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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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28 W alter Asmus<br />

Gartenstübchen unter seinen Blumenstauden und unter der Büste<br />

seines Homer gesessen3-). — Allmählich erweiterte sich der Kreis der<br />

Freunde, 1783 traten Hellwag, der Leibarzt <strong>des</strong> Prinzen Koadjutor,<br />

und Ültzen, ein junger Theologe aus dem Hannoverschen, der im<br />

Hause von Bergers und Herbarts Hauslehrer war, in die Gesellschaft<br />

ein. Um ihr ein öffentliches Organ zu geben und ihre Ideen publik zu<br />

machen, gründeten von Halem und Gramberg 1787 die <strong>Oldenburger</strong><br />

Blätter vermischten Inhalts, die bis 1797 regelmäßig erschienen. In<br />

ihnen veröffentlichte Gramberg seine schöne Biographie Johann<br />

Michael Herbarts und Ültzen seine Betrachtungen über die Erziehung<br />

der Kinder. Kruse schrieb über philosophische, Hellwag und Gramberg<br />

über medizinische Fragen.<br />

Kann es bei solcher geistigen Regsamkeit der Bürger Oldenburgs<br />

wundernehmen, daß der weitgereiste Osnabrücker noch einmal mit<br />

vollem Rechte sein Lob Oldenburgs wiederholen zu müssen glaubt:<br />

„Oldenburg ist durch seine Bewohner die angenehmste und interessanteste<br />

Stadt Westfalens, eine der interessantesten Deutschlands,<br />

und wird durch den Anblick <strong>des</strong> edlen Fürsten, der hier wie ein Vater<br />

unter Kindern, ohne drückenden Rang und Etikette friedlich lebt,<br />

jedem echten Kosmopoliten das unvergeßliche Bild einer idealischen<br />

Residenz in der Wirklichkeit gewähren33).“<br />

2. „Erfahrung und Umgan g."<br />

Am 26. Mai 1775 hatte der damalige Kanzleirat Thomas Gerhard<br />

Herbart Lucia Margarete Schütte, die Tochter <strong>des</strong> <strong>Oldenburger</strong> A rztes<br />

Dr. med. Cornelius Schütte, heimgeführt. Da sein jüngster Bruder<br />

Johann Friedrich Jakob das elterliche Haus in der Haarenstraße<br />

Nr. 15 erhalten hatte, richtete sich das junge Paar in dem Hause<br />

Dr. Schüttes in der Langen Straße Nr. 86 ein, welches, heute noch<br />

eines der schönsten Altoldenburger Häuser, in jenen Zeiten sicherlich<br />

<strong>für</strong> ein sehr stattliches Haus galt. Wenn auch die aus jener Zeit vorhandenen<br />

Hausregister keinen direkten Aufschluß geben, in welchem<br />

Hause Johann Friedrich Herbarts Eltern gewohnt haben, als er am<br />

4. Mai 1776 geboren wurde, so wird doch bald nachher dieses Haus<br />

als das Haus Herbarts genannt, so daß es mit größter Wahrscheinlichkeit<br />

als das Geburtshaus Johann Friedrich Herbarts angesehen<br />

werden muß. In diesem schönen und stattlichen Fachwerkhause hat<br />

Johann Friedrich jedenfalls seine Jugend verlebt. Aus seinen kleinen<br />

traulichen Fenstern hat er auf das geruhsame Leben und Treiben der<br />

Residenz geblickt34). Der nach dem jüngsten Vaterbruder, dem Kammerrate<br />

Johann Friedrich Jakob Herbart, auf die Namen Johann

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