30.01.2013 Aufrufe

Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einordnung in die Innovationsindikatorik <strong>und</strong> Untersuchungsansatz<br />

ausgewertet. Das Zeitfenster ist zwar recht eingeschränkt, ermöglicht aber die detaillierte Beobachtung<br />

der Entwicklung vor, während <strong>und</strong> nach der Krise.<br />

Parallel zu den beschriebenen Verschiebungen innerhalb der Industrie zugunsten des forschungsintensiven<br />

Sektors gewinnen Dienstleistungen für die gesamtwirtschaftliche Beschäftigung <strong>und</strong><br />

Wertschöpfung immer mehr an Bedeutung. 9 Besonderes Augenmerk verdienen dabei „wissensintensive“<br />

Dienstleistungen. Einerseits sind sie komplementär zu Innovationen <strong>und</strong> zur Güterproduktion;<br />

dies betrifft vor allem unternehmensnahe Dienstleistungen. Andererseits bestimmen sie<br />

durch ihre hohen Anforderungen an industrielle Vorleistungen mehr <strong>und</strong> mehr die technologische<br />

Entwicklung <strong>und</strong> prägen immer intensiver die technologische Leistungsfähigkeit von Volkswirtschaften.<br />

In Abschnitt 4 wird zunächst der Frage nachgegangen, ob <strong>und</strong> wie schnell sich der <strong>Strukturwandel</strong><br />

zur Dienstleistungswirtschaft in Deutschland <strong>und</strong> im internationalen Vergleich vollzieht<br />

<strong>und</strong> vor allem, wie sich die Chancen für Wachstum <strong>und</strong> neue Beschäftigungsmöglichkeiten in wissensintensiven<br />

Bereichen im Vergleich zu denen im übrigen Dienstleistungssektor unterscheiden.<br />

Auf Ebene von Aggregaten (wissensintensiver versus nicht wissensintensiver Sektor im Produzierenden<br />

Gewerbe <strong>und</strong> in gewerblichen Dienstleistungen) ist hierbei trotz neuer Liste <strong>und</strong> Wirtschaftszweigumstellung<br />

eine zumindest grobe Fortschreibung der längerfristigen Entwicklung möglich.<br />

Die detaillierte Analyse einzelner Fachzweige wissensintensiver Dienstleistungen muss sich<br />

aufgr<strong>und</strong> der oben beschriebenen Restriktionen auf die Entwicklung im Krisenjahr 2009 (im Vergleich<br />

zum Vorjahr) beschränken.<br />

Der sektorale <strong>Strukturwandel</strong> hat immense Konsequenzen für die Anforderungen an die <strong>Qualifikations</strong>erfordernisse<br />

der Erwerbstätigen:<br />

- Einerseits verschiebt sich die Nachfrage nach hochwertigen Ausbildungen allein dadurch, dass<br />

sich forschungs- <strong>und</strong> wissensintensive Sektoren kontinuierlich ein höheres Gewicht an der gesamtwirtschaftlichen<br />

Produktion verschaffen. Die Dynamik der Entwicklung der Wirtschaftsstruktur<br />

nimmt damit zu einem Teil massiven Einfluss auf die Anforderungen an das Bildungs-,<br />

Wissenschafts- <strong>und</strong> Forschungssystem.<br />

- Zum anderen ist in diesen Sektoren Innovation meist eines der konstituierenden Wettbewerbsparameter,<br />

der Innovationsdruck damit erfahrungsgemäß wesentlich höher als in den übrigen Bereichen<br />

der Wirtschaft. Hieraus resultiert ein kräftiger zusätzlicher Nachfrageschub nach (hoch)<br />

qualifizierten Erwerbstätigen, die im Innovationswettbewerb eine Schlüsselrolle spielen.<br />

Wie sich dies in einzelnen Wirtschaftsbereichen bzw. Branchen in Deutschland <strong>und</strong> im internationalen<br />

Vergleich im Zeitablauf dargestellt hat, wurde im Rahmen der Indikatorenberichterstattung vom<br />

NIW regelmäßig beobachtet <strong>und</strong> analysiert. Aufgr<strong>und</strong> der beschriebenen Umstellungen (neue Systematik,<br />

neue Liste) ist eine Fortschreibung der bisherigen Datenreihen nicht möglich. Insofern wird<br />

in diesem Jahr eine detaillierte Untersuchung der Beschäftigungsentwicklung von Hochqualifizierten<br />

im Verlauf der Krise 2008/2009 durchgeführt. Die einzelnen sektoralen Entwicklungen in<br />

Deutschland sind dabei sowohl vor dem Hintergr<strong>und</strong> der globalen Rahmenbedingungen (Nachfrageeinbrüche<br />

v. a. bei exportorientierten Branchen <strong>und</strong> Zulieferern) als auch im Zusammenhang mit<br />

dem Einsatz von Kurzarbeit <strong>und</strong> anderen Maßnahmen (z. B. „Umweltprämie“) zu sehen. Darüber<br />

hinaus werden auf Aggregatebene (wissensintensiver Sektor versus übriger Sektor) sowie (soweit<br />

möglich) für ausgewählte Wirtschaftszweige (grobe) Rückrechnungen vorgenommen, um auf diese<br />

9 Vgl. z. B. Klodt, Maurer, Schimmelpfennig (1997) oder auch Belitz u. a (2010).<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!