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Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

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Einordnung in die Innovationsindikatorik <strong>und</strong> Untersuchungsansatz<br />

1 Einordnung in die Innovationsindikatorik <strong>und</strong> Untersuchungsansatz<br />

Am ehesten spiegelt sich die technologische Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft dort wider,<br />

wo ihre Unternehmen unmittelbar auf ihre Konkurrenten treffen, nämlich auf den internationalen<br />

Märkten für Güter <strong>und</strong> Dienste. Nach den „Spielregeln“ der internationalen Arbeitsteilung werden<br />

hoch entwickelte Volkswirtschaften auf dem Weltmarkt vor allem durch Spezialisierung auf Güter<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen mit hohem Qualitätsstandard <strong>und</strong> technischen Neuerungen auf dem Weltmarkt<br />

hinreichend hohe Preise erzielen können, die den inländischen Beschäftigten hohe Realeinkommen<br />

<strong>und</strong> den Anbietern Produktions- <strong>und</strong> Beschäftigungszuwächse ermöglichen. 1 Dies gilt in erster Linie<br />

für die Sparten, in denen die Schaffung von neuem Wissen den entscheidenden Erfolgsfaktor<br />

darstellt, nämlich für forschungsintensive Güter <strong>und</strong> hochwertige, wissensintensive Dienstleistungen.<br />

2 Auf diesen Märkten kommen die Ausstattungsvorteile hoch entwickelter Volkswirtschaften<br />

(hoher Stand technischen Wissens, hohe Investitionen in FuE, hohe Qualifikation der Beschäftigten)<br />

am wirksamsten zur Geltung. Durchsetzungsvermögen im internationalen Maßstab ist gleichzeitig<br />

das Sprungbrett zur Umsetzung der durch Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie <strong>und</strong> Innovationen<br />

geschaffenen komparativen Vorteile in Wertschöpfung <strong>und</strong> Beschäftigung in Deutschland.<br />

Denn Bildung <strong>und</strong> Wissenschaft, Forschung, Technologie <strong>und</strong> Innovationen müssen sich vor<br />

allem auch daran messen lassen, welche Beiträge sie zur gesamtwirtschaftlichen Erfolgsbilanz leisten.<br />

Deshalb hat die Expertenkommission Forschung <strong>und</strong> Innovation (EFI) das DIW <strong>und</strong> NIW beauftragt,<br />

Indikatoren zu den gesamtwirtschaftlichen Ergebnissen forschungsintensiver Industrien <strong>und</strong><br />

wissensintensiver Dienstleistungen im internationalen Wettbewerb zusammenzustellen:<br />

- Die DIW-Module legen den Fokus auf die „weltwirtschaftliche Sicht“ <strong>und</strong> analysieren dabei die<br />

Entwicklung von Wertschöpfung <strong>und</strong> Produktivität in forschungsintensiven Industrien <strong>und</strong> wissensintensiven<br />

Dienstleistungen in Deutschland im Vergleich zu ausgewählten konkurrierenden<br />

Volkswirtschaften (USA, Japan, EU-14, EU-12neu) einerseits sowie ausgewählte Kennzahlen<br />

zum <strong>Außenhandel</strong> wichtiger Exportländer forschungsintensiver Waren andererseits. 3<br />

- Aus der vom NIW verfolgten „nationalen Sicht“ wird die Entwicklung der für Deutschland relevanten<br />

Indikatoren zur Wettbewerbsfähigkeit forschungsintensiver Güter auf Auslandsmärkten<br />

sowie zur Erfolgsbilanz forschungsintensiver Wirtschaftszweige in detaillierter sektoraler Gliederung<br />

verfolgt. Die Analyse auf Basis von deutschen Fachstatistiken ermöglicht einen sehr viel<br />

höheren Aktualitätsgrad als die international vergleichende Sichtweise, was gerade in diesem<br />

Berichtsjahr ausgangs der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise von großem Vorteil ist. Der in diesem<br />

Berichtsentwurf vorgelegte Datenstand bezieht sich zwar noch auf das Jahr 2009; bis Dezember<br />

können jedoch aus den Monatszahlen noch Ergänzungen bis einschließlich September 2010 vorgenommen<br />

werden. Damit ist es möglich, die Entwicklung forschungsintensiver Industrien <strong>und</strong><br />

ihrer Teilsektoren im Verlauf <strong>und</strong> ausgangs der Krise zu verfolgen. Ein weiterer Baustein der<br />

1 Vgl. die „Theorie der technologischen Lücke“, die immer wieder verfeinert („Produktzyklushypothese“) <strong>und</strong> bestätigt<br />

wurde. Als Nestoren gelten Posner (1961) sowie Hirsch (1965) <strong>und</strong> besonders Vernon (1966). Aus der Vielzahl von<br />

Tests vgl. Soete (1978) sowie Dosi, Pavitt, Soete (1990).<br />

2 Zur neu erarbeiteten Abgrenzung forschungs- <strong>und</strong> wissensintensiver Wirtschaftszweige nach WZ 2008, die bei den<br />

hier vorgelegten Analysen zugr<strong>und</strong>e gelegt wird, vgl. Gehrke u. a. (2010). Zur früheren Abgrenzung nach WZ 2003<br />

vgl. Legler, Frietsch (2006).<br />

3 Vgl: Belitz u. a. (2011).<br />

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