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Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

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Deutschlands Position im <strong>Außenhandel</strong> mit forschungsintensiven Gütern<br />

intensiven Exporte <strong>und</strong> Importe also im Unternehmenssektor verwendet <strong>und</strong> nur ein kleinerer Teil<br />

im (privaten) Konsum. Diese Verteilung ist ein Erklärungsansatz dafür, dass gerade im technologieintensiven<br />

Sektor die Globalisierung der Unternehmensstrukturen am schnellsten voranschreitet <strong>und</strong><br />

sich der internationale Handel besonders dynamisch entwickelt.<br />

Das Welthandelsvolumen 15 mit forschungsintensiven Waren ist, in US-$ gerechnet, 16 in den Jahren<br />

vor der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise in einem Ausmaß gewachsen, wie noch nie zuvor (vgl.<br />

Tab. 2.1). Von 2002 bis 2008 hat es sich mit einem jahresdurchschnittlichen Zuwachs von 12,6 %<br />

(in jeweiligen Preisen <strong>und</strong> Wechselkursen gerechnet) mehr als verdoppelt. Dennoch ist dieser Zuwachs<br />

– anders als in der Vorperiode – niedriger als bei Verarbeiteten Industriewaren insgesamt<br />

(15,1 %), weil die Weltexporte an nicht FuE-intensiven Waren im gleichen Zeitraum (v. a. Eisen/Stahl,<br />

NE-Metalle <strong>und</strong> Metallerzeugnisse, Nahrungsmittel 17 ) um mehr als das 1,5-fache gestiegen<br />

sind. Hierbei macht sich die zunehmende Bedeutung der in diesen Jahren besonders stark gewachsenen<br />

Schwellenländer aus Asien (v. a. China), aber auch Südamerika oder Russland in den<br />

Welthandel bemerkbar, die in großem Umfang auch nicht forschungsintensive Waren <strong>nachfrage</strong>n<br />

(Konsumgüter) <strong>und</strong> damit zu einer Verschiebung der Gewichte innerhalb des gesamten Welthandelsvolumens<br />

beigetragen haben.<br />

Tab. 2.1: Weltexporte mit forschungsintensiven Gütern 1995 bis 2009<br />

Bemerkenswert ist, dass die Weltausfuhren an Spitzentechnologieerzeugnissen in der Periode 2002<br />

bis 2008 zwar auch mit 10 % p. a. zugelegt haben, damit aber nicht mit der Dynamik bei Hochwertiger<br />

Technik (14 %) mithalten konnten. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass der Welthandel<br />

mit Gütern <strong>und</strong> Komponenten aus dem Bereich Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

(IuK), denen ein sehr hohes Gewicht innerhalb dieses Technologiesegments zukommt, nominal<br />

betrachtet erst mit Verspätung (2003/2004) wieder angesprungen <strong>und</strong> hinter der Dynamik der<br />

14 Vgl. Gehrke, Krawczyk, Legler (2007, Abschnitt 2.3) für die Verwendungsstruktur forschungsintensiver Güterausführen<br />

<strong>und</strong> -einfuhren aus deutscher Perspektive.<br />

15 Im „Welthandelsvolumen“ sind erfasst: Die Ausfuhren der OECD-Länder plus die Ausfuhren der zusätzlich in den<br />

OECD-Statistiken aufgeführten Länder China, Taiwan <strong>und</strong> Hongkong plus die Einfuhren der OECD-Mitglieder (einschließlich<br />

der chinesischen Meldeländer) aus Nichtmitgliedstaaten, bewertet in US-$. Der Handel der Nicht-OECD-<br />

Länder untereinander ist nicht enthalten, dürfte jedoch für die Fragestellung dieser Studie nicht ganz so relevant sein.<br />

16 In € gerechnet hat das Handelsvolumen in der Vorperiode 1995 bis 2002 deutlich stärker zugelegt als in den Jahren<br />

2002 bis 2008, in denen der Dollar gegenüber dem Euro r<strong>und</strong> ein Drittel an Wert eingebüßt hat (vgl. Tab. A 1). Hieran<br />

wird die Problematik der Betrachtung von Welthandelsanteilen im Zeitablauf besonders deutlich.<br />

17 Vgl. Gehrke, Krawczyk, Schasse (2010).<br />

12<br />

Jahresdurchschnittliche<br />

Veränderung in % Anteile in %<br />

1995-2002 2002-2008 2008-2009 1995 2002 2009<br />

FuE-intensive Erzeugnisse insgesamt 10,4 4,6 -15,7 47,6 52,6 46,7<br />

Spitzentechnologie 12,0 2,4 -11,3 16,2 19,7 16,2<br />

Hochwertige Technik 9,6 5,9 -17,8 31,3 32,9 30,5<br />

Nicht FuE-intensive Erzeugnisse 7,3 9,2 -17,0 52,4 47,4 53,3<br />

Verarbeitete Industriewaren 8,9 6,9 -16,4 100,0 100,0 100,0<br />

*) Ausfuhr der OECD-Länder, Chinas, Hongkongs <strong>und</strong> Taiwans in die Welt plus Einfuhren derselben Länder aus den übrigen Nicht-OECD-Ländern<br />

Weltausfuhr 2009 geschätzt.<br />

Quelle: OECD, ITCS - International Trade By Commodity Statistics, Rev. 3 (versch. Jgge.). - COMTRADE-Datenbank. -<br />

Berechnungen <strong>und</strong> Schätzungen des NIW.

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