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Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

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Entwicklung der Nachfrage nach Hochqualifizierten im internationalen Vergleich<br />

Mit einem Erwerbstätigenanteil in akademischen Berufsgruppen von 11,3 % in der gewerblichen<br />

Wirtschaft (Tab. 5.3) reiht sich Deutschland hinter Nordeuropa (14,6 %), Kerneuropa (13,4 %) <strong>und</strong><br />

den USA (11,8 %) ein. Dies liegt insbesondere daran, dass gerade in den genannten Regionen in<br />

wissensintensiven Wirtschaftszweigen mehr akademische Tätigkeiten zum Tragen kommen. In<br />

Großbritannien (10,8 %) <strong>und</strong> Frankreich (10,4 %), die leicht hinter Deutschland liegen, ist dieser<br />

Unterschied hingegen eher auf die geringere Bedeutung wissensintensiver Wirtschaftszweige insgesamt<br />

zurückzuführen, da die beiden Vergleichsländer innerhalb der wissensintensiven bzw. nicht<br />

wissensintensiven Wirtschaftszweige im Übrigen einen ähnlichen Akademikereinsatz wie Deutschland<br />

aufweisen. Damit heben sich die Unterschiede im Einsatz Hochqualifizierter nach ISCED<br />

(Tab. 5.2) zulasten Deutschlands in der tätigkeitsbezogenen Analyse auf. Daraus ist zu schließen,<br />

dass in Deutschland auch andere <strong>Qualifikations</strong>niveaus in diesen Berufen zum Einsatz kommen.<br />

Eventuell ist dies auch eine Reaktion auf eine geringere Verfügbarkeit von Arbeitskräften auf diesem<br />

Niveau. Umgekehrt werden beispielsweise in Großbritannien deutlich schneller Abschlüsse<br />

(insbes. Bachelor) auf akademischem Niveau erworben.<br />

Tab. 5.3: Einsatz von akademischen Berufsgruppen insgesamt in Europa <strong>und</strong> den USA 2009<br />

(in %)<br />

Wirtschaftszweig GER GBR FRA NORD KERN SÜD EU-15 NMS USA<br />

Wissensintensive Industrien 16,4 16,5 17,3 17,2 14,6 7,5 14,2 8,4 18,7<br />

H. v. Chemischen Erzeugnissen 13,2 14,4 16,7 13,0 14,5 8,4 12,6 9,7 10,7<br />

H. v. pharmazeutischen Erzeugnissen 19,8 23,8 22,0 23,4 19,0 25,0 22,0 23,1 28,9<br />

H. v. DV-Geräten, elektron. u. opt. Erz. 22,7 22,8 31,7 31,0 22,1 13,2 23,0 10,2 33,6<br />

H. v. elektrischen Ausrüstungen 15,0 9,3 11,4 12,8 11,6 4,0 10,2 7,4 10,3<br />

Maschinenbau 14,3 10,8 12,4 13,0 12,2 4,3 11,1 8,6 10,2<br />

Fahrzeugbau 16,8 17,4 15,2 12,2 9,3 5,4 13,5 6,1 16,1<br />

Übrige Industrien 4,3 4,8 5,1 4,6 4,3 1,9 3,6 3,7 4,2<br />

Wissensintensives übr. produz. Gew. 17,5 15,0 17,4 17,6 12,0 12,0 15,1 13,6 14,0<br />

Nicht wissensint. übr. produz. Gew. 5,2 7,2 4,2 3,6 3,3 2,3 4,2 5,0 3,7<br />

Wissensintensive Dienstleistungen 26,5 24,2 23,9 36,6 34,0 32,9 28,9 39,1 28,8<br />

Finanzdienstleistungen 9,1 10,0 5,2 16,3 15,5 9,1 9,7 32,8 26,9<br />

IuK-Dienstleistungen 39,2 39,2 45,1 48,7 45,3 24,2 37,6 42,9 49,4<br />

Technische Beratung <strong>und</strong> Forschung 47,9 36,4 42,5 48,7 41,0 43,5 43,1 53,0 44,1<br />

Nichttechnische Beratung <strong>und</strong> Forschung 36,1 32,8 22,5 43,8 42,1 43,6 37,2 40,3 42,3<br />

Medien <strong>und</strong> Kultur 38,0 30,3 43,3 45,2 41,8 41,2 38,9 40,9 37,8<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen 18,7 17,0 17,3 29,5 32,0 35,6 24,5 36,0 15,8<br />

Übrige gewerbliche Dienstleistungen 3,5 2,9 3,2 3,6 3,9 1,7 2,8 4,1 3,2<br />

Wissensintensive gew. Wirtschaft insg. 22,9 22,7 22,3 32,4 30,0 26,6 25,1 27,6 26,9<br />

Nicht wissensint. gew. Wirtschaft insg. 4,0 4,0 3,7 3,8 3,8 1,9 3,2 4,1 3,4<br />

Gewerbliche Wirtschaft 11,3 10,8 10,4 14,6 13,4 8,7 10,7 10,4 11,8<br />

Erläuterungen: Nordeuropa: SWE, FIN, NOR, DEN, ISL, IRL; Südeuropa: ESP, ITA, POR, GRE; Kerneuropa: SUI, AUT, BEL, LUX,<br />

NED; NMS (Neue Mitgliedsstaaten, EU-12 neu).<br />

Quelle: Eurostat, Europäische Arbeitskräfteerhebung. - Berechnungen des NIW.<br />

Mit einem Blick auf die innere Struktur der wissensintensiven Industrien <strong>und</strong> Dienstleistungen erklärt<br />

sich auch, aus welchen binnenstrukturellen Gründen in Deutschland mit einem geringeren<br />

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