30.01.2013 Aufrufe

Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Deutschlands Position im <strong>Außenhandel</strong> mit forschungsintensiven Gütern<br />

weniger entwickelten <strong>und</strong> hoch entwickelten Ländern, die durch unterschiedliche Preise <strong>und</strong> unterschiedliche<br />

Qualität von statistisch ähnlichen Produkten gekennzeichnet ist. 42 Dabei werden Produkte<br />

der gleichen Güterkategorie einerseits von hoch entwickelten Volkswirtschaften unter hohem<br />

FuE-Einsatz produziert: Sie stellen Prototypen <strong>und</strong> besonders leistungsfähige <strong>und</strong> wertvolle Güter<br />

dar <strong>und</strong> können demzufolge auf den Märkten vergleichsweise hohe Preise erzielen. Andererseits<br />

werden standardisierte Massengüter aus den gleichen Produktgruppen, die schon am Ende ihres<br />

Lebenszyklus stehen, von weniger entwickelten Volkswirtschaften zu geringeren Preisen angeboten.<br />

43<br />

Die mit der europäischen Integration verb<strong>und</strong>ene intensive Einbindung der deutschen forschungsintensiven<br />

Industrien in den „intraindustriellen“ Warenaustausch beruht vor allem auf ihrer Fähigkeit,<br />

sich elastisch an Nachfragewünsche <strong>und</strong> Strukturveränderungen im europäischen Wirtschaftsraum<br />

anzupassen. Dies dürfte ihnen weiterhin ein hohes Ausfuhrvolumen garantieren <strong>und</strong> mindert<br />

den Anpassungsdruck von Industrien erheblich - allerdings bei steigenden Importquoten <strong>und</strong> tendenziell<br />

abnehmendem Beitrag zum <strong>Außenhandel</strong>ssaldo.<br />

Zudem begrenzt die noch immer sehr starke Ausrichtung deutscher Unternehmen auf den westeuropäischen<br />

Markt langfristig das Wachstumspotenzial. Denn auf dem amerikanischen, gerade auch<br />

südamerikanischen Markt, <strong>und</strong> vor allem in den stark wachsenden asiatischen Aufhol-Ländern ist<br />

Deutschland mit FuE-intensiven Waren noch recht gering vertreten: Die Anteile deutscher Waren<br />

auf diesen Märkten sind zwar in der Regel höher als bei Industriewaren insgesamt (d.h. der RWA<br />

ist positiv), in wichtigen Regionen (Zentral- <strong>und</strong> Südamerika, China, auch Russland) konnten<br />

deutsche Anbieter jedoch nicht in gleichem Maße von der stark gewachsenen Import<strong>nachfrage</strong> dieser<br />

Länder profitieren wie Konkurrenten aus anderen Ländern. Wie wichtig eine breite regionale<br />

Diversifizierung der Absatzmärkte für Sicherheit <strong>und</strong> Stabilität stark exportorientierter Volkswirtschaften<br />

wie Deutschland ist, ist in der jüngst zurückliegenden Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise offensichtlich<br />

geworden.<br />

42 Vgl. dazu Milgram, Moro (2008) oder auch Bergstrand (1990).<br />

43 Streng genommen sind Analysen des Warenverkehrs mit forschungsintensiven Erzeugnissen somit eigentlich nur für<br />

die Handelsbeziehungen zwischen hoch entwickelten Volkswirtschaften zulässig. Siehe dazu auch Matthes (2006).<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!