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Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

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Aktuelle Erfolgsbilanz: Produktions-, Umsatz- <strong>und</strong> Beschäftigungsentwicklung vor <strong>und</strong> während der Krise<br />

DB Research zwar auch deutlich zulegen, bleiben aber hinter dem Industriedurchschnitt zurück. Für<br />

die Pharmaindustrie, die sich 2008/2009 als ausgesprochen krisenresistent erwiesen hatte, wird für<br />

2010 hingegen ein leichter Produktionsrückgang (-1 %) prognostiziert. Für 2011 wird aufgr<strong>und</strong> des<br />

Auslaufens der Konjunkturprogramme <strong>und</strong> dem Ende des Lagerzyklus von einem deutlich abgeschwächten<br />

industriellen Produktionsanstieg von 4 % ausgegangen.<br />

Auf Basis der alljährlich im Herbst vom DIW Berlin durchgeführten Industrietagung lassen sich<br />

nach Angaben bzw. Vorhersagen der Industrieverbände <strong>und</strong> großer Unternehmen 56 Projektionen für<br />

die reale Produktionsentwicklung in forschungsintensiven <strong>und</strong> übrigen Industrien für 2010 <strong>und</strong><br />

2011 berechnen. Im Vergleich zur oben angeführten Prognose von DB Research fällt die DIW-<br />

Prognose für die Industrie insgesamt für 2010 zwar etwas weniger optimistisch (9,7 % gegenüber<br />

12 % von DB Research) <strong>und</strong> für 2011 etwas günstiger (5,1 % gegenüber 4 %) aus. Der forschungsintensive<br />

Sektor schneidet dabei aber jeweils deutlich günstiger als das Segment der übrigen Industrien<br />

ab:<br />

- So wird für FuE-intensive Industrien in 2010 ein reales Produktionswachstum von 11,5 % vorhergesagt,<br />

gegenüber 7,5 % für übrige Industrien. Die mit Abstand höchsten Steigerungsraten in<br />

2010 ergeben sich danach für Kraftwagen <strong>und</strong> -teile (19,4 %) <strong>und</strong> Chemiewaren (17,6 %). Für<br />

Elektrotechnik/Elektronik/Nachrichtentechnik <strong>und</strong> Gummiwaren wird von leicht überdurchschnittlichen<br />

Zuwächsen von r<strong>und</strong> 12 % ausgegangen. Klar unterhalb des Industrieschnitts bleiben<br />

hingegen Maschinen (7,1 %), Pharmaprodukte (0,5 %) <strong>und</strong> – erst recht – Schienenfahrzeuge<br />

<strong>und</strong> Luftfahrzeuge mit Schrumpfungsraten zwischen minus 6,5 <strong>und</strong> 7,5 %.<br />

- 2011 wird im forschungsintensiven Sektor trotz der oben beschriebenen Restriktionen immerhin<br />

noch ein Zuwachs von 6,5 % erwartet (übrige Industrien: 3,4 %), wobei die Quoten zwischen<br />

den jeweiligen Industrien sehr viel weniger streuen als in 2010. Die günstigsten Aussichten ergeben<br />

sich weiterhin für Kraftwagen <strong>und</strong> -teile, aber auch für Maschinen (jeweils +9 %), Elektrotechnik<br />

liegt bei 5 %. Für Chemie, Pharma, Gummi, Luftfahrzeugbau werden Wachstumsraten<br />

zwischen 3 <strong>und</strong> 3,5 % vorhergesagt, einzig für den Schienenfahrzeugbau wird sich die Negativentwicklung<br />

des Vorjahres fortsetzen (-3,5 %).<br />

Dennoch wird das „Vorkrisenproduktionsniveau“ deutscher forschungsintensiver Industrien aus<br />

2008 trotz der herausragenden Zuwächse in 2010/11 damit auch Ende 2011 noch nicht wieder erreicht<br />

werden.<br />

3.2 Beschäftigung<br />

Im Jahr 2009 waren in fachlichen Betriebsteilen des forschungsintensiven Sektors mit gut 2,3 Mio.<br />

Beschäftigten 47 % der insgesamt r<strong>und</strong> 4,5 Mio. Industriebeschäftigten tätig. Dies ist im internationalen<br />

Maßstab viel. 57 8 % der Industriebeschäftigten arbeiteten in Branchen der Spitzentechnologie,<br />

39 % in Fachzweigen der Hochwertigen Technik. Getragen von bewährten Instrumenten betrieblicher<br />

Personalpolitik (Arbeitszeitkonten, tarifliche Öffnungsklauseln), ausgeweiteter Kurzarbeit,<br />

spezifischen Maßnahmen zur Stützung der Inlands<strong>nachfrage</strong> („Umweltprämie“) <strong>und</strong> der Hoffnung<br />

56 Die Prognosen der Industrietagung erfolgen auf Basis von zweistelligen Wirtschaftszweigen <strong>und</strong> lassen sich insofern<br />

grob über forschungsintensive <strong>und</strong> nicht forschungsintensive Industrien subsummieren. Zu den Prognosen für einzelne<br />

Wirtschaftsbranchen vgl. auch Lucke (2010).<br />

57 Vgl. Belitz, Clemens, Gornig (2008).<br />

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