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Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

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Deutschlands Position im <strong>Außenhandel</strong> mit forschungsintensiven Gütern<br />

- Durch Hinzuziehung der Importe wird zusätzlich die Wettbewerbssituation auf dem Binnenmarkt<br />

berücksichtigt, denn auch hier müssen sich die Unternehmen gegenüber ausländischen<br />

Anbietern behaupten. Der RCA („Revealed Comparative Advantage“) ermittelt die Spezialisierungsvorteile<br />

einer Volkswirtschaft dadurch, dass das Exportangebot mit der Import<strong>nachfrage</strong><br />

verglichen wird. Der RCA gibt an, inwieweit die Ausfuhr-Einfuhr-Relation eines Landes bei<br />

einer bestimmten Produktgruppe von der <strong>Außenhandel</strong>sposition bei Industriewaren insgesamt<br />

abweicht. Positive Vorzeichen weisen auf komparative Vorteile <strong>und</strong> damit auf eine starke internationale<br />

Wettbewerbsposition der betrachteten Warengruppe im betrachteten Land hin. Die<br />

Ausfuhrüberschüsse sind relativ größer als man es üblicherweise in diesem Land vorfindet. Der<br />

Beitrag zum <strong>Außenhandel</strong>ssaldo (BAS) gibt zusätzlich Hinweise auf die quantitative Bedeutung<br />

von Spezialisierungsvorteilen (bzw. -nachteilen) bei potenziellen Umweltschutzgütern für die<br />

<strong>Außenhandel</strong>sposition (den <strong>Außenhandel</strong>ssaldo) bei Industriewaren insgesamt.<br />

Die Berechnungen erfolgen für internationale Vergleichszwecke auf Basis der Daten aus den detaillierten<br />

Zusammenstellungen der OECD für den gesamten Handel ihrer Mitgliedsländer nach dem<br />

internationalen Warenverzeichnis für den <strong>Außenhandel</strong> (SITC III 12 ) auf der tiefstmöglichen (fünfstelligen)<br />

Gliederungsebene, ergänzt um kompatible Daten aus der UN-Comtrade-Datenbank. Damit<br />

ist es möglich, den internationalen Handel mit forschungsintensiven Waren, beginnend mit Berichtsjahr<br />

1995 bis einschließlich Krisenjahr 2009, abzubilden <strong>und</strong> zusätzliche Informationen für<br />

wichtige Nicht-OECD-Länder (wie z. B. China zu gewinnen). Die folgende Analyse setzt den<br />

Schwerpunkt auf die Entwicklung im Aufschwung vor der Krise (begleitet durch die Aufwertung<br />

des Euro gegenüber dem Dollar) <strong>und</strong> das Jahr 2009 (globaler Nachfrageeinbruch, Abwertungstendenzen<br />

des Euro).<br />

2.2 Handel mit forschungsintensiven Gütern: Weltweite Entwicklungen <strong>und</strong><br />

Strukturen im Überblick<br />

Hier wird zunächst den Fragen nachgegangen, welche Rolle forschungsintensive Waren für die<br />

längerfristige weltwirtschaftliche Dynamik spielen <strong>und</strong> welche Länder sich die größten Anteile am<br />

Export dieser Waren erarbeitet haben. Damit werden wichtige Trends zum außenhandelsbedingten<br />

<strong>Strukturwandel</strong> <strong>und</strong> zur gesamtwirtschaftlichen Bedeutung jener Sektoren herausgearbeitet, die am<br />

intensivsten auf die Humankapital- <strong>und</strong> FuE-Ressourcen einer Volkswirtschaft zurückgreifen.<br />

Darüber hinaus wird aufgezeigt, in welchem Umfang sich der globale Nachfrageeinbruch in 2008/<br />

2009 im Technologiegüterhandel niedergeschlagen hat 13 .<br />

Welthandelsdynamik<br />

Bei forschungsintensiven Gütern handelt es sich in erster Linie um Investitionsgüter (r<strong>und</strong> zwei<br />

Drittel) <strong>und</strong> Vorprodukte (r<strong>und</strong> ein Fünftel). 14 Insofern wird der weit überwiegende Teil der FuE-<br />

12 Die Umstellung auf die neue Gütersystematik SITC IV wird parallel mit der Erstellung einer neuen Liste forschungsintensiver<br />

Güter vollzogen. Diese kann erst dann erfolgen, wenn aktuelle Angaben zu den sektoralen Forschungsaktivitäten<br />

im internationalen Vergleich vorliegen (vgl. Gehrke u. a. 2010).<br />

13 Der Einbruch setzte bereits Ende des dritten Quartals 2008 ein. Ende 2008 verzeichneten r<strong>und</strong> 90 % aller OECD-<br />

Länder einen Export- <strong>und</strong> Importeinbruch von über 10 % gegenüber dem Vorjahr (OECD 2010). Dennoch ist der<br />

Welthandel in 2008 aufgr<strong>und</strong> der Zuwächse in der ersten Hälfte des Jahres insgesamt noch höher ausgefallen als in<br />

2007.<br />

11

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