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Außenhandel, Strukturwandel und Qualifikations- nachfrage ...

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Das Wichtigste in Kürze<br />

nischen, gerade auch südamerikanischen Markt, <strong>und</strong> vor allem in den stark wachsenden asiatischen<br />

Aufhol-Ländern ist Deutschland mit FuE-intensiven Waren noch recht wenig vertreten: Die Anteile<br />

forschungsintensiver deutscher Waren auf diesen Märkten sind zwar in der Regel höher als bei Industriewaren<br />

insgesamt, in wichtigen Regionen (Zentral- <strong>und</strong> Südamerika, China, auch Russland)<br />

konnten deutsche Anbieter jedoch nicht in gleichem Maße von der stark gewachsenen Import<strong>nachfrage</strong><br />

dieser Länder profitieren wie Konkurrenten aus anderen Ländern. Wie wichtig eine breite<br />

regionale Diversifizierung der Absatzmärkte für Sicherheit <strong>und</strong> Stabilität stark exportorientierter<br />

Volkswirtschaften wie Deutschland ist, ist in der jüngst zurückliegenden Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />

offensichtlich geworden.<br />

Produktionsentwicklung deutscher forschungsintensiver Industrien im Verlauf der Krise<br />

Überdurchschnittlich hohe Wertschöpfungsgewinne <strong>und</strong> Beschäftigungszuwächse in der Industrie<br />

sind in Deutschland schon immer überwiegend auf forschungsintensive Branchen zurückzuführen<br />

gewesen. Dennoch sind die konjunkturell bedingten Ausschläge der Produktion seit den 1990er<br />

Jahren auch im forschungsintensiven Sektor der Industrie heftiger geworden. In der Krise<br />

2008/2009 hat sich dies besonders deutlich gezeigt: Von 2008 bis 2009 ist die Produktion im forschungsintensiven<br />

Sektor um gut ein Fünftel <strong>und</strong> damit sehr viel ausgeprägter eingebrochen als in<br />

den übrigen Industrien (14,4 %). Am stärksten betroffen war der Sektor der Hochwertigen Technik<br />

(-23 %), vor allem Maschinen/Anlagen <strong>und</strong> Elektrische Ausrüstungsgüter. Aber auch in der Spitzentechnik<br />

fiel der Produktionsrückgang (-15,3 %) noch höher aus als in übrigen Industrien, die im<br />

Schnitt deutlich weniger internationalisiert sind als der forschungsintensive Sektor: Der Anteil des<br />

Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz liegt dort bei fast 60 %, in übrigen Industrien hingegen nur<br />

bei gut einem Drittel.<br />

Dabei ist das industrielle Wachstum in Deutschland in längerfristiger Sicht vom Auslandsgeschäft<br />

angetrieben worden. Die Auslandsumsätze, gerade von forschungsintensiven Industrien, haben sich<br />

von Mitte der 1990er Jahre bis 2007 sehr viel dynamischer entwickelt als die Inlandsumsätze <strong>und</strong><br />

damit wesentlich zum Zuwachs der realen Produktion <strong>und</strong> zur stärkeren Gewichtung des forschungsintensiven<br />

Segments innerhalb der Industriestruktur in Deutschland beigetragen. Erst im<br />

Aufschwung ab 2003 sind auch die Inlandsumsätze mit Industriewaren nach langer Zeit wieder<br />

deutlich gestiegen. Hiervon konnten forschungsintensive <strong>und</strong> übrige Industrien in ähnlichem Umfang<br />

profitieren. Gerade aus Sicht der forschungsintensiven Industrien hat die anhaltend günstige<br />

Nachfragesituation im Inland in 2008 dazu beigetragen, dass Produktion <strong>und</strong> Umsatz in diesem<br />

Sektor im Jahresschnitt insgesamt noch zulegen konnten – trotz der deutlichen Einbrüche im Auslandsgeschäft<br />

ab Herbst 2008, von der die exportorientierten Branchen aus dem Segment der<br />

Hochwertigen Technik besonders betroffen waren.<br />

Aktuelle Entwicklungen (Produktions- <strong>und</strong> Kapazitätsentwicklung, Inlands- <strong>und</strong> Auslandsumsätze,<br />

Beschäftigung) sprechen dafür, dass die Rezession überw<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> sich der Aufschwung in<br />

Deutschland im Vergleich mit anderen hoch entwickelten Ländern sogar besonders dynamisch gestaltet.<br />

Treiber des Aufschwungs in Deutschland sind in gewohnter Form die stark exportorientierten,<br />

forschungsintensiven Industrien, die vom weltweiten Nachfrageeinbruch im Verlauf der Krise<br />

vergleichsweise stärker betroffen waren, umgekehrt nunmehr aber vom globalen Nachfragezuwachs<br />

besonders profitieren können. Für 2010 (11,5 %) <strong>und</strong> 2011 (7,5 %) werden für den forschungsintensiven<br />

Industriesektor wieder deutlich höhere Zuwachsraten der realen Produktion prognostiziert als<br />

für nicht forschungsintensive Industrien (6,5 % bzw. 3,4 %). Zwar wird das „Vorkrisenproduktionsniveau“<br />

deutscher forschungsintensiver Industrien aus 2008 damit auch in 2011 noch nicht wie-<br />

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