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Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

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Einordnung in die Innovationsindikatorik <strong>und</strong> Untersuchungsansatz<br />

intensiver Industrien war bisher noch nicht möglich, da derzeit noch keine international vergleichbaren<br />

Daten zur FuE-Intensität von Wirtschaftszweigen in der neuen Wirtschaftszweigsystematik<br />

(ISIC Rev. 4 bzw. NACE Rev. 2 oder WZ 2008) vorliegen. Deshalb wurde zunächst eine Übergangsliste<br />

forschungsintensiver Industrien 2010 erarbeitet 5 , die es ermöglicht, die Entwicklung<br />

des forschungsintensiven Sektors <strong>und</strong> seiner Fachzweige in Deutschland im Verlauf der Krise abzubilden.<br />

6<br />

Der hier vorgelegte Berichtsentwurf zu den NIW-Bausteinen ist wie folgt aufgebaut:<br />

In Abschnitt 2 wird die deutsche Position <strong>und</strong> Entwicklung im Handel mit forschungsintensiven<br />

Waren untersucht. Dabei geht es vor allem um die mittel- bis längerfristige Entwicklung des deutschen<br />

Spezialisierungsmusters <strong>und</strong> seiner Komponenten (Wettbewerbsfähigkeit auf Auslandsmärkten<br />

einerseits; Stellung gegenüber ausländischen Konkurrenten auf dem Binnenmarkt andererseits).<br />

Besonderes Augenmerk wird dabei in diesem Jahr darauf gelegt, wie die deutsche Position gegenüber<br />

wichtigen Aufhol-Ländern (in Asien, Südamerika, Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa) zu bewerten ist, die<br />

auf den Weltmärkten für forschungsintensive Waren nicht nur zusätzliche Absatzmärkte bieten,<br />

sondern auch verstärkt als Konkurrenten auftreten. Darüber hinaus kann mit dem verfügbaren Datenstand<br />

(bis einschließlich 2009) zudem ein vertiefter Blick auf die Entwicklung des <strong>Außenhandel</strong>s<br />

mit forschungsintensiven Waren im Verlauf der Krise 2008/2009 geworfen werden.<br />

Das Wachstum der Industrie <strong>und</strong> der Industriestrukturwandel nähren sich jedoch nicht nur aus der<br />

Export<strong>nachfrage</strong>, sondern auch – quantitativ betrachtet etwa zu gleichem Anteil – aus der Entwicklung<br />

der Binnen<strong>nachfrage</strong>. Faktisch hängt die eine Komponente jedoch häufig eng mit der anderen<br />

zusammen, nämlich dort, wo die (hochwertigen) Anforderungen der inländischen K<strong>und</strong>en gleichzeitig<br />

Impulse für Innovationen geben, die sich auf den internationalen Märkten durchsetzen. 7 Wie<br />

stellt sich demnach die gesamtwirtschaftliche Erfolgsbilanz des forschungsintensiven Industriesektors<br />

im Vergleich zur übrigen Industrie in Deutschland dar? In Rahmen dieser Fragestellung stehen<br />

in diesem Jahr vorwiegend aktuelle konjunkturelle Entwicklungen <strong>und</strong> Verschiebungen zwischen<br />

forschungs- <strong>und</strong> nicht forschungsintensiven Industrien im Vordergr<strong>und</strong> (Abschnitt 3). Die Untersuchung<br />

erfolgt vorwiegend anhand fachspezifischer Statistiken, die es mit unterschiedlichen<br />

Indikatoren zu Inlands- <strong>und</strong> Auslandsumsatz, Produktion <strong>und</strong> Beschäftigung erlauben, die Entwicklung<br />

in tiefer fachlicher Gliederung in neuer WZ-Systematik von 2006 bis 2009 zu verfolgen. 8 Für<br />

den aktuellen Rand werden ergänzend Monatszahlen bis einschließlich September 2010 analysiert<br />

<strong>und</strong> Prognosen zur Produktionsentwicklung des forschungsintensiven Sektors in 2010 <strong>und</strong> 2011<br />

5 Dabei wurde die NIW/ISI-Liste aus 2006 zunächst formal auf die neue WZ 2008 umgeschlüsselt <strong>und</strong> in Teilen durch<br />

Zusatzinformationen angepasst. Vgl. dazu die Ausführungen bei Gehrke u. a. (2010).<br />

6 Seitens des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes wurden Rückrechnungen für wesentliche Kennziffern aus der Industriestatistik<br />

nach WZ 2008 für die Jahre ab 2006 bereitgestellt (Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2010), für die Produktion liegen die Daten<br />

in langer Reihe ab 1991 vor.<br />

7 In diesen Fällen kann davon gesprochen werden, dass sich in Deutschland ein internationaler „lead market“ entwickelt<br />

hat. Vgl. dazu ausführlich Beise (2000).<br />

8 Vergleichbare Daten für fachliche Betriebsteile ab 50 Beschäftigten liegen lediglich für die Jahre 2006 f. vor. Für<br />

2005 wurden zwar ebenfalls Rückrechnungen vorgenommen, jedoch nach dem damals noch gültigen Erhebungskreis<br />

der Einheiten ab 20 Beschäftigte. Daten für diesen erweiterten Kreis werden nunmehr lediglich einmal jährlich auf<br />

Ebene von Betrieben im Qualitätsbericht (Stand September des jeweiligen Jahres) ausgewiesen, in neuer Wirtschaftszweiggliederung<br />

bisher jedoch lediglich für 2008 <strong>und</strong> 2009. Demzufolge wird hier zugunsten der längeren Zeitreihe<br />

auf Informationen für kleinere Betriebe verzichtet. Dafür kann bei diesem Vorgehen die Ebene der fachlichen Betriebsteile<br />

analysiert werden, die „näher“ an der tatsächlichen Produktion ist als die Ebene der Betriebe.<br />

7

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