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Oldenburger Jahrbuch

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Goldschmiede, Silberarbeiter u. Juweliere<br />

von Graf Anton Günther 1614— 1667 beschäftigt.<br />

Von Georg Müller, Leipzig,<br />

Während in vielen deutschen Städten1) die Goldschmiede unter der<br />

Not des Dreißigjährigen Krieges und seiner Nachwirkungen schwer<br />

litten, die Innungen verfielen, die Zahl und Leistungsfähigkeit der<br />

Mitglieder stark zurückging, waren Meister und Gesellen in <strong>Oldenburger</strong><br />

Werkstätten mit Umarbeitung von Gold- und Silberwaren,<br />

Kaufleute und Händler mit Aufträgen vielfach beschäftigt.<br />

Der wichtigste Auftraggeber war der gräfliche Hof und der<br />

Graf Anton Günther selbst, der mit seinem Bestreben der<br />

Begründung einer vornehmen Lebensführung die bisher dürftige Silberkammer<br />

durch Ankauf und Umarbeitung zu neuem Leben erweckte.<br />

Er konnte diese Stellung behaupten, weil er sein Gebiet vor<br />

dem Eindringen der Feinde fast ganz zu schützen verstand, auch<br />

durch Verhandlungen, die er durch persönliche Gewinnung der gegnerischen<br />

Vertreter sicherte2). Auf dieses Friedensgebiet richtete<br />

sich nicht nur das Auge vieler Bittsteller, sondern auch zahlreicher<br />

Händler und Handwerker, auch der Goldschmiede. Die zum Teil erhaltenen<br />

Kammerrechnungen der Zeit3) mit ihren ausgiebigen Anlagen,<br />

die sorgfältig geführten Inventare, die Kontrakte mit den einzelnen<br />

Goldschmieden und Kaufleuten gestatten uns einen Einblick in diese<br />

höfischen Bestrebungen und Leistungen.<br />

Die ausführenden Organe sind in der Regel die B e ­<br />

amten der Kammer, so 1623 bis 1648 25 Jahre lang der Kammersekretär<br />

Philips Kopf, der von Hessen berufen, von Johannes<br />

Wardenburg und mehreren Rentmeistern unterstützt, nicht nur die<br />

Verhandlungen mit den einzelnen Lieferanten leitete, sondern auch<br />

ihre Leistungen überwachte, über die Silberkammer genau Buch und<br />

Rechnung führte, die Änderungen in den Beständen sorgfältig nachtrug.<br />

Nach seinem Tode 1648 wurde im Zusammenhang mit den jetzt<br />

*) Z. B. in L eip zig (A . Schröder, Leipzigs G oldsch m ied e in 5 Jahrhunderten,<br />

L eip zig 1935).<br />

s) V gl. K. Düßmann, G raf A n ton G ünther von O ldenburg und der<br />

W estf. F riede. O ldenburg 1935.<br />

3) Im O ldenburgischen Landesarchiv.

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