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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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66 Karl Sichart<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Oldenburg sie stammten, wissen wir nicht. Der von einigen<br />

Forschern genannte Ort Neustadt an der Lübecker Bucht geht<br />

auf den Irrtum zurück, daß man Venetia als Neapel las und ins Deutsche<br />

übersetzte. A. Houbraken scheint die Stadt Oldenburg selbst<br />

als Geburtsort unseres Malers anzunehmen18).<br />

3. Johann Houwart, Johann Kirchring u. a.<br />

Auf der Suche nach weiteren <strong>Oldenburger</strong> Malern dürfen wir<br />

nicht an den Akten <strong>des</strong> Staatsarchivs Oldenburg vorübergehen,<br />

wenn die Ausbeute auch gering ist. Ohne jede künstlerische Bedeutung<br />

scheint der „taubstumme Malergesell" Thomas Meyer gewesen<br />

zu sein. Er ist mir nur einmal begegnet in den Kammerrechnungen<br />

<strong>des</strong> Jahres 1652, w o er <strong>für</strong> die Renovierung der Gemälde „auf<br />

dem Saal" im Schloß zu Oldenburg sechs Reichstaler erhielt. Ferner<br />

quittierte 1650 der „Conterfeyter Johann Houwart", geboren zu<br />

Antwerpen, gestorben 1665 zu Genua, über 72 Reichstaler <strong>für</strong> „zw ölf<br />

kleine Stücke, die nach Rastede in das gräfliche Gemach" kamen,<br />

über dreißig Reichstaler <strong>für</strong> „ein großes stück, den toten Herrn Christus<br />

darstellend", und über acht Reichstaler <strong>für</strong> ein Bild der Maria<br />

Magdalena. Für den Saal <strong>des</strong> Rasteder Schlosses lieferte er auf sechs<br />

Tafeln an der Decke die „Historie vom Grafen Huno und dem Löwenkampf<br />

seines Sohnes".<br />

Ob andere, ebenfalls in den Kammerrechnungen aus der Zeit<br />

Anton Günthers hin und wieder auftauchende Maler eine besondere<br />

Beachtung verdienen, müssen weitere Untersuchungen ergeben. G enannt<br />

sei hier zunächst Johann Kirchring, der 1644 <strong>für</strong> den<br />

Grafen einen Kramtsvogel malte, „w ie er tot und lebendig ist gewesen",<br />

ferner ein Zollbrett, das auf der einen Seite das gräfliche<br />

Wappen, auf der anderen den kaiserlichen Adler zeigte. Im selben<br />

Jahr lieferte Tonnies von Lindern ein Zollbrett mit zwei Wappen<br />

ab, das bei Iprump gebraucht wurde. Im Jahr 1649 begegnet uns<br />

Meister Joachim de Pohl, der elf große Jagdstücke und ein Pferd,<br />

Dube genannt, mit dem Stadtbilde Oldenburgs malte, die alle im<br />

Rasteder Schloß aufgehängt wurden.<br />

Vom Grafen Anton Günther wissen wir auch, daß er sich von<br />

einem Maler Peter Goßler, der mehrfach von ihm beschäftigt wurde,<br />

1619 aus Anlaß <strong>des</strong> Begräbnisses seines Oheims Anton II. 32 Wappen<br />

zu Windlichtem <strong>für</strong> 36 Groten das Stück hat malen lassen. Ein anderer<br />

Maler zur Zeit Anton Günthers war ferner Hilwert Dageradt, der<br />

18) Houbraken, A., De groote Schouburgh I, 205 f.

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