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Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

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Sektor- <strong>und</strong> <strong>Qualifikations</strong>strukturen in wissensintensiven Wirtschaftszweigen in Deutschland<br />

rien: Offensichtlich wurden in den nicht wissensintensiven Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden<br />

Gewerbes relativ mehr Kernbeschäftigte (-3,1 %) als in den wissensintensiven Wirtschaftszweigen<br />

(-1,5 %) abgebaut, wie die unterschiedliche Entwicklung im Vergleich zu den tätigen Personen in<br />

nicht wissensintensiven <strong>und</strong> wissensintensiven fachlichen Betriebsteilen (-1,7 % bzw. -4,4 %) zeigt.<br />

In der wissensintensiven Industrie erfüllt die Arbeitnehmerüberlassung daher vermutlich ihre Pufferfunktion<br />

zu einem höheren Grad als in der nicht wissensintensiven Industrie, wo die Kernbelegschaft<br />

stärker zurückgegangen ist.<br />

Die größten produktionswirtschaftlichen Schwerpunkte in den wissensintensiven Industrien sind der<br />

Fahrzeugbau (866.000) <strong>und</strong> Maschinenbau (856.000), die damit zusammen etwa 62 % der Beschäftigung<br />

in den wissensintensiven Industrien stellen <strong>und</strong> immerhin noch 7,6 % gemessen an der gewerblichen<br />

Wirtschaft insgesamt. Das geringste Gewicht innerhalb der wissensintensiven Industrien<br />

hat die Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik mit 226.000 Beschäftigten (8,2 %). Zwischen<br />

2008 <strong>und</strong> 2009 hatte von diesen Schwerpunktbereichen lediglich der Maschinenbau noch leichte<br />

Zuwächse zu verzeichnen (+5.000 bzw. 0,6 %). In absoluten Zahlen hatte besonders der Fahrzeugbau<br />

unter der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu leiden (-27.000 bzw. -3 %), hohe relative<br />

Verluste waren in der Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnik zu beobachten (-4,5 % bzw.<br />

-11.000).<br />

Im wissensintensiven übrigen produzierenden Gewerbe beträgt die (erheblich von der Elektrizitätsversorgung<br />

dominierte) Zahl der Beschäftigten 275.000, <strong>und</strong> liegt damit um 5.000 höher als im<br />

Vorjahr (+1,8 %). Demgegenüber sind unverändert 1,9 Mio. Personen im nicht wissensintensiven<br />

übrigen Produzierenden Gewerbe (mit einer äußerst konstanten Beschäftigung in der Baubranche)<br />

tätig, dessen Anteil an der gewerblichen Wirtschaft insgesamt bei 8,3 % liegt.<br />

Von den 14,1 Mio. Beschäftigten in den gewerblichen Dienstleistungen sind 5,6 Mio. in den wissensintensiven<br />

Dienstleistungen tätig, was einem Viertel der Beschäftigung in der gewerblichen<br />

Wirtschaft insgesamt entspricht. Zwischen 2008 <strong>und</strong> 2009 konnte ein Beschäftigungswachstum von<br />

48.000 bzw. 0,9 % verzeichnet werden, während in den nicht wissensintensiven gewerblichen<br />

Dienstleistungen 127.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse abgebaut wurden<br />

(-1,5 %). Ohne die Arbeitnehmerüberlassung (Wirtschaftsgruppe 782: -174.000), ergibt sich<br />

sogar ein Zuwachs von fast 50.000 Beschäftigten in den nicht wissensintensiven Dienstleistungen.<br />

Innerhalb der wissensintensiven Dienstleistungen stellt der Schwerpunkt Ges<strong>und</strong>heit mit 2 Mio.<br />

Beschäftigten über ein Drittel <strong>und</strong> damit den größten Bereich (9,0 % an der gewerblichen Wirtschaft<br />

insgesamt). Der Schwerpunkt Medien <strong>und</strong> Kultur hat mit 375.000 Beschäftigten demgegenüber<br />

das geringste Gewicht. Die Entwicklungen sind auch in den wissensintensiven Dienstleistungen<br />

uneinheitlich. Ohne den Schwerpunkt Ges<strong>und</strong>heit hätten sich die übrigen Veränderungen innerhalb<br />

der wissensintensiven Dienstleistungen zwischen 2008 <strong>und</strong> 2009 gegenseitig aufgehoben: Absolut<br />

(46.000) wie auch prozentual (+2,3 %) ist hier die höchste Steigerung zu beobachten. Weitere<br />

Zuwächse entstanden in der technischen wie auch in der nicht technischen Beratung <strong>und</strong> Forschung.<br />

Im Schwerpunkt Kommunikation beträgt die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse dagegen 19.000<br />

weniger als in 2008 (-3,1 %), der Beschäftigungsrückgang im Schwerpunkt Finanzen <strong>und</strong> Vermögen<br />

beläuft sich auf -16.000 bzw. 1,5 %. Neben der industriellen Abschwächung hat also ebenso die<br />

Sonderentwicklung im Finanzsektor einen weiteren Zuwachs im Dienstleistungsbereich gebremst.<br />

Die negative Gesamtentwicklung in der gewerblichen Wirtschaft wird damit lediglich von den wissensintensiven<br />

Dienstleistungen etwas aufgefangen. Im Verarbeitenden Gewerbe verlieren die wissensintensiven<br />

Industrien weniger stark. Auch im übrigen Produzierenden Gewerbe gewinnen die<br />

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