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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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74 Karl Sichart<br />

man bisher über sie geteilter Meinung war. Das große Erbhuldigungsbild<br />

(127,7X232,3) im Schloßmuseum Rosenborg in Kopenhagen<br />

soll nach Rüthning sein bedeutendstes sein40). Diese Charakterisierung<br />

<strong>des</strong> Gemäl<strong>des</strong>, die auf v. Altens Katalog zurückgeht50),<br />

wird durch die Werturteile zweier Kunsthistoriker aufgehoben.<br />

G. Göttsche51) hat <strong>für</strong> das Bild nur Tadel und findet als wertvoll an<br />

ihm nur das Brustbild <strong>des</strong> Malers selbst in der linken Bildecke52).<br />

Der dänische Kunsthistoriker Madsen sieht in „seinen Hunderten<br />

von steifen, kleinen Puppen nur den einfältigen und linkischen<br />

Versuch eines Kin<strong>des</strong> in der Malkunst"53). Zwar trifft dieses<br />

harte Urteil nicht <strong>für</strong> je<strong>des</strong> seiner Bilder zu. Von seinen zahlreichen<br />

Kleinporträts sind manche ganz beachtlich und haben bei Fachleuten<br />

Anerkennung gefunden. Eines von ihnen hat sogar die nicht ganz unverdiente<br />

Ehre gehabt, in die Londoner Nationalgalerie aufgenommen<br />

zu werden54).<br />

Reizvoll ist auch ein Gesellschaftsbild, das sich jetzt in der<br />

Galerie Gotha befindet und vermutlich aus dem Schloß Friedenstein<br />

kommt. Es taucht zuerst im Katalog von Karl Aldenhoven<br />

(1890) auf und wird dort irrtümlich Hermann van Aldewerelt zugeschrieben.<br />

Karl Purgold-Gotha gebührt das Verdienst55), das nicht signierte<br />

Bild richtig erkanntzu haben, nachdem er die Heimbachbilder<br />

in Kopenhagen kennengelernt hatte. G. Göttsche sieht in dem Bilde,<br />

das sie Tischrede nennt, einen Gesellschaftskreis, der der bürgerlichen<br />

Schicht anzugehören scheint50). Ich vermute eine Hochzeitsgesellschaft,<br />

die sich in einem Zimmer <strong>des</strong> Schlosses Rosenborg, das<br />

zur Stadtseite hin liegt, versammelt hat. Das Brautpaar auf der rechten<br />

Bildseite wird von einem Manne angeredet, in dem ich den<br />

dänischen König zu erkennen glaube. Zur weiteren Analyse <strong>des</strong> Bil<strong>des</strong><br />

wird der Hinweis auf das Tapetenmuster wichtig sein. In gewissen<br />

Abständen wiederholt sich darin das schleswigsche Wappen<br />

mit den zwei schreitenden Löwen. Was liegt näher, als das Bild mit<br />

40) Rüthning, G., Oldenburgische Geschichte, Volksausgabe, S. 321.<br />

50) Verzeichnis der Kunst- und kunstgewerblichen Altertümer-Ausstel-<br />

lung <strong>für</strong> das Großh. Oldenburg vom 15. Aug. bis 20. Sept. 1885, 5. Aufl.<br />

51) Göttsche, G., a .a .O . S. 64 f.<br />

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