30.01.2013 Aufrufe

Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Entwicklung der Nachfrage nach Hochqualifizierten im internationalen Vergleich<br />

schen niedrigem <strong>und</strong> mittlerem Bildungsstand zu differenzieren. 80 In Deutschland wiederum haben<br />

die Fortbildungsabschlüsse der Meister <strong>und</strong> Techniker, die nach ISCED zum tertiären Bildungsbereich<br />

gezählt werden (ISCED 5B), ein relativ hohes Gewicht.<br />

Der Anteil Hochqualifizierter liegt in Deutschland mit 27,3 % um mindestens 5 Prozentpunkte hinter<br />

den wichtigen Vergleichsländern <strong>und</strong> Regionen (Tab. 5.1). Im Jahr 1996 lag Deutschland<br />

(24,1 %) noch auf Höhe Großbritanniens (24,2 %) <strong>und</strong> nur etwas hinter den Ländern Nordeuropas<br />

(26,8 %). Mittlerweile haben alle Länder <strong>und</strong> Regionen kontinuierlich an hoch qualifizierten Erwerbstätigen<br />

hinzugewonnen, während die Entwicklung hierzulande vergleichsweise stagnierte <strong>und</strong><br />

die Lücke damit im Zeitablauf tendenziell größer geworden ist. Daher kann der strukturelle Rückstand<br />

auch nicht auf die Stärke des Berufsbildungssystems zurückgeführt werden, da die Akademikerentwicklung<br />

dauerhaft zurückhängt.<br />

Tab. 5.1: Formeller Bildungsstand der Erwerbstätigen in Europa im Überblick<br />

Region Bildungsstand 1996 2000 2005 2009<br />

Deutschland niedrig 18,2 17,2 16,0 14,1<br />

mittel 57,7 57,2 58,0 58,6<br />

hoch 24,1 25,6 26,0 27,3<br />

Frankreich niedrig 33,2 30,0 26,7 23,0<br />

Großbritannien niedrig<br />

mittel 46,0 44,7 44,5 44,5<br />

hoch 20,7 25,3 28,8 32,5<br />

mittel<br />

Erläuterungen: Nordeuropa: SWE, FIN, NOR, DEN, ISL, IRL; Südeuropa: ESP, ITA, POR, GRE; Kerneuropa: SUI, AUT, BEL, LUX,<br />

NED; NMS (Neue Mitgliedsstaaten, EU-12 neu). Niedrig: ISCED 0-2; mittel: ISCED 3-4; hoch: ISCED 5-6.<br />

Quelle: Eurostat, Europäische Arbeitskräfteerhebung. - Berechnungen des NIW.<br />

Einen mittleren Bildungsstand weisen in Deutschland weit mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen<br />

auf (2009: 58,6 %), während im übrigen Europa deren Anteil weit darunterliegt <strong>und</strong> zuletzt eher<br />

zurückgegangen ist (Tab. 5.1). Diese Anteilsverluste erfolgten allerdings ausschließlich zugunsten<br />

der Hochqualifizierten. Die Polarisierung der Erwerbstätigkeit in Europa 81 ist also weiterhin ein auf<br />

80 Vgl. Voßkamp, Nehlsen, Dohmen (2007: 126ff).<br />

81 Vgl. Goos, Manning, Salomons (2009).<br />

75,8 70,6 69,2 64,5<br />

hoch 24,2 29,4 30,8 35,5<br />

Nordeuropa niedrig 25,9 21,5 17,9 19,4<br />

mittel 47,4 49,0 50,2 45,4<br />

hoch 26,8 29,5 32,0 35,2<br />

Südeuropa niedrig 57,5 50,8 44,4 40,5<br />

mittel 27,2 31,1 33,6 34,9<br />

hoch 15,4 18,0 22,0 24,7<br />

Kerneuropa niedrig 29,6 28,1 22,4 20,6<br />

mittel 48,3 47,2 48,5 47,8<br />

hoch 22,1 24,6 29,1 31,6<br />

NMS niedrig 23,1 13,5 13,2 11,3<br />

mittel 62,2 70,2 67,4 65,9<br />

hoch 14,7 16,4 19,5 22,8<br />

57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!