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Oldenburger Jahrbuch des Oldenburger Landesvereins für ...

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Die Herbarts in Oldenburg 27<br />

Stilisten bekannt gewordene Legationsrat Helferich Peter Sturz, der<br />

nun als Rat an der Regierung Thomas Gerhard Herbarts Kollege<br />

war. Fruchtbare Anregungen mehr wissenschaftlicher Natur gab der<br />

ehemalige Stiftsamtmann von Norwegen, der Arzt und durch seine<br />

„Flora Danica" berühmt gewordene Georg Christian von Oeder, der<br />

als Landvogt an die Spitze <strong>des</strong> Landgerichts in Oldenburg gestellt<br />

wurde. Als Privatsekretär <strong>des</strong> Herzogs Friedrich August kam Karl<br />

Anton Widersprecher, ein durch feine Kultur und Bildung ausgezeichneter<br />

Mann, nach Oldenburg. Auch der Holsteiner Martin Ehlers,<br />

der Rektor der Lateinschule und der Nachfolger Johann Michael<br />

Herbarts, war, wenn auch ein etwas ungestümer Schulreformer, doch<br />

ein Mann von regem Eifer und ausgedehnten Verbindungen. Freilich<br />

verließ er schon 1771 Oldenburg, um als Rektor und Professor nach<br />

Altona und von dort nach Kiel zu gehen. Ihm folgte der Bielefelder<br />

Rektor Johann Siegmund Manso, der Lehrer Johann Friedrich Herbarts.<br />

Eine sehr gute „Acquisition" war auch der als Professor der<br />

historischen Hilfswissenschaften in Leipzig gestorbene Stedinger Carsten<br />

Hinrich Kruse, der 1775 als Subkantor an die <strong>Oldenburger</strong> Lateinschule<br />

kam und sich durch Errichtung einer Abendschule <strong>für</strong> Mäd­<br />

chen bald die Achtung und das Zutrauen der Mitbürger erwarb. Auch<br />

er war ein Lehrer Johann Friedrich Herbarts. Die Seele <strong>des</strong> ganzen<br />

Kreises aber war der überaus vielseitige und anregende Kanzleirat<br />

Anton von Halem, der neben seiner juristischen Berufstätigkeit als<br />

Dichter und Geschichtsschreiber eine vielseitige Aktivität entfaltete.<br />

Er ist mit „Veteran Gramberg", dem Hof- und Garnisonmedikus, mit<br />

Kruse und Widersprecher der Gründer der literarischen Gesellschaft50).<br />

Die Anregung dazu hatte er 1779 von seiner Weihnachtsreise nach<br />

Hamburg zu Klopstock mitgebracht: „Ohne Anspruch auf Protektion<br />

und Celebrität, ohne bestimmte Absicht zu literarischen, ökonomischen<br />

oder anderen Zwecken zu wirken, versammelten sich ihre Mitglieder<br />

wöchentlich, um sich über literarische Gegenstände zu unterhalten,<br />

Gedrucktes zu lesen und ihre etwaigen schriftlichen Aufsätze der<br />

Kritik der Gesellschaft zu unterwerfen. Über das Vorgefallene hält<br />

der zeitige Wirt (die Gesellschaft kommt abwechselnd in ihren Häusern<br />

zusammen) ein Protokoll, das am nächsten Versammlungstage<br />

vorgelesen und mit eingestreuten witzigen Bemerkungen gewürzt wird.<br />

14tägig ist ein freundliches gemeinschaftliches Mahl damit verbunden31).<br />

Der Osnabrücker Justus Grüner und der Detmolder Ewald<br />

haben an einem solchen Freundschaftsmahle teilgenommen und bei<br />

ihm wahrhaft frohe Stunden verlebt. Beide haben auch in Halems<br />

gastlichem Hause freundliche Aufnahme gefunden und in seinem

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