Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...
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Deutschlands Position im <strong>Außenhandel</strong> mit forschungsintensiven Gütern<br />
gen die Welthandelsverluste Japans vor allem damit zusammen, dass dortige Firmen – wie auch<br />
multinational agierende Unternehmen aus anderen Ländern – zunehmend arbeitsintensive Fertigungen,<br />
wie auch z. B. die Endgerätemontage (bspw. bei IuK-Geräten <strong>und</strong> -Komponenten, Elektronik),<br />
in weniger entwickelte asiatische Nachbarländer (z. B. auch China) verlagern, von wo aus sie dann<br />
auch exportiert werden. Hinter Japan rangieren Frankreich (4,9 %), Korea (4,4 %), Belgien (3,8 %),<br />
Großbritannien <strong>und</strong> die Niederlande (2008) mit r<strong>und</strong> 3,5 %, Hongkong (3,3 %) <strong>und</strong> Italien (3,0 %).<br />
2.3 Deutschlands <strong>Außenhandel</strong> mit Technologiegütern: Strukturen <strong>und</strong> aktuelle<br />
Entwicklungen<br />
Auch der deutsche <strong>Außenhandel</strong> hat sich – wie der Welthandel insgesamt (vgl. Abschnitt 2.2) – im<br />
Verlauf der Periode 2002 bis 2008 etwas in Richtung nicht forschungsintensive Waren verschoben.<br />
Sowohl bei den Ausfuhren als auch bei den Einfuhren haben diese Gütergruppen aus deutscher Perspektive<br />
– deshalb hier in € gerechnet – stärker zugelegt als forschungsintensive Waren (vgl.<br />
Tab. 2.2). Im Verlauf der Krise brachen die Ausfuhren an forschungsintensiven Waren (-18,8 %<br />
von 2008 bis 2009) in ähnlich hohem Umfang ein wie bei Verarbeiteten Industriewaren insgesamt<br />
(-19,6 %). Demgegenüber wurden die Einfuhren FuE-intensiver Güter um -12,5 % <strong>und</strong> damit weniger<br />
stark zurückgefahren als die Industrieimporte insgesamt (-16 %).<br />
- Die deutschen Ausfuhren von FuE-intensiven Waren betrugen im Jahr 2009 r<strong>und</strong> 400 Mrd. €,<br />
das entspricht einem Anteil von gut 54 % der deutschen Ausfuhren an Industriewaren insgesamt.<br />
Fast 12 % der deutschen Industriegüterausfuhren in 2009 entfielen auf Spitzentechnologieerzeugnisse,<br />
knapp 43 % auf Produkte der Hochwertigen Technik.<br />
- Die Einfuhren von FuE-intensiven Waren hatten in 2009 einen Wert von r<strong>und</strong> 262 Mrd. € <strong>und</strong><br />
machten damit annähernd die Hälfte aller Industrieimporte aus. Bei den Einfuhren ist das Verhältnis<br />
etwas ausgeglichener: Knapp 16 % der Industriegüterimporte sind der Spitzentechnologie<br />
zuzuordnen, 34 % der Hochwertigen Technik.<br />
Der deutsche <strong>Außenhandel</strong> mit Gütern der Hochwertigen Technik war vom globalen Nachfrageeinbruch<br />
2008/2009 sehr viel stärker betroffen als der Spitzentechnologiehandel. Der Rückgang bei<br />
Ausfuhren <strong>und</strong> Einfuhren fiel im Segment der Hochwertigen Technik mehr als dreimal höher aus<br />
als in der Spitzentechnik, wobei die Einfuhren insgesamt aus deutscher Sicht weniger stark eingebrochen<br />
sind als die Ausfuhren.<br />
Bezogen auf einzelne Wirtschaftszweige 22 sind die Exporte bei Kraftfahrzeugen, -motoren <strong>und</strong> Zubehör,<br />
Nachrichtentechnischen Erzeugnissen <strong>und</strong> Chemiewaren im Jahresverlauf am stärksten zurückgegangen,<br />
bei den Importen waren Maschinen <strong>und</strong> Chemiewaren überproportional betroffen<br />
(Tab. 2.2). Hingegen haben die deutschen Aus- <strong>und</strong> Einfuhren von Pharmazeutischen Erzeugnissen<br />
<strong>und</strong> Luft- <strong>und</strong> Raumfahrzeugen gegen den Trend weiter zugelegt. 23 Dennoch ist das Strukturbild der<br />
deutschen Ausfuhren <strong>und</strong> Einfuhren forschungsintensiver Güter – abgesehen vom merklichen Bedeutungszuwachs<br />
von Pharmazeutischen Erzeugnissen – gr<strong>und</strong>sätzlich unverändert geblieben:<br />
22 Im Folgenden sind jeweils immer nur die forschungsintensiven Sparten der Wirtschaftszweige behandelt.<br />
23 Das Gleiche gilt auch für Übrige Fahrzeuge (hier i. W. Schienenfahrzeuge), forschungsintensive Güter aus dem Bereich<br />
Energie sowie nicht zuzuordnende übrige forschungsintensive Waren, die strukturell jedoch allesamt kaum ins<br />
Gewicht fallen.<br />
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