Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...
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Deutschlands Position im <strong>Außenhandel</strong> mit forschungsintensiven Gütern<br />
2 Deutschlands Position im <strong>Außenhandel</strong> mit forschungsintensiven<br />
Gütern<br />
Die enge außenwirtschaftliche Verflechtung Deutschlands macht es besonders notwendig, die Wettbewerbsposition<br />
auf den internationalen Technologiemärkten zu begutachten.<br />
- Die Analyse der Warenströme im <strong>Außenhandel</strong> bietet von der Statistik her gleichzeitig den Vorteil<br />
einer sehr differenzierten Betrachtungsmöglichkeit auf der Gütergruppenebene. Es lassen<br />
sich relativ problemlos einerseits die Märkte <strong>und</strong> deren Wachstum identifizieren; andererseits ist<br />
auch die Wettbewerbsposition einzelner Länder leicht zu lokalisieren.<br />
- Zudem können die direkten (<strong>und</strong> indirekten) Konkurrenzbeziehungen zwischen den Volkswirtschaften<br />
auf den einzelnen Gütermärkten sichtbar gemacht werden.<br />
2.1 Messkonzepte <strong>und</strong> Daten<br />
Die <strong>Außenhandel</strong>sdaten werden zu Kennziffern verdichtet, die die internationale Wettbewerbsposition<br />
der deutschen Umweltwirtschaft, d. h. ihre Stärken <strong>und</strong> Schwächen sowie ihre komparativen<br />
Vor- <strong>und</strong> Nachteile im internationalen Vergleich, beschreiben: 10<br />
- Zur Beurteilung des Durchsetzungsvermögens auf den internationalen Märkten wird gelegentlich<br />
der Welthandelsanteil zurate gezogen. Mit diesem Indikator kann man im Querschnitt eines Jahres<br />
zwar recht gut ein Strukturbild des Exportsektors einer Volkswirtschaft <strong>und</strong> seiner jeweiligen<br />
weltwirtschaftlichen Bedeutung zeichnen. Dennoch ergeben sich dabei erhebliche Interpretationsschwierigkeiten.<br />
Welthandelsanteile sind kein geeigneter Indikator für das Leistungsvermögen<br />
auf den internationalen Märkten, weil die dabei erzielten Ergebnisse maßgeblich von der<br />
Größe der betrachteten Länder, deren Einbindung in supranationale Organisationen wie der EU<br />
<strong>und</strong> anderen die Handelsintensität beeinflussenden Faktoren abhängen, ohne dass dies mit der<br />
Leistungsfähigkeit zu tun hat. Weitere Probleme weist dieser Indikator bei der Betrachtung im<br />
Zeitverlauf auf, weil hier Bewertungsprobleme bei Wechselkursbewegungen auftreten. 11 So<br />
kann selbst ein hohes absolutes Ausfuhrniveau – bewertet zu jeweiligen Preisen <strong>und</strong> Wechselkursen<br />
– in Zeiten der Unterbewertung der Währung zu Unterschätzungen des Welthandelsanteils<br />
führen. Andererseits kann ein nominal hoher Welthandelsanteil auch das Ergebnis von<br />
Überbewertungen sein.<br />
- Bei der Bewertung der Exportstärke einzelner Sektoren kommt es auf ihre relativen Positionen<br />
an. Aus der Sicht der reinen Exportpositionsanalyse ist dies der relative Welthandelsanteil<br />
(RXA), der vom Handelsvolumen abstrahiert: Ein positiver Wert bedeutet, dass die Unternehmen<br />
der betrachteten Volkswirtschaft mit Umweltschutzgütern stärker auf die relevanten Auslandsmärkte<br />
vorgedrungen sind, als es ihnen im Durchschnitt mit den Industriewaren gelungen<br />
ist. Der Beitrag zur Ausfuhr (BX) bestimmt zusätzlich die quantitative Bedeutung der (in diesem<br />
Beispiel) überdurchschnittlich hohen Exporte in dieser Gütergruppe für das Exportvolumen der<br />
Volkswirtschaft.<br />
10 Vgl. detailliert Anhang 7.1 <strong>und</strong> die dort zitierte Literatur.<br />
11 Vgl. z. B. Gehle-Dechant, Steinfelder <strong>und</strong> Wirsing (2010), S. 42.<br />
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