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Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

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Sektor- <strong>und</strong> <strong>Qualifikations</strong>strukturen in wissensintensiven Wirtschaftszweigen in Deutschland<br />

50<br />

nicht so stark wie die Dienstleistungssektoren, aber dennoch deutlich stärker als die nicht wissensintensiven<br />

Industrien gewachsen sind.<br />

- Die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt wurde durch den Fahrzeugbau gebremst,<br />

der mit jahresdurchschnittlich 0,8 % bis 2008 nur unterdurchschnittlich zunahm. Damit<br />

blieben auch Impulse für andere Branchen aus. 77<br />

- Demgegenüber erwies sich der Maschinenbau 78 robust im Wachstum (jahresdurchschnittlich<br />

+3 %) wie auch in der anschließenden Abschwächung 2008/09 (+0,6 %).<br />

- Im Übergang zur Rezession zwischen 2008 <strong>und</strong> 2009 zeigt sich zudem wieder das bekannte<br />

Muster: Die wissensintensiven Industrien verlieren weniger stark <strong>und</strong> die wissensintensiven<br />

Dienstleistungsbranchen wachsen im Gegensatz zu den nicht wissensintensiven weiter.<br />

Außerdem erstreckt sich die Interaktion von Industrie <strong>und</strong> Dienstleistungen mittlerweile auch direkt<br />

auf die konjunkturelle Komponente der Beschäftigungsentwicklung: Die seit 2004 erfolgten Arbeitsmarktreformen<br />

forcierten durch erweiterte Nutzungsmöglichkeiten <strong>und</strong> verstärkte Angebotsanreize<br />

die insbesondere von der Industrie nachgefragte Arbeitnehmerüberlassung. Im Zuge dessen<br />

sind zwischen 2005 <strong>und</strong> 2008 allein 341.000 Beschäftigungsverhältnisse in dieser Dienstleistungsbranche<br />

hinzugekommen <strong>und</strong> damit fast die Hälfte des gesamten Beschäftigungszuwachses im<br />

Dienstleistungssektor. Damit übt das Wachstum wissensintensiver Industrien Einfluss auf die Beschäftigung<br />

in einem nicht wissensintensiven Wirtschaftszweig (Arbeitnehmerüberlassung) aus. Die<br />

technologische Interaktion <strong>und</strong> auch der „doppelte <strong>Strukturwandel</strong>“ sind dadurch anhand der Beschäftigungsentwicklung<br />

nunmehr schwieriger nachzuvollziehen. Die Beschäftigungsimpulse allerdings<br />

sind weiterhin erkennbar.<br />

4.4 Strukturen <strong>und</strong> Entwicklung der Beschäftigung insgesamt <strong>und</strong> des Einsatzes<br />

Hochqualifizierter in wissensintensiven Wirtschaftszweigen 2008 <strong>und</strong> 2009<br />

Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung am aktuellen Rand<br />

In der gewerblichen Wirtschaft beträgt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 2009<br />

nunmehr 22,5 Mio. (Tab. 4.3). Der Beschäftigungsrückgang im Vergleich zum Vorjahr (-1 %, bzw.<br />

-233.000) ist vor allem auf das Produzierende Gewerbe zurückzuführen (-154.000). Der Dienstleistungssektor<br />

ist aufgr<strong>und</strong> der Interaktion von FuE-intensiven Industrien <strong>und</strong> wissensintensiven<br />

Dienstleistungen sowie aufgr<strong>und</strong> der Nachfrage nach Leiharbeitskräften von derartigen Entwicklungen<br />

zwangsläufig ebenfalls – wenn auch weniger stark – betroffen (insgesamt -80.000).<br />

Mit 6,3 Mio. Beschäftigten beträgt der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes an der gewerblichen<br />

Wirtschaft mittlerweile <strong>und</strong> nach neuer Wirtschaftszweigsystematik (WZ 2008) 28,1 %. Im übrigen<br />

Produzierenden Gewerbe sind 2,1 Mio. Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt (9,5 %)<br />

sowie die große Mehrzahl von 14,1 Mio. im gewerblichen Dienstleistungssektor (62,3 %). Damit<br />

hat sich der sektorale <strong>Strukturwandel</strong> zulasten des Verarbeitenden bzw. Produzierenden Gewerbes<br />

tendenziell fortgesetzt.<br />

77 Legler, Rammer u. a. (2009).<br />

78 Dabei ist der verhältnismäßig geringe Übereinstimmungsgrad zwischen den beiden WZ-Systematiken im Maschinenbau<br />

zu beachten, der nach der WZ 2003 noch deutlich breiter definiert war <strong>und</strong> daher die Beschäftigungsschnittmenge<br />

drei Viertel der alten Systematik erreicht (vgl. Tab. 4.1).

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