland.<br />
Dort fotografierte sie die Stahlgießereien<br />
der Stadt. Sie reiste nach Russland<br />
als der erste Fünfjahresplan umgesetzt<br />
wurde, sie dokumentierte die Dürreka-<br />
Margaret Bourke-White, Couple pulling a handcart with children, Germany, 1945<br />
Vintage gelatin silver print. Syracuse University Library Collection, New York.<br />
© Time & Life / Getty Images<br />
tastrophen 1934 in den USA, die deutsche<br />
Invasion in Russland im Jahr 1941<br />
und das Bombardement der Alliierten<br />
auf Deutschland. Als Auftragsarbeit für<br />
die Zeitschrift Life hielt sie im Sommer<br />
1945 die zerstörten deutschen Städte<br />
fest. Bourke-White war bei der Befreiung<br />
des Konzentrationslagers Buchenwald<br />
und des Zwangsarbeitslagers Leipzig-Thekla<br />
vor Ort. Ihr Foto »Die lebenden<br />
Toten von Buchenwald« ging um<br />
die ganze Welt.<br />
Ihre Bilder zierten oft die Titelseiten der<br />
Magazine Fortune und Life, für die sie<br />
jahrelang arbeitete. Manchmal stand<br />
sie selbst in den Schlagzeilen, als etwa<br />
das Magazin Life am 22. Januar 1943<br />
ihren Bericht über den Luftangriff auf<br />
den Flugplatz El Aouina in Tunis – den<br />
wichtigsten Luftwaffenstützpunkt der<br />
Deutschen für den Nachschub von<br />
Truppen aus Sizilien – unter dem Titel<br />
»Life‘s Bourke-White goes Bombing«<br />
veröffentlichte. Ihre Bilder stehen für<br />
eine Epoche.<br />
18. Januar bis 14. April <strong>2013</strong><br />
Martin-Gropius-Bau<br />
Niederkirchnerstraße 7<br />
10963 Berlin-Kreuzberg<br />
Mi – Mo 10 – 19 Uhr<br />
Dienstags geschlossen<br />
<strong>brennpunkt</strong> 1/<strong>2013</strong><br />
Galerien<br />
Katalog:<br />
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog<br />
im Verlag La Fabrica, Madird<br />
192 Seiten, Format 22 x 26 cm,<br />
150 Abb., Sprache: Englisch<br />
ISBN 978-8-4153-0396-1<br />
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