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Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

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Aktuelle Erfolgsbilanz: Produktions-, Umsatz- <strong>und</strong> Beschäftigungsentwicklung vor <strong>und</strong> während der Krise<br />

3 Aktuelle Erfolgsbilanz forschungsintensiver Industrien in<br />

Deutschland: Produktions-, Umsatz- <strong>und</strong> Beschäftigungsentwicklung<br />

vor <strong>und</strong> während der Krise<br />

Die folgenden Analysen befassen sich vor allem mit der aktuellen Entwicklung gesamtwirtschaftlicher<br />

Erfolgskennziffern für den deutschen forschungsintensiven Sektor während der Aufschwungphase<br />

des neuen Jahrh<strong>und</strong>erts bis in die tief greifende Rezession 2008/2009. Infolge der Umstellung<br />

der Wirtschaftsklassifikation auf die neue WZ 2008 <strong>und</strong> des damit verb<strong>und</strong>enen Übergangs zur<br />

NIW/ISI/ZEW-Liste forschungsintensiver Industrien 2010 ergeben sich teilweise Brüche in der<br />

Zeitreihe. So liegen für die Umsatz- <strong>und</strong> Beschäftigungsentwicklung in neuer Klassifikation erst<br />

Daten ab 2006 vor. Die Verkettung mit früheren Daten ist hier höchstens auf Ebene von Technologieaggregaten<br />

(forschungsintensiver versus nicht forschungsintensiver Sektor, Hochwertige Technik<br />

versus Spitzentechnologie) geboten. 44 Für einzelne forschungsintensive Fachzweige lässt sich<br />

aber deren Entwicklung eingangs <strong>und</strong> während der Krise 2008/2009 aufzeigen sowie – auf Basis<br />

von Monatsdaten bis September 2010 – auch im Verlauf des Aufschwungs beobachten.<br />

3.1 Mittel- bis längerfristige Entwicklung von Wachstum <strong>und</strong> Konjunktur im<br />

Überblick<br />

Die reale Produktionsentwicklung zeigt eindrucksvoll, dass sich die Schere zwischen der forschungsintensiven<br />

<strong>und</strong> der nicht forschungsintensiven Industrie seit Mitte der 1990er Jahre weiter<br />

geöffnet hat. Die Wachstumsbilanz des nicht forschungsintensiven Sektors fällt in allen konjunkturellen<br />

Phasen seit 1995 schlechter aus als die des forschungsintensiven: Wenn er wächst, wächst der<br />

forschungsintensive Sektor stärker, wenn er stagniert, wächst der forschungsintensive Bereich weiter,<br />

wenn er schrumpft, wächst der forschungsintensive noch, stagniert oder schrumpft weniger<br />

stark (Abb. 3.1). Wichtige Determinanten bzw. Rahmenbedingungen dieses Erfolgs waren vor allem<br />

ein überdurchschnittliches Produktivitätswachstum, eine Ausweitung der Vorleistungsbezüge,<br />

nicht zuletzt auch aus dem Ausland, was sich auch in den stark gestiegenen Importen niederschlägt<br />

(vgl. Abschnitt 2), sowie ein insgesamt nur relativ verhaltener Anstieg der Erzeugerpreise. 45<br />

Überdurchschnittlich hohe Wertschöpfungsgewinne <strong>und</strong> Beschäftigungszuwächse in der Industrie<br />

sind in Deutschland schon immer überwiegend auf forschungsintensive Branchen zurückzuführen<br />

gewesen. 46 An diese Trends hat sich die reale Nettoproduktion auch in den vergangenen 15 Jahren<br />

angeschlossen (vgl. Abb. 3.1 <strong>und</strong> Tab. A 7 47 ): So sind rechnerisch vier Fünftel des realen Produktionszuwachses<br />

der Industrie im Zeitraum 1995 bis 2008 dem forschungsintensiven Sektor zuzuschreiben,<br />

lediglich ein Fünftel entfiel auf übrige Industrien. Eines ist jedoch unübersehbar: Die<br />

44 Weitere Unschärfen resultieren aus Umstellungen im Berichtskreis der auskunftspflichtigen Betriebe in der Monatserhebung,<br />

der vor einigen Jahren auf Betriebe mit mindestens 50 Beschäftigte erhöht (vorher: ab 20 Beschäftigte)<br />

worden ist.<br />

45 Vgl. dazu ausführlich Gehrke, Legler (2010).<br />

46 Vgl. Legler, Grupp u. a. (1992).<br />

47 In Abb. 3.1 wurde das Jahr 2006=100 gesetzt, um einen besseren Vergleich mit den entsprechenden Darstellungen zu<br />

Umsatz <strong>und</strong> Beschäftigung zu ermöglichen, für die durch die oben beschriebenen methodischen Umstellungen der<br />

Schnitt in 2006 erfolgen muss. In Tab. A 7 im Anhang ist die reale Produktionsentwicklung nach konjunkturellen<br />

Phasen zusammengestellt worden.<br />

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