Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...
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Aktuelle Erfolgsbilanz: Produktions-, Umsatz- <strong>und</strong> Beschäftigungsentwicklung vor <strong>und</strong> während der Krise<br />
gen aus dem Ausland zurückzuführen. Die in diesem Zeitraum erzielten Auslandsumsätze der zugehörigen<br />
deutschen Unternehmen lagen im Schnitt um fast ein Viertel (24,4 %) über dem entsprechenden<br />
Vergleichswert aus 2009 (Tab. 3.1). Zwar konnten auch Spitzentechnologien (8,6 %) <strong>und</strong><br />
nicht forschungsintensive Industrien (11,4 %) aus Deutschland vom globalen Wirtschaftsaufschwung<br />
profitieren; im Vergleich zum Zuwachs bei Hochwertiger Technik fällt die Steigerung der<br />
Auslandsumsätze dort jedoch recht bescheiden aus. Im Spitzentechnologiesektor ist allerdings in<br />
Rechnung zu stellen, dass auch die „Ausschläge nach unten“ bei Produktion (vgl. Abb. 3.4) <strong>und</strong> vor<br />
allem Auslandsumsatz im Krisenjahr 2009 sehr viel weniger gravierend ausgefallen sind als im<br />
Bereich der Hochwertigen Technik.<br />
Tab. 3.1: Auslands- <strong>und</strong> Inlandsumsatzentwicklung in forschungsintensiven <strong>und</strong> nicht<br />
forschungsintensiven- Industrien in Deutschland 2006 bis 2010<br />
Jahre<br />
Spitzentechnik<br />
- Jahresdurchschnittliche Veränderung in % -<br />
Hochwertige<br />
Technik<br />
FuE-intensive<br />
Industrien<br />
Auslandsumsatz<br />
Nicht FuE-intensive<br />
Industrien<br />
Verarbeitete<br />
Industriewaren<br />
2006-2008 -2,6 5,4 4,0 7,3 5,2<br />
2008-2009 -7,4 -27,5 -24,5 -20,8 -23,1<br />
Jan-Sep 2009 -<br />
Jan-Sep 2010 8,6 24,4 21,4 11,4 17,6<br />
Inlandsumsatz<br />
2006-2008 0,3 4,3 3,6 3,7 3,6<br />
2008-2009 -12,8 -22,8 -21,2 -15,5 -17,7<br />
Jan-Sep 2009 -<br />
Jan-Sep 2010 2,4 8,5 7,4 8,6 8,2<br />
*) Fachliche Betriebsteile.<br />
Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Genesis-Online, Monatsbericht im Verarbeitenden Gewerbe. - Berechnungen <strong>und</strong> Schätzungen des NIW.<br />
Anders als die Auslandsumsätze konnten die Inlandsumsätze in der Hochwertigen Technik im<br />
Dreivierteljahresvergleich „nur“ um 8,5 % zulegen <strong>und</strong> sind damit in gleichem Umfang gewachsen<br />
wie im nicht forschungsintensiven Industriesektor. Bezogen auf den forschungsintensiven Sektor<br />
insgesamt fiel das Inlandsumsatzwachstum sogar niedriger aus als im Industriedurchschnitt, weil<br />
Spitzentechnologien auf dem Inlandsmarkt ihren Umsatz nur um 2,4 % erhöhen konnten.<br />
Bemerkenswert ist die Umsatzentwicklung im deutschen Automobilbau. Während in der Kernbranche<br />
Kraftwagen <strong>und</strong> Motoren im Dreivierteljahresvergleich auf dem Inlandsmarkt in 2010 (als Reflex<br />
auf die in 2009 gezahlte „Umweltprämie“) fast 9 % weniger Umsatz erzielt werden konnte als<br />
in 2009, sind die Auslandsumsätze im gleichen Zeitraum sowohl bei den Automobilherstellern als<br />
auch bei wichtigen Zulieferern um mehr als ein Drittel gestiegen.<br />
Die beschriebene Entwicklung wichtiger industrieller Kennzahlen bis zum September 2010 belegt,<br />
dass die deutsche Wirtschaft wieder auf einen Wachstumspfad eingeschwenkt ist, wobei sich der<br />
Aufschwung in Deutschland im Vergleich mit anderen hoch entwickelten Ländern sogar besonders<br />
dynamisch gestaltet. 65 Treiber der Entwicklung in Deutschland sind in gewohnter Form die stark<br />
exportorientierten Industrien aus dem Segment der hochwertigen Technik, die vom weltweiten<br />
65 Vgl. dazu Belitz u. a. (2010): Die deutsche forschungsintensive Industrie in der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise im internationalen<br />
Vergleich. Erste Ergebnisse, November 2010.<br />
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