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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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Beiträge zur Geschichte der <strong>Oldenburger</strong> M alerei in der Grafenzeit 71<br />

zeichneten Altarbild aus dem Jahr 1636, das sich noch heute in der<br />

Rasteder Kirche befindet und nach einer Notiz auf der Rückseite bei<br />

ihr von dem <strong>Oldenburger</strong> Bereiter Reinhard Schröder bestellt worden<br />

war40). Den Maler Wilhelm de Saint-Simon habe ich bereits früher<br />

als den Maler der sechs großen Löwenkampfbilder im alten Delmen-<br />

horster Schloß festgestellt, die sich heute noch im Schloß Heidecks-<br />

burg (Rudolstadt) befinden41). Die produktivsten scheinen die Conter-<br />

feiter Salvio und Peter de Saint-Simon gewesen zu sein. Zwar sind<br />

mir keine Gemälde begegnet, die ihnen zugeschrieben werden können,<br />

aber aus den <strong>Oldenburger</strong> Kammerrechnungen geht deutlich hervor42),<br />

daß namentlich Peter ein sehr fruchtbarer Maler war. Seine Stärke<br />

lag im Porträt und im Tierbild. Von 1647 bis 1655 sind fast in jedem<br />

Jahr einige Anton Günther-Porträts, ,,gar kleine, und Kniestücke oder<br />

lebensgroße in voller Positur" — insgesamt 25 — von ihm <strong>für</strong> 5, 10<br />

und 25 Rtl. abgeliefert worden. Eins von ihnen war <strong>für</strong> den Haag,<br />

ein anderes <strong>für</strong> Fräulein Katharina v. Hatzfeld, ein drittes <strong>für</strong> den<br />

Schwarzburgischen Stallmeister, ein viertes <strong>für</strong> den Hofmeister in<br />

Zerbst, ein fünftes <strong>für</strong> Herrn Schap, ein sechstes <strong>für</strong> den Grafen<br />

von Wittgenstein bestimmt. Drei andere „gingen ins Reich und nach<br />

Emden". Lediglich auf Grund dieser archivalischen Notizen möchte<br />

M üller-W ulckow ihm das kleine, auf Kupfer gemalte Ovalbildnis Anton<br />

Günthers (30X24) im Lan<strong>des</strong>museum zuschreiben. Vgl. den Führer<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>museums, S. 75, Abb. 45. Ferner malte Peter <strong>für</strong> seinen<br />

Herrn eine große Anzahl Pferdebilder, von denen uns der alte Kranich<br />

namentlich genannt wird, „manche lebensgroß".<br />

Es wäre auch denkbar, daß das Anton-Günther-Bild in Jever,<br />

H. 29 cm, Br. 25,5 cm auf Leinwand, früher im Besitze <strong>des</strong> großherzoglichen<br />

Hauses und jetzt Eigentum <strong>des</strong> Heimatvereins Jever,<br />

von einem de Saint-Simon gemalt und daß der Hennepsche Kupferstich,<br />

der den Grafen Anton Günther in ganzer Figur darstellt (vgl.<br />

Winkelmanns Old. Chronik S. 504), nach einem Ölbilde von ihnen gearbeitet<br />

worden wäre. Auch über die Urheberschaft <strong>des</strong> Anton-<br />

Günther-Ölbil<strong>des</strong> im Heimatmuseum Oldenburg, das von R. tom Dieck<br />

renoviert worden jst, läßt sich zur Zeit nichts sagen. Es war im Besitz<br />

<strong>des</strong> Syndikus Dursthoff, der es aus der Familie Lehmann-Olden-<br />

burg erworben hat. Nach Lehmannscher Familientradition soll das<br />

Bild ein Geschenk Anton Günthers selbst sein.<br />

*°) v. Alten, Die evangelischen Kirchen und ihre Altertümer, 1864,<br />

Hdschr. im Staatsarchiv Old., S. 8 ff.<br />

41) Vgl. Tide, 1921, 5. Jahrg. S. 271. — Delmenhorster Heimatjahrbuch,<br />

Jahrgang 1934, S. 19.<br />

4S) Staatsarchiv Oldenbg., Kammerrechnungen 1631 ff.

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